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Programmierbare Beleuchtung zur Umsetzung von Arcade-Klassiker – auch "Snake" verwirklicht. Mit ein wenig Programmier- und Bastelskills lassen sich erstaunliche Projekte umsetzen. Das beweist auch der Norweger Oyvind Berntsen. Er hat sein großes Bücherregal, das eine Wand seines Wohnzimmers komplett ausfüllt, in ein Tetris-Spiel verwandelt. Dazu wurde jedes der 14 x 9 Kästchen des Möbelstücks mit einer vernetzten LED-Birne ausgestattet. Die Lampen werden von seinem Computer angesteuert, um den Arcade-Klassiker umzusetzen, schreibt The Contemporist. Das Game sei auf dem Regal absolut spielbar erklärt seine Freundin Nadia Tokerud, die das Werk schon vor ein paar Monaten auf Youtube dokumentiert hat. Es ist dabei nicht Berntsens erstes Spieleprojekt mit dem Regal. Zuvor realisierte er bereits Snake auf dieselbe Weise und nutzte dies, um Tokerud erfolgreich einen Heiratsantrag zu machen.
0Web
Mühsamer 16:9-Erfolg der Iren gegen Italien, Südamerikaner schlagen Tonga 45:16. Gloucester – Geheimfavorit Irland hat sich als fünfte Mannschaft für das Viertelfinale bei der Rugby-WM in England und Wales qualifiziert, Argentinien kann als sechste Mannschaft nachziehen. Die Iren feierten am Sonntagabend in London mit einem unerwartet mühsamen 16:9 (10:6) gegen Italien den dritten Sieg im dritten Spiel und zogen damit wie in der Gruppe D bereits zuvor Vizeweltmeister Frankreich in die K.o.-Runde ein. Argentinien steht seinerseits kurz vor dem Viertelfinal-Einzug. Die Pumas kamen am Sonntag in Leicester gegen den direkten Konkurrenten Tonga zu einem klaren 45:16 (20:13)-Erfolg. Die Südamerikaner sind in ihrem letzten Spiel in der Gruppe C am kommenden Sonntag in Leicester gegen den noch punktlosen Außenseiter Namibia klarer Favorit. Bereits beim 16:26 gegen Titelverteidiger Neuseeland hatte das argentinische Team von Headcoach Daniel Hourcade überzeugt. Neuseeland steht bereits im Viertelfinale und trifft am Freitag noch auf Tonga. Neben Frankreich, Irland und den All Blacks aus Neuseeland stehen auch Australien und Wales in der Gruppe A als Viertelfinalisten fest. Nur in der Gruppe B ist noch nichts entschieden, hier führt Südafrika (11 Punkte) vor Schottland (10) und Japan (8). Co-Gastgeber England hatte am Samstag gegen die Aussies eine 13:33-Pleite kassiert und war als erster Gastgeber der WM-Geschichte in der Vorrunde gescheitert. Insgesamt nehmen 20 Teams an der Endrunde teil. Nach der Vorrunde mit vier Fünfergruppen qualifizieren sich jeweils die beiden Erstplatzierten für das Viertelfinale. Dort geht es ab dem 17. Oktober im K.o.-Modus um den Titel, das Finale steigt am 31. Oktober im Rugby-Tempel Twickenham.
4Sport
"Die Nacht, als ich sie sah": Der slowenische Schriftsteller porträtiert eine ungewöhnliche Frau – und eine Umbruchszeit. Wien – Eine junge Dame spaziert mit einem Alligator an der Leine durch die Straßen. Es ist in Ljubljana, 1937. In einem einzigen Satz ist die Figur in ihrer außergewöhnlichen Dimension präsent. In einer Winternacht Anfang 1944 führt ein dunkler Trupp sie und ihren Mann – einen reichen Unternehmer, der sowohl zu den Deutschen als auch zu den Partisanen Kontakte unterhält – aus ihrer Burg in Oberkrain ab. Danach bleibt Veronika Zarnik verschwunden. Ihre Gestalt meinen fünf Personen, unabhängig voneinander, nach den Wirren des Krieges und den gewaltigen Umbrüchen nachts zu sehen. Den Anfang macht in Drago Jancars Roman Die Nacht, als ich sie sah Major Stevo, der 1945 im britischen Lager in Italien sitzt. Seine Welt ist auf den Kopf gestellt. Als Kavallerieoffizier des serbischen Königs und Tschetnik wirkt er nun doppelt deplatziert, die undurchsichtigen Entwicklungen vermag eine kurze Passage auszudrücken: Es stank nach Angst und Tod, wir kämpften weiter gegen die Deutschen, gemeinsam mit den Kommunisten. Dann fielen uns die Kommunisten in den Rücken, und plötzlich wurden wir zu Verbündeten der Deutschen. Es war etwas Unfassbares für uns. Für ihn, ihren Reitlehrer, hatte Veronika sieben Jahre zuvor ihren Mann verlassen. Eine militärische Verwendung von Pferden hatte sie wie alles Gewalttätige verabscheut, dennoch war sie ihm in eine Garnison an der türkischen Grenze gefolgt. In Maribor hatte sie ihn ein Jahr vor Kriegsausbruch wieder verlassen. Heute Nacht habe ich sie gesehen, als stünde sie lebendig vor mir, lautet der erste Satz des Romans. Die zweite Erzählerin, Veronikas Mutter, berichtet vom Verschwinden. Während Menschen zu einer Rede Titos strömen, sitzt sie am Fenster und hofft, dass ihre Tochter noch lebe. Sie lässt einem deutschen Wehrmachtsarzt schreiben, der damals oft Gast auf der Burg in Oberkrain war. Er ist der dritte Erzähler. Mit der Kriegszeit will er nichts mehr zu tun haben, doch Erinnerungen an die anmutige Veronika kommen ihm unweigerlich in den Sinn. Wie aus dem vierten und fünften Teil hervorgeht, hat der Deutsche unwissentlich eine fatale Rolle gespielt. Davon erzählen die frühere Burghaushälterin und ein alter Mann, der aus unserer Gegenwart auf seine Partisanenzeit zurückblickt. Aus fünf Perspektiven formt Drago Jancar das faszinierende Porträt einer Frau und einer Zeit. In seiner meisterhaften Sprachkunst hat der wohl bedeutendste Schriftsteller des heutigen Slowenien die adäquate Erzählanordnung gewählt. Sie ermöglicht es, unklare Situationen, helle Momente und finstere Vorfälle sowohl in persönlichen Schicksalen als auch im Politischen zu schildern. Das Private und das Gesellschaftliche, Gefühlsleben und Ideologien sind zu einem Geschehen verwoben, in dem sich niemand in Sicherheit, aufseiten der Guten wähnen kann. Die Erzählstimmen geben fünf Sichtweisen auf die Frau und die Verhältnisse wieder. Es sind eigene Reflexions- und Sprachniveaus, die nie ins Plakative oder allzu Typische abgleiten. Für jede Figur bleiben Hintergründe und Auswirkungen oder gar Sinn einiger Ereignisse im Dunkeln. Sie ergänzen, relativieren, korrigieren sich und bilden unter Jancars feiner Feder schließlich eine Einheit. Alle sind sie ein Teil der Geschichte der schönen jungen Frau. Alle befragen sich, zumindest implizit, nach der eigenen Schuld an den Ereignissen. Natürlich fallen die Antworten unterschiedlich aus. Das Ganze jedoch bringt zum Vorschein, wie verhängnisvoll sich Gerüchte und Fehleinschätzungen, kleine Gesten und große Rückschlüsse auswirken können. In der Betrachtung der Vergangenheit, zeigt der Roman, gibt es keine einfachen Wahrheiten. Das ist ein Grundsatz von Drago Jancar. Mit der schwierigen Vergangenheit in seiner Weltgegend macht er es sich nicht leicht, seinem Publikum bietet er dafür ebenso sprachmächtige wie packende Lektüren. Die Nacht, als ich sie sah verknüpft Jancar mit seinem Frühwerk, indem er in einer Episode die Hauptfigur seines Romans Nordlicht kurz ins Bild rückt. Und Major Stevo erinnert an den Offizier in Der Baum ohne Namen, in dem ebenfalls einer Burg symbolträchtige Bedeutung zukommt. Dieser Roman löste in Slowenien die Debatte aus, ob denn ein Offizier der Domobranzen eine nicht nur negative Figur sein dürfe. Darauf beginnt Jancar Die Nacht, als ich sie sah, 2011 in Ljubljana erschienen, mit dem Ich eines königstreuen Serben. Nein, die historischen Entwicklungen lassen sich nicht einfach aus einer einzigen Sichtweise angemessen verstehen – außer man will sie ideologisch interpretieren. Welch fatale Trugschlüsse aber daraus entstehen, das führt Drago Jancars großes Werk, in dem Aufklärung und Romantik vielfältig aufeinandertreffen, vor Augen.
8Kultur
Stephan Eberharter (46) hat die Abfahrt in Kitzbühel zweimal gewonnen, einmal in unerreichter Manier. Er spricht über das Gefühl vor und nach dem Ritt über die Streif. Und darüber, was man vermeiden sollte. STANDARD: Ihre Siegesfahrt auf der Streif 2004 ging als die perfekte Fahrt in die Annalen der Hahnenkammrennen ein. Fühlt sich das auch heute noch gut an? Eberharter: Es war sicher eines meiner besten Rennen, aber in erster Linie wird mir das immer wieder bewusst, wenn mich die vielen Leute darauf ansprechen, ganz egal wo ich hinkomme. Man spricht nicht von Olympia, von dem Weltcupgesamtsieg oder den Weltmeistertiteln, sondern meist nur von der Fahrt in Kitzbühel. Sie ist in den Köpfen der Menschen geblieben. STANDARD: War die Fahrt so perfekt, wie sie im TV ausgesehen hat? Eberharter: Sie war ziemlich gut, ich habe mich schon unterwegs sehr gut gefühlt. Aber im Endeffekt läuft es viel zu schnell ab, als dass man sich darauf konzentrieren könnte, ob es gut oder schlecht ist. Vieles läuft automatisiert ab und man versucht, die Passagen, die man sich eingeprägt hat, richtig zu erwischen, und dort keine Fehler zu machen. Ob es dann reicht, zeigt die Zeit. Während des Rennens setzt man sich damit nicht auseinander. STANDARD: Was war ausschlaggebend für den Erfolg? Eberharter: An diesem Tag hat alles gepasst. Zum einen war es die Gewissheit, dass ich zum letzten Mal hier fahren werde. Zum anderen habe ich zwei Tage zuvor eine Ersatzabfahrt gegen Lasse Kjus um eine Hundertstelsekunde verloren und in der Analyse gesehen, dass Daron Rahlves bei der letzten Teilzeit enorm schnell war, weil er unter dem Hausberg Richtung Traverse eine sehr viel engere Linie gefahren ist als wir und uns dort einiges abgenommen hat. Und das wollte ich am Samstag – ohne vorheriges Training – genauso fahren und habe es riskiert. Ich wollte schon immer gewinnen, aber an dem Tag war ich besonders motiviert, wollte es wirklich wissen. Aber ich habe mir nie gesagt, ‚ich muss gewinnen‘, sondern ‚gib dein Bestes’. STANDARD: Gibt es den perfekten Lauf im Skisport überhaupt? Eberharter: Den hat jeder im Kopf. Man besichtigt, merkt sich die relevanten Passagen und geht diesen imaginären Film mehrmals im Kopf durch. Ich habe das relativ oft gemacht, an die 15, 20 Mal vor jedem Rennen. Dass man aber alles auf den Millimeter genau erwischt, wird es – wenn überhaupt – nur ganz selten geben. STANDARD: Waren Sie am Limit? Eberharter: Am Limit ist man immer. Man muss eine Entscheidung treffen. Entweder fährt man einfach runter und ist bei den anderen dabei, oder man will das Rennen gewinnen. Dann muss man sich runterhauen wie kein Zweiter. Man muss schon ein sehr hohes Risiko nehmen, um Weltcuprennen zu gewinnen, speziell in Kitzbühel. Das ist immer eine Gratwanderung. STANDARD: Nach dem Motto ‚siegen oder fliegen’? Eberharter: Nein, ich habe immer versucht, mit kontrolliertem Risiko zu fahren. Ich habe durch meinen Sturz in jungen Jahren in Gröden, als ich mir das Kreuzband gerissen habe, gelernt, dass es Passagen gibt, auf die man nicht mit 100 Prozent hinfahren darf, sonst ist die Gesundheit höchst gefährdet. Lieber erst etwas Zeit investieren und dann wieder zurückgewinnen. Auch bei Sprüngen soll man nicht mit dem letzten Zacken hinfahren, da muss bei Zeiten aufmachen. STANDARD: Wussten Sie vor dem Start, dass Ihre Kollegen Hermann Maier, Fritz Strobl, Michael Walchhofer an der Bestzeit gescheitert sind und Sie daher die letzte österreichische Hoffnung waren? Eberharter: Das kriegt man unweigerlich an den Reaktionen der Serviceleute mit. Aber man blendet das aus, weil man sehr konzentriert und damit beschäftigt ist, den Stress zu bewältigen, weil man ohne körperliches Zutun schon auf 160, in einem gewissen Alarmzustand ist. STANDARD: Wie gingen Sie mit dem Druck um, der speziell auf den Österreichern lastet? Eberharter: Ich habe nie den Druck verspürt, etwas für die Öffentlichkeit, die Medien oder Eltern machen zu müssen. Diesen Rucksack habe ich mir nicht umgehängt. Ich wollte immer nur meine Bedürfnisse befriedigen. Aber ich schätzte es schon sehr, wenn ich im Ziel bejubelt und bestaunt wurde und Vorbild für viele Kinder und Jugendliche sein konnte. Mir war aber schon bewusst, dass ich den Zuspruch nur bekam, weil ich erfolgreich war. STANDARD: Ist ein Sieg in Kitzbühel das Höchste für einen Abfahrer? Eberharter: Es ist schon so etwas wie der Ritterschlag, weil es medial das Größte ist, auch in Amerika übertragen wird, wo der Skisport fast überhaupt nicht präsent ist. Als Sieger hat man auf einen Schlag eine weltweite Plattform. Ich würde es fast gleichsetzen mit einer Olympiamedaille oder einem WM-Titel. STANDARD: Wie erging es Ihnen beim ersten Streif-Start 1991? Eberharter: Damals hatte ich die Angst im Anorak verpackt. Ich war noch kein Abfahrer, sondern Techniker und wollte mich für die WM-Kombination in Saalbach qualifizieren. Es war die erste und letzte Chance. Ich hatte eine Magenverstimmung und musste das erste Training auslassen. Als mein Zimmerkollege Peter Wirnsberger danach zurückkam, hat er mich geschockt, weil er ohne Hallo zu sagen, meinte: ‚Bist du deppert, du kannst dir nicht vorstellen, wie brutal, schlagig, eisig und schnell die Streif heuer ist. Wenn ich du wäre, würde ich nicht fahren.’ Da konnte ich nicht mehr schlafen. Am nächsten Tag bin ich die Mausefalle runtergerutscht und habe entschieden, nicht zu fahren. STANDARD: Sie haben es tatsächlich bleiben lassen? Eberharter: Nein. Hans Pum, der Trainer kam her und fragte mich: ‚Und wie gefällt‘s dir Steff’ Ich fahre da nicht! Ja wieso nicht? Weil ich’s mit der Angst hab.‘ Darauf er: ‚Beruhige dich, schau dir das einmal an, du musst keine Bestzeit fahren.‘ Ich bin dann zum Start, habe mir angeschaut, wie sie wie Wahnsinnige angeschoben haben, obwohl es steil weggeht und dann plötzlich wild rudernd in der Mausefalle auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind. Man glaubt, die liegen alle dort unten auf einem Haufen. STANDARD: Aber gestartet sind Sie dann trotzdem? Eberharter: Ja. Ich hatte eine Startnummer um die 70. Vor mir im Starthaus hat ein Chilene die Skier abgeschnallt und ist wieder raus gegangen. Ich habe den Starter gefragt, was los ist, und er hat gesagt: ‚Kim her do, du bist der nächste.‘ Ich habe dann vor der Mausefalle wie der spätere Olympiasieger Tommy Moe einen Bremsschwung eingelegt, um nichts zu riskieren, war sehr passiv unterwegs, habe zweimal das Netz berührt und kam mit neun Sekunden Rückstand ins Ziel. Im zweiten Training waren es fünf Sekunden und im Rennen dann nicht einmal mehr drei Sekunden. STANDARD: Wenig später wurden Sie mit 21 Jahren Doppelweltmeister in der Kombi und im Super G. Eberharter: Das war natürlich eine fantastische Geschichte. Ich hatte zwar auch schon vorher gute Rennen und war gut in Form, aber ein Vorteil war sicher auch, dass mir der Hang in Saalbach lag, ich dort vorher oft trainiert habe und somit auch die Streckenführung und die Schlüsselstelle genau gekannt habe. Im ersten Durchgang habe ich Slalomweltmeister Marc Girardelli die Bestzeit abgejagt, im zweiten ist er knapp vor dem Ziel ausgefallen. Mein Optimismus war groß. Und mit der Leichtigkeit des Seins durch Gold im Super-G war der Weg frei für mich. STANDARD: Was bedeutet die Streifabfahrt für die Psyche? Eberharter: Die mentale Belastung ist immer zu spüren, keiner fühlt sich da oben gut. Es geht eine Stunde vor dem Rennen los, das Adrenalin schießt dir heraus, du gehst fünfmal aufs Klo. Unmittelbar vor dem Start war die Aufgeregtheit allerdings wie weggewischt. Und es war immer ein schönes Gefühl, im Ziel zu sein. STANDARD: Hatten Sie jemals, speziell in Kitzbühel, Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Sports, gerade wenn man an die vielen teils folgenschweren Stürze denkt? Eberharter: Nein, darüber habe ich nie nachgedacht. Es ist die Leidenschaft, die uns antreibt, es ist unser Leben. Wenn man anfängt, darüber nachzudenken, dann sollte man es bleiben lassen. STANDARD: Gibt es Momente während des Rennens, in denen man Angst bekommt? Eberharter: Jeder weiß, was passieren kann, aber im Moment des Aktes verdrängt man die Angst. Das erfordert aber auch sehr hohe mentale Fähigkeiten, die nicht jeder hat. Es braucht einen kühlen Kopf, damit nicht die Emotionen mit dir durchgehen. STANDARD: Fehlt Ihnen der Geschwindigkeitsrausch der Rennen? Eberharter: Eigentlich nicht. Ich habe mit dem abgeschlossen, brauche keinen Kick, bin ruhiger geworden. Ich war aber diesbezüglich nie richtig anfällig, im Gegensatz zu anderen, die Benzin im Blut haben. STANDARD: Werden Sie die Rennen in Kitzbühel live mitverfolgen? Eberharter: Ja, ich bin mit der Familie vor Ort, entspannt. Der sechsjährige Sohn ist erstmals da.
4Sport
Giovanni di Lorenzo: Keine Themen ausblenden. Berlin – Nach Einschätzung von Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo ist es ein relativ kleiner, aber meinungsstarker Teil der Bevölkerung, der Medien als Lügenpresse kritisiert. Es sei Aufgabe von Journalisten, durch gute und transparente Arbeit zu zeigen, dass wir in Deutschland ganz hervorragende Medien haben. Sie dürften aber auch keine Themen ausblenden, sagte di Lorenzo dem Internetportal katholisch.de der katholischen Kirche in Deutschland. Ein Journalismus, der bestimmte Themen nicht stattfinden lässt, aus Angst, das könnte die Falschen munitionieren, macht sich angreifbar, so der Chefredakteur der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung. Insofern glaube ich, dass die Ereignisse von Köln nicht nur für unser Land ein Wendepunkt waren, sondern auch für den Journalismus. Unbegreiflich sei außerdem, dass ein Ereignis wie die sexuellen Übergriffe in Köln, das in der Nacht von Donnerstag auf Freitag stattfinde erst am Montag in den Medien Niederschlag finde. Das darf uns nicht noch einmal passieren. Die Zeit ist gerade 70 Jahre alt geworden. Die erste Ausgabe der Hamburger Wochenzeitung erschien am 21. Februar 1946.
6Etat
Strahlenschildkröten haben besonders markant gemusterte Panzer. Perth – Diebe haben ein seltenes Exemplar einer vom Aussterben bedrohten Schildkrötenart aus dem Zoo von Perth in Australien gestohlen. Die Tierpfleger haben größte Sorge, ob die zehn Jahre alte Strahlenschildkröte ohne ihre Spezialnahrung und Wärmeschutz überleben kann, wie der Zoo am Donnerstag mitteilte. Wir haben die Polizei eingeschaltet, sagte Zoosprecherin Danielle Henry. Strahlenschildkröten (Astrochelys radiata) haben besonders markant gemusterte Panzer und sind deshalb bei Wilderern beliebt. In Asien werden solche Panzer zu Schmuckstücken verarbeitet. Der Lebensraum in ihrer Heimat Madagaskar ist nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) in den vergangenen Jahren durch Abholzung rapide geschrumpft. Die Union fürchtet, dass die Schildkröten in 45 Jahren ausgestorben sein könnten. Zöllner nahmen 2013 nach einem Bericht der Organisation gegen Tierschmuggel Traffic in der thailändischen Hauptstadt Bangkok einen Schmuggler fest, der 21 Strahlenschildkröten aus Madagaskar in einem Koffer versteckt hatte.
1Panorama
Zwei Selbstmordattentäter sprengten sich in Sanaa in die Luft. Sanaa – Bei zwei Selbstmordanschlägen auf eine Moschee sind in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa am Mittwoch nach Angaben von Rettungskräften mindestens 28 Menschen getötet worden. Etwa 75 weitere Menschen seien verletzt worden, teilten Ärzte mit. Nach Angaben von Augenzeugen sprengte sich ein Attentäter mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft. Der zweite steuerte demnach ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug in eine Menge von Gläubigen, als diese die Moschee im Norden Sanaas verließen. Zu dem Anschlag bekannte sich wenig später die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). In der jüngeren Vergangenheit hatten IS-Extremisten im Jemen bereits mehrfach Anschläge verübt. Nur wenige Stunden zuvor hatte das Internationale Rote Kreuz mitgeteilt, zwei seiner Mitarbeiter seien von Bewaffneten gezielt getötet worden. Im Jemen kämpfen seit Monaten Truppen von Präsident Abd Rabbu Mansour Hadi mit Unterstützung einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen Houthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Armee-Einheiten des ehemaligen Staatschefs Ali Abdullah Saleh. Seit der Eskalation des Konflikts zwischen den Houthi-Rebellen und ihren Verbündeten in der Armee sowie den Regierungstruppen und ihren ausländischen Unterstützern Ende März wurden bereits mehr als 4.400 Menschen getötet. Ein Großteil der Bevölkerung des ohnehin armen Landes ist infolge des Konflikts von Hunger bedroht.
2International
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): Es ist phänomenal, wie sich die Mannschaft in diesem Europacupjahr präsentiert hat. Sie hat abgesehen von den guten Ergebnissen auch gute Performances abgeliefert. Der Gruppensieg ist etwas ganz Besonderes, wurde von uns als Rapid noch nicht erreicht. Ich habe Riesenrespekt vor meiner Mannschaft, die Spieler können sehr stolz auf sich sein. Es war sehr harte Arbeit, wir waren in einigen Phasen unkonzentriert, das Gegentor war mehr als unnötig, da hätten wir uns cleverer anstellen müssen. Trotzdem ist die Mannschaft danach stabil geblieben, hat versucht, das Resultat über die Bühne zu bringen, und das ist gelungen. Maximilian Hofmann (Rapid-Torschütze): Der Gruppensieg war unser großes Ziel. Wir haben gehofft, dass Villarreal etwas liegenlässt. Für uns als Mannschaft ist das ein großer Erfolg. Jeder Einzelne kann stolz sein. Thanos Petsos (Rapid-Mittelfeldspieler): Wir freuen uns extrem über die 15 Punkte und dass wir Gruppensieger geworden sind. Es war auch heute ein schweres Stück Arbeit, aber ich denke, wir sind verdient Erster geworden. Es ist eine Bestätigung für die Arbeit, die wir geleistet haben. Ich denke, dass jeder darauf stolz sein kann. Es ist mir relativ egal, wer kommt, ich denke, wir können noch einiges erreichen. Wir werden sehen, welches Los wir bekommen.
4Sport
Auftakt zur Abrüstung in Anwesenheit von Präsident Benigno Aquino. Manila - Im Rahmen eines Friedensvertrages haben die muslimischen Rebellen auf den Philippinen die ersten 75 Gewehre an die Regierung abgegeben. Der Auftakt zur Abrüstung am Dienstag hat das Ziel, 145 Kämpfer der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF) außer Dienst zu stellen. Sie sollen im Gegenzug unter anderem Finanzhilfe der Regierung erhalten, um in ein ziviles Leben zurückzufinden. An der Übergabe der Waffen rund 900 Kilometer südlich von Manila nahmen Präsident Benigno Aquino und weitere Regierungsvertreter teil. Ein MILF-Sprecher wies darauf hin, dass die Abgabe der Waffen nicht gleichbedeutend sei mit einer Aufgabe der Rebellen, sondern Teil eines Normalisierungsprozesses. Nach 17 Jahren Verhandlungen hatten die Regierung und Rebellen der Moro Islamischen Befreiungsfront im März 2014 Frieden geschlossen.
2International
Beim Thema Geschlechtergerechtigkeit sieht die FPÖ rot. In dem von Norbert Hofer redigierten Blauen-Handbuch wird da als Feindbild gar Lenin bemüht. Über Österreich liegt Spannung. Der neue Bundespräsident wird gewählt. Alexander Van der Bellen oder Norbert Hofer?: Wieder eine Kür, bei der es, wie inzwischen bei fast allen Wahlen, um die Rolle der FPÖ geht. Denn Hofer hat sich in diesem Wahlkampf immer offen als Kandidat dieser Partei deklariert. Die politischen Inhalte die FPÖ waren daher in den vergangenen Tagen und Wochen naturgemäß ein in der Berichterstattung wichtiges Thema. Auch hier in diesem Blog. Hier ging es etwa um die – laut FPÖ-Parteiprogramm und dem Handbuch freiheitlicher Politik – von der FPÖ gewünschte Aufwertung des Deutschtums als Grundlage von Kultur und Kunst. Und es ging um die von Hofers Partei angestrebte Wiederabschaffung der zivilen Rechte von Lesben und Schwulen, die diesen in den vergangenen Jahren in Österreich zuerkannt wurden. Massive Änderungen, die auf Verschlechterungen hinauslaufen, sollen laut FPÖ-Plänen aber auch einer weit größeren Bevölkerungsgruppe ins Haus sehen: den Frauen. Laut blauem Parteiprogramm und Handbuch soll es einen Kahlschlag bei allen Maßnahmen geben, mit denen die öffentliche Hand Frauen fördert – etwa um ihre berufliche und einkommensmäßige Situation zu verbessern. Im FPÖ-Parteiprogramm wird dies mit der gleichen – offenbar entwaffnend gemeinten – Offenheit kundgetan, der sich im Bundespräsidentschaftswahlkampf FPÖ-Kandidat Hofer befleißigte: etwa als er ankündigte, man werde sich noch wundern: Die Bevorzugung eines Geschlechts zur Beseitigung tatsächlicher oder vermeintlicher Benachteiligungen wird von uns entschieden abgelehnt, ist da zu lesen. Keine Beseitigung von Benachteiligungen, auch von tatsächlichen nicht: Wie soll man das anders verstehen, als dass die FPÖ – diese laut Demoskopen von besonders vielen Männern gewählte Partei – für die Aufrechterhaltung der auch in Österreich noch ganz realen Ungleichbehandlung von Frauen eintritt? Und, weiter: Daher sprechen wir uns gegen eine Quotenregelung oder das ‚Gender-Mainstreaming‘ aus. Tatsächlich ist das Gender Mainstreaming ein Objekt besonderer Ablehnung der FPÖ. Das unter anderem von der EU befürwortete Prinzip, dass bei Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen die Gleichstellung der Geschlechter gefördert werden soll, wird von der dieser Partei geradezu verteufelt. Das zeigt sich im – von Norbert Hofer redigierten – Handbuch freiheitlicher Politik in Gestalt eines in der heutigen Zeit völlig deplatzierten Bolschewistenhasses: ‘Gender Mainstreaming‘ soll im ‚Top-Down-Prinzip‘ durchgepeitscht werden. Das bedeutet, dass auf allen staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen alle Entscheidungen einer von der Spitze vorgegebenen Maxime unterworfen werden, steht da. Und weiter: Diese Strategie findet ihren Ursprung im Wesen der marxistisch-leninistischen Kaderpartei, in der die revolutionäre Avantgarde (Lenin) die Struktur für den Klassenkampf – hier den Geschlechterkampf –der unbedarften Masse vorgibt. Diesbezüglich, so das Handbuch, sei Konspiration am Werk, eine hidden agenda, die schlussendlich die Zerstörung der Identitäten zum Ziel habe –gesamtgesellschaftlich, kulturell sowie individuellgeschlechtlich. Von Lenins Revolutionären über frühe Feministinnen bis in die heutigen Brüsseler Bürokratenburgen ziehe sich ein roter Faden. Begrifflich dockt die FPÖ hier an die Identitären-Bewegung an, die sich zuletzt durch gut inszenierte Störaktionen hervorgetan hat. Nur: Ist der Marxismus-Leninismus im Jahr 2016 noch von politischer Relevanz? Genießt er in der heutigen, neoliberal bestimmten Welt, hundert Jahre nach der bolschewistischen Revolution, noch irgendeine über Kleingruppen hinausgehende Wichtigkeit? Sicher nicht. Und was hat das alles mit der in der EU betriebenen Frauen-Gleichstellungspolitik zu tun? Dort werde die Zersetzung der Gesellschaft propagiert, vermeint das Blauen-Handbuch: eine Endzeitvision. Als Gegenentwurf dazu haben die FPÖ und ihr Mastermind Hofer nichts als das Ziel einer Gesellschaft anzubieten, in der nicht Frauen gefördert werden, sondern deren Benachteiligung als unveränderbar gilt.
1Panorama
Später Doppelpack lässt Grödig beim 2:2 über einen Punkt im Abstiegskampf jubeln. Tobias Kainz hat Schlusslicht SV Grödig am Mittwoch in der Fußball-Bundesliga vor einer Niederlage bewahrt. Grödig machte im Heimspiel gegen die SV Ried dank eines Doppelpacks des Außenverteidigers in der Schlussphase (83., 93.) einen 0:2-Rückstand wett und durfte sich noch über ein 2:2 (0:0) freuen. Innenverteidiger Thomas Reifeltshammer, der schon beim 1:0-Heimsieg am 21. November getroffen hatte, brachte die Rieder in der 54. Minute per Kopf in Führung. Joker Mathias Honsak erhöhte eine Minute nach seiner Einwechslung nach einem Solo tief aus der eigenen Hälfte auf 2:0 (82.), doch Kainz sorgte noch für den zweiten Punkt der Grödiger im fünften Spiel dieses Jahres. Mit seinem Anschlusstreffer nur eine Minute nach dem zweiten Gegentreffer hielt er die Schöttel-Elf im Spiel, in der dritten Minute der Verlängerung belohnte er die Grödiger Bemühungen in der zweiten Halbzeit mit dem Treffer zum 2:2-Remis. Grödig liegt damit einen Punkt hinter dem SCR Altach, der am Vortag in Wolfsberg verloren hat, Ried wahrte den Drei-Punkte-Vorsprung auf das Tabellenende. Das Sechs-Punkte-Spiel von zwei abstiegsbedrohten Teams war in der ersten Halbzeit keines für Fußball-Feinschmecker. Kampf und Krampf überwogen gegenüber spielerischen Momenten, beide Mannschaften erarbeiteten sich jeweils nur eine gute Chance. Grödig-Torhüter Rene Swete bügelte bei einem Schuss von Dieter Elsneg einen Brauer-Fehler aus (15.), die in der Schlussphase aufkommenden Grödiger vergaben durch Daniel Schütz (43.) eine mögliche Pausenführung. Nach der Pause wurde die Partie lebhafter. Für Ried kam Elsneg nach einem Walch-Stangler nicht an den Ball (47.), auf der Gegenseite kam Schütz nicht mehr richtig zum Kopfball (51.). Mit einer Standardsituation ging Ried kurz darauf in Führung. Petar Filipovic verlängerte einen Elsneg-Freistoß mit dem Nacken unkontrolliert, aber genau auf Reifeltshammer weiter, der sicher einköpfelte (54.). Grödig übernahm danach das Kommando. Die größte Chance auf das 1:1 vergab Christian Derflinger, der an Torhüter Thomas Gebauer scheiterte (76.). Ein Grödiger Freistoß in den Rieder Strafraum wurde danach aber zum Bumerang. Die Rieder wehrten den Freistoß ab, der 19-jährige Honsak kam etwa Mitte der eigenen Spielhälfte zum Ball, lief den Gastgebern auf und davon und verwertete sicher (82.). Doch Grödig bäumte sich noch einmal auf, nachdem quasi postwendend ein Kainz-Schuss im Netz landete (83.). In der Nachspielzeit war der Verteidiger neuerlich treffsicher, als eine Faustabwehr von Torhüter Gebauer direkt vor seinen Füßen landete. Grödig tankte damit Moral für das schwere Auswärts-Duell mit Meister Red Bull Salzburg am Samstag. (APA, 2.3.2016) Fußball-Bundesliga (25. Runde): SV Grödig – SV Ried 2:2 (0:0). Grödig, DAS.GOLDBERG-Stadion, 1.320, SR Hameter. Tore: 0:1 (54.) Reifeltshammer 0:2 (82.) Honsak 1:2 (83.) Kainz 2:2 (93.) Kainz Grödig: Swete – T. Kainz, Maak, D. Baumgartner, Denner – Brauer, Rasner (85. Kerschbaum) – Schütz (55. Ofosu), Derflinger, Goiginger (58. Wallner) – Sulimani Ried: Gebauer – Janeczek, Reifeltshammer, Filipovic – Hart, Brandner, Trauner, Streker – Walch (63. Bergmann), Fröschl (91. Gavilan), Elsneg (81. Honsak) Gelbe Karten: Denner, Baumgartner, Brauer bzw. Streker
4Sport
Wahl in strategisch wichtiger Stadt Mariupol abgesagt – Wahlergebnis könnte Schicksal von Koalition Poroschenkos besiegeln. Kiew/Mariupol – Der Konflikt mit den prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine hat am Sonntag die Kommunalwahlen in dem Land überschattet. In der ostukrainischen Hafenstadt Mariupol, der letzten größeren Stadt in der Konfliktregion unter Kontrolle der ukrainischen Armee, wurde die Wahl kurzfristig abgesagt. Die Wahlen gelten als wichtiger Test für den prowestlichen Staatschef Petro Poroschenko. Als Grund für die Absage der Wahl in Mariupol, wo prorussische Gruppen im Wahlrennen vorne lagen, wurden offiziell Probleme mit den Wahlzetteln angegeben. Der Urnengang müsse deshalb verschoben werden, teilte die städtische Wahlkommission mit. Poroschenko sagte, in Mariupol wurde Wahlbetrug vorbereitet. Er nannte dies bei seiner Stimmabgabe in Kiew absolut inakzeptabel. Enttäuschte Wähler erhoben in Mariupol indes den Vorwurf, dass die 500.000-Einwohner-Stadt absichtlich ohne Verwaltung bleiben solle. Die prorussischen Rebellen im Osten des Landes hatten wiederholt versucht, die strategisch wichtige Stadt zu erobern, die zwischen den von den Rebellen kontrollierten Gebieten und der von Russland annektierten Halbinsel Krim liegt. Die Rebellen-Gebiete waren von den Wahlen ohnehin ausgenommen. Die Separatisten boykottieren den Urnengang wollen dort nächstes Jahr eigene Wahlen abhalten. Angesichts der unsicheren Lage hatten die ukrainischen Behörden aber auch beschlossen, in 122 von der ukrainischen Armee kontrollierten Kommunen an der Frontlinie keine Wahlen abzuhalten. In dem Gebiet wird seit September ein Waffenstillstand weitgehend eingehalten. Für Präsident Poroschenko, dem vorgeworfen wird, sein Versprechen einer raschen Beendigung des Konflikts nicht eingehalten beziehungsweise den prorussischen Rebellen zu sehr nachgegeben zu haben, sind die Kommunalwahlen von womöglich vitaler Bedeutung. Seine zerstrittene Regierungskoalition könnte an der Wahl sogar zerbrechen, was eine Auflösung des Parlaments zur Folge haben könnte. Analysten gingen davon aus, dass die Vaterlandspartei von Julia Timoschenko die Koalition verlassen könnte, sollte sie bei den Kommunalwahlen gut abschneiden. Für die Regierung ist eines der größten Risiken bei den Wahlen zudem ein Erstarken der prorussischen Opposition in Kommunen im Süden und Südosten des Landes. In einigen Städten wie Charkow an der Grenze zum Separatisten-Gebiet oder Odessa am Schwarzen Meer könnten Anhänger des Anfang 2014 entmachteten Kreml-treuen Präsidenten Viktor Janukowitsch den Sieg davon tragen. In Charkow stand der Janukowitsch-Getreue Gennadi Kernes zur Wiederwahl, dem Misshandlungen von proeuropäischen Demonstranten zur Last gelegt werden. In Odessa standen sich der prorussische Amtsinhaber Gennadi Truchanow und der Deutsch-Ukrainer und ehemalige Microsoft-Jurist Sascha Borowik gegenüber. Poroschenkos Zustimmungswerte sind stark eingebrochen. Nach jüngsten Umfragen lehnen 71 Prozent der Ukrainer seine Amtsführung ab, nachdem er im Mai 2014 noch im ersten Durchgang mit 54,7 Prozent der Stimmen gewählt worden war. Viele Ukrainer leiden auch unter steigenden Lebenshaltungskosten, Steuern und Sparmaßnahmen wegen der Auflagen der internationalen Gläubiger des verschuldeten Landes. Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr. Mit Ergebnissen wurde wegen des komplizierten Auszählungsverfahrens erst in einigen Tagen gerechnet. Mehr als 1.500 internationale Wahlbeobachter waren vor Ort.
2International
Im Zentrum der Kommunikation steht die Pensionsabsicherung. Wien – Die Agentur Zum goldenen Hirschen startet im Oktober die nächste Kampagne für die Generali Versicherung. Im Zentrum der Kommunikation steht die Pensionsabsicherung. Die verschiedenen Spots kommen in TV, Online und im Kino zum Einsatz. Regie führte Marten Persiel (This ain’t California). (red, 23.10.2015) Credits: Verantwortlich bei Generali Versicherung AG | Marketing-Leitung: Tilman Buchner | Werbeleitung: Barbara Trenkwalder | Projekt-Leitung: Katja Baumgarth-Blagusz, Martin Jesser | Verantwortlich bei Zum goldenen Hirschen Wien | Creative Director: Hannes Böker, Alexander Zelmanovics | Art Director: Hannes Böker | Senior Copywriter: Dorothee Bernhard | Copywriter: Michael Pelzl | Graphic Designer: Simon Pointner | Client Service: Gerhard Martinek | Senior Account Manager: Petra Eggenreich | Account Manager: Pia Pichler | Filmproduktion: Mican Film | Regie: Marten Persiel | DOP: Felix Leiberg | Tonstudio: MG Sound | Fotograf: Robert Staudinger
6Etat
Plattformen für das Einsteiger-Segment sollen gegen Jahresende auf den Markt kommen. Unter dem Namen Apollo Lake will Chiphersteller Intel seine Plattformen im Einsteiger-Segment um eine frische Generation erweitern. Diese sollen nicht nur mehr Leistung und bessere Energieeffizienz bieten, sondern erhalten auch integrierte Sensorenlösungen und unterstützen mehr USB-Anschlüsse, wie aus einer Präsentation des Unternehmens hervor geht. Durch die Erweiterungen der Plattformen, die laut Heise wohl für die Celeron- und Pentium-Reihe entwickelt werden, sollen Hersteller künftig den Preis von Einsteiger-Notebooks, Chromebooks und Mini-PCs weiter drücken können. Der Trend hin zu günstigen Geräten, zunehmend auch Kombinationen aus Tablet und Notebook (Convertibles) dürfte sich heuer fortsetzen. Anstelle der bislang genutzten Braswell-Architektur und einer Grafikeinheit der achten Generation soll Apollo Lake CPU-Kerne auf Basis von Goldmont und auch neuere GPUs (Gen 9) erhalten. Entworfen werden die Chips mit zwei oder vier Prozessorkernen. Auf den Markt kommen sollen sie gegen Ende des Jahres.
0Web
Verkauf von schwarzem Tee seit 2010 um ein Fünftel gesunken. London – Die Liebe der Briten für die klassische Tasse Tee nimmt ab: Die Verkaufsmengen von schwarzem Tee sind seit 2010 um mehr als ein Fünftel (22 Prozent) auf 76 Millionen Kilogramm gefallen, wie die Marktforschungsfirma Mintel am Mittwoch mitteilte. Die Umsätze sanken von 2012 bis 2014 um rund 13 Prozent auf 425 Millionen Pfund (610 Millionen Euro). Bis 2020 werde der Konsum weiter auf knapp 69 Millionen Kilogramm zurückgehen, prophezeite Mintel. Der klassische schwarze Tee kämpft um das Interesse des Konsumenten im Wettbewerb mit anderen Getränken, erklärte die Mintel-Analystin Emma. Tee habe ein nicht gerade aufregendes Image. Einen weiteren Grund sieht die Marktforscherin im wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Briten: Tee werde oft zu Gebäck oder Süßigkeiten getrunken, und diese Leckereien würden sich viele Leute mittlerweile verkneifen. Die Angst vor Zucker und der nachlassende Konsum von Süßigkeiten könnten ebenfalls negative Auswirkungen auf den Teekonsum haben. Allerdings: Noch immer sagen 54 Prozent aller Briten, dass sie jeden Tag mindesten eine Tasse Tee trinken. Und: Früchte- und Kräutertees sind den Marktforschern zufolge in Großbritannien im Kommen – die Umsätze kletterten in den vergangen fünf Jahren um 31 Prozent auf 76 Millionen Pfund.
1Panorama
Bernhard Gruber komplettiert starkes Ergebnis der Kombinierer als neuerlich Vierter. Lillehammer – Der Steirer Lukas Klapfer hat am Sonntag in Lillehammer im Weltcup der Nordischen Kombination vor Bernhard Gruber Platz drei belegt. Weltmeister Gruber war bereits am Vortag Vierter geworden. Der 29-jährige Klapfer musste sich im Zielsprint nur dem Norweger Magnus Krog und Samstag-Sieger Fabian Rießle aus Deutschland geschlagen geben. Wilhelm Denifl schaffte als Achter einen weiteren Spitzenplatz für den ÖSV. Während sich der nach dem Normalschanzen-Bewerb drittplatzierte Denifl auf der äußerst schwierigen Loipe im Spitzenfeld halten konnte, rutschte Sprung-Sieger Mario Seidl auf den 19. Endrang zurück. Die besseren Läufer Klapfer (7. nach dem Springen) und Gruber (17.) hatten bald nach dem Start in eine zehnköpfige Spitzengruppe gefunden. Aus dieser fielen Seidl, Denifl und andere allmählich zurück. In der vorletzten Runde musste auch Gruber etwas abreißen lassen. Der Salzburger kämpfte sich im Finale aber fast noch an das Spitzentrio heran und lief schließlich 8,5 Sekunden hinter Krog ins Ziel. Der Norweger holte im letzten Anstieg einen kleinen Vorsprung heraus, den er im Zielsprint nicht mehr hergab und seinen zweiten Weltcup-Erfolg feierte. Klapfer (1,9 Sek. zurück) hatte am Ende auch knapp gegen Rießle (1,0) das Nachsehen. Ich bin voll happy. Gerade zu Saisonanfang rechnet man nicht unbedingt, dass man gleich so gut hineinstartet. Ich war gestern schon zufrieden, habe aber gewusst, das ich noch Luft nach oben habe, das habe ich heute gezeigt. Ich war bis zum Schluss um den Sieg dabei, das ist natürlich positiv hoch drei, meinte Klapfer. Auch Cheftrainer Christoph Eugen war überrascht vom starken Auftritt von Klapfer. So ein Rennen habe ich mir von Lukas nach dem gestrigen Rennen ehrlich gesagt nicht erwartet, sagte Eugen, der auch vom Mannschaftsergebnis angetan war. Gruber freute sich über seinen Vorstoß in der Loipe nach mittelmäßigem Sprung. Vom 17. auf den vierten Platz, da ist mir heute ein super Lauf gelungen, ich habe mich echt gut gefühlt, so der Salzburger. (APA, 6.12.2015) Ergebnisse des Weltcup-Auftakts der Nordischen Kombinierer in Lillehammer am Sonntag – Endstand nach einem Sprung (Normalschanze) und dem 10-Kilometer-Lauf: 1. Magnus Krog (NOR) 25:41,8 Min. (15. im Springen/6. im Langlauf) – 2. Fabian Rießle (GER) +1,00 Sek. (10./8.) – 3. Lukas Klapfer (AUT) 1,9 (7./12.) – 4. Bernhard Gruber (AUT) (17./9.) 8,5 – 5. Eric Frenzel (GER) 17,1 (6./21.) – 6. Akito Watabe (JPN) 21,6 (8./19.). Weiter: 8. Wilhelm Denifl 25,3 (3./25.) – 19. Mario Seidl 1:05,6 Min. (1./41.) – 22. Harald Lemmerer 1:09,4 (30./18.) – 25. Philipp Orter 1:21,8 (29./22.) – 27. Paul Gerstgraser 1:28,3 (49./5.) – 35. Fabian Steindl (alle AUT) 1:53,5 (12./42.) Weltcupstand (2 von 20 Bewerbe): 1. Rießle 180 Punkte – 2. Krog 132 – 3. Watabe 120 – 4. Gruber 100 – 5. Klapfer 82 – 6. Ilkka Herola (FIN) 78. Weiter: 15. Denifl 35 – 18. Orter 32
4Sport
Uni-Wien Forscherin erhält höchsten Förderpreis Österreichs – Acht Nachwuchswissenschafter mit Start-Preisen ausgezeichnet. Wien – Er ist der höchste Wissenschaftsförderpreis in Österreich und wird gern als Austro-Nobelpreis bezeichnet. Doch zwischen dem Wittgenstein-Preis und dem Nobelpreis gibt es nicht nur einen kleinen Unterschied, was das Renommee betrifft. Zwar ist der Wittgenstein-Preis mit 1,6 Millionen Euro besser dotiert, doch das gesamte Geld muss wieder in die Forschung gesteckt werden. Er ist damit zugleich auch eine Form der Spitzenforschungsförderung. 2015 geht der seit genau 20 Jahren existierende Preis wieder einmal an die Geisteswissenschaft und an eine Frau: Gewinnerin ist die aus Deutschland stammende Byzantinistin Claudia Rapp, die nach 17 Jahren an der University of California in Los Angeles (UCLA) seit 2011 an der Universität Wien lehrt und forscht. Die Auszeichnung wurde Montagabend in Wien gemeinsam mit den mit jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro dotierten Start-Preisen an acht Nachwuchsforscher verliehen. In Summe stehen den neun Forschern rund elf Millionen Euro zur Verfügung. Die Preisgelder sollen Freiheit und Flexibilität bei der Durchführung ihrer Forschungsarbeiten ermöglichen. Ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury internationaler Wissenschafter. Rapp sei ein Beleg für die exzellente Geistes- und Kulturwissenschaft in Österreich, erklärte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Rapp, geboren am 20. Juni 1961 in Gießen (Deutschland), ist seit 2011 Professorin für Byzantinistik an der Universität Wien und seit 2012 Leiterin der Abteilung Byzanzforschung am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Zuvor war sie 17 Jahre lang an der UCLA tätig. Wien bezeichnete sie als internationalen Top-Forschungsstandort ihres Fachs und angesichts der Tradition und der Vielzahl an ausgewiesenen Forschern auf diesem Gebiet als Schlaraffenland der Byzantinistik. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten Sozial- und Religionsgeschichte. So beschäftigt sie sich etwa mit dem Ritual der Verbrüderung im Byzantinischen Reich, wo sich zwei Männer durch das Gebet eines Priesters zu Brüdern erklären lassen konnten, oder mit subversiven Strömungen in der byzantinischen Dichtkunst. In ihrem Projekt Sinai Palimpsests macht ein internationales Forscherteam mithilfe moderner Technik Texte auf Pergamenten aus dem Katharinenkloster im ägyptischen Sinai wieder sichtbar, die abgekratzt oder abgewaschen wurden, um das rare Pergament mehrfach zu nutzen. Sie freue sich über den Preis allein schon im Sinne einer Auszeichnung für die Grundlagenforschung und die historischen Geisteswissenschaften, sagte Rapp. Die Tatsache, dass damit eine hoch dotierte Fördersumme verbunden sei, werde ihr ermöglichen, zusammen mit Kollegen in Wien und in internationaler Zusammenarbeit der Byzanzforschung eine neue Richtung zu geben. Das wolle sie im Rahmen ihre Projekts zum Thema Mobilität, Mikrostrukturen und persönliche Handlungsspielräume tun. Dabei solle nicht nur kulturelle Mobilität, also Kulturkontakte und Kulturaustausch von Byzanz mit Europa und Asien erforscht werden, sondern auch die Mobilität im Sinne von sozialer Durchlässigkeit innerhalb der byzantinischen Gesellschaft. Rapp ist nach Ruth Wodak (1996), Marjori Matzke (1997), Renee Schroeder (2003) und Ulrike Diebold (2013) die fünfte Frau, die den seit 1996 jährlich vergebenen Wittgensteinpreis erhalten hat.
7Wissenschaft
Laut "Publisher Weekly" ist der Grund ein Streit bei ihrem ursprünglichen US-Verlag Little, Brown. USA/GB – Die bekannte Kinderbuch-Autorin Cornelia Funke (Tintenherz, Herr der Diebe) gründet für ihre Bücher einen eigenen Verlag – Breathing Books – in den USA und Großbritannien, berichtet das Branchenmedium turi2.de. Laut Publisher Weekly ist der Grund dafür ein Streit bei ihrem ursprünglichem US-Verlag Little, Brown der Hachette-Gruppe. Funke will pro Jahr etwa zwei bis vier Bücher veröffentlichen. Zusätzlich soll eine App der Multimedia-Firma Mirada Studios das Angebot erweitern.
6Etat
Unfall bei Abseil-Aktion an Kölner Schokoladenmuseum – Konzerte abgesagt. Köln – Der Schlagersänger Michael Wendler hat sich bei den Dreharbeiten für das nächste RTL-Dschungelcamp die Hand gebrochen. Der 43-Jährige sollte beim Dreh für eine sogenannte Großstadtdschungel-Mission am Kölner Schokoladenmuseum abgeseilt werden. Statt dabei rechtzeitig vom Seil gestoppt zu werden, sei Wendler am Dienstag mit der Hand auf dem Boden aufgekommen, sagte ein RTL-Sprecher. Wendlers Management teilte mit, der Sänger habe sich einen komplizierten Bruch in der Hand zugezogen und sei noch am Dienstag operiert worden. Die in den kommenden Tagen in Deutschland geplanten Konzerte wurden abgesagt. Wendler ist einer von 27 Kandidaten bei der Show Ich bin ein Star – Lasst mich wieder rein. Ehemalige Dschungelcamp-Bewohner spielen darum, wer bei der zehnten Staffel im nächsten Jahr wieder in den australischen Dschungel darf. Die Sendungen werden ab 31. Juli ausgestrahlt. Aus Österreich ist Christine Mausi Lugner mit dabei.
6Etat
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0Web
Langjähriger Leiter des Wiener Ensembletheaters. Wien – Die sich langsam vollziehende Entpolitisierung des Theaters nahm Dieter Haspel schmerzlich zur Kenntnis, wie er in einem Interview mit der Austria Presse Agentur anlässlich seines 70. Geburtstag bekannte. War er doch ein Mensch, der an die Veränderbarkeit der Welt und die Notwendigkeit von Theater als Mittel zur Aufklärung stets glaubte. Vierzig Jahre lang war Haspel Theaterdirektor, als er 2010 das von ihm mitbegründete Ensembletheater am Petersplatz an die Nachfolger (Garage X) übergab. Gestern, Montag, ist der Alt-68er nach langer schwerer Krankheit in Wien gestorben. Das gab die frühere Ensembletheater-Geschäftsführerin Christine Bauer bekannt. Im Juni wäre Haspel 73 geworden. Der Arbeitersohn aus Gloggnitz in Niederösterreich, gelernter Kaufmann, gründete 1968 mit Hilde Berger und Götz Fritsch das Cafétheater, aus dem das spätere Ensembletheater hervorging. Am Standort Petersplatz (noch im ehemaligen Café Einfalt) hielt eine politisch motivierte, studentische Theatergruppe mit neuen Texten Einzug; man spielte Autoren wie Wilhelm Pevny, Konrad Bayer, Wolfgang Bauer, Bertolt Brecht. Letzterer war Haspels Lieblingsautor, viele seiner Stücke hat er inszeniert, darunter Im Dickicht der Städte (1974), Baal (1975) oder die Parabel Der gute Mensch von Sezuan (2004). Er war es auch, der 1976 die legendäre Proletenpassion der Gruppe Schmetterlinge in der Arena inszeniert hat. Ästhetische Experimente sind für mich uninteressant, meinte Dieter Haspel in einem Gespräch mit dem Falter. Meine Stärke ist mein politischer Wille. Dieses Credo ließ das Theater Haspels, das zu Beginn in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den aufregendsten der Wiener Szene gehörte, später ins Hintertreffen geraten. Nachdem sich die Radikalität der Arbeiten im Kontext neuer Formen abgeschwächt hatte, wurde den Inszenierungen Textlastigkeit und schnöder Realismus vorgehalten. Welch kraftvolle Arbeiten aber aus Haspels unbeirrbarer Haltung hervorgehen konnten, zeigte noch 2010 seine Gespenster-Inszenierung in der Garage X. Damals stand in der STANDARD-Kritik zu lesen: Nostalgie, mit Könnerschaft beschworen.
8Kultur
Eine Onlineplattform soll bei der Anerkennung von Ausbildungen helfen. Ob das Kurz-Vorhaben funktioniert, wird aber bezweifelt. Wien – Ankündigungen gab es schon reichlich. Bereits vor zwei Jahren versprach Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) einen großen Wurf für ein Berufsanerkennungsgesetz. Durch dieses sollen es Zuwanderer leichter haben, ihre im Ausland erworbenen Qualifikationen entsprechend anrechnen lassen zu können. Bisher funktioniert das nämlich alles andere als optimal. Laut OECD sind in Österreich 31 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund für ihre Jobs überqualifiziert. Kurz vor Weihnachten hat Kurz dann endlich einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der – so zumindest der Plan – die Verfahrensabläufe vereinfachen soll. Kernpunkt ist ein vom Integrationsfonds betriebenes elektronisches Anerkennungsportal. Sowohl im In- als auch im Ausland soll man über dieses Tool Anträge stellen sowie Zeugnisse und andere Ausbildungsnachweise hochladen können. Die Anträge sollen dann an die zuständigen Behörden – es gibt zahlreiche involvierte Stellen auf Bundes- und Landesebene – weitergeleitet werden. Viele Zweifel An der Umsetzbarkeit gibt es aber massive Zweifel, wie nun Stellungnahmen zum Entwurf zeigen. Kritisiert wird weiters – wie auch vom Finanzministerium – dass der finanzielle Mehraufwand vom Außenministerium angesichts der großen Zahl an Verfahren nicht konkret beziffert wurde. Klarstellung zu Asylwerbern gefordert Gleich mehrere Stellen – darunter ÖGB und Industriellenvereinigung – vermissen Klarstellungen, wonach auch Asylwerber schon während des Verfahrens die Anerkennung ihrer Qualifikationen beantragen können. Bei der Gewerkschaft ist man generell skeptisch, ob sich durch das neue Gesetz etwas zum Besseren wandelt. Zwar soll die Verfahrensfrist eigentlich bei maximal vier Monaten liegen. Da diese aber erst nach Einlangen der vollständigen Unterlagen beginne, die Behörde ein Monat für die Eingangsbestätigung Zeit habe und mit einer Reihe unvollständiger oder fehlender Unterlagen zu rechnen sei, wird sich an den tatsächlichen Zeiten in der Praxis wenig ändern, so die ÖGB-Prognose. Daher werde leider nicht für mehr Klarheit im Anerkennungsdschungel gesorgt.
5Inland
Es soll sich um die am einfachsten zu nutzende Verschlüsselungssoftware handeln. Der Anonymisierungsservice Tor hat seinen langerwarteten Messenger veröffentlicht. Es handelt sich um eine erste Betaversion des Dienstes, der eine vor Spionen und anderen Mitlesern sichere Kommunikation verspricht. Der Tor Messenger setzt auf XMPP und Jabber, wodurch bestehende Facebook- und Google-Kontakte integriert werden können. Sämtliche Nachrichten werden verschlüsselt und durch das Tor-Netzwerk geleitet, wodurch eine Verfolgung des Gesprächs sehr schwer fällt. Nach den Enthüllungen von NSA-Whistleblower Edward Snowden hatte es eine Renaissance an sicheren Anwendungen gegeben. Die meisten sind allerdings entweder schwierig zu bedienen oder nicht per se verschlüsselt. So muss für Pidgin beispielsweise ein eigenes Plugin installiert werden. Threema ist hingegen nur für mobile Kommunikation erhältlich. Laut Wired ist es mit etwas Mühe zwar möglich, Metadaten über die Kommunikatoren im Tor Messenger herauszufinden, prinzipiell bietet die neue App aber großen Schutz.
0Web
"Frische Ansätze längst fällig" – Interner Widerstand, Pläne später auf Gecko umzusatteln. Einst war Firefox so etwas wie der Ritter auf dem weißen Pferd für das Web: War es doch der Mozilla-Browser, der die Alleinherrschaft des Internet Explorers und den damit einhergehenden Entwicklungsstillstand durchbrechen konnte. Jahre später sieht die Situation etwas anders aus: Google hat mit seinem Chrome längst die Führungsrolle übernommen, der Firefox verliert seitdem langsam aber stetig an Marktanteilen. In dieser Situation wollen es nun einige Mozilla-Entwickler mit einem Neuanfang versuchen. Unter dem Namen Tofino arbeitet der Softwarehersteller derzeit an einem experimentellen, neuen Browser. Was wir von einem Browser wollen – sowohl am PC als auch auf mobilen Geräten – hat sich seit Firefox 1.0 stark gewandelt, argumentiert Mark Mayo, Senior Vice President für das Firefox Projekt im ersten Eintrag am Tofino-Blog. Frische Ansätze seien entsprechend längst fällig. In einem zweiten Blog-Beitrag betonen die Entwickler, dass für Tofino alles in Frage gestellt werden soll, was gemeinhin von einem Browser erwartet wird. Von Bookmarks über Tabs bis zur klassischen Adresszeile stehe alles zur Disposition. Es gelte herauszufinden, was wirklich die jeweils besten Lösungen seien – und was nur aus Gewohnheit mitgeschleppt werde. Dass das Tofino-Projekt Mozilla-intern nicht unumstritten ist, hat hingegen einen anderen Grund. Als Softwarebasis verwendet man nämlich derzeit nicht die Mozilla-Rendering-Engine Gecko sondern Electron, ein Framework zum raschen Erstellen von Programmen auf Grundlage von Googles Chromium. Dies sei für die Erstellung von Prototypen hervorragend geeignet. Gegenüber CNET betont Mayo denn auch, dass die letzten Wochen alles andere als leicht gewesen seien. Mozilla-intern gebe es viele Ängste, dass mit dem Experiment dem Firefox geschadet werden könnte, und Tofino indirekt als Misstrauen gegen die eigene Technologie interpretiert werden könnte. Dies sei aber definitiv nicht das Signal, dass man aussenden möchte. Allerdings steht auch Mayo selbst in der Kritik, weil er Tofino angekündigt hat, ohne eine weiteres Projekt zu erwähnen: Unter dem Namen Positron arbeitet Mozilla parallel daran, Gecko leicht in andere Projekte einbettbar zu machen. Ist dies einmal ausreichend stabil, könnte Tofino sich auch wieder von der Chromium-Basis verabschieden. Dass diese Streitigkeiten öffentlich werden, ist nicht zuletzt aber auch Ausdruck einer größten Stärken von Mozilla: Der offenen Kultur, die einen Einblick in das Projekt erlaubt, wie es bei keinem anderen Anbieter der Fall ist.
0Web
Bald soll die Social Media Plattform wieder verändert werden: Artikel von Partnern sollen in kompletter Länge im Newsfeed angezeigt werden. Menlo Park (Kalifornien)/Wien - Noch dieses Monat soll auf Facebook die Funktion Instant Articles eingeführt werden. Demnach ist es dann - für große Partner wie die New York Times, Buzzfeed und National Geographic - möglich die eigenen Artikel und Videos in voller Länge, in den Neuigkeiten der User, anzeigen zu lassen. Die kompletten Werbeeinnahmen, die durch diese Funktion erzielt werden, können die Partner behalten. Somit wird Facebook durch diese Funktion vorerst keine Einnahmen erzielen. Die Social Media Plattform rechnet allerdings damit, die Verweildauer auf ihrem Medium erhöhen zu können, was dem Unternehmen wiederum steigenden Marktwert bringt.
6Etat
IS hatte Stadt unter seine Kontrolle gebracht. Bagdad – Irakische Sicherheitskräfte haben am Dienstag nach offiziellen Angaben große Teile der Stadt Ramadi von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Die Gegend Al-Tamim im Südwesten der hundert Kilometer von der Hauptstadt Bagdad entfernt liegenden Stadt sei zurückerobert worden, hieß es von offizieller Seite. Es ist ein bedeutender Sieg für die irakischen Truppen, die seit Wochen darum kämpfen, das Gebiet rund um Ramadi wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen. Ramadi ist die Hauptstadt der westirakischen Provinz Anbar. Der IS hatte Ramadi im Mai erobert und kontrolliert nahezu die gesamte Provinz. Anfang Oktober starteten die irakischen Regierungstruppen mit Unterstützung der US-Luftwaffe einen Angriff zur Rückeroberung. Der IS hatte im Sommer des vergangenen Jahres große Landstriche im Irak und im benachbarten Syrien unter seine Kontrolle gebracht. Einheimischen und ausländischen Truppen gelang es bisher nicht, die Extremisten zu besiegen.
2International
"Kung Fu Panda 3" verteidigte zweiten Platz. New York/Hollywood – Das Superhelden-Spektakel um Antiheld Deadpool hat die Spitze der nordamerikanischen Kinocharts verteidigt. Der Film mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle spielte an den Kinokassen in den USA und Kanada rund 55 Millionen Dollar (etwa 49 Millionen Euro) ein und blieb damit auf dem ersten Platz, wie der Hollywood Reporter am Sonntag berichtete. Auch auf dem zweiten Platz der nordamerikanischen Kinocharts blieb mit Kung Fu Panda 3 alles beim Alten. Der Animationsfilm, spielte rund 12,5 Millionen Dollar ein. Dahinter konnten sich mit dem Bibel-Film Auferstanden (11,8 Millionen Dollar) und dem Horrorschocker The Witch (8,7 Millionen Dollar) zwei Neueinsteiger platzieren. Ein dritter Neueinsteiger, das Drama Race über den Sprinter Jesse Owens, landete mit rund 7,3 Millionen Dollar auf dem sechsten Platz. Davor konnte sich die Komödie How to be Single platzieren, die 8,2 Millionen Dollar einspielte und in ihrer zweiten Woche vom dritten auf den fünften Rang abrutschte.
8Kultur
"Guter Wille reicht nicht" und Frauen seien "chronisch" unterrepräsentiert.. Stuttgart – In drei Jahren soll bei jedem fünften Tatort, Polizeiruf 110 oder ARD-Mittwochsfilm eine Frau Regie führen. Mit gutem Willen allein lasse sich der Anteil weiblicher Regiebesetzungen offenbar nicht ausbauen, sagte Programmdirektor Volker Herres am Mittwoch nach einer ARD-Intendantentagung in Stuttgart. Das Ziel von 20 Prozent sei aber nur ein erster Schritt, den man mit den Produzenten gemeinsam erreichen wolle, sagte Herres weiter. Die ARD-Sender hätten bereits begonnen, Serienproduktionen gezielt mit Regisseurinnen zu besetzen. Für die Erstling-Debütfilme sei ein Verhältnis von 50:50 fast schon erreicht, hieß es. Wie hoch der Anteil an Regisseurinnen bei den fiktionalen Produktionen aktuell ist, ließ Herres offen. Er sei aber sehr gering. Frauen seien chronisch unterrepräsentiert.
6Etat
Soll künftig beim ersten Behördenkontakt erstellt werden. Berlin – Die deutsche Regierung hat die Einführung eines einheitlichen Ausweises für alle Flüchtlinge sowie einen besseren Datenaustausch der zuständigen Behörden beschlossen. Das Kabinett verabschiedete am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzesentwurf, der im Jänner durch Bundestag und Bundesrat (Länderkammer) gehen soll. Ziel ist es, die Registrierung von Asylsuchenden zu beschleunigen. Der Ausweis soll bis zum Sommer flächendeckend eingeführt sein. Dann soll beim ersten Kontakt der Flüchtlinge mit einer Behörde ein umfangreicher Datensatz angelegt werden, auf den alle zuständigen Stellen zugreifen können. Dazu gehören neben Geburtsdatum und -ort auch die Staatsangehörigkeit, Fingerabdrücke, das Herkunftsland sowie Informationen zu Gesundheitsuntersuchungen und Impfungen, wie es in dem der AFP vorliegenden Gesetzesentwurf heißt. Der Ausweis und die dazugehörige Datenbank sollen die Registrierung der Flüchtlinge ebenso beschleunigen wie das anschließende Asylverfahren. So sieht er aus, der Ausweis für Flüchtlinge pic.twitter.com/x1rWPFypd7 Mit dem neuen System sollen die bisherigen Mehrfacherhebungen von Daten durch verschiedene Behörden künftig vermieden werden. Der neue Ausweis soll aus Papier hergestellt werden. Er wird nicht elektronisch lesbar sein, allerdings ein fälschungssicheres Element enthalten. Bisher gibt es bei der Registrierung in Deutschland und dem weiteren Datenaustausch erhebliche Probleme. Noch drastischer ist die Situation in Italien, weshalb die EU-Kommission ein Verfahren gegen das Land aufnehmen will. Nach Angaben der Brüssler Behörde landeten in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres 60.000 Migranten in Italien, die nicht registriert worden sind. Vor allem bei der Abnahme von Fingerabdrücken stellte die EU-Kommission Probleme fest. Daher wolle die EU jetzt ein Verfahren gegen Italien wegen Verletzung der Regeln des Dublin-III-Abkommens, berichteten italienische Medien. Dieses Abkommen sei zwar überarbeitungsbedürftig, sei aber derzeit noch in Kraft und müsse daher eingehalten werden, verlautete aus Brüssel. Ähnliche Mängel bei der Registrierung wurden in Griechenland, Malta und Kroatien festgestellt. Ihnen droht ebenfalls ein Verfahren, berichteten italienische Medien am Mittwoch. Innenminister Angelino Alfano meinte, die Aufnahme eines EU-Verfahrens gegen Italien wäre unvernünftig. Für die Arbeit, die wir bei der Flüchtlingsaufnahme geleistet haben, verdienen wir ein großes Danke von der EU, meinte Alfano. Die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge ist heuer um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. 2014 erreichten rund 170.000 Schutzsuchende per Schiff das Mittelmeerland. Heuer waren es demnach bisher rund 150.000 Menschen. In Deutschland kamen 2015 bereits mehr als eine Million Menschen an.
1Panorama
Forscher mahnen mehr Schutz und Aufmerksamkeit für nördliche Wälder an. Laxenburg – Boreale Nadelwälder machen knapp ein Drittel der von Bäumen bedeckten Gebiete auf der Erde aus und speichern mindestens genau so viel Kohlenstoff wie tropische Regenwälder. Sie geraten jedoch durch den Klimawandel zunehmend unter Druck und brauchen mehr Schutz, berichtet ein Forschungsteam mit heimischer Beteiligung im Fachblatt Science. Die borealen Wälder könnten in diesem Jahrhundert an einem Wendepunkt angelangen, erklärte Anatoly Shvidenko vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien. Es könne nämlich passieren, dass sie vom Netto-CO2-Speicher zu einer bedeutenden Quelle des Treibhausgases werden. Die borealen Nadelwälder erstrecken sich über die nördlichsten Regionen von Kanada, Russland, Alaska und Skandinavien. Sie spielen für das globale Klima eine große Rolle, weil sie enorme Mengen an CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen. Nach Schätzungen speichern sie mindestens 32 Prozent des weltweit vorhandenen Kohlenstoffes, und zwar nicht nur in den Bäumen, sondern auch im Permafrostboden. Außerdem beherbergen sie eine Fülle von Pflanzen-, Tier und Pilzarten. Diese nördlichen Wälder sind jedoch eines der vom Klimawandel am meisten betroffenen Ökosysteme der Erde, so die Forscher. Bei einer globalen Erwärmung um vier Grad Celsius würde es dort sogar um bis zu elf Grad wärmer. Die Klimazonen verschieben sich laut Studien in diesem Bereich zehnmal schneller Richtung Norden als die Baumpopulationen wandern können, erklärten sie. Schon jetzt würden die wärmeren Temperaturen und stärkere Trockenheit zu vermehrten Waldbränden und stärkerem Insektenbefall führen. Die zunehmende Industrialisierung und Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft verstärken den Stress für diese Wälder, so die Wissenschafter. Aufgrund von Nährstoffverlusten drohten Waldgebiete auszuhagern und zu Gras- und Buschland zu verkommen. Taut der Dauerfrostboden auf, betrifft das nicht nur den globalen Wasserhaushalt: Es würden auch riesige Mengen an CO2 und Methan freigesetzt. Die Forscher plädieren in dem Artikel dafür, dem borealen Wald auf politischer Ebene mehr Aufmerksamkeit und Schutz zu widmen. Sie schlagen etwa lokale Aufforstungen vor, fordern besser verteilte Schutzgebiete, ein aufmerksames Beobachten von möglichen Veränderungen und nachhaltigere Waldbewirtschaftung.
7Wissenschaft
Formel-1-Wagen sollen künftig wesentlich flotter unterwegs sein. Stuttgart – Formel-1-Autos werden ab der Saison 2017 deutlich schneller. Alleine durch breitere Reifen werden sich die Rundenzeiten um drei Sekunden verbessern, berichtet die deutsche Zeitschrift auto motor und sport in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf das neue Reglement, auf das sich der Internationale Automobilverband (FIA) und die Teams weitgehend geeinigt haben. Die Gesamtbreite der Autos soll von 180 auf 200 Zentimeter steigen, die Lauffläche der Reifen vorne von 24,5 auf 30 und hinten von 32,5 auf 40 Zentimeter. Die Nase der Autos werde um 20 Zentimeter länger, der Frontflügel um 15 Zentimeter breiter. Er soll künftig in Deltaform konstruiert werden und darf sich laut auto motor und sport auch etwas stärker verbiegen. Bei der Karosserie haben die Teams künftig größere Freiheiten, etwa bei der Gestaltung des auf 95 Zentimeter Breite wachsenden Heckflügels, der Seitenkästen und des Unterbodens. Der Diffusor darf schon vor der Hinterachse ansteigen und an der hinteren Kanta 22 statt bisher 12,5 Zentimeter hoch sein. All diese Maßnahmen bringen deutlich mehr Abtrieb und höhere Kurvengeschwindigkeiten. Insgesamt soll der Anpressdruck der Autos im Vergleich zu den aktuellen Modellen um 30 Prozent steigen. Fraglich ist allerdings, ob es Reifenlieferant Pirelli schafft, bis 2017 die neuen Reifen zur Verfügung zu stellen. Der Hersteller verlangt nach Informationen von auto motor und sport schon in der kommenden Saison ausgiebige Testfahrten mit den breiteren Exemplaren. Derzeit sehe sich aber noch kein Team in der Lage, ein 2017er-Auto mit Hybridtechnik zu bauen.
4Sport
Als erste Athletin alle WM-Titel von 200 bis 1.500 Meter Kraul gewonnen – Weltrekord auch der US-Mixed-Kraulstaffel. Kasan – US-Jungstar Katie Ledecky hat sich am Samstag auch zum Abschluss ihrer WM-Goldmission keine Blöße mehr gegeben. Die 18-Jährige gewann über 800 m Kraul mit dem Weltrekord von 8:37,39 Minuten und gleich 10,26 Sekunden vor der Neuseeländerin Lauren Boyle. Damit kam Ledecky auf fünf Titel, davor hatte sie über 200, 400 und 1.500 m Kraul sowie mit der US-Staffel über 4 x 200 m Kraul triumphiert. Siebentes Gold für die USA Mit dem erstmaligen Gewinn in der WM-Geschichte dieser vier Einzelstrecken durch eine Aktive erweiterte das Ausnahmetalent ihre Titelsammlung erheblich. Die am 17. März 1997 in Washington geborene Athletin hält damit schon bei neun WM-Goldenen sowie Olympiagold über 800 m. Dieses holte sie in London im zarten Alter von erst 15 Jahren. Außerdem hält Ledecky die Langbahn-Weltrekorde über 400, 800 und 1.500 m Kraul – letzteren hat sie in Kasan zweimal verbessert. Die 1,78 m große und 65 kg schwere Ledecky hatte damit wesentlichen Anteil daran, dass die USA vor dem Schlusstag der Titelkämpfe im Becken-Schwimmen mit sieben Mal Gold in Front liegt. Das wieder erstarkte australische Team liegt aber mit sechs Titeln auf der Lauer, das halbe Dutzend machte am Samstag Emily Seebohm über 200 m Rücken mit 2:05,81 Minuten voll. Sie holte damit das Gold-Double auf den beiden olympischen Rücken-Strecken (100, 200 m). Seebohm fing auf der letzten Länge noch Missy Franklin um 53/100 ab, die trumpfte dafür mit der US-Mixed-Staffel über 4 x 100 m Kraul auf. Bei der letzten Wende hinter die Niederländerin Femke Heemskerk zurückgefallen, wendete sie in diesem neuen WM-Bewerb noch das Blatt und schlug in Weltrekordzeit an. 3:23,05 waren eine Verbesserung der bisherigen Bestleistung eines australischen Quartetts vom 1. Februar 2014 um 24/100. Ebenfalls daran beteiligt waren Ryan Lochte, Nathan Adrian und Simone Manuel. Ein Dutzend Weltrekorde Damit fielen bisher ein Dutzend Weltrekorde bei diesen 16. Weltmeisterschaften. Auf einen weiteren hatte über 50 m Kraul der Herren nicht allzu viel gefehlt, Florent Manaudou markierte mit seiner Siegerzeit von 21,19 Sekunden eine der schnellsten Zeiten in diesem Bewerb überhaupt, 28/100 fehlten auf den Weltrekord des Brasilianers Cesar Cielo aus dem Jahr 2009. Der zweitplatzierte Adrian hatte schon 33/100 Rückstand. 3/100 dahinter überraschte der Brasilianer Bruno Fratus mit Bronze. Mindestens ebenso unerwartet kam Rang drei von Joseph Isaac Schooling aus Singapur über 100 m Delfin. Damit stand er aber trotzdem im Schatten des Gold-Duells von Chad le Clos und Laszlo Cseh. Der Südafrikaner nahm schließlich in 50,56 Sekunden mit 31/100 Vorsprung erfolgreich Revanche, denn über 200 m Delfin hatte Cseh vor Le Clos gewonnen. Cseh bilanziert damit auf den Delfinstrecken mit Gold, Silber und Bronze. Schließlich gewann Weltrekordlerin Sarah Sjöström den Delfin-Sprint in 24,96 Sekunden. Am Sonntag (ab 16.30 Uhr MESZ) stehen in der Kazan Arena noch acht Finalentscheidungen auf dem Programm, darunter die über 400 m Lagen der Herren und Damen. In diesen beiden Bewerben sind in den Vorläufen (8.30) Jakub Maly und Jördis Steinegger als letzte Beiträge Österreichs bei diesen Titelkämpfen engagiert. Es ist nicht zu erwarten, dass sie die in Kasan bisher ununterbrochene OSV-Serie von Ausscheiden in den Vorläufen beenden. (APA; 8.8.2015)
4Sport
Zahl der Anzeigen stieg laut Verfassungsschutzbericht im Vorjahr von 1.201 auf 1.691, deutlicher Rückgang bei Linksextremismus. 259 Jihadisten sind dem BVT bekannt. Wien – Ein deutlicher Anstieg bei den Anzeigen wegen rechtsextremistischer Taten, ein ebenso deutlicher Rückgang bei den Anzeigen wegen linksextremistischer Taten, die Identifizierung von 259 mutmaßlichen Jihadisten und Cyberkriminalität – das ist das Kurzfazit des Verfassungsschutzberichts 2015. Die größte Bedrohung für die innere Sicherheit in Österreich, heißt es darin, geht nach wie vor vom religiös motivierten islamistischen Extremismus und Terrorismus aus. 259 Personen seien den Behörden Ende 2015 bekannt gewesen, die aus Österreich in den Jihad nach Syrien oder in den Irak gereist sind oder reisen wollten. 41 Verdächtige wurden an der Ausreise gehindert, 43 sind mit höchster Wahrscheinlichkeit im Krisengebiet getötet worden, und 79 sind wieder nach Österreich zurückgekehrt. Auch wenn die meisten dieser Foreign Fighters in Syrien und dem Irak aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland stammen, nimmt Österreich im Verhältnis zur Einwohnerzahl hinter Belgien den zweiten Platz ein. Die Heimkehrer bereiten uns die größten Sorgen, sagte Peter Gridling, Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), bei der Präsentation des Berichts am Montag. Meist seien es charismatische Persönlichkeiten oder ideologische Anführer, die den Radikalisierungsprozess anstoßen, sie nutzen dazu oft Zusammenkünfte in Moscheen oder Kampfsporteinrichtungen. Die salafistisch-jihadistische Ideologie trägt zur Entwicklung einer neuen Identität und zum Bruch mit dem gewohnten sozialen Umfeld bei, schreiben die Autoren das Verfassungsschutzberichts. Angepeilt würden oft Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren, zuletzt vermehrt auch Frauen. Auch die Flucht- und Migrationsbewegungen des vergangenen Jahres haben Auswirkungen auf Entwicklungen in Österreich, die wir in Bezug auf die Sicherheit mitbedenken müssen, sagte Kogler. Der eine oder andere Extremist hat die Welle ausgenutzt, um nach Europa zu gelangen. Vor allem junge Männer ohne Ausbildung müssten gesamtgesellschaftlich integriert werden, um zu verhindern, dass sie von Extremisten angeworben würden, so Kogler. Einen dramatischen Anstieg und absoluten Höchststand gab es laut Gridling bei den Tathandlungen mit rechtsextremistischem, rassistischem, islamophobem oder antisemitischem Hintergrund. 1.156 derartige Fälle sind im Vorjahr bekannt geworden, gegenüber 2014 entspricht das einem Anstieg um 54,1 Prozent. 1.691 Anzeigen resultierten daraus. In 953 Fällen wurden Verstöße gegen das Verbotsgesetz angezeigt, 695 entfielen auf Delikte nach dem Strafgesetzbuch. Den größten Teil der strafrechtlich relevanten Anzeigen bildeten Sachbeschädigung (262 Anzeigen gegenüber 182 Anzeigen 2014) und Verhetzung (282 Anzeigen gegenüber 182 Anzeigen 2014). Die Zahl der Anzeigen wegen Straftaten gegen Leib und Leben stieg von 24 auf 30. Der langfristige Vergleich der registrierten Tathandlungen und Anzeigen mit rechtsextremem Hintergrund zeichnet einen klaren Aufwärtstrend. Bis 2010 lag die Zahl der Tathandlungen stets deutlich unter 1.000, die Zahl der Anzeigen unter 500. Erst in diesem Jahrzehnt stiegen die beiden Kurven massiv an. Das macht uns natürlich entsprechende Sorgen, sagte Konrad Kogler, der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium. Vor allem die Neue Rechte, die laut Bericht mithilfe von Internetauftritten und aktionistischen Handlungen eine Popkultur mit rechtsextremen Inhalten für Jugendliche und junge Erwachsene zu entwickeln versucht, erhielt im vergangenen Jahr öffentliche Aufmerksamkeit und einen signifikanten Anstieg von Mitgliedern und Sympathisanten. Gruppen wie die Identitären, auf die diese Zuschreibung offensichtlich anspielt, würden versuchen, fremdenfeindliche und Ängste generierende Themen in der Mitte der Gesellschaft zu verbreiten und den Anschein nach außen zu wahren, dass es sich um eine moderate Bürgerbewegung handle, die sich lediglich der Sorgen und Ängste der Bürger annehme. In der zweiten Hälfte des Vorjahres hätten sich die asylfeindlichen Tathandlungen vermehrt, so Gridling. Dabei handle es sich vor allem um islamfeindliche Vorfälle; gleichzeitig sei aber auch ein neuer Antisemitismus zu beobachten, der häufig von Personen mit stark ausgeprägten islamischen Glaubensvorstellungen ausgehe. Wir müssen reagieren, und das tun wir auch, sagte Gridling. Einen messbaren Erfolg sieht er in der Aufklärungsquote, die über alle rechtsextremen Tathandlungen hinweg im Vorjahr von 59,7 auf 65,1 Prozent gestiegen ist. Dass auch die Zahl der Anzeigen in diesem Bereich wuchs, ist laut Gridling auch auf eine größere Bereitschaft in der Bevölkerung zurückzuführen, Verdachtsmomente an die Behörden weiterzugeben. Dem gegenüber steht eine deutlich sinkende Tendenz bei linksextremistischen Straftaten. Von 2014 auf 2015 halbierte sich die Zahl der bekannt gewordenen Tathandlungen knapp von 371 auf 186, die Zahl der daraus folgenden Anzeigen sank von 545 auf 312. 205 dieser Anzeigen erfolgten auf Basis des Strafgesetzbuchs. Die Anzeigen wegen Straftaten gegen Leib und Leben sanken gegenüber 2014 von 48 auf 13. Die meisten linksextremistischen Tätern zuordenbaren Strafrechtsdelikte entfielen auf Sachbeschädigung (133 Anzeigen gegenüber 239 Anzeigen 2014). Abseits des Strafgesetzbuchs wurden am häufigsten Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (72 Fälle gegenüber zehn Fällen 2014) registriert. Die Zahl der Anzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, 2014 mit 73 Fällen noch das zweithäufigste Delikt, sank auf zehn. Mehr als die Hälfte aller Anzeigen mit linksextremem Hintergrund gingen in Wien ein. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle fokussierten sie sich auf Aktionismus und Agitationen in den Bereichen Antifaschismus, Antirepression, Flüchtlings- und Asylthemen, Kapitalismus-, Wirtschafts- und Sozialkritik. Das zentrale Protestziel war im Vorjahr laut Verfassungsschutzbericht der Akademikerball Ende Jänner mit 117 der 312 Anzeigen. Verstärkte Präventionsarbeit sei der Schlüssel, um den wachsenden Bereichen verfassungsfeindlicher Kriminalität zu begegnen, sagte Martin Weiss, der Leiter der BVT-Abteilung 2. Nach begangenen Straftaten soll vor allem das polizeiliche Staatsschutzgesetz, das am 1. Juli in Kraft treten wird, den Behörden die Ermittlungsarbeit erleichtern. Es präzisiert den Aufgabenbereich der Staatsschutzbehörden, gibt ihnen die notwendigen und dem Bedarf angepassten Möglichkeiten und achtet auf entsprechende Rechtsschutzmaßnahmen, sagte Gridling.
1Panorama
Die SPÖ will das Betreuungsgeld um ein Drittel kürzen, wenn die Väter nicht bei den Kindern bleiben, Koalitionspartner ÖVP ist dagegen. Wien – Bei der Neugestaltung des Kindergelds sind sich die Koalitionspartner uneinig. Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) hatte einen Gesetzesentwurf für Juni angekündigt, doch der lässt noch auf sich warten. Es spießt sich daran, wie die Beteiligung der Väter an der Karenz gehoben werden kann, berichtete das Ö1-Morgenjournal am Mittwoch. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) will, dass ein Drittel des Kindergeldes entfällt, wenn der Vater nicht in Karenz geht. Das geht Karmasin zu weit, dadurch hätten auch alleinerziehende Mütter weniger Kindergeld zur Verfügung. Heinisch-Hosek stellte indes per Aussendung klar, dass auch bei ihrem Vorschlag zu einer höheren Väterbeteiligung Alleinerzieherinnen nicht schlechtergestellt würden: Wer alleine für ein Kind verantwortlich ist, darf auf keinen Fall durch die Finger schauen, so die Ministerin. Zusätzliche Leistungen für Alleinerziehende könnten beispielsweise über die nicht in Anspruch genommenen Väteranteile finanziert werden. Nein zu Heinisch-Hoseks Vorschlag sagt auch die FPÖ. Deren Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller meinte in einer Aussendung, Familien bräuchten Autonomie und Unterstützung statt Auflagen und Strafen. Der SPÖ-Vorstoß sei geradezu totalitär. Zudem verwies auch sie auf das Problem der Alleinerzieherinnen. Dieses Argument halten die Grünen für vorgeschoben. Denn es gäbe Lösungen, um die Benachteiligung von Alleinerzieherinnen auszugleichen, etwa eine gewisse Anzahl von Extra-Monaten als Ausgleich, erklärte Familiensprecherin Judith Schwentner, die die rote Position unterstützt: Wenn ein Drittel der Zeit für Väter festgesetzt wird, nähern wir uns dem Ziel der Gleichstellung wieder ein bisschen an.
5Inland
Zwei Dörfer im Norden des Landes sind nun nicht mehr unter Kontrolle der Terrormiliz "Islamischer Staat". Damaskus – Syrische Rebellen haben im Norden des Landes zwei Dörfer von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Die Einnahme der Orte Dalha und Harjala zeige, dass die Extremisten an der Grenze zur Türkei auf dem Rückzug seien, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Demnach begannen die Rebellen einen Überraschungsangriff und konnten die IS-Anhänger nach heftigen Gefechten vertreiben. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, Jets der USA und der Türkei hätten den Angriff mit Luftschlägen unterstützt. Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge gehörten zu den Rebellen auch turkmenische Kämpfer, die eng mit der Türkei verbunden sind. In der Region nördlich der Stadt Aleppo kontrolliert der IS bisher die Grenze auf einer Länge von rund 100 Kilometern. Die Extremisten nutzen das Gebiet als Nachschubroute. Nach Angaben von US-Außenminister John Kerry will die Türkei diesen Abschnitt aber in Zusammenarbeit mit den USA schließen. Die oppositionelle Nachrichtenseite Zaman al-Wasl veröffentlichte ein Video, das vier gefangene IS-Anhänger zeigte. Einer von ihnen gibt an, erst 15 Jahre alt zu sein. Auf die Frage, warum er für den IS gekämpft hat, antwortet er: Ich weiß es nicht.
2International
Brasiliens Präsidentin kämpft um ihre Karriere und präsentiert sich als leidenschaftliche Kämpferin. Verrat – das ist für Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff die schlimmste Anschuldigung, die es gibt. Während der Militärdiktatur wurde sie gefoltert, gab aber keine Namen preis. Die Verachtung steht der ehemaligen Guerillera ins Gesicht geschrieben, als sie ihren ehemaligen Vize Michel Temer des Verrats und der Verschwörung gegen sie bezichtigt. Nach der verlorenen Abstimmung im Abgeordnetenhaus über ihre Amtsenthebung geht Rousseff mit ihren Gegnern scharf ins Gericht – sogar auf internationaler Bühne. Für manche mögen es bloß die letzten verzweifelten Kämpfe einer unpopulären Staatschefin sein, die in wenigen Wochen aus dem Präsidentenpalast gejagt werden wird – doch es ist mehr. In den vergangenen Tagen trat die 68-Jährige nicht als Verliererin, sondern als leidenschaftliche Kämpferin vor die Kameras. Ich werde kämpfen – nicht nur für mein Mandat: Nein, weil ich die demokratischen Prinzipien verteidige, versichert Rousseff in einem Interview mit der CNN-Korrespondentin Christiane Amanpour. Sie werde nicht einfach denjenigen die Präsidentschaft überlassen, die den Weg an die Macht abkürzen wollen. Die Anschuldigungen gegen Rousseff stehen juristisch auf wackligen Füßen. Ihr werden Haushaltstricks vorgeworfen. Trotzdem wird sie aller Voraussicht nach für die Dauer von höchstens 180 Tagen suspendiert. Für Mitte Mai ist die Senatsabstimmung über die Amtsenthebung geplant. Dann übernimmt Temer von der rechtsliberalen PMDB. Der 75-Jährige ist selbst sehr unpopulär: Nur zwei Prozent der Brasilianer würden ihn einer Umfrage zufolge wählen. Gegen ihn läuft auch eine Untersuchung, die ihn in Verbindung mit einem riesigen Bestechungsskandal bringt. Rousseff musste sich immer den Vorwurf gefallen lassen, zu technokratisch und nicht volksnah genug zu sein. Selbst ihr Ziehvater und Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva verspottetet sie als computerzinho: als kleinen Computer, der alle Fakten parat hat, aber wenige Emotionen zeigt. Erstaunlich offen präsentiert sie sich jetzt der Öffentlichkeit. Es wurde oft gesagt, dass ich eine schroffe Frau bin, umgeben von lauter freundlichen, höflichen und liebenswerten Männern, sagt sie ironisch in dem CNN-Gespräch. Nur Frauen werden so beschrieben, wenn sie eine Position einnehmen. In den konservativen Medien läuft schon seit langem eine Schmutzkampagne gegen Rousseff, was selbst neutrale Beobachter zugeben. Große Medienunternehmen wie jenes hinter O Globo haben alles darangesetzt, Rousseff in Verbindung mit Korruption zu bringen. Andere Medien positionieren sich, getragen von Halbwahrheiten und Gerüchten, offen für eine Amtsenthebung. Ins Bild passt ein jüngst veröffentlichter Beitrag des Magazins Istoé, in dem Rousseff als cholerisch beschrieben wird, sie drangsaliere Mitarbeiter und werfe in ihrem Büro auch schon einmal mit Möbeln um sich. Brasiliens größte Zeitschrift Veja zog nach und porträtierte wohlwollend die künftige First Lady, Marcella Temer, 43 Jahre jünger als ihr Ehemann und ehemaliges Model. Schön, sittsam und Hausfrau, lautete die Überschrift.
2International
Das Finale der Serie erscheint am 1. September. Am 1. September erscheint mit Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain das Finale einer großen Spieleserie. Nach den ersten Tests der Fachpresse stimmt nun ein dramatischer Launch-Trailer auf das Stealth-Action-Game ein. Mit einer emotionalen Retrospektive auf die Geschichte des Agenten Snake und mit einem Ausblick auf dessen zumindest vorerst letzten Einsatz nimmt das Video aber auch Abschied Metal Gear-Erfinder Hideo Kojima. Nach Streitigkeiten mit Herausgeber Konami wurde die langjährige Zusammenarbeit und das Studio Kojima Productions aufgelöst. Offenbar dürfte Konami die Entwicklung der Serie unter dessen Mastermind zu kostspielig geworden zu sein. Der Aufwand scheint sich aber zumindest für die Fans gelohnt zu haben. Laut Pressestimmen sei Metal Gear Solid 5 mit einer offenen Welt und einem vielseitigen Gameplay das bislang beste Werk der Serie. Dass die Schöpfer den Hang zum Komischen nicht verloren haben, zeigt auch die vorletzte Szene im Trailer, in der sich Snake mit einem, nun ja, gut bestückten Riesenroboter konfrontiert sieht.
0Web
Obwohl wir für sie ein exotischer Anblick sein müssen, lernen Braune Skuas sehr schnell, individuelle Unterschiede zwischen Menschen zu erkennen. Seoul – Von Rabenvögeln weiß man, dass sie einzelne Menschen voneinander unterscheiden können und dann ganz unterschiedlich auf diese reagieren. Sie können dieses sehr spezifische Wissen sogar an Artgenossen weitergeben, wie Beobachtungen zeigten. Wo es viele Menschen gibt – brave Fütterer ebenso wie solche, die lästige Vögel lieber verscheuchen -, ist dieses Differenzierungsvermögen sicher von Vorteil. Man kann es aber offenbar auch dort antreffen, wo die Begegnung mit einem Menschen nicht ganz so alltäglich ist: nämlich in der Antarktis. Das berichten südkoreanische Forscher im Fachmagazin Animal Cognition. In dem Fall handelt es sich nicht um Rabenvögel, sondern um Braune Skuas (Stercorarius antarcticus), großgewachsene Seevögel aus der Familie der Raubmöwen. Yeong-Deok Han von der Inha-Universität machte leidvolle Erfahrungen mit Skuas, nachdem er ihre Nester untersucht hatte, um festzuhalten, wie sich die Gelege entwickeln. Die Vögel hatten ihn danach offenbar als Angriffsziel auserkoren, während sie andere Forscher in Ruhe ließen. Es brachte ihm auch nichts, sich durch Kleidungswechsel zu tarnen. Daraufhin führten die Forscher eine Reihe von Experimenten durch. Sie ließen Kollegen paarweise in die Nähe einer kleinen Skuakolonie aus sieben Nestern: Jeweils einer, der schon mehrfach Nester untersucht hatte, plus ein Neutraler, der bislang keinen Kontakt zu den Tieren gehabt hatte. Gingen diese zwei vor den Nestern in entgegengesetzte Richtungen auseinander, verfolgten die aufgebrachten Vögel samt und sonders den bereits bekannten Eindringling, während sie den Neutralen in Frieden ließen. Won Young Lee vom koreanischen Polarforschungsinstitut betont, dass die Vögel über bemerkenswerte kognitive Fähigkeiten verfügen müssen. Sie sind ohne Kontakt zu Menschen aufgewachsen, da ihr Gebiet durch die Forschungsstation erst seit Kurzem von Menschen besiedelt ist. Drei bis vier unerwünschte Besuche am Nest reichen offenbar bereits aus, Individuen zu unterscheiden und sich dies auch zu merken.
7Wissenschaft
Österreichischer Skistar wirbt großflächig für Mercedes, der Verband ist verärgert. ÖSV-Präsident Schröcksnadel: "Dass ich nur von den Socken bin, wäre falsch ausgedrückt" - Mercedes stoppt Werbeaktion. Wien – Die Meinungsdifferenzen zwischen Ski-Gesamtweltcupsiegerin Anna Fenninger und dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) erhalten wenige Tage nach dem feierlich verkündeten Frieden neuen Zündstoff, der da wäre: eine mit dem Konterfei der Salzburgerin geschmückte Werbekampagne von Mercedes in österreichischen Printmedien. Bühne frei für Schröcksnadel Der ÖSV hält umfassende Verträge mit Mercedes-Konkurrent Audi und ist ob der Inserate mehr als nur verärgert. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sagte am Dienstag im Gespräch mit dem STANDARD: Dass ich nur von den Socken bin, wäre falsch ausgedrückt. Ich bin maßlos enttäuscht. Ich war ja nicht dabei bei dem sechsstündigen Gespräch, habe mich herausgehalten, weil es immer heißt, der Schröcksnadel kann nicht mit den Managern. Also bin ich erste Reihe fußfrei gesessen und habe mir das angeschaut. Die Zeit der präsidialen Zurückhaltung scheint nun aber beendet: Jetzt muss ich mich einmischen. Jetzt mische ich mich ein. Er werde sich nun, erklärte Schröcksnadel, mit den Landesverbandspräsidenten abstimmen und in zwei, drei Tagen meine Sicht der Dinge darlegen. Der neue CLA 45 AMG Shooting Brake – Raubtier genug, um es mit Anna Fenninger aufzunehmen.Laureus Sport for Good Stiftung Fenninger und ihr deutscher Manager Klaus Kärcher hätten in dem Gespräch, dem von ÖSV-Seite Generalsekretär Klaus Leistner, Sportdirektor Hans Pum und Anwalt Herbert Hübel beiwohnten, die große Mercedes-Kampagne für Fenningers Laureus-Projekt mit keinem Wort erwähnt. Leistner hielt fest: Ich fühle mich verarscht. Wenn Fenninger erkläre, in dieser Kampagne trete sie nicht als österreichische Skifahrerin, sondern als Privatperson auf, so sei das, sagt Schröcksnadel, einfach Blödsinn. Die ÖSV-Athleten seien fast komplett frei. Sie dürfen nur nicht für ein Konkurrenzprodukt eines Verbandssponsors werben. In einem Radrennteam darf sich auch keiner ein anderes Leiberl anziehen. Überraschte Fenninger Fenninger hat mit einer von ihr, Manager Klaus Kärcher und Rechtsanwalt Markus Wekwerth gezeichneten E-Mail-Aussendung zur aktuellen Causa Stellung bezogen. Mit den ÖSV-Vertretern Dr. Klaus Leistner und Hans Pum wurde sehr wohl das Thema Laureus Sports For Good, das maßgeblich von Mercedes Benz unterstützt wird, besprochen, hieß es darin. Ebenfalls seien die Herren darüber informiert worden, dass es eine Medienkampagne gemeinsam mit Mercedes zur Unterstützung dieses Engagements geben werde. Wir sind daher sehr überrascht, wie dieses Thema Seitens des ÖSV in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Scheinbar um Deeskalation bemüht, lenkte Mercedes noch am Dienstagnachmittag ein und teilte mit, dass die Werbe-Aktion mit Fenninger - soweit noch möglich - sofort gestoppt werden soll. Man wolle in keiner Weise die sportliche Zukunft von Anna Fenninger gefährden, betonte Bernhard Bauer, Leiter Public Relations Mercedes-Benz Österreich. Schließlich stünde das sportliche Wohl Fenningers natürlich über der aktuellen Charity-Aktion. Start für anderen Verband nicht möglich Schröcksnadel kann sich indes nicht vorstellen, dass Fenninger nächste Saison für einen anderen Verband fährt. Sie kann nur für den ÖSV fahren, oder sie steht zwei Jahre, stellt er dem Skistar die Rute ins Fenster. Sie kann ja für niemand anderen fahren. Ob er sich eine zweijährige Stehzeit Fenningers vorstellen kann, sagte Schröcksnadel nicht. Klar sei nur, so geht das sicher nicht. Der ÖSV-Präsident hat, wie der dem STANDARD sagt, noch nie einen Euro Provision gekriegt, wenn er für ÖSV-Aktive Sponsoren oder Partner an Land zog. Es ist in jedem Jahresbericht nachzulesen. Ich kriege keine Provision, ich kriege keine Spesen. Ich zahle mir meine Flüge, ich zahle mir auch meinen Audi selber. Rechtsstreit noch keine Option Dem Fenninger-Manager machte Schröcksnadel schwere Vorwürfe. Dieser sei rein kommerziell interessiert. Und er hat einen Vertrag mit Mercedes – seine Athleten müssen Mercedes haben. Und dann heißt es, der ÖSV habe Knebelverträge. Aber sind das ÖSV-Athleten, oder sind das Kärcher-Athleten? Wer trainiert denn die Athleten, der Herr Kärcher oder der ÖSV? Schröcksnadel sagt, er wolle sich nach wie vor auf keinen Rechtsstreit einlassen. Doch dieser Rechtsstreit scheint praktisch unausweichlich. Die Fronten sind verhärtet, härter geht es kaum.
4Sport
Gesundheitssprecher der Koalition sehen keine sinnvollen Effekte – Auch Gesundheitsministerin schließt Gebühr aus. Wien – Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP lehnen die Wiedereinführung einer Ambulanzgebühr ab. SPÖ-Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger meinte am Donnerstag, sie hätten keine sinnvollen Steuerungs- und Finanzierungseffekte, ihre einzige Wirkung ist es, die Schwächsten von medizinischer Versorgung fernzuhalten. Auch sein ÖVP-Kollege Erwin Rasinger sagte: Der Lenkungseffekt tritt nicht ein, der Finanzierungseffekt ist sehr mäßig. Rasinger sagte zur APA, Ambulanzgebühren seien zwar von der Theorie her überlegenswert, einiges spreche dafür. Österreich habe aber damit unter Schwarz-Blau schlechte Erfahrungen gemacht, ebenso wie Deutschland mit der Arztgebühr. Von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) kommt ebenfalls ein klares Nein zur Wiedereinführung einer Ambulanzgebühr. Unter mir wird es sicherlich keine Eintrittsgebühr in die Spitäler geben, sagte sie im Ö1-Mittagsjournal. Oberhauser verwies auf die Gesundheitsreform mit dem angestrebten Ausbau des niedergelassenen Bereichs. Die schwarz-blaue Koalition hat im Jahr 2000 in Österreich eine Ambulanzgebühr eingeführt. Diese wurde aber bald wieder vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) zunächst wegen nicht ordnungsgemäßer Kundmachung und 2003 dann schließlich wegen Verfassungswidrigkeit aufgehoben. In der Praxis scheitere die Ambulanzgebühr an den nötigen Ausnahmen etwa für chronisch Kranke, an der Einhebung und am fehlenden Angebot im niedergelassenen Bereich, sagt ÖVP-Gesundheitssprecher Rasinger. Mit der Ambulanzgebühr könnte man seiner Ansicht nach maximal 100 Millionen Euro einheben, dem stünde aber nicht nur die Einhebungsbürokratie entgegen, sondern auch der politische Wirbel. SPÖ-Gesundheitssprecher Spindelberger hält Ambulanzgebühren für keinen konstruktiven Lösungsvorschlag. Seiner Meinung nach sind die kurzen Öffnungszeiten im niedergelassenen Bereich der Hauptgrund für den Andrang auf Ambulanzen. Im Rahmen der Gesundheitsreform soll genau das angegangen werden: Die Patientinnen und Patienten brauchen ganztägig eine wohnortnahe medizinische Versorgung als Alternative zur Spitalsambulanz. Zuvor hatte sich bereits Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger gegen die Wiedereinführung einer Ambulanzgebühr ausgesproche. Er lehnt damit den Vorschlag des Salzburger Landesrates Christian Stöckl (ÖVP) ab, der auch vom stellvertretenden Kurienobmann der angestellten Ärzte, Karlheinz Kornhäusl, unterstützt wird. Wechselberger plädierte im APA-Gespräch stattdessen für ein Bonussystem für die Patienten. Um die überfüllten Ambulanzen zu entlasten, tritt Wechselberger dafür ein, dem Patienten einen Benefit zu gewähren, damit er stattdessen in niedergelassene Arztpraxen geht. Der Ärztekammer-Präsident will dafür ein Bonussystem andenken, etwa mit angebotenen kürzeren Wartezeiten nicht nur beim niedergelassenen Arzt sondern auch mit fixen Terminvereinbarungen im Spital, wenn der Patient doch dorthin überwiesen werden muss. Ich bin ein Freund der positiven Steuerung. Wechselberger verweist auch auf sogenannte Managed-Care-Systeme etwa in der Schweiz oder den USA, bei denen sich Patienten beispielsweise freiwillig verpflichten, zuerst zum Hausarzt zu gehen und dafür niedrigere Prämien zahlen. Wechselberger gesteht aber zu, dass Österreich dafür noch nicht reif sei. Bevor man aber über verschiedene Steuerungsmöglichkeiten nachdenkt, hält es der Ärztekammer-Präsident für nötig, den niedergelassenen Bereich auszubauen. Er hält es für blauäugig, zu glauben, man könne die Spitäler entlasten ohne die niedergelassenen Ärzte zu stärken. Dazu müsse es genügend Kassenstellen sowie ein Leistungsangebot und eine zeitliche Verfügbarkeit geben, die dem Spital adäquat sind. Konkret wünscht sich die Interessenvertretung 1.300 neue Ärzte mit Kassenvertrag in ganz Österreich. Diese Zahl entspreche nur der in den letzten Jahren gewachsenen Bevölkerungszahl, noch ohne Berücksichtigung der demografischen Entwicklung. Und bezüglich der Forderung nach längeren Öffnungszeiten der Praxen verweist Wechselberger auf Mehrkosten, die auch abgedeckt werden müssten. Für den Ärztekammer-Präsidenten geht es also in erster Linie darum, die Versorgungsmöglichkeit für die Patienten bei niedergelassenen Ärzten in geeigneter Form anzubieten, zu stärken und zu bewerben und dann die Menschen zu motivieren, diese auch in Anspruch zu nehmen. Finanzielle Schranken für die Inanspruchnahme der Ambulanzen hält für eine nicht adäquate Alternative. Und er verweist darauf, dass die Ambulanzgebühr schon einmal gescheitert ist. Den derzeit großen Andrang in den Ambulanzen führt Wechselberger auf ein jahrelanges Versäumnis der Sozialversicherungen zurück, weil diese das niedergelassene Versorgungssystem nicht so organisiert hätten, wie es das Gesetz vorgibt.
5Inland
Im Laufe des Jahres 2.000 Aufständische durch Militär getötet. Islamabad - Die pakistanische Luftwaffe hat bei Angriffen auf Stammesgebiete entlang der Grenze zu Afghanistan nach eigenen Angaben mindestens 20 Extremisten getötet. Kampfflugzeuge hätten Verstecke im Gebiet Datta Khel in Nord-Waziristan angegriffen, teilten die Streitkräfte am Samstag mit. Das Militär hatte im Juni vergangenen Jahres eine Offensive gegen die Extremisten in Nord-Waziristan gestartet. Offiziellen Angaben zufolge wurden im Laufe des vergangenen Jahres rund 2.000 Aufständische getötet. Da Journalisten keinen Zugang zu den Stammesgebieten haben, ist es schwierig, eine unabhängige Bestätigung für solche Angaben zu bekommen.
2International
Innenministerium: Asylantrag kann nicht ausschlaggebendes Kriterium sein – "Errungenschaften von Schengen" aufrechterhalten. Wien/Berlin/Ljubljana – Nachdem Deutschland seit einigen Tagen verstärkt Flüchtlinge zurück nach Österreich schickt, ist die Regierung um eine bessere Zusammenarbeit mit dem Nachbarland bemüht. Es gehe um eine einheitliche Vorgehensweise, sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Donnerstag der APA. Vor allem die enger gezogenen Kriterien der Deutschen stellen Österreich vor neue Herausforderungen. Diese Verschärfung beinhalten etwa, dass nun Flüchtlinge seit kurzem nach Österreich zurückgeschickt werden, die keinen Asylantrag in Deutschland stellen, weil sie zumeist weiter nach Nordeuropa reisen wollen. Darüber sei man zwar im Voraus informiert worden, erklärte Grundböck. Doch wolle man nach einer anderen, gemeinsamen Lösung suchen. Es gehe darum, die Errungenschaften von Schengen aufrechtzuerhalten und keinen Dominoeffekt zu verursachen. Der Asylantrag alleine solle nicht ausschlaggebend sein, so Grundböck. Die Kriterien zu ändern sei eines der Ziele der mit Deutschland angestrebten Gespräche. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) plane deshalb Gespräche mit ihrem deutschen Amtskollegen Thomas de Maizière, wie das deutsche Magazin Spiegel online berichtete. Demnach gehe es dabei hauptsächlich um die verstärkte Zusammenarbeit an den Grenzen beziehungsweise den Einsatz von österreichischen und deutschen Polizisten an der slowenischen und kroatischen Grenze. In Slowenien sind bereits 15 österreichische Beamte im Einsatz. Vom Einsatz erwarte sich die Regierung nicht nur ein effizienteres Grenzmanagement, sondern auch ein deutliches Signal an illegal Einreisende, so der Spiegel. Seit Jahresbeginn haben österreichische Beamte bereits rund 1.700 Personen an der Grenze zu Slowenien zurückgewiesen, bestätigte Grundböck. Die Krone berichtete in ihrer Onlineausgabe indes von einem massiven Aufmarsch des Bundesheeres an Österreichs Südgrenze, den das Verteidigungsministerium gegenüber der APA jedoch nicht bestätigen wollte. Ein Sprecher meinte nur, dass das Bundesheer bereitstünde, wenn es Bedarf gebe. Man werde das Innenministerium nach Kräften unterstützen. Im Bundeskanzleramt verwies man auf die Aussagen von Kanzler Werner Faymann (SPÖ), wonach ein stärkerer Grenzschutz nötig sei. Wie viele Kräfte dazu benötigt werden, sei Sache der Exekutive, so eine Sprecherin.
1Panorama
Zeigt das Design des neuen Top-Smartphones – Offizielle Vorstellung in Kürze. Bereits am Dienstag will HTC offiziell sein neuestes Top-Smartphone vorstellen. Sollte es noch offene Fragen zum Äußeren des Geräts gegeben haben, so werden diese nun durch einen neuen Leak bereits vorab beantwortet. Ein Promotion-Video zeigt das HTC 10 aus unterschiedlichsten Blickwinkeln. Dabei wirkt das Design recht generisch, die Vorderseite erinnert mit ihrem schmalen Fingerabdruckscanner etwa an die S-Reihe von Samsung. Diesem sind offenbar die bisher von HTC gewohnten, frontseitigen Stereo-Lautsprecher zum Opfer gefallen. An der Rückseite fällt wiederum die starke Abschrägung zur Seite hin auf, die Kamera steht leicht heraus. Das HTC 10 ist in dem Video in Silber, Gold und einem dunklen Grau zu sehen, die Verbindung nach außen wird offenbar mittels USB C vorgenommen. Schon zuvor waren einige Details der restlichen Hardwareausstattung durchgesickert: Es ist ein 5,2-Zoll großer Bildschirm mit 1.440 x 2.560 Pixel geplant, als Prozessor kommt ein Snapdragon 820 zum Einsatz und es gibt 4 GB RAM. Für die 12-Megapixel-Kamera verspricht HTC Großes, ob sie dies auch einlösen kann, muss sich allerdings erst zeigen.
0Web
Hajek Public Opinions hat für ATV 800 Personen gefragt, warum sie Norbert Hofer oder Alexander Van der Bellen ihre Stimme gegeben haben. Den anderen Kandidaten verhindern – das war bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag eines der stärksten Wahlmotive in beiden Lagern. Die Sympathisanten Norbert Hofers hielten Alexander Van der Bellen für nicht wählbar oder zu alt. Stärkeres Wahlmotiv für Norbert Hofer war nur sein gutes Auftreten. Die Wähler Alexander Van der Bellens wollten in erster Linie Norbert Hofer verhindern und gegen rechts stimmen. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Hajek Public Opinions, das 800 Personen befragt hat. Hier die fünf stärksten Motive im Überblick: Hofer konnte im Gegensatz zu Van der Bellen mit Sympathie punkten, sagt Meinungsforscher Peter Hajek. Die Polarisierung der Kandidaten war auch der bestimmende Grund, warum viele Wähler sich ihrer Stimme enthalten haben.
5Inland
Die Symphoniker und Herbert Blomstedt im Musikverein. Wien – Mit einem Kontrastprogramm machten die Wiener Symphoniker zum Saisonschluss die 100 Konzerte voll: mit Beethovens fideler vierter Symphonie und der düsteren Fünften von Carl Nielsen. Die 1922 uraufgeführte Symphonie des Dänen ist ein eigenwilliges Werk: gezeichnet von den Schrecknissen des Ersten Weltkriegs, geprägt vom Widerstreit von Zartheit und Zerstörung. Die Bratschen beginnen mit einem zarten Wellengekräusel kleiner Terzen, bald schon übernimmt die Pauke das Kommando und präsentiert dasselbe Intervall im Marschschritt. Das Schlagzeug, der Kriegstreiber im Orchestergeschehen, wird angeführt von der Kleinen Trommel. Wieder und wieder schießt sie in idyllischen Momenten quer, mutiert sogar zur Anarchistin und stört die braven Klangmassen mit improvisierten Aktionen im eigenen Tempo. Der Dirigent hat zu tun in diesem komplexen Werk, doch Herbert Blomstedt lotste die Symphoniker mit der Übersicht eines Klangschlachtenlenkers durch das Getümmel, ohne Zuhilfenahme der Partitur. Beethovens vierte Symphonie kennen die Damen und Herren des Konzertorchesters natürlich deutlich besser. Mit ruckartigen Bewegungen seiner Arme trieb der 87-Jährige die Musiker hier an, animierte die Holzbläser lächelnd zum befreiten Aussingen ihrer Solostellen und gratulierte den Streichern danach zu ihren flinken Sechzehntelläufen im Finalsatz. Begeisterung beim Sonntagabendkonzert im Musikverein.
8Kultur
Trainer von ZSKA Moskau übernimmt auch die Agenden der russischen Nationalmannschaft. Der russische Fußballverband hat Leonid Sluzki zum neuen Trainer der Nationalmannschaft und damit zum Nachfolger von Fabio Capello ernannt. Der 44-Jährige erhalte einen Vertrag bis zur kommenden EM 2016 in Frankreich und bleibe bis dahin auch Coach des Spitzenclubs ZSKA Moskau, teilte der Verband am Freitag in Moskau mit. In Anbetracht der erfolgreichen Arbeit bei ZSKA wird Leonid Sluzki alles für eine EM-Qualifikation der Sbornaja tun, sagte Sportminister Witali Mutko. Russland spielt in der EM-Qualifikation in einer Gruppe mit Österreich. Mit acht Punkten aus sechs Spielen droht aber das Aus im Rennen um ein Ticket für Frankreich. Auch deswegen hatte sich der WM-Gastgeber von 2018 nach einem 0:1 gegen Österreich Mitte Juni im Vormonat von Capello getrennt.
4Sport
0:4 statt Tabellenführung – die Hütteldorfer wurden im Happel-Stadion von ihren Gegnern übelst vorgeführt. Wien – Rapid hat sich am Samstag in der Fußball-Bundesliga richtiggehend blamiert. Die Hütteldorfer schlitterten im Ernst-Happel-Stadion gegen Admira Wacker Mödling in ein 0:4-(0:2)-Debakel und kassierten damit im Titelkampf einen erheblichen Dämpfer. Da auch Tabellenführer Salzburg beim 1:1 gegen den WAC patzte beträgt der Rückstand auf Platz eins aber nur einen Punkt. Christoph Knasmüllner mit seinem ersten Liga-Doppelpack (7., 25.), Lukas Grozurek (53./Elfmeter) und Srdjan Spiridonovic (63.) sorgten für die höchste Liganiederlage Rapids seit einem 1:5 gegen Sturm Graz am 15. September 2007. Die Admira selbst hatte zuvor in der Bundesliga noch nie gegen Rapid so hoch gewonnen (dreimal 3:0, einmal 4:1) und bleibt damit ein Angstgegner der Hütteldorfer. Wie im Cup, nur noch schlimmer Die Südstädter hatten die Rapidler auch schon im Viertelfinale des ÖFB-Cups im selben Stadion vor einem Monat mit 1:0 augeschaltet. Die Admira hat damit genauso wie Valencia (in der Europa League) 2016 zwei Pflichtspielsiege gegen Rapid gefeiert und schaffte vorerst den Sprung auf Rang vier. Die zuvor im Frühjahr mit fünf Siegen und einem Remis noch ungeschlagenen Wiener präsentierten sich so schlecht wie noch nie in der Liga in der laufenden Saison. Die Truppe von Chefcoach Zoran Barisic, der das Prunkstück, ihre linke Seite, durch die Ausfälle von Stefan Stangl (verletzt) und Florian Kainz (gesperrt) fehlte, war ideenlos im Spiel nach vorne, völlig harmlos und extrem anfällig in der Defensive. Wir waren hochnäsig und arrogant, ärgerte sich Rapids Sportdirektor Andreas Müller schon im Sky-Pauseninterview. Die ohne den verletzten Kapitän Christoph Schößwendter angetretenen Admiraner zeigten sich demgegenüber von ihrer besten Seite, attackierten früh, ließen den Wienern keine Räume und setzten vor allem selbst immer wieder Akzente. Die erste gute Aktion führte gleich zur Führung. Nach Bajrami-Vorarbeit traf Knasmüllner überlegt ins lange Eck (7.). Rapid kam gleich darauf dem Ausgleich nahe, ein Volleyschuss von Steffen Hofmann ging aber vorbei (10.). Es war die einzige gute Aktion des Routiniers in seinem 400. Ligaspiel. Bilderbuch-Konter Die Admiraner waren viel spritziger und stellten nach einem Bilderbuch-Konter auf 2:0. Bajrami holte sich nach einem Pavelic-Fehler den Ball, sprintete fast über das ganze Feld und bediente wieder Knasmüllner, der souverän vollendete (25.). Dass die Rapidler zur Pause nicht schon aussichtslos zurücklagen, hatte mit der fehlenden Effizienz der Gäste zu tun. Grozurek lief nach einem Dibon-Schnitzer alleine auf Richard Strebinger zu, legte sich den Ball aber zu weit vor (28.). Zudem schoss Spiridonovic am langen Eck vorbei (38.). Die Wiener wurden mit einem Pfeifkonzert von den Rängen in die Kabine verabschiedet. Die erhoffte Steigerung blieb aber auch nach dem Seitenwechsel aus. Völlig verunsicherte Gastgeber konnten sich nicht entscheidend in Szene setzen und die Admiraner machten schnell alles klar. Grozurek wurde von Mario Sonnleitner im Strafraum gefoult und verwertete den Elfmeter selbst mit einem Schuss genau in die Mitte (53.). Damit hatten sie aber an dem Abend noch nicht genug. Nach Bajrami-Vorarbeit schaltete Spiridonovic am schnellsten und ließ Strebinger keine Chance (63.). Erster Torschuss von Rapid in der 83. Minute Ab der 68. Minute mussten die Wiener in Unterzahl agieren, da Thomas Murg mit Knieproblemen verletzt vom Feld musste, das Austauschkontingent aber schon erschöpft war. Viel Tempo war dann nicht mehr drinnen. Rapid kam durch Matej Jelic immerhin noch zum ersten Schuss aufs Tor (83.). Rapid hat damit in den jüngsten neun Ligaduellen mit der Admira nur einen Sieg gefeiert. Nach dem 0:0 in Altach gab es für die Wiener, bei denen Thomas Schrammel sein Comeback gab, zum zweiten Mal hintereinander keinen Sieg. Zum Auftakt des letzten Saisonviertels wartet nächste Woche Ried, ehe am 3. April der große Schlager gegen Salzburg in Wien über die Bühne geht. (APA, 12.3.2016) Wenn unsere Mannschaft einen 0:4-Auswärtssieg gegen den SK Rapid Wien in der Kabine des Ernst-Happel-Stadions feiert, dann sind wir mit dabei! Was für ein Abend, einfach nur geil! DANKE!#herzblut Fußball-Bundesliga (27. Runde): SK Rapid Wien – FC Admira Wacker Mödling 0:4 (0:2) Wien, Ernst-Happel-Stadion, 13.000, SR Schörgenhofer. Tore: 0:1 ( 7.) Knasmüllner0:2 (25.) Knasmüllner0:3 (53.) Grozurek (Elfmeter)0:4 (63.) Spiridonovic Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Schrammel – Petsos, Schwab (46. Grahovac) – Schobesberger (61. Schaub), S. Hofmann (55. Prosenik), Murg – Jelic Admira: Siebenhandl – Zwierschitz, Lackner, Wostry, Pavic – Ebner, Toth – Bajrami (78. Ayyildiz), Knasmüllner (70. Starkl), Spiridonovic – Grozurek (83. Malicsek) Gelbe Karten: Keine bzw. Bajrami
4Sport
Klimatische Verschlechterungen dürften zur Aufgabe der Siedlung geführt haben – ein Prozess, der Menschen in der Sahelzone auch heute noch betrifft. Neue Ausgrabungen sind ein Wettlauf mit der Zeit. Woche sieben auf der Ausgrabung in Amara West hielt einige schöne Überraschungen für uns bereit. So wissen wir nun endlich, für wen das große Pyramidengrab G322, in dem wir in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche interessante Funde machen konnten, vermutlich ursprünglich errichtet wurde. Denn in der westlichen der beiden Grabkammern fand Michelle den Fuß eines Ushabtis aus Fayence mit den Resten einer Hieroglyphen-Inschrift. Diese kleinen Figuren, die den zur Mumie stilisierten Verstorbenen repräsentieren sollten, wurden oft in größeren Mengen mit ins Grab gegeben, um in der Nachwelt dessen Arbeiten zu übernehmen. An der Vorderseite des Ushabtis wurde eine Inschrift, die unter anderem Titel und Namen des Toten trug, angebracht. In unserem Fall ist lediglich der Name Ibay erhalten. Der Teil, der uns Auskunft über Titel und Funktion geben würde, fehlt leider. Die Namen mehrerer Provinzgouverneure, die in der Zeit zwischen 1300 und 1070 in Amara West residierten, darunter der im Nachbargrab bestattete Paser, sind aus Inschriften in der Stadt und aus Schriftquellen aus Ägypten bekannt. Ibay hingegen ist in Amara bisher nicht belegt. Ob es andernorts schriftliche Hinweise gibt, die klären könnten, wer er war und was seine Funktion in der Administration der Provinz Nubien war, wird erst ein detailliertes Quellenstudium in den nächsten Monaten zeigen. Architektur und Ausstattung seines Grabes lassen jedoch in jedem Fall auf eine sehr wichtige Persönlichkeit schließen. Trotz der Beraubung konnte Michelle neben dem Ushabti auch ein aus Stein gefertigtes und mit Straußeneischale verziertes Auge finden, das ursprünglich als Einlage an einem Sarg angebracht war. In der Zwischenzeit konnten wir auch im zweiten Friedhofsareal, Friedhof C, zwei Gräber untersuchen. Diese unterscheiden sich in Architektur, Größe und Ausstattung deutlich von den Pyramidengräbern in Friedhof D. An der Oberfläche sind beide von niedrigen Grabhügeln von fünf beziehungsweise acht Metern Durchmesser gekennzeichnet. Die Grabschächte sind ebenfalls in Fels gehauen, jedoch jeweils nur circa 1,80 Meter tief. Die Bestattungen selbst wurden in vom Schacht abgehenden Nischen vorgenommen. Diese Grabform ist typisch für die Besiedlungszeit Amara Wests nach dem Ende der ägyptischen Kolonialherrschaft um 1070 vor unserer Zeit. Lange herrschte in der Forschung Unklarheit über Siedlungstätigkeit im nubischen Niltal nach den Ägyptern bis zum Beginn des nächsten großen nubischen Reiches, des napatanischen Reichs im 8. Jahrhundert. Allgemein wurde jedoch angenommen, dass die Region längere Zeit unbesiedelt war. Mit dem Beginn meiner Ausgrabungen in den Friedhöfen von Amara West wurde jedoch schnell klar, dass auch in den Jahrhunderten nach der ägyptischen Herrschaft hier rege Bestattungsaktivität herrschte. Das ist mittlerweile auch durch C14-Daten bestätigt. In der Stadt selbst fehlen architektonische Strukturen aus dem 8. bis 10. Jahrhundert bisher, jedoch wissen wir, dass aufgrund der starken Winderosion höher gelegene Siedlungsschichten mit großer Wahrscheinlichkeit vollständig verschwunden wären. Warum die Siedlung letztendlich aufgegeben wurde, ist ebenfalls eine der Forschungsfragen des Amara-West-Projekts. Wissenschaftliche Untersuchungen der Umweltbedingungen konnten in den vergangenen Jahren nähere Informationen zur Lösung des Rätsels bringen. So konnten geomorphologische Untersuchungen der Flusssedimente in den ausgetrockneten Altarmen nördlich der Stadt den Nachweis erbringen, dass deren endgültiges Trockenfallen ans Ende der Besiedlungszeit Amara Wests fällt. Das hatte nicht nur die Konsequenz, dass Landwirtschaft schwieriger wurde. Mit dem Verschwinden des Vegetationsgürtels entlang der Altarme verlor die Stadt jeglichen Schutz gegen den Sand, der die meiste Zeit des Jahres von den starken Nordwinden angetragen wird – der Nil fließt hier in West-Ost-Richtung. Bereits im 12. Jahrhundert sind architektonische Veränderungen in der Stadt sichtbar, die dazu dienten, den Sand aus den Häusern zu halten. Dünnschliffe von Fußbodensedimenten zeigen ebenfalls eine deutliche Erhöhung des Sandanteils. Die klimatischen Verschlechterungen und damit erschwerten Lebensbedingungen dürften letztendlich zur Aufgabe der Siedlung geführt haben. Dieses Schicksal ereilte jedoch nicht nur Amara. Allgemein gibt es entlang des gesamten von West nach Ost verlaufenden Abschnitts ab Beginn des 1. Jahrtausends vor unserer Zeit keine Siedlungen mehr, sämtliche Aktivität wurde ans Südufer verlegt. Diese Veränderungen spiegeln sich auch im Gesundheitszustand der Bewohner der Siedlung wider. Korrespondierend mit den klimatischen Veränderungen steigt die Häufigkeit von Anzeichen von Krankheit und Mangelernährung in den späteren Siedlungsphasen markant an. Damit repräsentiert das Fallbeispiel Amara West einen Prozess, der auch heute Millionen von Menschen in der Sahelzone betrifft. Es zeigt auch, dass Ergebnisse archäologischer Studien nicht nur historische, sondern durchaus auch starke moderne Relevanz haben können. Ein weiteres kleines Nebenprojekt, mit dem wir diese Woche ebenfalls beschäftigt waren, ist Mohameds neues Grabungsprojekt, ein Friedhof, der vermutlich ins 4. bis 5. Jahrhundert datiert, am östlichen Nilufer, 15 Kilometer südlich von Abri. Das Niltal ist generell voll von archäologischen Zeugnissen der Anwesenheit von Menschen der vergangenen 10.000 Jahre. Nur ein Bruchteil davon ist bisher erforscht. Viele dieser Fundstellen, vor allem wenn sie in der Nähe von modernen Siedlungen liegen, sind von Zerstörung durch moderne Beraubung bedroht. Oft handelt es sich bei den Plünderern um neugierige Einheimische, zunehmend dehnt sich jedoch auch organisierter Raub aus Ägypten in den Sudan aus. Die Dokumentation archäologischer Fundstellen ist deswegen, aber auch angesichts der Staudamm-Problematik immer mehr ein Wettlauf mit der Zeit. Der Friedhof in Qwekka, bestehend aus etwa 40 bis 50 großen Grabhügeln, ist wegen seiner Lage direkt neben dem Khartoum-Wadi-Halfa-Highway besonders gefährdet. Daher wird Mohamed im Auftrag der Antikenverwaltung und finanziell unterstützt vom Rescue Fund des Instituts für Bioarchäologie am British Museum im Mai beginnen, dort Grabungen vorzunehmen. In Vorbereitung dafür haben wir die Fundstelle mit einem Drachen aus der Luft fotografiert und digital vermessen, um einen Plan des Friedhofs zu erstellen. Unterstützt wurden wir dabei auch von einem Mitarbeiter des Grabungsteams auf der benachbarten Insel Sai, das von der österreichischen Ägyptologin Julia Budka geleitet wird. Sie informiert übrigens ebenfalls über die Ergebnisse ihrer derzeit laufenden Arbeiten in Stadt und Friedhof des Neuen Reichs in dem Blog von acrossborders.oeaw.ac.at.
7Wissenschaft
Vorfreude, Duftmarke und Siegeswille vor den EM-Quali-Spielen gegen Liechtenstein und Montenegro. Wien – Julian Baumgartlinger ist als einer der Ersten in Wien im Trainingslager eingetroffen. Das hatte nichts mit Streberei oder vorauseilendem Gehorsam zu tun, der 27-Jährige war bereits am Freitag im Einsatz, Mainz gewann in Darmstadt 3:2 und ist in der deutschen Bundesliga voll im Plan. Das österreichische Fußballteam hat den Plan mehr als übertroffen, die beiden abschließenden EM-Qualifikationsspiele sind frei von Stress, der Gruppensieg steht fest. Baumgartlinger sagt, was Teamchef Marcel Koller gerne hört: Unser Siegeswille ist ungebrochen. Wir müssen nicht, wir wollen. Die Vorfreude ist riesig. Sogar die medizinische Abteilung sieht den Auftritten am Freitag (20.45 Uhr) in Podgorica gegen Montenegro und am Montag (18 Uhr) in Wien gegen Liechtenstein relativ entspannt entgegen. Sämtliche Kicker sind fit, kleinere Blessuren werden wegmassiert. Koller betont die Wichtigkeit, es gehe auch darum, am 12. Dezember aus Topf zwei gelost zu werden, um dann bei der EM in Frankreich noch bessere Chancen zu haben. Im Falle von zwei Siegen könnte Österreich in die Top Ten der Weltrangliste vordringen, derzeit ist man Elfter. Koller: Platz elf ist eine Duftmarke, die die Burschen gesetzt haben. Aber es ist nicht das, worauf wir schauen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, durch Einsatz und unsere Spielweise begeistern. Montenegro besitzt große, im Sinne von großgewachsene, Fußballer. Da müssen wir den Ball flachhalten, kombinieren. Aber das ist immer unser Ziel. Es gibt keinen Grund nachzulassen. 48.000 Zuseher gegen Liechtenstein Baumgartlinger debütierte 2009, er hält bei 39 Einsätzen, hat die Schattenseiten, das Scheitern kennengelernt. Um am 8. September 2015 zu jubeln. Das 4:1 in Schweden war ein euphorisierendes Erlebnis. Die totale Erleichterung. Man konnte in Stockholm zwar nicht ausgiebig feiern, die Pflicht, die Vereine riefen. Der Alltag lässt keinen Rausch zu. Trotzdem waren die Gefühle intensiv. Zur Belohnung werden am Montag 48.000 Zuschauer ins Happel-Stadion strömen. Trotz Liechtenstein. Wunderbar, was wir ausgelöst haben. Wir wollen diesen Zustand lange aufrechterhalten. Montenegro hat geringe Chancen auf Platz drei, der zur Teilnahme am Playoff berechtigt. Baumgartlinger: Wir möchten nicht das Zünglein an der Waage sein, sondern unseren Weg gehen. Im ÖFB-Kader tummeln sich 20 Legionäre, Baumgartlinger sieht darin den Hauptgrund für die positive Entwicklung. Er erinnert an seiner Zeit bei der Austria, die 2011 endete. Ich will nicht despektierlich sein, aber dort hattest du deinen Stammplatz. Mainz war eine andere Welt, du musstest in jedem Training überzeugen, dich durchbeißen. Der Beißer ist mittlerweile Kapitän. In der Quali haben übrigens nur Offensivkräfte und David Alaba Tore erzielt, der defensive Mittelfeldmann sieht darin einen Verbesserungsbedarf. Aber das ist wirklich nur eine Kleinigkeit. Koller: Es gibt kein Verbot, Tore zu schießen. Nach Liechtenstein werden erste Gespräche über eine Vertragsverlängerung geführt. ÖFB-Präsident Leo Windtner will lange vor der EM wissen, wer danach Teamchef ist. Koller lässt sich nicht hetzen. Das Feuer für den Klubfußball ist nicht ganz erloschen.
4Sport
Salzgitter-Chef Fuhrmann will Branchenkrise aus eigener Kraft überstehen. Politik soll Belastungen der Energie- und Umweltpolitik ausgleichen. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
3Wirtschaft
Das neu gegründete Opernstudio der Bregenzer Festspiele startete mit Mozarts "Così fan tutte". Ein junges Ensemble überzeugte genauso wie die erfrischende Regie von Jörg Lichtenstein. Bregenz – Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu, dichtete Heinrich Heine über jugendlich-unglückliche Liebende. Die Story von Mozarts Così fan tutte galt lange Zeit – eigentlich das ganze 19. Jahrhundert hindurch – als unglaubwürdig. Dass die beiden Damen aus der besseren Gesellschaft ihre Geliebten in unbeholfener Verkleidung nicht erkennen und sich in den jeweils anderen verlieben: Wie soll das bitte funktionieren? Erst in der Moderne kehrte das Stück mit seiner vollen Wucht zurück, wurden seine erotischen Eruptionen mitunter auch als Erdbeben gedeutet, das das gesamte alte, vorrevolutionäre Sozialsystem erfasst: Immerhin hob Mozart das Signalwort Frankreich durch riesige Triller hervor, während sein Librettist unter anderem meinte, ein wenig Argwohn sei auf dieser Welt ganz grundsätzlich kein Fehler. Dass man die alte Geschichte jedoch auch aus gegenwärtiger Sicht als das zeigen kann, was der Untertitel der Oper formuliert, nämlich als Schule der Liebenden, demonstrieren die Bregenzer Festspiele nun im Vorarlberger Landestheater am Kornmarkt: Die Idee von Regisseur Jörg Lichtenstein, die Handlung im Theatermilieu anzusiedeln, ist nicht ganz neu, sondern ein naheliegender Kunstgriff, der aus dem Ruder laufende höfische Galanterie mit sich verselbstständigendem Spiel auf einen gemeinsamen Nenner bringt. Die eigentliche Neuheit liegt jedoch woanders: im neu eingerichteten Bregenzer Opernstudio, in dem junge Sängerinnen und Sänger intensiv proben können und das von Intendantin Elisabeth Sobotka dezidiert als Experiment bezeichnet wurde – reizvoll, mit einem Werk zu beginnen, das seinerseits als Versuchsanordnung daherkommt, dessen Ausgang der zynische Aufklärer Don Alfonso von Beginn an kennt. Man befindet sich im Bühnenbild von Susanna Boehm auf der Seitenbühne eines Operntheaters, in dem die Ebenen ständig wechseln. Die Aufführung eines anderen Stücks ist noch im Gange, während die beiden Soldaten die verhängnisvolle Wette mit dem Philosophen eingehen, der Rotwein trinkend eine lachsfarbene Tageszeitung liest. Il Giardinetto, das Gärtchen, wo die Schwestern ihren Liebhabern nachtrauern, ist die Theaterkantine. Liebesbeweise prangen am Smartphone, und das Herz des Partners trägt man nicht als Rokoko-Anhänger, sondern wie ein Tattoo am Oberarm. Der Prager Philharmonische Chor tönt mit seinem Militärjubel vom Tonband aus dem Off und beim zweiten Mal gar aus dem Ghettoblaster. Dies alles wird aber ebenso subtil eingebettet wie die Fechtszenen und die historischen Tanzschritte, aber auch Videoszenen, die die Darsteller beim unbeschwerten Baden im See zeigen. Virtuos spielt die Regie mit den Facetten zwischen Privatperson und Rollenspielern, die am Ende in Alltagskleidung auseinandergehen. Bis dahin agiert das gesamte Ensemble nicht nur mit aller Professionalität, sondern vor allem mit überschäumender Energie, die sowohl dem Setting in der Gegenwart als auch den Mozart-Charakteren gerecht wird: Glaubhaft vermittelt etwa Kelebogile Pearl Besong in den extremen Intervallsprüngen der Fiordiligi, wie diese Figur hin- und hergerissen wird. Annika Schlicht gibt eine grandiose Dorabella, der die eigene Sinnlichkeit nicht ganz geheuer zu sein scheint, Sónia Grané eine springlebendige, dabei aber nicht nur komische Despina. Auch die Herren der Schöpfung singen beinahe so schön, wie sie sich gegenüber den Damen anpreisen: Maximilian Krummen ist ein kerniger Guglielmo, Stephen Chambers ein Ferrando mit allen lyrischen Anlagen, Grigory Shkarupa ein kraftvoller Don Alfonso, dessen Überlegenheit als eingebildete deutlich wird. Das erfrischend klein besetzte Symphonieorchester Vorarlberg hat sich auf einen unkonventionellen Mozart-Stil eingeschworen, der zur szenischen Lesart passt. Wendig und leicht, mit viel Klangschönheit vor allem bei den Bläsern, mitunter sehr straff und geradezu nüchtern und sachlich führt es Dirigent Hartmut Keil, der auch für fantasievolle, andeutungsreiche musikalische Kommentare bei den Rezitativen sorgt, die keineswegs in der Mozart-Zeit verharren. Die alte Geschichte ist eben doch immer neu.
8Kultur
Bhumibol ist der weltweit am längsten regierende Monarch. Bangkok – Thailands König Bhumibol Adulyadej (88) hat sich nach einer Blutinfektion und einer Lungenentzündung wieder erholt. Das teilte der Palast am Sonntag mit. Bhumibols Zustand habe sich verbessert. Der schwer kranke König ist seit Mai 2015 im Krankenhaus in Behandlung. Im Dezember hatte er sich erstmals nach Monaten wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Bhumibol ist der weltweit am längsten regierende Monarch: Er bestieg 1946 den Thron und ist damit länger im Amt als Königin Elizabeth II. (89) in Großbritannien. In Thailand wird er von vielen als einende Figur verehrt.
2International
Nach gewaltsamer Auflösung einer Demonstration durch die Polizei. Eriwan – Nach der gewaltsamen Auflösung einer Demonstration durch die Polizei sind in der armenischen Hauptstadt Eriwan erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, versammelten sich am Dienstagabend fast 6000 Demonstranten auf dem zentralen Freiheitsplatz, um gegen die Regierung von Staatschef Serzh Sarksyan und die gestiegenen Strompreise zu protestieren. Sie schwenkten armenische Fahnen und riefen Schande und Nein zum Raub. Anschließend zogen die Demonstranten erneut zum Präsidentenpalast, der von Sicherheitskräften abgeriegelt wurde. In der Nacht zum Dienstag hatte die Polizei eine ähnliche Protestaktion gewaltsam aufgelöst. Nach dem Ende eines Protestmarsches, an dem sich rund 4000 Menschen beteiligten, hatten sich mehrere hundert Demonstranten zu einer Sitzblockade zusammengeschlossen und den Verkehr blockiert. Daraufhin schritten die Einsatzkräfte ein. Die Demonstranten wurden mit Wasserwerfern und Schlagstöcken auseinandergetrieben. Es gab fast 240 Festnahmen, nach Behördenangaben wurden mindestens 25 Menschen verletzt. Zivilpolizisten schlugen auch auf Journalisten ein und zerstörten oder beschlagnahmten ihre Ausrüstung. Die US-Botschaft in Eriwan äußerte sich besorgt über den Polizeieinsatz und forderte eine vollständige und transparente Untersuchung. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) forderte die armenischen Behörden auf, für Zurückhaltung der Sicherheitskräfte gegenüber Medienvertretern zu sorgen. Die Demonstration werfen der Regierung vor, nicht genug gegen die Armut in Armenien zu tun. Sie klagen vor allem über die hohen Strompreise, die in den vergangenen Monaten um mehr als 16 Prozent gestiegen sind. Die ehemalige Sowjetrepublik ist wirtschaftlich isoliert. Zudem leidet Armenien unter der Wirtschaftskrise in Russland, dem wichtigsten Handelspartner des Landes.
2International
Die Fluggesellschaft aus dem Firmenimperium des Milliardärs Richard Branson wechselt den Besitzer. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
3Wirtschaft
Sicherheitsforscher greifen Baseband statt Android an – Trojaner verankert sich dauerhaft. Wenn über die Softwareausstattung eines Smartphones diskutiert wird, geht es praktisch ausschließlich um die für die Nutzer wirklich sichtbaren Teile. Also etwa die Frage ob Android oder iOS auf einem Gerät installiert ist. Was dabei vergessen wird: Mit dem Baseband gibt es auf so einem aktuellen Smartphone noch ein zweites, vollständig unabhängiges Betriebssystem, das für Kernaufgaben wie die Kommunikation mit dem Mobilfunknetzwerk zuständig ist. Genau dort setzen nun Sicherheitsforscher an – und zwar mit Erfolg. Im Rahmen des Pwn2Own-Wettbewerbs wurde nun ein neuer Hack präsentiert, der Dritten das Mitlauschen bei aktuellen Samsung-Smartphones erlaubt – und zwar dauerhaft, wie The Register berichtet. Konkret sieht die Attacke so aus, dass die Angreifer mithilfe von OpenBTS eine eigene Basisstation aufbauen. Verbindet sich das Smartphone damit – was es automatisch tut, wenn das Signal stark genug ist – wird ein Fehler im Baseband ausgenutzt, um in das System einzudringen. Infolge schreiben die Angreifer eine neue Baseband-Firmware auf das Gerät, womit sie dauerhaft verankert sind. Die Trojaner-Firmware wird nun dafür genutzt, dass künftig sämtliche Anrufe über einen Proxy umgeleitet werden, der die Gespräche mitschneidet und so eine Totalüberwachung erlaubt. Im Rahmen der Konferenz wurde der Hack anhand eines neuen, mit allen Updates ausgestatteten Galaxy S6 demonstriert. Er soll aber auch mit anderen aktuellen Samsung-Smartphones wie dem Note 4 funktionieren, da diese den selben Baseband-Chip einsetzen. Bei Samsung ist man von dem Angriff informiert, gibt bisher aber noch keine Stellungnahme dazu ab. Die Sicherheitsforscher wollen erst zu einem späteren Zeitpunkt weitere Details verraten. Schon länger hatten Experten davor gewarnt, dass das Baseband früher oder später zu einem lohnenden Ziel für Angreifer werden könnte, immerhin handelt es sich dabei um proprietäre Software, die oft zwischen vielen Smartphones gleich ist und eine zentrale Rolle am Gerät einnimmt.
0Web
Die Wiener Symphoniker zaubern unter Philippe Jordan. Wien – Und auch für die Wiener Symphoniker hat die neue Saison begonnen. Die Zahlen dazu: Das Konzertorchester der Stadt Wien wird hierzustadt knapp 100 Auftritte haben (inklusive der Kammerkonzerte), durch acht Ländern wird getourt und dort 33 Mal aufgespielt. Dabei werden die 126 Orchestermitglieder von 28 Gastdirigenten dirigiert. Der 29. Orchesterleiter ist Chefdirigent Philippe Jordan, der 40-Jährige darf sein Orchester ganze 39 Mal leiten. Und natürlich dirigierte der Musikdirektor der Pariser Oper auch das Eröffnungskonzert der Saison im Musikverein, mit Pierre-Laurent Aimard als Solisten. Beethoven und Bartók – so lautet ja ein Schwerpunkt der aktuellen Wiener-Symphoniker-Saison. Mit dem französischen Pianisten werden alle fünf Klavierkonzerte des Wiener Klassikers musiziert, drumherum werden wichtige Orchesterwerke des ungarischen Komponisten präsentiert. Den Auftakt machte Beethovens C-Dur Klavierkonzert, welches von Bartóks frühen, grenzimpressionistischen Deux Images op. 10 und seinem späten, famosen Konzert für Orchester umrahmt wurde. In satten Farben wurde das erste der Klangbilder gemalt, En plein fleur, kernig wurde die Danse villagoise getanzt. Das komplette Kontrastprogramm dazu boten die ersten Takte der Orchestereinleitung von Beethovens Klavierkonzert Nr.1: Zuckersüß, fräuleinhaft, wie im zartrosa Tütü tänzelten sie daher. Umso kraftstrotzender fiel dann die Tutti-Variante des ersten Themas aus. Philippe Jordan, ein Mann, der ganz ohne Zweifel die Gegensätze liebt. Aimard fühlte sich in seinem Solopart mehr dem maßvollen Ausgleich verpflichtet: Der Wunderwuzzi des zeitgenössischen Klavierrepertoires wandelte seine sichtlich in ihm kochenden vulkanischen Emotionen auf einem weich intonierten Steinway meist in ein wohltemperiertes Bächlein um, das munter durch akkurat gepflegte Gefühlslandschaften floss. Niedlich. Zuviel des Respekts vor dem Klassiker? Da hatte Martha Argerich an selber Stelle vor zwei Wochen bei Beethovens B-Dur Konzert deutlich weitere Panaromen der Emotion aufgemacht. Bartóks Konzert für Orchester ist ein Werk, bei dem alle Sektionen des Orchesterapparats endlich einmal in die Auslage treten und ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren dürfen. Nach der so fulminanten wie souveränen Interpretation des Orchesters und ihres vor Energie beinahe berstenden Chefs kann man nur sagen: Läuft alles ganz hervorragend bei den Wiener Symphonikern. Die Saison kann beginnen.
8Kultur
500 Verladeplätze finden sich auf einer Liste mit dem Vermerk "Wegfall", 3.500 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
3Wirtschaft
Getroffen worden sei eine Bäckerei in der Stadt Al-Shahadi. Raqqa – Bei Luftangriffen der von den USA geführten Koalition sind im Nordosten Syriens Oppositionsangaben zufolge 15 Zivilisten getötet worden. Getroffen worden sei eine Bäckerei in der Stadt Al-Shahadi in der Nähe der Grenze zum Irak, teilte die oppositionsnahe, in Großbritannien ansässige Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte am Dienstag mit. Die Opfer hätten sich vor der Bäckerei angestellt, um Brot zu kaufen. Al-Shahadi gilt als logistisch wichtig für die Extremisten-Miliz IS, gegen die sich die Luftangriffe der Koalition richten. Durch die Stadt führen mehrere wichtige Straßen. Sollte der IS die Kontrolle über sie verlieren, wäre die IS-Hauptstadt Raqqa isoliert.
2International
Podemos und Vereinte Linke hoffen, Sozialisten bei Neuwahlen Ende Juni als linke Alternative zu konservativen Wahlfavoriten ablösen zu können. Madrid – Ein Monat vor Beginn des spanischen Wahlkampfes haben die linke Protestpartei Podemos (Wir können) und die postkommunistische Parteiallianz Vereinte Linke (Izquierda Unida) am Freitagabend ihr Wahlbündnis bekanntgegeben. Unter dem Namen Unidos Podemos (Vereint können wir) will sich das Bündnis als politische Alternative zu den regierenden Konservativen (PP) etablieren. Wir treten an, um gemeinsam die PP zu besiegen, erklärten die beiden Parteiführer, IU-Chef Alberto Garzon und Podemos-Frontmann Pablo Iglesias. Symbolisch besiegelten sie ihren Pakt auf dem Madrider Zentralplatz der Puerta del Sol, wo Spaniens Empörten-Bewegung am Sonntag den fünften Jahrestag ihrer historischen Demonstrationen feiert. Podemos ist zwar nicht das politische Sprachrohr der auch als Bewegung des 15. Mai bekannten, parteiübergreifenden Protestaktion, fand aber dort hier ihren Ursprung. Iglesias und Garzon rückten bei der Präsentation des Wahlbündnisses bewusst mit Blick auf die Sozialisten (PSOE) vom Links-Rechts-Schema ab und versprachen eine transversale Politik von oben und unten. Anscheinend will vor allem Podemos verhindern, dass das Bündnis bei den Sozialisten als weiterer Linksruck aufgefasst wird und mögliche Koalitionsverhandlungen nach dem Urnengang verhindern könnte. So stellte vor allem Pablo Iglesias bei der Vorstellung der Wahlkoalition mit den Postkommunisten klar: Wir werden den Sozialisten die Hand reichen, um eine Regierung des Fortschritts zu bilden. Bei den vergangenen Wahlen im Dezember wurde Podemos auf Anhieb drittstärkste Kraft mit nur 300.000 Stimmen weniger als die Sozialisten, die auf den zweiten Platz hinter der konservativen Volkspartei (PP) des amtierenden Regierungschefs Mariano Rajoy kamen. Dieser verlor fast drei Millionen Stimmen und damit die absolute Mehrheit. IU erzielte rund 900.000 Stimmen. Jüngsten Umfragen zufolge verbessern Podemos und die Vereinte Linke ihr Wahlergebnis vom 20. Dezember. Der Pakt bedient nun die gesamte Alterssparte der spanischen Linken. Hinter Podemos stehen vor allem junge Linkswähler zwischen 18 und 30 Jahren. Die Vereinte Linke wird hauptsächlich von Linkswählern zwischen 35 und 54 Jahre gewählt, verdeutlich der spanische Wahlforscher Jose Pablo Ferrandiz im APA-Gespräch. So kann die linke Bündnisliste laut verschiedener Umfragen bei den Wahlen am 26. Juni mit 24 Prozent zweitstärkste Kraft nach der PP werden, die auf 29 Prozent käme. Die Sozialisten von Oppositionsführer Pedro Sanchez (PSOE) könnten mit 22 Prozent nur noch drittstärkste Partei werden, dicht gefolgt von den konservativen Liberalen Ciudadanos (Bürger). Nachdem keine Partei nach den Wahlen im Dezember eine regierungsfähige Parlamentsmehrheit hinter sich bringen konnte, löste König Felipe VI. Anfang Mai das Parlament auf und rief Neuwahlen aus. Der neue Urnengang versprich aber keine all zu großen Machtverschiebungen, wodurch sich die Koalitionsverhandlungen im Juli erneut als sehr schwierig herausstellen dürften.
2International
Unangeschnallte Passagiere von den Sitzen geschleudert – Fliegende Taschen und Dosen – "Es war ein Höllenflug". Toronto – Schreckensmomente im Flugzeug: Bei Turbulenzen während eines Fluges von Air Canada sind 21 Menschen verletzt worden. Wie die Fluglinie mitteilte, geschah dies am Mittwoch während eines Fluges von Shanghai nach Toronto. Dies sei für die Passagiere eine sehr beunruhigende Erfahrung gewesen, sagte der Geschäftsführer von Air Canada, Klaus Goersch. Menschen wurden von den Sitzen geschleudert, Gepäckstücke, Decken und Getränkedosen flogen durch die Luft. Das berichteten Passagiere des Fluges AC088 kanadischen Medien nach der Landung in Calgary, wohin war der Flug umgeleitet worden war. Die meisten der Verletzten seien nicht angeschnallt gewesen, erzählte eine Reisende der National Post. Es war ein Höllenflug (...) Wir wussten wirklich nicht, ob wir das überleben, sagte die Frau.
1Panorama
Zusammenstöße zwischen den Fans und der Polizei. Bei Rangeleien zwischen Anhängern des deutschen Fußball-Zweitligisten 1. FC Union und der Polizei sind am Samstag vor dem Testspiel gegen Austria Salzburg (5:0) laut Polizei 80 Personen verletzt worden. Wie am Sonntag mitgeteilt wurde, befänden sich darunter 21 Polizisten und ein Ordner, 26 Personen, die einer aggressiven Fan-Gruppe zuzuordnen sind, sowie weitere Stadionbesucher. Die Polizei nahm 18 Fußballfans vorläufig fest und leitete Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen besonders schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ein. Nach einem zunächst friedlichen Jubiläumsmarsch zum 50. Vereinsgeburtstag von der Köpenicker Altstadt in Richtung Stadion mit rund 1.000 Union-Fans hatten Polizeibeamte den Anhängern den Weg vor der Haupttribüne versperrt. Wie die Polizei mitteilte, wurden von teilweise vermummten Personen pyrotechnische Gegenstände gezündet. Beim Erreichen des Stadions seien Polizisten aus einer Gruppe von rund 250 Anhängern massiv körperlich angegriffen worden. Die Beamten wehrten die Angriffe mittels körperlicher Gewalt ab und setzten auch Reizgas ein, hieß es von der Polizei. Insgesamt waren 300 Polizisten im Einsatz. Wie die Polizei weiter mitteilte, stürzte eine Person im Gästefanblock von einem Geländer und musste von einem Notarzt in ein Krankenhaus gebracht werden.
4Sport
Attac, Fian und Via Campesina kritisieren Fehlen von Sanktionsmöglichkeiten und konkreten Maßnahmen. Wien – Die Klimaschutzbewegung System Change, not Climate Change! sieht in dem in Paris beschlossenen Weltklimavertrag kein wirksames Instrument gegen die zunehmende Umweltverschmutzung. Am Mittwoch betonten die Organisationen Fian, Attac und Via Campesina bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass sie den Kompromiss der Staatengemeinschaft als zu schwach betrachten. Es gibt keine einklagbaren Sanktionen und keine konkreten Maßnahmen, sagte Brigitte Reisenberger von Fian. Das globale 1,5-Grad-Ziel sei vielmehr mit dem Vertrag in weite Ferne gerückt. Nach aktuellen Berechnungen werden die freiwilligen Klimaschutzzusagen der Länder (INDCs) noch zu einer Erderwärmung von 2,7 bis 3,7 Grad Celsius führen. Nur eine rasche Nachschärfung der Ziele kann die Zwei-Grad-Grenze realisieren. Doch erst 2023 wird das erste Mal eine Begutachtung der Fortschritte in den einzelnen Ländern erfolgen. Gültig ist der Vertrag zudem erst ab 2020. Dann wird der CO2-Ausstoß, der zu einer 1,5-Grad-Erwärmung führen wird, aber bereits erreicht sein. Das Ziel, ab 2050 ein Gleichgewicht zwischen CO2-Ausstoß und -Bindung herzustellen, sei damit völlig unkonkret, sagt Reisenberger: Das Abkommen öffnet auch für jene Länder, die am meisten emittieren, die Möglichkeit, sich über Marktmechanismen aus ihrer Verantwortung freizukaufen. Attac-Obfrau Alexandra Stricker kritisierte in diesem Zusammenhang, dass der Begriff fossile Energieträger nicht ein einziges Mal im Text vorkommt. Sie betonte, dass im Freihandelsabkommen TTIP diskutiert wird, dass es Investorenrechte geben soll: Im Gegensatz zum Klimavertrag ist es hier offenbar kein Problem, Sanktionen festzusetzen. Nationalstaaten treiben zudem globale Handelsabkommen wie TTIP, Ceta oder Tisa voran, die den Güterhandel ausweiten und Dienstleistungen weiter liberalisieren. Das werde zu noch mehr Emissionen führen, so Stricker. Reisenberger kritisierte die fehlende Diskussion über Menschenrechte im Klimavertrag. In einer Präambel wird lediglich empfohlen, die Menschenrechte in Betracht zu ziehen. Leidtragende des Klimawandels sind jedoch Bevölkerungsgruppen wie Indigene, Fischer, Kleinbauern und Nomaden, die meist von Verhandlungen ausgeschlossen sind. Viele Projekte mit grünem Label würden zudem zu Vertreibungen führen. Als Beispiel nennt sie Sierra Leone, wo Menschen für den Anbau von Agrartreibstoffen von fruchtbarem Land vertrieben werden. Politikwissenschafter Ulrich Brand von der Uni Wien sprach in diesem Zusammenhang die Machtfrage an. Denn um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssten mindestens 80 Prozent der fossilen Energieträger im Boden bleiben. Diese enormen Profitinteressen würden auch die internationale Klimapolitik bestimmen. Um diese erfolgreich zu ändern, müssten sich die Regeln und Grundsätze der Weltwirtschaft nach den Klimazielen richten – und nicht umgekehrt, so Brand.
1Panorama
Die Unterwäsche-Produzentin und Societylöwin Michelle Mone spaltet Netz mit selbstironischem Tweet. Sie selbst nennt es den peinlichsten Moment ihres Lebens: Bei einer Veranstaltung für Unternehmer hielt die britische Baroness und Geschäftsführerin Michelle Mone einen Teilnehmer, der ihr Blumen brachte, für ein Kind. Sie bedankte sich bei dem eigentlich Kleinwüchsigen, indem sie ihn wie einen kleinen Buben in die Höhe nahm und für Fotos mit dem vermeintlichen Kind posierte. Spreche in Vietnam vor 3.000 Zuhörern, glaube, das ist ein 6-Jähriger, hebe ihn hoch – er ist ein MANN, erzählt Mone auf Twitter weiter. Most embarrassing moment.Speaking in Vietnam to 3,000 people,thought this was a 6 year old,picked him up,hes a MAN🙈 pic.twitter.com/VqNR86dsUi Statt des üblichen Shitstorms liegen ihr dank des selbstironischen Umgangs mit dem Faux-Pas zahlreiche Nutzer zu Füßen. To pick up bekommt eine ganz neue Bedeutung, schreibt ein Nutzer in Bezug auf die zwei Bedeutungen der Phrase, nämlich hochheben wie abschleppen. Auch dem eigentlich 22-jährigen Vietnamesen soll die Aktion nichts ausgemacht haben. In sozialen Medien wenden sich nun zahlreiche Nutzer mit ähnlichen Anekdoten an Mone, die Geschäftsführerin einer Unterwäsche-Firma ist. Ich habe schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmen kann, weil seine Zähne nikotinverfärbt waren, erzählte Mone später. Allerdings gibt es an ihr auch Kritik. Sie multipliziere für den Betroffenen die peinliche Situation, indem sie ihn an ihre Millionen Follower verfüttere, schreibt etwa eine Nutzerin. Mone selbst hat einen Shitstorm allerdings durch ihre Offenherzigkeit abwenden können.
0Web
Panorama, Darknet, Erlebnis Bühne mit Barbara Rett, Sleepers, Warschau '44, Mein Klagenfurt, Spiegel TV Magazin, Donnie Darko – mit Videos. 13.05 MAGAZINPanorama: Besser fernsehen Die Sendung bietet einen Überblick über 60 Jahre ORF: 1968 konnte der ORF den millionsten Fernsehteilnehmer begrüßen. 1957 gewährte der ORF einen Blick hinter die Produktionskulissen. 1995 wurde das beliebte Testbild zu Grabe getragen. Bis 13.30, ORF 2 19.00 REPORTAGEDarknet – Im Untergrund des Internet Wolfram Kuhnigk – investigativer Journalist – spricht mit Ermittlern der Polizei, mit Dealern, die ihren Stoff nur noch über das Darknet verkaufen, mit den Entwicklern des TOR-Browsers, IT-Experten, dem BKA, Menschenrechtsaktivisten und der Hackerelite Deutschlands. Bis 20.00, RTL 2 20.00 THEMENABENDOktoskop: Werkschau Ascan Breuer Zu Gast bei Amina Handke ist der Filmemacher, Sozial- und Kulturwissenschafter Ascan Breuer. Er hat eine Auswahl seiner Filme aus dem Dokumentarischen Labor mit dabei: Riding my Tiger, Teheran – Lost and Found, Paradise Later und Jakarta Disorder. Bis 21.10, Okto 20.15 MAGAZINErlebnis Bühne mit Barbara Rett: Tosca aus dem Römersteinbruch Wie schon in den Vorjahren mit seinen erfolgreichen Interpretationen von La Bohème und Aida zeigt sich Regisseur Robert Dornhelm – heuer erstmals unter der Intendanz von Maren Hofmeister – auch für Giacomo Puccinis Meisterwerk über Liebe, Verrat, Begehren und Mord verantwortlich. Bis 22.10, ORF 3 20.15 RACHEDRAMASleepers (USA 1996, Barry Levinson) Hell’s Kitchen in den 1960er-Jahren: Vier Jugendliche sind für den Unfalltod eines Passanten verantwortlich. Sie werden in das berüchtigte Wilkinson-Heim für jugendliche Straftäter geschickt und erholen sich zeit ihres Lebens nicht mehr von den Misshandlungen, die sie dort erfahren. Bis 23.05, RTL 2 22.00 KRIEGWarschau ’44 (POL 2014, Jan Komasa) 1944: Stefan (Józef Pawlowski) lebt noch bei seiner Mutter. Ohne jegliche Perspektive in seinem Leben schließt er sich einer Untergrundgruppe an. Während die russischen Truppen auf Warschau vorrücken, beginnt im Zen trum der Stadt der Aufstand gegen die deutschen Besatzer. Bis 23.55, ZDF 22.35 DOKUMENTARFILMMein Klagenfurt Die Prominenten dieser Dokumentation, die durch die Grätzel ihrer Kindheit und Jugend führen, sind Sängerin und Schauspielerin Dagmar Koller, die Discoqueen der Siebzigerjahre Penny McLean sowie die Kärntner Eishockeyfamilie Kalt rund um Eishockeylegende Dieter Kalt senior. Bis 23.40, ORF 2 23.40 MAGAZINTitel, Thesen, Temperamente 1) Seis mografen des Klimawandels – Doku ThuleTuvalu über die Folgen der Erderwärmung. 2) Literarisches Schlachtengemälde – Der neue Roman des Putin-Gegners Wladimir Sorokin. 3) Terrorkalifat in Afrika – Mike Smith schildert in seinem Buch den Aufstieg von Boko Haram. 4) Eleganter Star der Kunstwelt – Danh Võs Installationen in Venedig und in Köln. 5) Melancholische Komödie – Coconut Hero, ein Film übers Erwachsenwerden. Bis 0.10, ARD 23.55 MAGAZINSpiegel TV Magazin 1) Abschiebung im Eilverfahren: Streit um die Balkan-Flüchtlinge. 2) Die Wal-Kämpfer – Reportage über die Ökoaktivisten der Sea Shepherd. 3) Normal oder paranormal? – Wünschelrutengänger im wissenschaftlichen Stresstest. Bis 0.40, RTL 0.20 ZEITREISENDonnie Darko (USA 2000, Richard Kelly) Einer der großen Independent-Erfolge: In Richard Kellys verschrobenem Coming-of-Age-Drama wird Jake Gyllenhaal von einem Hasen vor dem Ende der Welt gewarnt. Bis 2.10, 3sat
6Etat
Machen Sie alles mit der Maus der kennen Sie sich mit Tastaturkürzel aus?. Oft ist es einfacher, eine Aufgabe auf dem Computer mit einem Tastaturkürzel zu erledigen. Doch davon gibt es sehr viele. Wie gut kennen Sie sich damit aus, wissen Sie welche Befehle die folgenden zehn Shortcuts (gültig für Windows 7 und 8/8.1) ausführen?
0Web
"90-prozentige Chance" – Archäologen hoffen, das Grab von Nofretete zu finden. Kairo – Radaranalysen im Grabmal des Pharaos Tutanchamun in Ägypten haben die Hoffnungen von Archäologen bestärkt, dass sich hinter den Mauern eine Geheimkammer befinden könnte – womöglich der Grabraum der legendären Königin Nofretete. Es bestehe eine 90-prozentige Chance, dass es eine weitere Kammer, ein anderes Grab hinter dem Grabmal von Tutanchamun gebe. Das sagte der ägyptische Antikenminister Mamduh Eldamati am Samstag während einer Pressekonferenz in Luxor. Experten hatten zuvor zwei Tage lang mit hochleistungsfähigen Radargeräten und Infrarot-Wärmekameras die Nordwand des Grabs untersucht. Eldamati sprach von vorläufigen Erkenntnissen, die von dem japanischen Wissenschafter Hirokatsu Watanabe erst noch genauer analysiert werden müssten. Das werde etwa einen Monat dauern. Der britische Archäologe Nicholas Reeves sagte, die Untersuchungen an den Nordwand scheinen darauf hinzuweisen, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen dem harten Fels und etwas anderem gibt, das möglicherweise ein leerer Raum ist. Die Schlussfolgerung ist, dass es eine Erweiterung des Grabs von Tutanchamun jenseits der Nordwand gibt, sagte der Forscher. Tutanchamun war nach neunjähriger Herrschaft 1324 vor Christus im Alter von 19 Jahren gestorben. Sein Grabmal befindet sich im Tal der Könige in der Nähe von Luxor im Süden Ägyptens. Es wurde 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter entdeckt. Anders als viele andere Pharaonengräber warf es nicht bereits ausgeplündert, sondern enthielt mehr als 5.000 intakte Objekte, davon viele aus Gold. Nofretete, von der eine weltberühmte Büste im Ägyptischen Museum in Berlin ausgestellt ist, war die Gemahlin von Pharao Echnaton, des Vaters von Tutanchamun. Die Gebeine der für ihre Schönheit gerühmten Königin wurden nie gefunden. Dass Nofretetes Grabkammer hinter dem Grab Tutanchamuns versteckt sein könnte, lässt sich laut Reeves möglicherweise mit dem plötzlichen Tod des Jungherrschers erklären. Weil damals kein angemessenes Grab zur Verfügung gestanden habe, könnten die Priester auf die Idee verfallen sein, das Grab der Nofretete wieder zu öffnen und zu teilen. Im September hatten Eldamati und Reeves bereits angekündigt, dass sie nach unentdeckten Kammern im Grab des Tutanchamun suchen würden. Eldamati nimmt an, dass in einer solchen Geheimkammer Nofretete begraben liegt. Reeves vermutet eher, dass dort eine andere Ehefrau von Echnaton beigesetzt wurde. Eldamati kündigte in jedem Fall die Entdeckung des 21. Jahrhunderts an und setzte für Samstag die Pressekonferenz in Luxor an, um die vorläufigen Ergebnisse der Suchaktion zu verkünden. Wir müssen dorthin kommen, ohne das Grab oder die Grabmalereien zu beschädigen, sagte Eldamati. Die Archäologen könnten in drei Monaten die Geheimkammer erreichen, möglicherweise aber auch erst später.
7Wissenschaft
Athen und Ankara erfüllen rechtliche Voraussetzungen für Flüchtlingsdeal nicht – EU-Gespräche mit türkischem Premier Davutoğlu fortgesetzt. Brüssel – Der in der Nacht unterbrochene EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise wurde am Freitag in Brüssel fortgesetzt. Bevor sich die Staats- und Regierungschefs der 28 Mitgliedsstaaten wie geplant mit dem türkischen Premierminister Ahmet Davutoğlu treffen, um über den EU-Türkei-Aktionsplan zu verhandeln, bedarf es allerdings einer Reihe von Einzelgesprächen. Den Anfang sollte der ständige Ratspräsident Donald Tusk bei einem Frühstück um 8.30 Uhr machen. Bilaterale Treffen mit einzelnen Staatenvertretern, aber auch mit Kommissionschef Jean-Claude Juncker, wurden eingeplant. Erst gegen Mittag dürfte man sich dann in voller Runde treffen können. Stolperstein Zypern Dieses Vorgehen und die Verzögerung waren notwendig geworden, weil die EU-28 untereinander in vielen Punkten uneinig waren über das Vorgehen mit der Türkei beim beabsichtigten Stoppen des irregulären Migrantenstroms in der Ägäis nach Griechenland. Manchen gingen die Zugeständnisse zu weit. Zypern drohte etwa damit, den Deal platzen zu lassen, es will dem von der Türkei geforderten Neustart der EU-Beitrittsverhandlungen nicht zustimmen, wenn die Türkei die Insel nicht endlich als Staat und Mitglied der EU anerkennt. Zypern ist im Norden seit 1974 von türkischen Truppen besetzt. Rechtliche Probleme Als wesentlich größerer Stolperstein scheint sich aber zu erweisen, dass die geplante massenweise Abschiebung von Flüchtlingen in die Türkei erhebliche rechtliche, technische und organisatorische Probleme aufwirft. Wie berichtet sieht der von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und der türkischen Regierung forcierte Plan vor, dass es dabei zu einem Austausch von Flüchtlingen kommt: Syrer, die illegal nach Griechenland kommen, sollen in türkische Lager zurückgebracht, an ihrer Stelle andere Syrer als Asylwerber legal in EU-Staaten gebracht werden. Die übrigen Migranten sollen – indem die Türkei zum sicheren Drittland erklärt wird – alle abgeschoben werden. In diesem Zusammenhang sehen mehrere Staaten rechtliche Hürden, weil die Türkei zuvor Garantien abgeben können müsste, dass alle zurückgeschobenen Personen nach den Regeln des Völkerrechts, konkret der Genfer Konvention, behandelt werden. Das kann Ankara nicht, müsste Gesetze ändern. Auf der anderen Seite muss Griechenland erst noch alle EU-Regeln bezüglich der Asylverfahren einhalten und Maßnahmen treffen, damit das Recht von Individuen auf ein faires Verfahren eingehalten werden kann, inklusive Berufungsmöglichkeiten und Unterbringung der Asylwerber. Derzeit fehlt das in Griechenland, es gibt etwa nicht genügend Richter, die die Prozesse abwickeln könnten. Die EU-Partner müssten hunderte Mitarbeiter bereitstellen, die in Griechenland unter der Aufsicht der Regierung tätig werden. Wie Merkel bei einer Pressekonferenz um Mitternacht erklärte, sind die EU-Staaten aber bereit, Griechenland jede Hilfe zu geben, damit die Voraussetzungen zur Umsetzung eines Türkei-Pakts geschaffen werden können, finanziell wie personell. Bedenken wegen Menschenrechten Spanien hat Bedenken wegen der Menschenrechtsverletzungen in der Türkei vorgebracht, unter anderem wegen der Verletzung von Presse- und Meinungsfreiheit. Laut Merkel ist es den EU-28 aber gelungen, die Widerstände zu überwinden und sich auf alle wesentlichen Elemente zu einigen, die für Verhandlungen mit der Türkei nötig sind. Es werde dennoch nicht ganz einfache Verhandlungen geben müssen. Es soll jedenfalls versucht werden, die Schlepperei und den irregulären Zuzug von Migranten zu stoppen, sagte Merkel, darin seien sich in der EU alle einig. Die Umsetzung sei aber auch logistisch eine Herausforderung. Sollte ein Deal mit der Türkei gelingen, könnte die Rückführungsaktion in einigen Wochen beginnen. Zeitnah würden auch die Übersiedlungen von Flüchtlingen aus Syrien auf legalem Weg beginnen. Frankreichs Präsident François Hollande sieht das Vorgehen auf gutem Wege. Ob das zu einem guten Ende führt, kann ich nicht sagen, erklärte er nach Mitternacht. Der luxemburgische Premier Xavier Bettel sagte, man habe sich auf eine gemeinsame Linie einigen können.
1Panorama
Im nebeligen Frankfurt wirken Menschen, Polizisten und andere Verbrecher, als könnten sie eine Vitaminspritze oder etwas anderes Schnelles vertragen.. Ein Teller Suppe birgt mehr gefährliche Strudel als diese Flaute im Wasserglas. Wir befinden uns in Frankfurt am Main. Es herbstelt, der Nebel liegt über der Stadt. Es könnte auch Smog sein. Aber Smog wäre ja bedrohlich. Das hier ist einfach ... Nebel. Er lullt uns ein. Im Nebel sehen wir in diesem aktuellen Tatort: Hinter dem Spiegel mit Margarita Broich und Wolfram Koch Menschen, Polizisten und andere Kriminelle. Letztere kommen aus Staaten, die früher durch eine Mauer vor uns geschützt wurden. Heute müssen sie sich auf dem freien Markt durchschlagen. Schlagen ist wörtlich gemeint. Die Menschen starren im Nebel, im Dunkeln oder in grau-weißen Resopalräumen schräg an der Kamera vorbei ins Nichts, in den Abgrund der menschlichen Existenz. Im Englischen heißt das: into the void. Da stehen nicht einmal Bäume herum. Ist da jemand? Ein Polizist verschwindet. Er war korrupt. Ein Pate aus dem Osten wird so gespielt, wie man sich gemeinhin Paten aus dem Osten vorstellt. Die Skyline von Frankfurt kratzt an der Himmelstür. Wir ahnen, dass niemand aus dieser Stadt eingelassen werden wird. Menschen, Polizisten und andere Verbrecher starren weiter an der Kamera vorbei ins Nichts. Alle wirken müde und abgekämpft und so, als ob sie eine Vitaminspritze oder irgendetwas Schnelles vertragen könnten. Wenn nicht die dringliche elektronische Tanzmusik im Hintergrund wäre (Frankfurt Techno-City, DJ Sven Väth, guuude Lauuune, yeah!) könnte man so wie üblich nach der Hälfte einschlafen und dann zum Ende wieder aufwachen und sich trotzdem noch auskennen. Dieses Mal aber starren wir zurück. Warum? Einfach so. So, 13. 9., ORF 1, 20.15 Uhr.
6Etat
Seismologe Kurt Decker: Jahrhundertelange Inaktivität führte zu falscher Einschätzung des Risikos. Wien – Tief unter dem Wiener Becken gibt es Bruchlinien und Störungssysteme, die groß genug sind, um ein verheerendes Erdbeben auszulösen: Das zeigen Analysen des Seismologen Kurt Decker, die er am Dienstag in Wien präsentierte. Weil sie in vergangenen Jahrhunderten inaktiv waren, stufte man die Bruchzonen als ungefährlich ein. Das führe aber zu einer unverlässlichen Erdbeben-Gefahrenabschätzung, so Decker. Mit Kollegen vom Department für Geodynamik und Sedimentologie der Universität Wien hat Decker untersucht, wo im Wiener Becken geologische Störungsbereiche verlaufen, und ob sie schon heftige Erdbeben verursacht haben. Ein starkes Erdbeben versetzt die Landoberfläche und dadurch entsteht eine Geländestufe, sagte er. Diese würde zwar in der Regel durch Erosion und Umlagerungen eingeebnet, doch solche Versetzungen und Umlagerungen könne man durch Grabungen und geophysikalische Untersuchungen in drei bis vier Metern Tiefe erkennen, und den Zeitpunkt sowie teilweise auch die Stärke des Erdbebens bestimmen. Bei der Markgrafneusiedler Bruchzone im niederösterreichischen Weinviertel habe sich zum Beispiel herausgestellt, dass sie in den vergangenen 100.000 Jahren mindestens fünf schwere Erdbeben ausgelöst hat, die teilweise Stärke (Momenten-Magnitude, Mw) sieben erreichten, so wie jenes 2010 in Haiti, das etwa 316.000 Todesopfer gefordert, die Stadt Leogane zu 90 zu Prozent zerstört und in der Hauptstadt Port-au-Prince tausende Gebäude zum Einsturz gebracht hat. Bisher galt ein so starkes Erdbeben für Österreich als unvorstellbar, erklärte Decker, der gemeinsam mit seiner Kollegin Esther Hintersberger in der Geologischen Bundesanstalt seine Ergebnisse präsentiert hat. Doch die Störungsabschnitte im Wiener Becken seien groß genug, um auch hier und heute solche Erschütterungen mit Magnituden bis Sieben auszulösen. Viele Störungsbereiche im Wiener Becken werden als ungefährlich eingestuft, weil sie in historischer Zeit keine Erdbeben ausgelöst haben, so Decker. Doch Erdbeben-Aufzeichnungen gäbe es erst seit etwa 1900, und auch Chroniken etwa von Klöstern, die oft über Naturereignisse berichten, seien meist nur ein paar hundert Jahre alt. Der Markgrafneusiedler Bruch bewegt sich zum Beispiel um weniger als ein Zehntel Millimeter im Jahr und produziert dadurch nur alle paar 1.000 bis 10.000 Jahre Erschütterungen, erklärte er. So weit würden die historischen Quellen nicht zurückreichen. Für eine verlässliche Gefährdungsabschätzung sollte man die Bruchlinien im Wiener Becken daher systematisch charakterisieren und herausfinden, wann sie große Erdbeben ausgelöst haben, wie oft das passiert, und wie stark sie sein könnten, sagte er. Die Hauptbruchlinie verläuft vom Semmering am Leithagebirge vorbei in die Gegend von Marchegg und dann entlang der Kleinen Karpaten nach Dobra Voda in der Slowakei, so Decker. Sie bewege sich einen Millimeter pro Jahr. Von ihr würden andere Bruchlinien abzweigen, und zwar der besagte Markgrafneusiedler Bruch, der Aderklaaer Bruch, der Leopoldsdorfer Bruch und der Bisamberg-Nussdorf Bruch. All diese Brüche sind durch historische Erdbebendaten nicht vollständig charakterisiert und die Häufigkeit von Erdbeben, die sie produzieren können, ist unbekannt, sagte der Seismologe. Damit sei die potenzielle Gefahr für die extrem verwundbare Wiener Region unzureichend erforscht. Ein Beben in historischer Zeit ist für die Hauptbruchlinie wahrscheinlich sogar rekonstruierbar, nämlich im vierten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung im römischen Carnuntum, so Decker. Dort fanden Archäologen nämlich etliche Mauerzüge, die zu dieser Zeit noch während der römischen Besiedlung umgestürzt sind. Dies konnten sie sich nur durch ein Erdbeben erklären. Decker entdeckte schließlich, dass tatsächlich vor – geologisch gesehen – nicht allzu langer Zeit heftige Erdbeben mit einem Epizentrum nahe der Römerstadt stattgefunden haben.
7Wissenschaft
Der Schweizer wurde laut Polizei erwischt, als er ein Fahrrad stehlen wollte. Spraydosen hatte er ebenfalls bei sich. Wien – Der Schweizer Sprayer mit dem Spitznamen Puber ist Dienstagfrüh einem Bericht des Kurier zufolge in Wien festgenommen worden. Die Polizei bestätigte dem STANDARD diese Information. Puber wurde allerdings nicht, wie der Kurier schreibt, auf frischer Tat dabei ertappt, dass er sein Tag auf eine ÖBB-Lärmschutzwand sprayte. Bei dieser Lärmschutzwand wurden laut Polizeisprecher Roman Hahslinger am Dienstag drei Personen beim Sprayen erwischt. Einer von ihnen wurde festgenommen – nicht Puber –, die anderen beiden flüchteten. Wenig später seien zwei Personen bei einem versuchten Fahrraddiebstahl erwischt worden, sagte Hahslinger. Sie wurden festgenommen und hätten sich dabei heftig gewehrt. Einer von ihnen stellte sich als Puber heraus – er trug Spraydosen bei sich. Alle drei sollen nun verhört werden. Der Sprayer, der wegen seiner Puber-Tags, die in ganz Wien zu sehen sind, bekannt ist, wurde im Juli 2014 am Wiener Straflandesgericht verurteilt. Er fasste 14 Monate teilbedingte Haft wegen Sachbeschädigung in 100 Fällen aus. Die Strafe hatte er bereits in der Untersuchungshaft abgesessen. Zuletzt war bekannt geworden, dass er in der Schweiz wieder aktiv sei. Außerdem wurden seine Arbeiten im Februar in der HO Gallery in Wien unter dem Titel I Like to Write my Name on your Property ausgestellt.
1Panorama
UN-Sicherheitsrat soll deutlich gegen die Verantwortliche für den Absturz vorgehen. Kuala Lumpur – Ein internationales Tribunal soll dem Willen Malaysias zufolge die Schuldfrage beim Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 vor einem Jahr klären. Es sei wichtig, dass der Uno-Sicherheitsrat deutlich gegen die Verantwortlichen vorgehe, erklärte das Außenministerium in Kuala Lumpur am Montag. Auch die Niederlande hatten ein solches Tribunal Anfang Juli gefordert. 298 Menschen starben am 17. Juni beim Absturz der Maschine in der Ostukraine. Das Passagierflugzeug war über der Kriegsregion Donbass abgeschossen worden. Die Ukraine und westliche Staaten halten prorussische Rebellen für verantwortlich und werfen Moskau eine Mitschuld vor. Russland gibt die Schuld dagegen der Ukraine. Die meisten der Opfer stammten aus den Niederlanden, Australien und Malaysia. Die Uno-Vetomacht Russland ist gegen ein solches Gericht, solange die Niederlande ihre offizielle Untersuchung des Absturzes nicht beendet haben. Die Einsetzung eines solchen Tribunals wäre in Überstimmung mit dem bisherigen Vorgehen des Sicherheitsrates in solchen Fällen, betonte Malaysia. Ein Tribunal mit von der Uno ernannten Richtern und Anklägern wäre unabhängig und könnte zusätzliche Untersuchungen durchführen.
2International
Was hinten rauskommt, wenn man vorne den Gasfuß durchdrückt, interessiert seit der VW-Affäre. Eine App nimmt die Messung vor. Linz – Nichts ist seit dem 18. September für den gemeinen Autofahrer mehr so, wie es einmal war. Mit dem Tag, an dem die US-Umweltbehörde EPA bekanntgab, dass VW bei den Abgaswerten heftig getrickst hat, ist auch das Vertrauen in den eigenen Motor dahin. Mit abfälligem Blick wird der Auspuff gestraft – die Frage, was man nun tatsächlich so im Schnitt durch das Endrohr bläst, ist drängender denn je. Konkrete Antworten gibt jetzt ein junges oberösterreichisches Unternehmen. AMV Networks GmbH mit Sitz in Ranshofen hat sich seit der Firmengründung 2010 auf eine datenschutzkonforme Erfassung von Fahrzeug-Echtzeitdaten spezialisiert. Entwickelt wurde etwa die sogenannte DiBox – das zigarettenschachtelgroße Gerät wird an der Windschutzscheibe angebracht und informiert dank GPS-Empfänger und Mobilfunkmoduls über den Status des eigenen Fahrzeugs: Sind Fenster geöffnet oder geschlossen, brennt das Licht, wie voll ist der Tank, wird mein Fahrzeug gerade illegal in Betrieb genommen? Eine App zeigt es an. Jetzt ist man bei AMV Networks aber noch einen Schritt weiter gegangen und will Licht ins Dunkel vernebelter Abgaswerte bringen. Nach dem Motto Wer nicht selber misst, muss alles glauben gibt ein neues Datenmodul den Fahrzeughaltern wieder die Kontrolle zurück: The Stigg misst Emissionswerte und liefert die NoX- und CO2-Bilanz in Echtzeit und ganz smart auf jedes Telefon. Das Modul kann einfach per Plug&Play von jedermann im Fahrzeug montiert werden. Der Preis wird im zweistelligen Eurobereich liegen. The Stigg misst dabei nicht nur die tatsächlichen Emissionen, sondern vergleicht diese auch mit Referenzwerten, erläutert AMV-Geschäftsführer Andreas Steiner im Gespräch mit dem STANDARD. Das diene auch dem Erfahren des eigenen Verhaltens hinterm Steuer. Steiner: Weniger Abgas geht einher mit ökonomischer Fahrweise. Mit unserem Produkt können die Lenker selbst ihren Einfluss auf das Umweltverhalten abtesten. In der Diskussion um manipulierte Abgaswerte sieht Steiner vor allem die Politik zu wenig in der Plicht: Über Jahre wurden von politischer Seite die gesetzlich festgeschriebenen Abgaswerte immer weiter nach unten korrigiert. Zu erfüllen sind diese Vorgaben heute oft nur mehr im Labor. Die Tests würden daher einfach nur politische Wunschvorstellungen widerspiegeln. Steiner: Denen müssen die Autohersteller entsprechen – leider nicht immer mit legalen Mitteln. Man wolle aber keinen Generalverdacht gegen Hersteller wecken, sondern Fahrzeuglenkern ein Gespür zwischen der Realität und den festgesetzten Werten geben. Und was schon bei diversen Fitness-Apps funktioniert hat, soll auch The Stigg zum breiten Erfolg führen: Konkurrenz spornt an, das Abgasduell ist eröffnet. Dank der Vergleichsdaten ist künftig schnell klar, wer der größte Stinker in der Familie ist.
3Wirtschaft
Der 23-Jährige schiebt sich mit später Startnummer noch ganz nach oben. Bostjan Kline und Beat Feuz auf den Plätzen. Österreicher zurück, Reichelt out. Garmisch-Partenkirchen – Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud hatten ihn längst auf der Rechnung, in Garmisch-Partenkirchen sprang Jung-Elch Aleksander Aamodt Kilde für die Teamkollegen in die Bresche: der 23-jährige Norweger holte sich den Abfahrtssieg mit 0,22 Sek. Vorsprung auf Bostjan Kline (SLO) und 0,24 auf Beat Feuz (SUI). Bester Österreicher wurde Patrick Schweiger als 14., Romed Baumann kam auf 16. Nach vielen verletzungsbedingten Ausfällen war klar, dass die ÖSV-Herren den Dreifachsieg im WM-Ort von 2011 aus dem Vorjahr nicht wiederholen werden können, Hannes Reichelt zählte nach der Trainingsbestzeit (mit Torfehler) aber zu den Mitfavoriten. Der Salzburger ging nach seinem schweren Sturz in der Kitzbühel-Abfahrt ohne Schmerzmittel und schmerzfrei ins Rennen und hatte bei der dritten Zwischenzeit nur 14/100 Sekunden Rückstand auf den vor der Topgruppe führenden Kline, ehe nach Torfehler das Aus kam. Ich ärgere mich über meine Dummheit, dass ich zu gerade reingefahren bin, obwohl ich wusste, dass man runder fahren soll. Aber ich habe gedacht, ich bin langsam, ich habe mich oben nicht gut gefühlt, und deshalb riskiert. Wenn ich jetzt die Zwischenzeiten sehe, dass ich das gar nicht gemusst hätte, ärgere ich mich noch mehr. Da hat Kitzbühel wohl mein Gefühl etwas durcheinandergebracht, schade, sagte Reichelt über die Passage im Eishang, die aber mehreren Problemen bereitete. Nach der grenzwertigen Abfahrt auf der Kitzbüheler Streif, die Svindal sowie den österreichischen Speedpiloten Max Franz, Georg Streitberger und Florian Scheiber das vorzeitige Saisonende eingebrockt hatte, wurde viel über Pistenpräparierung und Sicherheit der Läufer diskutiert. Unmittelbar umgesetzt für Garmisch wurde die Zumischung einer purpurfarbenen fluoreszierenden Farbe bei der Markierung, die jedoch nicht wirklich sichtbar war. Die Bodensicht war abermals schwierig, der Hang liegt im Schatten, da half auch das schönste Winterwetter nicht viel. Gefahren wurde verändert zum einzigen Training am Donnerstag auf gefrorenem Frühlingsschnee. Es war speziell im unteren Teil eine ruppige Angelegenheit. Bei den hohen Nummern kam dann Sonne in die Piste, was der Italiener Matteo Marsaglia mit Nummer 52 zu Platz sechs nützte. Kilde sorgte für den 16. Saisonsieg der norwegischen Skiherren nach sieben Erfolgen von Svindal, sechs von Henrik Kristoffersen und zwei von Jansrud. Er war in diesem Winter als Dritter im Super-G von Gröden hinter Svindal und Jansrud bereits einmal in seiner Karriere auf dem Podest gewesen. Nach oft schon guten Teilzeiten und auch etwas Pech ist es mir diesmal gelungen. Ich bin voll ans Limit gegangen, habe keinen Fehler gemacht. Es ist unglaublich, meinte Kilde, der mit Startnummer 30 gefahren war. Bis dahin hatte Kline geführt und auf seinen Premierenerfolg gehofft, er hatte als bestes Ergebnis einen 13. Platz von der Abfahrt im Dezember 2014 in Santa Caterina zu Buche stehen. Ich habe nicht gedacht, dass für mich so viel möglich ist. Ich bin sehr zufrieden und hatte mit meiner Startnummer sicher auch noch bessere Sicht, sagte der Mann aus Maribor. Im Abfahrtsweltcup liegt der Südtiroler Peter Fill noch 121 Zähler hinter Svindal, der Kitz-Sieger wurde in Garmisch Elfter. Die ersatzgeschwächten Österreicher waren von Spitzenplätzen weit weg, Schweiger hatte als 14. aber nur 0,85 Sekunden Rückstand, Baumann als 16. 0,91. Ich habe unten eine Kurve komplett verpasst, das war ein Riesenfehler. Es wäre ein super Ergebnis geworden, sagte der Tiroler Baumann, der vergangenes Jahr hinter Reichelt Zweiter geworden war. Zum übrigens dritten Mal in dieser Saison war direkt vor Baumann ein Läufer gestürzt, diesmal Johan Clarey, der nach ersten Erkenntnissen unverletzt blieb. Nach dem, was in dieser Saison schon alles passiert ist, ist das alles schon belastend, sagte Baumann. Die Piste war noch total okay, aber es war schwierig, weil es unruhig war. Ich habe gewusst, dass ein bisserl was möglich ist, weil viele keinen optimalen Lauf gehabt haben, erklärte Schweiger. Glück hatte Otmar Striedinger (28.), der mit der Schulter ein Tor abgeräumt und sich einen Muskelfaserriss im Bizeps zugezogen hat. Er wird die Reise zu den nächsten Speedrennen nach Südkorea aber antreten. Vincent Kriechmayr (41.) laboriert an den Nachwirkungen eines Hexenschusses.
4Sport
Immer mehr ausländerfeindliche Seiten geben sich als Satireplattformen aus, um Rassismus gesellschaftsfähig zu machen. Witze über ertrinkende Flüchtlinge, den fiktiven Tod der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel oder die sexuellen Übergriffe in Köln: Auf sozialen Netzwerken gibt es kein Thema, das nicht Gegenstand von selbsternannter Satire wäre. Humor darf alles, heißt es dazu oft von Verfassern solcher Postings. Oder, wie es die Facebook-Seite Verein der Freunde der Tagespolitik, ausdrückt: Geliebte Meldemusch*Innen: Bei diesem Bild handelt es sich um Satire. Allerdings ist der Verweis auf Humor kein Freibrief für Rassismus und Verhetzung. So brachten die Grünen einige Nutzer vor Gericht, die ein Bild von Eva Glawischnig mit gefälschtem Zitat posteten und dies als Satire einordneten. Mit der Ausnahme eines Falls sahen die Richter solche Postings als juristisch verfolgbar an. Tatsächlich ist wissenschaftlich erwiesen, dass Aggressivität und Humor miteinander in einer engen Beziehung stehen. Humor kann ein Mittel sein, um Aggressionen abzubauen – ebenso kann er aber Gewalt schüren. Das gilt sowohl für die Sprecher als auch für jene, die sich als Ziel fühlen. Wie schmal der Grat zwischen Hetze und Satire ist, zeigen beispielsweise die Karikaturen des französischen Magazins Charlie Hebdo, die auch den islamischen Propheten Mohammed auf die Schaufel nahmen. Daraufhin kam es zu zahlreichen Protesten in der muslimischen Community; der friedliche Widerspruch wurde durch einzelne Gewalttäter und schließlich den verheerenden Terroranschlag auf Charlie Hebdo vor einem Jahr überschattet. Erst kürzlich sorgte Charlie Hebdo mit einer neuen Zeichnung für Aufruhr: Sie zeigte den ertrunkenen jungen Flüchtling Aylan als Erwachsenen, wie er in Deutschland Frauen belästigte. An diesem Beispiel sieht man gut, wie schwierig die Einordnung ist: Einerseits könnte die Karikatur eindeutig als rassistisch eingestuft werden, da sie Eigenschaften von gewissen Mitgliedern einer Gruppe auf die gesamte Gruppe überträgt. Andererseits könnte der Zeichner aber auch der westlichen Gesellschaft den Spiegel vorhalten, indem er zeigt, wie sich das Bild von Flüchtlingen binnen weniger Monate von hilfsbedürftigen Menschen zu wilden Vergewaltigern entwickelt hat. Die Intention der Karikatur oder des Witzes ist dann auch entscheidend, um ihn als rassistisch oder progressiv einordnen zu können. Satire verfolgt meist den Zweck, großen wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Institutionen den Spiegel vorzuhalten, um eine kritische Auseinandersetzung über bestehende Machtverhältnisse anzuregen, erklärt man bei der Amadeu-Antonio-Stiftung. Nach wie vor gibt es eine Vielzahl an Gruppen, die diskriminiert werden: Frauen, LGBTQ, ethnische Minderheiten oder religiöse Minderheiten. Geht ein Witz einzig auf Kosten dieser Gruppen, findet keine Auseinandersetzung mit Machtfragen statt, sondern eine Verstärkung der Ressentiments. Auch zeigen wissenschaftliche Experimente, dass rassistischer Humor bei Personen, die bereits rassistische Voreinstellungen haben, die Hemmschwelle zu Gewalt sinken lässt. Dasselbe gilt für Sexisten und schwulenfeindliche Personen. Humor ist wohl ein akzeptabler Weg, um rassistischer zu sein, schreibt die BBC in einer Analyse. So hält sich nach wie vor die These, dass hinter jedem Witz eine Prise Wahrheit stecken müsse. Rassistische Vorurteile werden so weitergegeben. Immer wieder ist in ausländerfeindlichen Foren auch zu lesen, dass Rassismus gegen Weiße oder Sexismus gegen Männer ja genauso existiere. Der britische Comedian Aamer Rahman hat sich damit in einem Sketch beschäftigt: Grundsätzlich könne man folgende Nagelprobe anwenden, wenn man sich über etwaigen Rassismus nicht sicher sei, erklärt die Komikerin Ava Vidal im Telegraph: Man solle sich vorstellen, jemand habe den Witz nicht verstanden und frage nach, was er zu bedeuten habe. Ist die Erklärung dann Ist ja nur ein Scherz oder gar rassistisch oder sexistisch, solle man den Witz bleiben lassen.
0Web
Vor acht Jahren gab es noch doppelt so viele Autos wie Jahreskarten – Auch neuer Fahrgastrekord von 939,1 Millionen. Wien – Zum ersten Mal saß am Mittwoch Ulrike Sima (SPÖ) in der ziegelroten Leitstelle der Wiener Linien, um die Jahresbilanz des Verkehrsunternehmens zu ziehen. In den Jahren davor war es Renate Brauner (SPÖ), ihre Vorgängerin als Stadträtin für den öffentlichen Verkehr, die beim jährlichen Wohlfühltermin in Erdberg Rekorde an verkauften Tickets und Fahrgästen vermelden durfte. Diesmal berichtete Sima von einem Zuwachs um 7,7 Prozent oder 50.000 auf rund 700.000 Jahresticketbesitzer gegenüber dem Jahr davor. Damit übertraf die Zahl der Wiener-Linien-Abos erstmals jene der in Wien zugelassenen Pkws, 683.000 waren das zur Jahreswende 2015. Eine besondere Art von Break-even, sagte Sima. Vor nur acht Jahren lag das Verhältnis noch zwei zu eins zugunsten des Automobils. Höchstzahlen gab es auch bei den Fahrgastzahlen, 939,1 Millionen Passagierbewegungen registrierten die Messstellen 2015. Der Anstieg fiel gegenüber 2014 mit 0,8 Prozent bescheidener aus, innerhalb der vergangenen zehn Jahre betrug er allerdings satte 25,7 Prozent. Das Ziel für 2020, und dem nähere man sich mit Riesenschritten, so Sima, sei die Fahrgastmilliarde. Ebenfalls innerhalb der nächsten vier Jahre soll der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Modal Split auf 40 Prozent erhöht werden. Derzeit legen die Wiener ihre Wege noch zu 39 Prozent öffentlich zurück, jeweils 27 Prozent entfallen auf den motorisierten Individualverkehr und Fußwege, die restlichen sieben Prozent auf das Fahrrad. Sima und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer kündigten für heuer Investitionen in der Höhe von 515 Millionen Euro an. 194 Millionen Euro fließen in den Ausbau des U-Bahn-Netzes, hier vor allem in die U1-Verlängerung, die 2017 abgeschlossen werden soll, und Vorarbeiten zum U2/U5-Kreuz. Um 137 Millionen Euro werden bestehende Trassen und Infrastruktur modernisiert, mit der U4-Sanierung als größten Posten und 30 Gleisbauprojekten am Tramwaynetz in der ganzen Stadt. Um 118 Millionen Euro werden neue Fahrzeuge angeschafft, darunter vier U-Bahn- und 17 Straßenbahngarnituren sowie 62 Busse.
1Panorama
Staatsanwaltschaft Halle beantragte Haftbefehl. Tröglitz – Sechs Monate nach dem Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Asylwerberunterkunft in Tröglitz im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt ist ein Verdächtiger gefasst worden. Gegen den Mann sei am Donnerstag ein Haftbefehl beantragt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle. Er bestätigte damit einen Bericht des Senders MDR Info. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist der Mann dringend tatverdächtig. Er wurde am Nachmittag dem Haftrichter am Amtsgericht Halle vorgeführt, der über den Haftbefehl entscheiden sollte. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das für 40 Asylwerber als Unterkunft vorgesehene Mehrfamilienhaus in Tröglitz war in der Nacht zum 4. April angezündet worden. Es ist seitdem unbewohnbar. Das Haus war noch nicht bezogen. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, setzten die Behörden eine Belohnung von 20.000 Euro aus. Der Anschlag hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Zuvor hatte es in Tröglitz Proteste von Rechtsextremen gegen die Unterbringung von Flüchtlingen gegeben. Tröglitz hatte auch für Schlagzeilen gesorgt, weil der frühere Bürgermeister des Ortes Markus Nierth Anfang März zurückgetreten war. Nierth sah sich durch Rechtsextreme bedroht, die vor seinem privaten Wohnhaus gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in dem kleinen Ort demonstrieren wollten. Zudem fühlte er sich von den örtlichen Behörden im Stich gelassen.
1Panorama
Milliardär Donald Trump will für die Republikaner ins Weiße Haus einziehen. Welcher Kandidat kann schon im eigenen Wolkenkratzer auf einer Rolltreppe ins Atrium fahren, um vor acht Sternenbannern und sehr viel Marmor zu verkünden, dass er sich um die Präsidentschaft bewirbt? Donald Trump (69) kann das. Und er legt Wert darauf, aller Welt mitzuteilen, war um er es kann. Ich bin wirklich reich. Das ist die Eigenschaft, die Art des Denkens, die du für dieses Land brauchst. Mancher seiner Rivalen wisse ja nicht einmal, wie man einen Saal fülle, lästert er. Oder dass in sommerlicher Hitze die Klimaanlage funktionieren müsse. Wie wolle man den Islamischen Staat besiegen, wenn man nicht einmal solche Sachen hinkriege? Im Trump Tower, einem Skyscraper an der Fifth Avenue, beste Lage in Manhattan, funktionierte die Klimaanlage. Nur bestand die Zuschauermenge größtenteils aus Touristen, die Trumps Werber, kostenlose T-Shirts verteilend, auf der Straße angesprochen hatten. Und dass der Hauptakteur zu Klängen von Neil Youngs Rockin’ in the Free World in die Arena trat, quittierte Neil Young mit einer Protestnote. Erstens habe ihn niemand um Erlaubnis gebeten, zweitens unterstütze er Bernie Sanders, den demokratischen Bewerber, ließ der Rockstar wissen. Es ist nicht das erste Mal, dass Trump zu Beginn einer Präsidentschaftskampagne ins Rampenlicht rückt. 1988 spielte er zum ersten Mal öffentlich mit dem Gedanken an eine Kandidatur, seitdem wiederholt sich dieses Spektakel mit schönster Regelmäßigkeit. Der Mann ist nicht nur ein erfolgreicher Bauunternehmer, der sein Nettovermögen mit 8,7 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro) angibt, während das Magazin Forbes es zuletzt nur halb so hoch schätzte. Er ist auch ein schillernder Entertainer, der in der Sendung The Apprentice pfiffige Manager sucht, während er vermeintlich ungeeignete Lehrlinge resolut feuert. Seine Spezialität sind flotte Sprüche, pralles Ego mit simpler Weltsicht kombiniert. Unter einem Präsidenten Trump, dem größten Präsidenten, den Gott je erschuf, sagt er, werde man den aufstrebenden Konkurrenten China schon in die Knie zwingen. Momentan seien die chinesischen Politiker ja schlauer als die amerikanischen. Als würden die New England Patriots mit Tom Brady gegen euer Highschool-Football-Team spielen. Und illegale Einwanderer aus Mexiko? Da helfe nur, eine große, große Mauer zu bauen – und die Mexikaner die Rechnung bezahlen zu lassen.
2International
Engländer wechselt von AS Roma zu LA Galaxy. Rom – Der frühere englische Fußball-Internationale Ashley Cole hat seinen Vertrag bei der AS Roma aufgelöst und wechselt zum MLS-Club LA Galaxy. Dort trifft der 35-jährige Linksverteidiger, der dreimal englischer Meister, siebenmal FA-Cup-Sieger und je einmal Champions-League- und Europa-League-Sieger wurde, auf seinen ehemaligen Nationalteam-Kollegen Steven Gerrard. (APA; 20.1.2016)
4Sport
Laut spanischen Medienberichten könnte der Engländer aber noch am Donnerstag entlassen werden – Rapid-Gegner angeschlagen. Barcelona – Auch nach dem 0:7-Debakel im Cup-Halbfinal-Hinspiel beim FC Barcelona denkt Valencia-Trainer Gary Neville nicht an Rücktritt. Gleich dreimal wurde der 40-jährige Engländer am späten Mittwochabend gefragt, ob er das Handtuch werfen werde. Nevilles einsilbige Antwort lautete: Nein! Sein Sportdirektor Suso Garcia Pitarch wollte indes Fragen nach der Zukunft von Neville vorerst nicht beantworten. Das war eines der schlimmsten Ergebnisse unserer Geschichte. Wir wissen, was wir zu tun haben in dieser schwierigen Situation, betonte aber Garcia Pitarch. Auch Neville gab zu: Das war eine meiner schmerzhaftesten Nächte und schlimmsten Erfahrungen im Fußball. Ich werde heute Nacht nicht gut schlafen. Mir gefiel nicht, was ich gesehen hatte. Vor allem die Fans haben so etwas nicht verdient. Wir müssen das jetzt schnellstmöglich wegstecken. Am Sonntag müssen wir abliefern. Elf sieglose Meisterschaftsspiele Mit diesem letzten Satz meinte der Ex-Internationale das Match in Sevilla gegen Real Betis, das aber bereits ohne Neville auf der Bank über die Bühne gehen könnte. Spaniens Medien berichteten, dass er noch am Donnerstag entlassen werden sollte. Gegen Betis will Rapids Europa-League-Gegner seine Negativserie von elf sieglosen Meisterschaftsspielen – acht davon seit dem Amtsantritt von Neville Anfang Dezember – endlich beenden. Das Debakel im Camp-Nou-Stadion war für Valencia die schlimmste Demütigung seit der denkwürdigen 0:7-Niederlage im November 1993 im UEFA-Cup beim Karlsruher SC. Das Wunder vom Wildpark hatte bei den Valencianern damals wenig später die Entlassung von Trainer Guus Hiddink zur Folge. In Barcelona gab es nur für einen Valencia-Spieler Applaus, und der war ironischer Natur: Denis Tscheryschew wurde vom katalanischen Publikum bei seiner Einwechselung gefeiert. Tscheryschew, wir lieben Dich, riefen die Barca-Fans. Der Grund: Der Russe hatte maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass Barcelonas Erzrivale Real Madrid aus dem Cup ausgeschlossen worden war. Er hatte sich als Profi der Madrilenen aufstellen lassen, obwohl er gesperrt war. Seit Anfang der Woche kickt er als Leihgabe für Valencia. (APA; 4.2.2016)
4Sport
Polizei: Enormer Personalaufwand wäre erforderlich. Wien – Rund um die Evangelische Privatschule und die Evangelische Kooperative Mittelschule am Wiener Karlsplatz haben immer wieder Schutzzonen bestanden, um die Kinder vor der ausufernden Suchtmittelkriminalität zu schützen – zuletzt im Jahr 2013. Am Wiener Gürtel ist eine solche Maßnahme laut Polizei allerdings alleine wegen des enormen Personalaufwandes nicht möglich. Generell können Schutzzonen um Kindergärten und Schulen errichtet werden. Die Einrichtung erfolgt wegen einer bestehenden Bedrohung von Minderjährigen durch die Begehung von – nicht notwendigerweise unmittelbar gegen sie gerichteten – strafbaren Handlungen nach dem Strafgesetzbuch, dem Verbotsgesetz oder gerichtlich strafbaren Handlungen nach dem Suchtmittelgesetz. Diese dürfen von bestimmten Personen nicht betreten werden, ein Vergehen wird mit einer Verwaltungsstrafe geahndet. Um die Drogenproblematik entlang der U-Bahnlinie U6 in den Griff zu bekommen, sind Schutzzonen aber keine Option. Im Gegensatz zum Karlsplatz handelt es sich laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer dabei nicht um einen klar begrenzten Ort, sondern um ein großflächiges Areal. Wir müssten von der U-Bahnstation Gumpendorfer Straße bis hin zur Josefstädterstraße komplett kontrollieren, das ist schon aufgrund des enormen Personalaufwandes nicht möglich, sagte Maierhofer. Zwar gibt es entlang des betroffenen Gebietes einige Kindergärten und Schulen, wie etwa in der Josefstädter Straße, doch würde sich bei einer Schutzzone das Problem einfach entlang des Gürtels verlagern. Die Szene ist sehr dynamisch, sagte Maierhofer. Gegen großflächige Schutzzonen spricht auch, dass innerhalb der Zone verschärfte rechtliche Rahmenbedingungen gelten würden und so eine polizeiliche Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen würde. Die Polizei setzt auf ihre Strategie der sichtbaren Präsenz. Es sind täglich hunderte Beamte an den Hot-Spots entlang der U6 im Einsatz, sagte Maierhofer. Eine Verbesserung der Situation verspricht man sich auch durch das ab 1. Juni in Kraft tretende strengere Drogengesetz. Ab dann gilt Suchtgifthandel im öffentlichen Raum als eigener Tatbestand.
1Panorama
Denver – Die Ergebnisse dieser Studie mögen ungerecht gegenüber Frauen sein. Die Erstautorin des Artikels, der im Fachblatt Radiology erschien, ist mit Jody Tanabe allerdings selbst eine Frau. Sie und ihr Team untersuchten die Gehirne von insgesamt 127 Personen, von denen wiederum 59 im Schnitt 15,7 Jahre lang von Kokain oder Amphetaminen abhängig waren und durchschnittlich 13,5 Monate lang keine Drogen mehr konsumiert hatten. Das erstaunliche Ergebnis: Während die Hirne der 28 ehemals süchtigen Frauen ein deutlich verkleinertes Hirnvolumen hatten, war das der 31 männlichen Drogenkonsumenten annähernd gleich groß geblieben. AbstractRadiology: Sex Differences in Gray Matter Changes and Brain-Behavior Relationships in Patients with Stimulant Dependence (red, 15.7.2015)
7Wissenschaft
Australiens Ex-Premier veranstaltete nach Amtsverlust Umtrunk. Sydney – Nach einer Medienberichten zufolge wilden Party nach dem Verlust seines Amts als australischer Premierminister will Tony Abbott die Kosten für einen zu Bruch gegangenen Tisch übernehmen. Bei der Veranstaltung wurde ein Kaffeetisch beschädigt, erklärte Abbott am späten Montagabend, nachdem der Vorfall bei einer Parlamentsanhörung bekannt geworden war. Es war meine Veranstaltung, also übernehme ich die Verantwortung dafür. Abbott räumte ein, dass er nach seiner Absetzung als Premier in Folge einer parteiinternen Wahl am 14. September mit Mitarbeitern und Kollegen in einem Kabinettsraum einen Umtrunk veranstaltet habe. Bei der Parlamentsanhörung am Montag wurden Berichte bekannt, wonach der kleine runde Marmortisch durch eine Person beschädigt worden sein könnte, die darauf stand oder tanzte. Am nächsten Morgen seien Stücke der Tischplatte auf dem Boden und später in verschiedenen Büros entdeckt worden. Anhänger von Abbotts Liberaler Partei wiesen Berichte einer wilden Party indes zurück. Laut der Herald Sun soll sich der Umtrunk bis in die Morgenstunden hingezogen haben, Abbott selbst tanzte demnach kurzzeitig ohne Hemd. Mitarbeiter des Ex-Premiers hätten Teile des Tisches als Andenken behalten. Der damalige Verkehrsminister Jamie Briggs dementierte Berichte, er sei vom Tisch gefallen und sitze seitdem im Rollstuhl. Medienberichten zufolge sind die vielen australischen Regierungschefs der vergangenen Jahre – fünf in fünf Jahren – Partys nach ihrem Amtsverlust nicht abgeneigt. Ex-Premier Kevin Rudd soll mitten im Winter voll bekleidet in einen Pool geworfen worden sein, nachdem er 2010 gegen seine Stellvertreterin Julia Gillard verloren hatte.
2International
Das US-Duo zwischen Esoterik-Pop und Tischgrillabenden mit Laptop bietet bedrohlichen Ambient-Noise-Kitsch. Das US-amerikanische Ehepaar Faith Coloccia und Aaron Turner klingt in besonders schönen Momenten so, als ob es gemeinsam mit Elfenmutter Enya eine Paddelfahrt im Orinoco Flow unternommen hätte, bevor es sich während eines Glases Rotweins dem Durchhalte-Heuler Only Time widmet. Man hat schon Schlimmeres gehört. Kitsch soll ja nicht nur Menschen vorbehalten sein, die die Schönheit in der Norm und Pflichterfüllung suchen. Auch Lumpen kinder und zum Beispiel Aaron Turner benamste Menschen mit einer einschlägigen Vergangenheit in von esoterischem Wohlklang sehr weit entfernten, kräftig gegen enge Verhältnisse und kurze Sicht weisen ankämpfenden Irgendwas-mit-Metal-Bands wie Isis oder Old Man Gloom dürfen zwischendurch einmal die Füße hochlegen. Es klingt dann ohnehin nach doppeltem Boden. Der Laptop wird als Tischgriller verwendet, auf dem mit Insektengeräuschen gefüllte USB-Sticks gebraten werden. Zwischendurch erinnert eine verzerrte Gitarre an die samstägliche Feuerwehrsirenenprobe. Faith Coloccia tupft in das Piano. Pfeifende Feedbackschleifen und im Schritttempo abgespielte Streicher-Samples ergänzen den Gesang aus dem Wunderland so, dass einem vor dieser trügerischen Idylle sehr rasch angst und bange wird. Doch siehe: Verhalltes Lull und Lall vermögen es, die Spannung wieder im tiefen Einverständnis mit der Welt aufzulösen. Wer etwas mit den kanadischen Hippie-Hardcore-Pink-Floyds Godspeed You! Black Emperor anfangen kann: Leute, kauft.
8Kultur
Mehr Geld für Sicherheit und Integration – Strukturelles Defizit 2015 offenbar nahe an Nulllinie. Wien – Die Verhandlungen über den Finanzrahmen bis 2020 gehen in die Zielgerade. Als Schwerpunkt nennt das Finanzministerium die Bewältigung der Flüchtlingskrise. Vorliegen soll das Zahlenwerk am 26. April, zwei Tage nach der Präsidentenwahl. Dabei dürfte die Koalition auch Positives zu verkünden haben: das strukturelle Defizit ist 2015 dem Vernehmen nach nahe an der Nulllinie gelegen. Der nun geplante Beschluss am 26. April erfolgt um eine Woche später als ursprünglich angedacht und zum letztmöglichen Termin, denn bis Monatsende muss die Regierung ihre mittelfristige Budgetplanung der EU-Kommission übermitteln. Konkrete Zahlen sind noch nicht zu erfahren. Als inhaltlicher Schwerpunkt werden in Regierungskreisen Sicherheit und Integration genannt. Mehr Geld soll es dementsprechend für Innen- und Verteidigungsministerium sowie für Integration, Arbeitsmarkt und Bildung geben. Für den Bereich Integration sollen die zusätzlichen Mittel dem Vernehmen nach über die bloße Verlängerung des für heuer beschlossenen Sonderbudgets (75 Millionen Euro) hinaus gehen. Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat zuletzt auch darauf gedrängt, im Pensionsbereich eingesparte Mittel für den Arbeitsmarkt umschichten zu dürfen. Was das Verteidigungsbudget angeht, berichtete der Kurier von rund einer Milliarden Euro zusätzlich bis 2020. Das Finanzministerium wollte zu den laufenden Gesprächen keine Details nennen. Herausforderung Nummer eins sei aber die Flüchtlingssituation, so die Sprecherin von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP). Und angesichts der angespannten Konjunktur- und Arbeitsmarktsituation sowie der Kosten für Steuerreform und Flüchtlinge sei die Budgetplanung kein Spaziergang, weshalb man auf effizienten Mitteleinsatz und Strukturreformen dränge. Keine konkreten Angaben gibt es vorerst auch zum (um Konjunkturschwankungen und Einmaleffekte bereinigten) strukturellen Defizit. Zur Erinnerung: laut EU-Vorgabe musste Österreich im Vorjahr ein strukturelles Nulldefizit schaffen – also ein Minus von 0,45 Prozent der Wirtschaftsleistung. Dass dieser Wert im Vorjahr unterschritten wurde, gilt angesichts der guten Budgetdaten als fix. Dem Vernehmen nach ist das Minus allerdings noch niedriger ausgefallen und nahe an der tatsächlichen Nulllinie gelegen. Dies wäre eine beachtliche Verbesserung, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Regierung der EU-Kommission ursprünglich nicht einmal das strukturelle Nulldefizit (also die Minus 0,45 Prozent) fix zusagen wollte.
5Inland
12 Sekunden vor dem belgischen Team Etixx-Quick Step – Georg Preidler mit Giant Fünfter. Richmond (Virginia) – Dem US-Team BMC ist am Sonntag zum Auftakt der Radstraßen-WM in Richmond (Virginia) im Teamzeitfahren für UCI-Teams die Titelverteidigung gelungen. Der Rennstall setzte sich nach 38,8 km zwölf Sekunden vor dem belgischen Team Etixx-Quick Step durch. 31 Sekunden zurück holte das spanische Team Movistar Platz drei. Georg Preidler wurde mit Giant als bester Österreicher Fünfter (+1:04 Minuten). Etixx mit dem dreifachen deutschen Zeitfahr-Weltmeister Martin lieferte sich mit BMC lange ein enges Duell. In der Schlussphase hatte der Titelverteidiger aber die größeren Reserven. Ganz besonders freute sich Lokalmatador Taylor Phinney, der nach einem doppelten Beinbruch im Mai 2014 rund ein Jahr lang pausieren musste. Die Saison ist wie eine Achterbahn für mich verlaufen. Ich bin dankbar und froh, hier dabei zu sein. Es ist fantastisch, mit der Mannschaft zu gewinnen, sagte Phinney. Neben dem Vize-Weltmeister im Einzelzeitfahren von 2012 machte bei BMC auch der Australier Rohan Dennis mit einem Schnitt von knapp 55 km/h Tempo. Die weiteren Titelträger sind die Schweizer Silvan Dillier und Stefan Küng sowie die Italiener Daniel Oss und Manuel Quinziato. Die anderen beiden Österreicher erreichten mit ihren Teams keine einstelligen Platzierungen. Riccardo Zoidl belegt mit dem US-Team Trek Platz zehn (1:47), Matthias Brändle etwas enttäuschend mit IAM (SUI) Rang 13. Der Sieg bei den Damen ging an das mit deutscher Lizenz fahrende Team Velocio vor Boels Dolmans (NED/+0:06) und Rabo Liv Women (NED/0:56). Für Velocio, in den vergangenen Jahren unter Lululemon mit amerikanischer Lizenz, ist es der vierte Titel seit Einführung des Wettbewerbs 2012. Die Österreicherin Martina Ritter wurde mit BTC City Ljubljana (SLO/3:03) Achte. Ab Montag werden die Titelkämpfe mit den Einzelzeitfahrentscheidungen fortgesetzt. (APA/Si, 20.9.2015) Mannschaftszeitfahren Herren (38,8 km): 1. BMC Racing Team (USA/Rohan Dennis, Silvan Dillier, Stefan Küng, Daniel Oss, Taylor Phinney, Manuel Quinziato) 42:07 Minuten – 2. Etixx-Quick Step (BEL) +0:12 Minuten – 3. Movistar Team (ESP) 0:31 – 4. Orica GreenEdge (AUS) 0:54 – 5. Team Giant-Alpecin (GER/mit Georg Preidler) 1:04 – 6. Team Lotto NL-Jumbo (NED) 1:18. Weiter: 10. Trek (USA/mit Riccardo Zoidl) 1:47 – 13. IAM Cycling (SUI/mit Matthias Brändle) 1:58 Mannschaftsfahrern Damen (38,8 km): 1. Velocio-SRAM (GER/Alena Amialiusik, Lisa Brennauer, Karol-Ann Canuel, Barbara Guarischi, Mieke Kröger, Trixi Worrack) 47:35 Minuten – 2. Boels Dolmans Cycling Team (NED) 0:06 Minuten zurück – 3. Rabo Liv Women Cycling Team (NED) +0:56 – 4. Wiggle Honda (GBR) 1:10 – 5. Twenty16 p/b Sho-Air (USA) 2:05 – 6. UnitedHealthcare Pro Cycling Team (USA) 2:51. Weiter: 8. BTC City Ljubljana (SLO/mit Martina Ritter) 3:03
4Sport
Der Jazztrompeter gastiert im Konzerthaus. Wien – Nach über zwölf Jahren ist es wieder so weit: Wynton Marsalis lädt zu zwei Geschichtestunden ins Wiener Konzerthaus. Der Trompeter ist als langjähriger künstlerischer Leiter der Institution Jazz at Lincoln Center so etwas wie der oberste Denkmalpfleger des Jazz der USA. Mit seinem The Jazz at Lincoln Center Orchestra bereist der 54-Jährige als konservativer Missionar klingend die Welt. Auch sein Auftritt im Großen Saal des Konzerthauses wird zu einem bereichernden Besuch im Jazzmuseum, mit längerer Verweildauer in der Abteilung Frühgeschichte. Aber streift man nicht auch immer wieder gern durchs Kunsthistorische Museum und erfreut sich dort an den Kunstwerken der alten Meister? Und wie! In einem gemütlichen, klapprigen Bummelzug geht die Retroreise los: mit Dead Man Blues à la Jelly Roll Morton. Es folgt Charles Mingus Self Portrait in Three Colours, ebenfalls gemächlich und sehr sexy. Ali Jackson wischt mit seinem Besen hingebungsvoll die kleine Trommel sauber, die Saxofone säuseln. Einen Drink, bitte! Gut, dass keiner kommt, denn schon wirbelt einem George Gershwins I Got Rhythm um die Ohren wie ein frisch gebügelter Petticoat. Aber schon wirds ruhiger: Marsalis und seine 14 abgeklärten Jungs bieten bei Wayne Shorters Contemplation Zuckerwatteklänge und Big-Band-Soundpracht. Diese Farbmischungen der drei Bläsersektionen! Es folgt die eher psychedelisch-surrealistische Nummer Dali des Saxofonisten Ted Nash, bei der Ali Jackson kurz seine kreativ-anarchistische Seite ausleben darf. Fünf Sterne de luxe dann für Gershwins Rhapsody in Blue im Arrangement von Billy Strayhorn. Ryan Kiso erweist sich als Peer Steinbrück der Trompete. Beeindruckende Professionalität, die restaurierten Arrangements sitzen perfekt wie Maßanzüge. Turbulent Dizzy Gillespies Things to Come, Marsalis wie eine Hummel auf Speed. Melancholischer wirds bei The Bronx Pyramid des Bassisten Carlos Henriquez. Nach Gershwins Fascinating Rhythm erzählt Victor Goines am Sopransaxofon die Geschichte von Summertime. Kreatives Malen nach Tönen bietet die Zugabe: Pollock von Ted Nash. Die Moderne klingt an, die Nacht ruft. Begeisterung unter den Museumsbesuchern.
8Kultur
Künstler-Kollektiv entwickelte einen Selfie-Stick für Apples MacBook. Obwohl der Selfie-Stick vielerorts nicht gerne gesehen oder sogar verboten ist, greifen immer mehr Hobby-Fotografen oder Selfie-Fans auf die Konstruktion zurück. Kein Wunder, erlaubt die preisgünstige Armverlängerung schnelle und zum Teil spektakuläre Selbstaufnahmen. Wie man bei Bedienung des Sticks auf andere wirkt und dabei aussieht, ist angesichts der vielen Facebook-Likes und Instagram-Herzchen dann natürlich sekundär. Ein Künstler-Kollektiv hat nun den Selfie-Stick 2.0 entwickelt und in New York verwendet. Ob die Weiterentwicklung ein Verkaufsschlager wird, ist angesichts des hohen Anschaffungspreises allerdings fraglich. Schließlich benötigt man für den Selfie-Stick der nächsten Generation ein MacBook, das aktuell um die 1000 Euro zu haben ist. Das Kollektiv hinter der Armverlängerung 2.0 hat bereits mit einer Netflix and Chill-Kunstinstallation für Aufsehen gesorgt, die für zweisame Filmnächte sogar über Airbnb buchbar ist. Der MacBook-Selfie-Stick ist hingegen nicht zu haben und wird wohl auch Kunst verbleiben.
0Web
19 Menschen in Lebensgefahr – Sieben Verdächtige festgenommen. Ankara – In der Türkei sind acht Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Billigalkohol gestorben. 19 weitere schweben in Lebensgefahr, nachdem sie illegal hergestellten Raki getrunken hatten, wie die Zeitung Hürriyet am Donnerstag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden berichtete. Der Anisschnaps, den die Opfer zu sich nahmen, war demnach offenbar mit Methanol gestreckt worden. Dem Bericht zufolge nahm die Polizei sieben Verdächtige fest, die für die Herstellung des tödlichen Getränks verantwortlich sein sollen. Vor zehn Jahren waren in der Türkei 22 Menschen an gepanschtem Raki gestorben. Damals wurde der islamisch-konservativen Regierung vorgeworfen, durch die stufenweise Erhöhung der Alkoholsteuer für die Verbreitung von illegal hergestelltem Schnaps mitverantwortlich zu sein.
1Panorama
Verband der Privatsender möchte in einer Enquete neue Rahmenbedingungen diskutieren. Wien – Nach dem zuvor angekündigten Aus für Servus TV und dem anschließenden Rückzieher, den Sender doch weiter zu führen, fordert der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) eine Reform des Rundfunkmarktes und eine Enquete zum Thema. Markus Breitenecker, stellvertretender VÖP-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Puls 4, sagt in einer Aussendung: Wir befinden uns in einem hochkompetitiven Umfeld: Auf der einen Seite der ORF, der mit 600 Millionen Euro pro Jahr vom Staat unterstützt wird und trotzdem sowohl bei seiner Programmgestaltung in der Prime Time als auch in der Vermarktung wie ein Privatsender agiert. Auf der anderen Seite internationale Mediengiganten wie YouTube oder Facebook, die unseren gesetzlichen Regelungen nicht unterliegen und dadurch und durch Skaleneffekte enorme Vorteile haben. In dieser Wettbewerbssituation sei es äußerst schwierig, teilweise sogar unmöglich, einen Privat-TV Sender kommerziell erfolgreich zu führen, so Breitenecker. Ähnlich klingt auch Ernst Swoboda, Vorstandsvorsitzender des VÖP und Geschäftsführer von Kronehit: Der duale Rundfunkmarkt ist in Österreich weiterhin unterentwickelt. Der ORF dominiert aufgrund seiner Privilegien auch nach fast 20 Jahren noch immer den Markt, während die Entwicklungsmöglichkeiten für privaten Rundfunk weiterhin sehr beschränkt sind. Swoboda wünscht sich eine Enquete unter Einbeziehung von nationalen und internationalen Experten. Ziel sei es, moderne und den internationalen Standards entsprechende Rahmenbedingungen für den österreichischen Rundfunkmarkt zu definieren. Ansetzen möchte er bei der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und bei einem präziseren Programmauftrag für den ORF.
6Etat
Eine entsprechende einstimmige Entschließung wurde an die Regierung gerichtet. London – Das britische Parlament hat die Regierung aufgefordert, die Verbrechen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat gegen Christen, Jesiden und Schiiten in Syrien und im Irak als Völkermord einzustufen. Die Abgeordneten verabschiedeten am Mittwochabend einstimmig eine Entschließung, die allerdings nicht bindend ist. Das US-Repräsentantenhaus hatte im März in einer ebenfalls einstimmig verabschiedeten Resolution die US-Regierung ebenfalls aufgefordert, die IS-Gräueltaten als Völkermord zu bezeichnen. Die Regierung kam dem nach. Der IS sei völkermörderisch in seinem Selbstverständnis, in seiner Ideologie und in seinem Handeln, sagte Außenminister John Kerry. Die Jihadisten würden außerdem Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen. Zugleich forderte Kerry, die Taten des IS von einem internationalen Gericht aufarbeiten zu lassen. Die Jihadisten kontrollieren große Teile des Irak und Syriens und haben in den von ihnen beherrschten Gebieten einen islamischen Gottesstaat ausgerufen. Die USA fliegen seit dem Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten, darunter auch Großbritannien, Luftangriffe auf IS-Stellungen. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die Opposition gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Sie werden von US-Spezialkräften unterstützt.
2International
Außenminister Steinmeier: Organisation wird dringender gebraucht denn je. Berlin – Deutschland hat für das Jahr 2016 den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Europa übernommen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) will die Ukraine-Krise, den Kampf gegen den Terror und den Einsatz für die Menschenrechte zu Schwerpunkten der Arbeit machen. Die OSZE wird in diesen stürmischen Zeiten in Europa dringender gebraucht denn je, sagte der SPD-Politiker kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. Es ist in unserem gemeinsamen Interesse, die OSZE als Dialogforum und als Brücke zwischen Ost und West weiter zu festigen. Quasi in letzter Minute verständigten sich die Partnerstaaten am Donnerstag auf den OSZE-Etat für 2016. Dieser beläuft sich auf 141,1 Millionen Euro und bleibt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Innerhalb des Budgets gibt es allerdings Umschichtungen. So soll es mehr Geld und Personal für Konfliktfrühwarnung, -management und -verhütung geben. Gestärkt werden auch wichtige Feldmissionen der OSZE. Der Einsatz der OSZE-Beobachter in der Ostukraine wird über einen Sonderetat finanziert, über den noch nicht entschieden ist. Steinmeier wertete die fristgerechte Einigung auf den Gesamtetat als gutes Omen: Dass es uns heute gelungen ist, den Haushalt für das kommende Jahr in trockene Tücher zu bringen, ist auch der Bereitschaft der OSZE-Partner zu verdanken, Kompromisse einzugehen und aufeinander zuzugehen, wenn es darauf ankommt, erklärte er am Donnerstagabend in Berlin. Nun können wir uns unmittelbar mit Beginn unseres OSZE-Vorsitzes mit voller Kraft der Sacharbeit widmen. Der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) rief die deutsche Regierung dazu auf, die OSZE stärker als bisher zur Lösung der Ukraine-Krise zu nutzen. Im Hinblick auf den Konflikt warnte er in der Welt (Samstag-Ausgabe): Wir stehen mit leeren Händen da. Das politische Klima in Europa wird wieder und immer stärker von den Spuren eines neuen Kalten Krieges vergiftet. Zu den 57 Mitgliedstaaten zählen alle Länder Europas, die USA, Kanada, die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und die Mongolei. Vorläufer war die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), die im Kalten Krieg von 1975 an für Entspannung im Ost-West-Konflikt sorgen sollte. In den vergangenen Jahren hat sich die OSZE vor allem durch ihre Beobachtermission in der umkämpften Ostukraine wieder einen Namen gemacht. Der Ukraine-Konflikt ist nach Einschätzung des SPD-Außenpolitikers Gernot Erler eine der größten Herausforderungen für den deutschen OSZE-Vorsitz. Erler sagte dem Südwestrundfunk (SWR) am Donnerstag, die Rolle Russlands in Syrien sei kein Grund, Moskau im Konflikt mit der Ukraine entgegenzukommen. Er ist Sonderbeauftragter der deutschen Regierung für den OSZE-Vorsitz und Russland-Beauftragter. OSZE-Beobachter hatten am Donnerstag beiden Seiten Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vorgeworfen. In der Unruheregion sei erneut mit Artillerie geschossen worden, obwohl dieses Kriegsgerät längst von der Frontlinie abgezogen sein müsste, sagte Alexander Hug von der OSZE in Kiew. Sowohl ukrainische Regierungseinheiten als auch prorussische Separatisten hätten die Arbeit der Beobachter behindert.
2International
Jüngst waren immer wieder Gerüchte hochgekocht, dass der Kurznachrichtendienst die 140-Zeichen-Regel aufgeben könnte. San Francisco – Twitter -Chef Jack Dorsey hat Spekulationen über ein mögliches Aus für die 140-Zeichen-Grenze bei Twitter-Nachrichten ein Ende bereitet. Sie bleibt, versicherte Dorsey am Freitag in einer NBC-Fernsehsendung. Es handele sich um eine sinnvolle Einschränkung, die für die Knappheit des Augenblicks stehe. Jüngst waren immer wieder Gerüchte hochgekocht, dass der US-Kurznachrichtendienst die 140-Zeichen-Regel aufgeben könnte. Bei direkten Textbotschaften zwischen Twitter-Mitgliedern gilt die Grenze bereits nicht mehr. Ein Twitter-Sprecher wollte Dorseys Aussagen nicht weiter ausführen. Twitter kämpft derzeit mit fehlendem Wachstum. Im Schlussquartal 2015 war die Zahl der Nutzer erstmals seit dem Börsengang 2013 zurückgegangen. Seit Oktober hat Gründer Jack Dorsey das Zepter wieder dauerhaft in der Hand. Unter ihm gab es einige Neuerungen. So können die mehr als 300 Millionen Mitglieder nun leichter Tweets zu den wichtigsten Nachrichten des Tages finden.
0Web
Mit "Dackeln im Sturm" melden sich Clemens Haipl und Herbert Knötzl nach 16 Jahren gemeinsam auf der Bühne zurück. Dabei geht es tierisch zu. Wien – Etwas zu haben, woran man sich halten kann, macht das Leben viel einfacher. Ein Credo, ein Motto, ein Leitfaden, so etwas. Herbert Leopold Knötzl hat Letzteren in Form eines Wollknäuels gefunden. Denn er – nein, nicht spielt – ist die Katze Minki. Im knappen, schwarzen Kleidchen schleicht Minki mal geschmeidig und mal plump über die Bühne und hascht nach dem violetten Schnürl in Clemens Haipls Händen. Der wiederum gibt Ivar den Knochenlosen, ein Wikingerchen, dem in pinken Leggings und Glitzertop (Kettenhemd) das Wilde abhandengekommen ist. Trotz seines Plastikschwerts ist er mehr fahrig denn gefährlich, mehr Fistelstimme denn Faustkampf. Zusammen sind die beiden kalkulierte Lächerlichkeit und noch viel, viel mehr: Menschen in der Tierhandlung, ein Taxifahrer, Ö1 Moderator Huri Hure... Als ProjektX wurden Haipl und Knötzl in den 90er-Jahren bekannt, Projekt X heißt immer noch ihre donnerstägliche Mitternachtssendung auf FM4. Mit ihrem neuen Programm Dackeln im Sturm stehen sie im Kabarett Niedermair aktuell zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne. Was sich bisher bewährt hat, das setzen sie hier fort. Dabei dreht sich vorerst einmal alles um die Katz‘. Von Knötzls emphatischer Exegese des Cat Stevens-Hits Father and Son (Kater and Son) hantelt man sich die fellflauschige Assoziationskette Katze – Cat – Muschi entlang bis zwischen die Schenkel einer altgedienten, steilen Katz. Weil eine Richtschnur aber stets die merkliche Gefahr des Strangulierstricks in sich trägt, macht man Pause, ehe die cat content-Wortspielchen ausgehen. Nach dem Neustart sollen Fische die Pointen bringen. Beziehungsweise die Fischers: Der Bundes-Heinz und die Atemlos-Helene sind jetzt nämlich zusammen, weil sie eh schon gleich heißen. Und weil es so gut passt, betreibt die Fischerin nebenbei auch noch eine Tierhandlung mit Schwerpunkt Fisch. Zufälle gibts, die gibt’s eigentlich nicht! Und es gibt Humor, den bräuchte es eigentlich nicht. Tierisch daneben zum Beispiel die Frage Schluckt’s? nach dem zwischenmenschlichen Betragen der Letztgenannten. Wer solche Schmähs und stimmungsvoll auf der Blockflöte begleiteten Gesangseinlagen (Sierra Madre) à la Muttertagsaufführung bisher mochte, wird gewiss auch mit Dackeln im Sturm etwas anfangen können.
8Kultur
Leben, leben – bis zuletzt, Terra Mater: Amur – Asiens Amazonas, Weltjournal: Indien – Das Heirats-Business, Weltjournal +: Wertlos – Frau sein in Indien. 18.05 THEMENABENDLeben, leben – bis zuletzt! Unheilbare Erkrankungen oder das Alter führen zu einer veränderten Einstellung zum Tod: 1) This Jenny – bis zum Schluss Nach verlorenem Kampf gegen den Krebs beschließt Jenny zu sterben. 2) Um 18.30 Uhr: Nano Spezial Der Bundestag will eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe. 3) Um 19.00 Uhr: Du musst kämpfen, Johnny! Johnny ist 14 und hat Krebs. Dreimal dachte er, er habe ihn schon besiegt. 4) Um 19.30 Uhr: Kulturzeit: In Würde leben – in Würde sterben 70 Prozent der Bevölkerung befürworten das Recht auf einen selbstbestimmten Tod. 5) Um 21.15 Uhr: Und wenn wir alle zusammenziehen (Et si on vivait tous ensemble, F 2012, Stéphane Robelin) Eine Handvoll älterer Leute meistert ihr Leben trotz Krankheit. 6) Um 21.45 Uhr: Two Weeks – Anitas Abschied (Two Weeks, USA 2006, Steve Stockman) Anita liegt im Sterben – ihre Kinder kehren ins Elternhaus zurück. Bis 1.25, 3Sat 18.30 MAGAZINHeute konkret: Unfallursache Ablenkung Nicht selten ist Ablenkung die Ursache für Unfälle im Straßenverkehr. Der ÖAMTC hat die Ablenkung bei verschiedenen Tätigkeiten im Auto gemessen. Bis 18.51, ORF 2 20.15 MAGAZINTerra Mater: Amur – Asiens Amazonas (2/3) Über eine Strecke von 2000 Kilometern trennt der Amur Russland und China. Der chinesische Teil des Amurbeckens wird intensiv bewirtschaftet – dennoch konnten Urwälder erhalten werden. Bis 21.15, Servus TV 22.15 MAGAZINAuslandsjournal spezial Antje Pieper präsentiert einen Faktencheck zu Griechenland. Bis 22.45, ZDF 22.30 MAGAZINWeltjournal: Indien – Das Heirats-Business Die junge Generation in Indien bevorzugt arrangierte Ehen, wie es der Tradition entspricht. Bis 23.05, ORF 2 22.30 MAGAZINZoom: Die Macht von Amazon Ein Viertel des gesamten deutschen Handels wird von Amazon organisiert – Bericht über den amerikanischen Handelsriesen. Bis 23.00, ZDF 23.05 REPORTAGEWeltjournal +:Wertlos – Frau sein in Indien Radha Bedi macht sich auf eine Reise durch Indien. Mädchen und Frauen erzählen ihr, welchen Belästigungen sie immer wieder ausgesetzt sind. Bis 23.50, ORF 2 23.20 TALKMarkus Lanz Gäste: Peter Urban (Journalist), Olli Dittrich (Schauspieler), Maren Gilzer (Schauspielerin), Eberhard Figgemeier (Reporter), Thomas Ehrenberg (RLS-Erkrankter). Bis 0.55, ZDF 23.35 MAGAZINZapp Ein Jahr Krautreporter – wie es weitergeht. Bis 0.05, NDR (Andreas Haberl, 16.6.2015)
6Etat
Kaspersky übt scharfe Kritik an mangelnder Sicherheit – Allermeiste Geräte laufen weiter mit Windows XP. Deutliche Worte findet der Sicherheitsdienstleister Kaspersky zum Status Quo von Geldautomaten. Beinahe jeder Geldautomat weltweit lasse sich auf elektronischem Wege knacken, lautet das Verdikt einer aktuellen Untersuchung des Unternehmens. Grund dafür sei eine auf vielen Ebenen mangelhafte Sicherheitspolitik der Anbieter solcher Geräte. Bereits Anfang 2014 hatte ein Statistik belegt, dass 95 Prozent aller Geldautomaten mit Windows XP laufen, seitdem habe sich an dieser Situation wenig geändert. Da Microsoft schon seit zwei Jahren keine Updates mehr für Windows XP liefere, gebe es mittlerweile einige bekannte Lücken, über die das System angegriffen werden könne. Darunter etwa MS08-067, ein Fehler, der das Ausführen von Code aus der Ferne ermögliche. Ein weiteres Problem sei, dass Geldautomaten bis heute den veralteten XFS-Standard benutzen, der aktuellen Sicherheitsansprüchen schon lange nicht mehr genüge. Dadurch sei es jeder auf einem Geldautomaten installierten Anwendung möglich, beliebige Befehle an eine beliebige Hardwareeinheit auszugeben – also etwa die Bargeldausgabe zu steuern oder auch am Kartenleser die entsprechenden Informationen abzufragen. Auch die PIN-Ausgabe ließe sich damit natürlich leicht überwachen. Die Hersteller solcher Geräte argumentieren gerne damit, dass Geldautomaten physisch gut abgesichert sind. Dieser Behauptung widerspricht Kaspersky allerdings ebenfalls. In vielen Fällen sei es sehr einfach, an den im Gehäuse installierten PC zu gelangen, da die Hersteller hier offenbar keinen sonderlichen Wert auf Sicherheit gelegt hätten. Entsprechend Schlüssel ließen sich leicht über das Internet besorgen, da die Anbieter gleichartige Schlösser verbaut haben. Die Geldausgabeeinheit sei zwar physisch besser abgesichert, dies bringe aber wenig, wenn sie sich elektronisch steuern lasse. Dass es sich bei all dem nicht bloß um reine Theorie handelt, hatte sich im Vorjahr in Deutschland gezeigt, wie Golem.de anfügt. Damals war eines einem unbekannten Täter gelungen zwei Geldautomaten mittels eines USB-Sticks zu knacken und ihn zur Herausgabe des gesamten Kasseninhalts zu bringen. Kaspersky sieht jedenfalls dringenden Handlungsbedarf bei den Anbietern solcher Geräte. Der XFS-Standard müsse endlich überarbeitet werden, auch die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung sei notwendig, um die Ausführung illegitimer Software zu verhindern. Außerdem brauche es eine authentifizierte Geldausgabe, um zu verhindern, dass gefälschte Prozesszentralen einen Angriff durchführen können. Zu befürchten bleibt allerdings, dass die Warnungen von Kaspersky ungehört verhallen werden. Immerhin sind viele dieser Defizite seit längerem bekannt, eine Reaktion der Hersteller gab es bisher nur in den seltensten Fällen. Dabei verweist man zudem lieber auf Zahlen, die zeigen, dass bisher gerade einmal 20 Fälle bekannt sind, in denen Geldautomaten mittels USB-Stick gehackt wurden.
0Web
"Prekäre Situation" in Innsbruck, Salzburg fehlen Fachärzte, in Wien warten Patienten. Innsbruck/Wien – Die Umstellung auf die 48-Stunden-Woche für Ärzte wird nicht reibungslos verlaufen – davor warnten Mediziner und ihre Standesvertretung, seit bekannt wurde, dass die Europäische Union ihre Arbeitszeit begrenzen möchte. Nun kann man aber nicht mehr von Einzelfällen sprechen: Lange Wartezeiten auf Operationen sind in Österreich inzwischen die Norm. Ob Innsbruck, Wien oder Salzburg, die Ärzte sind ausgelastet, die Operationssäle sind es nicht. In Tirols Landeshauptstadt können an der Uniklinik bis Jahresende zahlreiche Operationen gar nicht mehr durchgeführt werden, in einzelnen Abteilungen entfallen bis zu zehn Prozent der geplanten Eingriffe, sagt die ärztliche Direktorin Alexandra Kofler. Es fehle das Personal dafür. Innsbrucker Klinikärzte beschreiben die Lage als prekär. Gute Nachbesetzungen seien kaum zu finden, vor allem an Anästhesisten mangle es. Die Verhandlungen ziehen sich nun seit zwei Jahren. In der Politik nennt man das Verhandlungsstil, für uns ist das unerträglich, sagt Renate Larndorfer, Unfallchirurgin und Sprecherin der Innsbrucker Klinikärzte. Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) spielt den Ball zurück: Die Klinikleitung und die Universität haben die Dienstpläne so zu gestalten, dass die Gesundheitsversorgung funktioniert, sagt er. Schließlich stelle das Land dafür viel Geld zur Verfügung, und auch eine Personalaufstockung sei längst beschlossen. Da muss man dann halt auch Bewerbungsgespräche führen, maßregelt der Landeschef. Ganz so dramatisch ist die Situation in Wien nicht. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres spricht im STANDARD-Gespräch von punktuellen Engpässen, etwa bei Wartezeiten auf Hüftoperationen. Herunterspielen will er das aber nicht: Die Wartezeiten waren immer schon lang. Durch die 48-Stunden-Woche habe sich die Situation verschärft. In den Wiener Gemeindespitälern gilt die neue Arbeitszeit seit Juli, nun sei man am Ende des Durchrechnungszeitraums angekommen, einige Abteilungen wie die Kinderchirurgie könnten kaum besetzt werden. Szekeres sagt: Dürfen Ärzte nicht mehr arbeiten, ist die Situation nicht zu bewältigen. Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz berichtet von verzweifelten Patienten – in den Gemeindespitälern, aber auch im AKH, wo mehr als die Hälfte der Ärzte die Sonderregel akzeptiert haben, mehr als die erlaubten 48 Stunden zu arbeiten. Die Patienten würden vor allem kurzfristig verschobene Operationen beklagen, das sei seelisch belastend. Daten aus den Krankenhäusern bekommt Pilz kaum, betroffen seien aber verschiedene Bereiche: orthopädische, herzchirurgische und neurochirurgische Eingriffe. Pilz fordert mehr Transparenz, um herauszufinden, wie es überhaupt zu den langen Wartezeiten kommen kann. Außerdem brauche es Verbesserungen in den Organisationsstrukturen und zusätzliche Kapazitäten für Akutfälle. In Innsbruck wird die Ärztesprecherin Larndorfer am Montag wieder am Verhandlungstisch sitzen. Es geht uns nicht vorrangig um Gehälter, sondern um die Arbeitsbedingungen, sagt sie. Finde man nicht rasch eine Lösung, von der man aktuell weit entfernt sei, werde sich die Situation im kommenden Jahr weiter zuspitzen: Dann müssen wir womöglich Abteilungen zusammenlegen und Spezialambulanzen schließen, chronisch Kranke werden immer länger warten, und die Akutversorgung in einen Zustand von vor vielen Jahren zurückfallen. Streiks wolle sie vermeiden, ausschließen könne sie solche Maßnahmen jedoch nicht. In den Salzburger Landeskliniken fehlen in der Anästhesie, der Chirurgie und der Psychiatrie die Fachärzte. Auch dort mussten deshalb schon ganze Operationssäle vorübergehend geschlossen werden. Doch der Salzburger Spitalslandesrat Christian Stöckl (ÖVP) ist zuversichtlich: Wir sind auf einem guten Weg. Im Jänner oder Februar werden wir den Stellenplan erfüllen. Hauptgrund für den Ärztemangel ist auch für ihn die 48-Stunden-Woche. Hinzu kämen Ärzte, die ins Ausland gehen, und Karenzen. Zumindest in der Steiermark sieht es besser aus: Wir haben rechtzeitig vorgesorgt, akute Engpässe in den Spitälern gibt es derzeit nicht, sagt Reinhard Marczik, Sprecher der Spitalsholding Kages. Allerdings: Rund die Hälfte der steirischen Mediziner haben die Opt-out-Regelung unterschrieben. Für sie gilt die neue Arbeitszeitregelung also erst ab dem Jahr 2021.
5Inland
Monatelang wütete Boko Haram im Bundesstaat Adamawa, jetzt wollen Flüchtlinge heimkehren. In der Stadt Hong, die im Norden des nigerianischen Bundesstaates Adamawa liegt, sind die Spuren der Terrormiliz Boko Haram noch allgegenwärtig, auch wenn die Besatzung schon viele Monate zurückliegt. Doch an der Durchgangsstraße, die die Provinzhauptstädte Yola und Maiduguri verbindet, hat sich niemand die Mühe gemacht, die ausgebrannten Häuser wieder aufzubauen. Die Türen der kleinen Geschäfte sind mit Brettern vernagelt. Arabische Schriftzeichen prangen an Häusern, Hinweisschilder sind übermalt. Spuren der mittlerweile abgezogenen Kämpfer. Niemand weiß, wo sie ihre Sprengsätze versteckt haben. Für spielende Kinder kann das zur tödlichen Gefahr werden. Trotzdem wollen die meisten Binnenflüchtlinge lieber heute als morgen zurück. Als die Terroristen ab September 2014 immer weiter Richtung Süden marschierten, retteten sich Zehntausende in die Provinzhauptstadt Yola und lebten monatelang in großen Flüchtlingscamps. Insgesamt haben mehr als 1,5 Millionen Menschen den Nordosten Nigerias verlassen. Wie viele bereits in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt sind, ist unklar. John Yakubu beneidet sie manchmal. Der Mann, der langsam graue Haare bekommt und tränende Augen hat, lebt im Camp von Sankt Theresa, das die katholische Kirche in Yola betreibt. Rund um die Kathedrale sind heute noch knapp 300 Binnenflüchtlinge untergebracht. Yakubu gehört zu den wenigen Männern. Zuerst waren es nur Gerüchte, doch Augenzeugen haben es längst bestätigt: Als die Terrorgruppe die Dörfer und Kleinstädte überfiel, versuchten deren Kämpfer, Frauen und Kinder in ihre Quartiere im Sambisa-Wald zu bringen. Viele Männer wurden systematisch umgebracht. Häufig wurden ihnen in aller Öffentlichkeit die Kehlen durchgeschnitten. Yakubu hatte Glück. Als zwei Terroristen, die Soldatenuniformen trugen, auf der Flucht sein Auto stoppten, sagte er ihnen: Die Armee hat die Region längst verlassen. Wenn ihr wollt, dann bringt mich jetzt um. Wie durch ein Wunder ließen sie ihn laufen. Beim Erzählen hat er sich auf den Boden gehockt und schaut in den Himmel. Noch ist dieser strahlend blau, doch bald wird der Regen einsetzen. Eigentlich geht es mir gut hier, sagt Yakubu auf Haussa, der größten Verkehrssprache des Nordens, doch mir fehlt die Arbeit. Er ist Farmer und blickt deshalb immer wieder prüfend gen Himmel. Längst hätte er seine Felder vorbereiten müssen, da er doch schon eine Ernte verloren hat. Doch sein Heimatdorf gilt bis heute als viel zu gefährlich. In den vergangenen Monaten hat Priester Maurice Kwairanga, Direktor der Camps, schon viele Menschen gehen und wiederkommen sehen. In seinem Büro besuchen ihn täglich Flüchtlinge. Rückkehrer berichten, dass es neben den fehlenden Nahrungsmitteln keine gesundheitliche Versorgung mehr gibt; nicht einmal Schmerzmittel lassen sich kaufen. Am schlimmsten aber ist es zu sehen, wie traumatisiert die Menschen sind. Sie sind depressiv, wütend, glauben nicht mehr an die Zukunft, sagt der Geistliche. Viele hätten ihre komplette Lebensgrundlage verloren, andere verweste Leichen auf ihren Grundstücken gefunden. Doch die Kirche hat keine Psychologen und vom Staat gibt es keine Unterstützung. Die Mitarbeiter der staatlichen Nothilfeagentur Nema würden lieber reden als handeln, kritisiert Kwairanga. Den Menschen bleibt indes nur eine Lösung. Sie müssen abwarten und selbst entscheiden, wann der Tag der Rückkehr gekommen ist. Das macht auch John Yakubu. Ihn tröstet eins: Meine Familie ist in Gombe. Ich weiß, dass es ihr gut geht. Zehntausende andere wissen nicht einmal, wo Kinder, Väter, Mütter oder Großeltern sind.
2International
Schmuggler boten einem irakischen Museum Tontafeln an. Darauf fanden sich neue Szenen aus der ältesten Dichtung der Welt. Es gilt als die älteste schriftlich festgehaltene Dichtung der Menschheit und enthält frühe Hinweise auf die biblische Sintflut: Das Gilgamesch-Epos hat seine Wurzeln in sumerischer Zeit vor über 4.000 Jahren. Der Protagonist der Erzählung ist Gilgamesch, ein zu zwei Dritteln göttliches Wesen und König der sumerischen Stadt Uruk. Begleitet wird er von seinem Diener, Freund und späteren Bruder Enkidu, einem mysteriösen Wesen, das im Laufe der Geschichte immer menschlichere Züge annimmt. Hauptmotiv der Erzählung ist Gilgameschs Suche nach Unsterblichkeit. Das Epos existiert in zahlreichen Varianten aus unterschiedlichen Epochen und Regionen des fruchtbaren Halbmondes. Die ersten Tontafeln, auf denen sich Teile der Erzählung fanden, wurden 1853 in den Ruinen der Bibliothek Assurbanipals in Ninive entdeckt. Spätere Funde ergänzten den Text, doch nach wie vor existieren teilweise große Lücken in der Geschichte. Eines dieser Löcher konnte nun dank eines Glücksfalles geschlossen werden. 2011 wurden dem archäologischen Museum von Sulaimaniyya in der Autonomen Region Kurdistan im Irak über 80 unscheinbare Tontafeln zum Kauf angeboten. Der Historiker Farouk Al-Rawi von der University of London konnte zufällig einen Blick auf die Fundstücke werfen. Dabei sprang ihm vor allem eines der Fragmente ins Auge. Eine nähere Untersuchung bestätigte die ursprüngliche Vermutung: Die Tontafel war keine Fälschung. Für die wahre Sensation aber sorgte erst die Übersetzung der 20 Zeilen Keilschrift auf den zusammengefügten Bruchstücken: Es handelte sich um einen bisher fehlenden Teil im fünften Kapitel des Gilgamesch-Epos. Eine Datierung ergab, dass der Text vermutlich rund um 600 vor unserer Zeitrechnung von einer älteren Tafel kopiert worden war. Der entdeckte Text wirft ein neues Licht auf die beiden Hauptfiguren der Erzählung. Im fünften Kapitel wollen Gilgamesch und Enkidu im Reich von Humbaba, dem Hüter des Zedernwalds, Bäume fällen. Viele Beschreibungen präsentieren Humbaba als löwengesichtiges Ungeheuer, doch in dem neuen Fragment wirkt das Wesen viel menschlicher: hier wird er als Herrscher eines fremden Landes dargestellt. Als Gilgamesch und Enkidu schließlich den Zedernwächter töten und seine Bäume fällen, erkennen sie, dass sie ein Unrecht begannen hatten – diese geäußerte Reue fehlte in den bisher bekannten Varianten des Gilgamesch-Epos. Die Archäologen halten den Fund daher auch deshalb für so bedeutsam, weil er den Hauptfiguren des Epos neue charakterliche Schattierungen zuweist.
7Wissenschaft
Fachkräfte sollen künftig über drei Modelle ausgebildet werden – Umsetzung in Stufen. Wien – Die Neuordnung der Ausbildung im Pflege-Sektor ist auf Schiene. Am Mittwoch schickte das Gesundheitsministerium einen Entwurf zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) in Begutachtung. Pflegefachkräfte sollen damit künftig über drei Modelle ausgebildet werden, für den gehobenen Dienst ist die Ausbildung ausschließlich im akademischen Bereich vorgesehen. Die Umsetzung erfolgt in Stufen. Die Ausbildung soll künftig über drei Schienen laufen: Statt der bisherigen Pflegehilfe ist die Schaffung einer Ausbildung zur Pflege-Assistenz vorgesehen. Wie schon bisher die Pflegehelfer soll die Ausbildung dieses neuen Berufsfelds an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen und den Schulen für medizinische Assistenzberufe erfolgen. Die Dauer dieser Ausbildung soll ein Jahr betragen. Als wichtige Neuerung gilt die Festlegung, dass Pflege-Assistenten künftig von administrativen, hauswirtschaftlichen und logistischen Tätigkeiten ausgenommen sein sollen. Hilfstätigkeiten wie etwa Geschirrwegräumen sollen künftig ausschließlich von nicht-medizinischem Personal durchgeführt werden. Neben der Pflegeassistenz ist auch die Schaffung einer Pflege-Fachassistenz vorgesehen, die mehr Kompetenzen haben wird als die Assistenz-Kraft. Die Ausbildung soll an selber Stelle wie jene zur Pflege-Assistenz stattfinden. Dauern wird diese Ausbildung zwei Jahre; außerdem soll sie durchlässig sein, für Pflege-Assistenten soll also die Weiterbildung zur Fachassistenz möglich sein. Die gehobenen Pflegefachkräfte (derzeit diplomierte Pflegekräfte) sollen künftig ausschließlich im akademischen Bereich an Fachhochschulen ausgebildet werden. Zwar ist auch jetzt schon eine Ausbildung an Fachhochschulen möglich, sie erfolgt aber auch noch parallel dazu an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Das derzeitige System erweist sich in der Praxis nicht mehr als praktikabel, begründet das Gesundheitsministerium die Notwendigkeit einer Reform. Die Ausbildung sei nicht primär auf die Arbeit mit Patienten ausgerichtet. Ziele seien die Gewährleistung einer optimalen und bedarfsorientierten Versorgungssituation, ein leichter Berufszugang zu allen Berufsbildern sowie leichte Durchlässigkeit zwischen den drei Berufsbildern. Die Begutachtungsfrist endet am 4. September. Zur Erleichterung der Umsetzung soll die Reform gestaffelt in Kraft treten: Mit 1. September 2016 beginnt die Möglichkeit der Ausbildung in den beiden Pflegeassistenzberufen, bis Ende 2021 soll die Umsetzung der Bestimmungen über die Pflegefachassistenz evaluiert werden. Die komplette Überführung des gehobenen Dienstes auf FH-Niveau soll bis Anfang 2024 erfolgen.
5Inland
Wettbewerbsdirektor Marchetti: "Laut den Fakten leidet die Ligaform nicht". Neuchatel – Nach einer neuen Studie im Auftrag der Europäischen Fußball-Union UEFA hat der erhöhte Spielrhythmus von Europacup-Teilnehmern keinen negativen Einfluss auf das Abschneiden in der heimischen Liga. Über den Zeitraum von sechs Jahren holten Clubs demnach im Schnitt 1,74 Punkte in Punktspielen, die im Abstand von bis zu fünf Tagen zu Partien in Europa- oder Champions League stattfanden. Dieselbe Anzahl von Punkten hätten diese Teams in Ligaspielen geholt, die nicht innerhalb von fünf Tagen von UEFA-Spielen ausgetragen worden seien, hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Innerhalb des Sechs-Jahre-Zeitraums sei der Punktedurchschnitt von noch im Europacup vertretenen Vereinen bei 1,68 Punkten gelegen, nach dem Europa-Ausscheiden nur noch bei 1,61 Zählern. Laut den Fakten leidet die Liga-Form nicht, wenn ein Team zugleich in nationalen und in europäischen Wettbewerben aktiv ist, kommentierte UEFA-Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti. Im UEFA-Auftrag wurden von dem im Schweizer Neuchatel ansässigen CIES Football Observatory die jüngsten sechs Saisonen ausgewertet.
4Sport