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Rapid-Mittelfeldspieler blieben im Cup-Match gegen Amstetten von Bänderrissen verschont. Wien – Louis Schaub ist eine gravierende Verletzung erspart geblieben. Wie Rapid am Donnerstag bekanntgab, erlitt der U21-Teamspieler im Cup-Spiel gegen Amstetten am Mittwoch eine schwere Prellung und eine Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk. Die Dauer des Ausfalls lässt sich heute nicht seriös prognostizieren und hängt vom weiteren Heilungsverlauf ab, wurde Klubarzt Thomas Balzer in einer Aussendung zitiert. Auch Stefan Nutz erlitt keine Bänderrisse, sondern eine Verrenkung des Knies und eine Innenseitenbandzerrung. Auch in seinem Fall hängt die genaue Dauer des Ausfalls vom Heilungsverlauf ab. | 4Sport
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Im eigenen Netzwerk und auch an andere Nutzer – Funktion kann abgedreht werden. Die Funktion verbirgt sich unter dem Namen Übermittlungsoptimierung tief in den Einstellungen von Windows 10. Unter Updates von mehr als einem Ort sind zwei Einstellungen zu sehen, die Grundlegendes daran verändern können, wie Updates für das neue Microsoft-Betriebssystem verbreitet werden. Denn: Microsoft setzt bei der Auslieferung von Aktualisierungen nun auf das Peer-2-Peer-Verfahren. Das hat positive, aber auch negative Seiten. Gut daran ist, dass ein Rechner in einem lokalen Netzwerk Aktualisierungen an andere Windows 10-PCs in selbigem weitergeben kann. Das beschleunigt das Update, da das Netzwerk zu Hause üblicherweise mit höheren Bandbreiten arbeitet, als die eigentliche Internetverbindung, und reduziert gleichzeitig die Last auf selbige. Gäbe es da neben dem Punkt, der eine Verteilung an PCs in meinem lokalen Netzwerk nicht noch auch die Auswahl PCs in meinem lokalen Netzwerk und PCs im Internet – die standardmäßig aktiviert ist. Sie legt fest, dass der eigene Rechner empfangene Updates scheibchenweise auch anderen Windows 10-Usern im World Wide Web weiterschickt. Gleichzeitig bedeutet sie auch, dass man selbst Aktualisierungen für das System nicht zwingend direkt von Microsofts Servern erhält. Dadurch, dass man auch selber Daten verschickt, wird außerdem bei Verbindungen ohne Flatrate am Transfervolumen geknabbert, was teuer enden kann. Für Microsoft bedeutet das eine Entlastung seiner Infrastruktur, für Nutzer damit tendenziell eine bessere Versorgung mit Aktualisierungen. Der P2P-Mechanismus soll dabei die Sicherheit nicht gefährden, da das System vor der Update-Installation eine Echtheitsprüfung durchführt. Zu finden ist das Menü unter Einstellung – Update und Sicherheit – Erweiterte Optionen – Übermittlung von Updates auswählen, also nicht unbedingt an einem sehr offensichtlichen Ort. Wer die Funktion auf das lokale Netzwerk begrenzen oder gänzlich abdrehen will, kann dies an dieser Stelle tun. | 0Web
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ÖFB-Präsident Leo Windtner befüchtet negative Folgen für den Breitensport in Österreich. Wien – Die ab 1. Mai geltende Registrierkassenpflicht bereitet dem Österreichischen Fußballbund (ÖFB) Kopfzerbrechen. Die zusätzlichen Kosten und der Verwaltungsaufwand könnte viele Amateurvereine überfordern, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner. Die Klubs sind davon teils massiv betroffen. Es ist eine weitere zusätzliche Last für die Funktionäre, sagte Windtner. Er befürchtet, dass einige Vereine wegen dieser Regelung zusperren müssen, weil sie keine Mitarbeiter mehr aufstellen können. Die Gefahr, dass ehrenamtliche Funktionäre davonlaufen und keiner mehr bereit ist, ein Ehrenamt zu übernehmen, ist schlagend geworden. Laut Windtner drohen durch die Registrierkassenpflicht negative Auswirkungen, die weit über den Fußball hinausgehen. Dem Gesetzgeber muss bewusst sein, dass er damit einen Teil unserer Gesellschaftskultur gefährdet, auch die gesamte Breitensportentwicklung. Deshalb habe der ÖFB auch schon die Bundessportorganisation (BSO) eingeschaltet. Das neue Gesetz hat zur Folge, dass Vereine bis in die unterste Liga pro Kantine eine Registrierkasse um mehrere hundert Euro anschaffen müssen. Außerdem sind Schulungen im Umgang mit dem Gerät für das oft wechselnde Personal notwendig. Und bei missbräuchlicher Verwendung – die nach Windtners Meinung im Amateurklubbereich auch unwissentlich passieren kann – haften im Endeffekt die Funktionäre. Betroffen sind praktisch alle Vereine, denn als maßgebliche Höhe des Barumsatzes wurde ein relativ geringer Betrag von 7.500 Euro pro Jahr festgelegt. Diese Grenze ist zu niedrig angesetzt, kritisierte Windtner. Ehrenamtliche Funktionäre fühlen sich immer mehr unter Druck gesetzt und mit einem Bein im Kriminal. Die Bürokratie wird in den Vereinssport hineingepresst. Sollten zahlreiche freiwillige Mitarbeiter ihre Tätigkeit einstellen, hätte das äußerst negative Konsequenzen, warnte Windtner. Die öffentliche Hand wird niemals so viel Geld in die Hand nehmen können, dass die ehrenamtliche Arbeit ersetzt werden kann. Man muss den Ehrenamtlichen ein Animo geben, um idealistisch wirken zu können, und ihnen nicht Prügel vor die Füße werfen. Der ÖFB-Präsident hofft nun auf die Fürsprache von Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ). Er ist für uns so etwas wie ein Anwalt des Sports und hat sich als sehr praxisnah präsentiert. Unser Emissär ist Hans Peter Doskozil, unser Adressat Hans Jörg Schelling, sagte Windtner. Ein Termin von Sportvertretern beim Finanzminister sei aber zumindest derzeit nicht vorgesehen. Dennoch hofft Windtner auf ein Entgegenkommen Schellings: Bei gutem Willen und entsprechenden Argumenten ist immer eine Chance da. | 3Wirtschaft
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Dramatische Partie wird erst im Shootout entschieden bedeutet den ersten Meistertitel seit 22 Jahren. Wien – HC Wien hat am Sonntag beim Final-Four-Turnier der österreichischen Hockey-Bundesliga triumphiert. HC besiegte Titelverteidiger SV Arminen in einem dramatischen Endspiel 2:0 nach Shootout. Nach der Verlängerung war es in Wien 1:1 gestanden. Für die Truppe von Trainer Tomasz Szmidt war es der erste Meistertitel seit 22 Jahren. Bei den Damen verteidigte SV Arminen den Titel erfolgreich. Wir haben eine Traumpartie gespielt. Das ist unser Traum, den wir hier verwirklicht haben. Jetzt ist Pause und Feiern angesagt, jubelte HC-Wien-Trainer Szmidt. Und sein Kapitän Tobias Handel-Mazzetti gestand: Ich habe mir morgen schon freigenommen. Im Finale ging Arminen durch eine Strafecke von Dominic Uher in Führung, Bartosz Szmidt glich zum 1:1 aus. Weil danach und auch in der Verlängerung kein Treffer mehr fiel, ging es ins Shootout, in dem HC Wien die besseren Nerven hatte. Bei den Damen sicherte sich SV Arminen ungeschlagen mit einem klaren 7:3 gegen Post SV erneut den Titel. Ich freue mich extrem über diesen deutlichen Sieg und unsere erfolgreiche Titelverteidigung, sagte Arminen-Coach Marcin Nyckowiak. Bester Spieler wurde Finaltorschütze Bartosz Szmidt, die Torjägerkrone sicherte sich Patrick Schmidt von der SV Arminen mit 11 Toren. Bei den Damen wurde Joanna Wieloch (Arminen) als beste Spielerin ausgezeichnet, Torschützenkönigin wurde Arminen-Angreiferin Monika Specjal mit 25 Saisontoren. (APA; 28.6.2015) Final-Ergebnisse Hockey-Bundesliga vom Sonntag, Finalspiele in Wien: Herren: HC Wien – SV Arminen 2:0 n.S. Damen: SV Arminen – Post SV 7:3. | 4Sport
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Varoufakis' Rücktritt soll die Gespräche mit den Gläubigern erleichtern. Er will jetzt nur Konsens, der andere Vergeltung. Noch in der Nacht des Referendums trennten sich die Wege von Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis. Der griechische Premierminister machte am frühen Montagmorgen kurzen Prozess und forderte seinen gleichermaßen gefeierten wie umstrittenen Finanzminister auf, den Sessel zu räumen. Varoufakis trat zurück und gab auch gleich sein Abgeordnetenmandat auf. Soll er doch Bücher schreiben! Er ist kein Politiker, er will sich nur immer zeigen, hatte eine ältere Griechin noch am Sonntag nach der Stimmabgabe beim Referendum mit Überdruss bemerkt. Eben so wird es wohl kommen. Varoufakis, der selbsterklärte Marxist und Motorrad fahrende Minister, hat nun Muße für das eine oder andere Buch über seine fünf Monate mit den anderen Finanzministern der Eurogruppe. Man habe ihm zu verstehen gegeben, dass einige Teilnehmer der Eurogruppe und andere Partner bei den Kreditverhandlungen seine Abwesenheit bei ihren Treffen vorzögen, notierte Varoufakis am Montagmorgen in seinem Blog. Er werde den Hass von Griechenlands Gläubigern mit Stolz tragen, fügte der Wirtschaftsprofessor hinzu. Als Nachfolger wurde am Abend der bisherige Chefverhandler mit den Gläubigern, Vizeaußenminister Euklid Tsakalotos, angelobt. Mit 61,3 Prozent hatten die Griechen am Sonntag unerwartet deutlich ein Kreditabkommen abgelehnt, das EU, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds angeboten hatten. Varoufakis ging am Abend noch vor Tsipras vor die Kameras und hielt seine eigene Siegesrede. Dabei griff er die Gläubiger an, die von Beginn an die Griechen erniedrigen wollten. Tsipras dagegen schlug später in seiner Ansprache an die Nation einen anderen Ton an: Er kündigte die Wiederaufnahme von Verhandlungen noch für den folgenden Tag an. Varoufakis war es auch, der von einer Parallelwährung gesprochen und bei der BBC über eine geplante Bankenschließung und Kapitalkontrollen geplaudert hatte, bevor sie der Regierungschef dann später am 28. Juni tatsächlich bekanntgab. Börse und Banken bleiben auch für einige Tage weiter geschlossen, wie es am Montagnachmittag aus griechischen Finanzkreisen hieß. An den ursprünglich für Dienstag festgesetzten Öffnungstermin glaubte ohnehin niemand. In Athen war es schwierig, noch Bargeld an den Automaten zu finden. Lange Schlangen mit 30 und mehr Personen standen vor Banken, die noch mit Euroscheinen versorgt waren. 50 Euro statt der offiziell festgelegten 60 Euro sind in der Praxis nun das Limit für griechische Bankkunden; denn 20- oder Zehn-Euro-Banknoten gibt es kaum noch. Ohne neue Hilfe der EZB in Frankfurt dürfte der Bargeldbestand der Banken am Dienstag erschöpft sein. Auch in den Supermärkten machte sich die Bankenkrise bemerkbar. Vor allem Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl und Bohnen wurden wieder in großen Mengen gekauft. Regale mit Keksen und griechischem Stangerlgebäck waren weitgehend leer. Kunden schleppten große Fünf-Liter-Kanister mit Olivenöl zur Kasse. Dort wird weiter eher mit Bargeld als mit Kreditkarte bezahlt. Eine Kulturfrage, heißt es zur Erklärung; ältere Griechen mit kleinen Pensionen besitzen aber auch oft gar keine Karte. Die griechische Regierung bereitete sich derweil auf die neuen Verhandlungen mit der EU vor. Tsipras ist dieses Mal um politische Geschlossenheit gegenüber den Kreditgebern bemüht. Sieben Stunden dauerte am Ende eine Sitzung des Regierungschefs mit den Führern aller im Parlament vertretenen Parteien bei Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos; nur die Faschisten der Goldenen Morgenröte lehnten eine Teilnahme ab. Unklar ist, welche Vorschläge Tsipras seinen neuen Finanzminister beim Treffen der Eurogruppe am Dienstag vorlegen lässt. Wenn die EU klug ist, dann bietet sie ein drittes Kreditabkommen an, zusammen mit der Zusicherung, dass anschließend über eine Umstrukturierung der Schulden, ähnlich wie im Jahr 2012, verhandelt wird, sagte Panos Tsakloglou, ein Athener Wirtschaftsprofessor und Chefberater im Finanzministerium der konservativ geführten Vorgängerregierung. Auch an diesem Punkt waren die Verhandlungen am 25. Juni gescheitert. | 3Wirtschaft
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ORF-Chef: "Entscheidung der Redaktion rechtskonform und im Rahmen der Programmrichtlinien". Wien – ORF-Chef Alexander Wrabetz verteidigt den Solo-Auftritt von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) in der ORF-Talk-Sendung Im Zentrum. Das Interview, das Sonntagabend knapp 600.000 Österreicher sahen, hatte in den vergangenen Tagen für heftige Kritik gesorgt. Die Entscheidung, wer in welchem Format zu welchem Thema vom ORF eingeladen wird, ist Angelegenheit der zuständigen Redaktion, so Wrabetz. Der ORF-Generaldirektor reagierte damit auf eine Anfragen-Serie von mehreren ORF-Stiftungsräten, die über das Zustandekommen der umstrittenen Programminitiative Aufklärung gefordert hatten. Die Initiative zur Im Zentrum-Sendung ging von der Hauptabteilung Aktueller Dienst (FD1) aus, antwortete Wrabetz Montagnachmittag in einem der APA vorliegenden Schreiben den Stiftungsräten. Hinter der Abkürzung FD1 steckt die von Chefredakteur Fritz Dittlbacher geleitete Fernsehinformation des ORF. Wrabetz: Die Entscheidung der Redaktion die Sendung in dieser Form durchzuführen war rechtskonform und im Rahmen der Programmrichtlinien. Frau Thurnher führte das Gespräch auf bestem öffentlich-rechtlichem Standard. Das außerordentlich hohe Publikumsinteresse unterstreicht die Plausibilität der redaktionellen Entscheidung. Das politisch umkämpfte Sonderformat landete mit 599.000 Sehern und 28 Prozent Marktanteil deutlich über dem Sendungsschnitt von Im Zentrum, der heuer bisher bei 454.000 Sehern und 22 Prozent Marktanteil lag. ÖVP, FPÖ und Grüne warfen dem ORF im Vorfeld der Übertragung mangelnde Objektivität und Ausgewogenheit vor. Die ÖVP ortete gar Bestellfernsehen im Auftrag der SPÖ und ließ durchblicken, dass man ORF-General Wrabetz bei der Wahl der neuen ORF-Führung im Sommer nicht unterstützen werde. Mehrere ORF-Stiftungsräte quer durch die politischen Lager forderten von Wrabetz in thematisch abgestimmten Anfragen Infos zur Causa. Die Einladung Faymanns begründete der SPÖ-nahe ORF-Chef mit der in ihrer Tragweite bedeutendsten Sitzung des Europäischen Rates der letzten Jahre. Erstmals seit dem EU-Beitritt ist das Verhalten des österreichischen Bundeskanzlers maßgeblich für eine Richtungsänderung der Politik auf europäischer Ebene ausschlaggebend. Erstmals besteht in einer wesentlichen europäischen Frage keine Übereinstimmung mit der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Die Position des Bundeskanzlers unterscheidet sich maßgeblich von jener, die die österreichische Bundesregierung noch vor der Jahreswende vertreten hatte. Die Entscheidungen des Europäischen Rates haben substanzielle Auswirkungen auf die tatsächliche Entwicklung in Europa, auf Wahlauseinandersetzungen und die Sicherheitslage auf dem Kontinent. In dieser Situation entspreche es dem Informationsauftrag des ORF den Vertreter Österreichs im Europäischen Rat zu den beiden Gipfeln und der österreichischen Politik intensiv, objektiv und kritisch zu befragen, erklärte Wrabetz. Ebenso plausibel ist es, so wie in zahlreichen anderen europäischen Ländern (zuletzt Anne Will in Deutschland), eine spezielle Ausgabe eines bestehenden Informationsformates zu wählen. Das außerordentliche hohe Publikumsinteresse zeigt, dass die redaktionelle Entscheidung, in einer speziellen Situation mit einem besonderen Informationsangebot zu reagieren, richtig war. Ein ausführliches Interview unmittelbar nach Abschluss des letztwöchigen EU-Gipfels sei im Sinne eines Fernsehschemas nicht planbar gewesen, weil EU-Gipfel für gewöhnlich open end sind, schrieb Wrabetz an die Vertreter des obersten ORF-Gremiums. Die Meinungsvielfalt der österreichischen Bundesregierung im Hinblick auf die Ergebnisse des EU-Gipfels wird durch die aktuelle Berichterstattung und diverse Studio-Einladungen sichergestellt, meinte der ORF-Chef weiter. Wrabetz verwies etwa auf die jüngsten Besuche von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) bei Im Zentrum und in der ZiB2 sowie von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP) ebenfalls in der ZiB2. Kurz steht laut Wrabetz am Dienstag darüber hinaus auch in der Sondersendung Österreich-Report um 20.15 Uhr für ein Interview zur Verfügung. Wrabetz: Das substanzielle Übergewicht von Vertretern der Volkspartei ergibt sich aus den Funktionen Außenminister, EU-Kommissar, sowie Vizekanzler und Parteivorsitzender. Die Oppositionsparteien und Organisationen der Zivilgesellschaft kamen zum Thema Flüchtlinge in den ORF-Medien von Anfang Februar bis Mitte März 593 Mal vor. Die EU-Gipfel und ihre Auswirkungen werden in den Medien des ORF zweifellos auch in den kommenden Wochen eine wichtige Rolle spielen und sowohl Vertretern der Zivilgesellschaft, der Opposition als auch der unterschiedlichen Strömungen in der Bundesregierung ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme geben, sodass insgesamt die Darstellung der Meinungsvielfalt zu diesem Thema umfassend gewährleistet wird. | 6Etat
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Der in Graz ansässige Schriftsteller gehörte dem Herausgebergremium der Zeitschrift "perspektive" an. Graz – Der aus Feldbach gebürtige, in Graz ansässige Autor Helmut Schranz ist am vergangenen Wochenende 52-jährig an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Der anarchische Feuerkopf gehörte dem Herausgebergremium der Zeitschrift perspektive an. In diesem Organ werden Formen poetischer Widersetzlichkeit erprobt und vergnüglich in Szene gesetzt. Schranzens letzte Einzelveröffentlichung war BIRNALL. suada. lyrik vulgo prosa, die heuer im April im Ritter-Verlag (Klagenfurt/Graz) erschienen ist. | 8Kultur
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Waren nach dem Weggehen in der Nacht Schwimmen gegangen. Gmunden – Eine 19-jährige Oberösterreicherin ist in der Nacht auf Sonntag im Traunsee ertrunken. Laut Obduktion ist Fremdverschulden auszuschließen. Ihr 20-jähriger Begleiter holte jedoch keine Hilfe sondern ging heim. Er wird wegen unterlassender Hilfeleistung angezeigt, teilte die Landespolizeidirektion Oberösterreich am Dienstag mit. Wie Medien berichteten, wurde die Leiche Sonntagvormittag entdeckt. Die Frau und der Mann haben sich beim Fortgehen kennengelernt und einiges an Alkohol getrunken. Spätnachts seien sie in Gmunden in den See gehüpft. Der Alkohol im Blut und die niedrige Wassertemperatur dürften schließlich zum Ertrinkungstod der 19-Jährigen geführt haben, erklärte die Exekutive. Laut Aussagen des 20-Jährigen sei seine Begleiterin plötzlich weg gewesen. | 1Panorama
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52-jährige Deutscher war zuletzt für die Youngsters beim FC Liefering zuständig, nun tritt er die Nachfolge von Adi Hütter beim Meister an. Salzburg – Der neue Trainer des FC Red Bull Salzburg heißt Peter Zeidler. Der 52-jährige Deutsche hat einen Vertrag bis Juni 2017 unterzeichnet. Zeidler war seit September 2012 Chefcoach des FC Liefering, wo er die Youngsters zuletzt auf den zweiten Rang in der Ersten Liga geführt hat. Der sportliche Leiter Christoph Freund erläutert die Entscheidung: Peter Zeidler kennt unsere Philosophie in- und auswendig und ist unseren Weg bereits etliche Jahre mit dem FC Liefering erfolgreich mitgegangen. Er ist ein Trainer, dessen Arbeit wir gut kennen und von deren Qualität wir überzeugt sind. Der Trainer brennt Peter Zeidler zu seiner neuen Aufgabe: Ich freue mich sehr, dass der Klub sich für mich entschieden hat. Für mich ist es eine tolle und spannende Aufgabe, den FC Red Bull Salzburg zu trainieren, und ich brenne schon auf die Arbeit mit der Mannschaft und dem Trainer- und Betreuerteam. Anstelle von Zsolt Löw, der in den Betreuerstab von Rasenball Leipzig wechseln wird, sind fortan Richard Kitzbichler und Gerhard Struber als Co-Trainer-Funktion tätig. Richard Kitzbichler, 41 Jahre alt, war bereits bisher im Trainerteam von Red Bull Salzburg im Einsatz. Der 38-jährige Salzburger Struber war zuletzt Coach der U15-Mannschaft. Sein erstes Training wird Zeidler am Samstag leiten. Zwei Tage davor stehen bereits die ersten Leistungstests auf dem Programm. Letsch übernimmt Liefering Das Traineramt beim FC Liefering übernimmt mit dem heutigen Trainingsstart der bisherige U18-Trainer Thomas Letsch, Co-Trainer bleibt René Aufhauser. (red, 21.6.2015) Steckbrief von Peter Zeidler: Peter Zeidler (Deutschland/52 Jahre): Geboren: 8. August 1962 in Schwäbisch-Gmünd Vertrag bis: 30. Juni 2017 Stationen als Trainer: * Nachwuchs VfB Stuttgart (1984-1993) * SV Tübingen (Spielertrainer/1993-1996) * TSV Bobingen (Spielertrainer/1996-1998) * VfB Stuttgart II (Co-Trainer/1998-2000) * VfR Aalen (Co-Trainer/2000-2002) * VfR Aalen (2002-2004) * 1. FC Nürnberg II (2005-2007) * Stuttgarter Kickers (2007) * 1899 Hoffenheim (Co-Trainer unter Ralf Rangnick/2008-2011) * Tours FC (2011-2012) * FC Liefering (2012-2015) Größte Erfolge als Cheftrainer: * Meistertitel Regionalliga West 2012/13 und Aufstieg* Plätze drei (2013/14) und zwei (2014/15) in der Erste Liga mit FC Liefering * Platz sechs in der französischen Ligue 2 (2. Spielklasse) 2011/12 mit Tours FC * Platz sechs in der deutschen Regionalliga Süd 2003/04 (3. Spielklasse) mit VfR Aalen | 4Sport
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Rund 64.000 Euro flossen von Andrä Rupprechters Ressort in die Zeitschrift, an der der VP-Bauernbund beteiligt ist. Wien – Inserate der Ministerien haben schon oft die Gemüter erregt. Der Korruptionsuntersuchungsausschuss beispielsweise hat sich schon vor vier Jahren intensiv mit Anzeigen des damaligen Ministers Nikolaus Berlakovich (ÖVP) in Agrarzeitschriften wie Blick ins Land und Bauernzeitung beschäftigt. Sogar die Justiz nahm sich der Angelegenheit an, die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen wegen Verdachts der Untreue aber 2013 ein. Auch Werner Faymann (SPÖ) kam wegen Medienkooperationen der Asfinag in seiner Zeit als Verkehrsminister unter Beschuss und ebenfalls ins Fadenkreuz der Justiz, die freilich auch diese Causa einstellte. Nun ist wieder das Landwirtschaftsministerium Gegenstand von Diskussionen, denn auch Berlakovichs Nachfolger Andrä Rupprechter setzt auf die öffentliche Wirkung der Bauernzeitung. Im Vorjahr wurden Inserate und Advertorials im Wert von rund 64.000 Euro in der Publikation geschaltet, geht aus einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Heinz-Peter Hackl hervor. Die Bauernzeitung zählt zur Agrar Media Verlags GesmbH, an der wiederum der ÖVP-Bauernbund beteiligt ist. Das Ministerium begründet die Ausgaben damit, dass sich die Bauernzeitung an Landwirte wende. Mit den Schaltungen seien Themen transportiert worden, die für die Bauern von Bedeutung seien. Als Beispiele nennt eine Sprecherin Rupprechters Informationen zur Schulmilch, dem Mutmacher-Programm (diverse Förderaktionen) und zum Thema Klimaaktive Weihnachten. Auch der Viktualia-Award – ein Preis gegen Lebensmittelverschwendung – war dem Ministerium ein Inserat in der Bauernzeitung wert. Das Ministerium hält fest, dass es im Unterschied zu früheren Einschaltungen zu keiner Abbildung des Ressortchefs gekommen sei. | 3Wirtschaft
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Erster Abfahrtssaisonsieg für den Norweger, der vor Paris und Nyman abschwingt. Striedinger als bester ÖSV-Läufer Sechster. Pyeongchang/Jeongseon – Kjetil Jansrud hat am Samstag auf der Olympiastrecke für 2018 in Jeongseon seinen ersten Abfahrtssaisonsieg gefeiert. Der Norweger gewann in 1:41.38 Minuten 20 Hundertstelsekunden vor dem Italiener Dominik Paris. Dritter wurde der US-Amerikaner Steven Nyman (+0,41 Sek.). Hinter dem Italiener Peter Fill (0,47) und dem Schweizer Beat Feuz (0,49) landete Otmar Striedinger als bester ÖSV-Läufer auf Platz sechs. Romed Baumann (+0,78) belegte Rang neun. Hannes Reichelt (0,86) musste sich mit Platz zwölf begnügen. Jansrud sorgte mit seinem 13. Weltcuperfolg für den 17. Saisonsieg der norwegischen Herren, die sechs der bisherigen acht Abfahrten für sich entscheiden konnten. Im Abfahrtsweltcup führt immer noch der wegen eines Kreuzbandrisses mittlerweile zum Zuschauen verdammte Norweger Aksel Lund Svindal mit 436 Punkten vor Fill (365) und Jansrud (327). Ich bin glücklich, dass ich nun auch endlich mein erstes Speedrennen in diesem Winter gewonnen habe, sagte Jansrud, der wie seine Podiumskollegen viel Spaß mit der neuen Strecke hat. Ich mag den Berg, er ist cool, meinte Paris. Ich genieße die Abfahrt hier, auch wenn sie etwas kurviger als andere ist. Du musst clever fahren, erklärte Nyman nach dem historischen Rennen, fand doch erstmals eine Weltcup-Abfahrt in Südkorea statt. Dem Kärntner Stiedinger fehlten auf der von Bernhard Russi designten Abfahrtstrecke am 1.561 m hohen Gariwang-san nur 11/100 auf Platz drei, im Weltcup war er bisher nur dreimal besser als Sechster. Das war ein gutes Rennen. Natürlich findet man, wenn man will, das eine oder andere noch, aber ich darf nicht unzufrieden sein, sagte der 24-Jährige. Die Sprünge seien am Limit gewesen, meinte Striedinger: Überhaupt von der Höhe her, die Weite hätte es vertragen. Die Belastung beim Aufsprung auf dich ist um einiges höher, als wenn du von weiter oben kommst. Dem stimmte auch Hannes Reichelt zu, der als Zwölfter 0,86 Sekunden Rückstand hatte. Ich habe gestern das Knie schon ziemlich gespürt, das ich in Kitzbühel beleidigt habe. Das geht auf Hüfte und Knie, aber während des Fahrens spürt man nichts. Es sind halt die Nachwehen. Romed Baumann ärgerte sich, weil weil er schon um das Stockerl mitfahren hätte können. Da wäre mehr drinnen gewesen, das wurmt mich. Aber es ist einfach eine Saison, wo nichts von alleine geht. Auf Rang 24 kam Klaus Kröll. Auch er weiß, dass die mit vielen Kurven, Wellen und Sprüngen gebaute Strecke keine Fehler verzeiht: Es ist schwierig, auf dieser Abfahrt schnell zu sein. Ich bin genau eine Kurve nicht sauber gefahren. Die Sprünge waren auch nach seiner Meinung generell am Limit. Sie gehen an die 50, 60 m Meter weit. Kopfschüttelnd verließ Vincent Kriechmayr (29.) den Zielraum. Irgendwas ist heute schief gelaufen. Ich muss das analysieren. Ich bin ratlos. Mit einem kleinen Fehler lässt sich so eine Schnalze nicht erklären. Morgen ist alles anders, hoffte er auf den Super-G am Sonntag. Patrick Schweiger kam über Platz 38 nicht hinaus. Die spektakulärste Aktion lieferte Garmisch-Sieger Kilde, der bei der Landung nach einem Sprung einen Ski verlor und die brenzlige Situation ohne Sturz meisterte. Gian Franco Kasper, der Präsident des Internationalen Skiverbands (FIS), wünscht sich indes, dass regelmäßig Weltcup-Abfahrten in Asien stattfinden. Ich träume von einer Abfahrts-Weltcuptour in Asien. Wir haben Kurse in Japan, nun in Südkorea und sehr bald mit Olympia auch in China. Die Wiederbenützung der extra für Olympische Spiele gebauten Kurse sei immens wichtig. Aber es geht nicht nur um die Abfahrt, sondern um alle Sportstätten, fügte er hinzu. Auch für den Tourismus seien die Anlagen wichtig. Wir haben eine ausgezeichnete Chance auch hier in Asien, wir brauchen hier Wintersportmöglichkeiten. Die Skigebiet in Jeongseon entstand extra für Olympia, noch gibt es keine Pläne für die Nachnutzung. Im Gegenteil, es gibt Gerüchte, dass man einen Rückbau vornehmen will, liegt das Alpin-Zentrum doch in einem geschützten Gebiet. | 4Sport
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"Unzensierte" Fotos von getöteten Soldaten veröffentlicht. Ankara – Türkische Staatsanwälte haben Ermittlungen gegen die einflussreiche Mediengruppe Dogan wegen terroristischer Propaganda eingeleitet. Wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag meldete, wird Dogan vorgeworfen, unzensierte Bilder von getöteten türkischen Soldaten veröffentlicht zu haben. Die von der Regierung als Terrororganisation gebrandmarkte Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hatte im August mehrheitlich kurdischen Südosten des Landes Anschläge auf Soldaten und Polizisten verübt. Der Dogan-Mediengruppe gehören unter anderen die gleichnamige Nachrichtenagentur, die auflagenstarke Tageszeitung Hürriyet und der Fernsehsender CNN Türk an. Die türkische Polizei hatte erst am Montag die Verbreitung des liberalen Nachrichtenmagazins Nokta wegen einer regierungskritischen Titelseite verhindert und einen seiner Redakteure festgenommen. Kritiker werfen dem Staatschef Recep Tayyip Erdogan vor, die Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei vor der Parlamentswahl am 1. November immer weiter einzuschränken. | 2International
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Zwei Insassen leicht verletzt. Versailles – Ganz in der Nähe des weltberühmten Schlosses von Versailles hat am Sonntag ein Kleinflugzeug notlanden müssen. Die beiden Insassen wurden bei der Landung auf einem Feld, das zum Schloss gehört, leicht verletzt, teilte die Polizei mit. Das Flugzeug hatte demnach kurz nach seinem Start zu Mittag vom Flugplatz Saint-Cyr-lEcole in der Nähe des Schlosses ein Motorproblem. Es musste daher auf einem Feld notlanden, das allerdings für Besucher des Schlosses nicht zugänglich ist. Das Schloss von Versailles, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, ist einer der stärksten Anziehungspunkte für Touristen in Frankreich. Jedes Jahr besuchen rund zehn Millionen Menschen den Prachtbau, der vor allem als Residenz von Sonnenkönig Ludwig XIV. Berühmtheit erlangte, sowie den Park des Schlosses. | 1Panorama
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Rennspielfortsetzung verspricht bisher größte Auswahl an Rennstrecken. Slightly Mad Studios hat die Entwicklung von Project Cars 2 angekündigt. Die Fortsetzung des im Mai erschienenen Rennspiels soll laut dem Hersteller zahlreiche Neuerungen wie Offroad-Bewerbe bringen und wie das Original über Crowd-Funding finanziert werden. Umgesetzt wird Project Cars 2 für Windows, Steam OS, PlayStation 4 und Xbox One. Ein Veröffentlichungszeitraum wurde nicht bekanntgegeben. Das Studio verspricht für den zweiten Teil die bisher größte Auswahl an Rennstrecken mit 50 unterschiedlichen Locations und mehr als 200 Kursen inklusive lockeren Bodenbelegen wie Schotter, Schlamm und Schnee. Dynamische Tag/Nacht-Wechsel und Wetterveränderungen werde es wieder geben. Insgesamt werden acht verschiedene Rennkategorien zur Wahl stehen. Dazu gehören Rallycross, Hillclimbs und Bergpässe. Mehr als 200 verschiedene Autos bei über 40 unterschiedlichen Fahrzeugklassen samt Konzeptautos und verbannten Rennautos soll der Fuhrpark umfassen. Der Karriere werde diesmal zu zweit gespielt werden können. Dies bedeutet, dass man sich entweder bei den Rennen abwechseln kann oder der zweite Spieler die Rolle des Kopiloten, Spotter oder zweiter Teamfahrer einnehmen kann. Sofern man online ist, könne man künftig nicht nur Multiplayer-Rennen absolvieren, sondern auch bei den Einzelspielerherausforderungen gegen menschliche Gegner antreten, die den Platz von Computergegnern einnehmen. Für ambitionierte Rennspieler soll es ein Matchmakingsystem kommen, dass Fahrer nach Können und Verhalten zusammenwürfelt. Zudem werde man eigene Rennligen veranstalten, Live-Übertragungen abhalten und auch eine Zuschauerfunktion aktivieren können. Jeder Spieler wird überdies einen eigenen, individualisierbaren Testkurs erhalten, um seine Autos probefahren zu können und andere Spieler einzuladen und im Zuge der Project CARS Academy über die Funktionalität der Boliden zu lernen. | 0Web
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Die Zeichnerin des "Falter"-Covers musste die Zusammenarbeit mit dem feministischen Magazin beenden. Wien – Die Zeichnerin des vom Presserat gerügten Falter-Covers, Bianca Tschaikner, und das feministische Magazin Anschläge beenden ihre Zusammenarbeit. Laut Falter-Chefredakteur Florian Klenk steht die Beendigung der Zusammenarbeit in direktem Zusammenhang mit der Anfang Jänner gezeigten Coverillustration. Das feministische Magazin Anschläge haut @BTschaikner raus, weil sie Übergriffe in arabischen Ländern und Köln thematisiert, berichtet Emma Die Gegendarstellung folgte prompt auf Facebook. Laut Anschläge wurde die Zusammenarbeit einvernehmlich beendet: Tschaikner sieht das anders: die an.schläge stehen nicht zu ihren eigenen entscheidungen. die zusammenarbeit wurde nicht einvernehmlich beendet https://t.co/pI4DkSzcTr Unterdessen regt Armin Wolf eine Podiumsdiskussion zum Thema an: Würde sehr gerne zu einer Podiumsdiskussion zw. @Presserat @florianklenk u. @RichardSchmitt2 gehen. Wäre das nix, @fjumwien o. @NZZat? Der Presserat hatte das Titelbild gerügt, auf dem mittels Illustration die Übergriffe in Köln zur Silvesternacht thematisiert wurden. Eine Leserin habe sich an den Presserat gewandt und kritisiert, dass die Männer als spezifisch nordafrikanisch porträtiert würden, hieß es. Nach Ansicht des Presserats handelt es sich bei dem Cover um Pauschalverunglimpfung und Diskriminierung. | 6Etat
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Nach der Einladung des Kanzlers zu "Im Zentrum" wettert die ÖVP weiter gegen den ORF. Unter der Regie von Klubobmann Reinhold Lopatka sollen die Parteien nun den ORF-Auftrag neu diskutieren. STANDARD: Das Faymann-Interview ist Anlass für eine Enquete in Parlament. Zu viel Bestellfernsehen im ORF, wie Sie sagen? Lopatka: Wir haben uns schon vorher damit beschäftigt, aber das Interview hat das beschleunigt, das stimmt. STANDARD: Wollen Sie im ORF weniger rote Gfrieser sehen, um mit Andreas Khol zu sprechen? Lopatka: Nein, mein Blick richtet sich nach vorn und nicht zurück. STANDARD: ORF-Chef Alexander Wrabetz verteidigte das Kanzlerinterview gegenüber Stiftungsräten. Die Initiative sei von der Redaktion ausgegangen und wurde nicht von der SPÖ-Zentrale diktiert. Glauben Sie ihm nicht? Lopatka: Das ist keine Glaubensfrage. Fakt ist, dass das die Parlamentsparteien anders gesehen haben als Herr Wrabetz. Die Stiftungsräte haben das mit ihren Anfragen klar bewertet. Es gibt auch so etwas wie vorauseilenden Gehorsam. STANDARD: Mit den Stimmen der ÖVP-nahen Stiftungsräte kann Wrabetz bei der ORF-Wahl am 9. August wohl nicht rechnen? Lopatka: Damit beschäftige ich mich nicht, sondern grundsätzlich mit der Frage, was öffentlich-rechtlicher Rundfunk leisten soll. Medienvielfalt ist in Österreich ohnehin nicht sehr ausgeprägt. Diese soll gestärkt werden. STANDARD: Was ist das Thema? Lopatka: Seit der letzten Enquete 2009 haben wir zwei neue Parteien im Parlament. Wir möchten uns mit einer für die Demokratie entscheidenden Frage beschäftigen: mit der Medienvielfalt und der Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der ORF hat sich seit 2009 in zweifacher Hinsicht entwickelt: Die Einnahmen sind gestiegen, der Marktanteil ist gesunken und das, was öffentlich-rechtlicher Auftrag ist, wurde vom ORF eingeschränkt. Wenn ich zum Beispiel an die Parlamentsberichterstattung denke. Hier wollen wir die Positionen der einzelnen Parteien ausleuchten. STANDARD: Sie könnten den ORF aus den Zwängen der Parteien holen und den Stiftungsrat entpolitisieren? Lopatka: Inhaltlich werde ich das mit meinen Kollegen besprechen. STANDARD: Außenminister Sebastian Kurz ist zu Gast im ORF-Österreich-Report, aber kein Vertreter der SPÖ. Haben Sie sich beim ORF schon über mangelnde Objektivität beschwert? Lopatka: Sie verwechseln etwas. Es gibt einen Studiogast, und es gibt ein Diskussionsformat. Im STANDARD habe ich richtigerweise gelesen, dass dieses Format – Faymann mit Moderatorin – ein Tiefpunkt der Diskussionskultur im ORF ist (Anm.: im TV-Tagebuch). STANDARD: Im Jahr 2015 stellten ÖVP-Minister aber die meiste Redezeit in den wichtigsten ORF-Nachrichtensendungen. Lopatka: Weil unsere Minister auch die aktivsten sind und jene, die am meisten gefordert sind. Seit etwa Gerald Klug Verkehrsminister ist, ist er untergetaucht. Worüber soll die ZiB berichten, wenn jemand nichts macht? STANDARD: Vizekanzler Mitterlehner hat Twitter-Regelungen für ORF-Journalisten ins Spiel gebracht. Was halten Sie davon? Lopatka: Das möchte ich bei der Enquete diskutieren. Etwa anhand von Beispielen wie der BBC und anderen renommierten Anstalten, bei denen es solche Regelungen gibt. | 6Etat
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Egal, ob es die Grünen oder die ÖVP schafft: Dem Juniorpartner der SPÖ steht wegen des Wahlerfolgs der FPÖ kein Vizebürgermeisteramt zu. Wien – Auch wenn die Fortsetzung der rot-grünen Regierung in Wien wahrscheinlich, aber noch keinesfalls besiegelt ist, gilt jetzt schon als fix, dass Maria Vassilakou ihr Amt als Vizebürgermeisterin verlieren wird. Grund ist die Wiener Stadtverfassung: In dieser ist geregelt, dass der stärksten Partei ein Vizebürgermeisteramt zusteht. Der zweite Posten kann von der zweitstärksten Kraft nominiert werden, wenn diese ein Drittel der Mandate erreicht. Das ist der FPÖ mit 34 von 100 Mandaten erstmals gelungen. Künftig soll also wie angekündigt FPÖ-Klubchef Johann Gudenus, engster Vertrauter von Parteichef Heinz-Christian Strache, als Vizebürgermeister und nichtamtsführender Stadtrat im Stadtsenat fungieren. Eine operative Verantwortung kommt dem Vizebürgermeister aber nicht zu, sagt Rudolf Gerlich von der Magistratsdirektion dem STANDARD. Soll heißen: Gudenus ist einzig Vertreter des Bürgermeisters ohne Machtbefugnisse. Es ist anzunehmen, dass Michael Häupl alles unternehmen wird, dass diese Vertretungsoption nie zur Anwendung gelangt. Außerdem steht der SPÖ ein Vizebürgermeisterposten zu, den bisher Stadträtin Renate Brauner einnahm – und der wohl nicht an den Koalitionspartner abgegeben wird. Gudenus erhält in Zukunft laut Bezügegesetz 14-mal im Jahr 9.441,60 Euro brutto. Vassilakou standen als Vize und amtierender Stadträtin 16.308,20 Euro zu. Dem nichtamtsführenden Stadtrat Gudenus gebührt als Vizebürgermeister – anders als der amtsführenden Stadträtin Vassilakou – laut Bezügegesetz kein Dienstwagen. Bisher stellte die SPÖ sieben Stadträte, die Grünen einen. Dazu kamen die nichtamtsführenden Stadträte von FPÖ (3) und ÖVP (1). Bleibt der Stadtsenat in der derzeitigen Größe, würde die SPÖ einen Stadtratsposten an die FPÖ verlieren. Möglich ist aber auch eine Ausweitung des Gremiums auf bis zu 15 Mitglieder: Bei 14 hätte die SPÖ wieder sieben Stadträte, die FPÖ hätte fünf – allerdings müssten dann andere Einsparungspotenziale in der Verwaltung gefunden werden. Die Auszählung der Briefwahlstimmen hat den Grünen noch ein Mandat von der FPÖ gebracht, womit die Fortsetzung von Rot-Grün mit 54 von 100 Mandaten abgesichert wäre. Rot-Schwarz hätte nur eine minimale Mehrheit von 51 Mandaten, was die Verhandlungsposition der Grünen stärkt. Die knappe Mehrheit dürfte in einigen politischen Fragen aber durchaus fragil sein, wenn man einen Blick in die künftige ÖVP-Riege im Rathaus wirft: So schaffte die vehemente Abtreibungsgegnerin Gudrun Kugler per Vorzugsstimmenwahlkampf den Einzug in den Gemeinderat. Die wertkonservative christliche Theologin und Juristin war schon 2005 parteiintern umstritten, als sie als Parteilose für die ÖVP kandidierte. Ich fürchte, jene, die sie auf die Liste gebracht haben, waren sich vielem nicht bewusst, sagte 2005 die damalige ÖVP-Nationalrätin und spätere Wiener Landesparteichefin Christine Marek. Auch Ingrid Korosec, von der Landes-ÖVP nur auf einen hinteren Listenplatz gesetzt, schaffte per Vorzugsstimmen den Einzug. Bei den Grünen ist nach dem leichten Rückfall um 0,8 Prozentpunkte auf 11,84 Prozent aber ebenfalls nicht alles eitel Wonne. Es war – trotz Stimmenzuwächsen – das erste prozentuelle Minus bei Wahlen seit 2010. Vassilakou wird trotz Rücktrittsankündigungen weitermachen. Häupl will sich erst nach Gesprächen mit den anderen Parteien entscheiden, mit wem Regierungsverhandlungen aufgenommen werden. Mit der FPÖ hat Häupl eine Koalition ausgeschlossen, die Oppositionsrechte der Freiheitlichen wurden durch den Wahlsieg aber gestärkt. So kann die FPÖ mit 30 Mandataren selbst eine Untersuchungskommission im Gemeinderat sowie einen U-Ausschuss im Landtag beantragen. Auch der Verfassungsgerichtshof (VfGH) kann mit den Unterschriften von 33 FPÖ-Mandataren angerufen werden, um Landesgesetze prüfen zu lassen. Pro Wahlperiode kann jeder Abgeordnete nur zwei Anträge unterstützen. Auch der Bundesrechnungshof (RH) muss künftig aktiv werden, wenn die FPÖ Gemeindematerie prüfen lassen will. | 5Inland
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Bei Plakaten kommt die SPÖ bisher ohne Konfrontation mit der FPÖ aus. An jene Genossen, die mit den Blauen sympathisieren, richtete Häupl aber klare Worte. Wien – Dass es in sozialdemokratischen Kreisen in Wien durchaus Genossen gibt, die sich eine künftige Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen vorstellen können, ist ein offenes Geheimnis. Überraschend ist aber, dass Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) diese Tatsache durchaus konkret thematisiert. Bei der sehr gut besuchten Mitarbeiterkonferenz der Wiener Sozialdemokraten am Donnerstagabend zählte Häupl auf, gegen welche sozialen Maßnahmen die Freiheitlichen im Gemeinderat gestimmt haben. Er erwähnte etwa den Pflegefonds, die Mindestsicherung oder Anträge gegen Lohn- und Sozialdumping. Mit der sozialen Heimatpartei FPÖ sei laut Häupl keine soziale Politik zu machen. Eine Koalition mit den Blauen schloss er unter seiner Ägide erneut kategorisch aus. So viel Niedertracht auf einem Fleck ist normalerweise gar nicht vorstellbar, sagte Häupl zur FPÖ-Haltung in Sachen Asylpolitik. Jene, die ihm raten würden, mit den Blauen zu koalieren, müssten aufpassen, dass ich nicht ausflippe – um nicht Schlimmeres zu sagen, sagte Häupl. Die Abgrenzung gegen Heinz-Christian Straches FPÖ, der er Charakterlosigkeit und Opportunismus vorwarf, lohne sich im Wahlkampf für die SPÖ allemal, betonte er. Konträr zum Auftritt Häupls kommen die Wahlplakate der Sozialdemokraten aber bisher ohne Konfrontation mit den Freiheitlichen aus. Zunächst warfen die ersten Sujets mit abgebildeten Wienern durchaus kritische Fragen auf (Wien ist die beste Stadt der Welt. Aber was bringt dir das, wennst keine Hackn hast?). Diese beantwortet jetzt ein großflächig in den Fokus gerückter Bürgermeister Häupl mit gewohnt markigen Sprüchen (Noch stärker in neue Arbeitsplätze investieren. Da lass i ned locker!). Beim Thema leistbares Wohnen wirbt Häupl folgendermaßen: Wir bauen wieder neue Gemeindewohnungen. Da bleib i stur. Als Ziel für die Wien-Wahl am 11. Oktober gab Häupl – zahlreichen anderslautenden Umfragen zum Trotz – bisher die Wiedererlangung der absoluten Mehrheit an. Das schwächte er angesichts des beherrschenden Asylthemas deutlich ab. Die Voraussetzungen seien nicht ideal. Ich bin ja schon von dieser Welt, das ist mir wohl bewusst. Er wünsche sich ein Wahlergebnis, das so ausfällt, dass man nicht gegen die Sozialdemokratie regieren kann. Neben der Landtagswahl wird es im Oktober auch bei der gleichzeitig stattfindenden Bezirksvertretungswahl spannend. Besonderes Interesse kommt dem prestigereichen ersten Bezirk zu: Die von der ÖVP geschasste Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel will am Dienstag verkünden, ob sie am 11. Oktober antritt. Aus dem Umfeld der ÖVP ist zu hören, dass Stenzel nicht kandidieren wird. Vorschläge der ÖVP für einen anderen Posten im Bezirk habe sie aber ausgeschlagen. Andere Beobachter halten einen Antritt hingegen durchaus für möglich. Tritt Stenzel an, droht der ÖVP, die mit Markus Figl ins Rennen geht, der Verlust des Bezirksvorstehers. Noch bis 4. September können politische Listen ihre Kandidatur einreichen. Für einen wienweiten Antritt sind knapp 3000 Unterschriften nötig. Diese Hürde hat Wien anders bereits geschafft. Die Liste WWW – Wir wollen Wahlfreiheit des Gastronomen Heinz Pollischansky schaffte es dank fünf Unterschriften von Team-Stronach-Nationalratsabgeordneten auf den Wahlzettel. Der türkischen Liste Gemeinsam für Wien fehlen noch Unterschriften in einigen Bezirken für einen wienweiten Antritt, sagte Spitzenkandidat Turgay Taskiran, ein türkischstämmiger Arzt. Die Liste arbeitet mit der RumänInnen Partei sowie mit der Protestliste Robin Hood des Ex-Piraten Anatolij Volk zusammen. | 5Inland
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Ein Fußballer soll im Streit seine Ex-Freundin auf der Straße gewürgt und verprügelt haben. Er ist teilgeständig, gibt ihr aber Mitschuld. Wien – Eines ist sicher: Keiner der anwesenden Fußballer im Verhandlungssaal 203 wird als Spieler an der Europameisterschaft in Frankreich teilnehmen. Weder Erstangeklagter Rene Swete, Tormann beim Bundesligisten Grödig, noch Richter Marc Farkas, Mittelstürmer in Oberwart, noch Staatsanwalt Bernhard Löw, Goalie bei einem kleinen Wiener Verein. Die größten Chancen, in Frankreich dabei zu sein, hat wohl noch Swetes Verteidiger, Rapid-Fan Werner Tomanek – zumindest wenn er ein Ticket für die Spiele gegen Ungarn, Island oder Portugal bekommt. Angeklagt ist Swete wegen Körperverletzung an seiner damaligen Freundin Denise A., die er auch mit dem Tod bedroht haben soll. Die sitzt allerdings ebenso als Angeklagte neben ihm, sie soll ihm im Zuge des Streits nämlich einen Faustschlag ins Gesicht verpasst haben. Verteidiger Tomanek ist in seinem Plädoyer wie so oft bodenständig. Er hat ja keine leichte Zeit seit gestern, spielt er darauf an, dass Grödig am Sonntag gegen Rapid 3:2 verloren hat, dass Swete in der 85. und der 91. Minute die entscheidenden Tore kassierte. Überhaupt: Es wor a schwere Partie und Frauen in Verbindung mit Alkohol können anstrengend sein, versucht er die Schuld Richtung Verletzter zu schieben. Das Verfahren bietet interessante Einblicke in den Profifußball. Am 17. Oktober spielte die Mannschaft des Erstangeklagten gegen die Wiener Austria – und verlor, da er ein sogenanntes Eiertor bekam. Dementsprechend gedämpft war seine Stimmung, als er anschließend mit seiner Freundin in ein Shisha-Lokal fuhr. Swete sagt zu Farkas, diese Person habe Launen gehabt, die ihn nicht interessiert hätten. A. schildert, der Fußballprofi sei frustriert gewesen, und sie habe ihn in Ruhe gelassen. Der Frust wurde offenbar in Alkohol ertränkt. Um zwei Uhr verließ das Paar die Lokalität, um auf der Straße zu streiten. Von hier an differieren die Versionen. Swete erzählt, er wollte mehrfach in ein Taxi steigen und alleine heimfahren, A. habe ihn daran gehindert. Der heftige Streit ging weiter, als die Dame ihm ansatzlos mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe, wodurch er eine Augenprellung erlitt. Daraufhin habe er sie mehrmals weggestoßen. Vielleicht habe ich sie am Hals berührt, kann er sich ihre Verletzungen nur so erklären. Schlussendlich sei er dann alleine gefahren. Die Zweitangeklagte erzählt das anders, hat aber ein gewisses Problem. Zumindest ein Teil des Vorfalls wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. Bevor sie das wusste, hatte sie der Polizei geschildert, sie sei zunächst gemeinsam mit Swete in ein Taxi gestiegen. Er hat mich mit den Füßen hinausgetreten und wurde selbst vom Lenker hinausgehauen. Anschließend sei es schon zu schweren Angriffen gekommen: Er habe sie gewürgt und ihr Faustschläge verpasst. In Notwehr habe sie einmal zugeschlagen. Als sie auf dem Boden gelegen sei, habe er sie an den Haaren hochgezogen und ins nächste Taxi gezerrt. In dem Video stellt sich die Sache etwas anders dar. Zu sehen ist, dass Swete offenbar mehrmals von dem Streit weggehen und in verschiedene Taxis einsteigen will, A. ihm aber immer wieder nachgeht und ihn weiter zur Rede stellt. Irgendwann ist auch zu sehen, dass sie Richtung Gesicht schlägt. Genauso ist allerdings aufgenommen, dass er sie des Öfteren wegstößt. Die von A. behaupteten Übergriffe sollen dann außerhalb des Bildausschnitts passiert sein. Bei der Polizei sagte die von Alfred Boran verteidigte Verletzte auch noch, sie sei anschließend heimgefahren. Nun sagt sie aus, sie habe ihren besten Freund angerufen, der in einem drei Kilometer entfernten Lokal war, sei zu ihm gefahren und habe ihm von dem Vorfall erzählt. Zumindest eine Stunde war sie dort, bis auf ihre beste Freundin sagen die anderen Gäste, sie hätten keine Verletzungen wahrgenommen. Ich hatte einen hochgeschlossenen Pulli an und mir extra die Haare vor das Gesicht gekämmt, begründet die 26-Jährige das. Grund, gleich zur Polizei zu gehen, sah sie keinen. Ich habe mit einer Entschuldigung gerechnet und dass am nächsten Tag wieder alles in Ordnung ist, sagt sie dazu. Swete entschuldigte sich nicht, als sie am nächsten Tag aufwachte, hatte sie massive Schluckbeschwerden und Schmerzen am ganzen Körper. Sie fuhr ins Spital, wo die Würgemale dokumentiert wurden, anschließend zur Polizei. Am Abend schickte ihr Ex-Freund noch ein langes Mail an einen ORF-Sportreporter, in dem ihre Version der Geschichte geschildert wurde. Die weiteren Verletzungen und blauen Flecken, die sie nun Farkas schildert, sind nicht von Ärzten dokumentiert. Aber ihr Ex-Freund sei generell wenig respektvoll Frauen gegenüber, und wenn er betrunken ist, ist er untragbar. Nach ihrer Darstellung war das fast jedes Wochenende der Fall. Insgesamt ist die Angelegenheit ein wenig unklar. Selbst Staatsanwalt Löw geht davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liege, und kann sich eine Diversion für den Fußballer vorstellen, wenn er die Verantwortung für alle Verletzungen übernimmt. Das macht der Unbescholtene, daher wird er rechtskräftig nicht verurteilt, sondern muss 5.000 Euro an den Staat und 1.500 Euro an das Opfer zahlen. A. wird dagegen ebenso rechtskräftig freigesprochen, Farkas glaubt ihr, dass sie in Notwehr zugeschlagen habe. Der Ankläger hat in seinem Schlussvortrag auch noch einen wertvollen Rat parat. Es ist traurig, dass Fußballer a) Alkohol trinken, b) das in der Öffentlichkeit machen und drittens Konflikte nicht gewaltfrei gelöst werden können. Aber vielleicht spielt er deshalb nicht bei Bayern München, mutmaßt er. | 1Panorama
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Nur 1,8 Prozent aller überprüften Fahrgäste waren 2015 ohne Fahrschein unterwegs. Täglich sind 100 Kontrolleure im Einsatz. Wien – In Wien sind immer mehr Menschen mit gültigem Fahrschein unterwegs. Der Anteil der Schwarzfahrer im Netz der Wiener Linien ging 2015 weiter zurück. 1,8 Prozent der kontrollierten Fahrgäste wurden im vergangenen Jahr ohne Fahrschein angetroffen, im Jahr davor waren es noch 2,1 Prozent gewesen, teilten die Wiener Linien am Dienstag mit. Rund 7,9 Millionen Fahrgäste wurden 2015 kontrolliert, davon konnten rund 141.000 keinen gültigen Fahrausweis vorweisen. Die Chancen, einem Schwarzkappler zu begegnen, sind durchaus hoch: Täglich sind durchschnittlich rund 100 Kontrolleure gleichzeitig im Netz unterwegs. Laut den Verkehrsbetrieben geht die Schwarzfahrerquote seit Jahren zurück. 2012 lag ihr Anteil noch bei 2,7 Prozent, 2009 bei 3,3 Prozent und 2004 bei 4,6 Prozent. Schwarzfahren kann jedenfalls teuer werden: Seit 2012 kostet es 103 Euro bei Sofortzahlung beziehungsweise mit Erlagschein binnen drei Tagen. Dass die Ehrlichkeit der Fahrgäste steige, zeige, dass die Leistungen und das wachsende Angebot angenommen würden, erklärten die Wiener Linien. | 1Panorama
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Die Flüchtlingsbewegungen nach Mitteleuropa gehen zurück, weil Schutzsuchende aus Nichtkriegsländern an der Grenze zu Mazedonien stranden. Skopje/Zagreb/Ljubljana – Wir sind Bangladescher, keine Terroristen, steht auf einem Schild vor ein paar Leuten, die an der griechisch-mazedonischen Grenze gestrandet sind. Einige Iraner haben sich aus Protest, dass sie nicht mehr durchgelassen werden, ihre Münder mit Bindfaden zugenäht, andere tragen Eisendraht um den Hals, um zu zeigen, was ihnen in ihrer Heimat blühen könnte, wenn sie wieder zurückgeschoben werden. Wieder andere sind in Hungerstreik getreten. Nachdem Slowenien vor einer Woche beschlossen hat, nur mehr Kriegsflüchtlinge ins Land zu lassen und die Balkanstaaten danach dieselbe Politik einführten, sind etwa 2000 Flüchtlinge, die aus Nichtkriegsstaaten kommen, an der griechisch-mazedonischen Grenze im Niemandsland hängengeblieben. Ein Teil von ihnen hat tatsächlich wenig Chancen, in Deutschland Asyl zu bekommen. Doch es gibt auch andere. Die Zuerkennung des Flüchtlingsstatus für Iraner war in Deutschland und Österreich bisher relativ hoch. 2013 wurden von 595 Ansuchen in Österreich 520 positiv entschieden, das entspricht einer Anerkennungsquote von 76 Prozent. In Deutschland lag die Anerkennungsquote für Iraner heuer bei 58,8 Prozent. Es ist aber anzunehmen, dass die Grenzpolitik auf dem Balkan noch restriktiver wird. In Slowenien werden seit Wochen Gerüchte gestreut, wonach Deutschland und Österreich die Grenzen dichter machen. Das hat offenbar Methode, die Strategie ist folgende: Slowenien droht aufgrund des angeblichen Drucks aus dem Norden Verschärfungen an, die die Balkanstaaten dann übernehmen. Dies hat zur Folge, dass die Flüchtlinge möglichst weit im Süden gehalten werden. Slowenien baut gleichzeitig weiter an dem Zaun zu Kroatien. Er ist bereits 50 Kilometer lang, insgesamt beträgt die Grenze 300 Kilometer. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Druck größer wird, so der Politologe Marko Lovec aus Ljubljana. Am Freitag will die Regierung Gesetze für schnellere Asylverfahren diskutieren. Bislang haben nur 85 Personen in Slowenien um Asyl angesucht. 37 Ansuchen wurden überprüft, und schließlich wurde nur vier Personen Schutz gewährt. Die Regierung ist zurzeit damit beschäftigt, dass die großen Polizeigewerkschaften streiken – sie fordern bessere Arbeitsbedingungen. Die Bevölkerung steht dahinter, auch wenn Premier Miro Cerar den Streik als schändlich bezeichnete. Das politische Klima verschiebt sich in der Asylfrage nach rechts, so Lovec, nachdem sich auch der Diskurs in den Medien verändert habe. Die konservative SDS schlägt vor, die Burka und den Nikab – Schleier für Frauen – zu verbieten. Das Staatsfernsehen hat kürzlich Interviews mit Ungarn gezeigt, die sich über ihren Zaun erfreut zeigten. Laut jüngsten Umfragen sind 80 Prozent der Slowenen für einen Zaun. An der Grenze lässt Slowenien wieder alle Flüchtlinge durch – vermutlich um einen Konflikt mit Kroatien zu vermeiden. Am Mittwoch findet in Zagreb ein Treffen der Staatschefs aus Mittel- und Südosteuropa statt, bei dem es um Steuerung und Einschränkung von Migration und um Terrorbekämpfung geht. Auch US-Vizepräsident Joe Biden, EU-Ratspräsident Donald Dusk und Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer nehmen daran teil. | 1Panorama
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Aufregung in der SPÖ um Wahlkampfauftritt der rechten türkischen Partei MHP mit Avrasya-Mitgliedern in Linz. Linz – Der Wahlkampf für die türkischen Parlamentswahlen am 1. November soll auch in Linz Station gemacht haben. Ausgerechnet die rechte MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung), die in enger Verbindung mit der rechtsextremen Organisation Graue Wölfe steht, soll am 3. Oktober zu Gast im Linzer Volkshaus gewesen sein. Das zeigen Fotos, die dem STANDARD vorliegen. Zu sehen ist eine Veranstaltung mit einem MHP-Parlamentsabgeordneten und dem Avrasya-Obmann. Avrasya gilt als Vorfeldorganisation der antisemitischen, rassistischen Grauen Wölfe, gibt sich aber in Österreich als harmloser Sport- und Kulturverein. Seit über einem Jahr wird der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) kritisiert, weil er sich nicht von Avrasya (Deutsch: Eurasien) distanziert. Gemeinsame Mai-Aufmärsche und gegenseitige Besuche brachten Luger Kritik ein, die in einem offenen Brief gipfelte – DER STANDARD berichtete. 68 Prominente, etwa Elfriede Jelinek, Elisabeth Orth, Erwin Steinhauer, Harald Krassnitzer und Gerhard Haderer unterzeichneten ihn. Auch verschiedene Religionsgemeinschaften, alevitische und kurdische Vereine und das Mauthausen-Komitee warnten Luger. Dieser bestritt, dass Avrasya etwas mit den Grauen Wölfen zu tun habe. Auf den brisanten Fotos zeigen jedoch mehrere Männer deutlich den faschistischen Wolfsgruß vor der Kamera. Fiona Kaiser, stellvertretende SPÖ-Landesvorsitzende Oberösterreichs, wies wiederholt parteiintern auf Avrasyas Ideologie hin. Sie will nun prüfen lassen, ob die Veranstaltung im Haus, das der Stadt gehört, überhaupt zulässig war. Zudem warte sie auf einen Bericht der Bundes-SPÖ zu Avrasya, wie sie dem STANDARD sagt. Es ist ein Wahnsinn, dass man eine rechtsextreme Partei, die vor einigen Jahren noch Menschen umbringen ließ, bei uns wahlkämpfen lässt, so Kaiser. | 5Inland
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Vier Ministerien rittern um 75 Mio. Euro für Integrationsmaßnahmen. Wien – Um den von der Regierung angekündigten Sondertopf Integration entwickelt sich ein regelrechtes Gerangel. 75 Mio. Euro wollen SPÖ und ÖVP kommendes Jahr für zusätzliche Maßnahmen locker machen, die bisherigen Anmeldungen dürften die Summe aber übersteigen. Welches Ministerium wie viel erhält, wollen Kanzleramt und Finanzministerium bis Jahresende entscheiden. Zu hören ist in Regierungskreisen, dass die Wünsche der Ressorts die 75 Mio. Euro übersteigen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte im Budgetausschuss am Donnerstag an, 30 Mio. Euro aus dem Sondertopf beantragen zu wollen. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sprach schon im September von 25 Mio. Euro. Keine Angaben gibt es von Integrationsminister Sebastian Kurs (ÖVP) und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Allein Kurz soll ursprünglich aber 60 Mio. Euro aus dem Topf beansprucht haben. Mikl-Leitner will mit 15 Mio. Euro aus dem Sondertopf Sprach- und Alphabetisierungskurse für Asylwerber bezahlen. Mit weiteren 15 Mio. Euro sollen Kürzungen beim Zivildienst ausgeglichen werden, sagte die Ministerin Donnerstagabend im Budgetausschuss des Nationalrats laut Parlamentskorrespondenz. Auf APA-Anfrage hieß es dazu in ihrem Büro, dass damit der Einsatz von Zivildienern in der Flüchtlingsbetreuung finanziert werden soll: Die NGOs bräuchten dringend personelle Unterstützung. Heinisch-Hosek will aus dem Sondertopf u.a. Sprachstartkurse an den Schulen sowie mobile Einsatzteams zur Unterstützung von Eltern und Schülern mit Migrationshintergrund finanzieren. Außerdem soll es Projekte für das Nachholen von Bildungsabschlüssen geben. Kurz hat seinen Integrationsplan am Mittwoch vorgestellt. Das Sozialministerium will in Deutschkurse beim AMS und Lehrlingsvermittlung investieren. Über die Verteilung der Mittel müssen nun Kanzleramt und Finanzministerium gemeinsam entscheiden. Besonderen Zeitdruck sieht das Finanzministerium dabei nicht, denn der laufende Betrieb sei durch das Nachtragsbudget für 2015 gesichert. Im Kanzleramt wurde am Freitag auf APA-Anfrage eine Entscheidung bis Jahresende in Aussicht gestellt. Derzeit seien die betroffenen Ressorts noch in Abstimmung, um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden. Über den Sondertopf hinaus erhält das Sozialministerium 70 Mio. Euro zur Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Auch das geplante Integrationsjahr mit Kosten von 1,8 Mio. Euro wird aus dem regulären Budget finanziert. | 5Inland
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Maas warnt vor Pauschalurteilen über Migranten – De Maiziere: Herkunft der Täter nicht verschweigen. Berlin – Der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) geht davon aus, dass die Silvester-Angriffe auf Frauen in Köln organisiert waren. Wenn sich eine solche Horde trifft, um Straftaten zu begehen, scheint das in irgendeiner Form geplant worden zu sein, sagte Maas der Bild am Sonntag. Niemand kann mir erzählen, dass das nicht abgestimmt oder vorbereitet wurde. Auch einen Zusammenhang zwischen den Attacken auf Frauen in mehreren deutschen Städten schließt Maas nicht aus. Alle Verbindungen müssten sehr sorgfältig geprüft werden, sagte der Minister der Zeitung. Der Verdacht liegt nahe, dass hier ein bestimmtes Datum und zu erwartende Menschenmengen herausgesucht wurden. Das hätte dann noch einmal eine andere Dimension. Wie die Bild am Sonntag unter Berufung auf vertrauliche Polizeiberichte berichtete, riefen nordafrikanische Gruppen offenbar über soziale Netzwerke Landsleute dazu auf, in der Silvesternacht nach Köln zu kommen. Demnach wurden Nordafrikaner aus Köln und Umgebung, aber auch aus Nachbarländern aufgefordert, zum Kölner Hauptbahnhof zu fahren. Maas warnte jedoch davor, aus den Vorfällen Rückschlüsse über die Gesetzestreue von Migranten zu ziehen. Aus der Herkunft eines Menschen abzuleiten, dass er eher straffällig wird oder nicht, halte ich für abenteuerlich, sagte der Minister der BamS. Statistische Erhebungen über die Straffälligkeit von Flüchtlingen zeigten, dass die Kriminalitätsrate genauso hoch sei wie bei Deutschen. Auch sei es schlicht falsch zwischen den Exzessen in Köln und dem Flüchtlingszuzug einen Zusammenhang zu sehen: Natürlich sind unter den mehr als eine Million Menschen auch solche, die Straftaten begehen, sagte Maas. Es gebe aber keinen Hinweis darauf, dass die Anzahl der Straftaten durch den Zuzug überproportional gestiegen sei. Stumpfe Vorurteile haben sich gerade nicht bestätigt, sagte Maas dem Blatt. Die Kölner Exzesse als Beleg zu sehen, dass die Integration gescheitert sei, sei weder angemessen noch zutreffend. Wer an diesen Taten beteiligt war, sei ein Krimineller und müsse auch so behandelt werden. Die Straftaten als Beweis dafür zu sehen, dass alle Ausländer nicht integrierbar seien, halte er aber für kompletten Unsinn. Zur Herkunft der Täter von Köln sagte Maas: Der kulturelle Hintergrund rechtfertigt oder entschuldigt nichts. Er wäre noch nicht mal als Erklärung akzeptabel. Bei uns sind Frauen und Männer in allen Beziehungen gleichberechtigt. Das hat jeder zu akzeptieren, der hier lebt. Der rechtspopulistischen AfD und der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung warf Maas vor, mit den Ereignissen von Köln Stimmungsmache zu betreiben. AfD und Pegida hätten nur auf diese Vorfälle gewartet. Anders lässt sich nicht erklären, wie sie jetzt schamlos pauschale Hetze gegen alle Ausländer betreiben, sagte Maas. Radikalen Brandstiftern dürfe jetzt aber nicht das Feld überlassen werden: Hier braucht es auch eine starke Antwort des Rechtsstaats, sagte der SPD-Politiker. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) warnte indes davor, die ausländische Herkunft von Straftätern nicht zu nennen. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstag) sagte er: Es darf keine Schweigespirale geben, schon gar nicht darf sie von der Polizei ausgehen. Der Kölner Polizei war vorgeworfen worden, nach den Vorfällen in der Silvesternacht Hinweise auf die Herkunft der Verdächtigen nicht veröffentlicht zu haben. Der Innenminister sagte, weder Politik noch Medien dürften bei Straftaten, an denen Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt sind, anders verfahren als bei Straftaten von Deutschen. Hessens Innenministerium wies einen Bild-Bericht zurück, dass die Polizei zur Vertuschung von Straftaten bei Flüchtlingen angehalten worden sei. Das Innenministerium hat die Pressestellen der Polizeipräsidien nicht angewiesen, Straftaten, die von Flüchtlingen in Hessen begangen wurden, der Presse vorzuenthalten, sagte der Sprecher des Ministeriums, Michael Schaich, am Samstag. Das Blatt hatte von einer Anweisung an die Polizei zum Verschweigen von Straftaten berichtet. Bild führte als Beleg auch einen ungenannten hohen Polizeibeamten aus Frankfurt an. Nur bei direkten Anfragen von Medien solle die Polizei über Vergehen von Flüchtlingen Auskunft geben, zitiert das Blatt den Beamten. Die Polizeistellen seien aber darauf hingewiesen worden, sensibel mit dem Thema Flüchtlinge umzugehen, sagte Schaich der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe darum zu verhindern, dass das Thema von Rechtsextremen instrumentalisiert werde, die gezielt Stimmung gegen Zufluchtsuchende machten. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Saarlands Ressortchef Klaus Bouillon, warnte, eine Wiederholung dieser Vorgänge hätte schwerwiegende Folgen. Wenn noch einmal so ein Vorfall vorkommt, bin ich sicher, dann ist das Vertrauen in unseren Rechtsstaat ernsthaft erschüttert, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Und dann gewinnen diejenigen die Oberhand, die permanent die Ängste schüren. Als Reaktion auf die Kölner Angriffe auf Frauen zeichnet sich eine Verschärfung der Asylgesetze ab. Das, was in der Silvesternacht passiert ist, das sind widerwärtige kriminelle Taten, die auch nach entschiedenen Antworten verlangen, sagte die Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel am Samstag nach einer Klausur der Parteispitze in Mainz. Änderungen seien im Interesse der Bürger, aber genauso im Interesse der großen Mehrheit der Flüchtlinge. Merkel erklärte, das Recht auf Asylverfahren könne verwirkt werden, wenn Strafen ausgesprochen würden – auch schon auf Bewährung. Die CDU-Spitze beschloss dazu eine Mainzer Erklärung. Darin geht es unter anderem um ein härteres Vorgehen gegen kriminell gewordene Ausländer und die Einführung der Schleierfahndung, also verdachtsunabhängige Personenkontrollen. In Köln hatten sich in der Silvesternacht nach Polizeiangaben kleinere Gruppen aus einer Menge von rund 1000 Männern gelöst, die vor allem Frauen umzingelt, begrapscht und bestohlen haben sollen. Die Zahl der Strafanzeigen nach den Geschehnissen erhöhte sich drastisch auf 379, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Zuletzt war sie mit rund 170 angegeben worden. | 1Panorama
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Neues Feature für iOS, Android und Windows 10 Mobile bald verfügbar. Seit zehn Jahren bietet der Messenger Skype nun die Funktion, sich per Webcam mit anderen Nutzern zu unterhalten. Anlässlich dieses Jubiläums soll nun die mobile Ausgabe des Programms ein wichtiges neues Feature erhalten: Videokonferenzen. Künftig soll es auch unter Android, iOS und Windows 10 Mobile sein, sich zu mehrt per Video auszutauschen. Im Moment ist die Conferencing-Funktion noch in Entwicklung, es ist aber möglich, über eine Vorregistrierung hinein zu schnuppern. In den kommenden Wochen soll die Fertigstellung erfolgen, fasst The Verge zusammen. Videochats zwischen Einzelpersonen sind per mobiler App bereits seit einigen Jahren möglich. Wieviele Teilnehmer bei mobilen Videokonferenzen partizipieren können, ist noch nicht bekannt. Die Desktop-Ausgabe von Skype ermöglicht videogestützte Gruppenchats für maximal zehn Nutzer. | 0Web
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Verdis "Giovanna d'Arco": Stürmischen Beifall erntete zu Recht Sopranistin Anna Netrebko als Glanzlicht einer mediokeren Inszenierung. Es kommt selten vor, dass den Opernbesucher das Gefühl überkommt, ein – als auffällig erkanntes – Objekt strengster Observation zu sein. Bei jenem Gebäude, dem er sich zu nähern versucht, handelte es sich ja nicht um einen gefährdeten Flughafen, vielmehr um ein Opernhaus. Bereits auf dem Platz vor der Mailänder Scala wird er jedoch von resoluten Herren mit Metalldetektoren durchleuchtet. Nachdem er die Scala doch noch betreten durfte, widerfährt ihm Selbiges abermals. Prickelnde Zeiten. Mehr als 700 Sicherheitskräfte (im und rund um das Opernhaus) kümmern sich bei der Scala-Saisoneröffnung um Ordnung. Nachrichtendienste hatten in der Oper ein mögliches Terrorziel erkannt und für Spannungsgefühle gesorgt; auch Spezialisten aus den USA sollen unterstützend zugegen gewesen sein. Kein Wunder, dass diese Stressatmosphäre auch beteiligte Kunstmenschen erfasste: Anna Netrebko ließ im Vorfeld der Premiere von Giuseppe Verdis Frühwerk Giovanna dArco verlauten, es wären diese Anschlagsmutmaßungen der Schönheit ihrer Stimme nicht über die Maßen zuträglich. Und wie die Vorstellung (nach absolvierter italiensicher Nationalhymne) beginnen durfte, schien ein Quantum ihrer Souveränität tatsächlich backstage geblieben zu sein. In der Tiefe klang Netrebko etwas blass und rudimentär, die Koloraturen wirkten nicht in jeder Faser sicher. Allerdings ist die Partie der Giovanna an sich schon von besonderer Schwere. Sie führt eben auch eine Netrebko an ihre Flexibilitätsgrenzen; und sie ist auch nicht durchgehend dieser – vor allem im Lyrischen – frappanten Stimme zuträglich. Von Minute zu Minute tönte es jedoch ausgewogener, bis sich schließlich Pracht einstellte: Dieses samtige Timbre, das besonders in den Höhen Impulsivität und luxuriöse Farbpracht zu vereinen vermag; dieses Spiel mit der Dynamik, woraus ansatzlose Pianissimi erwachsen – all dies rechtfertigt wohl die Wiederbelebung einer Oper, die seit 150 Jahren nicht an der Scala gezeigt wurde. Die Inszenierung der durchaus als Könner aktenkundigen Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier lässt die Figur der Giovanna ein bürgerliches Haus des 19. Jahrhunderts erschüttern. Und dies als vom historischen Wahn geplagte Dame. Vater Giacomo (solide der für den an einer Bronchitis erkrankten Carlos Álvarez eingesprungene Devid Cecconi) ist somit der tragische Zeuge einer die Bühne immer wieder flutenden, historischen Fantasiewelt (Bühnenbild Christian Fenouillat). Da durchbohren rote Lanzen das Zimmer der bettlägerigen Giovanna. Da bricht das Volk durch Wände und bedrängt ein fragiles Mädchen, dem auch hüpfende Monsterchen zusetzen (wohl den Skulpturen der Notre-Dame-Kathedrale nachempfunden). Giovannas Fantasie kreist auch um Sexuelles, das diskret filmisch erweckt wird und auf Carlo VII. zielt. Selbiger tritt allerdings gern als ganzkörperlich vergoldete Figur auf, samt stolzem Goldpferd. Zum Finale hin werden leider auch Figuren mit Engelsflügeln sichtbar: Sie untermauern – skurril verklärend – den Eindruck, das Regieduo würde seinen psychologischen Ansatz durch allzu plakative szenische Pointen seiner vorhandenen Subtilität berauben. Ein weiterer Beweis für eine Arbeit unter dem Niveau des Duos wären die in den Bürgersalon einbrechenden Kriegsszenen. Giovanna fuchtelt hier halbherzig mit dem Schwert herum – handwerklich ist dies bescheidenste Regiemachart. Immerhin: Der Italiener Francesco Meli (Carlo VII.) legt eine stimmliche Leistung von bemerkenswert kultivierter tenoraler Energie hin. Und das Orchester unter Riccardo Chailly, dem neuen Musikdirektor der Scala, findet nach etwas bombastischem Beginn zu respektabler Klangkultur und sängerfreundlichem Pathos. Am Schluss einer Premiere, für deren Besuch bis zu 2400 Euro zu zahlen waren, gab es Applaus und Rosenregen für die Sänger; das Regieduo bekam etwas davon ab. In der Begeisterung war vielen Anwesenden (u. a. Rockerin Patti Smith und Italiens Premier Matteo Renzi) womöglich ein Zwischenfall entgangen: Eine Frau beförderte sich aus dem Zuschauerraum in den Orchestergarben und warb mit einem Slogan – für ein reicheres und gerechteres Italien. | 8Kultur
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Mit Timothy Peake geht erstmals auch ein britischer Astronaut an Bord der ISS. Baikonur/London – Am frühen Dienstagabend erreichte eine Sojus mit drei Raumfahrern an Bord die International Space Station (ISS). Um 18:33 MEZ dockte das Raumschiff rund 400 Kilometer über Indien an, wie die NASA per Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Contact! #Soyuz docking confirmed at 12:33pm EST/5:33pm UTC while flying over India. pic.twitter.com/SIxLHQ8bN1 Mit an Bord befindet sich mit Timothy Tim Peake erstmals auch ein britischer ESA-Astronaut auf der Reise zur ISS. Der 43-jährige erreichte gemeinsam mit dem Russen Juri Malentschenko und dem US-Amerikaner Timothy Kopra nach gut sechs Stunden Flug die ISS. Die Nasa übertrug das Manöver per Livestream. Watch @NASA TV now for live coverage of #Soyuz docking at 12:24pm ET/5:24pm UTC... https://t.co/c7YsQe30bc pic.twitter.com/ZWSjLbXc8z Auf der ISS wurden die neuen Crewmitglieder von ihren Kollegen Scott Kelly aus den USA sowie Sergej Wolkow und Michail Kornienko aus Russland erwartet. Sie sollen etwa fünf Monate auf der ISS rund 400 Kilometer über der Erde bleiben. Die erste Entsendung eines britischen Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS löste in seinem Heimatland eine wahre Raumfahrt-Euphorie aus. So bejubelten etwa der britische Premierminister David Cameron und das Königshaus Peakes Weltraummission. Im Londoner Science Museum versammelten sich am Dienstag tausende Menschen, darunter etwa 2.000 Schüler, um sich den Raketenstart gemeinsam auf Großbildschirmen anzusehen. Die Schulkinder schwenkten kleine britische Flaggen und brachen in Jubelrufe aus, als Peake und seine Kollegen abhoben. Am Vorabend hatte die britische Regierung mitgeteilt, dass sie durch Fördermaßnahmen bis zum Jahr 2030 den Umsatz der britischen Raumfahrtindustrie auf umgerechnet 36 Milliarden Euro verdreifachen wolle. Großbritanniens Anteil am Raumfahrt-Weltmarkt solle damit von sieben auf zehn Prozent steigen, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Der frühere Hubschrauber-Testpilot Peake, der von der Europäischen Weltraumagentur (ESA) entsandt wurde, hofft, während seines 173 Tage dauernden Aufenthalts im All auch einen Außeneinsatz absolvieren zu können. Er ist der erste Brite auf der ISS und seit mehr als 20 Jahren der erste Brite im All überhaupt. | 7Wissenschaft
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Skandinavier bezwingen Portugal im Endspiel von Prag nach Elfmeterschießen und holen ersten UEFA-Titel im Männerbereich. Prag – Die schwedische U21-Auswahl hat am Dienstag in Prag das Endspiel der Europameisterschaft gegen Portugal mit 4:3 nach Elfmeterschießen für sich entschieden und damit den ersten Titel für ihr Land in UEFA-Wettbewerben im Männerbereich gewonnen. Reguläre Spielzeit und Verlängerung waren torlos geblieben. Keeper Patrick Carlgren war im Stadion Eden mit zwei gehaltenen Elfmetern (von Ricardo Esgaio und William) der Matchwinner. Portugal wurde drei Tage nach dem spektakulären 5:0 im Halbfinale gegen Deutschland am Ende seiner Favoritenrolle nicht gerecht, ging erstmals nach zuvor 14 Pflichtspielen ohne Niederlage wieder als Verlierer vom Platz. Die 18.867 Zuschauer, darunter 2000 lautstarke Schweden, sahen ein temporeiches Finale, das mit zunehmender Spieldauer immer umkämpfter wurde. Nach einer Schweigeminute für Tschechiens Fußball-Legende Josef Masopust, der am Montag im Alter von 84 Jahren verstorben war, begann Portugal furios. Schon nach 15 Minuten hätte man deutlich führen können, bei der besten Chance setzte Sergio Oliveira einen Freistoß an die Latte (7.). Schweden, unter Teamchef Hakan Ericson, machte dann mit zwei eng agierenden Viererketten die Schotten dicht, ließ kaum noch etwas zu und kam sukzessive selbst besser ins Spiel. In der zweiten Halbzeit blieb Portugal wie schon beim 1:1 beider Teams in der Gruppenphase zwar überlegen, ohne jedoch daraus Kapital schlagen zu können. Vor den Augen von UEFA-Präsident Michel Platini hatte Portugal dann Glück, als ein Schuss von John Guidetti (52.) Zentimeter über die Latte strich. Auf der Gegenseite verfehlte auch ein Schuss des eingewechselten Iuri Medeiros das Ziel denkbar knapp (64.). In der Schlussphase der zweiten Halbzeit wie auch in der Verlängerung übernahmen dann eher die körperlich starken Skandinavier das Kommando und kam zu den klareren Chancen. Doch Ungenauigkeit im Abschluss sowie die beiden starken Keeper Carlgren und Jose Sa verhinderten Tore aus dem Spiel. (sid/red – 30.6. 2015) U21-EM in Tschechien, Finale in Prag:Portugal – Schweden 0:0 n.V., 3:4 i.E. | 4Sport
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Ermittlungen rund um die Lieferung von 10.000 Glücksspielautomaten an die Rumänische Lotterie. Premier Ponta soll Novomatic protegieren. Bukarest/Wein – Mitten in der Bieterschlacht um die Casinos Austria muss sich Europas führender Glücksspielkonzern, die niederösterreichische Novomatic-Gruppe, mit einer mutmaßlichen Korruptionsaffäre in Rumänien herumschlagen. Die als unabhängig und energisch geltende Antikorruptionsagentur interessiert sich für einen Deal, den die Novomatic mit der rumänischen Lotterie abgeschlossen hat. Bisheriger Höhepunkt der Untersuchungen war ein Einschreiten der Ermittler im rumänischen Finanzministerium vergangenen Mittwoch. Laut Medienberichten wurde ein Prüfbericht der Aufsichtsbehörde beschlagnahmt, nachdem das Finanzressort die Herausgabe des Papiers an die Staatsanwaltschaft verweigert haben soll. Das Ministerium teilte in einer Aussendung mit, dass es sich um keine Hausdurchsuchung, sondern um eine gewöhnliche Anfrage gehandelt habe. In einigen Zeitungsartikeln wird eine Verbindung der Affäre mit der Anklage von Premierminister Viktor Ponta hergestellt. Er hatte den im Jahr 2013 auf 15 Jahre abgeschlossenen Vertrag mit Novomatic als großen Erfolg dargestellt. Korruptionshinweise Die Staatsanwaltschaft erachtet den Deal, bei dem es um die Lieferung und den Betrieb von 10.000 Glücksspielautomaten geht, als nachteilig für den Staatsbetrieb und untersucht Hinweise auf Korruption. Novomatic war für den STANDARD für keine Stellungnahme erreichbar. In einer Aussendung teilte das Unternehmen am Samstag mit, dass es sich bei den Berichten um gezielte Falschmeldungen handle, mit denen ein Negativ-Lobbying betrieben werde. Novomatic kündigte die Einleitung rechtlicher Schritte an. Der Vertrag mit der Lotterie sieht vor, dass sich die nationale Lotterie und Novomatic die Einnahmen aus dem Automatengeschäft teilen, den Rumänen aber unabhängig vom Spielerlös einmalig 75 Millionen Euro garantiert werden. Allerdings flossen bisher nur 14 Millionen Euro, weil die vertraglichen Bedingungen aus Sicht der Österreicher nicht eingehalten worden seien. Insbesondere die vereinbarte Renovierung der 2000 Spielstätten und die Ausdehnung ihrer Öffnungszeit von acht auf zwölf Stunden seien ausgeblieben, heißt es in Medienberichten. Die rumänische Lotterie habe bisher nur für die Hälfte der 10.000 Automaten Standorte zur Verfügung gestellt, schreibt Novomatic in der Aussendung. Wir haben bisher sämtliche vertraglichen Verpflichtungen erfüllt und werden dies selbstverständlich weiterhin tun. Weitere Ermittlungen um Lotterie Die Prüfung des Vertrags wurde ursprünglich vom früheren Finanzminister Darius Valcov wegen der fehlenden Einnahmen beauftragt, berichtet Curierul National. Er wurde im heurigen März wegen des Verdachts der Bestechlichkeit in seiner früheren Funktion als Bürgermeister der südrumänischen Stadt Slatina verhaftet. Bei ihm wurden u. a. eine Gemäldesammlung – darunter Arbeiten von Renoir und Picasso – sowie drei Kilogramm Goldbarren gefunden. Schon vor dem Vertragsabschluss mit Novomatic war eine Abmachung der rumänischen Lotterie mit drei anderen Firmen Gegenstand von Ermittlungen. Es kam bereits zu Verurteilungen und einer Kartellstrafe. Die Staatsanwaltschaft kündigte vor kurzem an, sämtliche Lotterienchefs der letzten elf Jahre einzuvernehmen. | 3Wirtschaft
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Schwarzarbeit am häufigsten bei Renovierung von Wohnung oder Haus – Diskrepanz zwischen eigenem Verhalten und allgemeiner Meinung. Wien – Die Österreicher stehen der Schattenwirtschaft kritischer gegenüber. Dinge im Pfusch erledigen lassen wird immer weniger als Kavaliersdelikt betrachtet – zuletzt nur noch von circa 52 Prozent der Bevölkerung. Anfang vorigen Jahres waren es noch um zehn Prozentpunkte mehr, hat der Linzer Volkswirtschaftsprofessor Friedrich Schneider ermitteln lassen. Selbst schwarz zu arbeiten sehen laut der Market-Linz-Umfrage von Jänner/Februar im Auftrag von Schneider jetzt nur noch 25 Prozent als Kavaliersdelikt an, nach 34 Prozent ein Jahr davor. Demgegenüber wird zu schnell fahren mit dem Auto auf der Autobahn von 44 Prozent (-7) als ein solches Bagatelldelikt betrachtet, Zeitungen ohne Bezahlung aus einem Zeitungsständer mitzunehmen von 29 (-2) und Kinder die Schule schwänzen zu lassen von 18 (-1) Prozent. Am häufigsten – zu 55 Prozent – werden Pfuscher im Bereich Renovieren einer Wohnung oder eines Hauses beschäftigt, sagten die im Jänner/Februar nach einer tatsächlichen Inanspruchnahme von Pfusch-Dienstleistungen Befragten, gefolgt von Reparaturen am Auto (21 Prozent). Danach folgen Kosmetik- und Friseurdienstleistungen (15 Prozent), die Inanspruchnahme von Hausarbeit (13 Prozent) und von Nachhilfestunden und Gartenarbeiten mit je acht Prozent sowie der Kinderbetreuung mit fünf Prozent. Gegenüber 2015 ist der Anteil bei der Kategorie Wohnungs- oder Hausrenovierung mit 15 Prozentpunkten am stärksten gesunken. Eine hohe Diskrepanz gibt es zwischen eigenem Pfusch-Verhalten und der Meinung, wie viel in verschiedenen Bereichen an sich schwarzgearbeitet wird. Beispielsweise haben 21 Prozent der Befragten bei Autoreparaturen einen Pfuscher in Anspruch genommen, 58 Prozent meinen aber, dass in diesem Sektor besonders häufig schwarzgearbeitet wird, also fast drei Mal so viel. Schneider: Sehr wahrscheinlich wird die tatsächliche Inanspruchnahme von Pfuschleistungen zwischen diesen Werten liegen. Ohne Pfuscher kann man sich heute vieles nicht leisten – diesem Statement schlossen sich 67 Prozent der vom Linzer Institut für Markt-, Meinungs- und Mediaforschung Befragten mit einem Ja an, lediglich drei Prozentpunkte weniger als Anfang 2015. Auf die Aussage Der Staat ist eigentlich selbst schuld, dass es so viele Pfuscher gibt. Die Steuern sind einfach zu hoch antworteten 55 Prozent mit Ja – hier zeigte sich jedoch im Jahresabstand ein Rückgang um zehn Prozentpunkte. Heuer gaben 36 Prozent zu, dass sie in den letzten zwei bis drei Jahren auf einen Pfuscher zurückgegriffen hätten, um sieben Prozentpunkte weniger als zuletzt. 31 Prozent meinten, dass durch den Pfusch dem Staat viele Milliarden an Steuereinnahmen entgehen. Ganze fünf Prozent meinten, dass man Pfuscher anzeigen sollte. Befragt wurden 1.032 in Face-to-Face-Interviews, repräsentativ für die ab 15-Jährige Bevölkerung (Schwankungsbreite +/-3,11 Prozent). Größter Verlierer beim Pfusch sei der Staat, betont Schneider, dem durch die Schattenwirtschaft hauptsächlich Sozialversicherungsbeiträge entgegen – nämlich Steuer- und Sozialversicherungsbeitrags-Ausfälle von 2,0 bis 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Steuerverluste würden sich aber in Grenzen halten, da das schwarz verdiente Geld wieder in die offizielle Wirtschaft fließe. Etwa zwei Drittel der Wertschöpfung komme von Pfuschern, die selbstständig oder unselbstständig in einem offiziellen Job beschäftigt sind, die volle Steuer- und Abgabenlast tragen und nur die schwarzen Überstunden nicht versteuern, so der Experte. 16 Prozent der Wertschöpfung des Pfuschs gehen seinen Angaben zufolge auf organisierte Kriminalität zurück (Prostitution, Bau) und 17 Prozent auf Arbeitslose und Frühpensionisten. Im Jänner hatte Schneider prognostiziert, dass der Anteil des Pfuschs an der offiziellen Wirtschaftsleistung Österreichs – nach einem Anstieg in den beiden Vorjahren – heuer wieder unter die Marke von acht Prozent des BIP sinken dürfte. Als Grund nannte er vor allem die Entlastung durch die Steuerreform. Insgesamt dürfte das Pfusch-Volumen heuer um gut 700 Millionen auf rund 20,64 Milliarden Euro schrumpfen, so Schneider damals. 2015 war mit 21,35 Milliarden der höchste Wert seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht worden. Um zwei Milliarden gedrückt werden dürfte der Pfusch heuer durch die Steuerreform, dafür dürfte die höhere Arbeitslosigkeit die Schattenwirtschaft um eine Milliarde Euro ankurbeln. | 3Wirtschaft
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Trotz Zuwachs auf 7,5 Prozent – Alle anderen Versionen verlieren derzeit Marktanteile. Mit Android 6.0 wollte Google eigentlich die immer wieder kritisierte Update-Situation rund um das mobile Betriebssystem verbessern. Durch mehrere Preview-Versionen wurden die eigenen Partner auf das Kommende vorbereitet, den Source Code gab es auch deutlich früher als bei den Vorgängern. Und doch: Jenseits der Google eigenen Nexus-Geräte blieb Marshmallow lange eine absolute Randerscheinung. Mittlerweile hat sich durch Updates und neue Geräte von diversen großen Herstellern zwar die Situation etwas verbessert, wie relativ dies doch alles ist, verdeutlichen nun aber die aktuellen Zahlen von Google. Derzeit verwenden 7,5 Prozent sämtlicher Android-User die neueste Version des Betriebssystems. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein deutliches Wachstum von 2,9 Prozentpunkten. Dies ist allerdings nur ein schwacher Trost, verbreitet sich Marshmallow damit doch erheblich langsamer als seine Vorgänger. So war Android 5.x Lollipop vor einem Jahr bereits auf 9,7 Prozent aller Android-Smartphones und -Tablets zu finden, und dies obwohl Marshmallow ein Monat früher im Jahr (Oktober vs. November) veröffentlicht wurde als Lollipop. Apropos Lollipop: Dieses bleibt mit einer Verbreitung von 35,6 Prozent (-0,2) die meistgenutzte Android-Version. Knapp dahinter folgt dann mit 32,5 Prozent (-0,9) das noch ein Jahr ältere Android 4.4 KitKat, das die mobile Welt angesichts seiner langsamen Abwärtsbewegung wohl noch länger begleiten wird. Seinen Höhepunkt hatte KitKat bereits im April 2015 mit 41,4 Prozent erreicht, seitdem hat es also nicht all zu viel verloren. Zumindest dahinter ist aber Besserung in Sicht, so ist etwa das lange dominierende Android 2.3 Gingerbread nur mehr auf 2,2 Prozent (-0,4) aller Geräte zu finden, und spielt somit für App-Entwickler kaum mehr eine relevante Rolle. Auch Android 4.0 ist mit zwei Prozent mittlerweile weitgehend zu vernachlässigen. | 0Web
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32 konkrete Maßnahmen enthalten – Unterschlupf für LGBTI-Jugendliche in Albanien gefährdet. In einem so homophoben Land wie Bosnien-Herzegowina kommt es einer Revolution gleich: Der bosnische Ministerrat hat Anfang Mai den ersten Antidiskriminierungs-Aktionsplan angenommen. Zudem wurde ein Antidiskriminierungsbericht erstellt. Der Aktionsplan umfasst 32 Maßnahmen – so soll erstmals die sexuelle Orientierung von Staatsbürgern ins Antidiskriminierungsgesetz eingefügt werden. Richter, Staatsanwälte und Polizisten sollen geschult werden, und im Strafgesetz sollen Hassverbrechen – auch gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LGBTI) – verankert werden. Das Open Center in Sarajevo, das jahrelang für den Aktionsplan lobbyierte, ist stolz. Direktor Saša Gavrić freut sich, dass nun endlich ein staatlicher Rahmen geschaffen wurde, innerhalb dessen die Themen behandelt werden. Die Rechte von Schwulen, Lesben, bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen waren bisher institutionell ignoriert. Bis auf die von der EU aufgezwungenen Gesetze wie das Antidiskriminierungsgesetz gab es keine Programme oder Aktionspläne, die klare institutionelle Aktivitäten vorschreiben. Deshalb war es bisher nur die Zivilgesellschaft, die für die Anliegen der LGBTI-Community eintrat. Doch nun würden sich auf staatlicher Ebene eine Agentur und in den beiden bosnischen Landesteilen zwei Zentren mit Geschlechtergleichstellung auseinandersetzen. In Südosteuropa mit seinen konservativen Vorstellungen von Familie und Geschlechterrollen sind viele LGBTI einem Dauermobbing ausgesetzt. Schwule, lesbische und transsexuelle Jugendliche werden etwa in Albanien mitunter aus ihren Familien verstoßen und landen auf der Straße. Der britische Diplomat Michael Kane setzt sich seit Jahren für diese obdachlosen Jugendlichen ein. In Tirana hat er 2014 einen Schutzraum für sie geschaffen. Die Jugendlichen können bis zu sechs Monate in der Anlaufstelle verbringen und werden psychologisch betreut. Die Einrichtung Streha ist für die Jugendlichen geradezu überlebenswichtig, allerdings ist die Finanzierung nicht mehr gesichert. Die grüne Vizepräsidentin des Europaparlaments, Ulrike Lunacek, setzte sich vergangene Woche für den Fortbestand der Einrichtung ein. | 1Panorama
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Bundeselternverband verweist auf breite Proteste in Tirol. Wien – Der Bundeselternverband an mittleren und höheren Schulen hat sich am Freitag vehement gegen Modellregionen zur Gesamtschule wider den Willen von Schülern, Eltern und Lehrern ausgesprochen. Keine einzige Gesamtschule ohne ausdrückliche Zustimmung der Schulpartner, heißt es in der Aussendung. Der Verband warnt, dass die Politik die umstrittenen Modellregionen durchdrücken wolle. Die Elternvertreter kritisierten, dass laut den Eckpunkten der Bildungsreform Schulen auch ohne Zustimmung der Schulpartner in Modellregionen fallen können, solange eine Obergrenze von 15 Prozent der Schulen bzw. Schüler pro Bundesland eingehalten wird. Hier werde versucht, entgegen der gültigen Rechtslage die Mitbestimmungsrechte der Schulpartner zu kippen, so die Kritik des Verbands. Besonders kritisch ist demnach die Lage in Tirol: Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) wolle dort eine Modellregion umsetzen ohne direkt Betroffene oder Schulpartner auch nur fragen zu wollen. Die Landesrätin hatte auf die entsprechende Möglichkeit in der Vereinbarung von SPÖ und ÖVP verwiesen. Seither formiert sich in Tirol Widerstand gegen die laut Bundeselternverband zum Teil ideologisch motivierte Zwangsbeglückungen: Die Initiative Pro Gymnasium bekämpft die Bemühungen mit teils deftiger Diktion, mittlerweile wurde auch eine parlamentarische Petition mit über 1.200 Unterschriften eingereicht. Auch in Vorarlberg, wo alle Parteien für einen das ganze Bundesland umfassenden Schulversuch eintreten, haben Gesamtschulgegner in der Initiative zusammengefunden. Diese will gegen einen möglichen Schulversuch im ganzen Land, für den sich auch ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner einsetzen will, notfalls auch juristisch vorgehen. Eltern könnten bis zum Verfassungsgerichtshof (VfGH) gehen, sollten Kinder in Vorarlberg künftig im Gegensatz zu den übrigen Bundesländern kein Gymnasium mehr besuchen können. Das verstoße nämlich gegen den Gleichheitsgrundsatz, so ihre Argumentation. | 5Inland
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3,4 Milliarden Euro sind knapp die Hälfte der gesamten Unternehmensaufwendungen für Forschung – Deutschland, USA und Schweiz am aktivsten. Wien – Österreich hat von der steigenden Internationalisierung in Forschung und Entwicklung (F&E) außerordentlich profitiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Austrian Institute of Technology (AIT) über Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen in Österreich. Deren F&E-Aufwendungen – 2013 waren es 3,4 Milliarden Euro – machen bereits die Hälfte der gesamten Firmenausgaben für F&E aus. Das Innovation Systems Department des AIT hat im Rahmen der Studie Internationalisation of business investments in R&D and analysis of their economic impact einen Länderbericht zu Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen am Standort Österreich erstellt. Zwischen 2004 und 2013 steigerten ausländische Unternehmen ihre F&E-Ausgaben in Österreich von 1,6 Milliarden Euro auf über 3,4 Milliarden Euro – das sind knapp 50 Prozent der gesamten Unternehmensaufwendungen für Forschung. Das ist ein im internationalen Vergleich hoher Wert. In Europa liegen nur Irland (71 Prozent) und Belgien (66 Prozent) darüber. Frankreich (27 Prozent), Deutschland (26 Prozent), aber auch Finnland (14 Prozent) haben deutlich geringere Anteile. Die wichtigsten ausländischen Unternehmen, die F&E in Österreich betreiben, kommen aus Deutschland (47 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben ausländischer Firmen) und den USA (15,4 Prozent), gefolgt von der Schweiz (11,7 Prozent) und Kanada (8,7 Prozent). Aber auch Unternehmen aus Emerging Markets betreiben bzw. finanzieren Forschung in Österreich: Chinesische Firmen etwa gaben 2013 bereits 86 Millionen Euro für F&E in Österreich aus (2,5 Prozent). Die F&E-Aktivitäten ausländischer Unternehmen sind laut Bericht ein wesentlicher Motor für die Steigerung der heimischen F&E-Quote gewesen, der im Zuge der Wirtschaftskrise 2008/09 allerdings ins Stottern geriet. So war das Wachstum zwischen 2007 und 2009 mit plus 2,4 Prozent krisenbedingt deutlich langsamer als vor 2007. Erst seit 2011 zeigt sich eine Trendumkehr: Von 2009 bis 2011 betrug der Anstieg der Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen in Österreich 7,7 Prozent, zwischen 2011 und 2013 lagen sie mit einem Plus von 20,5 Prozent in einem Bereich wie vor der Krise. Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass Österreich seine Position als attraktiver Forschungsstandort noch immer im internationalen Wettbewerb behaupten kann, erklärte Projektleiter Bernhard Dachs vom AIT in einer Aussendung. | 3Wirtschaft
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Premier-Ligist setzt sich gegen den FC Birkirkara erst im Elfmeterschießen durch – Alle Ergebnisse der zweiten Qualifikations Runde. TaQali – West Ham United hat ein blamables Aus in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League im Elfmeterschießen gerade noch abwenden können. 5:3 besiegte der 140-Millionen-Klub aus der Premier League am Donnerstagabend Maltas Cupsieger Birkirkara. Italiens Altstar Fabrizio Miccoli, mittlerweile mit bemerkenswertem Kampfgewicht, hatte die schwerfälligen Hammers mit dem frühen 1:0 für die Gastgeber in eine heikle Lage manövriert. Der 36-Jährige, einst bei Juventus Turin, dann lange Jahre bei Palermo, machte damit den Rückstand aus dem Hinspiel wett. Bei West Ham musste Verteidiger James Tomkins nach einer Tätlichkeit Sekunden vor der Pause vom Feld. Wenigstens in der Penalty-Entscheidung bewiesen die vom Kroaten Slaven Bilic gecoachten Engländer dann aber ihre Klasse. (red – 24.7. 2015) Historical result and a historical performance in the @EuropaLeague vs @whufc_official #wearebirkirkarafc pic.twitter.com/No3Dp82qHb Rückspiel-Ergebnisse der zweiten Quali-Runde zur Europa League: WAC – Schachtjor Soligorsk (BLR) 2:0. Hinspiel 1:0. WAC mit Gesamtscore 3:0 weiter. Birkirkara (MLT) – West Ham United 1:0Hinspiel: 0:1. West Ham nach Elfmeterschießten weiter. Newtown (WAL) – FC Kopenhagen 1:3. Hinspiel: 0:2. Kopenhagen mit Gesamtscore 5:1 weiter. FC Thun – Hapoel Beer Sheva (ISR) 2:1. Hinspiel: 1:1. Thun mit Gesamtscore 3:2 weiter. Zilina (SVK) – Dacia Chisinau (MDA) 4:2. Hinspiel: 2:1. Zilina mit Gesamtscore 6:3 weiter. FC Astra (ROM) – Inverness Caledonian Thistle (SCO) 0:0. Hinspiel: 1:0. Astra mit Gesamtscore von 1:0 weiter. Rabotnicki Skopje (MKD) – FK Jelgava (LAT) 2:0. Hinspiel: 0:1. Skopje mit Gesamtscore 2:1 weiter. Mladost (MNE) – Kukesi (ALB) 2:4. Hinspiel: 1:0. Kukesi mit Gesamtscore 4:3 weiter. Aberdeen – Rijeka 2:2. Hinspiel: 3:0. Aberdeen mit Gesamtscore 5:2 weiter. Linfield (NIR) – Spartak Trnava (SVK) 1:3. Hinspiel: 1:2. Trnava mit Gesamtscore 5:2 weiter. Beitar Jerusalem – Charleroi 1:4. Hinspiel: 1:5. Charleroi mit Gesamtscore 9:2 weiter. Bröndby – Beroe Stara Sagora (BUL) 0:0. Hinspiel: 1:0. Bröndby mit Gesamtscore 1:0 weiter. FC Botosani (ROM) – Legia Warschau 0:3. Hinspiel: 0:1. Warschau mit Gesamtscore 4:0 weiter. FC Differdange (LUX) – Trabzonspor 1:2. Hinspiel: 0:1. Trabzonspor mit Gesamtscore 3:1 weiter. Hajduk Split – Koper (SLO) 4:1. Hinspiel: 2:3. Split mit Gesamtscore 6:4 weiter. IFK Göteborg – Slask Wroclaw (POL) 2:0. Hinspiel: 0:0. Göteborg mit Gesamtscore 2:0 weiter. Odd Grenland (NOR) – Shamrock Rovers (IRL) 2:1. Hinspiel: 2:0. Grenland mit Gesamtscore 4:1 weiter. PAOK Saloniki – Lokomotiva Zagreb 6:0. Hinspiel: 1:2. Saloniki mit Gesamtscore 7:2 weiter. Rosenborg Trondheim – KR Reykjavik 3:0. Hinspiel: 1:0. Trondheim mir Gesamtscore 4:0 weiter. Strömsgodset IF (NOR) – Mlada Boleslav (CZE) 0:1. Hinspiel: 2:1. Strömsgodset bei 2:2 mit Auswärtstorregel weiter. Trakai (LTU) – Apollon Limassol 0:0. Hinspiel: 0:4. Limassol mit Gesamtscore 4:0 weiter. University College Dublin (IRL) – Slovan Bratislava 1:5. Hinspiel: 0:1. Bratislava mit 6:1 weiter. Schirak Gjumri (ARM) – AIK Stockholm 0:2. Hinspiel: 0:2. Stockholm mit Gesamtscore von 4:0 weiter. Kalju Nomme (EST) – FC Vaduz (Sutter spielte durch) 0:2. Hinspiel: 1:3. Vaduz mit Gesamtscore 5:1 weiter. FK JPFS/Spartaks Jurmala (LAT) – Vojvodina Novi Sad (SRB) 1:1. Hinspiel: 0:3. Novi Sad mit Gesamtscore 4:1 weiter. FK Qabala (AZE) – Cukaricki (SRB) 2:0. Hinspiel: 0:1. Qabala mit Gesamtscore 2:1 weiter. Omonia Nikosia – Jagiellonia Bialystok (POL) 1:0. Hinspiel: 0:0. Nikosia mit Gesamtscore 1:0 weiter. Zeljeznicar Sarajevo – Ferencvaros Budapest (Dilaver spielte durch) 2:0. Hinspiel: 1:0. Sarajevo mit Gesamtscore 3:0 weiter. Alashkert (ARM) – Kairat Almaty (KAZ) 2:1. Hinspiel: 0:3. Almaty mit Gesamtscore 4:2 weiter. Debrecen (HUN) – Skonto Riga (LAT) 9:2. Hinspiel: 2:2. Debrecen mit Gesamtscore 11:4 weiter. Dinamo Minsk (BLR) – Cherno More Warna (BUL) 4:0. Hinspiel: 1:1. Minsk mit Gesamtscore 5:1 weiter. Inter Baku – Hafnarfjördur (ISL) 2:2 n.V. Hinspiel: 2:1. Baku mit Gesamtscore 4:3 weiter. Bereits am Dienstag: IF Elfsborg (SWE) – FC Randers (DEN) 1:0 n.V. Hinspiel 0:0. Elfsborg mit Gesamtscore von 1:0 weiter. | 4Sport
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Die großartigste Hommage an den Dramatiker Heiner Müller ist im Moment im Schauspielhaus Hannover zu sehen – und bald bei den Wiener Festwochen. Gut zwanzig Jahre nach seinem Tod ist Heiner Müller ein eindrucksvolles Comeback gelungen. Im Schauspiel Hannover gastiert der Zirkus. Liberté Egalité Fraternité steht in großen Lettern über dem Portal. Doch bevor sich der Vorhang hebt und Der Auftrag gegeben wird, läuft bereits die stocknüchterne Müller-Stimme vom Band. Man wird retrospektiv Zeuge des ein wenig spröden Kulturlebens in der DDR. Vor Lesungsbeginn beklagt sich der Dichter über die Akustik. Sein zweiter Kritikpunkt: Er hätte eigentlich gehofft, sein Stück würde ihm vorgelesen, und nicht umgekehrt ... Der Auftrag, so heißt eines der relativ späten Müller-Werke (1979). In ihm stranden drei Abgesandte des Pariser Konvents an der Küste Jamaikas. Weil die Französische Revolution gerade im Gang ist, sollen sie den Leibeigenen in Übersee dabei helfen, die Ketten zu sprengen. Der Stücktext folgt einer Erzählung von Anna Seghers. Leider ist bei Einsetzen der Handlung die Revolution auch schon wieder vorüber. Zurück bleiben, im Zustand der Auflösung und des moralischen Bankrotts, die Emissäre. Debuisson wird zum Verräter und ergibt sich dem Wohlleben. Der Schwarze Sasportas endet am Galgen, der Bauer Galloudec verreckt am Wundbrand. Die Revolution ist die Maske des Todes: Müllers schwarze Metaphorik dürfte bereits zum Entstehungszeitpunkt als Verlustanzeige gelesen worden sein. In Hannover wird jetzt zweifache Wiederauferstehung gefeiert. Erstens: Müller tönt. Seine wasserklare Stimme bestreitet fast den gesamten Abend. Die Schauspieler bewegen die meiste Zeit über die Lippen zu Müllers Vortrag synchron. Zweitens: Müller ist selbst auch leibhaftig anwesend. Sein (vielleicht etwas schmächtig geratener) Wiedergänger ist der Regisseur Jürgen Kuttner, echt nur mit Müller-Brille und in zerwohnter Lederjacke. Kuttner hat im Verein mit seinem Regiekollegen Tom Kühnel eine der klügsten Geisterbeschwörungen seit Menschengedenken inszeniert. Zu sehen ist dieses kleine Meisterstück des Totenerwachens ab 23. Mai bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien. Ihren Auftrag haben die drei windigen Revolutionäre zurückgelegt. Überbracht wird die unheilvolle Kunde ausgerechnet von einem der Matrosen von Kronstadt. Der zaubert einen Fahnentanz in die Manege. Die Zirkusband heißt Die Tentakel von Delphi, sie spielt ohrenbetäubenden Rock auf Synthesizerbasis. Man schreibt inzwischen das Jahr 1812. Für die Bürger Frankreichs ist es nurmehr noch eine lästige Erinnerung, vom Revolutionsexport nach Übersee zu hören. Sie haben sich praktischerweise als Tasse und Teekanne verkleidet. Heiner Müller wird von Kühnel/Kuttner dicht neben Lewis Carroll (Alice im Wunderland) geparkt. Auch sonst geraten Debuisson (Corinna Harfouch) und seine Genossen in eine Zentrifuge. Der letzte Abschnitt dieser vor Einfällen platzenden Inszenierung spielt in der Wohnküche des Kommunismus. Die baufällige Hütte ist von außen nicht einzusehen, die Handkamera folgt Debuisson auf dem Fuße. Marx klopft in eine mechanische Schreibmaschine, während Rosa Luxemburg sich die Beine rasiert und Lenin Kartoffelchips in sich hineinstopft. Heiner Müllers Krieg der Landschaften – das prognostizierte Verschwinden der Menschheit vom Erdboden – muss noch warten. Harfouch bildet derweil das Zentrum der Aufführung. Als Weißclown gleicht sie David Bowie in dessen Ashes to Ashes-Phase. Mit den eckigen Bewegungen einer Gliederpuppe hetzt sie durch Der Mann im Fahrstuhl, das berühmte mittlere Erzählstück in Der Auftrag. Ein Mann wird zum Großen Vorsitzenden in ein oberes Stockwerk zitiert. Die Zeit gerät aus den Fugen. Die Liftkabine öffnet sich, und der Werktätige tritt ohne Erhalt eines Auftrags hinaus nach Peru. Wenn ihr Auftrag nur gelautet haben sollte, Müllers Bühnenlebendigkeit zu erweisen: Kühnel/Kuttner haben ihn bravourös erfüllt. | 8Kultur
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55-jähriger Geistlicher hatte am Samstag das Eröffnungsgebet bei einer Wahlkampfveranstaltung des republikanischen Präsidentschaftsanwärters gesprochen. Washington – Ein Pastor im US-Bundesstaat Idaho ist nach dem Sonntagsgottesdienst auf einem Pfarrparkplatz niedergeschossen worden. Ein 30-jähriger Mann eröffnete laut US-Medienberichten (Montag) vor der Altar Church-Freikirche in Coeur dAlene das Feuer auf den Geistlichen und ergriff danach die Flucht. Der 55 Jahre alte Tim Remington wurde den Angaben zufolge mit lebensbedrohlichen Schusswunden an Kopf, Schulter, Rücken und Hüfte in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei inzwischen stabil, hieß es. Remington hatte am Samstag das Eröffnungsgebet bei einer Wahlkampfveranstaltung des evangelikal-protestantischen Präsidentschaftsanwärters der Republikaner, Ted Cruz, gesprochen. Laut Polizeiangaben gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass der Angriff auf den Pastor einen politischen Hintergrund haben könnte. Die Identität des Täters sei geklärt, der Gesuchte aber weiterhin flüchtig. Eine Sprecherin von Ted Cruz erklärte am Montag: Wir beten für eine vollständige Genesung Remingtons. Sein Angreifer müsse nun zur Verantwortung gezogen werden. | 2International
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Dank guter Inlandsnachfrage steigt der Einkaufsmanagerindex auf den besten Wert seit zwei Jahren, der Arbeitsmarkt bleibt aber angespannt. Wien – Die heimische Industrie ist im Aufwind. Auslöser dafür ist die boomende Nachfrage in Österreich, Auslandsaufträge gingen hingegen zurück. Am Arbeitsmarkt bringt das aber keine Entspannung, der Jobaufbau wurde unterbrochen, auch wenn sich die Ertragslage der Industrie verbessert habe. Für die kommenden Monate sind die Ökonomen der Bank Austria weiter zuversichtlich. Unbeeindruckt von globalen Unsicherheiten befindet sich die heimische Industrie seit dem Jahresbeginn in einem Aufwärtstrend und konnte zu Beginn des Frühlings sogar das Wachstumstempo noch etwas steigern, schreibt Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Der von der Bank berechnete EinkaufsManagerIndex kletterte im März auf 52,8 Punkte, im Schnitt des ersten Quartals 2016 gab es 52 Punkte, was der beste Wert seit zwei Jahren sei. Aufträge aus dem Inland hätten zu einer starken Ausweitung der Produktion geführt, während rückläufige Exportaufträge Belastungen für die Industrie durch den Welthandel signalisierten. Das erklärt die Zurückhaltung bei Personaleinstellungen und das weiterhin kostenbewusste Lagermanagement, analysiert Bruckbauer. Viele Rohstoffe konnten im März günstiger eingekauft werden, während die Nachfrage stark genug war, um den zweiten Monat in Folge die Verkaufspreise leicht anheben zu können. Unterm Strich bedeutete dies eine leichte Kostenentlastung und Ertragsverbesserung für die heimischen Betriebe im Vergleich zum Vormonat, wird Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl zitiert. Er sei optimistisch, dass angesichts der guten Auftragssituation und der gestiegenen Kapazitätsauslastung in den nächsten Monaten in der Industrie wieder Jobs geschaffen werden. Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex macht auch Hoffnung auf ein weiteres Wachstum: Der bisher sehr verlässliche Vorausindikator, das Verhältnis der Neuaufträge zu den Lagerbeständen, habe sich weiter nach oben bewegt und sogar den besten Wert seit fünf Jahren erreicht. Demnach sind die derzeitigen Lagerbestände zu niedrig, um ohne Produktionssteigerungen die einlangenden Aufträge abarbeiten zu können, heißt es in der Analyse der Bank Austria. Die industriellen Erzeugerpreise sind im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent gesunken, teilte unterdessen die Statistik Austria mit. Hauptverantwortlich dafür waren die Preisrückgänge im Bereich Energie (minus 9,6 Prozent) und für Vorleistungsgüter (minus 1,9 Prozent). Im Jänner 2016 betrug der Rückgang im Jahresabstand 2,1 Prozent, im Dezember 2015 waren es minus 2,0 Prozent. Im Monatsvergleich gegenüber Jänner 2016 fiel der Erzeugerpreisindex der Industrie im Februar 2016 um 0,7 Prozent. | 3Wirtschaft
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Forscher veröffentlichen sieben Fachartikel mit neuesten Erkenntnissen des Landers Philae über Tschurjumow-Gerassimenko. Göttingen/Wien – Zuletzt hatte ihm Pluto etwas die Show gestohlen, aber vergessen ist Tschurjumow-Gerassimenko, Zielkomet der Rosetta-Mission, keineswegs. Während Wissenschafter auf weitere Datenpakete vom Zwergplaneten warten, die über Monate hinweg portionsweise eintreffen werden, läuft die Auswertung der mit dem Landemodul Philae gewonnenen Erkenntnisse auf Hochtouren. Das US-Wissenschaftsmagazin Science bringt in seiner aktuellen Ausgabe gleich sieben Studien zu Tschuri. Wissenschafter analysierten seine Temperatur, den offenbar sehr homogen aufgebauten Kopf des entenförmigen Kometen und dessen hohe Porosität sowie mögliche Erosionsprozese an der Oberfläche. Noch nie konnte die Anatomie eines Kometen derart durchleuchtet werden. Besondere Bedeutung wird der Vielzahl organischer Moleküle beigemessen, die im Oberflächenstaub des Kometen gefunden wurden. Insgesamt 16 unterschiedliche organische Verbindungen konnten laut dem Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung nachgewiesen werden. Vier davon – Methyl-Isocyanat, Aceton, Propionaldehyd und Acetamid – waren von den Forschern zu eresten mal auf dem Kometen nachgewiesen worden. Alle enthalten Kohlenstoff und Wasserstoff, drei auch Stickstoff. Ein weiteres Team fand Hinweise auf größere kettenförmige Moleküle. Viele davon gelten als Schlüsselmoleküle für biochemische Reaktionen – etwa bei der Entstehung von Zuckern oder Aminosäuren. Die europäische Raumsonde Rosetta hatte das Mini-Labor Philae am 12. November 2014 nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen abgesetzt. Statt weich aufzusetzen prallte Philae mehrmals von der Kometenoberfläche wieder ab. Bei seinem ersten Auftreffen auf dem Kopf des entenförmigen Kometen in der Region Agilkia traf die Sonde auf eine weiche, körnige Oberfläche von mindestens 20 Zentimetern Dicke, wie ein Team um Jens Biele vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln berichtet. Die meisten Partikel dort hätten einen Durchmesser von höchstens einem Zentimeter. Darauf können die Wissenschafter aus Daten über die weitere Flugbahn und Dämpfungseigenschaften der Beine des Landers schließen, wie Norbert Kömle vom Institut für Weltraumforschung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz erklärte. Da Philae sich nicht festhaken konnte, gelangte das Mini-Labor mit langsamen Hüpfern auf seinen letzten Landeort namens Abydos. Diese im Vergleich zum geplanten Landungsort viel schattigere Stelle erschwerte die Energieversorgung der Sonde, der nach wenigen Tagen der Strom ausging. Nachdem der Komet sich in den vergangenen Wochen immer stärker der Sonne angenähert hatte, erwachte sie am 13. Juni wieder und kommunizierte mit Rosetta, die den Kometen umkreist und die Verbindung zur Erde herstellt. In den folgenden Tagen meldete sich der Lander insgesamt sechs Mal wieder. Seit 9. Juli erreichen Philae-Projektleiter Stephan Ulamec und sein Team aber keine Daten mehr. Es ist ein wenig frustrierend, einen scheinbar funktionstüchtigen Lander auf der Oberfläche eines Kometen zu haben, aber nicht mit ihm kommunizieren zu können, sagte der aus Österreich kommende Forscher. Trotz der ungünstigen Lage wurden in den ersten Tagen nach der Landung Experimente durchgeführt. Bei elektromagnetischen Messungen ergab sich etwa, dass die Zusammensetzung des oberen Teils des Kometen überraschenderweise relativ homogen sein dürfte. Aufgrund des Zeit- und Energiemangels konnte nicht geklärt werden, ob die eigentümliche Form des vermutlich vor etwa 4,5 Milliarden Jahren entstandenen Himmelskörpers eine Folge von Erosion ist, oder ob er aus ursprünglich getrennten Objekten besteht. Überraschend ist auch die Erkenntnis, dass Philae auf einer harten Oberfläche zum Stehen oder Liegen kam. Diese Beschaffenheit dürfte auch die geplante Durchführung des MUPUS-Experiment (Multi purpose Sensors for Surface and Subsurface Science) verhindert haben, erklärte Kömle, der an dem Projekt und zwei der sieben Fachartikel beteiligt ist. Offenbar ist die Oberfläche so hart, dass der Mechanismus, den mit einer scharfen Spitze ausgestatteten 35 Zentimeter langen MUPUS-Stab nicht wie gewünscht im Untergrund hämmern konnte. Obwohl das System über drei Stunden hinweg bis zu 500 Hammerschläge mit steigender Energie ausgeführt hat. Temperatur-Sensoren in den Harpunen, die Philae eigentlich bei der Landung im Boden verankern sollten, und in einem anderen Instrument zeigten, dass die Tagestemperaturen auf Tschuri zwischen 90 und 130 Kelvin (minus 183 und 143 Grad Celsius) liegen. Warum die Harpunen nicht abgefeuert wurden, sei noch immer unklar, so der Grazer Forscher. Meine Hoffnung wäre, dass man die Harpunen gegen Schluss der Mission einfach doch noch schießt und damit weitere Daten erhält, erklärte er. Laut einem weiteren Ko-Autor einer der neuen Publikationen, dem Planetologen Karsten Seiferlin von der Universität Bern, könnte die harte Oberfläche erst vor kurzem, etwa durch die starke Strahlung in Sonnennähe, entstanden sein. Das widerspreche allerdings der Annahme, dass sich der Komet seit seiner Entstehung kaum verändert hat und somit einen Blick in die Gegebenheiten vor Milliarden Jahren ermöglicht. Der erhoffte Zeuge der Entstehung des Sonnensystems leidet gewissermaßen an Amnesie, so Seiferlin. | 7Wissenschaft
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Für Phil Spencer macht Zusehen und Kommentieren den Charme von Videospielen aus. Während Sony mit Project Morpheus an einer Virtual Reality-Erweiterung für die Playstation 4 bastelt, hat Microsoft noch kein eigenes Produkt angekündigt. Partnerschaften mit Oculus und Valve zeigen allerdings, dass auch der Xbox-Hersteller das neue Nutzungserlebnis ernst nimmt. Xbox-Chef Phil Spencer hofft dennoch nicht, dass sich VR-Headsets durchsetzen. Ich liebe es, mit meinen Kindern im Wohnzimmer Videospiele zu spielen, so Spencer gegenüber Gamespot, ich liebe es auch, wenn Menschen zusammenkommen und sich ansehen, was im Spiel passiert – und darüber lachen. Genau das macht Gaming aus. Spencer denkt, dass Virtual Reality nur für bestimmte Arten von Videospielen geeignet seien. Nintendos Super Mario-Reihe lebe laut Spencer etwa durchaus davon, dass man gemeinsam nach Sternen suche und das Spiel mit anderen erlebe. Das könne Virtual Reality, auch wenn diese durch soziale Netzwerke vernetzt sei, nicht ersetzen. Ich glaube nicht, dass Virtual Reality der einzige Weg sein sollte, um Videospiele zu erleben, so Spencer. Gamer können Spencers Theorien spätestens 2016 selbst überprüfen: Dann soll Sonys Project Morpheus auf den Markt kommen. Auch das Oculus Rift dürfte in den nächsten Monaten fertig werden. Microsoft hat mit der HoloLens allerdings eine Augmented Reality-Brille gebaut, in der sich ebenfalls Spiele entwickeln lassen. Auch das sei laut Spencer eine komplexe Angelegenheit. | 0Web
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Würde sich Österreich abschotten, wäre das Land selbst der große wirtschaftliche Verlierer, warnt EU-Kommissarin Marianne Thyssen. STANDARD: Teilen Sie den Eindruck, dass in Europa eine neue Welle des Nationalismus hochkommt, der sich gegen Flüchtlinge und Arbeitsmigranten richtet? Thyssen: Ja, wenn man sich die politische Evolution der vergangenen Monate ansieht, ist klar, dass es eine Bewegung in diese Richtung gibt. Die Frage ist: Wie lässt sich das ändern? Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, als würden wir den Menschen Denkverbote auferlegen. Vielmehr müssen wir anfangen, die Vorteile der EU, die Vorteile offener Grenzen besser zu erklären. Meine zentrale Botschaft lautet daher: Sehr geehrte Damen und Herren, sehen Sie sich an, welchen ökonomischen Mehrwert unsere Europäische Union bietet. STANDARD: In Österreich arbeiten 220.000 Menschen aus Osteuropa. Viele haben das Gefühl, die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa gehe auf Kosten heimischer Jobs. Thyssen: Die EU bietet nicht für jeden Menschen zu jedem Zeitpunkt nur Vorteile. Aber insgesamt bringt sie Wachstum und Arbeitsplätze. Gerade Österreichs Wirtschaft mit ihrer Exportindustrie profitiert vom grenzüberschreitenden Handel. Allein 2015 exportierte Österreich Waren im Wert von über vier Milliarden Euro nach Ungarn. Ungarn liegt damit an der fünften Stelle von den 28 EU-Mitgliedsstaaten, was österreichische Ausfuhren anlangt. Das Land lebt von der Offenheit. Es ist auch eine Tatsache, dass in den Diskussionen oft nur eine Seite der Medaille gesehen wird. STANDARD: Was meinen Sie? Thyssen: Nehmen Sie die strittige Debatte her, die in Europa über die Entsendung von Arbeitnehmern in andere Länder entbrannt ist. In Österreich arbeiten derzeit etwa 100.000 aus dem Ausland entsandte Arbeitnehmer. Das wird immer wieder thematisiert. Weniger bekannt ist, dass 50.000 entsandte österreichische Arbeitnehmer im Ausland tätig sind – sehr viele davon in Deutschland. STANDARD: Arbeiterkammerdirektor Werner Muhm verlangt, dass Österreich ein Recht bekommen müsse, seinen Arbeitsmarkt gegen Jobsuchende aus anderen EU-Staaten abzuschotten. Was sagen Sie dazu? Thyssen: Quoten für Arbeitnehmer aus anderen EU-Ländern? Ich hoffe, dass wir so eine Regel nie einführen. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist ein Kernbestandteil der Union und Teil der EU-Verträge seit 1957 ... STANDARD: ... juristische Argumente bringen in dieser Debatte doch wenig. Thyssen: Darum würde ich sagen, dass die Abschottung des Arbeitsmarktes zu Reaktionen führen würde. Andere EU-Staaten würden sich fragen: Wenn unsere Leute nicht mehr hinkönnen, warum sollten wir dann noch österreichische Dienstleistungen und Waren akzeptieren? Der Kaffee aus Österreich verdrängt ja unseren eigenen Kaffee in den Supermärkten. Die Reaktion wäre, dass andere Staaten beginnen würden, ihre Märkte abzuschotten – das wäre das Ende der EU. Das würde uns nur Probleme bereiten, politische wie ökonomische. STANDARD: Aus Osteuropa entsandte Arbeitnehmer bleiben in der Regel in ihren Heimatländern sozialversichert. Das macht sie billig, der ÖGB nennt das Lohndumping. Sie aber wollen daran nichts ändern. Thyssen: Wir haben vor kurzem eine Reform der seit 1996 geltenden Entsenderichtlinie vorgestellt. Die Unterschiede bei den Sozialsystemen tasten wir nicht an. Aktuell dauert eine Entsendung ins Ausland im Schnitt vier Monate. Oft werden Arbeitnehmer in mehrere Staaten geschickt. Man arbeitet drei Monate hier, ein halbes Jahr dort, vier Monate da. Müssten die Sozialversicherungsbeiträge immer an das jeweilige Land angepasst entrichtet werden, würde das ein verwaltungstechnisches Chaos auslösen. Das wäre nicht administrierbar und würde dafür sorgen, dass Entsendungen vermehrt schwarz stattfinden. STANDARD: Welche Veränderungen bringt Ihr Reformvorschlag für Österreich? Thyssen: Dass die Dauer für die Entsendung eines Arbeitnehmers 24 Monate nicht übersteigen darf. Derzeit gilt, dass entsandte Arbeitnehmer nicht unter dem Mindestlohn bezahlt werden dürfen. Mit der Reform schlagen wir vor, dass künftig alle Regelungen, die für die Lohnfestsetzung relevant sind, gelten müssen. STANDARD: In Österreich ist schon festgeschrieben, dass für entsandte Arbeitnehmer die Kollektivverträge gelten. Thyssen: Wenn Österreich bereits alle kollektivvertraglichen Regelungen anwendet, dann geht das genau in die Richtung, in der wir die europäische Reglung haben wollen. Österreich erhielte eine europäische Absicherung der geübten Praxis. STANDARD: Viele Menschen fürchten, dass die Flüchtlinge nicht integrierbar sein werden. Wie sehen Sie das? Thyssen: Es ist außer Frage, dass die Flüchtlinge die Gesellschaft zunächst etwas kosten werden. Wenn es aber gelingt, sie zu integrieren, können sie einen positiven Beitrag leisten. Wenn ich mir die EU-Länder ansehe, waren einige in puncto Integration erfolgreicher als andere. In Österreich sind Menschen mit Migrationshintergrund weniger erfolgreich in der Schule, sie haben Schwierigkeiten, sich am Arbeitsmarkt zu integrieren. Solche Probleme gibt es auch in meiner Heimat Belgien. Diese Probleme müssen angegangen werden. STANDARD: Wie? Thyssen: Das ist eine komplexe Frage, die Sie Spezialisten stellen sollten. Die Antwort wird etwas mit besserer Sprachvermittlung zu tun haben. Eine Priorität muss sein, Kinder früh, im Vorschulalter, zu fördern und an Bord zu bringen. STANDARD: Es gibt in Österreich eine Debatte darüber, ob Flüchtlingen die Mindestsicherung gekürzt werden soll. Was denken Sie? Thyssen: Meine Meinung ist, dass anerkannte Flüchtlinge gleich behandelt werden sollen wie Inländer. Das sind keine Leute, die aus Spaß in der Welt herumreisen, sondern Menschen, die Schutz brauchen. STANDARD: In Österreich dürfen Asylwerber schon nach drei Monaten arbeiten – aber nur sehr eingeschränkt, etwa als Erntehelfer. Sollte das geändert werden? Thyssen: In der EU gilt, dass Asylwerber spätestens neun Monate nach Antragstellung Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten müssen. Aber wir ersuchen die EU-Länder, das schon früher zu erlauben. Belgien und Luxemburg hatten eine Sechs-Monate-Grenze, haben sie aber nun auf vier Monate heruntergesetzt, weil gesehen wurde, dass es für die Integration wichtig ist, Flüchtlingen so früh wie möglich Chancen am Arbeitsmarkt zu geben. Die Menschen haben etwas zu tun, sie verlieren nicht ihre Motivation. STANDARD: Dann ist die Regelung illegal? Thyssen: Nach neun Monaten sollte es vollen Zugang geben – wiewohl die Mitgliedsstaaten selbst angehalten sind, die Dinge gut zu organisieren. Österreich unternimmt große Anstrengungen, Flüchtlinge zu empfangen und zu integrieren und erhält dafür auch Unterstützung, unter anderem vom Europäischen Sozialfonds. | 3Wirtschaft
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Bub hatte Dreijährigen mit Waffe des Vaters erschossen. Chicago – Nach den tödlichen Schüssen auf einen Dreijährigen ist ein Elfjähriger in Detroit wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Beim Spielen mit der Schusswaffe seines Vaters habe der Elfjährige dem Kleinkind versehentlich ins Gesicht geschossen, der Dreijährige starb auf dem Weg ins Krankenhaus, wie die Lokalzeitung Detroit News und der Lokalsender von CBS am Mittwoch berichteten. Staatsanwältin Kym Worthy sagte laut den Detroit News, der Elfjährige habe die Waffe bei einem Besuch bei seinem Vater in dessen Schlafzimmerschrank gefunden. Er habe sie an sich genommen und sei damit in einen parkenden Wagen gestiegen, dort habe sich der Dreijährige zu ihm gesellt. Kurze Zeit später fielen die tödlichen Schüsse. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals jemanden wegen Tötung angeklagt haben, der so jung war, erklärte Worthy. Unglücklicher- und tragischerweise haben uns die Fakten in diesem Fall keine andere Wahl gelassen, erklärte sie weiter. Zwar falle der Bub unter das Jugendstrafrecht, doch werde weiterermittelt. | 1Panorama
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Konsequenz aus "Indiskretionen" bei deutschem NSA-Untersuchungsausschuss. Berlin - Die US-Geheimdienste haben laut einem Zeitungsbericht eine wichtige Kooperation mit dem deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) auf Eis gelegt, bei der es um den Schutz von Bundeswehrsoldaten im nordirakischen Erbil vor Anschlägen ging. Auslöser seien die jüngsten Indiskretionen, schrieb die Bild-Zeitung (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf informierte Kreise. Weil aus dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags immer wieder geheime Informationen öffentlich würden, überprüften die US-Dienste ihre Zusammenarbeit mit Deutschland. Die Bundeswehr ist mit bis zu hundert Mann im kurdischen Teil des Irak, um kurdische Kämpfer an deutschen Waffen für den Kampf gegen die Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) auszubilden. Der BND baue in Erbil ein System zum Schutz der deutschen Soldaten auf, berichtete die Bild. Dabei sei es auch wichtig, Kommunikation und Truppenbewegungen der Islamisten zu überwachen. Die Technologie sollte dem Bericht zufolge wie auch schon beim Afghanistan-Einsatz aus den USA kommen. Es geht dabei um Dinge, die man nicht von der Stange kaufen kann, zitierte Bild einen Geheimdienstmitarbeiter. Bereits vor mehreren Wochen habe der BND ein Ersuchen um technische Zusammenarbeit an die USA übermittelt. Doch auf eine Zusage warte er bis heute. Das ist irritierend, erklärte ein Geheimdienstmitarbeiter laut Bild. Ein US-Geheimdienstmitarbeiter sagte der Zeitung: Es geht um Hochleistungstechnik zur elektronischen Aufklärung. Auf unserer Seite besteht die Sorge, dass solche Hardware Teil des deutschen Untersuchungsausschusses werden könnte. Solange dieses Risiko bestehe, scheine es schwer vorstellbar, dass wir sensible Technologie zur Verfügung stellen. Für die deutschen Soldaten im Einsatz kann die angeforderte Technologie dem Bericht zufolge überlebenswichtig sein. Ohne die Technik der Amerikaner, heißt es laut Bild aus deutschen Sicherheitskreisen, sind wir da blind. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags befasst sich seit mehr als einem Jahr mit den Ausspäh-Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA in Deutschland. | 2International
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Rund 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen, Grund sind Probleme bei Prozessindustrie und Antriebe. München – Der deutsche Elektrokonzern Siemens reagiert mit Einschnitten auf die Probleme in seiner Sparte Prozessindustrie und Antriebe. Weltweit seien rund 2.500 Arbeitsplätze betroffen, davon gut 2.000 in Deutschland und hier schwerpunktmäßig in Bayern, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Etwa jeweils die Hälfte der Jobs solle gestrichen beziehungsweise verlagert werden. Zunehmender Wettbewerb in den Branchen Öl und Gas sowie Metall und Bergbau mache eine Neuordnung der Kapazitäten notwendig, erklärte Siemens. Konkret sind am Standort Ruhstorf nahe Passau rund 700 Arbeitsplätze betroffen, in Bad Neustadt/Saale rund 350, in Nürnberg rund 750 und in Erlangen gut 150 Stellen. In Berlin soll es um etwa 20 bis 30 Jobs gehen. Die IG Metall wies die Pläne umgehend zurück und kündigte entschiedenen Widerstand an. Von der von Siemens-Chef Joe Kaeser versprochenen Ruhe im Unternehmen sei nichts zu spüren, kritisierte Bayerns IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler. Erneut reagiere Siemens reflexartig und ideenlos mit Stellenstreichungen auf Marktveränderungen. Die Sparte Prozessindustrie und Antriebe baut unter anderem große Elektroantriebe für die Öl-, Gas- und Bergbauindustrie. Seit einiger Zeit lässt die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie nach, denn die Kunden halten sich angesichts des Ölpreisverfalls mit Bestellungen zurück. Wegen der Probleme wurde im vergangenen Jahr auch der Chef der Sparte ausgetauscht, mittlerweile wird sie von Jürgen Brandes geführt. In Deutschland beschäftigt Siemens in dem Geschäftsfeld mit einem Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro etwa 16.000 Mitarbeiter, weltweit sind es rund 46.000. Siemens-Chef Kaeser hat seit seinem Amtsantritt bereits mehrfach den Rotstift angesetzt. Wegen des Konzernumbaus und der Schwierigkeiten in der Stromerzeugungssparte und in anderen Geschäftsfeldern strich er insgesamt rund 13.000 Jobs. Zugleich will Siemens aber auch einstellen: Der Wandel zum digitalen Industrieunternehmen werde vorangetrieben, erklärte das Unternehmen. Angesichts der Ausweitung der Investitionen unter anderem in Forschung und Entwicklung rechne man in den kommenden Jahren mit mindestens 25.000 Neueinstellungen jährlich, davon rund 3.000 in Deutschland. | 3Wirtschaft
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Geschäftsklima in Österreich etwas besser – Firmen korrigieren Beschäftigungspläne und Investitionen aber nach unten. Wien – Erstmals seit zwei Jahren hat sich das Geschäftsklima in Österreich aus Sicht von US-Firmen etwas verbessert. Auch die aktuelle Geschäftslage ist in den Augen der US-Unternehmen besser als im Vorjahr. Für das kommende Jahr sind die Erwartungen aber eher verhalten, wie das halbjährlich durchgeführte Business-Barometer der AmCham Austria zeigt. Nur 26 Prozent gehen von einer positiven Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten aus, zwei Drittel der befragten US-Unternehmen mit rund 100 Niederlassungen in Österreich erwarten gleichbleibende Geschäfte. Die Attraktivität des Standorts Österreich wird etwas besser als vor einem Jahr eingeschätzt. Die Zahl jener, die mit einer Verschlechterung rechnen, ist zurückgegangen: während im Vorjahr noch 49 Prozent der befragten Unternehmen negative Entwicklungen befürchteten, sind es heuer nur noch 35 Prozent. Verbesserungen am österreichischen Standort innerhalb der letzten zwölf Monate konnte aber nur ein Zehntel bestätigen, im Vorjahr waren es noch 15 Prozent. Ein Drittel beurteilt die aktuelle Standortpolitik als gut, 16 Prozent stellen ihr kein gutes Zeugnis aus. Reduziert hat sich die Investitionsbereitschaft: nur 14 Prozent wollen in den nächsten zwölf Monaten Geld in die Hand nehmen, im Vorjahr waren es noch 25 Prozent. Fast ein Viertel der Unternehmen möchte die Investitionen zurückfahren. Damit gibt es erstmals seit Erhebungsbeginn im Jahr 2011 mehr Unternehmen mit rückläufigen Investitionen als Unternehmen mit expansiven Absichten. 21 Prozent der US-Firmen wollen hierzulande neue Arbeitsplätze schaffen, während 12 Prozent weniger Menschen beschäftigen möchten. Die befragten Unternehmen haben rund 26.000 Arbeitnehmer in Österreich. Besonders kritisch sehen die Unternehmen die Kontrollen an den EU-Binnengrenzen: 68 Prozent orten negative Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen wäre direkt und negativ durch permanente strenge Kontrollen an den EU-Binnengrenzen betroffen. | 3Wirtschaft
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Oberösterreicher nach 1:0-Sieg acht Punkte vor Abstiegsplatz. Ried – Die SV Ried hat in der 32. Runde der Fußball-Bundesliga einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Die Innviertler kamen am Samstag vor eigenem Publikum gegen die Admira dank eines Tores von Dieter Elsneg (87.) zu einem 1:0-Erfolg und liegen damit schon acht Punkte vor Schlusslicht Grödig, das daheim gegen den WAC eine 0:1-Niederlage kassierte. Die Innviertler erwischten gegen die im Vergleich zum Cup-Semifinal-Erfolg gegen St. Pölten an einigen Positionen veränderten Admiraner den besseren Start. Ein Kopfball von Patrick Möschl (14.) landete aber ebenso genau in den Armen von Manuel Kuttin, der diesmal den Vorzug gegenüber Jörg Siebenhandl bekam, wie ein Schuss von Gernot Trauner (16.). Nur in einer kurzen Phase vor dem Seitenwechsel zeigten die Gäste, warum sie auf Tabellenrang fünf und im Cupfinale stehen. Nach Idealpass von Daniel Toth scheiterte Christoph Monschein in der 27. Minute an Thomas Gebauer, eine Minute später war der Rieder Schlussmann bei einem Schuss von Eldis Bajrami zur Stelle. Die Schlussphase der ersten Hälfte stand dann wieder im Zeichen der Rieder. Alberto Prada traf aus guter Position nicht das Tor (39.) und Elsneg verfehlte einen Stanglpass von Möschl nur knapp (45.). In den zweiten 45 Minuten hatten Torszenen vorerst Seltenheitswert. Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken, ehe es in der Schlussphase noch einmal turbulent wurde. Der eingewechselte Clemens Walch schlug in der 87. Minute eine Maßflanke auf Elsneg, der volley zum Gold-Tor traf. Danach bemühte sich die Admira verzweifelt um den Ausgleich, die beste Chance vergab Monschein, als er in der 90. Minute wenige Meter vor dem Tor danebenköpfelte. Damit bezogen die Südstädter nach sieben Partien wieder eine Niederlage gegen die Rieder, die nun sieben ihrer jüngsten neun Heimspiele gewonnen haben – sechs davon mit 1:0. (APA; 23.4.2016) Fußball-Bundesliga (32. Runde): SV Ried – FC Admira Wacker Mödling 1:0 (0:0)Ried, Keine-Sorgen-Arena, 3.670, SR Harkam Tor: 1:0 (87.) Elsneg Ried: Gebauer – Hart, Reifeltshammer, Filipovic – Bergmann, Ziegl, Trauner (70. Honsak), Prada – Möschl (58. Fröschl), Elsneg – Kreuzer (82. Walch) Admira: Kuttin – Ebner, Maranda, Wostry, Wessely – Toth, Malicsek (46. Zwierschitz) – Bajrami (85. Sax), Spiridonovic (38. Knasmüllner), Ayyildiz – Monschein Gelbe Karten: Keine bzw. Ayyildiz, Toth, Sax | 4Sport
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Nationalratspräsidentin Bures: Veranstaltung "Zeichen des Widerstands" – Bundespräsident Fischer: "Flüchtlinge dürfen nicht zum Sündenbock werden". Wien – Die Spitzen der Republik sind am Montagabend zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich der Attentate von Paris zusammengekommen. Die Veranstaltung im Parlament sei ein Zeichen des Widerstands, sagte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) in ihrer Ansprache. Bundespräsident Heinz Fischer betonte, dass die europäischen Werte auch im Kampf gegen den Terror aufrechterhalten werden müssten. Hass und Angst schwächen die Vernunft und stärken irrationales Verhalten, so Fischer. Genau das dürften die Terroristen nicht erreichen. Wir bekämpfen den Terror, aber nicht den Islam oder eine bestimmte Religion, eine bestimmte Nationalität. Flüchtlinge dürften nicht in doppelter Weise zum Opfer werden: Was die Terroristen in ihrem Fanatismus verbrechen, darf nicht dazu führen, dass Flüchtlinge zum Sündenbock werden. Dass die Spitzen der österreichischen Republik heute hier versammelt sind, ist ein Zeichen des Widerstands – steht dieses Haus doch wie kein anderes in diesem Land für unsere Demokratie, für jene Werte, die von den Terroristen auf abscheuliche Weise bekämpft werden, sagte Bures. Bei der Antwort auf die Frage, wie man den Terror bekämpfen soll, dürfe man sich nicht von Angst leiten lassen. Angst ist oft kein guter Ratgeber, ganz besonders, wenn es um das sensible Verhältnis von Freiheit uns Sicherheit geht, so Bures. Die Spannung zwischen Freiheit und Überwachung sprach auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an. Über diese Balance müsse man sorgsam diskutieren. Das Erschütternde an dem Anschlag sei, dass sich der Angriff weniger gegen den Staat und sein Symbole, sondern gegen die Gesellschaft an sich gerichtet habe. Unsere Trauer gilt den Toten, unser Mitgefühl den Verletzten und Angehörigen, betonte er. Ein Waffenstillstand gefolgt von einem demokratischen Prozess sei die beste, aber wahrscheinlich auch die schwierigste Option, um der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) den Boden zu entziehen. Es ist das Gebot der Stunde auf diese Morde, diesen Terror, mit einem Schulterschluss und einem stärkeren Zusammenhalt zu reagieren und sich nicht einschüchtern zu lassen, sagte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ). In Österreich gebe es traditionell eine intensive und respektvolle Zusammenarbeit der Glaubensgemeinschaften. In der Hilfe für Schutzsuchende, die vor eben diesem Terror auf der Flucht sind, zeige sich, ob wir in der Lage sind, diese Menschenrechte auch für Flüchtlinge zu leben, so Faymann. An der Gedenkveranstaltung nahmen unter anderem die Mitglieder der Bundesregierung, die Klubobleute, der französische Botschafter in Wien Pascal Teixeira da Silva, Vertreter der Glaubensgemeinschaften sowie des Nationalrats und des Bundesrats teil. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung in der Säulenhalle des Parlaments von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker. Auch die IG Autoren meldete sich anlässlich der Veranstaltung zu Wort: Europa darf sich angesichts des Terrors nicht spalten lassen. Der Ausbau von Grenzbefestigungen zur symbolischen und tatsächlichen Abschottung ist der falsche Weg, hieß es in einer Erklärung. | 2International
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Trans-o-flex wird verkauft, das operative Ergebnis ist deutlich gesunken. Wien – Die Post verkauft ihr deutsches Sorgenkind, die Logistiktochter Trans-o-flex, an einen strategischen Investor in Deutschland. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Post hatte die Trans-o-flex mit einem Umsatz von 500 Millionen Euro vor rund zehn Jahren für etwas mehr als 300 Millionen Euro erworben. 2015 musste die Post auf die Trans-o-flex hohe Abschreibungen vornehmen, was den Gewinn schrumpfen ließ. Die Post gab mit dem geplanten Verkauf der Trans-o-flex am Montag auch vorläufige Zahlen für das Jahr 2015 bekannt: Der Umsatz stieg um 1,6 Prozent auf 2,402 Milliarden Euro. Dabei wuchs die Division Brief, Werbepost und Filialen um 0,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, die Paketsparte um 2,9 Prozent auf 900 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten legte um 2,6 Prozent auf 198 Millionen Euro zu. Nach Sondereffekten brach das Ebit jedoch von 196,9 Millionen auf 89 Millionen Euro ein. Die Post musste 2015 Abschreibungen in Höhe von 131,9 Millionen Euro vornehmen, den größten Teil davon in Zusammenhang mit Verkauf und Strukturmaßnahmen der Tochter Trans-o-flex. Bei dem deutschen Unternehmen, das nun abgestoßen wurde, wurde eine unbare Wertminderung von Firmenwert und Vermögenswerten (non-cash) in Höhe von 125,8 Millionen Euro durchgeführt, erklärte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung. Umgekehrt gab es auch einen positiven Sondereffekt über 23 Millionen Euro in Zusammenhang mit Lohnnebenkosten. Unterm Strich machte die Post 2015 weniger Gewinn: Das Periodenergebnis beträgt 142,2 Millionen beziehungsweise 71,6 Millionen Euro nach Sondereffekten, so das Unternehmen. 2014 war im Geschäftsbericht ein Periodenergebnis von 146,8 Millionen ausgewiesen worden. Genaue Zahlen will die Post am 10. März bekanntgeben. Der Verkauf der Trans-o-flex muss noch von den deutschen Wettbewerbshütern abgesegnet werden. Damit sei in den nächsten Wochen zu rechnen. Der nicht genannte strategische Investor werde den Weg der Konsolidierung fortsetzen und weiter auf das Kerngeschäft fokussieren. Die Trans-o-flex liefert einerseits Medikamente für den Pharmabereich, andererseits Elektronikartikel wie Fernseher. Das Volumen des klassischen Briefgeschäfts der Post schrumpfte 2015 weiter. Die Briefmengen gingen um vier Prozent zurück, dafür legte das Volumen bei Werbesendungen um ein Prozent zu. Die Umsätze aus den Filialdienstleistungen blieben 2015 stabil. Das Paketgeschäft entwickelte sich regional unterschiedlich. In Österreich wurde das Volumen um acht Prozent auf 80 Millionen Pakete gesteigert. In Südost- und Osteuropa entwickelte sich das Paketgeschäft laut Aussendung positiv, Umsatz und Ergebnis der deutschen Trans-o-flex blieben jedoch hinter den Erwartungen. | 3Wirtschaft
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277 Bürgermeister wurden am Montag angelobt. Die Zuwächse der FPÖ können die Stimmung beeinflussen, glaubt Karlhofer. Die Ergebnisse der Tiroler Gemeinderatswahlen würden sich in das Gesamtstimmungsbild einfügen, sagt der Innsbrucker Politologe Ferdinand Karlhofer. Es hatte sich bereits bei den Wahlen in Oberösterreich abgezeichnet und nun in Tirol und bei den Landtagswahlen in Deutschland bestätigt: Keine Wahl bleibt mehr vom Flüchtlingsthema unberührt. Für Tirol bedeute das: Die Stimmen gegen Flüchtlinge werden lauter werden. Denn vor allem von Hall bis Kufstein, wie Karlhofer ausführt, werden künftig deutlich mehr Freiheitliche in den Gemeinderäten sitzen und dadurch auch mehr Menschen mediale Aufmerksamkeit bekommen, die sich strikt gegen jede Form der Zuwanderung aussprechen. Durch die Kehrtwende der Bundesregierung bei diesem Thema würde sich zwar vorerst die Zahl an ankommenden Flüchtlingen reduzieren, gehe es dann allerdings wieder darum, Unterkünfte zu finden, werde das durch die neue Zusammensetzung der Tiroler Gemeinderäte gewiss nicht einfacher, ist Karlhofer überzeugt. Und: Der Zustrom wird wieder zunehmen, es ist bloß noch nicht absehbar, wann. Die blaue Landespartei werde nun versuchen, ihre Terraingewinne für die kommenden Landtagswahlen zu nutzen und überall dort, wo die FPÖ bei den Gemeinderatswahlen stark war, im Hintergrund zu agieren, sagt Karlhofer. Landtagswahlen werden in Tirol planmäßig wieder im Jahr 2018 abgehalten. In der Innsbrucker Hofburg wurden indessen am Montag die Bürgermeister jener 277 Gemeinden angelobt, in denen gewählt worden war – darunter 15 Frauen. Zuvor gab es in Tirol – ohne Innsbruck – zehn Bürgermeisterinnen. Die SPÖ wird künftig 24 Ortschefs stellen, die Freiheitlichen zwei. Es waren zwar auch viele eigenständige Listen angetreten, man kann dennoch sagen: Die ÖVP konnte ihre dominierende Stellung auf Gemeindeebene klar verteidigen. Die Grünen hatten es mit ihrer Kandidatin in Axams erstmals in eine Bürgermeister-Stichwahl geschafft, aus dieser ging allerdings ihr Kontrahent als Sieger hervor. | 5Inland
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Die von Sky und dem französischen Canal+ produzierte Serie erzählt die Geschichte einer serbischen Räuberbande episch dicht, mehrsprachig und mit starker europäischer Färbung. Ab 12. November. Wien – Logistik ist alles. Für den gut geplanten Banküberfall bedeutet das vor allem: zu Ende denken! Rechtzeitig das Gebäude verlassen, in entgegengesetzte Richtungen laufen, Polizeibarriere bilden – einer steckt den Lastwagen in Brand, ein anderer zündet den Pkw an, Beute im Vorbeigehen übergeben, und wenn es eng wird, sich in einer Mülltonne verstecken. Zwei schaffen es, der dritte nicht. Der schießt auf den Polizisten – und trifft ein Kind. Die Beute wird zur Bürde in The Last Panthers, einer vom französischen Canal+ und von Sky produzierten Dramaserie. Was macht man mit Schmuck im Wert von 15 Millionen Euro, wenn der Abnehmer kalte Füße bekommt? Das Zeug zu verscherbeln versucht der Serbe Milan (Goran Bogdan) an den räudigsten Plätzen zwischen Marseille und Belgrad. Schon sehr bald landet er in der sprichwörtlichen Rue de la Gack. The Last Panthers folgt der wahren Geschichte eines raffinierten Verbrechernetzes, bei der Polizei rosarote Panther genannt, weil sie einmal – wie in der berühmten Filmvorlage – ihre Beute in Gesichtscreme versteckten. Seit mehr als 20 Jahren unternimmt die Bande vom Balkan aus Raubzüge in Europa, Asien und den Golfstaaten. Gefasst wurde zumindest ein Teil der Räuber 2012 in Wien, wo sie unter anderem im 17. Bezirk einen Juwelier überfallen hatten. Wien kommt in den sechs Teilen nicht vor. Nichtsdestotrotz ist das Setting faszinierend anders im Vergleich zu austauschbarem USA- und Skandinavien-Krimi-Einheitsschauplätzen. Die Verbrecherjagd wird eingeleitet von einem traurigen Titelsong David Bowies und getragen von einem Ensemble, das in unterschiedliche Lebenswelten weist: Naomi (Samantha Morton), die für eine Versicherung ebenfalls an die Klunker will. In Rückblenden wird ihre Geschichte erzählt: als Blauhelm auf dem Balkan. Khalil (Tahar Rahim), der im berüchtigten Viertel Les Agnettes in Marseille wohnt und damit seinen Startvorteil im kriminellen Umfeld nützt. Und Tom, der große John Hurt, Naomis Boss und raffinierter als alle. Nicht zuletzt in der Originalfassung gewinnen die Panther Authentizität: Alle sprechen ihre eigene Sprache, nur Englisch wird nicht untertitelt. Vorbild an Vielfalt. | 6Etat
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Wie wirken die Wahlplakate der Hofburg-Kandidaten auf Touristen in Wien? Eine Umfrage. Ich glaube, er wäre ein besserer Großvater als ein Manager: Die Kandidatenplakate zur Bundespräsidentenwahl erwecken bei Wien-Touristen nicht immer das, was ihre Designer beabsichtigen. Wie Menschen, die weder die Kandidaten kennen noch (zumeist) deren Slogans verstehen, auf die Plakate reagieren, hat DER STANDARD in Wiens Innenstadt erfragt. | 5Inland
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Außenseiter muss sich Wallabies in dramatischem Viertelfinale erst in letzter Minute 34:35 geschlagen geben – Argentinien überflügelt Irland nach Blitzstart. Wien/Cardiff/Twickenham – Paul OConnell und Jonathan Sexton waren am Sonntagnachmittag auf der Tribüne des Millennium Stadium von Cardiff zu finden. Man twitterte ein bisschen, tippselte das Tablet. Auf dem Spielfeld wären der ikonische Kapitän und sein Spielmacher allerdings wertvoller gewesen, für Irlands Rugby-Nationalmannschaft. Insbesonders, da mit Peter OMahony, Jared Payne und Sean OBrien weitere wichtige Spieler für das Weltmeisterschafts-Viertelfinale gegen Argentinien wegen Verletzung nicht zur Verfügung standen. Personell ordentlich zur Ader gelassen unternahm der regierende Six-Nations-Champion also den Versuch, erstmals bei einer WM ein K.o.-Spiel zu gewinnen. In der Tat hat Irland noch nie das Halbfinale erreichen können. Der Beginn war ernüchternd. Nach zehn Minuten stand es 0:14, als gerade die Halbzeit der ersten Hälfte auf der Uhr stand waren die Pumas bereits auf 20:3 davon gezogen. Argentinien, 2007 schon mit Bronze dekoriert, nutzte den Raum, den eine unsortierte irische Defensive zur Verfügung stellte: Das begann mit Matias Moroni, der auf der rechten Seite durchging und mit dem ersten Angriff gleich den ersten Try erzielte. Es war sein vierter im Turnier. Dann kickte Santiago Cordero den Ball nach vorne, Juan Imhoff machte sich auf die Verfolgung, pflückte die Kirsche und brachte sie schlitternd noch rechtzeitig zum nächsten Versuch zu Boden. Beide argentinische Flügel machten gehörig Betrieb, ihr Team schien nahtlos an seine sehr überzeugend absolvierte Vorrunde anzuschließen. Langsam fand und fing sich Irland. Luke Fitzgeralds Durchbruch begab sich zwar noch gegen den Spielverlauf, er war aber, nach einer halben Stunde, erstes Anzeichen, dass sich der Charakter der Partie ändern sollte. Die Grünen fanden Schritt für Schritt zurück zur Struktur, arbeiteten sich heran. Wichtig, dass gleich nach der Pause ein weiterer Versuch gelang. Wieder war Fitzgerald federführend: ein kleiner Tanz, ein kluger Pass – und Jodi Murphy vollendete. Bei einem Stand von 17:20 war nun wirklich wieder alles möglich. Dazu trug bei, dass das argentinische Temperament etwas überzuschäumen begann. Die Disziplin litt. Die Iren hatten die Dynamik auf ihre Seite gezogen, es hatte den Anschein, als wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihnen die jetzt müde wirkenden Pumas in den Schoß fallen würden. Madigan hätte nach einer Stunde zum 23:23 ausgleichen können, doch sein Penaltykick eierte an den Malstangen vorbei. Nicolas Sanchez, sein Pendant in Blau-Weiß, machte das besser – Argentinien war wieder sechs Punkte weg. Ein Knackpunkt. Denn ab diesem Moment erfuhr das Geschehen eine weitere Wendung: die Argentinier fanden die Fassung wieder, die flinken Beine feierten Wiederauferstehung. Das Resultat: 17 unerwiderte Punkte in den letzten zehn Spielminuten, zwei weitere Tries inklusive: der erste, entscheidende, durch Joaquin Tuculet willensstark erwurschtelt, der zweite, hübsches Ornament, von Imhoff elegant ersprintet. Irland hatte keine Antwort mehr, zu viel Aufholaufwand hatte man sich durch die verschlafene Anfangsphase aufgehalst. Endstand 20:43. Während die Südamerikaner letztlich komfortabel in die Vorschlussrunde einzog, scheiterte mit der Equipe des neuseeländischen Trainers Joe Schmidt bereits der dritte, und von vielen als aussichtsreichster eingeschätzte, europäische Vertreter im Viertelfinale. Allein Schottland konnte nun noch ein südhemisphärisches Halbfinal-Monopol verhindern. Australien jedoch schien übermächtig, so imponierend verlief der bisherige Weg der Wallabies durch dieses Turnier. Noch vor einem Jahr schwer angezählt, mauserte sich das Team unter dem neuen Coach Michael Cheika erst zum Mitfavoriten auf den Titel. Aktuell konnte man auch die einschrängkende Präposition eigentlich schon streichen. 14 Minuten waren in Twickenham, wo die Schotten zuletzt 1983 ein Spiel gewinnen konnten, absolviert, als die Realität gegen die Papierform aufzubegehren begann. Nach 18 war letztere reif für den Reißwolf. Ganz geschäftsmäßig hatten die Australier losgelegt, 90 Prozent Ballbesitz, erster Try durch Adam Ashley-Cooper. Auf einmal jedoch, begannen die Schotten am Geschehen teilzunehmen. Chancen wurden gesucht und gefunden, überraschend viel Geländegewinn gelang, als man sich hakenschlagend und unter Zugabe einer Prise Unorthodoxie an den australischen Giganten vorbeischwindelte. Australiens Scrum, unter Anleitung des argentinischen Spezialisten Mario Ledesma von einer Bürde zur Zierde verwandelt, kam unter Druck. Das war nicht zu erwarten gewesen. Penalties gegen die Wallabies führten im Zusammenwirken mit dem unnachgiebigen Fuß des Greig Laidlaw dazu, dass die Schotten mit einer 16:15-Führung in die Pause gingen. Denn während der Kapitän makellos kickte, vergab Bernard Foley auf australischer Seite sämtliche drei Chancen zu Conversions. In der zweiten Halbzeit befanden sich die Schotten zwar zumeist im Rückwärtsgang, blieben jedoch am Leben. In der 74. Minute antizipierte Mark Bennet superb, fing einen Pass von James Slipper ab, der Weg zu Schottlands drittem Try war frei. Die Sensation war jetzt greifbar, der Außenseiter lag 34:32 voran. Was nun folgte war klassisches schottisches Drama. Und das kam so: John Welsh bekam nach einem Knock-on seine Hände nicht schnell genug aus der Ballumgebung – Referee Craig Joubert nahm seine Pfeife in Betrieb. Absichtliches Abseits? Eine umstrittene Entscheidung, Laidlaw fordert vergeblich die Einschaltung des Video-Schiedsrichters. Penalty. Letzte Minute: Foley läuft an, Foley kickt, Foley trifft. Schottland, das nach heroischem Gebaren am Ende doch mit leeren Händen endet, Bücher könnten mit solchen Geschichten gefüllt werden. 34:35, was für ein Match. Die Wallabies komplettieren das Halbfinale, dort treffen sie Argentinien. (Michael Robausch – 18.10. 2015) | 4Sport
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Vor wenigen Wochen wurden noch Ausbaupläne geschmiedet, jetzt gibt es Schuldzuweisungen wegen Geldwäsche. Feistritz/Wien – Noch bevor die Produktion von Gewehren in Feistritz in Kärnten richtig losging, war schon wieder Schluss. Am Mittwoch wurde bekannt, dass das Kärntner Unternehmen FMF Tactical GmbH mit russisch-britisch-kärntnerischen Eigentümern am Landesgericht Klagenfurt Insolvenz angemeldet hat. Die Hintergründe sind ebenso undurchsichtig wie die Firmengründung und das Geschäftsmodell auch. Da wird einerseits das Ausbleiben von bereits als fix dargestellten Aufträgen angegeben, wie die Bürgermeisterin von Freistiz, Sonya Feinig, Gerüchte wiedergibt. An eine US-amerikanische Ladenkette hätten mehrere zehntausend Sportgewehre gehen sollen. Andererseits dürfte es umfangreiche Malversationen geben, wie Anita Latschen vom KSV 1870 gegenüber der APA angibt: Jetzt dürfte etwas vorgefallen sein oder vorliegen. Der mit fünf Prozent Beteiligung dritte Gesellschafter, der Ferlacher Jagdwaffenproduzent Herbert Scheiring, sagt zum STANDARD, dass es keinen einzigen Auftrag geben soll. Das ist alles nur Schmäh. Er selbst sei der Geschichte aufgesessen. Scheiring hat den Insolvenzantrag eingebracht, sagt der Kärntner Anwalt Alexander Todor-Kostic. Todor-Kostic vertritt den russisch-israelischen Geschäftsmann Michael Yudelson, der mit 47,5 Prozent einer der beiden Haupteigentümer ist, die sich die Schuld zuschieben. Yudelson sagt in exzellentem Deutsch zum STANDARD, es bestehe bei seinem Partner der Verdacht der Geldwäsche und dass dieser den Laden an sich reißen wolle. Yudelson solle dabei rausgedrängt werden. Und Scheiring hätte den Insolvenzantrag ohne ihn, Yudelson, nicht stellen dürfen. Der zweite Haupteigentümer ist Michael Boettcher, ein Brite, der hinter der niederländischen Investmentfirma Lightning Investments B.V. stehen soll. Boettcher hat laut Yudelson Geld damit gemacht, dass er seit 25 Jahren Spielkasinos in Russland und einigen Exsowjetstaaten betreibt. Die Investoren sollen nun aufgrund diverser Malversationen nicht mehr bereit sein, weitere Darlehen zur Verfügung zu stellen, sagt Latschen auf Basis der Informationen aus dem Insolvenzantrag. Auch Yudelson-Anwalt Todor-Kostic schlägt in diese Kerbe. Er meint allerdings, dass es sich nicht um Kredite, sondern um Eigenkapital handele. Laut KSV sind die größten der 26 Gläubiger ausländische Geldgeber. Banken sind nicht dabei. Fast sicher bleiben die 56 Mitarbeiter auf der Strecke, die in den Hallen der ehemaligen Bären-Batteriefabrik die als Sportschützen -Gewehre bezeichneten Langwaffen hätten fertigen sollen. Einige aus der nahen Glock-Pistolenfabrik sollen sich von höheren Gehältern haben abwerben lassen. Auch aus der HTL für Waffen und Sicherheitstechnik in Ferlach hätten Mitarbeiter kommen sollen. Laut Gläubigerschutzverbänden verfügt das Unternehmen über 5,3 Millionen Euro an Aktiva, vorwiegend Maschinen. Dem stehen Passiva von 10,6 Millionen Euro gegenüber. | 3Wirtschaft
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Ölpreistief lässt Einnahmen des Staates schwinden, die Regierung kontert mit Steuererhöhungen. Des einen Freud, des anderen Leid. Der niedrige Ölpreis kurbelt den Konsum in den westlichen Ländern an. Doch die Produzentenländer haben es schwer. Algerien ist eines davon. Fallende Öl- und Gaspreise lassen die Einkünfte des Landes stürzen. Mittlerweile pendelt der Preis pro Barrel zwischen 30 und 40 Dollar. Algier rechnete mit über 100 bis 110 Dollar. Die Kassen sind zunehmend leerer. Mehr als 97 Prozent der algerischen Exporte entfallen auf Erdöl und Erdgas. 60 Prozent des Staatshaushaltes werden mit den Einkünften aus dem Öl- und Gasexport gedeckt. Die wichtigsten Haushaltsposten sind Subventionen von Grundnahrungsmitteln und Energie (23 Prozent des BIP), sozialer Wohnungsbau und die Löhne der Bediensteten in öffentlichen und staatlichen Unternehmen sowie Beamten. Der Staat beschäftigt direkt oder indirekt 60 Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt offiziell bei 25 Prozent. Viele sehen keine Zukunft. Seit 2013 ist der Preis für Erdöl um 72 Prozent und der für Erdgas um 53 Prozent gesunken. Schuld daran ist ein weltweites Überangebot. Das wichtigste Opec-Land Saudi-Arabien pumpt, was das Zeug hält, um US-Frackingöl aus dem Markt zu kicken. Saudi-Arabien hat dabei einen Wettbewerbsvorteil, denn nur wenige Länder fördern Öl so billig wie die Wüstenmonarchie. An Sozialkürzungen traute sich Algerien bisher nicht heran. Die Angst vor sozialen Konflikten sitzt tief. Erinnerungen an den Preisverfall in den 1980ern kommen auf. Damals brach nach einer Revolte der großstädtischen Jugend das Einparteiensystem zusammen; die Islamisten stiegen in der Gunst der Wähler. 1992 putschte das Militär nach einem Wahlsieg der Religiösen. Das Land versank im dunklen Jahrzehnt mit 200.000 Toten. Hält der Preisverfall länger an, ist das besorgniserregend, gesteht die Regierung ein. Bisher nimmt Algier ein steigendes Budgetdefizit in Kauf. Es geht ans Eingemachte, Rücklagen werden verbraucht. In zwei bis drei Jahren könnte die Staatskasse leer sein, fürchten Experten. Viel ist vom Ausbau von Landwirtschaft und Industrie die Rede, der Importe ersetzen soll. Doch seit den 1970ern, als die erst ein Jahrzehnt unabhängige französische Ex-Kolonie versuchte, mittels Petrodollars eine eigene Industrie aufzubauen, ist nur wenig geschehen. Viele Betriebe schlossen. Die Industrie macht nur noch fünf Prozent des BIP aus. Selbst Orangen werden inzwischen importiert, Konsumgüter sowieso. Die Regierung in Algier versucht zaghaft gegenzusteuern. Der Dinar wurde abgewertet, die Mehrwertsteuer auf viele Produkte, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, von sieben auf 17 Prozent angehoben, Alkohol, Tabaksteuer und die Abgaben auf Kosmetikartikel gar um 40 und 60 Prozent, Pkws werden mit Einfuhrzöllen belegt, die Kfz-Steuer stieg zu Jahresbeginn ebenso, wie Benzin- und Strompreis. Das soll Einnahmen für die Staatskasse bringen und das Außenhandelsdefizit durch weniger Konsum importierter Güter verringert werden. Bei wichtigen Projekten, wie dem Ausbau der Straßenbahn in Algier und anderen Großstädten oder der tausend Kilometer langen Ost-West-Autobahn ist die Finanzierung nicht mehr gesichert. Bauabschnitte werden aufgeschoben. Ob der Ölpreis durch Förderquoten steigt, ist fraglich. Analysten von Goldman Sachs prophezeien bereits unter 20 Dollar für das Ende dieses Jahrzehntes. Das würde in Algerien nicht einmal die Kosten für die Förderung von 20,40 Dollar pro Fass decken. | 3Wirtschaft
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Laut Ö1 soll das Budget des Außenministeriums für Hilfe vor Ort deutlich aufgestockt werden. Wien – Kanzler Werner Faymann (SPÖ) hat beim Ministerrat bereits angekündigt, dass die Regierung die Beiträge für die Entwicklungshilfe nun endlich deutlich erhöhen will. Damit soll mehr Hilfe vor Ort geleistet werden, etwa in den UNHCR-Flüchtlingslagern. Wie Ö1 Donnerstagfrüh aus Verhandlerkreisen berichtete, soll das entsprechende Budget des Außenministeriums bis zum Jahr 2021 stark angehoben werden. Konkret sollen laut einem regierungsinternen Papier die EZA-Gelder von 77 Millionen Euro im Jahr 2015 schrittweise auf 154 Millionen Euro im Jahr 2021 gesteigert werden. Die Mittel sollen unter anderem auch in Wiederansiedelungsprojekte und in die Katastrophenhilfe im Ausland fließen. Kommenden Dienstag will Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) seinen neu erstellten Finanzrahmen der Öffentlichkeit präsentieren, neben einem üppig dotierten Sicherheitsbudget für die Polizei und das Bundesheer sollen auch die Mittel für die Integration von Flüchtlingen verdreifacht werden. Das Finanzressort selbst will für die Entwicklungsagentur der Weltbank 160 Millionen Euro für die nächsten neun Jahre bereitstellen. Trotz der Erhöhung ist Österreich bei den EZA-Geldern weit entfernt von der Uno-Vorgabe von 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was rund 2,4 Milliarden Euro ausmachen würde. Anneliese Vilim, Geschäftsführerin der Dachorganisation AG Globale Verantwortung, sprach im ORF-Radio aber von einer Trendwende, denn: Wenn das so beschlossen wird, ist das ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Die deutliche Erhöhung der Entwicklungshilfe des Außenministeriums ist auch für Caritas-Präsident Michael Landau erfreulich. Wenn wie angegeben die Mittel verdoppelt werden, wäre das ein wichtiger und erfreulicher Schritt, sagte er. Auch die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt begrüßte die Erhöhung des Budgets für Entwicklungszusammenarbeit. Kritisch merkte die Organisation per Aussendung aber an, dass dies ein längst überfälliger Schritt sei. Sei doch ein Stufenplan zur Erreichung des Uno-Ziels von 0,7 Prozent des BIP bereits im 2014 beschlossenen Regierungsprogramm enthalten. Wir appellieren an die Regierung, nun auch eine kohärente entwicklungspolitische Gesamtstrategie zu erarbeiten, so Jugend Eine Welt-Vorsitzender Reinhard Heiserer. Verhalten positiv hat sich auch die Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz auf die angekündigte Erhöhung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit reagiert. Wenn ein Großteil der Gelder etwa in Flüchtlingscamps im Ausland fließt, dann hat das nichts mit wirklicher Entwicklungszusammenarbeit als Bekämpfung der Ursachen von Armut zu tun, mahnte Geschäftsführer Heinz Hödl aber im Gespräch mit der Kathpress. Und: Kritisch äußerte er sich zur kolportierten Summe von 154 Millionen Euro. Auf fünf Jahre gerechnet ergebe das pro Jahr ein Plus von rund 15 Millionen Euro, für Hödl ist das eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Neos wiederum bekräftigten am Donnerstag ihre Forderung nach einem Nationalen Aktionsplan für Integration. Parteichef Matthias Strolz kritisierte die Arbeit von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) und sprach sich für einen eigenen Regierungsbeauftragten für das Thema Integration aus, weil: Sebastian Kurz kümmert sich weder um europäische Lösungen noch um Integration! Wir brauchen keinen Frühstücksdirektor, der nur eine Viertelstunde am Tag dafür Zeit hat. | 5Inland
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Bewaffnete sind weiterhin auf der Flucht. Paris – Nach einem Überfall auf eine Filiale der Modekette Primark nördlich von Paris sind die drei bewaffneten Täter verschwunden. Unklar war, ob es eine Geiselnahme in dem Geschäft gab. Spezialeinheiten suchten nach der Attacke am frühen Montagmorgen vergeblich nach den Angreifern. Die Fahndung werde fortgesetzt, auch außerhalb des Einkaufszentrums in Villeneuve-la-Garenne, berichteten französische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Ermittler. Überwachungskameras sollen aufgenommen haben, wie die Täter die Einkaufsmeile betraten. Eine Flucht sei nicht aufgezeichnet worden, hieß es. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. Einer der Angestellten soll eine SMS an einen Freund geschickt und von einer Geiselnahme mit zwei Tätern berichtet haben. Spezialkräfte brachten dann am Vormittag 18 Menschen aus einer Kantine des Einkaufszentrums in Sicherheit. Ob sie vorübergehend in der Gewalt der Täter waren oder sich verschanzt hatten, war nicht bekannt. Die Bewaffneten sollen versucht haben, die Primark-Filiale auszurauben. Dabei soll einer der Täter als Mitarbeiter erkannt worden sein. Es gebe keine Verletzten, berichtete der Sender BFMTV. Eine Person soll einen Schwächeanfall erlitten haben. Frankreich hat die Sicherheitsvorkehrungen seit den islamistischen Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt im Jänner erhöht. Die Attentäter töteten damals 17 Menschen. Im Juni köpfte ein mutmaßlicher Islamist seinen Chef und versuchte anschließend, eine Gasfabrik in die Luft zu sprengen. | 1Panorama
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Norweger brauche Menschen, mit denen er sprechen kann und die seine Gedanken korrigieren. Oslo – Am letzten Verhandlungstag im Prozess des Attentäters Anders Behring Breivik gegen den norwegischen Staat appellierte Breiviks Anwalt an das Gericht, den mentalen Zustand seines Klienten in Betracht zu ziehen. Auch wenn der Mörder von 77 Menschen bei seiner Verurteilung als zurechnungsfähig eingeschätzt wurde, sei er mental verletzlich, sagte Öystein Storrvik. Er sitzt jeden Tag allein mit seinen Gedanken. Nun kommt er heraus und sagt, er ist ein nationalsozialistischer Führer, und spricht über Dinge, die normale Menschen für absurd halten. Breivik brauche einen Menschen, mit dem er sprechen könne und der seine Gedanken korrigiere. Klage gegen Staat Breivik hat den norwegischen Staat wegen Verstoßes gegen die Menschenrechte verklagt, weil er seit fast fünf Jahren in Isolationshaft sitzt. Er leide unter Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Mutlosigkeit. Ärzte, Gefängnismitarbeiter und Psychologen, die in dem vier Tage dauernden Zivilprozess aussagten, waren nicht der Auffassung, die Beschwerden seien eine Folge der Isolation. Die Regierungsseite argumentierte, Breivik sei immer noch gefährlich und solle keinen Kontakt zu Mitgefangenen haben. Sie zitierte aus Briefen, in denen er beschrieb, wie einfach es wäre, das Gefängnispersonal zu überwältigen. | 2International
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29-jähriger verschanzte sich nach Tat in seiner Wohnung – Cobra überwältigte Mann. Ebensee – In Ebensee (Bezirk Gmunden) soll am Freitag ein 29-jähriger Mann in den frühen Morgenstunden seine Arbeitskollegin mit einem Messer bedroht und vergewaltigt haben. Die Polizei Oberösterreich bestätigte am Samstag entsprechende Medienberichte. Die 25-jährige Frau konnte nach der Tat aus der Wohnung entkommen und ihren Vater verständigen. Dieser alarmierte die Polizei. Der Verdächtige verbarrikadierte sich nach der Tat in seiner der Wohnung. Er konnte aber wenig später von Polizisten des Sondereinsatzkommandos Cobra überwältigt werden. Der Verdächtige und sein Opfer arbeiten beide in der Gastronomie. Sie waren in der Nacht auf Freitag gemeinsam unterwegs. Der mutmaßliche Vergewaltiger soll im Laufe des Samstags in die Justizanstalt Wels überstellt werden. | 1Panorama
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Aber auch die Schwarzen wollen gesetzliche Obergrenze von sieben Millionen Euro einhalten. Linz – Die ÖVP hat bei den Wahlkampfausgaben in Oberösterreich deutlich die Nase vorne. Sie dürfte an die gesetzlich vorgesehene Obergrenze von sieben Millionen Euro herankommen. Die anderen Landtagsparteien SPÖ, FPÖ und Grüne haben insgesamt nur 7,3 Millionen budgetiert, wie ein Rundruf der APA in den Parteizentralen ergab. Die NEOS wollen 550.000 Euro ausgeben. Für die Landes-ÖVP hat deren Geschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer versichert, die für den Landtagswahlkampf gesetzlich vorgeschriebene Ausgabengrenze von sieben Millionen Euro werde sicher eingehalten. Seine Partei habe sogar für heuer deutlich weniger Plakatflächen gebucht als 2009 – konkret 1.500 statt 2.500. Auch das Budget für Werbemittel sei in Zeiten, in denen es eine Obergrenze gebe, geringer, hieß es aus der Parteizentrale. Sparmaßnahmen Trotz dieser Sparmaßnahmen liegen die Ausgaben der anderen Bewerber deutlich niedriger: Die SPÖ steckt laut Parteiangaben 2,9 Millionen Euro in den Wahlkampf. Die FPÖ rechnet mit 2,5 Millionen. Die Grünen, die statt der sieben gerne drei Millionen als Obergrenze hätten, beziffern ihre Ausgaben mit voraussichtlich 1,9 Millionen Euro. Die NEOS liegen bei gut 550.000 Euro. 200.000 davon sind ein Darlehen von der Bundespartei, der Rest Spenden. Weil man mehr Spenden als erwartet lukriert habe, hat sich das ursprünglich mit 400.000 Euro angesetzte Wahlkampfbudget auf über 550.000 erhöht, hieß es. Laut Gesetz dürfen die Parteien sieben Millionen Euro für den Landtagswahlkampf ausgeben. Theoretisch können sie für die am selben Tag stattfindenden Kommunalwahlen noch einmal den gleichen Betrag einsetzen. Ein Landesgesetz, das die Kosten auf insgesamt sieben Mio. Euro begrenzt hätte, war im Vorfeld des Wahlkampfs an der Volkspartei gescheitert. | 5Inland
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US-Präsident verkündet Abmachung am Rande seines Besuchs im Inselstaat. Die Tauzeit in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba soll dem sozialistischen Inselstaat nun auch eine moderne Anbindung an das Internet bringen. In einem Interview mit dem US-TV-Sender ABC kündigt US-Präsident Obama an, dass Android-Hersteller Google die nötige Infrastruktur liefern soll. Konkret sprach Obama neben Breitband-Internet-Zugängen auch von WLAN für die Insel. Weitere Details zu der Abmachung gibt es bislang noch nicht. Insofern ist auch unklar, welchen Umfang die Aktivitäten des Suchmaschinenanbieters schlussendlich haben werden. Die Wahl von Google ist nur auf den ersten Blick überraschend. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren einiges an Expertise im Bereich Internet-Infrastruktur gesammelt. So betreibt man nicht nur mit Google Fiber einen eigenen Provider, das Unternehmen investiert auch in mehrere Projekte, um ärmere Regionen der Welt mit schnellem Internet zu versorgen. Zudem war Google Executive Chairman Eric Schmidt schon vor zwei Jahren nach Kuba gereist, um sich für ein freies und offenes Internet einzusetzen, und hat dort wohl die entsprechenden Kontakte geknüpft. Bisher ist Internet in Kuba für Einheimische kaum erschwinglich. So wurde erst vergangenes Jahr der erste öffentliche WLAN-Hotspot eröffnet, der mit einem Preis von rund zwei Euro pro Stunde aber praktisch nur für Touristen leistbar ist. Google bietet die eigenen WLAN-Netze hingegen üblicherweise kostenlos an, zumindest in der Frage der Zugänglichkeit für die lokale Bevölkerung könnte sich durch den Deal einiges ändern. An der staatlichen Zensur des Internets wird hingegen auch Google vorerst kaum vorbeikommen. | 0Web
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Apples Tablet erhält Keyboard und Stylus – Set-Top-Box mit Spielen und Siri-Anbindung. Wieder einmal hat die Tech-Branche nach San Francisco geblickt: Apple stellte am Mittwoch eine Reihe neuer Produkte vor. Wie jeden September wurden neue iPhones präsentiert. Apple-CEO Tim Cook hatte zu Beginn des Events eine Reihe von Monsterankündigungen versprochen. Die Neuigkeiten in aller Kürze: In puncto iPhone pflegt Apple mittlerweile zwei Traditionen: Jeden Herbst wird ein neues Modell vorgestellt, jedes zweite Jahr erfolgt ein größerer Versionssprung. Nachdem letztes Jahr das iPhone 6 vorgestellt wurde, ist nun ein Modell mit Buchstabe hinten dran – das iPhone 7 kommt also erst 2016. Das iPhone 6s soll mit folgenden Details überzeugen: Für Apple-Chef Cook ist die Zukunft des Fernsehens Apps – dieser Trend sei sogar längst Realität. Cook nennt etwa Hulu, Netflix und iTunes. Fernsehen könnte noch so viel besser sein, meinte Cook, bevor er mit Apple-Manager Eddy Cue ein überarbeitetes Apple TV vorstellte. Schon im Vorhinein gab es eine Menge Gerüchte über ein überarbeitetes iPad, das vor allem in der Größe wachsen sollte. Die Spekulationen wurden nun bestätigt: Das iPad Pro kommt im November, kostet mindestens 799 Dollar und ist größer und leistungsfähiger als alle bisherigen Apple-Tablets. Apple-Vize Schiller mit den Details: Apple will das iPad Pro zum Macbook-Konkurrenten aufbauen. Deshalb stellt der Konzern ein neues Accessoire vor: Das smarte Keyboard soll eine voll funktionsfähige Tastatur in der Schutzhülle des iPad Pro sein. Sie verbindet sich automatisch mit dem iPad und kostet 169 Dollar. Außerdem wird Apple erstmals einen Stylus anbieten, den Apple Pencil. Steve Jobs hat sich gerade im Grab umgedreht, kommentiert The Verge – der Apple-Mitgründer soll ein entschiedener Gegner solcher Eingabemethoden gewesen sein. Der Stylus wird gesondert für 99 Dollar verkauft. Die erste richtig große Überraschung des Abends folgte auf die iPad-Pro-Präsentation: Microsoft-Manager Kirk Konigsbauer betrat die Bühne, um Office for iPad herzuzeigen. Dieses Bild muss man sich vor Augen halten: Ein Microsoft-Abteilungsleiter zeigt auf einem Apple-Event erstmals, wie Apples iPad-Stylus funktioniert. The times, they are a changin – darüber dürften in den nächsten Tagen noch einige Analysen geschrieben werden. Auch Adobe zeigte neue Programme auf dem iPad Pro vor. Außerdem wurde eine Medizin-App vorgestellt, mit der Ärzte das iPad Pro für Diagnosen nutzen können. Das größere Tablet richtet sich also klar an Nutzer, die damit beruflich arbeiten wollen. Neuerungen rund um die Apple Watch standen am Beginn der Veranstaltung. Naturgemäß schwärmte Cook von der großartigen Resonanz der Nutzer, dann übergab er das Wort an Apple-Watch-Abteilungsleiter Jeff Williams. Der kündigte folgende Neuerungen an: Für den Cloud-Speicherdienst iCloud gibt es ein Upgrade. Für 0,99 Dollar im Monat erhält man nun 50 GB, für 2,99 Dollar gibt es 200 GB. Für ein Terabyte verlangt Apple 9,99 Dollar. Die Fülle an Produkten ist damit zu erklären, dass Apple heuer wohl auf den zweiten Präsentationstermin im Oktober verzichtet, der bislang Usus war. Apple übertrug den Event live für iOS-Geräte, im Safari-Browser und unter Windows 10 im neuen Microsoft-Browser Edge. | 0Web
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Sturm und der WAC trennen sich nach einer schwachen Partie in Kärnten mit 0:0. Der WAC ist dem Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga am Samstag nicht nähergekommen. Das Schlusslicht erreichte in der 22. Runde vor 4.400 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Sturm Graz ein 0:0, womit weiterhin vier Zähler auf den nun vom SV Grödig gehaltenen neunten Rang fehlen. Dabei hätten die Wolfsberger den Rückstand auf die Salzburger durchaus verkürzen können – über das gesamte Spiel gesehen war die Mannschaft von Coach Heimo Pfeifenberger das etwas aktivere Team mit den besseren Chancen. In einer Partie auf eher bescheidenem Niveau war beiden Clubs die Verunsicherung nach den jüngsten Misserfolgen anzumerken, zwingende Chancen hatten zunächst Seltenheitswert. In der 13. Minute wurde Sturm-Goalie Michael Esser bei einem tückischen Eckball von Jacobo vor Probleme gestellt, auf der Gegenseite war WAC-Schlussmann Alexander Kofler bei einem Volley von Bright Edomwonyi in der 43. Minute auf dem Posten. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel kam erstmals so etwas wie Rasanz ins Spiel. In der 48. Minute zog Jacobo einen Eckball auf die zweite Stange, Rnic traf allerdings aus kurzer Distanz nur die Stange. Fünf Minuten später verfehlte ein Edomwonyi-Schuss von knapp außerhalb der Strafraumgrenze relativ knapp das Ziel. Es folgte wieder eine längere Phase des Leerlaufs, ehe es in der Schlussphase noch einmal turbulent wurde. Zunächst wurde ein Schuss des eingewechselten Roman Kienast abgeblockt (80.), dann schrammte der WAC zweimal am Siegestreffer vorbei. In der 87. Minute scheiterte der kurz zuvor ins Spiel gekommene Philip Hellquist an Esser, zwei Minuten danach flog ein Schuss von Christopher Wernitznig um Zentimeter am langen Eck vorbei. So blieb es beim 0:0, wodurch der seit mittlerweile sieben Heimspielen ungeschlagene WAC nach zuletzt zwei Niederlagen wieder einen Punkt ergatterte. Sturm hingegen hält nun bei nur einem Sieg aus den jüngsten sieben Pflichtspielen. (APA, 13.2.2016) Fußball-Bundesliga (22. Runde): WAC – SK Sturm Graz 0:0. Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, 4.400, SR Schörgenhofer. WAC: Kofler – Standfest, Sollbauer, Rnic, Palla – Bingöl (83. Schmerböck), Tschernegg, Hüttenbrenner, Jacobo (75. Wernitznig) – Silvio (72. Hellquist), Ouedraogo Sturm: Esser – Kayhan, Avlonitis, Kamavuaka, Lykogiannis – Lovric (74. Kienast), Offenbacher – Schick, M. Stankovic (61. Horvath), Klem – Edomwonyi (87. Gruber) Gelbe Karten: Tschernegg, Sollbauer bzw. Kamavuaka, Lovric, Offenbacher | 4Sport
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"Diesel-Gate" ist nicht auf VW beschränkt, auch andere Hersteller sind kreativ. Das führte zu 40 Millionen Mehrkosten bei Emissionszertifikaten. Geschönte Abgaswerte wie bei der VW-Abgasaffäre gehen auch beim Steuerzahler ins Geld. Rund 39 Millionen Euro für Zukäufe von Emissionszertifikaten hätte sich die Republik Österreich erspart, wenn der reale Schadstoffausstoß den Typprüf-Emissionen des in der EU gültigen Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) entsprochen hätte. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Pkw-Emissionen zwischen Norm- und Realverbrauch, die das Umweltbundesamt im Auftrag der Arbeiterkammer Wien (AK) erstellt hat. Beim CO2-Ausstoß klafft zwischen der Österreichischen Luftschadstoffinventur und den Angaben der Fahrzeughersteller gemäß NEFZ von 2008 bis 2012 eine Lücke von 6,3 Millionen Tonnen CO2, rechnete Studienautor Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt am Freitag bei einer Enquete der AK vor. Rund 17 Prozent der CO2-Emissionen in Österreich produziert der Individualverkehr, also Personenkraftwagen. Gefahr Stickstoff Fern der Realität sind demnach nicht nur die Normwerte von Spritverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß der meisten Pkw, sondern auch die gesundheitsgefährdenden Stickoxid-Emissionen. Bei der Diesel-Fahrzeugklasse Euro-5 beispielsweise sieht die EU-Richtlinie weniger als 200 Milligramm pro Kilometer vor, in der Realität betrugen die Emissionen aber 700 Milligramm. Der Feinstaubausstoß lasse sich durch Partikelfilter minimieren, jener von Stickoxid aber nicht, warnte Lichtblau. Da haben wir echt ein Problem. Geschwindigkeitsbeschränkungen und andere Gegenmaßnahmen seien daher unvermeidbar, sonst werde Österreich und die Union die Grenzwerte für Gesundheitsschutz nicht einhalten können. Die Frage nach dem Sinn von Grenzwerten stellt sich insbesondere bei der nächsthöheren, also saubersten Schadstoffklasse Euro-6, denn auch mit ihr fahren Diesel-Pkw einen Bogen um die Vorgaben: Im pessimistischen Szenario stößt ein Euro-6-Dieselmotor 600 Milligramm pro Kilometer aus, im Real-drive-Modus sind es immer noch mehr als 250. Der Euro-6-Grenzwert hingegen sieht weniger als hundert Milligramm vor. Zur Erinnerung: Um die Euro-6-Abgasnormen zu erfüllen, sind Katalysatoren und Abgasrückführung erforderlich. Dabei werden, vereinfacht ausgedrückt, die Abgase mit Harnstofflösung nachbehandelt. Die Grenzwertgesetzgebung für Stickoxid-Emissionen von Diesel-Pkw hat trotz deutlicher Absenkung der Grenzwerte in den letzten zwanzig Jahren real zu keiner deutlichen Abnahme der spezifischen Fahrzeugemissionen geführt, mahnt Umweltexperte Lichtblau. Mogelei in Frankreich Tests der französischen Regierung haben laut Umweltministerin Ségolène Royal die Mogelei von VW beim Schadstoffausstoß bestätigt. Bei der Überprüfung von zehn Autos aller Marken hat sich bei VW gezeigt, dass der erlaubte Ausstoß von Stickoxiden um das Fünffache überschritten wurde, sagte Royal am Freitag zum Radiosender France Info. Bei den anderen getesteten Wagen habe es Überschreitungen um den Faktor eineinhalb oder zwei gegeben Zurück zu den Kohlendioxid-Emissionen in Österreich. Sie sind nicht nur in Summe deutlich höher als in den Klimazielen vereinbart. Pkw liegen teilweise um fast 50 Prozent höher als im Typenschein eingetragen. Das ergab eine Prüfung des Umweltbundesamtes, bei der die 30 am häufigsten neuzugelassenen Pkw der Jahre 2000 bis 2013 auf den Prüfstand kamen. Das Ergebnis: Der VW Golf VII 1,6 TDI, ein Renner was Verkaufszahlen betrifft, lag beim realen Ausstoß mehr als 40 Prozent über den Typprüfangaben. Der Skoda Octavia 5E 1,6 TDI Kombi weist sogar eine Abweichung von 48 Prozent aus (siehe Grafik). Innerhalb der 13 Jahre ging das Delta zwischen Realbetrieb und Typprüfung von sieben auf rund 27 Prozent auf, erhöht sich also um den Faktor vier. Das betrifft übrigens auch Benzinmotoren. Realitätsferne der Normverbrauchsangaben Die Wiedergabe der Realität war ja nicht das Ziel, sagt Werner Tober vom Institut für Fahrzeugantriebe an der TU Wien. Dazu passt, dass die Prüfkriterien im alltäglichen Fahrbetrieb nicht einzuhalten sind. Auch die zwecks Verbrauchs- und Abgasminimierung installierte Start-Stopp-Automatik verfehle im wirklichen Leben ihre Wirkung. Klimaanlage, Heizung, Stereoanlage müssten abgedreht werden, Fenster sind geschlossen zu halten und Fracht dürfte auch nicht an Bord sein. Für die Experten des Umweltbundesamts ist die Realitätsferne der Normverbrauchsangaben kein Mysterium, sie gehe mit den ausgetüftelten Motorsteuerungen einher. Diese ermöglichten eine präzise Einstellung auf die Laborbedingungen auf dem Prüfstand. Am Steuer sitzt inzwischen kein gewöhnlicher Fahrer, sondern eigens geschulte Lenker. Zu den gängigen Tricks zählt der deutsche Umweltexperte Axel Friedrich das Aufladen der Batterie bis unmittelbar vor dem Test, das Abschalten der Lichtmaschine während des Fahrzyklus, die Verwendung eines höheren Ganges, die Optimierung der Motoreinstellung und mehr Reifendruck als vom Hersteller empfohlen. Die meisten seien legal, aber nicht alle. Ein Autobauer habe Bremsen und Bremsscheibe abgestellt und so den Test bestanden. Allerdings für ein Auto, das der Straßenverkehrsordnung nicht entspricht. Die EU-Kommission hat die Mitgliedsstaaten aufgefordert, nach Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten bei Abgas-Prüfungen zu fahnden und bis Monatsende zu melden. | 3Wirtschaft
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Studie zeigt dramatischen Wandel beim Spielverhalten amerikanischer Kinder und Jungendlicher. Kinder zwischen 2 und 17 Jahren haben einen klaren Favoriten, wenn es um Videospiele geht: Smartphones und Tablets. Dies mag auf den ersten Blick ob der Popularität mobiler Geräte nicht verwundern, doch bis vor einem Jahr stand noch der PC im Mittelpunkt der jungen Gaming-Fans. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschers NPD Group namens Kids and Gaming 2015 zum US-Markt heraus. Die Studie zeigt den drastischen Wandel in Zahlen: 63 Prozent der befragten Kinder gaben an, regelmäßig auf einem Smartphone oder Tablet zu spielen. Im Vergleich dazu spielen nur noch 45 Prozent der Kinder regelmäßig auf einem Heimcomputer – 2013 waren es noch 67 Prozent. Ein Trend, der sich durch alle Altersgruppen ziehe, bei 2- bis 5-Jährigen jedoch am ausgeprägtesten sei. Der Mobile-Gaming-Trend wirke sich laut NPD Group auch auf die Konsolennutzung aus und speziell negativ auf dedizierte portable Konsolen wie Nintendo 3DS und PS Vita. Allerdings seien die Verluste nicht so stark wie beim PC. Speziell bei 9- bis 11-jährigen Kindern erweisen sich Konsolen als besonders populär. Bei der neuen Hardware-Generation (PS4 und Xbox One) sei sogar ein Wachstum zu verzeichnen. Die größte und überraschendste Veränderung im Gaming-Markt 2015 ist, dass sich Kinder wegbewegen vom Computer, sagt Analyst Liam Callahan. In der Vergangenheit galt der Computer für die meisten Kinder als Einstiegsplattform, doch dies hat sich mit den mobilen Geräten geändert. Dies könnte damit zu tun haben, dass Eltern heute mobile Geräte für Aufgaben einsetzen, die zuvor Computern vorbehalten waren. Ebenfalls erfasst wurde, wie viel Kinder für Spiele ausgeben. Über die vergangenen drei Monate gaben die befragten Altersgruppen im Schnitt 27 Dollar für physische Games (bspw.: DVD oder Blu-ray) aus und 13 Dollar für digitale Spiele (Download) – Tendenz steigend. Interessant sei zu beobachten, dass durchschnittlich mehr Mädchen Mobile-Games spielen, aber Mädchen und Buben dennoch gleich viel für Smartphone- und Tablet-Spiele ausgeben. Zwei von zehn Kindern gaben an, heute mehr In-Game-Käufe und Mikrotransaktionen zu tätigen als noch vor einem Jahr. | 0Web
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Im Wahlkampf 2008 wollte Barack Obama das Handeln der USA nach Osten wenden. Acht Jahre später ist nur manches geglückt. Wien – Klare Botschaften sollte es geben, sagten die japanischen Gastgeber am Donnerstag – und noch bevor diese sie seitens der G7-Gipfelteilnehmer offiziell aussprechen konnten, hatte China schon reagiert. Die Angelegenheit im Südchinesischen Meer hat mit keinem der G7-Staaten zu tun, teilte die Sprecherin des Außenamts, Hua Chunying, mit. Peking sei dagegen, die Angelegenheit zu hypen. Peking weiß: Auch wenn es beim Treffen der Staatschefs aus den sieben einst wichtigsten Industrieländern im japanischen Ise-Shima um eine Reihe internationaler Probleme geht – langsames weltweites Wachstum, Cybersicherheit, Ukraine-Krise und Terrorismus –, steht doch der gemeinsame Umgang mit China weit oben auf der Liste. Denn nicht nur Japan hat, in den Worten Huas, mit der Angelegenheit zu tun. Auch die USA sind tief involviert. US-Präsident Barack Obama sieht den Gipfel als eine der letzten Chancen seiner Amtszeit, den außenpolitischen Schwenk nach Asien zu fixieren, den er im Wahlkampf 2008 als großes Projekt angekündigt hatte. Denn auch wenn sich seither viel bei der Hinwendung nach Asien getan hat: Unumkehrbar ist kaum etwas. Vor allem das Dauerproblem Nordkorea, wo die USA ein kooperatives China brauchen, und der jüngste Wandel in regionalen Schlüsselstaaten führen in Washington zu Kopfschmerzen. Neue Unsicherheiten gibt es bei zwei traditionellen Verbündeten: auf den Philippinen und in Taiwan. Nummer eins ist der desi gnierte philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Der Wahlsieger vom 9. Mai bereitet den USA nicht nur wegen möglicher Eischränkungen von Menschenrechten und Demokratie Sorgen, sondern auch deshalb, weil seine Außenpolitik schwer berechenbar ist. Im Wahlkampf gab es viel Kritik an den USA, nach dem Votum aber auch neue Kooperationsangebote. Vor allem fürchtet Washington, der unberechenbare Politiker könnte China im Inselstreit provozieren und die USA in einen Konflikt mit hineinziehen. Wenig anders ist die Lage in Taiwan, zu dessen Aufrüstung und militärischer Unterstützung die USA vertraglich verpflichtet sind: Die jüngst angelobte Präsidentin Tsai Ing-wen gilt zwar als besonnen, die Wahl der chinakritischen Politikerin hat Peking dennoch nervös gemacht. Anders als ihr Vorgänger Ma Ying-jeou will sie keine weitere Annäherung an die Volksrepublik, die Taiwan als abtrünnigen Teil ihres Territoriums betrachtet. Auf ihre Angelobung hat China besorgt reagiert, in Pekings Propaganda wurde auch das Argument vorgebracht, Tsais Stil sei extrem und emotional, weil sie unverheiratet ist. Obamas Reiseplan gibt auch Auskunft darüber, was die USA als großen Lichtblick sehen: Ungewöhnlich lange drei Tage verbrachte der US-Präsident vor dem G7-Gipfel in Vietnam, wo er das Ende des seit Jahrzehnten geltenden Waffenembargos verkündete. Die Annäherung der ehemaligen Feinde hat die gemeinsamen Interessen im Südchinesischen Meer als Hintergrund. Dass Obama deshalb die triste Menschenrechtslage in Vietnam hintanstellt, brachte zu Hause viel Kritik ein. Ein Dilemma, das sich auch in den Beziehungen zu zwei anderen Staaten spiegelt: Der alte US-Verbündete Thailand wendet sich China und Russland zu, seitdem Washington den Putsch von 2014 heftig kritisierte. Mit Malaysias Premier Najib Razak pflegt Obama hingegen enge Beziehungen, obwohl jener wegen Korruption und Inhaftierung politischer Gegner unter Beschuss steht. Und dann ist da noch das Handelsabkommen TPP. Der Deal sollte die Pazifik-Anrainer an die USA binden und China Anteile streitig machen. Doch er ist nicht nur in der Region umstritten, sondern auch in den USA, wo er im Kongress kaum Fortschritte macht. Viele Demokraten lehnen ihn ab, weil sie Konkurrenz für die heimische Wirtschaft fürchten. Viele Republikaner befürworten ihn zwar, wollen Obama aber im Wahljahr keinen Erfolg zuspielen. Nicht nur deshalb ist die Sorge wegen neuer Unberechenbarkeit beidseitig, wie Obama beim G7-Treffen eingestand: Die Staatschefs hätten sich auch sehr verunsichert über die Erfolge von Donald Trump gezeigt, sagte er. | 2International
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Im ersten Halbjahr 2016 Plus von 0,4 Prozent erwartet. Paris – Die Terroranschläge in Paris im November dämpfen die Wachstumsaussichten Frankreichs im laufenden Quartal. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich nur um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal steigen, teilte das französische Statistikamt Insee am späten Donnerstagabend mit. Bisher hatte es 0,4 Prozent erwartet. Die Angriffe in Paris schlügen mit 0,1 Prozent weniger Wachstum zu Buche. Der Rest sei auf andere Faktoren wie die niedrige Energieproduktion angesichts der milden Witterung zurückzuführen. In den ersten beiden Quartalen des kommenden Jahres rechnen die Statistiker aber wieder mit einem Plus von je 0,4 Prozent. Verantwortlich hierfür seien steigende Ausgaben der Haushalte und höhere Investitionen des Privatsektors. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet Insee jedoch weiter mit einem Wachstum von 1,1 Prozent, dem höchsten seit 2011. | 3Wirtschaft
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Aktivisten machen Druck vor Gipfel in Paris – Demonstrationen auch in Wien, Linz, Innsbruck und Graz. Manila/Melbourne/Paris – Vor dem Auftakt des Weltklimagipfels in Paris machen Aktivisten rund um den Globus Druck zu mehr Klimaschutz. An einer Auftaktkundgebung am Freitag im australischen Melbourne hatten sich 40.000 Menschen beteiligt; Samstag früh gingen in der philippinischen Hauptstadt Manila tausende Menschen auf die Straßen, um auf die Verletzlichkeit ihres Landes aufmerksam zu machen. Insgesamt sind am Wochenende 2300 Veranstaltungen in 150 Staaten geplant, bevor die Staats- und Regierungschefs am Montag in Paris eintreffen. In Österreich veranstaltet ein zivilgesellschaftliches Bündnis sogenannte Klimamärsche: Am Samstag in Linz, Innsbruck und Graz, am Sonntag dann in Wien. In Manila beteiligten sich mehr als 2500 Kirchenvertreter, Studenten und Aktivisten an einer Kundgebung, im ganzen Land waren am Samstag Aktionen geplant. Die Philippinen sind eines der am meisten von klimabedingten Naturkatastrophen betroffenen Länder. Schützt unsere gemeinsame Heimat! und Klima-Gerechtigkeit! stand auf Plakaten. Wir wollen den Verhandlungsführern in Paris klarmachen, dass unser Überleben nicht verhandelbar ist, sagte Denise Fontanilla, eine Sprecherin der Aktivisten. Im australischen Melbourne war die Kampagne am Freitag gestartet. Auf mitgeführten Schildern dort hieß es: Klimawandel ist nicht cool oder Es gibt keinen Planeten B. Unter den Demonstranten waren Gewerkschafter, Umweltschützer und Bewohner von Inseln im Pazifik, die vom Anstieg des Wassers infolge des Treibhauseffekts besonders betroffen sind. Weitere Kundgebungen sind am Samstag und Sonntag unter anderem in Berlin, London, Neu Delhi, Kampala, Kyoto, New York, Kairo und São Paulo vorgesehen. In Paris selbst haben die Behörden zwei für Sonntag sowie für den 12. Dezember geplante Großdemonstrationen verboten. Zur Begründung hieß, nach den Angriffen mit 130 Toten am 13. November drohten in der französischen Hauptstadt weitere Anschläge. Rund 10.000 Delegierte aus 195 Ländern verhandeln ab Sonntagabend in Paris unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen über ein neues weltweites Klimaabkommen zur Verringerung von Treibhausgasen. Das Abkommen soll erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten. Vom Jahr 2020 an soll es an die Stelle des 1997 ausgehandelten Kyoto-Protokolls treten. Die offizielle Eröffnungszeremonie mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs findet am Montag statt. Erklärtes Ziel ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht eine Beschleunigung der Gletscherschmelze, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie die Zunahme von Stürmen und anderen extremen Wetterphänomenen. | 1Panorama
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Die beiden neuen Modelle überraschen mit niedrigen Preisen, die vorab ins Netz gelangt sind. Am Dienstagabend wird Google seine zwei neuen Nexus-Modelle offiziell vorstellen. Allerdings dürfte es nur mehr wenige Details geben, die interessierte Beobachter überraschen. Denn in den vergangenen Wochen waren fast alle wichtigen Informationen zum Nexus 5X und Nexus 6P vorab im Netz aufgetaucht. Jetzt wurden auch Preise und Veröffentlichungsdatum genannt. Die meist bestens informierte Seite Android Police berichtet, dass das Nexus 5X nur 379 Dollar, das größere Nexus 6P lediglich 499 Dollar kosten soll. Erweisen sich die Informationen als zutreffend (und davon ist auszugehen), sind sie als Kampfansage Googles an andere Smartphone-Hersteller zu begreifen. Denn die Geräte, die von Huawei (6P) und LG (5X) hergestellt werden, würden für diesen Betrag eine mehr als ordentliche Leistung bieten. Das kleinere Modell 5X verfügt über ein 5,2 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel, einen Snapdragon-808-Prozessor, 2 GB RAM und eine 12,3-MP-Kamera. Das besser ausgestattete Nexus 6P hat einen Snapdragon 810 und 3 GB RAM, die Kamera soll 11 MP stark sein. Außerdem gibt es einen USB-C-Anschluss für schnelle Datenübertragung. Der Akku soll leistungsfähiger als beim 5X sein, so Android Police. Vorbestellungen sollen offenbar ab Dienstagabend möglich sein, zumindest wenn man aus den USA, Großbritannien, Korea, Japan oder Irland ist. Wann die Nexus-Modelle nach Österreich kommen, ist noch nicht bekannt. Der WebStandard wird heute zeitnah von Googles Präsentation berichten. | 0Web
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Nach dem Absturz der Egypt-Air-Maschine wird über Islamisten unter dem Bodenpersonal berichtet. Eines steht auf alle Fälle fest: Die Unglücksmaschine der Egypt Air war in Roissy-Charles de Gaulle, dem größten Pariser Flughafen, gestartet. Noch tappen die Ermittler im Dunkeln – auch ein technisches Versagen werde nicht ausgeschlossen. Der Crash hat für die Franzosen oberste Priorität. Er ruft ihnen die Terrorbedrohung in Erinnerung. Vor wenigen Tagen erst hatte der Chef des Inlandgeheimdienstes erklärt, sein Land sei in Sachen Terrorismus derzeit eindeutig das am meisten bedrohte Land. Und natürlich ist ein Sportfest wie die Fußball-Europameisterschaft Fanatikern ein besonderer Dorn im Auge. Am 10. Juni beginnt das Turnier in zehn französischen Stadien. Mehr als eine Million Zuschauer werden aus dem Ausland erwartet. Ein Großteil wird über Roissy anreisen, liegen doch zwei der wichtigsten Stadien im Großraum Paris. Frankreich setzt alles daran, dass die Fans in Sicherheit sind. Allein in den Pariser Flughäfen Roissy und Orly sind 5000 Ordnungshüter im Einsatz, die meisten bewaffnet. Auf den Pisten stehen gepanzerte Armeefahrzeuge bereit. Die Reisenden werden schon vor Betreten der Terminals kontrolliert. Im Inneren mischen sich sogenannte Profiler unter die Passagiere, um auffällige Personen herauszufiltern. Nichts wird dem Zufall überlassen. Laut Pariser Medien bleibt aber eine Sicherheitslücke: das Bodenpersonal. Unter den 85.000 Angestellten der Pariser Flughäfen gibt es etliche Muslime. Das rührt auch daher, dass sowohl Roissy wie Orly in der Pariser Banlieue liegen; und die Direktion von Paris Aéroports heuert in Absprache mit den Standortgemeinden gerne Bewohner aus der Umgebung an. Mehr als 99 Prozent machen keine Probleme. Aber es gibt einige radikale Salafisten oder ägyptische Muslimbrüder. Schon vor zehn Jahren sorgte ein Buch des Rechtspolitikers Philippe de Villiers namens Die Moscheen von Roissy für Aufsehen: Darin wurden Geheimdienstberichte veröffentlicht, wonach private Gepäckfirmen in Roissy von einer algerischen Seilschaft unterwandert seien; einzelne Angestellte pflegten sogar Beziehungen zu jihadistischen Kreisen. Die Polizei nahm 2005 insgesamt 22 Gepäckträger fest. Danach kehrte in Roissy Ruhe ein. Nach den Terroranschlägen im vergangenen Jahr wurde allerdings bekannt, dass der für Roissy zuständige Polizeipräfekt 85 Bodenangestellten die Ausstellung oder Erneuerung des roten Ausweises wegen radikalreligiöser Umtriebe verweigert hatte. Nur damit darf man in der Sicherheitszone des Flughafens arbeiten. In der Folge wurden 57 Arbeiter in Roissy wegen islamistischer Aktivitäten entlassen. 15 von ihnen sollen laut dem Magazin Le Point sogar in der geheimdienstlichen S-Kartei verzeichnet gewesen sein. S steht für Sûreté de lEtat, also Staatssicherheit, und meint normalerweise Personen mit Dschihad-Plänen oder -Erfahrung. Das Beunruhigende: Eigentlich hätte ein S-Eintrag automatisch zum Verlust des roten Flughafen-Ausweises führen müssen. Diese Umstände werden von den Behörden ungern herausgestrichen. Seit den jüngsten Terroranschlägen wurden sämtliche 85.000 Flughafen-Angestellte einzeln überprüft. Doch ein gewisses Restrisiko wird immer bleiben. Diese Erkenntnis wird den Franzosen von Neuem bewusst, während über die Ursachen der Egypt-Air-Tragödie spekuliert wird. Am Freitag kritisierten Pariser Luftfahrtexperten öffentlich, unter den immer kürzeren Zeiten der Zwischenlandungen leide zwangsläufig die Flugsicherheit. Am selben Tag hat der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam bei seiner ersten ausführlichen Befragung durch die französische Justiz geschwiegen. Er wollte sich heute nicht äußern, sagte einer seiner Anwälte in Paris. Er wird es später tun, fügte Frank Berton hinzu. Abdeslam gilt als einziger Überlebender der Attentäter vom 13. November 2015. | 1Panorama
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Portal durchblicker.at 2015 kräftig gewachsen, schreibt aber noch Verluste. Handy, Versicherung, Kredit, Stromanbieter: Die Österreicher recherchieren gerne online und schließen immer häufiger auch Verträge über das Internet ab, berichtet das Vergleichsportal durchblicker.at. 2015 ist die seit 2010 aktive Plattform kräftig gewachsen, Gewinne schreibt sie aber noch nicht. Rund 4,84 Millionen Angebote haben sich die Österreicher im Vorjahr über durchblicker.at geholt, um 42 Prozent mehr als 2014. Die stärksten Zuwächse gab es beim Handytarifvergleich. Der Ende 2014 gestartete Mobilfunkrechner wurde 350.000-mal genutzt, so das Portal am Mittwoch. 60 Prozent der Autokäufer hätten Kfz-Versicherungen auf durchblicker.at verglichen und 40 Prozent der Strom- und Gasanbieterwechsler hätten das über die Plattform getan. Konsumenten, die sich einen neuen Energieanbieter suchen, können die aktuellen Tarife auch über den Kalkulator der Energieregulierungsbehörde E-Control abrufen. Aktuell könne ein Haushalt bei seinen Fixkosten bis zu 1.850 Euro im Jahr sparen, so Geschäftsführer Reinhold Baudisch. Voriges Jahr hätten durchblicker.at-Nutzer gemeinsam 20 Mio. Euro gespart, heuer sollen es 35 Mio. Euro werden. Das Online-Tarifsvergleichsportal verdient sein Geld mit Provisionen. Für abgeschlossene Verträge bekommen wir ein Entgelt vom Anbieter, so Baudisch zur APA. Die Endkundenpreise erhöhen sich dadurch nicht. Auf durchblicker.at sind in den jeweiligen Bereichen nicht alle Anbieter aufgelistet. Im Finanzbereich ist es nur die Hälfte der Player, im Versicherungsbereich sind es rund 70 Prozent. Offener sind die Handyanbieter, sie lassen sich alle auf durchblicker.at listen. Bei den Energieanbietern sind es knapp 90 Prozent. Unser Ziel ist es, dass alle mitmachen, so Baudisch. Anbieter, die den Vergleich scheuen, scheinen zum Teil trotzdem auf durchblicker.at auf – gegen ihren Willen. durchblicker.at geizt übrigens selbst mit Zahlen. Zu Umsatz und Ergebnis macht das Unternehmen keine Angaben. Zuletzt, im Jahr 2014, wies die dahinterstehende Gesellschaft YOUSURE Tarifvergleich GmbH laut Firmenbuch einen Bilanzverlust von 3,2 Mio. Euro auf, davon waren mehr als 2 Mio. Euro Verlustvortrag. | 0Web
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Eigene Hardware und Betriebssystem bereits gezeigt – Kickstarter-Projekt angelaufen. Ein finnisches Start-up will mit einem Gerät namens Solu den PC neu erfinden. Kürzlich enthüllte das Jungunternehmen in San Francisco seine eigene Vorstellung der Zukunft des Computers: Ein winziges Holz-Case mit Touchscreen, 2,3 GHz-Prozessor, Akku, WLAN-Modul und eigens entwickeltem Betriebssystem. Das Gerät kann mit Monitor und Tastatur verwendet werden – ist dies der Fall agiert Solu als Maus. Mehr als 15 Jahre schwirrte die Idee im Kopf von Erfinder Kristoffer Lawson herum, wie er dem britischen Guardian angibt. Erst heute sei aufgrund der mittlerweile verfügbaren Hardware Lawsons Projekt realisierbar. Die Maße von Solu lassen sich durchaus sehen: Zehn mal zehn Zentimeter ist das Touchscreen-Gerät groß, mit einer Höhe von zwölf Millimetern. Mehr als zwölf Monate wurde an dem Betriebssystem und der Hardware gewerkelt, nun gibt es ein Kickstarter-Projekt zu dem PC der Zukunft. Im Zentrum von Solu soll die Cloud stehen – das Datenzentrum liegt in Finnland. Die verbaute 32-Gigabyte-Festplatte wird nur als Cache verwendet, sämtliche Änderungen werden automatisch hochgeladen. Dazu muss das Gerät allerdings nicht ständig online sein, die Bearbeitung wird lokal registriert und bei Internet-Verbindung dann gespeichert. Offensichtliche Vergleiche mit Googles Chromebook lässt Lawson nicht zu, da diese für ihn nur vorrangig Web-Browser mit extrem limitierter Desktop-Verwendung sind. Das gezeigte User Interface unterscheidet sich ebenso deutlich von der Konkurrenz von Microsoft und Apple. Mittels Blasen werden etwa E-Mails, Präsentationen oder Dokumente angezeigt. Arbeiten mehrere Nutzer an einem File, wird dieses auch mittels Verflechtungen veranschaulicht. Etwaige Fenster, Einstellungen-Icons oder -Leisten sucht man vergeblich. Für Solu entfallen monatlich Kosten von 20 Dollar. Dadurch erhält man unlimitierten Speicherplatz und Zugang zu den verschiedenen Apps. Freilich muss auch erst das Gerät bezahlt werden – hierbei verlangt das Start-up auf Kickstarter aktuell 349 Euro. Wer hier zuschlägt, bekommt zudem ein dreimonatiges Abo kostenlos dazu. Im Handel soll Solu dann insgesamt 449 Euro kosten, wer also Interesse hat, sollte sich noch schnell ein Gerät sichern. Im kommenden Mai sollen die ersten Unterstützer beliefert werden. Lawson glaubt an seinen Erfolg und spuckt bereits jetzt große Töne: Wir lassen uns sicher nicht von Google für 40 Millionen Dollar kaufen. Der Erfinder beruft sich dabei auf die Analyse von Venture Capitalist Fred Wilson, der prognostiziert, dass es 2020 drei führende IT-Firmen geben wird: Google, Facebook und ein bisher unbekanntes Unternehmen. Diesen Platz will Lawson mit seinem Start-up beanspruchen. | 0Web
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Belgier Goffin zieht Stunden vor der Auslosung zurück – Thiem nun erstmals auf Tour Nummer eins. Kitzbühel – Gerald Melzer hat am Freitag die dritte, noch zu vergebende Wildcard erhalten und ist schon der fünfte Österreicher im Hauptbewerb des Generali Open in Kitzbühel. Einen Dämpfer erhielten die Veranstalter des zweitgrößten Tennis-Turniers der Alpenrepublik jedoch wenige Stunden vor der abendlichen Auslosung: Der topgesetzte Titelverteidiger David Goffin sagte aus persönlichen Gründen ab. Wir sind natürlich enttäuscht, dass ein Spieler, der in Kitzbühel schon gewonnen hat, am Tag der Auslosung absagt. Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, denn am Freitag hat man keine Chance mehr, Ersatz zu finden. Die Regelung der ATP, wonach Spieler zweimal im Jahr auch noch so kurzfristig und ohne nennenswerten Grund zurückziehen können, stößt bei uns auf Unverständnis und ist schlecht für die Veranstalter, die Fans und den Tennissport, ärgerte sich Turnierdirektor Alexander Antonitsch über den Ausfall. Goffin selbst ließ ausrichten, dass ihm die Entscheidung sehr schwer gefallen sei, aber aufgrund des Davis Cups ist mein Plan etwas durcheinandergeraten. Kitzbühel wird für mich immer ein besonderes Turnier sein und ich werde alles daran setzen, im nächsten Jahr wieder zu spielen. Damit wird Vorjahresfinalist Dominic Thiem zur neuen Nummer eins des ATP-250-Turniers in der Gamsstadt. Nach dem ersten Viertelfinale auf der ATP-Tour und dem ersten Endspiel auf der Tour ist Thiem nun in Kitzbühel auch erstmals bei einem Tour-Turnier topgesetzt. Dabei bekommt er es in seinem ersten Match möglicherweise erneut mit Andreas Haider-Maurer zu tun. Thiem hat bei der Auslosung am Freitagabend nach einem Freilos den Sieger aus Haider-Maurer gegen Joao Souza (BRA) erhalten. Ein Duell der österreichischen Nummern eins und zwei hatte es zuletzt erst in Umag gegeben, als Haider-Maurer aber wegen Erschöpfung hatte aufgeben müssen. Die drei mit Wildcards versehenen Österreicher haben zumindest keine gesetzten Gegner erhalten: Jürgen Melzer trifft auf den spanischen Sandplatz-Spezialisten Daniel Gimeno-Traver, sein jüngerer Bruder Gerald Melzer trifft auf einen Qualifikanten und Dennis Novak bekommt es mit dem Neo-Briten Aljaz Bedene zu tun. Ein Erstrunden-Schlager ist das Duell zwischen dem als Nummer fünf gesetzten Juan Monaco (ARG) und dem zweifachen Kitz-Sieger Robin Haase (NED). | 4Sport
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Häufige Umstellung aufgrund von Schwankungen der Erdrotation wäre heute eigentlich nicht mehr notwendig, meint Johannes Böhm von der TU Wien. Die Jetlag-Gefahr ist wohl eher gering: Um eine Sekunde müssen wir unsere Uhren am 1. Juli zurückstellen, wenn wir ganz genau sein wollen. Denn heuer ist es wieder so weit: Alle zwei bis drei Jahre beschließt der internationale Dienst für Erdrotation und Referenzsysteme (IERS) die Einführung einer Schaltsekunde. Am 30. Juni folgt auf 23:59:59 UTC (Koordinierte Weltzeit) 23:59:60, ehe der Juli beginnt. Nach Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) erfolgt die Umstellung erst am 1. Juli um 01:59:59. Für Astronomen, Betreiber von Satelliten-Navigationssystemen und andere Dienste, die mit hochpräziser Himmelsbeobachtung arbeiten, ist das wichtig. Aus wissenschaftlicher Sicht wären Schaltsekunden heute aber eigentlich nicht mehr nötig, sagt Johannes Böhm von der TU Wien. Die Länge des Tages ist an die Rotation der Erde um ihre eigene Achse gekoppelt, und diese Rotation wird im Lauf der Zeit immer langsamer. Ab und zu wird daher eine Zusatzsekunde eingeführt, damit die offizielle Zeit und die Rotation der Erde nicht immer weiter auseinanderlaufen. Der Grund für die Verlangsamung der Erdrotation ist die Gezeitenkraft des Mondes. Der Mond dehnt die Erde ein bisschen. Es bilden sich Flutberge aus, und auch die feste Erde wird verformt, so Böhm. Allerdings kann die Erde aufgrund ihrer inneren Reibung die Verformung nicht augenblicklich ändern, wenn sie sich weiterdreht. Daher zeigt die entstehende Ausbuchtung nicht exakt in Richtung Mond, die Verformung wird durch die Erdrotation immer ein bisschen vom Mond weggedreht. Diese Asymmetrie bewirkt, dass der Mond ein Drehmoment auf die Erde ausübt und die Rotation der Erde ein kleines bisschen bremst, sagt Böhm. Gleichzeitig wandert der Mond dabei immer weiter von der Erde weg. Neben der Gezeitenkraft des Mondes gibt es aber auch andere Effekte, die Einfluss auf die Rotationsgeschwindigkeit der Erde haben – etwa die Gewichtsverlagerung durch das Abschmelzen des Eises an den Polen. Forschungsinstitute auf der ganzen Welt, darunter auch die TU Wien, werten die Orientierung der Erde und somit die präzise Tageslänge laufend aus. Die Orientierung der Erde kann man durch genaue Vermessung ferner Himmelskörper bestimmen, so erreichen wir mittlerweile eine Genauigkeit im Bereich von Mikrosekunden, so Wissenschafter. Diese hohe Präzision sei aber auch der Grund dafür, dass die Schaltsekunde eigentlich schon obsolet wäre, meint Böhm: In vergangenen Zeiten benötigte man in der astronomischen Forschung die Schaltsekunde tatsächlich, um Messdaten exakt vergleichen zu können. Doch nachdem man heute ohnehin mit viel höheren Genauigkeiten arbeite, habe man in der Forschung längst keine andere Wahl mehr als komplizierte Korrekturen mit Mikrosekundengenauigkeit zu berücksichtigen, egal ob Schaltsekunde oder nicht - zumindest, wenn man nicht jede Minute eine Schaltmikrosekunde einführen möchte. Böhm plädiert daher für die Abschaffung der Schaltsekunde. Im Grunde wäre es kein Problem, länger zu warten, und dann nach einigen Jahrzehnten eine ganze Schaltminute einzufügen, so der Wissenschafter. | 7Wissenschaft
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Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters - Mit zahlreichen Blackberry-Funktionen erweitert. Es ist nicht all zu verwegen, zu behaupten, dass Blackberry bereits bessere Zeiten erlebt hat. Seit Jahren versucht sich der Smartphone-Hersteller - bislang erfolglos - gegen den Absturz in die Bedeutungslosigkeit zu wehren. Nun soll offenbar ein weiterer Strategiewechsel erfolgen, und dieser heißt vor allem: Die aktuellen Marktverhältnisse eingestehen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters arbeitet das Unternehmen aktuell an seinem ersten Android-Smartphone. In Berufung auf vier unterschiedliche, mit der Angelegenheit vertrautet Quellen heißt es, dass dieses mit einer Slide-Out-Tastatur ausgestattet sein soll. Mit der Nutzung von Android will sich das Unternehmen offenbar noch stärker im Bereich Software- und Devicemanagement positionieren. Die Blackberry BES 12 Enterprise Mobility Management Software wird also eine zentrale Rolle auf dem Gerät spielen. Auch sonst sollen viele der gewohnten Blackberry-Features und -Apps verfügbar sein. Laut dem Bericht gab es das neue Smartphone übrigens bereits kurz zu sehen: Im Rahmen des Mobile World Congress hatte Blackberry im Februar hatte das Unternehmen kurz ein Slider-Smartphone vorgezeigt, damals aber jegliche weiteren Informaitionen verweigert. Dabei handle es sich um jenes Gerät, das jetzt mit Android veröffentlicht werden soll, so Reuters. Von Seiten Blackberrys reagiert man auf den Bericht nur kurz: Prinzipiell kommentiere man keine Gerüchte. Allerdings wolle man betonen, dass man weiter auf das eigene Blackberry 10 Betriebssystem setze, da dieses erhebliche Sicherheits- und Produktivitätsvorteile habe. Dies schließt freilich nicht aus, nebenbei auch ein Android-Gerät auf den Markt zu bringen. Mit der Nutzung einer Hardwaretastatur könnte Blackberry eine Nische besetzen, die andere Hersteller seit längerem vernachlässigt haben. Das entsprechende Gerät soll laut dem Bericht im Herbst auf den Mark kommen. | 0Web
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Finanzrahmen wird beschlossen – Regeln gegen Lohn- und Sozialdumping – Uhudler wird gerettet – Neue Regeln für Abschlussprüfer. Wien – Vier Tage vor der Bundespräsidenten-Wahl steht im Nationalrat der Bundeskanzler im Mittelpunkt. Denn es gilt, einen neuen Regierungschef erstmals zu bestaunen. Unmittelbar nach seinem Premieren-Ministerrat wird der neue Kanzler Christian Kern (SPÖ) am Mittwoch eine Erklärung an den Nationalrat abgeben. Nach derzeitigem Stand wird Kern der einzig Neue auf der Regierungsbank sein. Denn zwar ist eine größere Umbildung des Kabinetts geplant, doch galt es zuletzt als eher wahrscheinlich, dass die neuen Namen erst nach den Plenarsitzungen der kommenden Woche verkündet werden, womit sich wohl jedenfalls Alois Stöger (SPÖ) der Fragestunde an den Sozialminister am Donnerstag stellt. Für die beiden Aktuellen Stunden zu Beginn des Mittwoch-Plenums haben die ÖVP Maßnahmen zum Erhalt der inneren Sicherheit und die Grünen die von ihnen bekämpften transatlantischen Freihandelsabkommen CETA und TTIP als Themen gewählt. Danach werden dem Nationalrat die erste große Rede Kerns zuteil. Nach den Worten des neuen Kanzlers wird auch noch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) kundtun, wie er sich den Neustart der Regierung vorstellt. Ob das Gesagte bei der Opposition auf fruchtbaren Boden gefallen ist, wird sich in der Debatte danach zeigen. Zu beschließen gibt es in der Plenarwoche auch noch einiges, gleich am Mittwoch unter anderem die verschärften Regelungen gegen Lohn- und Sozialdumping, die dazu dienen sollen, dass von ihren Firmen nach Österreich entsandte Arbeitnehmer zumindest gleich gut entlohnt werden wie direkt hierzulande beschäftigte Menschen. Etabliert wird im Bau eine Auftraggeber-Haftung, wobei diese nur zum Zug kommt, wenn die Unterentlohnung bekannt war bzw. bekannt gewesen sein muss. Überdies wird ein elektronisches System etabliert, über das die Kooperation mit den Nachbarstaaten verbessert werden soll. Das Highlight des zweiten Tages ist der Finanzrahmen, der den Budgetplan der Regierung bis 2020 enthält. Das strukturelle Defizit wächst dem Zahlenwerk zu Folge heuer von einem Nulldefizit auf 0,9 Prozent des BIP und 2017 auf ein Prozent, ehe es bis 2020 auf 0,4 Prozent des BIP wieder nach unten geht. Mehr Geld gibt es kommendes Jahr vor allem für Integration, Arbeitsmarkt, Innen- und Verteidigungsministerium, womit der Flüchtlingskrise Rechnung getragen wird. Auch für die Entwicklungszusammenarbeit wird das Budget angehoben. Ebenfalls erwähnenswert sind das Comeback des Handwerkerbonus, mit dem man sich heuer und kommendes Jahr Geld für legal zugekaufte Tätigkeiten bei Renovierungen zurückholen kann, die neuen Regeln für Abschlussprüfer sowie die Rettungsaktion für den von EU-Vorgaben bedrohten Uhudler. Mit der Umetikettierung zum Obstwein soll die südburgenländische Spezialität vor dem Aussterben bewahrt werden. Sollte der Opposition das Programm nicht dicht genug sein, gibt es immer noch die Option, eine Dringliche Anfrage zu machen. Zunächst am Zug wäre hier die FPÖ, die sich eine entsprechende Initiative angesichts des Finales im Bundespräsidenten-Wahlkampf wohl zumindest überlegen wird. Jedenfalls wollen die Freiheitlichen einen Neuwahl-Antrag zur Debatte stellen. Für den freiheitlichen Hofburg-Anwärter Norbert Hofer muss das Plenum übrigens auch für den Fall des Wahlsieges nicht das letzte sein. Denn die Angelobung des neuen Staatsoberhaupts ist für 8. Juli angesetzt, womit sich Hofer sowohl in der Juni- als auch in der Juli-Plenarwoche noch mit der Rolle des Dritten Präsidenten begnügen könnte. | 5Inland
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Mehr als 80 Prozent der liberalen Kandidaten von Parlamentswahl ausgeschlossen. Irans Präsident Hassan Rohani griff zu einem gewagten Vergleich: Juden, Christen, Anhänger von Zarathustra und sonstige Minderheiten im Iran – sie haben im Parlament ihre Abgeordneten. Wieso also verweigert man sieben bis 20 Millionen anderen Menschen, ihre Favoriten zu wählen?, fragte der Regierungschef in einer Rede im Parlament. Ziel der scharfen Kritik: das Vorgehen des Wächterrats, der zuvor mehr als 80 Prozent der liberalen Kandidaten von der für Februar geplanten Parlamentswahl ausgeschlossen hatte. Rohani reagierte damit direkt auf eine Rede des religiösen Führers Ayatollah Ali Khamenei. Dieser hatte zwar alle Iraner aufgefordert, an der Wahl teilzunehmen, aber indirekt auch das Vorgehen des Wächterrats begrüßt. Zudem hatte er vorausgesagt, das kommende Parlament werde sehr ähnlich wie das aktuelle aussehen, in dem es kaum Reformer gibt. Wie will man Leute ermuntern, an Wahlen teilzunehmen, wenn man ihnen nicht ermöglicht, ihre Favoriten ins Parlament zu schicken?, fragte nun Rohani bei einem Zusammentreffen der Direktoren des Innenministeriums. Das Vorgehen des Wächterrats hat im Iran eine Welle der Empörung und Kritik ausgelöst. Unbeirrt davon scheint das Gremium die Linie trotzdem weiterzuverfolgen. Auch die Imame nahmen am Freitag den Wächterrat in Schutz – sie bekommen ihre Anweisungen, etwa jene für die anzusprechenden Themen, direkt vom Rat der Freitagsimame. Die Einschränkungen des Wächterrats machten auch keinen Halt vor manchen kritischen Konservativen. So wurden unter anderen Söhne und Enkel vieler namhafter Mitstreiter des Gründers der Islamischen Republik, Ayatollah Ruhollah Khomeini, ausgeschlossen. Unter ihnen ist auch ein Enkel Ayatollah Khomeinis, der für das Parlament kandidieren wollte. Der andere Enkel Khomeinis, Hassan Khomeini, will für den Expertenrat kandidieren. Es steht noch nicht fest, ob er zugelassen wird. Ali Motahari, der Sohn des Ideologen der Islamischen Revolution, Ayatollah Morteza Motahari, wurde ebenfalls von der Wahl ausgeschlossen, obgleich er seit zwei Legislaturperioden im Parlament sitzt. Das zog den Zorn der gemäßigten Konservativen nach sich. Ali Motahari hatte mehrmals im Parlament den Hausarrest der Anführer der grünen Bewegung, Mirhossein Mussavi und Mehdi Karrubi, als gesetzeswidrig bezeichnet und ihre Freilassung verlangt. Die liberale Presse sparte zuletzt nicht mit ihrer Kritik am Wächterrat und hat dabei sogar bei den gemäßigten Konservativen Rückhalt bekommen. Eine breite Front von Reformern, Liberalen, gemäßigten Konservativen und sogar konservative und linientreue Künstler und Schriftsteller stellen sich ebenfalls hinter die Forderung Rohanis nach mehr Flexibilität des Wächterrats. Die große Frage bleibt aber, wie man die Leute ermuntern will, an der Wahl am 26. Februar überhaupt teilzunehmen, wenn man ihre Favoriten als Kandidaten ausschließt. Teile der Presse zeichnen ein düsteres Bild von den kommenden Wahlen, falls der Wächterrat kein Entgegenkommen zeigt. | 2International
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In der Fußgängerzone kontrollieren Beamte mit Laserpistole, mehr Kontrollen sind angekündigt – Polizei: "Die Bevölkerung wünscht das so". Wien – Die Aufregung rund um den Umbau der Mariahilfer Straße zu einer Fußgänger- und Begegnungszone hat sich weitgehend gelegt. Das Miteinander von Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern in den ausgewiesenen Tempo-20-Zonen der Begegnungszonen funktioniert ohne gröbere Wickel. Nicht zufrieden sind Anrainer und Geschäftsleute auf der verkehrsberuhigten Straße aber mit dem Verhalten einiger Radfahrer in der Fußgängerzone. Diese dürfen Radler laut Straßenverkehrsordnung in Schrittgeschwindigkeit durchfahren. In der Praxis werden dafür von der Wiener Polizei 5 km/h angenommen. Eine Geschwindigkeit, die auch mit schwachen Pedaltritten sehr leicht übertreten werden kann – und bei einem Lokalaugenschein des STANDARD auch vielfach übertreten wird. Den faktischen Beweis erbringen Polizisten, die in der Fußgängerzone per Laserpistole die Geschwindigkeit der Radfahrer überprüfen und einige Strafmandate ausstellen. Diese Kontrollen wird es in unregelmäßigen Abständen hier öfters geben, bestätigt die Landespolizeidirektion Wien dem STANDARD. Die Bevölkerung wünscht das so. Näher will man auf die Ausweitung der Kontrollen nicht eingehen. Es wird darauf verwiesen, dass die Chefinspektoren der umliegenden Polizeiinspektionen Geschwindigkeitskontrollen durch Beamte – etwa auf der Mariahilfer Straße – selbstständig einteilen können. Gestraft wird laut Polizei mit Augenmaß. Am Montag bekamen jene Radfahrer ein Organmandat in Höhe von 30 Euro ausgestellt, die in der Fuzo schneller als 10 km/h unterwegs waren. Kommen andere Delikte hinzu, können Radler aber schnell einmal auch rund 100 Euro los sein: Die Gefährdung von Fußgängern wird mit 50 Euro (Organmandat) bis 70 Euro (bei Strafverfügung) bestraft, bei Ausstattungsmängeln des Bikes werden pro Mangel 20 Euro (Organmandat) beziehungsweise 70 Euro (Strafverfügung) fällig. Die Laserpistole braucht es zur Bestrafung bei Tempokontrollen nicht unbedingt: Verfehlungen können auch nach eigener dienstlicher Wahrnehmung des Beamten geahndet werden. Wiens Radverkehrsbeauftragter Martin Blum bestätigt die Wahrnehmung, dass Radfahrer auf der Mariahilfer Straße von Beamten wieder öfter kontrolliert werden. Bei uns in der Mobilitätsagentur haben Beschwerden von Bürgern zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern aber abgenommen, sagt er. Blum verweist darauf, dass laut Messungen im Durchschnitt täglich etwa 50.000 Fußgänger und 1.600 Radfahrer auf der Mahü unterwegs sind. 2014 gab es laut Blum in der Fußgängerzone der Mariahilfer Straße einen einzigen Unfall mit Fußgänger- und Radfahrerbeteiligung. Für Blum geht es bei möglichen Spannungen zwischen Fußgängern und Radfahrern um rücksichtsvolles Fahrverhalten. In der Fuzo muss der Radfahrer wissen, dass der Fußgänger absoluten Vorrang genießt. | 1Panorama
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Anzeigen wegen Autodiebstählen und Wohnungseinbrüchen gingen zurück, jene wegen Cybercrime und Gewaltdelikten nahmen zu – Aufklärungsquote bei 44 Prozent. Wien – Die Zahl der in Österreich angezeigten strafbaren Handlungen sank laut Bundeskriminalamt (BK) im Vorjahr auf ihren niedrigsten Wert seit 1999. 517.870 Delikte wurden angezeigt, das entspricht einem Rückgang von 1,9 Prozent oder 9.822 Fällen gegenüber 2014. Noch stärker fiel die Kennziffer unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung. 5.992 Straftaten wurden im Vorjahr je 100.000 Einwohner angezeigt, 2003 lag diese Zahl noch bei 7.924. Die Aufklärungsquote der Polizei stieg gegenüber 2014 leicht von 43,1 auf 44 Prozent, wie Konrad Kogler, der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, BK-Direktor Franz Lang und sein Vize Michael Fischer bei einem Pressetermin am Donnerstag in Wien bekanntgaben. Zwar werden die Zahlen im Sicherheitsbericht 2015 als Entwicklung der Gesamtkriminalität bezeichnet, doch kann die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) nie die tatsächliche Kriminalität wiedergeben. Zum einen gibt es eine unbekannte Zahl an Delikten, die aus verschiedenen Gründen nicht angezeigt werden. Zum anderen bedeutet eine Anzeige bei der Polizei nicht, dass ein Straftatbestand überhaupt erfüllt ist, ein Verfahren gegen einen Verdächtigen eingeleitet oder er tatsächlich vor Gericht schuldig gesprochen wird. 250.581 Tatverdächtige wurden im Vorjahr ermittelt. Diese Zahl bewegt sich etwa im Bereich der vier Jahre davor; in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts lag sie spürbar darunter. Das Geschlechterverhältnis entsprach dem langjährigen Trend. Von hundert Tatverdächtigen waren im Vorjahr 79 Männer und 21 Frauen. Auch unter den Opfern waren Männer mit 58,2 Prozent überrepräsentiert. 157.777 oder 63 Prozent der Verdächtigen waren Österreicher. Die ausländischen Verdächtigen setzten sich zum größten Teil aus Staatsbürgern Rumänens (9.624), Deutschlands (9.161), Serbiens (8.568), der Türkei (6.398) und Bosniens (5.232) zusammen. Von den fremden Tatverdächtigen waren 28,6 Prozent ohne Beschäftigung, 25,5 Prozent Arbeitnehmer, 15,6 Prozent Asylwerber und 12,5 Touristen. Die Zahl der tatverdächtigen Asylwerber ist 2015 um 38,8 Prozent gestiegen. Dazu schreiben die Autoren des Sicherheitsberichts: Stellt man jedoch der Gesamtzahl der in Österreich Asylsuchenden die Zahl der tatverdächtigen Asylsuchenden gegenüber, so war diese 2015 in Relation stark rückläufig: Waren 2014 von 1.000 Asylwerbern 371 Personen straffällig, so waren 2015 weniger als die Hälfte davon, nämlich nur noch 161 Personen tatverdächtig. Laut Kogler sagt das aber nichts über den Verlauf der Entwicklungen in den kommenden Monaten oder Jahren aus. Im Bundesländervergleich gab es teils recht unterschiedliche Entwicklungen. Im Burgenland (plus 6,3 Prozent), in Niederösterreich (plus 0,6 Prozent) und in Salzburg (plus 0,4 Prozent) stieg die Zahl der Anzeigen gegenüber 2014, in den anderen Bundesländern sank sie. Das große Plus im Burgenland und der Anstieg in Niederösterreich lässt sich laut den Ermittlern zum Teil durch Anzeigen gegen Schlepper erklären. Den größten Rückgang verzeichnete Wien mit minus 3,6 Prozent Anzeigen. Hintergründe zur Situation in der Bundeshauptstadt finden Sie im Artikel Wiener sind zufrieden, aber pessimistisch. In Wien war auch die relative Zahl der Anzeigen gemessen an der Bevölkerung des Bundeslandes am höchsten. Auf 100.000 Wiener kamen im Vorjahr 10.726 Anzeigen, auf 100.000 Burgenländer nur 3.451 Anzeigen. Die vom BK als besondere Bedrohung für die breite Bevölkerung definierten Big Five der Kriminalität – das sind Einbrüche in den Wohnraum, Kfz-Diebstahl, Gewaltdelikte, Cybercrime und Wirtschaftsdelikte – ließen keine deutliche Gesamttendenz erkennen. Die Zahl der Einbrüche sank innerhalb eines Jahres von 17.110 auf auf 15.516. 40,4 Prozent davon waren versuchte, also verhinderte Einbrüche. 3.326 Kraftfahrzeuge wurden im Vorjahr als gestohlen gemeldet, das ist die niedrigste Zahl seit zehn Jahren und ein Rückgang gegenüber 2014 um 0,9 Prozent. Die Zahl der Gewaltdelikte stieg dagegen leicht um 0,4 Prozent, war aber niedriger als im Zeitraum von 2007 bis 2013. Die Aufklärungsquote erreichte mit 83,5 Prozent den höchsten Wert des letzten Jahrzehnts. Die vorsätzlichen Körperverletzungsdelikte stiegen vom historisch niedrigsten Wert im Vorjahr um 0,4 Prozent. Die Anzeigen wegen Delikten gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung sanken um 1,7 Prozent. Bei Gewaltdelikten bestand im Vorjahr nur in 36,1 Prozent der Fälle keine Beziehung zwischen Täter und Opfer. In den überwiegenden Fällen passierten sie im gewohnten Umfeld durch bekannte oder verwandte Personen. Der größte Anzeigensprung wurde beim sogenannten Cybercrime registriert. 10.010 gemeldete Delikte bedeuten ein Plus von 11,6 Prozent. Vor zehn Jahren lag die Zahl noch um zwei Drittel niedriger. Die Wirtschaftskriminalität – vor allem Betrugsdelikte – sank um 2,1 Prozent auf 48.601 Anzeigen. Ein immer größeres Feld machen Verstöße gegen das Fremdengesetz aus. 71.029 Menschen wurden 2015 in Österreich deshalb aufgegriffen, 2014 waren es noch 34.077. Auch die Zahl der Schlepper hat sich von 511 auf 1.090 mehr als verdoppelt. | 1Panorama
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Stuttgart würde ÖFB-Teamspieler laut der Sportzeitung "kicker" keine Steine in Weg legen. Stuttgart – Österreichs Fußball-Teamspieler Florian Klein hat bei VfB Stuttgart seine Stammplatzgarantie im Frühjahr verloren. Mit Kevin Großkreutz verteidigt ein neuer Mann rechts außen. Wie der kicker (Donnerstag-Ausgabe) nun berichtete, strebt Klein deshalb einen Vereinswechsel im Sommer an. Stuttgart würde dem bis 2017 gebundenen 29-Jährigen laut dem Bericht keine Steine in den Weg legen. VfB-Trainer Jürgen Kramny betonte, dass sich Klein trotz seiner Lage tadellos und professionell verhalte. Seit seinem ablösefreien Wechsel von Red Bull Salzburg ins Schwabenland 2014 war der Oberösterreicher gesetzt. Im Herbst stand er in der Hinrunde abgesehen von Sperren und Verletzungen immer auf dem Spielfeld. Heuer war bei dem von Galatasary Istanbul geholten Großkreutz aber bis dato kein Vorbeikommen. Auch mit Blick auf seinen Platz im ÖFB-Team sieht sich Klein nun offenbar nach Alternativen um. | 4Sport
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Aktive aus fünf Sportarten und sechs Ländern betroffen. Lausanne – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Freitag nach Nachtests der Dopingproben der Olympischen Sommerspiele 2012 in London die Zahl 23 positiver Fälle bekanntgegeben. 265 Proben wurden nach neuesten Analysemethoden noch einmal ausgewertet. Die 23 Fälle verteilen sich auf fünf Sportarten und Aktive sechs Nationaler Olympischer Komitees. Die Namen der Sünder sind vorerst nicht bekannt. Vergangene Woche hatten Nachtests an 454 Proben der Spiele in Peking 2008 31 positive Fälle ergeben. Mittlerweile zeigte noch eine weitere Probe Auffälligkeiten. | 4Sport
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Tschechischer Präsident: Drei Milliarden Euro für Türkei sind "hinausgeschmissenes Geld". Prag – Ein neuer Vorschlag des tschechischen Präsidenten Milos Zeman zur Lösung der Flüchtlingskrise: Griechenland soll auf seinen Inseln Aufnahmezentren für Einwanderer betreiben und damit seine sonst nicht einzutreibenden Auslandsschulden abdienen. In diese Zentren sollen auch Flüchtlinge aus anderen EU-Staaten zurückgebracht werden, sagte Zeman am Sonntag dem tschechischen TV-Sender Prima. Das ist eine originelle Lösung, mit der man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würde, sagte Zeman. Das heißt: diese Lösung würde den Zufluss von illegalen Immigranten stoppen und auf der anderen Seite würde sie Raum für die Rückkehr der Deportierten in Einrichtungen mit einem elementaren zivilisatorischen Niveau schaffen, sagte der tschechische Präsident, der sich von dieser Lösung offenbar eine freiwillige Rückkehr der Migranten in ihre Heimatländer erhofft. Zeman sprach sich auch gegen den Flüchtlingsdeal mit der Türkei aus. Die drei Milliarden Euro, die Ankara zur Eindämmung der Flüchtlingswelle gezahlt werden sollen, seien beim Fenster rausgeschmissen. Die Türkei sei nämlich weder fähig noch willens, sich in der Flüchtlingskrise zu engagieren. Zeman gilt als Hardliner in der Flüchtlingsfrage. Niemand hat sie hierher eingeladen, sagte er an die Adresse der Flüchtlinge. Zudem macht er sich für eine Deportation von Wirtschaftsmigranten aus Europa stark. | 1Panorama
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Youtuber nimmt Apple-Smartphones mit AK-74 unter Beschuss. Über längere Zeit erfreuten sich sogenannte Droptests auf Youtube hoher Beliebtheit. Auch heute noch lassen Videomacher neue Smartphones und ähnliche Produkte, teilweise spektakulär per Zeitlupenkamera inszeniert, auf den Boden fallen und versuchen, aus dem Ergebnis auf die Verarbeitungs- und Materialqualität des jeweiligen Geräts zu schließen. Der große Hype ist freilich vorbei, dafür gibt es nun extremere Härtetests. Um zu ergründen, ob sich mit Apples iPhones Leben retten lassen, hat nun EverythingApplePro zum Gewehr gegriffen und Apple-Smartphones unter Beschuss genommen. Der Youtuber, der sich selbst russischer Wurzeln rühmt, hat dazu mehrere Modelle des Handys – inklusive eines Klons und eines Samsung-Galaxy-Smartphones – auf einem Schießplatz aufgereiht und aus kurzer Distanz mit einer AK-74 beschossen, einem russischen Sturmgewehr. Beim ersten Versuch traf er den unteren Teil der Telefone. Vier Geräte konnte die Kugel durchschlagen, ehe sie im fünften – dem Klon – steckenblieb. Bei einem zweiten Anlauf setzte er mittiger an, ehe das sechste Smartphone zum Hindernis wurde. Trotz heftiger Sprünge im Display blieb es weiterhin funktionstauglich. Freilich: Das Experiment ist nicht besonders realitätsnah und auch durch seine Art der Durchführung wenig aussagekräftig. Von der Konstruktion eines Körperpanzers aus iPhones sei daher eben so abgeraten wie vom Beschießen von Mobiltelefonen mit einem Sturmgewehr. Die AK-74 wurde 1974 eingeführt und gehört bis heute zum Bestand des russischen Militärs. | 0Web
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U20-Teamkeeper hütet fortan das Tor in Floridsdorf. Wien – Österreichs Nachwuchs-Teamtorhüter Tino Casali wird in der kommenden Saison bei Zweitligist FAC im Tor stehen. Der 19-jährige Kärntner wechselte am Montag von der Wiener Austria als Kooperationsspieler nach Wien-Floridsdorf. Casali hatte zuletzt bei der U20-WM in Neuseeland starke Vorstellungen gezeigt. Beim FAC soll er den im Sommer zum SV Grödig abgewanderten Rene Swete beerben. Bereits zuvor war Mittelfeldspieler Bernhard Luxbacher leihweise für eine Saison von der Austria zum FAC gegangen. | 4Sport
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Ist es ein Wal, der Seeelefant oder das Flusspferd? Der Wettbewerb um das fetteste Tier der Erde hat einen verblüffenden Sieger. London/Wien – Während wir Menschen an Winterspeck wenig Freude haben, entscheidet er im Tierreich über Tod oder Überleben. Aber welches Tier bringt davon nun am meisten auf die Waage? Dieser Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist, ging die BBC kürzlich auf die Spur. Marine Säugetiere sind Spitzenreiter, geht man nur von der Körpergröße aus. Das größte Tier der Welt, der über 30 Meter lange Blauwal, bringt es dabei auf beachtliche 35 Prozent Körperfett. Bei einem Körpergewicht von 180 Tonnen ergibt das ein Gewicht von 63 Tonnen, was in etwa vier Linienbussen entspricht. Wale und Robben besitzen eine fettreiche Gewebeschicht, die ihnen als Kälteschutz, Energiespeicher und Auftriebskörper dient: der Blubber. Die Wale mit dem dicksten Blubber in Relation zur Körpergröße sind die Glattwale. Diese Eigenschaft, ihre Langsamkeit und ihre geringe Scheu vor Menschen, machten sie im 19. Jahrhundert zum beliebtesten Ziel der Walfänger, was die Tiere an den Rand des Aussterbens brachte. Weiter im Norden lebt der Grönlandwal. Um den arktischen Temperaturen standzuhalten, schützt er sich mit einer Blubberschicht von einem halben Meter Dicke. Ihr Gewicht macht rund 50 Prozent seines Gesamtgewichts aus. Auch Robben sind ein heißer Kandidat für den Titel des fettesten Tieres der Welt. Die Welpen der Seeelefanten erreichen dank nahrhafter Muttermilch einen Körperfettgehalt von 50 Prozent, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Walrosse machen zwar einen pummeligen Eindruck, kommen aber unter ihrer dicken Hautschicht nur auf einen Fettgehalt von 18 Prozent. Andere an Wasser gebundene Säugetiere, die Flusspferde, haben unter ihrer fünf Zentimeter dicken Haut nur eine dünne Fettschicht. Doch auch bei den Landtieren gibt es einige Meister der Fettspeicherung. Biber speichern Fettreserven für den Winter in ihren Schwänzen. Dieses Fett und ihr Fell machten auch sie einst zur begehrten Beute von Jägern. Eisbären ernähren sich hauptsächlich von Robben und bringen es auf einen Fettanteil von 50 Prozent ihres Körpergewichts. Ihre Muttermilch ist mit einem Fettgehalt von rund 30 Prozent eine der fettesten im Tierreich. Durch die Verstoffwechslung des Fetts kommt der Eisbär übrigens auch an Süßwasser, in der polaren Eiswüste eine Lebensnotwendigkeit. Kamele, im Gegensatz zu den obengenannten Tieren in heißen Wüsten lebend, nutzen ihre Höcker, um bis zu 35 Kilogramm Fett zu speichern. Der Rest ihres Körpers ist dafür eher mager. Doch welches ist nun tatsächlich das fetteste Tier der Erde? Überraschenderweise handelt es sich um ein Insekt: den Nachtfalter Euxoa auxiliaris. Die Tiere, die in der westlichen Prärie der USA als Landplage bekannt und gefürchtet sind, migrieren jeden Frühsommer in alpine Regionen, um sich dort vom Nektar von Wildblumen zu ernähren. Im Verlauf des Sommers fressen sie sich dabei einen beeindruckenden Körperfettgehalt von 72 Prozent an. Diese Menge an Energie benötigen sie aber auch: Zum einen, um den oft hunderte Kilometer langen Rückflug zu bewältigen, zum anderen, um im Anschluss daran noch fit genug zur Fortpflanzung zu sein. Also im wahrsten Sinne ein survival of the fattest. | 7Wissenschaft
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90.000 kamen seit Jahresbeginn an – die griechisch-mazedonische Grenze ist wieder offen. Genf – Der Flüchtlingsandrang auf dem Balkan nimmt nach der Wiederöffnung der griechisch-mazedonischen Grenze dramatisch zu. Allein in der Nacht auf Sonntag seien mehr als 7.000 Migranten von Mazedonien nach Serbien gelangt, teilte das UNO-Flüchtlingskommissariat UNHCR in Genf mit. Hunderte Menschen warteten noch an der Grenze, mit weiterem Andrang sei zu rechnen. Mazedonien habe zugesichert, seine Grenzen für die Flüchtlinge geöffnet zu lassen, berichtete das UNHCR und forderte die mazedonischen Behörden auf, mehr Personal an den Grenzübergängen einzusetzen, um Empfang und Weiterreise der Flüchtlinge besser organisieren zu können. Die Uno-Organisation erklärte sich zugleich zur Unterstützung bereit. In Serbien verteilten UN-Hilfsorganisationen bereits Nahrungsmittel an die Migranten. Auf Bitte der serbischen Regierung wurde auch die Lieferung von Matratzen und Zelten geprüft. Die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Roter Halbmond riefen gemeinsam zu verstärkter internationaler Zusammenarbeit auf, um den zahlreichen Flüchtlingen zu helfen. Zugleich sagten sie für die kommenden Tage einen dramatischen Anstieg von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln voraus. Am Montagabend wollen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande bei ihrem Treffen in Berlin neue Impulse für eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise geben, wie am Sonntag aus dem Élysée-Palast in Paris verlautete. Die Europäische Union erlebt derzeit eine Flüchtlingskrise historischen Ausmaßes, die Koordination gestaltet sich bisher schwierig, seit Monaten gibt es keinen Konsens über die Verteilung der Flüchtlinge. Pläne der EU-Kommission, verpflichtende Quoten für die Verteilung einzuführen, scheiterten bisher am Widerstand Großbritanniens und einer Reihe osteuropäischer Staaten. Derzeit erfolgt die Aufnahme der geflüchteten Menschen auf Basis freiwilliger Zusagen. Seit Jahresbeginn wurden in Serbien mehr als 90.000 Flüchtlinge registriert, sagte der serbische Flüchtlingskommissar Vladimir Cucic dem TV-Sender Pink . Cucic zufolge würden die Behörden derzeit damit rechnen, dass in den nächsten eineinhalb Monaten in Serbien zwischen 2.000 und 3.000 Flüchtlinge täglich eintreffen. Der derzeitige Flüchtlingsstrom in Serbien hatte um den 10. Juni begonnen, als laut Cucic zuerst täglich zwischen 500 und 600 Personen eingereist waren. Die serbischen Behörden hatten am Wochenende den Bau eines Aufnahmezentrums für bis zu 3.000 Personen in Belgrad angekündigt. Ein weiteres Aufnahmelager wurde unterdessen auch in Miratovac unweit der südlichen Grenzstadt Presevo errichtet. Dort hatten sich am Montag gemäß dem Flüchtlingskommissar etwa 2.000 Personen aufgehalten. | 1Panorama
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Ein neues Video zeigt den Start und die erfolgreiche Landung der ersten Raketenstufe im Detail. Die Nachricht Ende Dezember war eine Sensation: Der privaten US-Firma SpaceX war es erstmals gelungen, erfolgreich eine Trägerrakete vom Typ Falcon 9 ins All zu schießen und nach ihrem Flug wieder auf dem irdischen Startplatz landen zu lassen. Sechs Monate zuvor war ein solcher Versuch noch spektakulär gescheitert. Für die Raumfahrt gilt der Erfolg als Meilenstein: Denn die Rückkehr benutzter erster Raketenstufen zur Erde könnte eine Wiederverwendung ermöglichen und Raumtransporte so erheblich billiger machen. Nach Expertenansicht könnte SpaceX mit der wiederverwertbaren Rakete aber auch den Grundstein zur kommerziellen Erschließung der bemannten Raumfahrt im öffentlichen Auftrag gelegt haben. Das Unternehmen hat nun – verpackt in ein professionelles PR-Filmchen – bemerkenswerte Aufnahmen des Manövers veröffentlicht, auf denen auch die Landung im Detail zu sehen ist. Unter dem Titel The Falcon has landed findet sich das sehenswerte Video hier: --> Youtube: The Falcon has landed/Recap of Falcon 9 launch and landing (red, 17.01.2016) | 7Wissenschaft
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Relative Mehrheit identifiziert sich mit FPÖ-Positionen. Wien – Die Koalitionsparteien haben das Vertrauen der Bevölkerung in der Flüchtlingsfrage in dramatischem Ausmaß verloren. In einer in dieser Woche durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Unique research (500 Befragte) im Auftrag von profil bewerten 83 Prozent das Krisenmanagement der Regierung negativ. Nur 15 Prozent sind mit der rot-schwarzen Flüchtlingspolitik zufrieden. Noch schlechter schneidet die EU ab, deren Flüchtlingspolitik von 93 Prozent der Befragten negativ beurteilt wird. 77 Prozent sind der der Meinung, Österreich sei an der Belastungsgrenze bei der Flüchtlingsaufnahme angelangt. Die Österreicher identifizieren sich demnach in der Flüchtlingsfrage vor allem mit der FPÖ. Eine relative Mehrheit von 24 Prozent gibt an, der Standpunkt der Freiheitlichen entspreche dem eigenen. Die Position der ÖVP teilen 17 Prozent, die bisher gepflegte Willkommenskultur der SPÖ nur 13 Prozent. Dementsprechend liegt die FPÖ auch in der Sonntagsfrage weiterhin in Führung. Falls am nächsten Sonntag Nationalratswahlen wären käme die FPÖ laut der Umfrage auf 30 Prozent (minus ein Prozentpunkt im Vergleich zur Dezember-Umfrage). Die ÖVP folgt mit 24 Prozent (+/-0) vor der SPÖ mit 23 Prozent (plus 1). Die Grünen halten bei 14 Prozent Wähleranteil (plus 1), die NEOS bei 8 Prozent (± 0). Auch bei einer fiktiven Direktwahl des Bundeskanzlers liegt FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache mit 19 Prozent vor SPÖ-Vorsitzendem Werner Faymann und ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner, die jeweils auf 16 Prozent kämen. | 5Inland
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Rund fünf Prozent aller Taxis sollen Elektromobile sein und die Bundeshauptstadt damit umweltfreundlicher machen. Wien – Derzeit sind es rund 20 reine E-Taxis, die in Wien unterwegs sind. Das soll sich nun ändern. In Kooperation mit dem Verkehrsministerium und der Stadt Wien haben die Wiener Stadtwerke ein Projekt gestartet, das die umweltfreundlichen Elektrotaxis fördern soll. Demnach sollen bis Ende 2017 insgesamt 250 E-Fahrzeuge in Wien unterwegs sein – das wären rund fünf Prozent der 4.800 Wiener Taxis. Die ersten 120 Taxis mit Strom statt Benzin sollen schon ab März 2016 im Einsatz sein. Das Verkehrsministerium unterstützt das Pilotprojekt mit rund drei Millionen Euro. Österreich werde dadurch zu einem innovativeren Land, sagte Minister Alois Stöger (SPÖ). Auch für Wien sei die Initiative ein wichtiger Schritt, betonte Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Entscheidet sich ein Taxler für ein Elektrofahrzeug, erhält er künftig bei einem Mittelklassewagen rund 8.000 Euro Zuschuss. Die ersten 120 Lenker bekommen für ein Jahr den Strom kostenlos. Zusätzliche Ladestationen werden in ganz Wien eingerichtet und ausschließlich für E-Taxis zur Verfügung stehen. Zehn neue Schnellladestationen wird es geben, 20 Minuten soll es dauern, bis der Akku des Wagens zu 80 Prozent gefüllt ist. Bisher haben sich nur rund 50 Lenker gemeldet, die bereit sind, ein E-Taxi zu fahren. Brauner will deswegen mit dem Wiener Arbeitnehmer-Förderungsfonds und dem Arbeitsmarktservice kooperieren. Arbeitslose über 50 sollen dadurch dabei unterstützt werden, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Wer sich für eine Taxikarriere interessiert, bekomme einen Zuschuss von 1.000 Euro für die Ausbildung. Dazu steht das Versprechen auf einen fixen Arbeitsplatz, sobald die Taxischein-Prüfung bestanden ist. Auf Unternehmerseite hat das Projekt schon einige Partner – darunter die Funkzentralen 40100 und 31300. Die Autos stammen von dem japanischen Hersteller Nissan, da sich einige Modelle gut dafür eignen würden. In Graz gibt es ein ähnliches Projekt, das ebenfalls durch das Verkehrsministerium gefördert wird. | 1Panorama
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Die Agentur entwickelte den neuen Spot für die Rewe-Eigenmarke. Wien – Demner, Merlicek & Bergmann konzipierte die neue Kampagne für Vegavita, die Eigenmarke von Rewe. Im TV-Spot soll die ganze Bandbreite an fleischlosen Lebensmitteln präsentiert werden, so die Agentur. | 6Etat
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Elton lässt als Gastgeber in Live-Show prominente Kandidaten gegeneinander antreten. Berlin – Elton, 44-jähriger Dauerzögling von TV-Entertainer Stefan Raab (49), tritt in die Fußstapfen seines ehemaligen Lehrmeisters. In der ProSieben-Show Schlag den Star, von der in diesem Jahr drei Folgen live gesendet werden sollen, lässt Elton als Gastgeber prominente Kandidaten gegeneinander antreten, wie der Münchner Privatsender am Freitag mitteilte. Am 9. April ist Eltons Premiere vorgesehen. In 15 Runden spielen zwei Stars um 100.000 Euro. Im vergangenen Sommer brachte ProSieben die Show, die seit sieben Jahren im Programm ist, noch als Aufzeichnung. Im Hintergrund verdient Altmeister Raab aber noch mit. Produziert wird die Sendung nämlich von der Raab TV-Produktion GmbH im Auftrag von ProSieben. | 6Etat
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US-Außenminister: Geldinstitute müssen sich aber an Atomabkommen halten. New York – Die USA sind nach Worten von Außenminister John Kerry nicht grundsätzlich gegen Geschäfte ausländischer Banken mit dem Iran. Die Verbindungen müssten allerdings im Rahmen des internationalen Atomabkommens mit der der Regierung in Teheran erlaubt sein, sagte Kerry am Freitag vor Journalisten. Die USA stehen hier nicht im Weg und werden nicht im Weg stehen, betonte er vor einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen Mohammad Javad Zarif. Zuletzt hatten Regierungs- und Wirtschaftsvertreter in Großbritannien und Deutschland berichtet, dass europäische Banken auch Monate nach der weitgehenden Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen den Iran vor Geschäften in dem Land zurückscheuen. Als Grund wurde die Angst vor Strafen in den USA genannt. | 3Wirtschaft
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Nach dem Rücktritt von Peter Pacult wurde Thomas Flögel zum Interimstrainer des Floridsdorfer AC bestellt. Der 37-fache Teamspieler spricht über seine Pläne, schottische Härte und Frauenfußball. Für den Floridsdorfer AC läuft es nicht nach Plan. Mit einer Ausbeute von zwei Punkten aus 14 Spielen nimmt der 2014 in die Erste Liga aufgestiegene Verein den letzten Tabellenplatz ein. Der Rückstand auf den rettenden achten Rang beträgt 13 Zähler. Seitdem Peter Pacult Ende September das Handtuch geworfen hat, betreut Thomas Flögel die Mannschaft interimistisch. Voraussichtlich bis zur Winterpause. Als er das Amt übernommen hatte, war der ehemalige Coach der FAC-Amateure erst seit knappen drei Wochen Pacults Co-Trainer. Für den einstigen Schottland-Legionär ist es die erste Trainerstation bei einem semiprofessionellen Verein. STANDARD: Der FAC liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz. Macht Ihnen das Angst? Flögel: Wenn ich mich fürchten würde, hätte ich das Traineramt nicht übernommen. Beim FAC hat niemand Angst. Hier hat eine neue Zeitrechnung begonnen, nun gilt es so viele Punkte wie möglich zu ergattern. Genauso wichtig ist es, dass sich die Spieler und das Trainerteam weiterentwickeln. Wir haben auch versucht, die Atmosphäre in der Mannschaft zu verbessern. STANDARD: Was wurde getan, um die Stimmung aufzuhellen? Flögel: Mir war es wichtig, auch abseits des Trainings zusammen etwas zu unternehmen. Mannschaft, Vorstand und Betreuer waren zum Beispiel gemeinsam Abendessen. Solche Aktivitäten schweißen die Mannschaft zusammen. Das Problem ist ja, dass sie sehr spät zusammengekommen ist. Deshalb war es nicht so leicht gleich die richtige Mischung zu finden. STANDARD: Stammspieler wie Swete, Durmus, Demic, Pittnauer und Pecirep haben den Verein verlassen. Sind die Abgänge mit ein Grund für das schlechte Abschneiden? Flögel: Das Problem liegt eher darin, dass die Mannschaft so spät zusammengefunden hat. In der Vorbereitung haben wir noch den einen oder anderen Spieler getestet. Wenn sieben wichtige Spieler gehen und viele neue hinzukommen, ist es aber auch klar, dass man etwas Zeit benötigt, um eine funktionierende Mannschaft zu formen. STANDARD: Der FAC hält bei neun Treffern und 31 Gegentoren. An welcher Baustelle werden Sie zuerst arbeiten? Flögel: Die zweite Baustelle ist größer. Andererseits geht es im Fußball auch darum, Tore zu schießen. Bisher haben wir uns zu wenige Möglichkeiten erarbeitet. Ich möchte, dass meine Mannschaft aus einer gesicherten Defensive agiert, um zum Torerfolg zu kommen. Nach den letzten Partien hat es immer geheißen: Die haben gut gespielt, aber trotzdem nicht gewonnen. Für mich kann eine Mannschaft nur dann gut spielen, wenn sie Tore erzielt. STANDARD: Wie soll Ihre Handschrift aussehen? Schottische Härte oder die feine Klinge, für die Sie in den 1990er Jahren bei der Wiener Austria bekannt waren? Flögel: Als Spieler habe ich beides kennengelernt (lacht). Als Trainer schaut man sich von seinen Kollegen immer gewisse Sachen ab. Daraus entwickelt man eine eigene Philosophie. Für mich war Fußball immer mit Emotionen, Motivation und Freude verbunden. Diese Sachen will ich auf dem Platz sehen. STANDARD: Welches System bevorzugen Sie? Flögel: Ich bin erst seit ein paar Wochen Trainer der Kampfmannschaft, deshalb habe ich ihr noch nicht meinen Stempel aufdrücken können. In den bisherigen Spielen habe ich vieles aus der Grundformation des 4-4-2-Systems übernommen. Meine Spieler müssen sich Grundlagen, wie Verschieben und Absichern wieder ins Gedächtnis rufen. Viele glauben, dass sie eh fast alles spielen können und vergessen dabei auf die Basics. Erst wenn man die grundlegenden Dinge beherrscht, kann man neue Formationen lernen. STANDARD: Sie haben gesagt, dass man sich als Trainer von Kollegen beeinflussen lässt. Gibt es Trainer, die Sie besonders stark inspiriert haben? Flögel: Mein Mentor war Damir Canadi. Mit ihm habe ich eine Firma gehabt, die Vereinen Individualtrainings angeboten hat. Natürlich beobachte ich den einen oder anderen internationalen Trainer, wie Pep Guardiola oder José Mourinho. Es mag vermessen klingen, wenn ich sage, dass ich so arbeiten möchte wie sie. Man achtet aber trotzdem darauf, wie sie sich verhalten, die Mannschaft taktisch einstellen, mit ihren Spielern und der Presse umgehen. STANDARD: Was fasziniert Sie an Mourinho? Flögel: Dass er seinen eigenen Weg geht, obwohl er ständig kritisiert wird. Auch wenn er nicht immer den attraktivsten Fußball spielen lässt, hat er viele Erfolge gefeiert. Mich beeindruckt seine starke Persönlichkeit. STANDARD: Sie haben fünf Jahre in Schottland bei Heart of Midlothian gespielt. Diese Zeit haben Sie als die schönste in ihrer Karriere bezeichnet. Flögel: Mich fasziniert die Einstellung der Briten zum Fußball. Der Sport ist für viele Menschen dort fast schon lebensnotwendig – man könnte sagen, eine Religion. Die Fans leben dafür, sich am Wochenende ein Ticket für ein Fußballspiel zu kaufen. Gelingt ihnen das, sind sie Helden. Auf der Insel werden viele Spieler nicht bloß bewundert, sondern auch respektiert. In Österreich hingegen wird vieles bewundert aber wenig respektiert. STANDARD: Wie meinen Sie das? Flögel: Solange ein Spieler gut spielt, wird er bewundert. Werden seine Leistungen schlechter oder hört er auf, ist der Respekt plötzlich weg. Damit ein ehemaliger Spieler als Trainer oder in irgendeiner anderen Funktion respektiert wird, muss er sich das redlich verdienen. Fußballspieler genießen auf der Insel einfach einen höheren Stellenwert. STANDARD: Können Sie sich noch an Ihr erstes Meisterschaftsspiel in Schottland erinnern? Flögel: Heute sage ich Gott sei Dank, als Spieler sagte ich noch leider (lacht). Wir haben gegen die Glasgow Rangers gespielt, damals hatte ich keine Ahnung, wie stark die wirklich sein können. Ich habe im Mittelfeld gegen Jörg Albertz gespielt. Mit der Partie war ich dann so überfordert, dass ich in der Halbzeit vom Platz musste. STANDARD: Überfordert von der berüchtigten schottischen Härte? Flögel: Mir ist alles viel zu schnell gegangen. Albertz ist mir wie ein fünf Meter großer Titan vorgekommen. Ich bin dann in der gesamten zweiten Halbzeit unter der Dusche gestanden, weil ich mich erst einmal fangen musste. Ich habe mich gefragt, was ich hier eigentlich mache. Danach habe ich drei Monate lang in der Reserve gespielt. Dort haben mich die 16-jährigen Burschen auf dem Platz eingeteilt. Ich musste ja erst die Abläufe des 4-4-2-Systems lernen, weil wir bei der Austria noch mit Libero gespielt haben. Danach ist mir der Durchbruch gelungen. STANDARD: Wie haben Sie gelernt mit der körperbetonten Spielweise umzugehen? Flögel: Ich habe mit Krafttraining und Boxen begonnen. Ich habe gewusst, dass ich mich unbedingt im körperlichen Bereich verbessern muss. Als ich von der Austria gekommen bin habe ich nur 67 Kilo auf die Waage gebracht. Es gab für mich nur zwei Möglichkeiten: Entweder sehe ich mich als Opfer oder ich arbeite eigenständig an meinem Körper. Das war damals noch nicht üblich. STANDARD: Zweieinhalb Jahre haben Sie die Frauenmannschaft des USC Landhaus Wien betreut. Was nehmen Sie aus dieser Zeit mit? Flögel: Damals habe ich vor allem gelernt, Kompromisse einzugehen. Frauen haben in vielen Bereichen andere Bedürfnisse als Männer. Was die fußballerische Qualität betrifft, lässt sich die damalige Mannschaft mit einer männlichen U17-Auswahl vergleichen, Es war auf jeden Fall eine gute Erfahrung. STANDARD: Welche Kompromisse mussten Sie eingehen? Flögel: Als ich dort Trainer war, waren die Frauen des USC Landhaus im körperlichen Bereich noch nicht so weit, dass man ihnen alles abverlangen hätte können. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich um eine Amateurtruppe gehandelt hatte. Da musste man in den Spielen schon auf die eine oder andere Leistungsträgerin verzichten, weil sie arbeiten oder für die Schule lernen musste. (Kordian Prokop. 22.10.2015) Link fac.at | 4Sport
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Werbestärkste Marken in ORF, ATV und Puls 4: XXX Lutz vor Post und Kika Leiner. Wien – Nachdem Nivea vorige Woche Platz eins der werbestärksten Marken in österreichischen TV-Kanälen eroberte, ist dieses Mal wieder ein Möbelhaus die Nummer eins: XXX Lutz vor der Post und Kika Leiner lautet das Ranking. Das berichtet Adspired über Kalenderwoche 26. Analysiert nach Werbezeit führt Kika Leiner vor XXX Lutz und UPC. Adspired liefert derStandard.at/Etat Woche für Woche Daten über die Bruttowerbevolumina der Marken und Branchen in ORF 1 und ORF 1, ATV und ATV 2 und Puls 4 – die rund die Hälfte des Markts repräsentieren dürften. Adspired misst die ausgestrahlten Werbespots in einer Reihe von Fernsehkanälen und rechnet ihre Dauer und Platzierung nach den Tariflisten der Sender um. Diese Bruttowerbevolumina können also Rabatte und andere Sonderkonditionen nicht berücksichtigen und liegen deutlich über real bezahlten Buchungen. Wer stieg in Kalenderwoche 26 mit dem höchsten Werbedruck ein, war also in Woche 25 in den beobachteten Sendern nicht präsent? Vorne liegen die Österreichische Post mit ihrem Weltrekordversuch vor Raffaelo und Wiener Zucker. Wer war in Kalenderwoche 26 nicht mehr in ORF 1 und 2, ATV und ATV 2 sowie Puls 4 präsent – gereiht nach den Werbebudgets in der Woche zuvor? McDonalds legte als größter Werber eine Pause ein. Welche Branchen hatten in der vorigen Woche den höchsten Werbedruck? Unverändert liegen die Nahrungsmittelketten weit vorne in ORF 1, ORF 2, ATV, ATV 2 und Puls 4. | 6Etat
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Alice im Wunderland, Der Stadtneurotiker, Hart, aber fair, Thema, Lola rennt, Kulturmontag, Pro und Contra. 20.15 FANTASY-ANIMATIONAlice im Wunderland (USA 2010, Tim Burton) Nicht so gut wie die literarische Vorlage, bemäkelten einige, aber abseits solcher Vergleiche hat diese Verfilmung ihre Pluspunkte: Zu nennen seien hier nur Johnny Depp als wahnsinniger Hutmacher und Helena Bonham Carter als abgrundtief böse, nach rollenden Köpfen gierende Rote Königin. Bis 22.25, Sat. 1 20.15 KOMÖDIEDer Stadtneurotiker (Annie Hall, USA 1977, Woody Allen) Zu Woody Allens 80. Geburtstag am Dienstag: Woody Allen verliebt sich in Diane Keaton, und weil sie beide über allerlei küchenpsychologisches Werkzeug verfügen, entsteht daraus keine leichte Beziehung. Oskargekrönt und immer wieder schön. Marshall McLuhan spielt sich hier übrigens selbst. Im Anschluss: das monumentale Doku-Porträt Woody, a documentary. Bis 21.45, Arte 21.00 TALKHart, aber fair: Vom Wutbürger zum Brandstifter – woher kommt der rechte Hass? Bei Frank Plasberg diskutieren: Frauke Petry (AfD), Boris Pistorius (SPD), Dunja Hayali (Journalistin), Joachim Lenders (Polizeigewerkschafter) und Georg Mascolo (Journalist). Bis 22.15, ARD 21.10 MAGAZINThema Christoph Feuerstein präsentiert folgende Themen: 1) Zu Tode gequält – der brutale Weg zum Schnitzel. Illegale Filmaufnahmen von Tierrechtsaktivisten bieten einen Einblick in die brutale Fleischindustrie. 2) Der Fall des 14-jährigen Florian P., der 2009 in Krems durch eine Polizeikugel starb, schockierte die Öffentlichkeit. Über das Leben danach erzählt seine Mutter im Interview. 3) Sunnyi Melles: Schauspielerin und Prinzessin. Derzeit ist Melles als Ehefrau des kranken Rauchensteiner zu sehen. In Deutschland trägt sie den Titel Prinzessin. Bis 22.00, ORF 2 22.00 LAUFLola rennt (D 1998, Tom Tykwer) Lola und ihr Freund Manni im Bett. Rotlicht. Manni: Lola, wenn ich sterben würde, was würdste da machen? Lola: Ich würd dich nicht sterben lassen. Ein Stern am deutschen Kinohimmel der späten 1990er-Jahre, der einsam und verlassen glänzt. Bis 23.35, Servus TV 22.30 MAGAZINKulturmontag Die Themen, präsentiert von Martin Traxl: 1) Integration mit Wertekatalog? Die Frage nach dem echten Österreicher. 2) Eine Gesellschaft im Schock – Terror und Überwachung als öffentliches Trauma. 3) Das weltweit agierende Medienimperium des Terrornetzwerks IS. Magazine, Radiostationen und Dokumentationen informieren über die Heldentaten des Islamischen Staates. Bis 23.00, ORF 2 22.30 TALKPro und Contra: Krieg der Supermächte in Syrien – welche Interessen verfolgen Putin, Obama und Co.? Bei Corinna Milborn diskutieren: Berivan Aslan (Nationalratsabgeordnete, Die Grünen), Herbert Scheibner (ehem. Verteidigungsminister, FPÖ/BZÖ), Don F. Jordan (ehem. Deutschland-Korrespondent des Guardian), Anna Rose (Deutschland-Korrespondentin der russischen Zeitung Rossijskaja gaseta). Bis 23.35, Puls 4 | 6Etat
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Ex-Chef der Bundespolizei solle insbesondere seine Kontakte in den USA nutzen. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. | 3Wirtschaft
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Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen – Urteil ging über das von Anklage geforderte Strafmaß hinaus. Im Auschwitz-Prozess hat das Landgericht Lüneburg den früheren SS-Mann Oskar Gröning zu vier Jahren Haft verurteilt. Er habe sich der Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen schuldig gemacht, urteilte das Gericht am Mittwoch. Ob der gesundheitlich angeschlagene 94-Jährige haftfähig ist, muss die Staatsanwaltschaft prüfen, wenn das Urteil rechtskräftig ist. Das Gericht ging mit seinem Urteil über das von der Anklage geforderte Strafmaß hinaus. Gröning hatte im Prozess seine Beteiligung und moralische Mitschuld am Holocaust eingeräumt. Der später auch Buchhalter von Auschwitz genannte Gröning hatte gestanden, Geld von Verschleppten gezählt und zur SS nach Berlin weitergeleitet zu haben. Er sagte aus, zwei- bis dreimal vertretungsweise Dienst an der Rampe getan zu haben, um dort Gepäck zu bewachen. Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre Haft gefordert, von denen 22 Monate als verbüßt angesehen werden sollten, weil eine Verurteilung schon vor Jahrzehnten möglich gewesen wäre. Erste Ermittlungen hatte es 1977 gegeben. Anwälte der über 70 Nebenkläger hielten das von der Staatsanwaltschaft verlangte Strafmaß für zu gering. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch, weil Gröning den Holocaust im strafrechtlichen Sinne nicht gefördert habe. Im Falle eines Schuldspruchs solle von einer Strafe abgesehen werden. (APA, 14.7.2015) | 2International
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250 Meter langes Panoramakunstwerk in der Arena Nova in Wiener Neustadt. Wiener Neustadt – In der Arena Nova in Wiener Neustadt ist derzeit das größte Panoramakunstwerk zu sehen, das sich mit Terror, Krieg und Flucht auseinandersetzt. Auf dem 250 Meter langen Mosaik aus bemalten Leintüchern haben Flüchtlinge Ängste und Hoffnungen zum Ausdruck gebracht. Initiiert wurde die Aktion vom Kunstforum Vösendorf, die künstlerische Umsetzung lag bei Cleo Ruisz, Hanns Palme und Oskar Trücher. Es ging uns darum, eine positivere Stimmung für die Flüchtlinge zu schaffen, sagt Hanns Palme. Ein Schneidermeister aus Bagdad hat die Einzelstücke zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Demnächst sollen sie wieder getrennt und an Spender verkauft werden. Nach dem STANDARD-Bericht, wonach der Aufnahmestopp im überfüllten Zentrum Traiskirchen die Situation noch verschärft hat, fordern die Grünen, die bis zu 48-stündige Zwangsanhaltung von Flüchtlingen abzuschaffen. Grünen-Chefin Eva Glawischnig verlangte im ORF- Sommergespräch, die Verwaltung des Lagers an erfahrene NGOs zu übertragen. Letztere begrüßen den Vorschlag. Ein Konsortium aus Diakonie, Caritas, Rotem Kreuz und Volkshilfe hatte sich schon 2004 um die Betreuung beworben, war aber nicht zum Zug gekommen. | 1Panorama
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Hohe Arbeitslosigkeit in der Region. Lucknow/Neu-Delhi – Ganze 2,3 Millionen Menschen haben sich in einer indischen Stadt auf 368 Stellen als Laufbursche beworben. Unter den vielen Kandidaten seien auch 222.000 Ingenieure und 255 Promovierte, berichtete die indische Zeitung The Hindu am Donnerstag. Dabei seien die Voraussetzungen nur: Abschluss der 5. Klasse und die Fähigkeit, Fahrrad fahren zu können. Die Stellenausschreibungen in der nordindischen Stadt Lucknow müssten aber wahrscheinlich mit einem neuen Einstellungsverfahren wiederholt werden, zitiert die Zeitung die Landesministerin Ambika Chaudhary. Die Besetzung der 368 Stellen würde vier Jahre dauern, wenn wir die 2,3 Millionen Kandidaten alle interviewen müssten, sagte sie demnach. Laufburschen in indischen Verwaltungen sind dafür zuständig, Tee zu kochen oder Aktenordner von einem Tisch zum nächsten zu tragen. Das monatliche Gehalt im Bundesstaat Uttar Pradesh beträgt lediglich 20.000 Rupien, also rund 257 Euro. Allerdings kommen noch sehr begehrte, günstige Wohnungen sowie Pensionszahlungen hinzu. Laut The Hindu zeigt die Zahl der Bewerber, wie hoch die Arbeitslosigkeit in der Region sei. Im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh leben rund 200 Millionen Menschen, damit stünde er für sich allein genommen unter den bevölkerungsreichsten Staaten der Erde auf Platz sechs. Jeder 93. Mensch habe sich um die Posten beworben, rechnet The Hindu vor. | 1Panorama
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Angeblich würden unter diesen Begriffen vermehrt pornografische Bilder verbreitet werden. Instagram filtert seit einigen Monaten eine ganze Reihe von Hashtags, die von der LBGTQ-Community genutzt werden. Bei der Suche nach den Begriffen bi, gay (schwul) und lesbian (lesbisch) werden nicht automatisiert alle Fotos angezeigt, sondern nur eine vorselektierte Auswahl. Das liegt laut Instagram daran, dass Fotos mit diesen Hashtags oft im pornografischen Bereich anzusiedeln sind. Dafür hagelte es nun heftige Kritik von der Community. Ein Sprecher der NGO Stonewall meinte gegenüber der Huffington Post, dass junge Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Personen sich in sozialen Medien treffen und Gemeinschaften aufbauen könnten. Wenn identifizierende Hashtags nicht erlaubt werden, könnte das verhindert werden. Man beginnt, eine Hierarchie an Hashtags aufzubauen, in der Minderheiten eine Rolle spielen, sagt Elly Barnes von der NGO Educate & Celebrate. Instagram verweist darauf, dass auch ein ganzer Reigen anderer Wörter gefiltert werde und es sich keinesfalls um Diskriminierung handle. | 0Web
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Der von den Grünen unterstütze Kandidat sagte die Teilnahme an der ORF-Sendung wegen Terminproblemen ab. FPÖ-Generalsekretär Kickl vermutet andere Gründe. Wien – Die FPÖ kritisiert den von den Grünen unterstützen Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen massiv dafür, dass er nicht an der ORF-Sendung Bürgerforum teilnimmt. Geplant war ein Duell mit dem freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer, in dem Bürger Fragen stellen können. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht darin eine Flucht vor Fragen der Bevölkerung zu heiklen Themen. Es sei ein demokratiepolitisches Armutszeugnis der Sonderklasse für jemanden, der auf seinen Plakaten Mut und Kraft affichiere. Van der Bellens Wahlkampfmanager Lothar Lockl argumentiert die Absage mit Terminschwierigkeiten. Es gebe seit dem ersten Wahlgang mehr als hundert Medienanfragen an den ehemaligen Grünen-Obmann. Priorität hätten für Van der Bellen persönliche Diskussionen mit Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere mit Jugendlichen. Es habe auch, anders als vom ORF berichtet, nie eine Zusage zu der Sendung gegeben. Kickl vermutet anderer Motive. Van der Bellen befürchte, im Gegensatz zu so manchen Fragen von rot-grünen Redakteuren die Fragen von Bürgern nicht kontrollieren zu können. Die Situation sei nun eine Nagelprobe für den ORF, der die Sendung schließlich auch ohne Van der Bellen und nur mit Hofer ausstrahlen könne. Wenn Van der Bellen nicht kommen will, dann bleibt sein Sessel halt leer, und Norbert Hofer beantwortet alleine die Fragen der besorgten Bürger. Zum STANDARD heißt es aus Van der Bellens Wahlkampfteam, dass man sehr viele andere Termine wahrnehme. Es gebe schließlich auch eine Reihe von Duellen, etwa am 8. Mai auf Puls 4 und am 19. Mai im ORF. Hofer habe bei vielen Diskussionen mit Schülern und Studenten gefehlt, an denen Van der Bellen teilgenommen habe. | 5Inland
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