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Wirbel um vermeintliche Info aus Branchenkreisen. Der Tweet eines Brancheninsiders sorgt derzeit für Aufregung unter Nintendo-Fans. Vergangene Woche meldete der Nutzer Tamaki, dass er Informationen zur kommenden Spielkonsole Nintendo NX erhalten habe. Die NX zielt definitiv nicht darauf ab, in Sachen Leistungsstärke mit der PlayStation 4 zu konkurrieren. Dessen bin ich mir nun absolut sicher, schreibt Tamaki. Daraufhin brach ein regelrechter Shitstorm gegen den für gewöhnlich gut informierten Insider aus – von Anschuldigungen, er führe eine Kampagne gegen den Konzern, bis zu gefälschten Screenshots, die seine Nachricht als Falschmeldung darstellen. Gleichzeitig zeigen sich zahlreiche Fans enttäuscht von der Meldung. Tamaki selbst beteuert, seine Nachricht nicht erfunden zu haben. Seine Quellen wolle er aber nicht verraten, da diese sonst Gefahr liefen, verklagt zu werden. Er habe schlicht mit den richtigen Leuten in Entwicklerkreisen gesprochen. In einem künftigen Video wolle er erklären, wie er zu seinem Schluss komme. Tamaki enthüllte zuvor unter anderem, dass Criterion ein F-Zero-Spiel produzieren hätte sollen und legte Details zu Nintendos eingestelltem Project HAMMER offen. Die Sinnhaftigkeit eines Vergleichs darf unterdessen wohl in Frage gestellt werden. Denn bislang ist nichts offiziell zur neuen Nintendo-Konsole bekannt. Bisher ist nämlich nicht einmal klar, ob der Konzern ein mobiles Gerät oder eine Heimkonsole plant. Sollte Nintendo an einem Hybridsystem arbeiten, könnte man beispielsweise auf eine Architektur aus dem Tablet-Bereich zurückgreifen. Hinweise zur NX kamen parallel dazu Ende vergangener Woche aus Fertigungskreisen. Wie die Branchenseite DigiTimes meldete, werde Industriegigant Foxconn die Produktion übernehmen – mit einer geplanten Produktauslieferung im Juli 2016. Ob ein so straffer Zeitplan tatsächlich vorgesehen ist, wird sich aber erst zeigen müssen. Bislang erklärte Nintendo lediglich, dass man 2016 erstmals nähere Informationen zur Konsole bekanntgeben werde. | 0Web
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Gesundheitsministerium arbeitet noch am Entwurf – Ärztekammer noch nicht eingebunden. Wien – Das von der Ärztekammer angefeindete geplante Gesetz für die Primärversorgung im Gesundheitsbereich liegt weiter nicht als Entwurf vor. Noch werde hausintern gearbeitet, hieß es am Montag auf Anfrage im Gesundheitsministerium. In den Kammern wird schon der Protest vorbereitet. Das Gesetz soll ambulante Versorgungseinrichtungen ermöglichen, in denen Ärzte und Pfleger ganztägig zur Verfügung stehen. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauer (SPÖ) hatte Verhandlungen mit dem Koalitionspartner, den Ländern und der Sozialversicherung für September angekündigt. Auch die Ärztekammer werde eingebunden, hatte es im August geheißen. Noch gibt es aber nur eine Punktation, den Entwurfstext – Anfang September für die nächsten Wochen versprochen – aber noch nicht. Verhandlungen fanden noch keine statt, hieß es in der Kammer. Die Ärztekammer ist jedenfalls schon auf den Barrikaden und hat die österreichweite Kündigung der Verträge mit den Krankenkassen angedroht, sollte das Primary Health Care-Gesetz (PHC-Gesetz) wie geplant beschlossen werden. Die Folge wäre ein vertragsloser Zustand im ganzen Land. Die Standesvertreter fürchten um ihre Entmachtung beim Ausverhandeln der Gesamtverträge und warnen vor der Abschaffung des Hausarztes. Die Ärztekammer in Oberösterreich ist der Empfehlung ihrer Bundeskurie bereits gefolgt. Sollten die bisher vorliegenden Eckpunkte des PHC-Gesetzes tatsächlich umgesetzt werden, werde man aus dem Kassenvertrag aussteigen, beschloss die Landeskurie vergangene Woche einstimmig. Ein ähnlicher Beschluss ist wohl auch kommende Woche bei der Kuriensitzung der Wiener Kammer zu erwarten. Bei Bund, Ländern und Sozialversicherung stößt diese Position auf Unverständnis, und auch unter Medizinern scheint die Kammer nicht nur Unterstützer ihres Konfrontationskurses zu haben. Allgemeinmedizin-Professor Manfred Maier von der Med-Uni Wien bezeichnete den sofortigen Protest in einem offenen Brief am Montag als schwer nachvollziehbar. Er appellierte an alle Beteiligten zu einer neuen Kultur der gemeinsamen und sachorientierten Kommunikation zu finden. | 5Inland
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Einer der ersten PS2-Onlinetitel wird für die neue Konsole fortgestezt. Hardware: Online Arena war 2002 eines der ersten und wenigen Online-Multiplayerspiele, die für PlayStation 2 erschienen sind. Nun wird der Action-Racer für PlayStation 4 in einer von Grund auf neu entwickelten Fassung fortgesetzt. Wir haben jede Menge Upgrades und neue Features eingebaut. Aber die Essenz des Original-Gameplays ist erhalten geblieben, sagt Entwickler Daniel Durnin in einem Blogeintrag. Mit vielen verschiedenen Karten, Spielmodi, Herausforderungen und Spezial-Veranstaltungen soll Hardware: Rivals online in schnelle Fahrzeug-gegen-Fahrzeug-Schlachten eintauchen lassen. Man kann auf eigene Faust oder als Teil eines Teams teilnehmen. Zusätzlich zu den permanenten Spielmodi werde es eine Liste mit Spezial-Veranstaltungen geben, die laufend aktualisiert werde. Schnelle Angriffsfahrzeuge bieten Wendigkeit und schnellen Zugang zu den kniffligen Waffen-Pickups. Panzer sind weniger wendig, können aber dafür gut einstecken und bringen große Feuerkraft aufs Schlachtfeld, erklärt Durnin. Darüberhinaus werden jede Menge freischaltbare Upgrades und Verbesserungen in Aussicht gestellt. Wann das Spiel erscheint, werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Screenshots und ein Trailer geben einen ersten Einblick in den arcadigen Action-Titel. | 0Web
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US-Thinktank beziffert potenzielle Gewinne für Wirtschaft mit 170 Milliarden Dollar binnen 10 Jahren. Washington - Eine Friedensregelung in Nahost würde Israelis und Palästinensern nach einer US-Studie Milliardengewinne bringen. Eine Zwei-Staaten-Lösung würde der israelischen Wirtschaft binnen eines Jahrzehnts Gewinne von mehr als 120 Milliarden Dollar (knapp 108 Milliarden Euro) bescheren, hieß es in der am Montag veröffentlichten Studie der US-Denkfabrik Rand Corporation. Den Palästinensern würde eine Normalisierung im selben Zeitraum 50 Milliarden Dollar (knapp 45 Milliarden Euro) bringen. Israel und die Palästinenser haben es trotz der Unterzeichnung von Friedensverträgen vor mehr als 20 Jahren bisher nicht geschafft, ihren blutigen Konflikt beizulegen. Vor einem Jahr war die bisher letzte Runde von Friedensverhandlungen geplatzt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte während des Wahlkampfs im März der Idee eines unabhängigen Palästinenserstaats eine Absage erteilt. Seit seinem Wahlsieg beteuert er jedoch immer wieder, er sei doch weiterhin an einer Zwei-Staaten-Lösung interessiert. | 2International
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Schwere Waffen eingesetzt. Kiew – Bei Kämpfen im ostukrainischen Gebiet Donezk sind drei Regierungssoldaten getötet worden. Fünf weitere wurden verletzt, wie Präsidialamtssprecher Andrej Lyssenko am Mittwoch in Kiew mitteilte. Zwar habe es weniger Verstöße gegen die geltende Waffenruhe als in den letzten Tagen gegeben. Die von Russland unterstützten Separatisten setzten aber immer mehr schwere Waffen ein, eigentlich von der Front abgezogen sein sollten. Schwerpunkte der Gefechte waren wie in den Vortagen die Vororte der Stadt Awdijiwka, Horliwka und der zerstörte Flughafen der Separatistenhochburg Donezk. Die Verluste der Regierungstruppen stiegen damit seit Anfang des Jahres auf über 40 Tote und etwa 250 Verletzte. Der 2015 vereinbarte Minsker Friedensplan wird nur stockend umgesetzt. Vor allem fehlt es weiter an einem Gesetz für Lokalwahlen in den Separatistengebieten. Die Rebellen verschoben deshalb am Dienstag ihren Wahltermin erneut auf 24. Juli. | 2International
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Britischer Ex-Champion vor dem Rücktritt: "Mein Kopf weiß es, aber mein Mund und meine Zunge wissen es noch nicht". Suzuka – Der Rücktritt des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Jenson Button zum Saisonende wird immer wahrscheinlicher. Nachdem mehrere britische Medien berichtet hatten, dass der McLaren-Pilot nach fast 16 Jahren die Nase voll vom PS-Zirkus hat, lassen die jüngsten Äußerungen des 35-Jährigen wenig Raum für Spekulationen. Button soll seinen Rückzug schon an diesem Wochenende beim Großen Preis von Japan in Suzuka verkünden. Mein Kopf weiß es, aber mein Mund und meine Zunge wissen es noch nicht, sagte Button dem US-Fernsehsender ESPN: Man hat im Auto nur Spaß, wenn man an der Spitze mitkämpfen kann, denn dann hat man das Gefühl, dass man etwas erreicht. Die Freude kommt vom Wettkampf. Im hoffnungslos unterlegenen McLaren-Honda ist Button der Spaß in diesem Jahr wohl endgültig abhanden gekommen. Wenn man am Ende des Feldes fährt, fährt man zwar ein F1-Auto, man kann aber auch leicht Spaß daran haben, ein anderes Auto zu fahren, sagte der britische Champion von 2009: Es geht darum, an der Spitze zu kämpfen. Es geht darum, die Möglichkeit zu haben, auf dem Podium zu stehen. Das ist der Spaß an der Formel 1. Mit mickrigen sechs Punkten ist Button aktuell nur 18. der Fahrerwertung, in 13 Rennen schaffte er es wegen verschiedener technischer Probleme sechsmal gar nicht erst ins Ziel. | 4Sport
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Bank solle wegen "Cum-Ex"-Aktiendeals fast zehn Millionen Euro zahlen. München – Wegen dubioser Aktiengeschäfte in früheren Jahren zahlt die HypoVereinsbank (HVB) laut unbestätigten Medienberichten ein Bußgeld von fast zehn Millionen Euro. Die Bank habe einen Bußgeldbescheid des Amtsgerichts Köln über 9,8 Millionen Euro wegen ihrer Verstrickung in fragwürdige Aktiendeals zulasten des Fiskus akzeptiert, berichteten Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR. Die Bank wollte am Donnerstagabend auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Berichten abgeben. Hintergrund sind sogenannte Cum-Ex-Aktiendeals: Dabei handelt es sich um den Kauf und Verkauf von Aktien börsennotierter Unternehmen rund um den Dividendenstichtag. Wertpapiere wurden rasch hintereinander zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. In der Folge wurden mehrfach Bescheinigungen über Kapitalertragssteuern ausgestellt, die gar nicht gezahlt wurden. Der Staat soll durch solche Geschäfte, die auch andere Marktteilnehmer betrieben haben sollen, um Milliarden gebracht worden sein. Erst 2012 wurde eine entsprechende Gesetzeslücke geschlossen. Ein zweiter Bußgeldbescheid des Amtsgerichts Köln gegen die Bank in Höhe von 19,1 Millionen Euro wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung bei Geschäften in Luxemburg steht nach Angaben der Süddeutschen Zeitung kurz bevor. Auch hier wolle die HypoVereinsbank zahlen. | 3Wirtschaft
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Fateh 313 hat Reichweite von 500 Kilometern. Teheran – Die iranischen Streitkräfte verfügen über eine neue Kurzstreckenrakete, die am Samstag von Präsident Hassan Rohani persönlich vorgestellt wurde. Die Fateh (Sieger) 313 habe eine Reichweite von 500 Kilometern, berichtete die Nachrichtenagentur Sepah News der Revolutionsgarden. Ihre Sensoren und die Technologie seien weiter entwickelt als die ihrer Vorläufer. Das neue Modell, das anlässlich des jährlichen Tags der Rüstungsindustrie vorgestellt wurde, sei erfolgreich getestet und bereit für die Serienproduktion. Irans Präsident betonte, die Rakete sei notwendig zur Verteidigung des Landes. Verteidigung und Abschreckung Irans Strategie basiert auf Verteidigung und Abschreckung, sagte Rohani. Wer sich nicht gegen seine Nachbarn und Feinde verteidigen könne, müsse sich darauf einstellen, jederzeit besetzt zu werden. Das iranische Raketenprogramm ist international umstritten und war auch Gegenstand der Verhandlungen über das Atomprogramm des Landes. Diese führten am 14. Juli nach jahrelangen Verhandlungen in Wien zum Abschluss eines dauerhaften Abkommens mit der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland. Die Vereinbarung sieht deutliche Einschnitte bei der Urananreicherung und verschärfte Kontrollen der Atomanlagen vor. Im Gegenzug werden die schmerzhaften Finanz- und Handelssanktionen des Westens gegen Teheran schrittweise aufgehoben. Der UN-Sicherheitsrat machte am 20. Juli mit einer Resolution den Weg für die Aufhebung der in dem Konflikt verhängten UN-Wirtschaftssanktionen frei, untersagte dem Iran jedoch, ballistische Raketen zu besitzen, die als Träger von Atomwaffen verwendet werden können. Der Iran bestreitet, jemals an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet zu haben. | 2International
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Rücktritt gefordert – Präsidentenanhänger demonstrieren in Caracas. Caracas – Tausende Menschen sind in Venezuela gegen Präsident Nicolas Maduro auf die Straße gegangen. Unter Rufen wie Tritt zurück! marschierten die Demonstranten am Samstag durch einen nördlichen Vorort von Caracas. Tausende Anhänger Maduros demonstrierten unterdessen im Zentrum der Hauptstadt. Zwischenfälle wurden nicht gemeldet. Bei regierungskritischen Demonstrationen waren 2014 insgesamt 43 Menschen getötet worden. Die venezolanische Opposition setzt unter anderem auf den Druck der Straße, um Maduro aus dem Amt zu drängen. Die rechtskonservativen Gegner Maduros vom Oppositionsbündnis MUD hatten nach ihrem Wahlerfolg im Dezember angekündigt, binnen sechs Monaten eine Möglichkeit zu finden, um den Präsidenten zu entmachten. Maduro war im April 2013 für sechs Jahre zum Staatschef gewählt worden. Die Opposition setzt auf mehrere Strategien, um den Präsidenten loszuwerden. Unter anderem will sie eine Verfassungsänderung anstrengen, um die Amtszeit des Staatschefs auf vier Jahre zu verkürzen, und versuchen, ein Referendum zur Absetzung Maduros in die Wege zu leiten. Dabei steht ihr jedoch der Oberste Gerichtshof im Weg, der mit Maduro-freundlichen Richtern besetzt ist. | 1Panorama
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Ver.di droht mit "Problemen im Weihnachtsgeschäft". Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat zu neuen Streiks beim Online-Versandhändler Amazon aufgerufen. An den Standorten Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen hätten mit dem Beginn der Frühschicht mehrere hundert Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, teilte ver.di Nordrheinwestfalen am Montag mit. Auch an den Standorten im hessischen Bad Hersfeld, in Leipzig, im bayerischen Graben und im baden-württembergischen Pforzheim habe es Arbeitsniederlegungen gegeben. Auch der DVD-Verleiher und Streamingdienst-Anbieter Amazon Prime Instant Video Germany in Elmshorn sei betroffen. In Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld und Leipzig soll laut Verdi bis zum Ende der Spätschichten am Samstag gestreikt werden; in Graben bis Mittwoch. Der Streikaufruf für Pforzheim und Elmshorn galt demnach bis zum Ende der Spätschicht an diesem Montag. Amazon erklärte, die von Verdi organisierten Arbeitsniederlegungen hätten keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens. Die überwältigende Mehrheit der mehr als 10.000 Mitarbeiter in Deutschland sei regulär im Einsatz. Zugleich betonte das Unternehmen, dass mehr als 1000 Angestellte eine Kampagne für ihren Arbeitgeber gestartet hätten, weil sie der Auffassung seien, dass ihre Arbeit durch Verdi falsch dargestellt werde. Hintergrund der Arbeitsniederlegungen ist ein seit langem schwelender Streit um einen Tarifvertrag für die Amazon-Beschäftigten in Deutschland. Nach Angaben der Gewerkschaft hat das Unternehmen kürzlich zwar eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent angekündigt. Nach wie vor gebe es aber dennoch eine erhebliche Lücke zu den Branchen-Tarifverträgen Einzel- und Versandhandel. Amazon argumentiert hingegen, das Unternehmen bezahle in den Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. Amazon verweigert laut Verdi jeglichen Tarifvertrag und lehnt Verhandlungen mit der Gewerkschaft ab. Wenn sich Amazon weiter Tarifverhandlungen verweigert, muss das Unternehmen mit Problemen im Weihnachtsgeschäft rechnen, kündigte die Verdi-Vertreterin in NRW, Silke Zimmer, an. In den deutschen Amazon-Versandzentren wird seit April 2013 immer wieder gestreikt. | 0Web
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Erstes Kartellverfahren gegen US-Firma – Im Visier sind die Datenschutz-Bestimmungen des Online-Netzwerks. Berlin/Düsseldorf/Frankfurt – Das deutsche Bundeskartellamt nimmt Facebooks Umgang mit dem Datenschutz ins Visier – im ersten offiziellen Wettbewerbsverfahren gegen den US-Konzern überhaupt. Die Bonner Behörde prüft, ob das größte Internet-Netzwerk seine Marktmacht mit 1,6 Milliarden Nutzern missbraucht. Es besteht der Anfangsverdacht, dass die Nutzungsbedingungen von Facebook gegen datenschutzrechtliche Vorschriften verstoßen, teilte das Amt am Mittwoch mit. Facebook wies dies zurück und sieht sich im Einklang mit geltendem Recht. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte jüngst bei einem Berlin-Besuch versucht, seine Kritiker zu besänftigen und Besserung beim Datenschutz gelobt – vor allem in Deutschland. Für den Konzern aus dem Silicon Valley läuft es dank des boomenden Werbegeschäfts wirtschaftlich derzeit blendend. Im vergangenen Quartal sprang der Gewinn um 124 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Dollar (1,5 Mrd. Euro) und der Umsatz um gut die Hälfte auf etwa 5,8 Mrd. Dollar. Seit dem Börsengang 2012 hat sich der Aktienkurs auf 109 Dollar fast verdreifacht und Zuckerberg ist laut Forbes-Liste mittlerweile der sechstreichste Mensch der Welt. Aber Facebook ist immer wieder im Clinch mit Datenschützern. Kritikern werfen dem Unternehmen zudem vor, Hasskommentare nicht umfassend genug aus dem Internet zu löschen. Die Bundesregierung will den Kaliforniern hier genau auf die Finger schauen. Das Kartellamt hat nach eigenen Angaben erhebliche Zweifel, dass das Vorgehen von Facebook nach dem deutschen Datenschutzrecht zulässig ist. Marktbeherrschende Unternehmen unterliegen besonderen Pflichten, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. Dazu gehöre es auch, angemessene Vertragsbedingungen zu verwenden, soweit diese marktrelevant seien. Für werbefinanzierte Internetdienste wie Facebook haben die Nutzerdaten eine herausragende Bedeutung, so Mundt. Gerade deshalb muss auch unter dem Gesichtspunkt des Missbrauchs von Marktmacht untersucht werden, ob die Verbraucher über die Art und den Umfang der Datenerhebung hinreichend aufgeklärt werden. Der Konzern erhebe persönliche Daten aus verschiedenen Quellen und ermögliche durch die Nutzerprofile seinen Anzeigenkunden eine zielgenaue Werbung. Um Zugang zum Netzwerk zu erhalten, müsse der User in diese Datenerhebung und -nutzung einwilligen. Der Umfang der erteilten Einwilligung ist für die Nutzer nur schwer nachzuvollziehen, kritisierte das Amt. Facebook wies den Verdacht zurück. Wir sind überzeugt, dass wir das Recht befolgen und werden aktiv mit dem Bundeskartellamt zusammenarbeiten, um dessen Fragen zu beantworten, erklärte eine Firmen-Sprecherin. Formell handelt es sich der Behörde zufolge um ein sogenanntes Kartellverwaltungsverfahren. Dabei gehe es nicht um ein Bußgeld. Die Regulierer können letztlich aber Facebook Vorgaben machen, die Nutzungsbedingungen zu ändern. Zuckerberg hatte bei seiner Deutschland-Visite vorige Woche einen besseren Umgang mit Datenschutz versprochen und die Deutschen als größte Verfechter der Privatsphäre bezeichnet. Wenn Facebook hier nicht auf seine Nutzer höre, würden sich diese anderen Netzwerken anschließen. Wir sind nicht die einzige Wahl in der Welt. Verbraucherschützer begrüßten, dass das Kartellamt untersuche, wie Facebook mit seiner Marktmacht umgehe. Verbraucher sind quasi gezwungen, unzulässige Allgemeine Geschäftsbedingungen und Datenschutzbedingungen zu akzeptieren, weil sie keine Alternative haben, sagte Lina Ehrig von der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) zu Reuters. Daten seien eine Art Währung, mit der die Nutzer für vermeintlich kostenlose Dienste zahlten. Deshalb habe der VZBV eine Klage unter anderem wegen irreführender Werbung gegen Facebook eingereicht. Zudem muss in Hamburg das Verwaltungsgericht über einen Streit zwischen dem Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar und Facebook entscheiden. Caspar dringt darauf, dass Facebook-Nutzer für ihren Profilnamen auch Pseudonyme verwenden können. Auch Caspar hieß das Vorgehen der Bonner Behörde für gut. Ich hoffe, dass Facebook zu fairen Privatsphäre- und fairen Nutzungsbedingungen gelangt, sagte er Reuters. Wer die Datenmacht hat, bekommt Marktmacht und umgekehrt. Das Kartellamt führt das Verfahren nach eigenen Angaben in engem Kontakt unter anderem mit Datenschutzbeauftragten, Verbraucherschutzverbänden und der EU-Kommission. | 3Wirtschaft
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Julian Jäger und Günther Ofner bleiben bis September 2021. Schwechat/Wien – Der Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG hat am Dienstag die Vorstandverträge mit Julian Jäger und Günther Ofner vorzeitig bis September 2021 verlängert. Die Vorstände seien einstimmig wiederbestellt worden, teilte das Unternehmen am Dienstagnachmittag mit. Die bisherigen Verträge mit den Beiden wären im September 2016 ausgelaufen. Die neue, zweite Funktionsperiode laufe nun von 2016 bis 2021. Das bisherige Management kann eine beeindruckende Bilanz vorweisen und hat besten Teamgeist in der Zusammenarbeit gezeigt. So wurden die Schulden fast halbiert, die Produktivität um ein Viertel gesteigert und der Aktienkurs hat sich – für Eigentümer ja auch nicht ganz irrelevant – verdreifacht, erklärte Aufsichtsratschef Ewald Kirschner in der Aussendung. Die Verlängerung mehr als ein Jahr vor Ablauf der aktuellen Funktionsperiode begründet das Unternehmen damit, den rund 4.500 Mitarbeitern eine stabile Zukunftsperspektive geben zu wollen. Medien hingegen hatten die ungewöhnlich frühe Entscheidung der im Herbst anstehenden Wien-Wahl zugeschrieben. Der Wiener Airport gehört zu je 20 Prozent der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich. Jäger gilt als SPÖ-nahe, Ofner wird der ÖVP zugerechnet. Gegen Jäger war im Vorfeld der Personalentscheidung intrigiert worden. | 3Wirtschaft
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Bei Österreichern zwischen 15 und 34 kämen Rot und Schwarz zusammen nicht einmal auf 18 Prozent Wähleranteil. Die Generation der Österreicher im Alter zwischen 15 und 34 Jahren weist starkes Desinteresse an gängigen Formen der Politik auf. Knapp jede/jeder Fünfte zeigt sich sehr interessiert, weitere 36 Prozent so einigermaßen. Aber jeder Zweite kann damit nichts anfangen. Dabei ist der Optimismus bezüglich der Zukunft groß (81 Prozent). Neun von zehn jungen Österreichern sind mit ihrem Leben generell glücklich. Das sind einige der Kernergebnisse einer global angelegten Studie der Stiftung für progressive Studien (FEPS), eines Thinktanks von Europas Sozialdemokraten in Brüssel, über die Generation Millennium, die in Österreich mit dem Renner-Institut erstellt wurde. Mehrere EU-Staaten, auch die USA und Kanada, wurden untersucht. Hierzulande wurden repräsentativ 1.105 Personen befragt, ergänzt durch Tiefeninterviews. Das Hauptproblem er Jungen: Vertrauensverlust. Eine beziehungsweise einer von zwei Befragten stimmte der Aussage zu, dass die Bürger bei Wahlen ihre Zukunft mitbestimmen. Aber nur jede/jeder Vierte glaubt, dass Wählen einen Unterschied macht, die Verhältnisse ändert. Das Gefühl zu haben, dass die Politiker den Jungen nicht zuhören, es als schwierig empfunden wird, sich in den bestehenden Strukturen zu engagieren, wird als eines der Hauptmotive für Politfrust angegeben. Mehr als drei Viertel der M-Generation sind stark an Musik und Film, Social Media, Neuer Technologie, Kochen und Lesen interessiert. Politik liegt neben Theater und Religion weit dahinter. Gesund sein, mit Freunden zusammen, Familie, das ist dieser Generation am wichtigsten. Geld zu verdienen, Erfolg zu haben, das kommt erst danach. An Politik teilhaben, auf Gemeindeebene tätig zu sein liegt an letzter Stelle. Entsprechend schlecht fallen die Ergebnisse für traditionelle Parteien aus: Wären am Sonntag Wahlen, würden 79 Prozent der 15- bis 34-Jährigen wählen (in Italien oder Ungarn wären es 70 beziehungsweise 60). Die FPÖ käme mit 19 Prozent Stimmenanteil auf den ersten Platz. Die Grünen könnten mit 17 Prozent rechnen, die Neos mit zehn. Die Sozialdemokraten kämen auch auf zehn, die ÖVP auf acht Prozent – die regierende große Koalition hätte gemeinsam nur 18 Prozent Stimmanteil. Kleinstparteien wie Piraten und Kommunisten würden nicht über die Vier-Prozent-Hürde kommen (siehe Grafik). Der Rest ist unentschlossen oder wollte keine Angaben machen. 60 Prozent der Jungen lehnen die Wahlpflicht ab. Bemerkenswert ist, dass 56 Prozent glauben, ihre Eltern wären an Politik mehr interessiert gewesen. Nur 15 Prozent sehen es umgekehrt. Fast alle sind davon überzeugt, dass Wahlen in 20 Jahren generell per Internet stattfinden. Jeder Zweite glaubt, dass Spitzenkandidaten auf Social Media wie Twitter und Facebook setzen müssten, nur ein Viertel begrüßt klassische Wahlevents – ein globaler Trend, sagt dazu die Forscherin Maria Freitas. Am häufigsten wurde bemängelt, dass Junge nicht ernst genommen würden (64 Prozent), sich nichts ändert, die Strukturen überaltert seien und Politik vom realen Leben weit entfernt. Spannend auch der Fragenkomplex, wie Österreich in 20 bis 30 Jahren aussehen werde. Wichtigstes Thema ist der Erhalt der Umwelt (88 Prozent), dann folgen Wirtschaft und Arbeit. Das Land werde viel bunter sein, lautet der Tenor der Jungen, viele Einwanderer würden kommen, und es werde weiter einen starken technologischen Wandel geben. Letzteres korrespondiert mit der Unzufriedenheit über die staatlichen Investitionen: 49 Prozent der Befragten finden, dass viel zu wenig für sie getan werde, nur 14 Prozent sehen es umgekehrt. | 5Inland
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Die Tragweite der "Terms & Conditions" ist Konsumenten oft unklar. Jeder kennt das. Man entdeckt eine neue, interessante App, stimmt schnell den Geschäftsbedingungen zu und installiert die Software am Smartphone. Denn wer will sich schon eine gefühlte Ewigkeit durch rechtliche Hinweise quälen. Nicht der durchschnittliche Nutzer. Aber die norwegische Verbraucherschutzbehörde Forbrukerrådet. Die hat sich nämlich die Geschäftsbedingungen von 33 Apps, die der durchschnittliche norwegische Nutzer installiert hat, näher angesehen. Ihr Fazit: Die Terms & Conditions grenzen ans Absurde. Ihre Tragweite, Länge, Komplexität mache es Konsumenten nahezu unmöglich, gute und kundige Entscheidungen zu treffen, erklärt Finn Myrstad von der Verbraucherschutzbehörde. Manche seien sogar illegal. Nutzer würden mobilen Apps quasi die Herrschaft über ihr Smartphone geben. Die Behörde fordert deshalb nicht nur klare Formulierungen, sondern auch einheitliche Standards. After 33 apps and 32 hours the app term readathon is finished.https://t.co/QCrBo7qrm8 #appfail pic.twitter.com/9DwJq1Un5X 32 hours of reading app T&Cs in 12 seconds. https://t.co/JkuiDjLirW #appfail pic.twitter.com/XPUM6Q0f80 Die Absurdität haben die Norweger auch in einer Lesung verdeutlicht. Der Marathon wurde im Internet übertragen. Sagenhafte 31 Stunden, 49 Minuten und 11 Sekunden dauerte es, die Geschäftsbedingungen von 33 Apps, darunter Youtube, Netflix, Snapchat, Facebook, Whatsapp und Instagram, vorzulesen. 250.000 Wörter, ein geradezu biblisches Ausmaß! Die Ironie dabei: Das Neue Testament ist – erraten – kürzer. | 0Web
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Das "Observer"-Magazin, das zum "Guardian" gehört, zeigte am Sonntag James Greig im Anzug. London – Ein Heiratsantrag beim romantischen Dinner oder im Fußballstadion – das kann ja jeder: Ein Brite hat am Valentinstag auf dem Titelblatt eines Magazins um die Hand seiner Freundin angehalten. Das Observer-Magazin, das zum Guardian gehört, zeigte am Sonntag James Greig im Anzug, der auf Knien einen Verlobungsring in die Kamera hält. Willst du mich heiraten, Katie?, stand groß daneben. Will you marry me? A Valentines Day proposal – on the Observer magazine cover https://t.co/OUfoMddExg pic.twitter.com/teaw6xiHzu Dazu veröffentlichte der Observer die Geschichte des Paares, das ein Jahr lang eine Fernbeziehung zwischen London und New York geführt hat und seit Ende 2014 gemeinsam in der britischen Hauptstadt lebt. Am Sonntagmittag erlöste der Guardian die Leser, die mit dem Antragsteller fieberten: Sie hat ja gesagt, twitterte das Blatt die Antwort von Katie Moore. Dem Observer zufolge war es das erste Mal, dass eine Zeitung ihr Cover für einen Heiratsantrag zur Verfügung stellte. | 6Etat
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Die Österreicher lassen sich Sportartikel einiges kosten. Von der Krise des Diskonters Sports Direct profitieren Fachhändler. Wien – Zwei Jahre währte die Durststrecke des Sportartikelhandels. Seit 2015 lassen sich die Österreicher ihre Freizeitausrüstung wieder mehr kosten. Trotz schwacher Skisaison und trotz Debakels des Diskonters Sports Direct nach seinem Einstieg bei Sports Experts und Eybl. Der Umsatz der Branche zog im Vorjahr um mehr als zwei Prozent an, belegen Daten der Statistik Austria. Ketten wie Hervis erzielten hierzulande ein Plus von 9,5 Prozent, flächenbereinigt von fast acht Prozent. Intersport baute seine Erlöse um elf Prozent aus. Sport 2000 legte ebenso zu. Noch stärker wachsen Onlineanbieter. Bergzeit etwa. Der junge Händler bedient Österreich von Bayern aus. Rund 15 Prozent der Umsätze von mehr als 30 Millionen Euro werden hier verbucht. Noch mehr, seit die Turbulenzen von Sports Direct den Markt beutelten. Viele gute Flächen gingen verloren, das Angebot hat sich verschlechtert, sagt Bergzeit-Chef Maximilian Hofbauer dem STANDARD. Natürlich habe sein Betrieb wie viele andere davon profitiert. Wir sind zuletzt im Schnitt jährlich um etwa 30 Prozent gewachsen, in Österreich im Vorjahr sogar überdurchschnittlich stark. Nachfrage bleibt hoch Bergzeit zählt 136 Mitarbeiter und schreibt seit Jahren Gewinne. Viel Umsatz sei vom stationären Handel zu reinen Onlineanbietern abgewandert, resümiert Hofbauer. Diese hätten Absatz, den die Industrie in traditionellen Märkten eingebüßt habe, gut aufgefangen. Denn die Nachfrage an Sportausrüstung sei unverändert hoch. Konzerne wie Hervis vertrauen neben einer rasanten Filialexpansion auf die Vernetzung des stationären Geschäfts mit dem Onlinehandel. Beides kombinieren zu können sei ein klarer Vorteil, sagt Hervis-Chef Alfred Eichblatt. Hofbauer ist anderer Meinung: In der Praxis beherrsche kaum ein großes Unternehmen die Kunst, zweigleisig zu fahren, glaubt er. Der Vorteil eigener Standorte lasse sich im Onlinehandel letztlich nur sehr selten ausspielen. In Österreich fließen bis zu 13 Prozent des Sportartikelgeschäfts über Onlinekanäle. Outdoor-Ware wird bereits zu einem Viertel im Web gekauft; exakte Daten fehlen jedoch nach wie vor. Intersport besetzt gut ein Viertel des gesamten Marktes, Hervis mittlerweile fast ein Fünftel. Sport 2000 und Gigasport decken gemeinsam ein Drittel des Bedarfs ab. Die große Herausforderung für sie: Viele Kunden vergleichen im Shop via Handy Preise und fordern von Verkäufern die jeweils niedrigsten ein. Teure Billigstrategie ohne Beratung Wie es mit Sports Direct weitergeht, ist offen. Die Briten hätten ihr Konzept auf große Einzugsgebiete ausgelegt, die aber in Österreich abgesehen von Wien fehlten, resümiert Gernot Kellermayr, Präsident des Verbands der Sportartikelerzeuger. Die Billigstrategie ohne Beratung werde den Diskonter auch künftig viel kosten. Dass sich mit dem Start seiner Hochpreisschiene Lillywhites das Ruder noch herumreißen lässt, bezweifelt er. Denn die Einführung neuer Marken verschlinge in erster Linie viel Kapital. Geld, das Sports Direct allerdings durchaus hat: International legen Umsatz, Gewinn und Eigenkapital des Konzerns seit Jahren stark zu. Von der Orientierungslosigkeit der Gruppe in Österreich haben Billigketten und reine Onlineanbieter ebenso profitiert wie kleine Fachhändler, sagt Kellermayr – Letztere aus seiner Sicht überproportional. Viele haben ihre Filialisierung weiter vorangetrieben. | 3Wirtschaft
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Mann war Erstliga-Trainer in Syrien und bekommt Job in Nationalem Fußballtrainer-Ausbildungszentrum. Madrid – Glückliches Ende einer traurigen Flucht: Ein syrischer Flüchtling, dem eine TV-Reporterin an der ungarischen Grenze vor laufenden Kameras ein Bein gestellt hatte, als er mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm von der Polizei weglief, bekommt in Spanien einen Job. Man werde den Mann einstellen, teilte das Nationale Fußballtrainer-Ausbildungszentrum Cenafe am Mittwoch mit. Ankunft in Spanien Der Syrer werde noch am Abend in Spanien eintreffen und in Getafe bei Madrid so schnell wie möglich die Arbeit aufnehmen, hieß es am Mittwoch. Er war den Angaben zufolge Trainer des Erstligisten Al-Fotuwa SC, der 1990 und 1991 syrischer Meister wurde. Der Mann war mit seinem sieben Jahre alten Sohn aus Syrien geflohen. Man habe ihn mithilfe eines in Spanien lebenden Arabers in München kontaktiert, sagte Cenafe-Präsident Miguel Ángel Galán. Man wolle auch die Ehefrau und die zwei Söhne des Mannes in Spanien aufnehmen, sagte Galán der Sportzeitung As. Ich werde für alles aufkommen, und die Stadtverwaltung hat bereits Hilfe zugesichert. Wiedersehen in München In München traf der Syrer seinen ältesten Sohn, einen seit Monaten in Deutschland lebenden 18-Jährigen, nach langer Zeit wieder. In einem Interview der Zeitung El Mundo vom Mittwoch sagte der Flüchtling, sein jüngerer Sohn habe nach der Trittattacke, die beide zu Fall gebracht hatte, zwei Stunden lang geheult. Es sei ein harter Tritt gewesen. Die Flucht mit Said sei sehr gefährlich gewesen, wir hätten ohne Weiteres sterben können. | 4Sport
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KZ-Verband erstattet Anzeige gegen unbekannte Täter. Salzburg – In der Stadt Salzburg ist das Denkmal für die Widerstandskämpferin Rosa Hofmann, die 1943 von Nationalsozialisten in Berlin-Plötzensee ermordet wurde, mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Der KZ-Verband Salzburg hat am Montag eine Anzeige gegen unbekannte Täter eingebracht. Der Gedenkstein im Stölzl-Park in Maxglan wurde demnach in der Nacht auf 31. Oktober an der Rückseite verunstaltet. Das Landesamt für Verfassungsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, teilte am Nachmittag die Landespolizeidirektion Salzburg mit. Erst vor wenigen Tagen wurde das Mahnmal auf Anregung des KZ-Verbands vom Gartenbereich des Kindergartens Maxglan-Stölzl-Park in den öffentlich zugänglichen Bereich des Parks verlegt. Die Täter verwendeten laut Polizei eine türkise Farbe. Tatortbeamte haben Spuren gesichert. Aktuell gibt es noch keine Hinweise auf die Täter, sagte Polizeisprecherin Eva Wenzl. | 5Inland
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Ein großangelegtes Forschungsnetzwerk untersucht die Varietäten und Dialekte des Deutschen in Österreich. Wien – Über Sprache wird viel und von jeher gestritten. Aussprache, Grammatik, Wortwahl, Dialekte; was passend, korrekt oder, etwa wie im Falle von Dialekten, authentisch ist, wird leidenschaftlich diskutiert. Dass es große Unterschiede zwischen den deutschsprachigen Ländern Österreich, Schweiz und Deutschland gibt, ist offenkundig. Ebenso dass auch innerhalb dieser Länder das Deutsche je nach Region und sozialem Kontext stark variiert. Das Deutsche in Österreich ist keine homogene Sprache, sondern ein Bündel von Varietäten, erklärt Alexandra N. Lenz, Professorin am Institut für Germanistik der Uni Wien und Leiterin dreier Teilprojekte des Forschungsnetzwerkes Deutsch in Österreich, das der Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen des Programms für Spezialforschungsbereiche (SFB) kürzlich bewilligte. Neun Gruppen von Forscherinnen und Forschern aus den Disziplinen Germanistik, Computerlinguistik, Phonetik und Slawistik der Unis Wien, Graz und Salzburg werden sich eng vernetzt mit Sprachwandel und Sprachvariation in Österreich beschäftigen. Das umfasst das gesamte Sprachverhalten, dazu gehört etwa der Wechsel der Sprechweise, sobald man jemanden aus der alten Heimat wiedertrifft. Sofort sprudelt der Dialekt inklusive regionaler Spezialbegriffe wie selbstverständlich, obwohl man einige davon schon seit Jahren nicht gebraucht hat. Mit einer ähnlichen Selbstverständlichkeit wechseln viele in eine förmliche Sprechweise, sobald sie über ein weniger vertrautes Thema sprechen. Neben diesem individuellen Sprachverhalten soll auch der generelle Sprachwandel von Sprachgemeinschaften untersucht werden, etwa der durch den Einfluss anderer Varietäten oder auch anderer Sprachen, wie des Slawischen auf das Deutsche in Österreich. Wir wissen eigentlich noch viel zu wenig über die zahlreichen Varietäten, sagt Forschungsnetzwerk-Sprecherin Lenz. Es sei erst eine jüngere Entwicklung, dass die verschiedenen umgangssprachlichen Varietäten oberhalb der Dialekte sowie die Unterschiede in der Standardsprache überhaupt als solche wahrgenommen werden und diese Vielfalt empirisch erforscht wird. Nicht selten haben sich Sprachexperten am runden Tisch zusammengesetzt und eine Norm festgelegt, ohne dem wirklichen Sprachgebrauch ausreichend Rechnung zu tragen, meint Lenz. Erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren ist es in der Germanistik zunehmend Praxis, dass auch Nachschlagewerke zur Standardsprache streng empirisch auf Basis großer Korpora des Sprachgebrauchs erstellt werden. Dem Duden etwa attestiert Lenz eine starke Orientierung auf Nord- und Mitteldeutsch in Deutschland: Bestimmte Besonderheiten, die Süddeutschland, Österreich oder die Schweiz betreffen, werden häufig als dialektal angeführt – das ist aber eine Wertigkeit, die mitunter nicht korrekt ist. Mit der Bewertung von Sprache bis hin zur Diskriminierung beschäftigt sich Stephan Elspaß, Professor für Germanistische Linguistik an der Uni Salzburg und Leiter zweier Teilprojekte des SFB. Elspaß wird subjektive Eindrücke von Akzenten, Varietäten und Sprachen sowie darauf beruhende Einschätzungen an Schulen untersuchen. Stigmatisierung aufgrund bestimmter Dialekte und Varietäten war schon immer ein Problem, meint Elspaß. Ab den 1970er-Jahren wurde zunehmend das Vorurteil verbreitet, Dialekt hindere Menschen am sozialen Aufstieg. Am Beispiel der Schweiz lässt sich sehen, dass dies nicht so sein muss. Inzwischen hat die Forschung gezeigt, dass das Aufwachsen mit mehreren Varietäten sogar nützt, etwa beim späteren Fremdsprachenerwerb. Trotzdem kann von einer generellen Anerkennung der verschiedensten Sprechweisen keine Rede sein. Als Beispiel nennt Elspaß gängige Aussagen über Dialekte oder Akzente, die manchen hässlich erscheinen oder in den Ohren wehtun würden, womit die Stigmatisierung bereits anfange. Wir versuchen Identität über Sprache herzustellen und uns bestimmten Gruppen zuzuordnen. Dazu gehöre auch die Abgrenzung durch Sprache. Diskriminierende Konsequenzen habe das dann, wenn ein Schüler etwa für eine regionale Ausdrucksweise schlechtere Noten bekomme. Daher plädiert Elspaß für eine möglichst objektive sowie für die breite Öffentlichkeit zugängliche Darstellung der sprachlichen Vielfalt. So sollen die in allen Teilprojekten erhobenen Sprachaufnahmen und Einstellungsdaten sowie die Auswertungen der Untersuchungen auf einer Onlineplattform nicht nur für die wissenschaftliche Community vernetzt und aufbereitet werden, sondern auch für Lehrpersonal und interessierte Laien. Geplant ist zudem ein sprechender Sprachatlas, mit dem Proben der unterschiedlichen Dialekte und Varietäten nachgehört werden können. Ein sicherer Beleg dafür, dass es die eine wahre und dauerhafte sprachliche Norm nicht gibt, ist nicht nur die Variation, sondern auch der stetige Wandel von Sprache. So breiten sich etwa für Wien charakteristische Monophthonge wie in haaß (heiß) oder wäät (weit) immer stärker auch in andere Teile Österreichs aus, wie Silvia Moosmüller und Hannes Scheutz zeigen konnten. Obwohl sich also laufend etwas tut, einen Sprachverfall können Lenz und Elspaß nicht ausmachen. Es gibt über 2.000 Jahre alte Zeugnisse, in denen auch schon ein Verfall der Sprache beklagt wird, erzählt Elspaß. Auch für ein vermeintliches Absinken des Sprachniveaus durch die sozialen Medien, wie es aktuell häufig diskutiert wird, sehen sie keinen Beweis. Untersuchungen haben gezeigt, dass Jugendliche problemlos in formelle Kontexte switchen können – auch wenn sie sich eben noch per Emojis ausdrückten. In den sozialen Medien werden von Jugendlichen auch Dialekte verschriftlicht, sagt Lenz, die diese neuen Kommunikationskanäle als Ressource zur Erweiterung des Sprachgebrauchs sieht. Das österreichische Deutsch müsse immer mehr dem bundesdeutschen Hochdeutsch Platz machen, lautet eine weitere Sorge. Doch auch hier geben die beiden Forscher Entwarnung: Eine Untersuchung auf Basis des Austrian Media Corpus der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat ergeben, dass in der österreichischen Pressesprache noch immer vorwiegend von Topfen statt von Quark oder von Erdäpfeln statt von Kartoffeln die Rede ist. Jene 23 geschützten Austriazismen, die im EU-Beitrittsprotokoll festgehalten wurden, werden nach wie vor verwendet: In den letzten 20 Jahren verringerten sie sich um nur vier Prozent. Die Powidln oder Fisolen existieren also weiter. | 7Wissenschaft
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Laut Medienberichten - Telekom-Tochter soll Schäden von Hackerangriff beseitigen. Die Erneuerung des IT-Netzwerks des Deutschen Bundestags nach dem schweren Hackerangriff wird laut einem Pressebericht mindestens ein Jahr dauern. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf Sicherheitsfachleute berichtete, könnte die Beseitigung der Schäden und die Installation eines neuen Systems mindestens ein Jahr, vielleicht auch zwei benötigen. Unter anderem müsse die gesamte Software des Bundestags ausgetauscht werden. Diese Aufgabe soll nach Informationen der FAS das Unternehmen T-Systems übernehmen, das zur Deutschen Telekom gehört. Dem Bericht zufolge gibt es im Bundestag Kritik daran, dass der Bundestag 2009 - anders als der Bundesrat - beschlossen hatte, sich nicht dem Netz der deutschen Regierung anzuschließen, das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überwacht wird. Fachleute sind sich einig, dass der Angriff keinen Erfolg gehabt hätte, hätten die Regeln des BSI auch im Bundestag gegolten. Die Chance wäre um einiges größer gewesen, den Angriff abzuwehren, sagte der CDU-Abgeordnete Clemens Binninger der FAS. Der Angriff der Hacker gilt als weitaus schwerwiegender als zunächst dargestellt. Man muss sich vorstellen, ein ausländischer Nachrichtendienst hätte den Generalschlüssel zu allen Büros und Aktenschränken des Bundestags erbeutet und kann sich bedienen, sagte die Grünen-Abgeordnete Steffi Lemke der FAS. Nach Ansicht von Fachleuten können die Angreifer durch sogenannte key logger auch gefälschte Mails erstellen, die echt wirken, beispielsweise aus dem Büro der Abgeordneten Angela Merkel. Im Mai hatten IT-Experten einen hochprofessionellen Hackerangriff auf das Computernetzwerk des Parlaments entdeckt, der offenbar noch nicht vollkommen unter Kontrolle ist. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sagte am Donnerstag, es komme seit zwei Wochen anscheinend nicht mehr zu Datenabflüssen, doch sei der Angriff noch nicht endgültig abgewehrt. Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) sieht hinter dem Cyberangriff einen ausländischen Nachrichtendienst. Der Minister empfahl dem Bundestag am Freitag, ein speziell abgeschirmtes Netzwerk nach dem Vorbild der deutschen Regierung aufzubauen. | 0Web
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Viele Staatschefs Mittel- und Südosteuropas kamen am Mittwoch in Zagreb zusammen, um ihre Migrationspolitik besser zu koordinieren.. Die kroatische Hauptstadt wurde am Mittwoch anlässlich des Besuchs von US-Vizepräsident Joe Biden komplett abgesperrt. Biden kam zum Treffen der Staatschefs der Region im Rahmen des Brdo-Brijuni-Prozesses, der 2010 von Kroatien und Slowenien initiiert worden war. Biden ging es in Zagreb darum, die Unterstützung der USA für die Region zu unterstreichen – schließlich steht der Nato-Beitritt Montenegros vor der Tür. Er spielte auf sein Alter (73) an und meinte, er sei bereits zu Titos Zeiten hier gewesen. Auch die Präsidenten von Montenegro, Albanien, dem Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Mazedonien, Slowenien und Österreich fanden sich bei Gastgeberin Kolinda Grabar-Kitarovic in Zagreb ein. Der Slowene Borut Pahor betonte vor dem Treffen, dass die Sicherheit auf dem Westbalkan eine Verantwortung der internationalen Gemeinschaft sei. Zentral waren bei den Gesprächen in Zagreb auch die Flüchtlingskrise und die Bekämpfung des Terrorismus und der Radikalisierung. Zur Migration wurden keine Vereinbarungen getroffen, beim Terror gab es einen Aufruf zu gemeinsamen Lösungen. Slowenien forciert auch aus innenpolitischen Gründen eine weitere Beschränkung des Flüchtlingsstroms. Nachdem Ljubljana vergangene Woche angekündigt hatte, nur mehr Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak ins Land zu lassen, haben die im Süden liegenden Staaten dieselbe Politik eingeführt. Diese Kettenreaktion ist bei allen weiteren Maßnahmen zu erwarten. Auch Kroatien, Serbien und Mazedonien lassen offiziell nur mehr Kriegsflüchtlinge ins Land. Seit einer Woche harren Tausende Menschen vor allem aus Pakistan, Bangladesch und dem Iran an der griechisch-mazedonischen Grenze aus. Die Flüchtlingspolitik in Mittel- und Südosteuropa passt zu den deutschen Plänen, sich künftig auf syrische Kontingentflüchtlinge zu fokussieren. Offensichtlich sollen Nicht-Kriegsflüchtlinge von der EU ferngehalten werden. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kritisierte dies am Mittwoch. Asylwerber aufgrund ihrer Nationalität auszusuchen, verletze die Menschenrechte. Rechtlich betrachtet kann Mazedonien Flüchtlinge, die in Griechenland geschützt sind, an der Grenze zurückweisen. Mazedonien, Serbien, Kroatien, Ungarn und Slowenien kommt, seit Flüchtlinge vermehrt über die Balkanroute kommen, eine neue Rolle zu. Ursprünglich war man in Brüssel nicht davon ausgegangen, dass Flüchtlinge durch Mittel- und Südosteuropa reisen, weil die Dublin-Regelung ja vorsieht, dass die Asylverfahren bereits in den EU-Balkan-Staaten Rumänien, Bulgarien und Griechenland abgewickelt würden, erklärt der Experte Tobias Flessenkemper. Die Westbalkanstaaten mussten im Rahmen der Visaliberalisierung 2008 ihre Asylgesetzgebung ans EU-Niveau anpassen. Die Region wurde aber als in den EU-Raum integriert gedacht. Damals hat niemand damit gerechnet, dass das Dublin-Abkommen außer Kraft gesetzt wird, so Flessenkemper. Die jetzige Überforderung in den Staaten Südosteuropas hat daher insofern damit zu tun, dass dieses Szenario nicht vorgesehen war. (Adelheid Wölfl, 25.11.2015) | 1Panorama
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600.000 ermittelten mit dem Tatort-Team in "Der Inder" auf ORF 2 – 111.000 tauchten auf Servus TV in "Die geheime Welt unserer Babys" – "Frühlingskinder" auf ZDF erreichte 226.000 Zuseher. | 6Etat
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Die Wiener Mann-Mann- und Frau-Frau-Ampel ist auch in Deutschland zum Gesprächsthema geworden. Berlin – Ampelpärchen, die für Toleranz werben: Was in Wien – je nach Sichtweise – der Renner oder der Aufreger rund um den Song Contest war, kommt mancherorts auch in Deutschland gut an. In München und in Frankfurt am Main sollen nach Wiener Vorbild zu den Christopher-Street-Day-Veranstaltungen am 11. Juli und am 17. Juli an einigen Ampeln erste gleichgeschlechtliche Pärchen aufscheinen. In anderen großen deutschen Städten würde man die Ampelpärchen auch gerne willkommen heißen – beispielsweise in Köln, wo sehr viele Homosexuelle leben. Also hat die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Köln-Innenstadt einen Antrag gestellt. Der allerdings bekam keine Mehrheit, wobei das Abstimmungsergebnis ein recht Bemerkenswertes ist. Die CDU votierte für die Ampelpärchen, die Grünen hingegen sprachen sich dagegen aus. Ihre Begründung: zu hohe Kosten. Und überhaupt müsse zuerst einmal die Homo-Ehe der klassischen Ehe gleichgestellt werden. Hintergrund der Verweigerung, die von der Grünen Jugend scharf kritisiert wird: Im Wahlkampf um den Posten des Oberbürgermeisters wollen sich die Grünen nicht auf die Seite der SPD schlagen. In Hamburg hingegen macht sich die Zweite Bürgermeisterin und grüne Senatorin für Gleichstellung, Katharina Fegebank, für die Ampeln stark. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat daher gleich einmal vorsorglich einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht: Kein Euro Steuergeld für diesen Genderwahnsinn. Denn da könnte ja jeder kommen und neue Ampeln fordern – auch Rollstuhlfahrer oder Muslime. Wenn überhaupt, so die wertekonservative AfD, dann dürfe es nur Familienampeln mit Mama, Papa, Kind geben. In Berlin preschte der Bezirk Lichtenberg vor. Auf Initiative von Linken und Grünen wurde das Bezirksamt aufgefordert, sich beim Senat für schwule und lesbische Ampelpärchen einzusetzen. Diese sollten angebracht werden, wenn ohnehin eine Erneuerung oder eine Reparatur ansteht. Doch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung heißt es: Ampeln sind nicht geeignet, politische Statements abzugeben. Dabei war die deutsche Hauptstadt schon einmal Vorreiter bei neuen Ampeln. Nach der Wende blieben die Ost-Ampelmännchen (mit Hut) erhalten. Sie sind heute ein beliebtes Berlin-Souvenir und längst auch im Westteil der Stadt zu finden. | 1Panorama
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Wiener Forscher legen botanische Datenbank an. Wien – Eine von Botanikern der Universität Wien erstellte Datenbank über die Flora der Ionischen Inseln geht kommende Woche online. Sie umfasst derzeit 1.750 Pflanzenarten und ihre Verbreitung auf den Inseln, teilte die Uni mit. Aufgrund ihrer Lage verfügen die zu Griechenland gehörenden Inseln, darunter etwa Korfu oder Zakynthos, trotz geringer Fläche über einen relativ hohen Pflanzenreichtum. Grund für die hohe Biodiversität ist die erhebliche Nord-Süd-Erstreckung der Inselgruppe, die gleichzeitig an der Grenze des Mittel- und Ostmediterrangebiets liegt. Dies führt zu pflanzengeografischen Überschneidungen. Die Basis der Datenbank reicht weit zurück: Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts erkunden Wiener Botaniker die Pflanzenwelt Griechenlands. Ihre Belege finden sich bis heute im Herbarium der Universität Wien. | 7Wissenschaft
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Kulturveranstaltung am Sonntag in der Wallerseehalle geplant – Ultranationalistische Organisation. Henndorf – Salzburgs Grüne haben am Freitag vor einer Veranstaltung der türkischen Grauen Wölfe gewarnt, die am Sonntag in der Wallerseehalle in Henndorf (Flachgau) geplant ist. Experten würden die Grauen Wölfe als faschistische Organisation einstufen, empörte sich Landtagsabgeordneter Simon Hofbauer. Eine Polizei-Sprecherin erklärte auf APA-Anfrage, es würden keine strafbaren Handlungen vorliegen. Für nicht Eingeweihte sehe die Einladung in die Wallerseehalle nach einer unverdächtigen türkischen Kulturveranstaltung aus, erklärte Hofbauer. Es werde aber unter dem Deckmantel der Kultur politische Propaganda gemacht. Eigentlich hat diese gefährliche Organisation nichts in einer öffentlichen Veranstaltungshalle verloren. Er wundere sich, warum die Gemeinde Henndorf am Wallerseee ihre Halle an die ultranationalistischen Grauen Wölfe vermiete. Hauptredner und Ehrengast sei Cemal Cetin, der Präsident der Europäisch-Türkischen Föderation, des Dachverbands der Grauen Wölfe, erklärte der Grüne Demokratiesprecher. Ebenfalls mit dabei ist die Tanzgruppe des Linzer Vereins Avrasya, der wiederholt negative Schlagzeilen machte. Erst jüngst wurde der Verein aus dem Linzer Integrationsbeirat geworfen, weil ein Mitglied mit dem faschistischen Wolfsgruß im KZ-Mauthausen posierte. Der Verfassungsschutz solle im Falle von rechtsextremen und antisemitischen Aussagen in der Wallerseehalle entsprechende Konsequenzen ziehen, forderte Hofbauer. Die als rassistisch geltenden Grauen Wölfe stehen der rechtsnationalistischen türkischen Partei MHP nahe. Auf die Frage der APA, ob die Salzburger Polizei wegen der Veranstaltung in der Wallerseehalle irgendwelche Maßnahmen ergreife, antwortete die Polizei-Sprecherin: Das Landesamt Verfassungsschutz halte eine Gefährdungseinschätzung nicht für notwendig, weil nichts Negatives vorliege. Auf der Homepage der Wallerseehalle ist für Sonntag eine Veranstaltung unter dem Titel Kultureller Abend eingetragen. Weder ein Mitarbeiter der Gemeinde Henndorf noch der Bürgermeister selbst waren bisher für eine Stellungnahme erreichbar. | 5Inland
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60.000 Schutzsuchende sollten über Europa verteilt werden – die Marke wird vorerst nicht erreicht. Österreich beteiligt sich mit 400 Personen. Selbst die von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker als bescheiden bezeichnete Zahl beschert Europa große Probleme: 60.000 Flüchtlinge sollen über die Gemeinschaft verteilt werden – so hat es die Kommission Ende Mai vorgeschlagen, so haben es die Staats- und Regierungschefs Ende Juni beschlossen. Doch die Umsetzung bereitete den EU-Innenministern am Donnerstag in Luxemburg Kopfzerbrechen. Sie verhandelten bis in den Abend darüber, welches Land wie viele Flüchtlinge aufzunehmen bereit ist – und scheiterten dann weitgehend. Am 20. Juli soll es einen neuen Anlauf geben. Konkret geht es um zwei verschiedene Gruppen von Asylwerbern: Eine Einigung gab es für 20.000 Menschen, die direkt aus Flüchtlingslagern in Afrika und Nahost nach Europa geholt werden sollen. Hier sind die EU-Staaten nach Angaben des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat, weit über der Zielmarke gelandet. Österreich werde 400 von diesen Personen aufnehmen, heiß es in Brüssel. Zum anderen sollten 40.000 Flüchtlinge den mit dem Zustrom überforderten Ländern Südeuropas abgenommen und auf die EU-Staaten verteilt werden. Dabei geht es um 24.000 in Italien gelandete Migranten und 16.000 aus Griechenland. Und in dieser Frage konnten sich die Innenminister erneut nicht verständigen. Die Vorgeschichte: Beim EU-Gipfel vor zwei Wochen war ein Vorschlag von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zu einer verpflichtenden Quotenlösung gescheitert. Es blieb nur die Zahl übrig, die nun aber auf dem Weg freiwilliger Angebote der Mitgliedstaaten bis Ende Juli erreicht werden soll. Der Widerstand ist groß, vor allem in Mittel- und Osteuropa. Wegen der vereinbarten Freiwilligkeit kann niemand Staaten zur Solidarität zwingen. Österreich hat zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Italien und Griechenland laut Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kein neues Angebot gemacht. Neben den 400 Personen aus den Flüchtlingslagern in Afrika und Nahost sehe man keine weiteren Verpflichtungen, da man schon zuvor der Aufnahme von 1500 Syrern zugestimmt habe, sagte sie am Abend in Brüssel. Vor der Sitzung hatte Deutschlands Innenminister Thomas de Maizière noch einmal eindringlich gewarnt, dass Europa den Einstieg in eine gerechtere Verteilung finden müsse. Nur fünf EU-Länder nehmen derzeit gemeinsam rund 75 Prozent aller Flüchtlinge auf. Sollte es in dieser Frage nicht bald Fortschritte geben, werden wir über kurz oder lang auch über den freien Grenzverkehr reden, so de Maizière. | 1Panorama
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Upgrade des Aluminium-Gehäuses hat sich offenbar ausgezahlt. Vor einem Jahr erschien das iPhone 6 (Plus) – und schnell war im Netz große Aufregung über das angeblich leicht biegbare Gerät ausgebrochen. Bendgate wurde zum Alptraum von Apples Marketingabteilung, da immer mehr Nutzer sich über zerstörte iPhone 6-Geräte beschwerten. Offiziell war nur die Rede von sechs Kundenbeschwerden, doch offenbar waren die Vorkommnisse so traumatisch, dass Apple beim neuen iPhone 6s für ein dickeres Gehäuse gesorgt hat. Und siehe da: Das iPhone 6s (Plus) lässt sich kaum mehr verbiegen. Das zeigt ein Video des YouTube-Kanals FoneFox, wo das neue Gerät mit aller Härte verbogen wird. Bevor das iPhone 6s bricht, tun einem allerdings die Finger weh, erklärten die Betreiber im Anschluss. Erst zu zweit konnten sie das Gerät leicht beschädigen, es war aber noch voll funktionsfähig. Im Netz gibt es bislang übrigens auch noch keine Beschwerden. | 0Web
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Salzburg und Innsbruck voran. Trotz der milden, eher unweihnachtlichen Temperaturen war der Handel am zweiten Einkaufssamstag mit den Umsätzen sehr zufrieden. Es sei ein ganz, ganz starker Tag gewesen, sagte Spartenobmann Peter Buchmüller. Krampus und Nikolo hätten offenbar einen zusätzlich positiven Effekt gehabt. Am besten lief laut Wirtschaftskammer einmal mehr der Verkauf von Textilien, Spielwaren, Elektronik, speziell Zubehör, sowie Büchern. Neu unter den Top fünf befanden sich Einrichtungsgegenstände sowie -accessoires. Auch für den Einkaufsfeiertag am Dienstag ist Buchmüller zuversichtlich. Besonders rege war das Geschäft in den Salzburger Einkaufszentren sowie in der Innsbrucker Innenstadt. Von der Früh weg hat sich die Mall kontinuierlich gefüllt. Die Kunden sind in Kauflaune, berichtete etwa Manuel Mayer, Centermanager des Salzburger Europarks. In Innsbruck strömten laut Stadtmarketing rund 40.000 vorweihnachtlich gestimmte Menschen in die City – viele von ihnen, wie schon in vergangenen Jahren, aus Italien. In Wien drängt Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, darauf, Schanigärten auch in der kalten Jahreszeit zu ermöglichen. Grundsätzlich hat die rot-grüne Stadtregierung bereits ihre Zustimmung signalisiert, ein entsprechendes Papier wird aber seit Monaten evaluiert. Bei Konflikten zwischen Schanigärten und Punschhütten auf Gehsteigen und Plätzen soll der Punsch Vorrang behalten. Winterliche Vorgabe ist außerdem, dass Tische und Stühle über Nacht nicht draußen bleiben. | 3Wirtschaft
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Neue iPod Touch-Geräte verfügen über bis zu 128 GB Speicherplatz und Fitness-Optionen. Apple spendiert seinen iPods das erste größere Upgrade seit 2012. Der IT-Konzern stellte am Mittwoch eine Reihe neuer iPod Touch-Geräte vor, die für die Nutzung des Streaming-Dienstes Apple Music optimiert sind. Die Modelle sind in Größen von 32 GB bis zu 128 GB verfügbar und dementsprechend mit unterschiedlichen Preisen versehen, die zwischen 249 Euro und 469 Euro schwanken. Die iPods erhalten außerdem bessere Kameras mit bis zu 8 Megapixel. Auch der iPod Shuffle und der iPod Nano wurden verbessert, berichtet 9to5Mac. Beide gibt es nun in einer dunkelblauen, rosa und goldenen Version. Der iPod Touch soll aber das Herzstück von Apples MP3-Player-Portfolio sein und auch Fitness-Optionen anbieten. Die neuen iPods sind ab sofort im Handel erhältlich. | 0Web
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Polizeiprotest gegen Pensionsreform. Sofia - Etwa 1.000 bulgarische Polizisten haben bei einem Protest gegen die Pensionsreform auch den Rücktritt von Innenministerin Rumjana Batschwarowa verlangt. Diese neue Forderung wurde bei Protestaktionen am Samstag in Sofia gestellt. Nach einer Kundgebung vor dem Innenministerium zogen die Demonstranten zum Parlament. Hunderte Polizisten hatten bereits am Freitag gegen die geplante stufenweise Anhebung des Pensionsalters im Sicherheitssektor von 52 auf 55 Jahre protestiert. Das Innenministerium hatte die Forderungen der Polizeigewerkschaft nach Rücknahme der Rentenreform im Sicherheitsbereich abgelehnt. Innenministerin Batschwarowa, eine renommierte Soziologin, sah andere Motive hinter den angekündigten zehntägigen Protesten. Die Polizisten wollen am Sonntag ein Protestlager aus Zelten vor dem Parlamentsgebäude aufbauen. (APA, 13.6.2015) | 2International
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Durch den Transfer zu den Red Sox wird der 30-Jährige der teuerste Werfer der MLB-Geschichte. Boston (Massachusetts) – In der Major League Baseball (MLB) gibt es einen neuen Topverdiener. Laut US-Medien einigten sich die Boston Red Sox am Dienstag mit David Price auf einen Siebenjahresvertrag, der dem Pitcher 217 Millionen Dollar (204,72 Mio. Euro) einbringt. Somit wird Price der teuerste Werfer der MLB-Geschichte. Er muss am Donnerstag noch den Medizincheck in Boston bestehen, dann soll der Deal offiziell werden. Der Kontrakt des 30-Jährigen ist um zwei Millionen Dollar höher dotiert als die bisherige Rekordsumme von Clayton Kershaw, der im Jänner 2014 bei den Los Angeles Dodgers für eine Summe von 215 Millionen Dollar (202,83 Mio. Euro) um sieben Jahre verlängert hatte. Price spielte zuletzt für die Toronto Blue Jays. Er soll die neue Nummer eins auf seiner Position in Boston werden. Die Red Sox hatten zwar 2013 die Meisterschaft gewonnen, die vergangenen beiden Spielzeiten jedoch, unter anderem aufgrund schwacher Leistungen ihrer Werfer, die Play-offs jeweils klar verpasst. | 4Sport
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Der britische Mediziner und Autor setzt sich für die restlose Veröffentlichung klinischer Studien ein. STANDARD: In Ihren Büchern Bad Science (2008) und Bad Pharma (2012) zeigen Sie Quacksalberei, aber auch schweren Missbrauch in Medizin, Wissenschaft und der Pharmaindustrie auf. Was sind die größten Probleme? Goldacre: Das heute allergrößte Problem evidenzbasierter Medizin ist, dass Ergebnisse klinischer Studien gegenüber Ärzten, Forschern und Patienten zurückgehalten werden. Das ist ein fundamentales Problem, weil es die Basis untergräbt, fundierte Entscheidungen über die beste Behandlung zu treffen, wenn die Resultate von Medikamententests regelmäßig einfach nicht publiziert werden. Das ist das ultimative Strukturproblem, das der Medizin den Boden unter den Füßen wegzieht. Es ist wirklich verrückt: Wir geben Millionen Euro für jede klinische Studie aus – und dann gehen die Hälfte der Ergebnisse der Studien verloren, vor allem die unliebsamen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Studie nicht publiziert wird, ist zwei- bis dreimal größer, wenn ihre Ergebnisse dem jeweiligen Sponsor missfallen. Wir nehmen all dieses Geld in die Hand, damit wir korrekte und unbefangene Antworten bekommen und laden die Verzerrung bei der Hintertür wieder ein. STANDARD: Mit welchen Initiativen versuchen Sie diese Manipulation zu verhindern? Goldacre: Wir haben 2013 die AllTrial-Kampagne gestartet, um die Dinge endlich ins Rollen zu bringen. Unser nächster Schritt dreht sich um das Thema Verantwortung: Wir sind dabei, zu prüfen, wer Transparenz fördert und wer dem im Weg steht. Wir sahen uns etwa die Richtlinien aller Pharmakonzerne an und die Versprechen, die sie in puncto Transparenz beinhalten. Das wird in den kommenden Wochen auf unserer Webseite publiziert. Es ist sehr interessant, weil die Bandbreite so groß ist: Es gibt Firmen, die viel, andere, die gar nichts versprechen. Sehr oft aber ist es überhaupt nicht erkennbar, was die Firma offenzulegen gedenkt. Auch haben wir gerade die OpenTrials-Datenbank eingerichtet, die versucht, die Daten aller durchgeführten klinischen Studien zu vernetzen. STANDARD: Wie gehen Sie dabei konkret vor? Goldacre: Was wir in Kürze mit der Open-Trials-Datenbank starten, ist ein Livetracker für Ebola-Studien. Es gab dutzende registrierte Tests zu Ebola, deren Resultate ausständig sind. Viele Menschen haben an Tests zu Ebola teilgenommen und diese auch abgeschlossen, doch diese Tests werden nicht veröffentlicht, gleichzeitig sind viele Menschen an Ebola gestorben – das ist sehr problematisch. Nach den Pharmafirmen werden wir aber auch akademische Journals und Universitäten prüfen, denn nicht nur Konzerne, sondern auch Wissenschafter unterschlagen ihre Ergebnisse. STANDARD: Entsteht dieses Problem auch durch ein falsches Belohnungssystem in der Wissenschaft? Es werden wohl wenige Forschungspreise an jene vergeben, die zeigen, dass ein Wirkstoff nicht funktioniert ... Goldacre: Das Anreizsystem muss sich ändern. Wenn man Ergebnisse klinischer Studien nicht kundtut, dann ist das meiner Ansicht nach ein Vergehen, aber man wird dafür nicht bestraft. Was wir aber tun können, ist, das anzuprangern. Wir können den Scheinwerfer auf jene Leute richten, die ihre Ergebnisse zurückhalten. Das ist Name and Shame, aber dafür entschuldige ich mich nicht, denn Menschen sollten für ihr Fehlverhalten verantwortlich gemacht werden können. Wir zeigen aber umgekehrt auch her, wer besonders um Transparenz bemüht ist. Von dieser Best Practice können jene Firmen lernen, die sagen, was wir fordern, sei unmöglich. STANDARD: Das weltweite Netzwerk Cochrane Collaboration versucht diese Intransparenz zu bekämpfen und erstellt systematische Reviews, die alle verfügbaren Informationen über eine Behandlung zusammenfassen. Sie nahmen letzte Woche am Cochrane-Kolloquium in Wien teil. Haben Sie den Eindruck, dass es zunehmend mehr Bewusstsein für dieses Thema gibt? Goldacre: Es gibt heute mehr Bewusstsein, aber das Problem besteht weiter. Die Leute sehen immer mehr, dass die Wissenschaft in Schwierigkeiten steckt. Man kann dies etwa daran erkennen, dass viele klinische Studien nicht wiederholbar sind. Was publiziert wird, ist eine Mischung aus Glücksfunden, statistischen Störgeräuschen und Daten, die in alle möglichen Richtungen gebogen wurden, damit sie das erwünschte Ergebnis bringen. Was die AllTrials-Kampagne aber geändert hat, ist, dass den Leuten die Angst genommen wurde, das zu thematisieren. Zuvor wollten die Menschen oft nicht darüber sprechen, weil sie das Gefühl hatten, das Thema sei total kontrovers. STANDARD: Das Thema der diesjährigen Cochrane-Konferenz war Information Overload. Mehr Transparenz wird auch zu mehr Daten führen – wie kann dieser Informationsüberfluss sinnvoll ausgewertet werden? Goldacre: Wenn Menschen von Informationsflut sprechen, dann hört sich das wie etwas Passives an, dabei ist das ein ganz aktives Problem: Es ist ein Scheitern des Filters. Es bedeutet, dass wir scheitern, Information zusammenzufassen und zur richtigen Zeit an die richtige Person zu bringen. Qualitativ gute Filter zu entwickeln ist die Aufgabe von Netzwerken wie Cochrane. Selbst wenn auf einmal doppelt so viele Ergebnisse aufzuarbeiten wären, würde das für die Cochrane Reviews kein Problem darstellen. STANDARD: Ist das Publizieren aller Studienergebnisse nicht auch eine Kostenfrage? Goldacre: Das Publizieren der ausständigen Ergebnisse ist die kosteneffektivste Forschung, die man sich vorstellen kann. Sagen wir, eine Studie kostete zwei Millionen Euro. Werden die Ergebnisse nicht publiziert, sind sie verschwendet. Wenn um 10.000 Euro die Resultate aufbereitet und zugänglich gemacht werden, dann bekommt man um diese kleine Summe den Wert eines millionenschweren Investments. Wenn Pharmakonzerne sagen, wir zwängen sie, ihr Geld in die Aufbereitung alter Studienresultate – zu wohlgemerkt aktuellen Behandlungen – zu stecken und sie könnten so nichts Neues entwickeln, dann ist das lächerlich. | 7Wissenschaft
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Der "Tatort Schwarzwald" mit Harald Schmidt als Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer soll kein Klamauk werden. Stuttgart – Harald Schmidt kommt zurück. In ungewohnter Rolle wird der einstige Moderator, Entertainer und Kabarettist auf den Bildschirm zurückkehren. Als Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer leitet er von Ende 2016 an die Ermittlungen des neuen Tatort-Teams im Schwarzwald. Den Namen habe er selbst erfunden, behauptete er am Dienstag in Stuttgart. Ich finde, er passt – und klingt schon wie der erste Fall. Entschieden tritt Schmidt Befürchtungen entgegen, es könne beim Tatort Schwarzwald zu klamaukig werden. Das ist ja für alle nachprüfbar: Ich habe mich vom Lustigen verabschiedet. Er brauche keine kleine Rolle beim Tatort, um lustig zu sein, der Südwestrundfunk (SWR) aber genauso wenig. Sein Büro schlägt Schöllhammer in Freiburg auf. Er wisse noch nicht genau, was er machen werde, weil er das Buch noch nicht kenne. Aber ich gebe wohl Befehle: Sprengt jetzt das Stadion oder Wir schließen den Flughafen oder Wir fluten den Landtag – irgendwie so was. Er verkörpere einen heterosexuellen, katholischen Familienvater. Das deutsche Fernsehen sei reif für einen derart radikalen Lebensentwurf. SWR-Fernsehfilmchefin Martina Zöllner wird zum Kabarettanteil im Tatort Schwarzwald noch deutlicher: In die Münster-Richtung wollten wir nicht. Die dortigen Krimis werden von Fans oft als zu klamaukig kritisiert. Schmidt outet sich aber als großer Axel-Prahl-Fan, der als Hauptkommissar Frank Thiel in Münster ermittelt. Er schaue regelmäßig sonntags den Tatort – meist aber, um zu lästern. Eva Löbau (43) und Hans-Jochen Wagner (46) sind die Schauspieler, die der SWR als Kommissare Franziska Tobler und Friedemann Berg ins Rennen schickt, die aber zwangsweise zunächst mal im Schatten von Schmidt stehen. Man werde ihn schon runter ziehen, sagt Löbau. Und der Star selbst spielt seine Rolle sofort runter: Es könnte sein, dass ich am Ende gar nicht weiß, wer der Mörder ist. Als Region der Mythen und Sagen preist der SWR den Schwarzwald. Mögliche Themen für den Tatort seien nicht schwer zu finden: der erbitterte Streit um den Nationalpark, Trendsportarten im Wald, der florierende Öko-Tourismus. Da lassen sich eine ganze Menge Themen denken, sagt Zöllner. Der Schritt aufs Land sei mit Bedacht gewählt worden. Man habe einen Kontrast zu den Tatort-Teams in Stuttgart und Ludwigshafen gesucht. Mit der Entscheidung für den Schwarzwald als Ermittlungsort geht auch ein beispielloser Wettstreit zu Ende. Dieser begann quasi mit dem Moment, als die ARD das Aus für den Bodensee-Tatort in Konstanz verkündete und bekanntgab, einen Eins-zu-eins-Ersatz im Südwesten zu suchen. Regelrechte Bewerbungen der Städte seien eingegangen, hieß es beim SWR. Mehr als 100 Bürgermeister aus Städten und Gemeinden im Schwarzwald signalisierten mit ihren Unterschriften Unterstützung. | 6Etat
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Website sortiert Mitteilungen – zum Teil können dadurch Nachrichten verloren gehen. Um Facebook-Nutzer vor ungewünschten Mitteilungen oder Spam zu schützen, werden Nachrichten von Usern gefiltert, die sich nicht in der eigenen Freundesliste befinden. Das Problem dabei: Oftmals werden dadurch auch Nachrichten ausgesiebt, die man selber doch gerne empfangen hätte. Facebook packt diese in ein eigenes Postfach, das etwas versteckt ist. Im mobilen Facebook-Messenger sind diese Mitteilungen sehr versteckt. Man findet sie über die Einstellungen im Menüpunkt Personen und dort in den Nachrichtenanfragen. In der Desktop-Version ist dies deutlich einfacher gestaltet. Ein Klick auf die Mitteilungen-Funktion und die Nachrichtenanfragen zeigt die gefilterten Botschaften von anderen Usern an. Alternativ kann man das Postfach auch über diese URL (facebook.com/messages/other) abrufen. | 0Web
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Entgegen der üblichen Strategie begann der iPhone-Hersteller vergangenes Jahr zu experimentieren. Gemeinhin gilt Apple als jenes Unternehmen, das bereits existierende, aber noch am Anfang stehende Technologien übernimmt, sie perfektioniert und dann mit sehr viel Marketing einer breiten Kundenmasse zugänglich macht. iPod, iPhone und iPad waren nicht die ersten MP3-Player, Smartphones und Tablets – doch alle avancierten schnell zum wichtigsten Gerät ihrer Kategorie. Auch Macs gelten als optimierte Geräte, die – zu einem durchaus happigen Preis – gut funktionieren und Nutzer zufrieden machen. Vergangenes Jahr war das anders: Apple veröffentlichte der Reihe nach neue Geräte, die Nutzer im Endeffekt zu unfreiwilligen Beta-Testern machten. Egal ob Hard- oder Software; Apple Watch oder Apple Music – die Produkte wirkten unfertig und überhastet auf den Markt gebracht. Der Techblog Gizmodo schreibt sogar, dass alles, was Apple heuer eingeführt hat, irgendwie scheiße war. Auch The Verge ist alles andere als begeistert von der Performance des IT-Konzerns, der einst Apps und mobiles Surfen populär gemacht hat. Die Produkte der Reihe nach: Wichtigste neue Plattform war zweifelsfrei die Apple Watch, deren Verkauf (in den USA) vergangenen April gestartet war. Schon erste Rezensionen stellten die Frage, was Apple mit der Smartwatch eigentlich im Sinn hatte. Der Zweck eines solchen Gerätes war nach wie vor unklar. Für Fitness-Anwendungen gibt es günstigere und auch besser funktionierende Modelle der Konkurrenz. Die Killer App, die Nutzer zum Kauf der Watch animieren soll, blieb aus. Auch Apple TV, das als Zukunft des Fernsehens angepriesen wurde, ist alles andere als perfekt. Die TV-Box sei eine Reihe von Fragezeichen, die auf eine Antwort warten, analysiert The Verge. Natürlich spielt das Gerät in der Topliga solcher Modelle mit, doch ein Must-Have ist Apple TV auf keinen Fall. Das groß angekündigte Gaming-Feature lässt zu wünschen übrig, die Bedienung mit iPhone und Siri funktionierte zumindest zur Markteinführung alles andere als reibungslos. Mit dem iPad Pro will Apple gezielt Kunden ansprechen, die ihr Tablet beruflich nutzen. Mit einem Einstiegspreis von 779 Euro fallen Gelegenheitsnutzer als Zielgruppe ohnehin flach. Unverständlich bleibt, warum für den Stylus extra bezahlt werden muss. Außerdem sind zum Marktstart kaum Anwendungen vorhanden, die den Apple Pencil angenehm integrieren. Verwunderlich ist vor allem, dass Apple selbst keine derartigen Apps anbietet. Zu viel, zu unausgegoren, zu beta: Auch Apples Streaming-Service Apple Music sorgte für Kopfschütteln. Zwar attestieren Techjournalisten dem Dienst ein enormes Potenzial, doch erschweren schlechte Designentscheidungen und eine Reihe von Bugs die Nutzung. Es wirkt fast so, als ob Apple Music zu schnell auf den Markt gebracht worden ist und noch einige Monate Beta-Testung verdient gehabt hätte. Dasselbe gilt für eine ganze Reihe von Features: 3D-Touch, Live Photos und Apple News sind allesamt nett, aber nicht wirklich fertig. Warum beispielsweise Live Photos, die eine Art GIF aus mehreren Aufnahmen erstellen, dann eben nicht als GIF exportiert werden können, kann kaum nachvollzogen werden. Zu guter Letzt gab es auch am Macbook einige Kritik: Mit einem einzigen Anschluss, der auf USB-C läuft, wollte Apple einen großen Sprung in die Zukunft machen. Doch Nutzer goutierten die Verknappung der Anschlüsse nicht wirklich. Apples neuer Laptop ist ein großartiges Designstück, das an der Grenze zur Unbenutzbarkeit rangiert, schreibt Gizmodo. Aus einer Beobachter- und Early Adopter-Perspektive also kein gutes Jahr für Apple. Allerdings ist eines klar: Mit einem Jahr des Beta-Testens hat der Konzern die Grundlage für eine rapide Weiterentwicklung geschaffen. Das Schicksal von Apple Watch, Music und Co wird sich erst 2016 entscheiden. | 0Web
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Schöffensenat sah Untreue-Vorwurf nicht bewiesen. Klagenfurt/Wien – Im Untreue-Prozess rund um die Kreditvergabe an die Heli kompanija sind heute am Landesgericht Klagenfurt die beiden Ex-Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger freigesprochen worden. Richterin Ute Lambauer sah keinen Hinweise auf eine bewusste Schädigung der Bank durch die Angeklagten. Das Urteil, das drei Monate nach dem ersten Prozesstag gesprochen wurde, ist nicht rechtskräftig. Im Heli kompanija-Prozess ging es um ein nicht zustande gekommenes Flugrettungsprojekt in Kroatien, für das die Hypo Kreditgeber war. Das Projekt scheiterte endgültig, als die kroatische Regierung die Ausschreibung für eine neue Flugrettung zurückzog. Der Hypo entstand laut Gutachten ein Schaden von 1,1 Mio. Euro. Kulterer und Striedinger wurde vorgeworfen, als Konzernvorstände Mittel bewilligt zu haben, obwohl angeblich bekannt gewesen sei, dass die Heli kompanija den Zuschlag nicht bekommen würde. Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig. Auch am letzten Prozesstag blieben sie dabei: Das Geschäft sei über die Hypo Österreich gelaufen, mit der Kreditvergabe seien die beiden Vorstände nicht operativ befasst gewesen. Bei der Kreditvergabe habe man sich auf die Informationen verlassen müssen, die man von der Hypo Österreich bekommen habe. Auch dass die kroatische Regierung die Ausschreibung für das Projekt annulliert hatte, habe man nicht gewusst. Zuletzt war eine Aufstockung eines Betriebsmittelkredits Thema der Verhandlung. Diese war zu einem Zeitpunkt erfolgt, als in kroatischen Zeitungen schon davon die Rede war, dass die Ausschreibung zurückgezogen würde. Die Verteidiger der Angeklagten verwiesen darauf, dass die Angeklagten keine Pflicht gehabt hätten, sich um die Bewertung von Kreditanträgen zu kümmern. Schon gar nicht hätten sie kroatische Zeitungsartikel studieren müssen. Richterin Lambauer erklärte in ihrer Urteilsbegründung, die Anklage habe sich darauf gestützt, dass der Sachbearbeiter trotz Bedenken einen positiven Kreditantrag gestellt habe. Die Vorstände hätten im Wissen, dass es ein unvertretbarer Kredit sei, den Antrag trotzdem bewilligt. Im Verfahren hat es aber keinen Hinweis darauf gegeben, so Lambauer. Angeklagt war die Causa Heli kompanija zunächst mit zwei weiteren Hypo-Projekten, nämlich mit dem Kunstpark Paradiso in Wien und einem kroatischen Hotelprojekt. Richterin Ute Lambauer hatte sich zu Prozessbeginn entschlossen, die drei Komplexe der Reihe nach abzuarbeiten. In Sachen Paradiso gab es für die angeklagten Hypo-Manager im April ebenfalls Freisprüche. Noch zu verhandeln ist das Hotelprojekt Jadranski d. o. o.. Der Hypo soll dabei laut Anklage ein Schaden von 6,6 Millionen Euro entstanden sein. Einziger Angeklagter ist Günter Striedinger. | 3Wirtschaft
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Welche Bücher befinden sich aktuell auf Ihrer Leseliste? Inwiefern hat sich Ihr Literaturgeschmack im Laufe der Zeit verändert?. Wieder waren Ihre Beiträge zahlreich. Vielleicht ist es der Hitze geschuldet, aber die meisten positiven grünen Stricherln erhielt jener Beitrag, der den Playboy als Lesestoff anbot. Gleichauf war der Vorschlag zur Lektüre des Hofer-Werbeprospekts. Und da wir ja Freundinnen und Freunde von Hitze und Humor sind, dürfen diese Empfehlungen nicht unerwähnt bleiben. Aber natürlich ging es auch dieses Mal an anderen Stelle ernsthafter zu. Anhand eines Postings über die Beckett-Werke Molloy, Malone stirbt und Der Namenlose entspann sich eine Diskussion, in der es unter anderem auch um die Präferenz für oder um Skepsis gegenüber einer gewissen Literaturrichtung ging – in diesem Falle um die des Existenzialismus. Und darum, dass die Bevorzugung eines gewissen Werkes, ja einer gewissen Gattung, auch mit dem eigenen Erfahrungshorizont zusammenhängt. Diese Frage gefällt uns, und deswegen möchten wir dieses Mal von Ihnen wissen, inwiefern sich Ihr Literaturgeschmack im Laufe der Zeit verändert hat. Gibt es einzelne Werke, die einst wunderbar erschienen, aber mit den Jahren an Faszination eingebüßt haben? Oder umgekehrt: Wurden Sie in der Schule mit Büchern belästigt, die Ihnen als Erwachsene dann gut gefallen haben? Gibt es gleich ganze Literaturrichtungen, an denen sich Ihre Leseliste früher orientiert hat, die Ihnen aber heute gleichsam abgeschlossen vorkommen? Oder hat sich Ihr Geschmack wenig verändert, und alte Lieblingsbücher eröffnen durch das erneute Lesen neue Fragen? Und natürlich wie immer: Was haben sie in den letzten Wochen gelesen? (jmy, 17.8.2015) | 8Kultur
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Bisherige Bestmarke für aktuelle Intel-Generation knapp überboten, Kühlung per Flüssigstickstoff. Im Wettlauf darum, wer seinen Computerprozessor die meiste Rechenleistung abringen kann, hat ein Nutzer eine neue Rekordmarke gesetzt. Der Tüftler Roman Hartung, auch bekannt unter dem Pseudonym der8auer, hat seine CPU erfolgreich auf mehr als sieben GHz (7.007,85 MHz) übertaktet und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Wie PC Games Hardware berichtet, ist es das erste Mal, dass es jemanden gelungen ist, einen Prozessor von Intels aktueller Skylake-Generation über die 7.000-MHz-Marke zu takten, ohne dessen Hitzetod herbeizuführen. Die CPU des Modells Core i7-6700K läuft im Grundzustand eigentlich mit 4,0 GHz. Als Basis wurde ein Maximus-VIII-Gene-Mainboard von Asus verwendet. Bestätigt wurde der Rekord über die Monitoringsoftware CPU-Z. Für den Erhalt eines akzeptablen Temperaturniveaus während des Experiments kam flüssiger Stickstoff zum Einsatz, der unter Overclockern als Goldstandard gilt. Das System selbst lief, wohl ebenfalls zur Wahrung besserer Temperatureffizienz, lediglich mit einer Geforce-620-Grafikkarte, die auf Office- und Multimedia-Anwendungen ausgelegt und passiv gekühlt ist. Zum Erreichen der hohen Taktrate wurden zudem drei der vier Rechenkerne stillgelegt und das Hyperthreading deaktiviert. Während der8auer damit den bisherigen Skylake-Rekord von 6.998,88 MHz knapp überbieten konnte, liegt der absolute MHz-Rekord über 8,7 GHz. Dieser wurde im Sommer 2014 vom finnischen Overclocker The Stilt mit einer FX-8370 von AMD erzielt. Da Intel und AMD für ihre Desktop-Prozessoren aber auf unterschiedliche Konzepte hinsichtlich Performance und Design setzen, ist ein direkter Vergleich nicht ohne weiteres möglich. Für den Alltagseinsatz haben derlei Experimente im Extreme Overclocking freilich keine Relevanz, vielmehr wollen die wagemutigen Hardware-Tester die Grenzen des Machbaren ausloten. Viele Prozessoren lassen sich, gute Kühler vorausgesetzt, relativ gefahrlos um einige hundert MHz übertakten, während im Vollbetrieb mit allen Kernen die Systemstabilität weiterhin gewährleistet ist. | 0Web
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Den Missbrauch eines Zwölfjährigen neutral als "Sex" und stark verharmlosend als "heißes Date" zu bezeichnen verstößt gegen den Ehrenkodex der Presse. Wien – Der Senat 2 des Presserats rügt Österreich: Der Artikel Pater (73) hatte Sex mit Zwölfjährigem, erschienen auf Seite 14 der Tageszeitung Österreich vom 9. November 2015 ist ein Verstoß gegen den Ehrenkodex für die österreichische Presse. In dem Artikel wird berichtet, dass ein 73-jähriger Ex-Pater vor Gericht stehe und ihm der sexuelle Missbrauch eines Unmündigen vorgeworfen werde. Zudem wird angemerkt, dass er den Minderjährigen für ein heißes Date bezahlt haben solle. Darüber hinaus wird der Zwölfjährige als Stricher und Lustknabe bezeichnet. Ein Leser sieht in der Bezeichnung heißes Date eine schwere Verharmlosung von sexueller Gewalt gegenüber Minderjährigen. Der Senat hält fest, dass der Zwölfjährige nicht identifizierbar ist. Den Missbrauch eines Zwölfjährigen allerdings neutral als Sex und in der Unterüberschrift stark verharmlosend als heißes Date zu bezeichnen, hält der Senat für unzulässig und für einen Verstoß gegen Punkt 2 des Ehrenkodex (Genauigkeit), insbesondere gegen Punkt 2.1., wonach Gewissenhaftigkeit und Korrektheit bei der Wiedergabe von Nachrichten oberste Verpflichtung von Journalistinnen und Journalisten sind. Weiters ist der Senat der Auffassung, dass die abwertende Bezeichnung des zwölfjährigen Opfers als Stricher und Lustknabe die Gruppe jener Minderjährigen, die in dieses Milieu abgerutscht sind und sexuell missbraucht und ausgebeutet werden, pauschal verunglimpft und diffamiert. Als Opfer von Straftaten ist diese Gruppe besonders schutzwürdig. Daher verstößt der Artikel auch gegen Punkt 7 des Ehrenkodex (Schutz vor Pauschalverunglimpfungen und Diskriminierung). Der Senat fordert Österreich auf, die Entscheidung freiwillig zu veröffentlichen. Im vorliegenden Fall führte der Senat 2 des Presserats aufgrund der Mitteilung eines Lesers ein Verfahren durch. In diesem Verfahren äußert der Senat seine Meinung, ob ein Artikel den Grundsätzen der Medienethik entspricht. Österreich habe von der Möglichkeit, an dem Verfahren teilzunehmen, keinen Gebrauch gemacht, informiert der Presserat. | 6Etat
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Zu 30 Jahren Haft verurteilt – Verteidigung kündigte Berufung an. St. Denis/Paris – Wegen des brutalen Mordes an einer jungen Frau ist ein Mann in Frankreich zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 25-jährige Angeklagte wurde am Freitag für schuldig befunden, 2012 seine damalige Freundin bei lebendigem Leib verbrannt zu haben. Das Gericht in Seine-Saint-Denis sah es als erwiesen an, dass der Elektriker die Gymnasiastin, mit der er eine konfliktreiche Beziehung führte, bei gefesselten Händen auf einer Matratze im Untergeschoß eines Hauses anzündete habe. Die Frau starb an den schweren Verbrennungen. Der Angeklagte bestritt bis zuletzt vor Gericht seine Schuld. Er behauptete, seine Freundin lebend in dem Zimmer zurückgelassen zu haben. Nach seinem Schlusswort brach er in Tränen aus. Die Richter gingen mit ihrem Urteil über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die 25 Jahr Haft gefordert hatte. Der Verurteilte muss mindestens 20 Jahre seiner Strafe absitzen. Die Verteidigung will gegen das Urteil, das sie als unverhältnismäßig bezeichnete, in Berufung gehen. Die Familie des Opfers zeigte sich erleichtert. | 1Panorama
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Kirche und Grüne kritisieren die Verhetzung und Diffamierung jüdischer und muslimischer Friedhöfe. Bregenz – Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche in Vorarlberg haben am Dienstag die Schändungen des jüdischen Friedhofs in Hohenems und des islamischen in Altach mit Nazi-Symbolen und ausländerfeindlichen Parolen scharf verurteilt. Die Verhetzung und Diffamierung von Meschen jüdischer oder muslimischer Religion dürfe nicht hingenommen werden. Jede Grabschändung mache betroffen, besonders wenn es aus rassistischen Gründen passiere, betonte der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Rudolf Bischof. Die katholische Kirche verurteile derartige Taten zutiefst. Er stehe betroffen und sprachlos vor den Kritzeleien und Schmierereien, sagte der Oberkirchenrat der reformierten evangelischen Kirche, Michael Meyer. Umso mehr als diese Anschläge Stätten getroffen hätten, an denen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Rasse und Religion einander die Hand reichten und in interreligiösen und interkulturellen Veranstaltungen Frieden und Versöhnung suchten, so Meyer. Meyer betonte, man werde nun umso kompromissloser den Kampf gegen Antisemitismus, Islamophobie, Rassismus und Ausländerhetze fortsetzen. Das gleiche erwarte er sich von allen politischen Institutionen und Parteien. Ebenfalls schockiert zeigte sich die Integrationssprecherin der Grünen Vahide Aydin. Die Friedhofsschändungen seien eindeutig antisemitistische und rassistische Strafdelikte, die nicht zu tolerieren sind, betonte Aydin in einer Aussendung. Von Exekutive und Justiz forderte die rasche Aufklärung und ein konsequentes Vorgehen. Unbekannte Täter hatten in der Nacht auf Sonntag den jüdischen Friedhof in Hohenems und der islamischen in Altach (Bez. Feldkirch) geschändet. Sowohl Gebäude als auch Grabsteine wurden mit Hakenkreuzen, Nazi-Symbolen und ausländerfeindlichen Parolen beschmiert. Die Polizei vermutet hinter der Tat dieselben Täter, die bereits Anfang Oktober in Hohenems verschiedene Gebäude und Stolpersteine verunstaltet haben. | 1Panorama
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Ohne Halt auf deutschem Gebiet – Weiterhin kein Zugverkehr zwischen Salzburg und München über Freilassing. Wien – Seit Freitag fahren ÖBB-Fernverkehrszüge wieder über das Deutsche Eck. Die Railjets fahren zwischen Kufstein und Salzburg durch und halten nicht auf deutschem Gebiet, teilten die ÖBB mit. Der Zugverkehr über das Deutsche Eck war mit der Begründung eingestellt worden, dass sich immer wieder Flüchtlinge auf oder bei den Gleisen aufgehalten hätten. Die Fernverkehrszüge zwischen Zürich, Bregenz oder Innsbruck und Salzburg, Wien oder Budapest wurden daraufhin zwischen Salzburg und Wörgl über Zell am See umgeleitet. Das bedeutete eine Verspätung von rund 90 Minuten. Seit Freitag fahren die Railjets in beiden Richtungen wieder die kürzere Strecke zwischen Salzburg und Kufstein, beschloss der Einsatzstab Donnerstagabend – auch angesichts des bevorstehenden Wochenendes und des starken Reiseaufkommens an Freitagen. Weiterhin keinen Zugverkehr gibt es auf der Strecke von Salzburg nach München über Freilassing. Es könne kein stabiler Fahrplan garantiert werden, deshalb beginnen und enden die Railjet-Züge der Achse Budapest–Wien–München am Bahnhof Salzburg, teilten die ÖBB mit. | 1Panorama
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6.240 Personen suchten im Mai in Österreich um staatlichen Schutz an – Starker Zustrom vor allem aus Syrien, Afghanistan und Irak. Wien – Laut den am Dienstag vom Innenministerium veröffentlichten Zahlen war der vergangene Mai der Monat mit den meisten Asylanträgen der vergangenen Jahre. 6.240 Menschen suchten in Österreich um Schutz an, das ist ein Anstieg von 54 Prozent gegenüber April. Im Vergleich zum Mai 2014 betrug der Zuwachs sogar über 250 Prozent. 6.035 Personen waren Erstantragsteller, die übrigen 205 hatten bereits zuvor ein Ansuchen eingebracht. Gegenüber dem Vormonat stieg vor allem die Zahl der Flüchtlinge aus den Kriegs- und Krisengebieten Syrien (1.829 Anträge, plus 78 Prozent), Afghanistan (1.473 Anträge, plus 90 Prozent) und Irak (1.099 Anträge, plus 81 Prozent) stark an. 958 der im Mai registrierten Asylwerber waren jünger als 18 Jahre, 51 davon waren unmündige Minderjährige unter 14 Jahren. Knapp 83 Prozent aller Antragsteller waren männlich. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres stellten 20.620 Menschen Asylanträge, im Vorjahr wurde diese Zahl erst im Oktober erreicht. Österreich zählt damit zu den am stärksten von Flüchtlingen anvisierten Staaten in Europa. Der Zustrom überfordert das österreichische Asylwesen bereits seit mehreren Monaten. Während geeignete Unterkünfte fehlen, brachte der Kompetenzstreit zwischen Bund, Ländern und Gemeinden bis zuletzt keine Lösung. | 1Panorama
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Im Jänner ist Sparpotenzial beim Wechsel besonders groß. Wien – Wechselt man als Normalverbraucher jetzt den Strom- bzw. Gasanbieter, kann man besonders viel sparen. Im Jänner liegt das Sparpotenzial beim Wechsel von einem regionalen zum günstigsten Anbieter je nach Region pro Jahr zwischen 352 Euro in Tirol und 704 Euro in Klagenfurt, teilte das Wirtschaftsministerium am Heiligedreikönigstag mit Verweis auf den Energiepreismonitor der E-Control mit. Für Strom geben Haushalte mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden in Vorarlberg im Durchschnitt 666 Euro im Jahr aus, in Kärnten 824 Euro. Bei einem Wechsel können die Verbraucher im westlichsten Bundesland laut Wirtschaftsministerium noch einmal 157 Euro sparen, selbes gilt für Tirol. In Oberösterreich samt Linz können 279 Euro per anno eingespart werden, geht man zum billigsten Anbieter. Erdgas in Klagenfurt teuer Beim Erdgas ist Klagenfurt mit Durchschnittsausgaben der Verbraucher von 1.225 Euro im Jahr auch besonders teuer. Ein Wechsel kann 468 Euro bringen. In Vorarlberg zahlen die Haushalte im Schnitt 919 Euro für die gleiche Gasmenge von 15.000 Kilowattstunden. Beispielsweise in Tirol bringt ein Wechsel auch noch 195 Euro. Ein Anbieterwechsel entlastet nicht nur das Haushaltsbudget, sondern verstärkt auch den Wettbewerb am heimischen Energiemarkt, wird Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in einer Aussendung zitiert. Individuelle Berechnungen sind auf der Seite der E-Control möglich. | 3Wirtschaft
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"Ingress"-Hersteller erhält in erster Phase 20 Millionen Dollar. Der japanische Spiele-Spezialist Nintendo bekräftigt sein Interesse am Geschäft mit Smartphone-Games und steigt bei der ehemaligen Google-Tochter Niantic Labs ein. Sie wurde vor allem mit dem Spiel Ingress bekannt, bei dem virtuelle Objekte auf dem Smartphone-Bildschirm in die reale Umgebung eingebunden werden. Niantic kooperiert mit Nintendo bereits bei einem Spiel, in dem die beliebten Pokemon-Figuren auf ähnliche Weise in der realen Welt aufgespürt und eingefangen werden können. Pokemon Go soll irgendwann im kommenden Jahr erscheinen. Es ist der erste große Vorstoß von Nintendo in das boomende Geschäft mit Smartphone-Spielen. Niantic bekommt nun bis zu 30 Mio. Dollar (26,3 Mio. Euro) von Nintendo, Google und der Pokemon Company. In einem ersten Schritt gibt es 20 Mio. Dollar, der Rest soll bei Erreichen bestimmter Ziele folgen, hieß es am Donnerstag. Das Geld solle vor allem in die Entwicklung des Pokemon-Spiels investiert werden, sagte Niantic-Chef John Hanke der Deutschen Presse-Agentur. Pokemon Go soll dabei auf der Basis von Ingress aufbauen, wo Spieler virtuelle Portale erobern können. Mit über 15 Millionen solcher Standorte habe Niantic genug Stellen, um die Pokemon zu verstecken. Ingress war vor einigen Monaten dafür kritisiert worden, dass Spieler Portale auch auf dem Gelände von Konzentrationslagern eingerichtet hatten. Diese wurden entfernt. Geld verdienen könnte das Pokemon Go zum Beispiel mit exklusiven Figuren. Eine Verknüpfung mit Nintendos Pokemon-Spielen für die Konsolen Wii oder 3DS sei derzeit nicht vorgesehen. Spiele mit weiteren Nintendo-Figuren wie Super Mario seien eine Möglichkeit für die Zukunft, auch dazu gebe es aber aktuell noch keine Pläne. | 0Web
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Erster Sieg für den ÖSV seit März 2015. Zakopane – Bis zum 13. Saisonbewerb hat es gedauert, doch nun haben Österreichs Skispringer im Weltcup erstmals zugeschlagen: Stefan Kraft, der zuvor nur bei der Skiflug-WM (Bronze), aber eben nicht im Weltcup auf dem Podest gestanden war, feierte am Sonntag in Zakopane seinen insgesamt vierten Weltcupsieg. Und das auch noch unmittelbar vor seinem Freund und Zimmerkollegen Michael Hayböck. Der nach dem ersten Durchgang nach einem 140-m-Satz führende Slowene Peter Prevc landete im Finale der Top 30 nur bei 125 Metern und fiel damit auch noch hinter Hayböck zurück. Kraft verbesserte sich vom zweiten Zwischenrang mit dem zweiten 133-m-Flug noch auf das oberste Podest und freute sich über den ersten ÖSV-Sieg nicht nur in dieser Saison, sondern seit dem 8. März 2015 in Lahti, wo er ebenfalls gewonnen hatte. Vierter Weltcupsieg Ich hatte gestern sehr gute Sprünge und heute habe ich den Probesprung ausgelassen, weil ich mich hier sehr gut fühle, erklärte Kraft in einem ersten Statement noch im Auslauf. Jetzt habe ich meinen vierten Weltcupsieg – fantastisch. Zwei perfekte Sprünge und auch noch vor Michael, das ist ein Traum. Es war übrigens auch der erste Doppelsieg für Österreich, seit eben dieses Duo am 29. Dezember 2014 zum Vierschanzen-Tournee-Auftakt in Oberstdorf in dieser Reihenfolge triumphiert hatte. Kraft zeigte jedenfalls, dass er den Bakken in Zakopane nicht umsonst als eine seiner Lieblingsschanzen bezeichnet hatte – schon im Vorjahr war er hier Zweiter geworden. Für Hayböck war es bereits der vierte zweite Platz in dieser Weltcup-Saison, doch in diesem Fall machte er wohl lieber Platz als zuvor zweimal für Prevc und einmal für Severin Freund. Letzterer hat wegen Rückenproblemen den Polen-Trip ja ausgelassen. Kraft hatte zuletzt ansteigende Form erkennen lassen und hat nach drei vierten Plätzen den Bann endlich gebrochen. Ein Bann, der seit März des Vorjahrs auf dem Team gelegen war. Solange hatten die rot-weiß-roten Adler zuletzt in der Saison 2005/06 auf den ersten Einzelsieg im Weltcup warten müssen. Damals hatte Andreas Kofler erst im 16. Saisonbewerb für die erste Bundeshymne nach einer Einzelkonkurrenz gesorgt. Für Skiflug-Weltmeister und Vierschanzen-Tournee-Champion Prevc war es nach zuletzt vier Siegen en suite im Weltcup die erste Niederlage. In der Weltcup-Gesamtwertung liegt der Slowene aber überlegen mit 1.084 Punkten schon 305 Zähler vor Freund. Hayböck (567) ist als Vierter bester ÖSV-Springer, Kraft (478) ist Sechster. Mit Manuel Poppinger (19.), Philipp Aschenwald (21.) und Weltcup-Debütant Thomas Hofer (23.) kamen drei weitere Österreicher in die Punkteränge. Hofer bereitete sich damit vor seinem 20. Geburtstag am kommenden Donnerstag selbst das größte Geschenk, der Tiroler freute sich über seine ersten Weltcup-Punkte – und der 20-jährige Aschenwald über sein bisher bestes Weltcup-Resultat. Gerade nach den Rücktritten zahlreicher ÖSV-Stars sowie dem vorzeitigen Saisonende von Gregor Schlierenzauer ist dies ein wichtiges Lebenszeichen des Nachwuchses. Bemerkenswert aus internationaler Sicht: Der einzige Japaner im Feld, der erst 19-jährige Ryoyu Kobayashi, landete bei seinem Weltcup-Debüt auf dem ausgezeichneten siebenten Rang. Seine Teamkollegen bereiten sich bereits auf die Heimbewerb in Sapporo am kommenden Wochenende vor. (APA, 24.1.2016) Link: Ergebnis Skispringen Zakopane | 4Sport
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61-Jähriger soll mit Medienkontakten gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben. Jerusalem – Die israelische Staatsanwaltschaft hat den früheren Informanten über das israelische Atomprogramm Mordechai Vanunu erneut angeklagt. Wie aus der Klagsschrift hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, werden dem 61-Jährigen insbesondere Pressekontakte zur Last gelegt. Diese verstießen gegen Bewährungsauflagen, die bei seiner Freilassung 2004 nach Verbüßung einer 18-jährigen Haftstrafe gegen Vanunu verhängt worden waren. Der Nukleartechniker hatte 1986 in der englischen Sunday Times Details über ein mutmaßliches israelisches Atomwaffenprogramm veröffentlicht und mit Fotos aus dem Forschungszentrum Dimona belegt. Vanunu wurde daraufhin vom israelischen Geheimdienst aus Rom entführt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er voll verbüßen musste. Bei seiner Haftentlassung wurden ihm ein Verlassen des Landes sowie Kontakte zu Ausländern und Journalisten untersagt. Laut der am Sonntag vor dem Jerusalemer Bezirksgericht verlesenen Anklage soll Vanunu 2013 zwei US-Bürger in Jerusalem getroffen und 2014 seine Wohnung gewechselt haben, ohne die Polizei zu informieren. Zudem habe er 2015 in einem Interview mit dem israelischen Privatsender Kanal Zwei vertrauliche Informationen preisgegeben, ohne zuvor die vorgeschriebene Freigabe der Militärzensur einzuholen. In dem TV-Interview hatte der einstige Atom-Informant beteuert, er verfüge über kein Geheimwissen mehr und wolle lediglich die Ausreise zu seiner mittlerweile in Norwegen lebenden Ehefrau gestattet bekommen. Israel gilt als das einzige Land im Nahen Osten, das über Atomwaffen verfügt, hat dies aber nie offiziell bestätigt. | 2International
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Übung erlaubte, sich rasch mit der neuen Hardware vertraut zu machen. Bevor die Arbeiten am Rollenspiel Fallout 4 auf Hochtouren liefen, testete ein Team von Hersteller Bethesda das Potenzial der damals noch nicht erschienenen Xbox One. Es galt einzuschätzen, was mit der neuen Konsolen-Hardware möglich ist und welche Neuerungen man bei dem technischen Grundgerüst einführen kann. Um dies zu bewerkstelligen, musste allerdings ein Platzhalter für das kommende Fallout herhalten. Wie aus einem Bericht des Magazins Game Informer hervorgeht, entschieden sich die Entwickler also kurzerhand dazu, das Rollenspiel The Elder Scrolls: Skyrim zu portieren. Entwickler Todd Howard zufolge erlaubte diese Übung, sich rasch mit der neuen Hardware vertraut zu machen. Dass Skyrim eines Tages auch für Kunden auf der XBO spielbar sein wird, sei damit zwar theoretisch möglich, aber aktuell nicht angedacht. Wenngleich das nun Anfang der Woche für Windows-PC, PlayStation 4 und Xbox One erschienene Fallout 4 nicht die modernste Grafik aufweisen kann, haben die Entwickler definitiv eine riesige, dichte Spielwelt erschaffen. | 0Web
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Anschlag auf Kontrollposten in südlicher Provinz Baluchistan. Quetta – Bei der Explosion eines Sprengsatzes ist im Südwesten Pakistans mindestens ein Soldat getötet worden. Mindestens vier weitere Menschen seien verletzt worden, als am Samstag an einem Kontrollposten in Quetta eine Mine explodierte, teilte die Polizei mit. Demnach ereignete sich die Detonation, als die Soldaten gerade ihren Dienst an dem Posten antraten. Quetta ist die Hauptstadt der öl- und gasreichen Provinz Baluchistan. Neben verschiedenen islamistischen Gruppen sind dort auch Separatisten aktiv, die für die Unabhängigkeit von Islamabad kämpfen. Zunächst bekannte sich aber niemand zu dem Anschlag. | 2International
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4,92 Mrd. Euro geboten. Der Medienkonzern des US-Milliardärs John Malone, Liberty Global, will durch einen milliardenschweren Zukauf den lateinamerikanischen Markt erobern. Der Kabelriese bietet etwa 5,3 Milliarden US-Dollar (4,92 Mrd. Euro) für den britischen Rivalen Cable & Wireless Communications (CWC), wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Die Übernahme soll Liberty, das in den letzten zehn Jahren bereits mehr als 50 Milliarden Dollar für Übernahmen von Kabelfirmen in Europa in die Hand genommen hat, bei der Expansion in den lateinamerikanischen Markt helfen. Cable & Wireless machte im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte seines Umsatzes in Höhe von 1,75 Milliarden Dollar in Panama und der Karibik. Malones Konzern hält über den im letzten Jahr gekauften Kabel-TV- und Internetanbieter Columbus International bereits eine Beteiligung an CWC und will das Unternehmen nun komplett schlucken. Ende September hatten Liberty und der britische Telekomkonzern Vodafone Gespräche über den Tausch von Geschäftsteilen abgebrochen. Eine Wiederaufnahme dieser Verhandlungen dürfte durch die nun angekündigte CWC-Übernahme unwahrscheinlicher werden. | 0Web
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Die Schau im Kunstmuseum Stuttgart versucht die Beziehungen, Affinitäten und Inspirationen zwischen dem synkopenstarken Musikstil und der bildenden Kunst aufzuzeigen. I got rhythm, I got music, I got my man – who could ask for anything more? George Gershwins sattsam bekannter Song I Got Rhythm (mit Lyrics seines Bruders Ira) gibt der Schau im Kunstmuseum Stuttgart den Titel. Damals, 1930, war Jazz bereits ein Weltphänomen. Mit dem Ersten Weltkrieg waren Tänze wie Shimmy, Foxtrott, Ragtime, Cakewalk nach Europa geschwappt, 1917 gab es die ersten Schellackplatten. Doch Jazz, in Storyville, dem Rotlichtviertel von New Orleans, entstanden und Mischprodukt vieler Einflüsse, war Rhythmus. Urkraft. Befreiung. Für den Berliner Maler George Grosz etwa, der, da war Dada gerade da, 1918 auf Berliner Bühnen wilde Jazzperformances darbot. Schon 1917 hatte er jubiliert: Amerika! Zukunft! Fehlte eins noch: Jazz! Die Kuratoren Ulrike Groos, Sven Beckstette und Michael Müller wollen das fast einhundertjährige Assoziations- und Inspirationsnetz zwischen Jazz und Kunst großflächig aufzeigen. Das hat großen Reiz. Die annoncierte Zahl von 280 Exponaten relativiert sich allerdings rasch, wird doch auch jedes (der nicht wenigen) LP-Plattencover gezählt. Die über drei Etagen verteilte Ausstellung ist – dreigeteilt, was jetzt nicht übermäßig originell anmutet und zusätzlich auch so manches Problem mit sich bringt. Denn im Lauf des Stiegensteigens im Glaskubus in Stuttgarts Zentrum schwächt sich im chronologischen Parcours so manche historische Querverbindung doch merklich ab. Stark ist der Auftakt über Jazz und Kunst von etwa 1920 bis 1940 mit Arbeiten von Franz Kline, Henri Matisse, Ernst Ludwig Kirchner, Raoul Dufy, Kees van Dongen, Otto Dix, Jean Dubuffet, Francis Picabia und vom Wiener Carry Hauser. Unleugbar, Jazz war anregend. Er war hot, schnell, wild, Bewegung, Gefühl, Impuls – ganz wie die junge Kunst. Inklusive rassistischer Exotismen, was das Josephine Baker gewidmete Kabinett aufreizend aufzeigt und was Kara Walker 1998 im Scherenschnitt Consume kritisch reflektierte. Der Mittelteil will den Bebop Dizzy Gillespies, Charlie Parkers, Thelonious Monks und dessen Spiegelung von 1945 bis in die 1960er bei Romare Bearden, Josef Albers, Pollock, Warhol, Joe Overstreet vorführen. Künstlerisch arg dünn fällt dies aber aus. Wurde Jazz doch in den USA damals durch Pop, Rock und Funk zurückgedrängt, galt er doch bald als elitär. Und war europäischer denn je zuvor. Im obersten Stockwerk, gewidmet der Zeit ab 1980, ist nicht nur die Hängung übersichtlich. Nachrangiges von A. R. Penck, Albert Oehlen, Jean-Michel Basquiat, Albert Henning ist neben den naiven Gemälden Ernie Barnes zu sehen; dazu eine Hommage an Joachim-Ernst Berendt eingerichtet, ab 1947 erster Jazzredakteur Deutschlands, mit Ausschnitten aus seiner TV-Jazzserie, die er in den 1960er- und 1970er-Jahren realisierte. Bizarres Manko: Manfred Eichers ziemlich bekanntes Label ECM und dessen markante Cover-Art fehlen gänzlich. Erst Stan Douglas in einem weißen Kubus gezeigte Videoprojektion Luanda-Kinshasa von 2013, im Entstehungsjahr bereits in der Douglas-Retrospektive in München zu sehen, bringt dann tatsächlich wieder Rhythmus und fulminante Energie in die Schau: Es hat ja der kanadische Künstler doch das von 1949 bis 1982 existierende, durch dort aufgenommene Alben wie Dylans Highway 61 Revisited oder Miles Davis Kind of Blue zur Legende gewordene, auch von Glenn Gould hochgeschätzte CBS 30th Street Studio in Manhattan nachgebaut: Der grandios vielseitige Pianist Jason Moran stellte eine zehnköpfige Band zusammen, darunter die beeindruckend alle vor sich hertreibende, mit einer absurden Perücke ausstaffierte Kimberly Thompson an den Drums. Douglas hat Band, Toningenieure und Zuschauer stilecht à la frühe Siebziger knallbunt eingekleidet und beim Jammen gefilmt. Mitreißend improvisieren Musiker über Motive von Miles Davis Fusion-Album On The Corner von 1972. Diese sechs Stunden und eine Minute lange, extrem kurzweilige Session allein lohnt den Besuch. Who could ask for anything more? (Alexander Kluy, 3.11.2015) | 8Kultur
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Nur zwei Millionen Jahre altes Sternsystem verriet Heranwachsen eines neuen Exoplaneten durch charakteristische Strahlung. Tuscon – Wie Planeten entstehen, ist mittlerweile weitgehend geklärt- zumindest theoretisch. Wie dieser Vorgang in der Praxis aussieht, haben nun erstmals Astronomen um Stephanie Sallum von der University of Arizona beobachten können: Den Wissenschaftern ist es laut ihrer im Fachjournal Nature präsentierten Studie gelungen, die Signatur von heißem Gas und Staub nachzuweisen, die sich zu einem heranwachsenden Exoplaneten sammeln. Die Astronomen hatten den Babyplaneten mit der Katalognummer LkCa 15b ins Visier genommen, der bereits vor einigen Jahren entdeckt worden war. Er gehört zu einem in kosmischen Maßstäben sehr jungen Stern, der erst zwei Millionen Jahre alt ist und gerade ein Planetensystem bildet. Die Planeten entstehen aus einer riesigen Gas- und Staubscheibe, die den Stern umgibt. Die Beobachtungen zeigten, dass das Innere dieser Scheibe bereits weitgehend leergeräumt ist. Mit Teleskopen in Chile und den USA gelang es dem Team, die charakteristische Strahlung von 9700 Grad heißem Wasserstoffgas sowie das Leuchten von glühend heißem Staub nachzuweisen, die auf den jungen Protoplaneten fallen und ihn so wachsen lassen. Damit sei erstmals die direkte Beobachtung dieses Prozesses der Planetenentstehung gelungen, schreiben die Wissenschafter. | 7Wissenschaft
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20-Jährige schrie und wehrte sich heftig. Graz – Ein 17-jähriger Asylwerber hat laut Polizei in der Nacht auf Freitag versucht, eine 20 Jahre alte Grazerin zu vergewaltigen. Der Jugendliche war der Frau offenbar auf deren Heimweg gefolgt. In der Dominikanergasse griff er sie an, sie wehrte sich. Schließlich konnte sie sich befreien, außerdem wurde eine Gruppe von Passanten aufmerksam. Der Bursche wurde auf freiem Fuß angezeigt. Bei dem Angriff gegen Mitternacht hatte der Jugendliche die Frau zunächst an einem Oberarm und am T-Shirt gepackt. Er versuchte sie zu küssen, sie wehrte sich. Daraufhin zog er sie an den Haaren und versuchte, die 20-Jährige auf den Boden zu drücken. Das Opfer wehrte sich heftig und schrie, sodass eine vorbeikommende Personengruppe den Vorfall bemerkte. Der stark alkoholisierte 17-Jährige war bei seiner Festnahme der Polizei gegenüber äußerst aggressiv und beschimpfte die Beamten. In seiner Befragung wies er die Vorwürfe zurück. | 1Panorama
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Ein 30-jähriger Verdächtiger befindet sich in Gewahrsam, er wird psychologisch untersucht. New York – Oscar-Preisträger Morgan Freeman (78) hat mit Bestürzung auf den gewaltsamen Tod seiner Enkelin Edena Hines reagiert. Auf seiner Facebook-Seite sprach der Schauspieler von dem tragischen und sinnlosen Ableben meiner Enkelin. Die 33-Jährige war Sonntag früh mit Stichwunden vor ihrem Wohnhaus im New Yorker Ortsteil Washington Heights aufgefunden worden, wie US-Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Sie wurde im Krankenhaus für tot erklärt. Die Polizei teilte mit, ein 30-Jähriger sei in Gewahrsam genommen worden. Es handelt sich nach diesen Angaben um den Freund der Getöteten. Er habe auf ihr gekniet und religiöse Beschwörungsformeln geschrien, berichtete das Boulevardblatt New York Daily News unter Berufung auf Augenzeugen. Über das Motiv wurde zunächst nichts bekannt. Der Mann wird in einem Krankenhaus psychologisch untersucht. In einem Statement sagte Freeman: Die Welt wird niemals mehr von ihrem Talent erfahren und wie viel sie zu geben hatte. Sie möge in Frieden ruhen, so der Oscar-Preisträger: Ihr Stern wird in unseren Herzen weiter hell strahlen. Auf seiner Facebook-Seite bedankte er sich für die Anteilnahme und Unterstützung, die seine Familie erhalten habe. Hines war die Enkeltochter von Morgans erster Ehefrau Jeanette Adair Bradshaw, mit der er bis 1979 verheiratet war. Nach den Angaben auf ihrer Internetseite hatte sie drei Jahre lang Schauspiel an der New York University studiert. Unter anderem hatte die 33-Jährige in Freemans neuem Film 5 Flights Up (US-Verleihtitel) eine kleine Rolle übernommen. Der Film startete im Mai in den USA. Da sie in New York wenig Gelegenheit gefunden habe, ihr Talent zu zeigen, schrieb sie auf ihrer Website, habe sie in ihrer Heimat Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) benachteiligte Jugendliche unterrichtet. | 1Panorama
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Gesprächsrunde in Brüssel über Normalisierung der Beziehungen. Brüssel/Havanna - Die EU und Kuba haben sich nach Angaben Havannas bei den Verhandlungen über die Normalisierung ihrer Beziehungen weiter angenähert. Bei der Gesprächsrunde in Brüssel am Montag und Dienstag seien die grundlegenden Verhandlungen über das Handelsabkommen abgeschlossen worden, teilte das kubanische Außenministerium auf seiner Website mit. Bedeutende Ergebnisse seien auch bei den Gesprächen über ein Kooperationsabkommen erzielt worden. Zur Frage des politischen Dialogs habe ein nützlicher Austausch stattgefunden. Die EU-Staaten hatten ihre Beziehungen zu dem Karibikstaat im Jahr 2003 wegen der Inhaftierung von 75 Dissidenten abgebrochen. Die Oppositionellen wurden später wieder auf freien Fuß gesetzt. Seit der Wiederaufnahme der Zusammenarbeit im Jahr 2008 schlossen etwa 15 EU-Mitgliedsstaaten bilaterale Abkommen mit Havanna. Die EU hält trotz der nun beschlossenen Verhandlungen an einer gemeinsamen Position aus dem Jahr 1996 fest, welche die Zusammenarbeit mit Kuba an eine Verbesserung der Menschenrechtslage in dem Karibikstaat knüpft. Mit den USA hatte sich Kuba im Dezember nach mehr als einem halben Jahrhundert Eiszeit auf eine Normalisierung der Beziehungen geeinigt. | 2International
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Bars und Clubs eröffnen in der syrischen Hauptstadt – "Die Lokale sind rammelvoll". Damaskus – Bei einem Militärkontrollpunkt in der Altstadt von Damaskus sitzen junge Syrer auf einer Gartenmauer und rauchen, trinken Bier oder Softdrinks und sprechen über alles – außer über den Krieg. Es ist ein Abend unter der Woche, aber die Einwohner von Damaskus eilen eifrig zu den neuen Bars, die erst in den vergangenen Monaten eröffnet hatten – manche, um Leute zu treffen, andere, um dort zu arbeiten. Die Wiederbelebung dieses einst so pulsierenden Viertels ist Teil des Versuchs, eine Atmosphäre der Normalität in der Hauptstadt Syriens zu schaffen. Unterdessen tobt der seit fünf Jahren herrschende Krieg, der bisher über 250.000 Menschen getötet und fünf Millionen Flüchtlinge gefordert hat, in der Nähe der Stadt weiter. Bomben haben letztes Jahr die Altstadt von Damaskus zerstört. Nun rauchen die Menschen hier Wasserpfeifen vor dem Pub Sharqi oder schauen Fußball im 80s, einer Bar nebenan. So etwas hätte man vor zwei Jahre hier nicht gesehen, sagt Nicolas Rahal, ein 23-jähriger Grafikdesigner. Nachdem immer mehr Bars eröffnet hatten und somit mehr Leute angestellt wurden, fingen viele an, wieder auszugehen. Ich kann nun in dieses Pub oder jenen Club gehen. Lokale machen auf und die Leute kommen, stellt Rahal fest. Der Krieg ist in der Hauptstadt immer noch spürbar: Sturmgewehre, Straßensperren und der Klang von Feuergefechten in der Ferne. Die jungen Bewohner sind besorgt um ihre Zukunft. Sie haben geliebte Menschen durch Gewalt und Vertreibung verloren. Die steil ansteigende Inflation macht das Leben furchtbar teuer. Einige junge Männer sind außerdem besorgt, zum Militär einberufen zu werden. Die verbesserte Sicherheit durch die russische Intervention und ein teilweiser Waffenstillstand im Februar brachte ein wenig Ruhe. Die Menschen in Damaskus wollen ihr Leben nun genießen wo es geht. Normales Leben Die Leute haben den Krieg satt und wollen einfach nur ein normales Leben führen. Deshalb gehen sie aus und treffen Leute, sagt die 21-jährige Barkeeperin Dana Daqqaq. In den letzten Monaten läuft es nicht nur am Wochenende, sondern jeden Tag gut. Die Lokale sind rammelvoll. Laut der Kunststudentin ist das Barleben mehr als nur das Vergessen des Krieges. Alle Nachtschwärmer hier hätten allerdings eine persönliche traumatische Vergangenheit. Verwandte von mir, die in der Armee dienten, wurden bei der Belagerung von Homs getötet, berichtet die Barbesucherin Dana Ibrahim. Sie habe darüber nachgedacht, das Land zu verlassen – so viele Freunde von ihr sind nach Europa oder in die Nachbarländer geflohen. Aber sobald ich wieder Leben gesehen habe, bin ich hiergeblieben. Ich will kein Flüchtling sein. Auch Rahal will bleiben. Er habe des Öfteren mitansehen müssen, wie Menschen neben seinem Haus von Granaten getötet wurden. Er selbst wurde bei den Protesten 2011, die später zu einem Bürgerkrieg wurden, verhaftet. Seine politische Sicht habe ihn auch Freundschaften gekostet. Diskussionen auf Facebook seien zu Prügeleien auf den Straßen geworden. Nur eine mögliche Einberufung zur Armee könnte ihn dazu bewegen auszuwandern. Ich würde versuchen, in Beirut einen Job zu finden, erzählt er. Alles wird ständig teurer. Daqqaq berichtet, dass vor einigen Wochen eine Packung Zigaretten noch 250 syrische Pfund gekostet habe, nun würde sie 450 Pfund (1,8 Euro) kosten. Sie, ihre Freunde und Gäste wollen sich diese Nacht aber keine Sorgen über den Krieg, die Wirtschaft oder Emigration machen, sondern einfach bei Musik und Getränken das Leben genießen. | 2International
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Nach 15 Jahren – Leiter der Abteilung für künstliche Intelligenz, John Giannandrea, wird Nachfolger. Mountain View (Kalifornien) – Googles Suchmaschinen-Chef Amit Singhal, einer der einflussreichsten Manager des Internet-Konzern, zieht sich Ende Februar zurück. Er wolle sich nach 15 Jahren bei Google stärker der Wohltätigkeit widmen und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, schrieb Singhal in einem Eintrag auf Google+. Seinen Platz werde John Giannandrea einnehmen, der bisher die Forschung an künstlicher Intelligenz anführte, hieß es am Mittwoch. Damit bekommt die Entwicklung selbstlernender Maschinen eine größere Rolle im Kerngeschäft von Google. Sollen die beiden Abteilungen für Suche und Künstliche Intelligenz doch zusammengelegt werden, berichtet Recode. Singhal erinnerte sich daran, wie er als kleiner Junge im Himalaya-Gebirge vom Star-Trek-Computer träumte, der jetzt nach und nach Wirklichkeit werde – und als Einwanderer mit nur zwei Koffern aus Indien in die USA kam. Mit der Suchmaschine war er für den wichtigsten Teil des Google-Geschäfts verantwortlich: Der Konzern macht den Großteil seiner Erlöse mit Anzeigen im Umfeld der Suchergebnisse. Zu seiner Verantwortung gehörte auch die Entwicklung der Algorithmen, nach denen Google die Treffer sortiert. | 0Web
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Finanzreferenten-Treffen am Montag in Salzburg. Klagenfurt/Salzburg – Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) macht Druck auf die Finanzreferenten der österreichischen Bundesländer, die sich heute, Montag, in Salzburg treffen. Es geht um Kärntens Rückkaufangebot an die Heta-Gläubiger, unter denen sich auch andere Landes-Hypos befinden, und die über die gemeinsame Pfandbriefstelle wiederum für einen Teil der Heta-Anleihen haften. Eine Entscheidung wird zu fällen sein, sagte Kaiser in Klagenfurt vor Journalisten. Bei einer positiven Bewertung des Rückkaufangebots würde den Märkten und anderen Heta-Gläubigern Geschlossenheit innerhalb Österreichs signalisiert. Bei einem negativen Szenario könnten Komplikationen innerhalb von Österreich zustande kommen, so der Kärntner Regierungschef. Mit einer verbindlichen Entscheidung bei der außerordentlichen Konferenz der Finanzreferenten im Chiemseehof wurde allerdings nicht gerechnet. | 3Wirtschaft
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Jihadistenmiliz veröffentlichte Bilder von Flugzeug-Wrackteilen. Damaskus – Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben der ihr nahen Nachrichtenagentur Amaq einen syrischen Piloten abgeschossen und gefangen genommen. IS-Kämpfer hätten den Mann gefangen, nachdem er sich mit dem Fallschirm gerettet habe, meldete Amaq am Freitag. In einem von der Agentur veröffentlichten Video waren Bilder eines ausgebrannten Flugzeugwracks zu sehen, manche Trümmerteile standen noch in Flammen. Mehrere mutmaßliche Jihadisten stehen in dem Video um das Wrack herum und zeigen auf die syrische Fahne, die auf einem Flugzeugflügel deutlich zu sehen ist. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete zunächst nichts über einen solchen Vorfall. Der IS hat in den vergangenen Wochen bereits mehrere Kampfflugzeuge der syrischen Luftwaffe abgeschossen. Im Dezember 2014 hatte die Miliz den jordanischen Kampfpiloten Maas al-Kassasbeh verschleppt. Der 26-Jährige wurde in einem Käfig bei lebendigem Leib verbrannt. Die Tötung wurde gefilmt, das Video tauchte dann im Internet auf und sorgte weltweit für Entsetzen. | 2International
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Die deutsche Wirtschaft will für Flüchtlinge schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt. In Berlin gibt es nun ein Modellprojekt. Habt ihr gerade wen für uns? Nein? Auch recht, wird sind ja oben. Gabriele Kolmorgen streckt nur kurz den Kopf durch die Bürotüre, dann läuft sie eine Etage höher und nimmt an ihrem Schreibtisch Platz. Die unbürokratische Anfrage hat gerade einmal zehn Sekunden gedauert. Möglich ist sie, weil in Berlin-Spandau seit 1. September ein Modellprojekt läuft, bei dem zwei deutsche Bundesbehörden eng zusammenarbeiten. Am Askanierring, in einem schmucklosen Bau, sind eine Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) untergebracht. Gabriele Kolmorgen gehört zum 15-köpfigen Team der Arbeitsagentur. Sie und ihre Kollegen schauen regelmäßig bei den Mitarbeitern des Flüchtlingsamtes vorbei. Und diese machen die rund 130 Flüchtlinge, die täglich hier ihren Asylantrag stellen, auch gleich darauf aufmerksam, dass es hier nun eine neue Möglichkeit gibt. Wer möchte, kann sofort eine Etage höher gehen und in der Arbeitsagentur ein erstes Jobgespräch führen. Das Angebot richtet sich allerdings nur an Menschen mit einer hohen Chance auf Bleiberecht. Wer vom Westbalkan kommt, der bekommt es nicht, Syrer hingegen schon. Gerade war ein Syrer zum Gespräch da, der in seiner Heimat als Architekt gearbeitet hat. Auch ein Verkäufer, der aus Saudi-Arabien geflüchtet ist, wollte sich registrieren lassen. Das ist eine freiwillige Angelegenheit, niemand muss davon Gebrauch machen, betont Kolmorgen. Viele Flüchtlinge jedoch ergreifen die Chance, weil sie die Überlegung der beiden Bundesämter auch als Vorteil sehen: Der Weg zum Job soll verkürzt werden. Ein ausführliches Bewerbungsgespräch findet dann statt, noch bevor ein erwartbar positiver Bescheid ergangen ist. Die deutsche Wirtschaft schaut wohlwollend auf das Projekt. Sie hat die vielen Flüchtlinge, die seit Wochen nach Deutschland strömen, vor allem als Arbeitskräfte im Blick, denn derzeit sind in der Bundesrepublik offiziell 574.000 offene Stellen gemeldet – so viele wie noch nie zuvor. Deutschland könne pro Jahr eine halbe Million Zuwanderer verkraften, sagt der Chef des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther. Er fordert von der Politik allerdings, die Zuwanderung besser zu steuern: Das betrifft besonders Ostdeutschland. Hier seien fast zwanzig Prozent der Arbeitnehmer mit Schlüsselqualifikationen in mathematischen, naturwissenschaftlichen, technischen oder Informatikberufen über 55 Jahre alt und gingen in absehbarer Zeit in Pension. Hüther: Viele ostdeutsche Regionen werden in zehn Jahren entvölkert sein, wenn die Politik jetzt nicht umsteuert. Daimler-Chef Jürgen Zetsche spricht schon von der Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder. Und Ulrich Grillo, Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), betont: Wir sind bereit, allen Asylsuchenden mit berechtigten Chancen auf ein Bleiberecht den raschen und zeitlich gesicherten Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Hans-Jürgen Weise, sieht die Flüchtlinge langfristig als große Bereicherung. Er warnt allerdings davor, die Lage nur rosig zu sehen. Einen Hochschulabschluss hätten nur 15 Prozent, es kämen auch viele Ungebildete. Diese Erfahrung macht man auch beim Spandauer Modellprojekt. Natürlich fragen bei uns auch viele Analphabeten nach einem Job, sagt Kolmorgen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will die bessere Vermittlung in den Arbeitsmarkt nun auch beschleunigen. Sie hat Weise mit der Leitung des Bundesamts für Migration betraut. Dessen bisheriger Leiter, Manfred Schmidt, ist nach Kritik an der schleppenden Bearbeitung von Asylanträgen aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Derzeit stauen sich in Deutschland 300.000 unerledigte Anträge. Doch nun will die Regierung gegensteuern. Laut Süddeutscher Zeitung arbeitet sie an einem Entwurf für massive Leistungseinschränkungen. Dublin-Flüchtlinge – jene also, die eigentlich in einem anderen EU-Staat schon hätten registriert werden müssen – sollen nur mit einer Bahnkarte und etwas Essen wieder in diesen zurückgeschickt werden. | 3Wirtschaft
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Ergebnis unter dem Strich schmolz im dritten Quartal um mehr als 96 Prozent auf 46 Mio. Dollar, auch wegen des niedrigen Ölpreises. London – Der britische Ölkonzern BP hat angesichts niedriger Öl- und Gaspreise sowie Entschädigungszahlungen für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko einen Gewinneinbruch verbucht. Unter dem Strich schmolz der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als 96 Prozent auf 46 Mio. Dollar (41,8 Mio. Euro) zusammen, wie BP am Dienstag mitteilte. Da die Belastungen im Vorquartal deutlich höher waren, steht für die ersten neun Monate ein Verlust von 3,2 Mrd. Dollar in der Bilanz. Im Sommer hatten die US-Behörden BP zu Entschädigungszahlungen von 18,7 Mrd. Dollar verdonnert, zahlbar über einen Zeitraum von 18 Jahren. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten sank im dritten Quartal um rund 40 Prozent auf 1,8 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz ging um eine ähnliche Größenordnung auf 55,9 Mrd. Dollar zurück. Die Aktionäre sollen für das dritte Quartal eine Dividende von 10 Cent je Aktie erhalten. | 3Wirtschaft
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Gemeinsame Manöver der Verbündeten geplant. Seoul/Pjöngjang – Die USA haben ihre Truppen in Südkorea in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Hintergrund sind die Spannungen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten als Abschreckung stationiert. Der Kommandant der gemeinsamen südkoreanisch-amerikanischen Streitkräfte, Curtis Scaparotti, habe den Befehl bei einem Inspektionsbesuch der Truppen erteilt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag. Ich will, dass ihr auf lange Sicht die höchste Bereitschaftsposition einnehmt, weil geplante gemeinsame Militärübungen vor uns liegen, sagte Scaparotti. Die beiden Alliierten USA und Südkorea bereiten sich derzeit auf ihre alljährlichen Frühjahrsübungen vor. Diese sollen laut Yonhap Ende Februar beginnen. Nordkorea wirft den USA regelmäßig vor, mit diesen Manövern einen Angriff vorzubereiten. Die USA und Südkorea bestreiten dies. Südkoreas Generalstabschef Lee Sun-jun warnte bei der gemeinsamen Truppeninspektion mit Scaparotti, dass Nordkorea sich zu Provokationen hinreißen lassen könnte. Am Sonntag hatten die USA als Demonstration militärischer Stärke einen B52-Langstreckenbomber nach Südkorea geschickt. Der Bomber war nach einem Flug im Nordwesten des Landes aber wieder zu seinem Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam zurückgekehrt. Der Flug war eine Reaktion auf den Atomtest am vergangenen Mittwoch. Das isolierte Regime behauptet, bei dem Test sei erstmals eine Wasserstoffbombe gezündet worden. Der Test hatte weltweit Empörung ausgelöst. Erste Analysen der im Ausland gemessenen Erschütterungen deuten westlichen und südkoreanischen Experten zufolge aber eher auf den Test einer herkömmlichen Atombombe hin als auf die Zündung einer erheblich stärkeren H-Bombe. Auch der deutsche Physiker und Rüstungsforscher Götz Neuneck glaubt nicht, dass Nordkorea eine klassische Wasserstoffbombe gezündet hat. Für eine Bombe von solchem Ausmaß fehle Nordkorea das Know-how, sagte Neuneck in einem Interview mit Zeit.de. Aber eine fusionsverstärkte Atombombe sei vorstellbar und schlimm genug. | 2International
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Malcolm Rifkind kämpft für den Verbleib in der EU. Er verlangt, dass sich die Union vom Ziel einer immer stärkeren Integration verabschiedet. Wien – Die Konferenz des von ihm gegründeten Institute for Strategic Dialogue über Österreichs Rolle in Mitteleuropa und auf dem Balkan fand am Freitag in der Diplomatischen Akademie statt, wo George Weidenfeld bis 1938 studiert hatte. Aber der große österreichisch-britische Verleger war selbst nicht mehr dabei; er ist im Jänner mit 95 Jahren gestorben. Hauptthemen der Konferenz waren die Flüchtlingskrise als Herausforderung für Europa und der Kampf gegen Extremismus von rechts und von islamischer Seite. Der prominenteste Redner, der britische Ex-Außenminister Malcolm Rifkind, sprach auch über Wladimir Putin, die Zukunft der EU – und im Standard-Interview über das bevorstehende Referendum über einen britischen EU-Austritt am 23. Juni. Der moderate Konservative Rifkind kämpft dabei in vorderster Front gegen die Brexit-Befürworter, die in den Umfragen fast gleichauf mit den Gegnern sind. STANDARD: Alle Studien zeigen, wie schädlich ein EU-Austritt für Großbritannien wäre. Warum sind die Brexit-Argumente dennoch so populär? Rifkind: Das ist ja nicht nur eine Debatte bei den Konservativen und in Großbritannien. Auch in Kontinentaleuropa wird über die Zukunft der EU diskutiert. Lange Zeit hieß es, es muss immer mehr Integration geben, dann sprach man vom Europa der zwei Geschwindigkeiten. Das heißt, einige Länder würden später am Ziel ankommen, aber das Ziel sei das gleiche. Aber immer mehr Leute sehen, dass das nicht realistisch ist, dass manche Länder gewisse Bereiche integrieren wollen, andere aber nicht. Das ist keine Niederlage und kein Europa à la carte, sondern die einzige Union, die wirklich funktionieren kann. Ein Europa der 28 oder bald 30 kann nicht auf Uniformität aufbauen. Das ist die gleiche Entwicklung, die das Vereinigte Königreich durchgemacht hat, als Schottland und Wales viel mehr Autonomie erhalten haben. Wir müssen alle in Europa Diversität lernen. STANDARD: Wovon wird der Ausgang des Referendums letztlich abhängen? Rifkind: Die britische Bevölkerung ist konservativ, mit kleinem k. Ginge es jetzt um den Beitritt zur EU, dann wäre das Ergebnis unsicher. Aber die Briten kennen die EU und ihre historische Bedeutung; sie wollen nichts riskieren. Aber sie wollen auch ihre nationale Souveränität bewahren. STANDARD: Trägt der Deal, den Premier David Cameron mit der EU geschlossen hat, dazu bei? Rifkind: Er hat geholfen. Das Wichtigste dabei war, dass klargestellt wurde, dass die immer engere Union, dass Integration nicht immer das Ziel sein kann. Es muss der Sicherheit, dem Wohlstand oder der Lebensqualität nützen. Bei Themen wie Umweltschutz, Klimawandel und einer gemeinsamen Außenpolitik sind auch wir dabei, bei anderen Themen aber nicht. STANDARD: Können Zufälligkeiten wie Camerons Panama-Affäre den Ausschlag für den Brexit geben? Rifkind: Ich glaube nicht. Es ist nicht so wie beim Referendum in den Niederlanden, wo nicht über den Vertrag mit der Ukraine abgestimmt wurde, sondern über die EU an sich oder die eigene Regierung. Die Frage am 23. Juni ist sehr klar, sie verlangt eine Entscheidung – gehen oder bleiben. Schauen wir uns das schottische Unabhängigkeitsreferendum an: Da ging es um so viel, und die Wahlbeteiligung stieg auf 85 Prozent. Bei der EU-Abstimmung wird es nicht ganz so sein, aber ähnlich. STANDARD: Und wird Großbritannien die Entwicklung der EU wirklich mitbestimmen können, wenn es drinnenbleibt? Rifkind: Wir wollen das, aber anders als bisher. Wenn andere Staaten mehr Integration anstreben, müssen wir derzeit ein Veto einlegen oder aber eine Ausnahmeregelung aushandeln. Beides schafft böses Blut. Wir wollen einfach das Recht haben, nicht mitzumachen. Das wäre die reife, die erwachsene Lösung. STANDARD: Ein Bereich, wo die EU-Kommission mehr Gemeinsamkeit verlangt, ist die Asylpolitik. Kann London dem zustimmen? Rifkind: Das hängt mit der Frage zusammen, ob die Außengrenzen gesichert werden können. Da wir daran zweifeln, sind wir auch nicht Teil von Schengen. Wenn es um die syrischen Flüchtlinge geht, nehmen wir 20.000 direkt aus den Flüchtlingslagern und geben sehr viel Geld aus, damit die Flüchtlinge in den Nachbarländern menschenwürdig leben können. Es ist viel besser, wenn die meisten in der Region bleiben und nicht in Europa Wurzeln schlagen, damit sie nach Ende des Konflikts nach Syrien zurückkehren. Denn sie werden dann dringend gebraucht werden. | 2International
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Smartphone überzeugt mit guter Kamera und hochauflösendem Display – die Software nicht. Windows 10 Mobile stellt nach Windows Phone 7 und Windows Phone 8 bereits den dritten Kurswechsel von Microsofts Smartphone-Bemühungen in nur wenigen Jahren dar. Nennenswerte Erfolge blieben dem Konzern trotz seiner Marktführerschaft am PC-Markt aber verwehrt. Wie bringt man die Kunden also gerade jetzt zur eigenen Plattform? Durch ausgeklügelte Geräte, gut durchdachte Funktionen und ausgereifte Software zu einem angemessenen Preis. Das Lumia 950, das neue Flaggschiff-Smartphone mit Windows 10 Mobile, verfehlt diese Ziele aber weitgehend. Das Lumia 950 ist das erste Smartphone von Microsoft, das mit dem neuen Windows 10 Mobile ausgeliefert wird. Es ist gleich in zwei Ausführungen erhältlich: Das Lumia 950 besitzt einen 5,2-Bildschirm und einen Snapdragon 808 Hexa-Core-Prozessor, das Lumia 950 XL bietet – falls es ein bisserl mehr sein darf – ein 5,7-Display und den Octa-Core-Prozessor Snapdragon 810. Beide Modelle verfügen über 32 GB Speicherplatz, der sich über eine MicroSD-Karte erweitern lässt, und 3 GB RAM. Die Display-Auflösung beträgt jeweils 1.440 x 2.560 Pixel. Bei unserem Testgerät handelte es sich um das kleinere Lumia 950, das mit seinem 5,2-Bildschirm aber eigentlich schon eher zu den Großen unter den Smartphones zählt. Das AMOLED-Display ist dabei einer der großen Pluspunkte des neuen Lumia-Smartphones. Die hohe QHD-Auflösung sorgt mit einer Pixeldichte von 564 ppi für eine besonders scharfe Darstellung der Bildschirminhalte, die Farben sind lebendig aber nicht unnatürlich und die Schwarzwerte dank OLED-Technologie hervorragend. Mit anderen Worten: Am Display gibt es kaum etwas auszusetzen. Beim Design gibt sich das Lumia 950 deutlich dezenter als sein Vorgänger, der noch in knalligen Orange- und Grüntönen erhältlich war. Das neue Modell wird nur in den klassischen Ausführungen Schwarz und Weiß angeboten – vielleicht auch ein Eingeständnis an die zunehmende Ausrichtung auf den Business-Bereich. Nichts geändert hat sich am Material, Microsoft setzt auch bei seinen Flaggschiff-Modellen weiterhin auf eine Kunststoff-Rückseite. Das ist besonders in Anbetracht des Preises und der Konkurrenz, die bei Top-Modellen auf hochwertigere Materialien setzt, ärgerlich. Verbesserung gibt es bei Gewicht und Abmessungen. Während das Lumia 930 aus dem letzten Jahr mit 167 g und einer Gehäusedicke von 9,8 mm noch ein wahrer Brocken ist, gibt sich das Lumia 950 auch in diesem Bereich dezenter. 150 g bringt das neue Windows-Flaggschiff auf die Waage und ist nur noch 8,2 mm dünn. Das Lumia 950 XL wiegt 165 g bei einer Gehäusedicke von 8,1 mm. Die kapazitiven Buttons des Lumia 930 – Zurück-, Windows- und Suchen-Taste – weichen beim Lumia 950 einblendbaren On-Screen-Tasten, die somit Teil des Displays sind. Als Prozessor kommt beim Lumia 950, wie bereits erwähnt, der Snapdragon 808 zum Einsatz. Der Chip verfügt zwar über ausreichend Performance für das generell recht ressourcenschonende Windows 10 Mobile, mit den pfeilschnellen Prozessoren aktueller Konkurrenzgeräte kann er aber nicht mithalten. Im Cross-Plattform-Benchmark Basemark OS II erreicht das neue Lumia in unseren Tests einen Wert von durchschnittlich 1.300 Punkten. Das sind zwar mehr als die 1.032 Punkte des Lumia 930, Galaxy S6 und iPhone 6s ziehen mit rund 1.800 bzw. 2.300 Punkten aber deutlich vorbei. Als Grafikchip verwendet der Snapdragon 808 eine Adreno-418-GPU. Auch diese bleibt deutlich hinter der Performance aktueller Konkurrenz-Hardware. Im Grafik-Benchmark Basemark X 1.1 erreicht das Lumia 950 durchschnittlich 24.700 Punkte. Das Samsung Galaxy S6 kommt auf gut 34.000 Zähler, das letztjährige iPhone 6 auf 31.000 Punkte – zum iPhone 6s sind keine Ergebnisse verfügbar. Zusammenfassend ist auch hier zu sagen: Gerade im Vergleich zur Konkurrenz und der Preisgestaltung des Lumia 950 ist die Performance etwas enttäuschend. Die Akkulaufzeit des Lumia 950 blieb in unseren Tests auf einem durchschnittlichen Niveau. Das Smartphone sollte seinen Nutzer in der Regel ohne Probleme durch den Tag begleiten, über Nacht verlangt es dann aber nach der Steckdose. Über die abnehmbare Rückseite des Lumia 950 lässt sich der Akku übrigens problemlos wechseln. Unerklärlicherweise erhitzte sich das Gerät jedoch in manchen Situationen – darunter auch im Standby. Bei einem Ladevorgang über Nacht erwärmte sich das Smartphone ebenfalls sehr stark und war trotz stundenlangem Laden nur zu 60 Prozent voll. Mit leistungshungrigen Aufgaben scheint die Erwärmung, die gleichzeitig auch die Akkuprozente purzeln lässt, also nicht zu tun zu haben. Ein Blick in die Batterieoptionen verriet ebenfalls keine genaueren Details zum Übeltäter, auch ließ sich das Verhalten nicht bewusst provozieren. Es drängt sich daher die Vermutung auf, dass es sich um ein Fehlverhalten des noch recht jungen Windows 10 Mobile handelt, das hoffentlich – gemeinsam mit ein paar anderen Bugs – mit einem baldigen Update beseitigt wird. Eines der Hauptargumente für Lumia-Smartphones stellte und stellt auch hier wieder die Kamera dar. Das Lumia 950 weiß mit seiner 20-Megapixel-Kamera, mit der 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde und Full-HD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden können, zu überzeugen. Lediglich der Autofokus zeigte sich hin und wieder recht mürrisch und wollte nicht Scharfstellen, vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen. Die Bildqualität der Fotos, die durch ihre hohe Auflösung Möglichkeiten für Bildausschnitte bieten, tröstet darüber jedoch hinweg. An der Front befinden sich gleich drei Kameras. Bei einer davon handelt es sich um eine klassische Kamera für Selfies und Videotelefonie, die Fotos in 5 Megapixel schießt und Videos in Full-HD aufnimmt. Die übrigen beiden – recht gut versteckten – Kameras werden zur Entsperrung des Lumia 950 verwendet. Denn auch hier geht Microsoft einen anderen Weg als Apple, Samsung und weitere Smartphone-Hersteller, die zunehmend auf Fingerabdrucksensoren zur Geräte-Entsperrung setzen. Das Lumia 950 verwendet einen mit der Windows-Hello-Funktion gepaarten Iris-Scanner. Die Entsperrung funktionierte dabei im Test nur bedingt. In den meisten Situationen verlangt das Gerät, dass man näher heranrückt – was letztendlich zu einer unnatürlichen Positionierung des Smartphones vor dem Gesicht führt. Die Funktion hat sich damit als ein wenig unpraktikabel erwiesen und es lief darauf hinaus, dass trotz aktiviertem Iris-Scanner der PIN-Code ins Gerät getippt wurde – eigentlich ein Todesstoß für eine Funktion, die den Anmeldevorgang vereinfachen und beschleunigen soll. Es ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum Microsoft eine – zumindest in ihrer derzeitigen Form – eindeutig unterlegene Technologie verwendet, anstatt bei der Geräte-Entsperrung auf den mittlerweile in vielen Geräten etablierten Fingerabdrucksensor zu setzen. Vielleicht wird die Funktion aber noch verbessert, das deutet zumindest der Beta-Status von Windows Hello am Lumia 950 an. Microsoft sollte hier vor allem an einer deutlichen Verbesserung der Erkennungsrate arbeiten, ohne sich das Smartphone direkt vor das Gesicht halten zu müssen. Und wenn wir bereits beim Stichwort Beta sind, noch einige Worte zu Windows 10 Mobile. Das neue Smartphone-Betriebssystem von Microsoft hinterlässt an manchen Ecken und Enden noch einen etwas unfertigen Eindruck und man begegnet häufig Fehlern. Zu den nervigsten Problemen, die sich während der Testphase gezeigt haben, zählte die bereits erwähnte Erwärmung des Smartphones, aber auch Fehler im Edge-Browser. Dort blendete sich häufig eine Übersicht mit Suchvorschlägen ein, die sich erst nach einem Reload der Webseite schließen ließ. Die Kamera-App wies ebenfalls einen Fehler auf und ließ sich plötzlich grundlos nicht mehr öffnen – ein Neustart behob das Problem. Ein Bug der kuriosen Sorte führte dazu, dass das Lumia 950 sämtliche Apps im Landscape-Modus ausführte. Ein- und Ausschalten der Rotationssperre oder ein Neustart half nicht. Der Spuk war irgendwann genauso plötzlich wieder vorbei, wie er begonnen hatte. Wirklich verwunderlich sind die Fehler aber nicht – immerhin werkelt Microsoft noch an Windows 10 Mobile. Auf älteren Lumia-Geräten ist das System gar noch im Betastadium. Abgesehen von den Bugs ist Windows 10 Mobile aber wie sein Vorgänger ein recht solides Smartphone-Betriebssystem. Viele Alleinstellungsmerkmale oder besondere Funktionen, die das System von der iOS- und Android-Konkurrenz abheben, bietet Windows 10 Mobile aber nicht. Einzig sei hier Continuum zu nennen, das bei Anschluss des Smartphones an einen externen Monitor – wie Microsoft schreibt – eine Bedienung wie am PC ermöglicht. Notwendig dafür ist das um 109 Euro erhältliche Display-Dock, das HDMI-, DisplayPort- und USB-Anschlüsse bietet. Mit dem Display-Dock – oder offenbar auch anderen USB-C-Adaptern mit entsprechenden Anschlüssen – lassen sich Peripheriegeräte wie Bildschirm, Maus, Tastatur oder auch USB-Sticks mit dem Lumia 950 verbinden und schon hat man – so zumindest die Theorie – einen Mini-PC auf seinem Schreibtisch. Dieser Vorstellung muss jedoch gleich ein wenig der Wind aus den Segeln genommen werden: Windows 10 Mobile ist nicht Windows 10 für Computer und somit erhält man über Continuum auch kein echtes PC-Interface, keinen Desktop oder gar Desktop-Programme. Stattdessen ist man auf die Nutzung der mobilen Apps angewiesen, die dank der Universal Windows Platform (UWP) aber mit dem von Desktop-Geräten bekannten Interface dargestellt werden – in bis zu 1080p und nur in Vollbild. Einfach auf den großen Bildschirm aufgeblasen werden die Apps also nicht. Als Startmenü kommt in der Continuum-Oberfläche einfach der Startbildschirm des Lumia 950 zum Einsatz. Das Smartphone selbst kann währenddessen als Trackpad verwendet werden, aber es können separat von der Continuum-Ansicht auch Apps am Gerät aufgerufen werden. Klingt alles ganz spannend? Ist es grundsätzlich auch, wäre da nicht das für Windows-Geräte inzwischen typische App-Problem. Denn im Continuum-Modus können nur jene Apps ausgeführt werden, die für die UWP angepasst sind. Und das sind offenbar noch wenige. Von den insgesamt 92 am Gerät installierten Apps aus den verschiedensten Kategorien sind neben den meisten Microsoft-Programmen lediglich zwei Apps in Continuum verfügbar – die Betaversionen von Facebook und 1Password. Sämtliche anderen installierten Drittanbieter-Programme wurden noch nicht angepasst. Auch sonst sieht es beim App-Angebot noch sehr mau aus. Nennenswerte Verbesserungen sind – trotz der Bemühungen von Microsoft, Entwicklern mit Windows 10 eine interessante Plattform zu bieten – bisher nicht festzustellen. Ganz im Gegenteil: Es gibt sogar noch störende Einschnitte im Vergleich zu Windows Phone 8.1. So ist das Gratis-Navi HERE Drive+, lange Zeit ein Aushängeschild der Lumia-Geräte, unter Windows 10 Mobile nicht mehr verfügbar. Stattdessen muss man sich mit der Karten-App von Microsoft begnügen, die noch deutlich verbesserungswürdig ist. Das Lumia 950 ist bei A1 und T-Mobile samt Mobilfunkvertrag ab 0 Euro erhältlich. Im freien Handel gibt es das Smartphone auch als Dual-SIM-Variante, der UVP beträgt 599 Euro. Das Lumia 950 XL ist hingegen nur bei T-Mobile mit Mobilfunkvertrag erhältlich, die Preise beginnen bei diesem Modell bei 240 Euro. Auch das Lumia 950 XL ist ohne Vertrag als Dual-SIM-Variante erhältlich und kostet 699 Euro. Mit dem Lumia 950 liefert Microsoft das erste Geräte mit Windows 10 Mobile aus. Um die erhoffte Rettung für die von vielen Nutzern unbeachtete Smartphone-Plattform handelt es sich aber nicht. Microsoft verlangt für sein neues Flaggschiff einen Premium-Preis, der sich in etwa auf dem Niveau von Konkurrenz-Geräten befindet, bleibt mit dem Lumia 950 in den Punkten Performance, Funktionen, Verarbeitung und Software-Qualität aber teilweise deutlich hinter anderen Premium-Smartphones. Wem kann man das Lumia 950 also empfehlen? Eine gar nicht so leicht zu beantwortende Frage. Neben dem Business-Bereich, für den besonders auch Funktionen wie Continuum interessant sein könnten, und Nutzern, die bereits Windows-Smartphones verwenden, dürfte der potentielle Käuferkreis recht überschaubar sein. Am ehesten ließe er sich wohl mit Kamera-Enthusiasten, die etwas Neues ausprobieren möchten und die ein kleineres App-Angebot nicht abschreckt umschreiben. Wirklich in Schwung bringen wird das Lumia 950 die Smartphone-Bemühungen von Microsoft aber kaum. (Martin Wendel, 20.12.2015) Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Das Testgerät wurde von Microsoft zur Verfügung gestellt. | 0Web
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Unternehmer stand an der Spitze von Italiens größtem Baukonzern Salini Impregilo. Rom – Der italienische Baulöwe Claudio Salini, Eigentümer und CEO der italienischen Baugruppe ICS Grandi Lavori Spa, ist am Sonntagabend bei einem Autounfall in Rom tödlich verunglückt. Der 46-jährige Unternehmer saß am Steuer seines Porsche, als er die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und gegen einen Baum prallte. Salini wurde ins Spital eingeliefert, erlag jedoch seinen schweren Verletzungen, berichteten italienische Medien. Salini gehörte zu einer Bauunternehmerdynastie, die unter anderem Italiens größten Baukonzern, die Gruppe Salini Impregilo, besitzt. 2013 hatte die Familie Salini den Konkurrenten Impregilo geschluckt. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist die Projektierung und Bauausführung von großen Infrastrukturprojekten wie unter anderem Staudämmen, Wasserkraftwerken, Flughäfen, Straßen und Autobahnen. Der Konzern ist Partner der Strabag bei der Errichtung von Losen des Brennerbasistunnels. Salini Impregilo unterhält Produktionsstätten und Niederlassungen in 50 Ländern. 85 Prozent des Firmenumsatzes werden im Ausland generiert. Im ersten Halbjahr 2015 hat Salini Impregilo einen Umsatz von 1,197 Milliarden Euro gemeldet. | 3Wirtschaft
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Regierungschefin: EU soll sich nicht in internen Konflikt einmischen. Warschau/Straßburg – Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo hat die Entschließung des Europaparlaments in Straßburg als Angriff auf den polnischen Staat bezeichnet. Die EU solle sich besser mit ihren aktuellen ernsthaften Krisen beschäftigen und sich nicht in einen internen politischen Konflikt einmischen, sagte Szydlo am Mittwochabend im polnischen Fernsehen. Die Demokratie in Polen sei nicht in Gefahr. Zuvor hatte sich das Europaparlament ernsthaft besorgt über das Vorgehen der polnischen Regierung gegen das Verfassungsgericht des Landes gezeigt. Die Abgeordneten sprachen am Mittwoch in einer mit großer Mehrheit verabschiedeten Entschließung von einer effektiven Lähmung des Gerichts und warnten vor einer Gefahr für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Die polnische Regierung müsse unverzüglich die Entscheidungen des Verfassungsgerichts beachten, forderte das EU-Parlament. Polen steckt in einer politischen Krise, seitdem das von der rechtskonservativen Regierungspartei PiS beherrschte Parlament im vergangenen Dezember im Eilverfahren und gegen den Widerstand der Opposition Maßnahmen verabschiedet hatte, mit denen das Verfassungsgericht erheblich geschwächt wird. Die amtierende niederländische EU-Ratspräsidentschaft leitete wegen der Schwächung des Verfassungsgerichts und anderer umstrittener Gesetze bereits ein Verfahren zur Prüfung der Rechtsstaatlichkeit in Polen ein. Dies ist eine Premiere in der Geschichte der Europäischen Union. | 2International
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John Waynes Tochter: Vater würde Trump unterstützen – Sohn Ethan Wayne distanziert sich umgehend von seiner Schwester. Washington – Der umstrittene republikanische US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump hat nun auch einen Keil in die Familie der Schauspiellegende John Wayne getrieben. Aissa Wayne, Tochter des Westernhelden, versicherte Trump bei einem gemeinsamen Auftritt vollmundig die Unterstützung der ganzen Familie – und bezog dabei auch ihren 1979 verstorbenen Vater mit ein. Ihr Bruder Ethan Wayne stellte daraufhin umgehend im Namen der Familie klar, dass es keine geschlossene Unterstützung für Trump gebe. Aissa war am Dienstag bei einem Trump-Auftritt im John-Wayne-Museum in Iowa vorgeprescht: Wir brauchen jemanden wie Mister Trump mit Führungsqualitäten und Mut. Und ich sage euch was: Wenn John Wayne noch unter uns wäre, würde er an meiner Stelle genau hier stehen. Trump nahm den Ball dankbar auf: Die Rückendeckung von John Wayne und seiner Familie bedeutet viel. Es bedeutet diese Stärke, die man nicht sieht. Der Konter von Waynes Sohn Ethan kam rasch und knapp: Niemand kann für John Wayne sprechen, und weder die Familie noch die Stiftung unterstützen Kandidaten in seinem Namen, erklärte er. John Wayne wird als einer der wichtigsten US-Schauspieler des 20. Jahrhunderts angesehen, er starb 1979 im Alter von 72 Jahren. Seine konservativen Einstellungen tat er gern öffentlich kund: Er war ein leidenschaftlicher Unterstützer des republikanischen Präsidenten Richard Nixon (1969–1974). | 2International
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Nach monatelangem Stillstand nehmen die Verhandlungen um die Zukunft des Donbass Fahrt auf. Moskau – Ruhe herrscht in der Donbass-Region auch nach dem im Herbst ausgehandelten Waffenstillstand – dem fünften seit Beginn der Kämpfe – nicht. Nach Angaben Kiews haben die Rebellen die Feuerpause allein von Sonntag auf Montag 48-mal gebrochen. Die Separatisten wiederum berichteten, Regierungstruppen hätten die Ortschaften Kominternowo und Sewerny unter Beschuss genommen und dabei einen Zivilisten verletzt. Als Erfolg gilt, dass die schweren Waffen schweigen. Die Gefechte werden weitgehend mit Handfeuerwaffen geführt. Doch der Friedensprozess schleppt sich dahin. Öffentlichkeit und Medien – in Atem gehalten durch die Syrien-Krise – haben den Konflikt in der Ostukraine weitgehend ausgeblendet, die beteiligten Akteure zeigten sich bisher mit dem Zustand eines eingefrorenen Konflikts nach dem Vorbild Transnistriens in der GUS-Republik Moldau zufrieden. Weder die Verfassungsreform in der Ukraine noch die nach ukrainischem Gesetz vereinbarten Wahlen in den abtrünnigen Volksrepubliken oder die Rückführung der Grenze unter Kiewer Kontrolle sind bisher vom Fleck gekommen. Doch nun kommt von höchster Ebene aus Bewegung in die Sache: Ende Dezember hat Russland Boris Gryslow zum neuen offiziellen Vertreter in der Ukraine-Kontaktgruppe bestellt, womit das Thema, das bisher auf der unteren Diplomatenebene angesiedelt war, in Moskau auf ein neues Niveau angehoben wurde. Gryslow, einst Innenminister und Duma-Chef, gilt als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin. Bekannt für seinen legendären Ausspruch Das Parlament ist kein Ort für Diskussionen, sieht Gryslow zumindest in Minsk einen angemessenen Ort für Debatten und Verhandlungen. Zum Minsker Abkommen gebe es keine Alternative, sagte er, und tatsächlich hat er den Prozess selbst durch ein zunächst geheimgehaltenes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko wieder angeschoben. In einem Interview versicherte Gryslow nun, dass die Gespräche kurz vor einem Durchbruch stünden. Wir können jetzt deutlich vorankommen bei der Realisierung des Minsker Abkommens, sagte er der russischen Tageszeitung Kommersant. Es gebe nicht nur bei der Minenräumung und der Lösung humanitärer Fragen Fortschritte, sondern auch Annäherung bei den schwierigen politischen Fragen. Flankiert werden die Verhandlungen in Minsk zudem durch direkte Verhandlungen zwischen Washington und Moskau – die sich beide offiziell im Konflikt um das Donbass-Gebiet als Beobachter bezeichnen. In der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad kamen nun in der Ortschaft Pionerski, dem ehemaligen Neukuhren, der langjährige Kreml-Chefideologe Wladislaw Surkow und die für Europa zuständige US-Staatssekretärin Victoria Nuland zu einem Treffen zusammen. Dabei konnten sich beide Seiten offenbar auf einen Kompromiss einigen, mit dem sich vor allem Moskau zufrieden zeigte. Surkow jedenfalls lobte die Gespräche als sehr konstruktiv. Vereinbart wurde, mehr Druck auf die jeweiligen Schützlinge auszuüben, um den ins Stocken geratenen Verhandlungsprozess wieder in Bewegung zu setzen. Russland kann sich davon auch wirtschaftliche Dividenden erhoffen. Immerhin sind die Sanktionen gegen das Land an die Umsetzung des Minsker Prozesses geknüpft. Der Koordinator der Sanktionspolitik im US-Außenministerium, Daniel Fried, machte Moskau zumindest Hoffnung, dass die mit der Ostukraine-Krise verbundenen Restriktionen bis Jahresende fallen könnten. Nach Expertenschätzungen haben die Sanktionen Russland bisher bis zu 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gekostet. | 2International
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Das Unternehmen hofft auf die zweite Jahreshälfte, die Investoren teilen den Optimismus nicht. Berlin/Wien – Die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin, Mutter der österreichischen Airline Niki, ist auf ihrem Sanierungskurs im zweiten Quartal erneut in die roten Zahlen geflogen. Unterm Strich stand ein Quartalsverlust von 37,5 Mio. Euro, nach einem kleinen Gewinn von 8,6 Mio. ein Jahr zuvor. Im Halbjahresvergleich wuchs das Minus hingegen auf 248 Mio. Euro (1-6/2014: -201 Mio. Euro). Air-Berlin-Chef Stefan Pichler, der das Unternehmen seit Februar führt, machte Hoffnung auf eine Besserung in der zweiten Jahreshälfte. Investoren teilten den Optimismus des Konzernchefs aber nicht. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz sackten Air-Berlin-Titel Mittwochabend nach der Bekanntgabe der Ergebnisse um mehr als 6 Prozent ab. Am Vormittag nach Börseneröffnung lag die Aktie 3,57 Prozent im Minus. Pichler hat ein weiteres Sanierungsprogramm aufgelegt, mit dem operativ 2016 der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingen soll. Air Berlin steckt wegen eines übereilten Expansionskurses tief in der Krise. Den angekündigten Umbau des Geschäftsmodells will der Manager im vierten Quartal angehen. In einer Investorenpräsentation vom Donnerstag hieß es, dass bis September die Überprüfung der Netzwerk-Strategie abgeschlossen sein soll. Bis zum 1. Quartal 2016 geht es um die Neuausrichtung der Kostenstruktur. Damit verbunden: Ein Rückzug aus nicht-strategischen Märkten. Air Berlin hält sich seit geraumer Zeit nur dank millionenschwerer Finanzspritzen ihrer arabischen Großaktionärin Etihad in der Luft. Nach Pichlers bisherigen Aussagen steht Air Berlin eine weitere Schrumpfung bevor. Bereits sein aus Österreich stammender Vorgänger Wolfgang Prock-Schauer hatte Flotte und Flugangebot zusammengestrichen. Im zweiten Quartal 2015 sank daher auch der Umsatz um 7 Prozent auf knapp 1,1 Mrd. Euro. Der operative Verlust (Ebit) wuchs jedoch von 6,8 Millionen auf fast 16 Millionen Euro, auch weil Air Berlin ein Jahr zuvor vom Pilotenstreik bei der Lufthansa und einer späteren Lage der Osterferien profitiert hatte. Das billige Kerosin half Air Berlin zuletzt kaum. Die Vorteile seien durch Preissicherungsgeschäfte und den starken US-Dollar wieder aufgehoben worden, hieß es. Insgesamt fiel Air Berlins operativer Verlust im ersten Halbjahr mit 176 Millionen Euro um 7 Prozent geringer aus als in der ersten Jahreshälfte 2014. In den vergangenen sieben Geschäftsjahren flog die Gesellschaft nur einmal einen Konzerngewinn ein. Auch eine Reihe von Wechseln an der Unternehmensspitze änderte nichts an der Misere. Etihad kaufte 2011 knapp 30 Prozent der Aktien und hält die Berliner seither mit Finanzspritzen in der Luft. Mit dem seit 1. Jänner 2015 geltenden Niki-Kollektivvertrag wurde das bis dahin über eine Wiener Leiharbeitsfirma beschäftigte Niki-Personal angestellt. In der Bilanz der Air-Berlin-Gruppe hat sich dies, wie aus dem jetzigen Halbjahresbericht hervorgeht, in höheren Personalkosten niedergeschlagen. | 3Wirtschaft
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IS-Jihadisten setzen sprengstoffbeladene Kettenfahrzeuge ein - USA liefern schwedisches Panzersystem. Bei der Eroberung der irakischen Stadt Ramadi Ende Mai hat die Jihadistengruppe IS (Islamischer Staat) eine neue Waffe eingesetzt. Die Aufständischen beluden Panzerfahrzeuge, die sie von der flüchtenden irakischen Armee erbeutet hatten, mit Sprengstoff und setzten die von Selbstmordattentätern gesteuerten Fahrzeuge ein, um Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Laut Angaben des US-Außenministeriums kamen beim Angriff auf Ramadi bis zu 30 sprengstoffbeladene Fahrzeuge zum Einsatz, zehn Explosionen waren mindestens so stark wie die der LKW-Bombe, mit der Oklahoma-Attentäter Timothy McVeigh 1995 insgesamt 168 Menschen tötete. Dem Fahrer einer Panzerbombe, der am Montag eine Polizeistation nahe der Stadt Samarra angriff, gelang es, zwei vor dem Tor geparkte Humvee-Geländewagen beiseite zu schieben, bevor er sein Fahrzeug zur Explosion brachte. Bei dem Angriff starben mindestens 40 irakische Soldaten. Die USA kündigten darauf an, zusätzliche Panzerabwehrraketen zu liefern. Insgesamt 2.000 AT4-Systeme des schwedischen Herstellers Saab sind bereits im Irak eingetroffen. Tausend davon wurden laut CNN an irakische Regierungstruppen übergeben. Die seit 1987 erhältliche Panzerabwehrwaffe wird von zahlreichen Armeen weltweit eingesetzt. Sie kann auch aus beengten Räumlichkeiten wie Bunkern abgefeuert werden, ohne den Schützen zu gefährden. Dadurch eignet sie sich besonders für den Kampf in bebauten Gebieten. Außerdem haben die Iraker russische Kornet-Panzerabwehrraketen beschafft. Mit diesen soll es der Besatzung eines Armeestützpunktes im 50 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Al-Shiha am Samstag gelungen sein, insgesamt acht Selbstmordangriffe abzuwehren. Am Mittwoch gelang es Mitgliedern der US-geführten Koalition, eine Fabrik, in der IS-Jihadisten Fahrzeuge für den Einsatz als rollende Bomben modifizierten, durch Luftangriffe zu zerstören. Laut einem Oberst der irakischen Armee war die Anlage in der Nähe der nordirakischen Stadt Hawijah die größte ihrer Art. Die Explosionen waren laut AFP noch im 55 Kilometer entfernten Kirkuk zu hören. Bei dem Angriff wurden laut Spitalsangaben über 70 Personen getötet. Aftermath of airstrikes on one of the biggest car bomb factories in #Iraq, in the Daish stronghold of Hawijah. pic.twitter.com/RT6jlS7Hsm US-Verteidigungsminister Ashton Carter übte indes wegen der Niederlage in der irakischen Provinz Anbar heftige Kritik an der irakischen Armee. Er wies im Fernsehsender CNN darauf hin, beim Kampf um Ramadi seien die Iraker der IS-Miliz zahlenmäßig weit überlegen gewesen. Die irakischen Truppen haben einfach keinen Willen zum Kampf gezeigt, monierte er. | 2International
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Der Agenturkomplex Hochegger/Valora wird abgearbeitet. Wien – Eine Art Restlverwertung steht bei der Abarbeitung der Telekom-Korruptionsaffäre an. Die großen Verfahren Telekom I bis V sind im Wesentlichen abgearbeitet oder im Instanzenzug, nun könnte es Verkehrsminister und Nationalratsabgeordnete der damaligen Zeit erwischen. Die Ermittlungen seien abgeschlossen, der Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft im Ministerium vorliegend, berichtete das Ö1-Mittagsjournal. Im Zentrum steht der Agenturkomplex Hochegger/Valora, über den in Summe gut zehn Millionen Euro der Telekom Austria (TA) als Provisionen und/oder Beratungshonorare verteilt wurden – über Scheingeschäfte, wie die Staatsanwaltschaft argwöhnt. An Ex-Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ/BZÖ) sollen nach seinem Ausscheiden aus der Politik 268.000 Euro geflossen sein. Ein Teil der Mittel soll der Bezahlung der Sekretärin gedient haben, der Rest (139.200 Euro) an Gorbach gegangen sein. Telekom-Kronzeuge Gernot Schieszler stellte die Zahlung in Zusammenhang mit der vom früheren Minister zugunsten der Telekom geänderten Universaldienstverordnung. Gorbach hat die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen. Bedacht wurden auch die Christgewerkschafter im TA-Betriebsrat. Ihre Aktivitäten wurden vom TA-Festnetzteil mit 138.000 Euro gesponsert. Die Beratungsleistung des Nationalratsabgeordneten und SPÖ-Telekomsprechers Kurt G. soll mit 120.000 Euro honoriert worden sein. Ex-Verkehrsminister Matthias Reichhold (FPÖ), der Involvierung stets vehement bestritten hatte, soll ebenfalls mündliche Verträge mit Valora gehabt haben. | 3Wirtschaft
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Nach Blatter-Rücktritt: Ein neues Vergabeverfahren für Katar wäre für den Sportminister aber "wünschenswert". Wien - Gefragt ist lückenlose Aufklärung und Transparenz. Korruption hat im Sport keinen Platz. Das Einleitungsstatement, mit dem Sportminister Gerald Klug (SPÖ) am Dienstagnachmittag ein Hintergrundgespräch anlässlich der jüngsten Vorkommnisse beim Weltfußballverband Fifa eröffnete, wäre auch wenige Stunden später nicht anders ausgefallen. Schließlich ist mit dem angekündigten Rücktritt von Fifa-Präsident Joseph Blatter längst nicht alles erledigt. Sowohl die verwichene WM in Brasilien, als auch die kommenden Endrunden in Russland und Katar können gar nicht oft genug thematisiert werden. Für Brasilien tat dies auf Klugs Einladung Ute Mayerhofer, Vertreterin von Nosso Jogo, einer im Vorfeld der WM geründeten Initiative für globales Fair Play. Brasilien 2014 war die teuerste Fußball-WM aller bisherigen Zeiten. Die Rechnung über mehr als 10,6 Milliarden Euro hatten zum größten Teil der Staat, hatten also die Brasilianer zu bezahlen, die Fifa, wie ihre Partner durch Anlassgesetzgebung von nahezu allen Abgaben befreit, kassierte mehr als vier Milliarden Euro – ebenfalls ein Rekord. Zurückgelassen hat sie eine Anzahl nicht weiter benötigter Stadien, deren Erhaltungskosten noch Generationen von Brasilianern zu tragen haben werden. Die Arenen in Manaus, Cuiabá, Natal und Brasilia sind jetzt schon Mahnmale der Megalomanie des internationalen Fußballs a la Fifa. Kein Vergleich zwischen Russland und Katar Schlimmer aber sind die Auswirkung der WM auf ärmere Bevölkerungsschichten. Bis zu 250.000 Menschen seien aufgrund der Neubauten und dem Ausbau der Infrastruktur zwangsumgesiedelt worden, sagte Mayerhofer. Im Zuge der Vertreibung gingen Arbeitsplätze, medizinische Versorgung und Bildungsmöglichkeiten verloren. Die WM leistete der Segregation, der Trennung von arm und reich im Land Vorschub. Eine Entwicklung, die sich, wenn auch auf eine bestimmte Region beschränkt, im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro fortsetzt. Bezüglich der kommenden Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Katar (2022) stehen abgesehen von ihrer Aufklärung harrenden Korruptionsvorwürfen das Leid der Arbeiter auf den WM-Baustellen im Vordergrund, wobei Marcus Strohmaier, der Internationale Sekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbunds, nach Lokalaugenscheinen die Situation in Russland und Katar nicht für vergleichbar hält. In Russland gehe es vorwiegend um die geringen Löhne, die den vorwiegend aus Zentralasien kommenden Arbeitern bezahlt werden. Sie betragen im Monatsmittel nur 50 Euro. Laut russischer Gewerkschaft sind auch die Arbeitsbedingungen inakzeptabel, analog zu den Zustände auf den Baustellen für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Staatschef Wladimir Putin schiebt die Verantwortung der Regierung zu. Befürchtung: 4000 Tote bis zur WM Eine ganz andere Kategorie, sagte Strohmaier, sind die Bedingungen, unter denen rund 500.000 Menschen, vorwiegend aus Nepal, Indien, Bangladesch und Pakistan für die Wüsten-WM in Katar arbeiten. Sie unterliegen zu einem Teil dem Kafala-System, einer Art Arbeitssklaverei. Arbeiter werden mit Versprechungen angeworben, gehen ihm Gastgeberland dann aber mit ihren Papiere auch ihrer Rechte verlustig. Vereinbarte Löhne werden nur zum Teil ausbezahlt. Dazu kommen katastrophale hygienische Zustände, winzige Unterkünfte, extreme Arbeitszeiten und mangelnde Versorgung. Bis 2013 sollen alleine 1300 nepalesische Arbeiter gestorben sein, viele an Herzstillstand in Folge extremer Dehydrierung. Im Schnitt sterben nach Angaben von Gewerkschafter Strohmaier Monat für Monat 45 Arbeiter auf WM-Baustellen. Geht es so weiter, sind es bis zum Anpfiff dieser WM 4000 Tote. Sanfter Druck der Fifa führte bisher nur zu marginalen Verbesserungen. Katar verweist auf die Zuständigkeit der engagierten Baukonzerne, kontrolliert diese aber bisher nur auf dem Papier. Strohmaier setzt große Hoffnungen auf Projektausführende, es gebe auch tatsächlich vorbildliche Arbeitgeber, Strohmaier nennt die österreichische Porr. Klug nicht nach Baku Das Fazit des Gewerkschafters ist allerdings, dass die WM in Katar gar nicht erst stattfinden dürfe. Minister Gerald Klug schließt sich dem im Prinzip an. Für Katar wäre ein neues Vergabeverfahren wünschenswert. Eine WM in Russland abzuwenden, werde sich allerdings auch zeitlich nicht ausgehen. Möglichen Boykotten redet Klug wie gewohnt nicht das Wort. Sie träfe schließlich in der Regel die Falschen, nämlich die Sportlerinnen und Sportler. Die Frage der ethisch-moralischen Verantwortung seit intensiver als bisher zu stellen, es geht nicht nur darum, die Interessen der Rechteinhaber und Sponsoren zu befriedigen. Demokratie, Umweltschutz und Sicherheit sollten als Vergabekriterien im Vordergrund stehen. Klug lobte in diesem Zusammenhand das Internationale Olympische Komitee (IOC), das sich mit seiner Agenda 2020 in diese Richtung bewege. Für einen olympischen Event, an dem demnächst mehr als 180 Sportlerinnen und Sportler aus Österreich teilnehmen, kam der gute Vorsatz wohl zu spät. Für die am 12. Juni in Baku, anhebenden Europaspiele des Europäischen Olympischen Komitees. In Aserbaidschan fühlte sich auch eine Blatter’sche Fifa pudelwohl. Minister Klug wird übrigens nicht nach Baku reisen. | 4Sport
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Das großartige und irritierende Solo "Mahalli" der libanesischen Choreografin im Tanzquartier Wien. Wien – Tanz und Performance aus Nordafrika und dem Nahen Osten zeigt das Tanzquartier Wien seit Jahren. Diese Aufmerksamkeit für die zeitgenössische Choreografie des arabischen Raums verstärkte sich ab 2009 auf Initiative der ehemaligen TQW-Dramaturgin Sandra Noeth. Mit deren Fortgang im Vorjahr hat sie allerdings nachgelassen. Angesichts der politischen Entwicklungen nach den arabischen Aufständen und der aktuellen Flüchtlingsbewegungen wäre ein erneuter Fokus auf die Kunstschaffenden der betroffenen Länder kein Fehler. Diese Woche zumindest werden wieder einmal einige entsprechende Arbeiten gezeigt. Den Anfang machte am Mittwoch die Libanesin Danya Hammoud, und weiter geht es am Freitag und Samstag mit zwei Stücken, für die der Marokkaner Taoufiq Izeddiou zum einen mit Meryem Jazouli und zum anderen mit Elisabeth B. Tambwe kooperiert. Hammoud (34) wurde in den bis 1990 dauernden libanesischen Bürgerkrieg hineingeboren. Das und die darauffolgenden Zeiten der politischen Instabilität und Konflikte in dem Land, das nicht ganz die Fläche von Oberösterreich hat, sind Prägungen, die 2011 von der Choreografin zu dem Solo Mahalli verarbeitet wurden. Die kurze, prägnante Arbeit hat bereits eine ausgiebige Tour durch Europa hinter sich und ist erst jetzt in einem Studio des TQW angekommen. Besser spät als nie. Als Tänzerin im eigenen Stück fixiert Danya Hammoud das Publikum von Beginn an mit durchdringendem Blick. Und sie lässt es nur in wenigen Passagen aus den Augen, in denen sie ihm ostentativ den Rücken kehrt. In ihrem freizügig geschnittenen schwarzen Minikleid sieht sie aus, als wäre sie gerade auf dem Weg zu einer Party. Da steht eine normale junge Frau mit unbewegter Miene im Licht eines Scheinwerfers knapp vor den Stühlen der ersten Reihe. Der Raum ist von einem dunklen, gleichbleibenden Sound erfüllt. Langsam nur dreht sie sich zur Seite, dann um ihre eigene Achse. Ein Lächeln beginnt um ihre Lippen zu spielen, das immer künstlicher wird und schließlich abstirbt. Der beständige Druck, unter dem Hammoud aufgewachsen ist, der politische Wahn, der ihren Körper bestimmt, und die Unsicherheit in ihrem Leben zeigen sich in diesem Tanz nicht durch einen widerständigen Ausbruch. Denn alle Bewegungen, die sie ausführt, bleiben bis zum Äußersten beherrscht. Das übersetzt die Spannungen, über welche die Künstlerin reflektiert, in eine konzentrierte Dehnung der Zeit. Darin drückt sie sich zu Boden, nimmt eine sphinxhafte Pose an, aus der sie sich sinken lässt, während der Sound einer drückenden Stille weicht. Jede nun folgende Wendung, jedes Sichdurchstrecken und jedes Abspreizen ihrer Extremitäten wirkt wie das Aufspannen einer unauslöschlichen Traumatisierung. Zwischen dieser Darstellerin und ihrem überwiegend jungen europäischen Publikum liegen Welten. Hammoud illustriert nicht, gibt keine Erklärungen ab und verzichtet auf erlösendes Brückenbauen. Sie bietet weder Unterhaltung noch Didaktik. Vielmehr spiegelt sich in ihrem Blick etwas, das die Zuschauerinnen und Zuschauer angreift und erst ganz zum Schluss loslässt. Die Art dieser Eindringlichkeit bleibt im Unbestimmten. Dieses bleibt auch erhalten, wenn der Körper der Künstlerin in Wellenbewegungen gerät, wenn sie ihren Mund, zur Seite gewandt, zu einem stummen Schrei öffnet, und wenn sie ihren Schatten in den Bühnenhintergrund begleitet. Keinen Moment lang driftet die Tänzerin dabei – und das ist die eigentliche Größe an dieser irritierenden Arbeit – ins Pathetische ab. Bleibt zu hoffen, dass Danya Hammoud auch ihr neues Stück Il y a longtemps que je nai pas été aussi calme, an dem sie gerade während einer von Kulturkontakt unterstützten Residency am Tanzquartier gearbeitet hat, in Wien präsentieren wird. | 8Kultur
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Entwicklung von Salzburger Wissenschaftern mit Kollegen der Stanford-Universität. Salzburg/Stanford – Forschern der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg haben gemeinsam mit Wissenschaftern der Stanford-Universität (USA) ein neues Verfahren zur Züchtung von menschlichem Knochengewebe inklusive Knochenmark in einem Mäusekörper entwickelt. Das Verfahren erlaubt es, das Immunsystem – z.B die Entstehung von Leukämie – besser zu studieren und neue Therapieansätze zu entwickeln. Das Modell stellt die Bedingungen im Menschen nahezu real dar und erlaubt darüber hinaus wichtige Einblicke in die Mechanismen der Organregeneration durch Stammzellen, hieß es von Seiten der PMU. Dem österreichischen Forschungsteam gehören Dirk Strunk vom Institut für Klinische und Experimentelle Zelltherapie der PMU und Katharina Schallmoser von der Salzburger Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin an. Bei Versuchen in Graz und Salzburg hatten sie beobachtet, dass es durch Transplantation von Knochenstammzellen unter bestimmten Bedingungen möglich ist, menschliche Knochen inklusive Knochenmark in Versuchstieren zu kreieren. Aufbauend auf diesem in Österreich entwickelten Verfahren berichteten nun die Experten aus Salzburg und den USA – Andreas Reinisch, Ravi Majeti und weitere Mitarbeiter der Stanford Universität – in der Fachzeitschrift Nature Medicine erstmals über die neuartige Methode zur Transplantation von menschlichem Knochenmark im Tiermodell. In einem ersten Schritt wird aus Knochenstammzellen menschlicher Knochen in einer Maus gezüchtet, welcher als instruierende Stammzellnische dienen soll, hieß es. Anschließend wird menschliches Knochenmark in diese künstlich geschaffene, humanisierte Umgebung transplantiert. Das Modell erlaubt auch, die Bedingungen im Menschen nahezu real darzustellen. Es führt Angaben der Forscher zufolge nicht nur zu einem besseren Verständnis der Entwicklung des gesunden menschlichen Immunsystems, sondern erlaubt auch, beispielsweise die Entstehung von Leukämie besser zu studieren. Diese Beobachtungen ermöglichen auch die Erstellung vorhersagekräftiger Modelle für die Entstehung von gefährlichen Bluterkrankungen und deren mögliche Behandlung. So könnten beispielsweise durch Transplantation leukämischer Blutzellen neue, patientenspezifische Therapieansätze (Medikamente) zur Bekämpfung von Leukämien erprobt werden, noch bevor diese beim Menschen zum Einsatz kommen. Das Verfahren erlaubt zudem wichtige Einblicke in die Mechanismen der Organregeneration durch Stammzellen. Das sei ein großer Schritt voran in der Arbeit der Forschenden unter Leitung von Dirk Strunk am Institut für Klinische und Experimentelle Zelltherapie des Zentrums für Querschnitt- und Geweberegeneration (SCI-TReCS) an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg, wurde in der Aussendung betont. | 7Wissenschaft
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Ein guter Gesetzesentwurf mit Verbesserungsbedarf. Wien – Der Entwurf zum Crowdfunding-Gesetz ist wegweisend und sieht erhebliche Verbesserungen für alternative Finanzierungsformen vor. Für Plattformbetreiber, die vermittelnd zwischen Unternehmen und Anleger treten, sind jetzt klare regulatorische Rahmenbedingungen vorgesehen. So wird sichergestellt, dass sie über ein Mindestmaß an rechtlichen Kenntnissen verfügen, während es bei Pflichtverstößen eine Handhabe gibt, um sie aus dem Verkehr zu ziehen. Organisatorische und finanzielle Anforderungen werden nicht überspannt; der Gesetzgeber hat hier den richtigen Mittelweg gefunden. Für einige Verbesserungen ist aber noch Raum: So sieht das Gesetz vor, dass für bestimmte Genossenschaftsanteile, Genussrechte, stille Beteiligungen und Nachrangdarlehen ein Prospekt light ab einem Gesamtgegenwert von 1,5 Millionen Euro notwendig ist. Für Aktien und Anleihen ist hingegen ein solcher Prospekt ab einem Gesamtgegenwert von 250.000 Euro erforderlich. Begründet wird diese Differenzierung aber nicht. Viel konsistenter wäre es gewesen, für die Finanzinstrumente einheitliche Regeln vorzusehen. Es gibt kein größeres Schutzbedürfnis für Anleger bei Aktien und Anleihen, die ein aufwendigeres Informationsregime verlangen. Schließlich kann sich ein Kleinanleger unter diesen eher etwas vorstellen als etwa unter in der Praxis wenig verbreiteten Nachrangdarlehen, was zu einer unsachgemäßen Benachteiligung führt.(Roman Rericha, 31.5.2015) | 3Wirtschaft
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Das Natürliche wurde beim Bauen verdrängt, kritisiert ein Baubiologe – Die Politik setze kaum Impulse. Wenn wir wissen, dass Dinge falsch laufen, wieso machen wir dann so weiter und perfektionieren sie noch?, fragt Alfred Ruhdorfer. Der Baubiologe kritisiert die aktuelle Baukultur. Im oberen Mühlviertel will er nun zeigen, dass es auch anders geht: Berater, Planer, Produzenten und Handwerker haben sich zu dem Netzwerk Ecoforma zusammengeschlossen um gesundes Bauen und Wohnen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Ihr Ziel ist es, Bauten mit natürlichen und schadstoffreien Rohstoffen zu realisieren. Zudem sollen die Materialien so weit wie möglich regional bezogen werden, um die Wirtschaft zu stärken. 80 Prozent der Rohstoffe im Bau kommen in der Modellregion bereits aus der Umgebung. Den Land- und Forstwirten werden faire Preise für ihre Produkte gezahlt. Kreislaufwirtschaft gelingt nur, wenn keiner in der Kette unfair behandelt wird, sagt Ruhdorfer. Bei dem Modell der Kreislaufwirtschaft werden Rohstoffe langlebig eingesetzt und können recycelt werden. Mit dem Pilotprojekt soll gezeigt werden, was eine Region noch selbst leisten kann, sagt der Baubiologe. Das Mühlviertel eignet sich als Musterregion auch deshalb gut, weil es den höchsten Anteil an Bio-Landwirtschaft hat. Denn stoffliche Nutzung für das Bauen soll nicht umgesetzt werden, ohne die Ernährung mitzudenken, sagt Ruhdorfer: Es soll kein Mitbewerb sein: Stoffliche Nutzung und Ernährung soll gemeinsam entwickelt werden. Mit der richtigen Wahl des Ausgangsmaterials lassen sich viele Schadstoffe vermeiden. Praktisch sieht schadstofffreies Wohnen in der Modellregion so aus, dass viel mit Holz gebaut wird. Mit dem Böhmerwald und dem Bayrischen Wald ist Holz als Rohstoff im großen Maß vorhanden. Das Know-How der handwerklichen Umsetzung ist daher über Jahrhunderte entwickelt worden. Geleimt wird ebenfalls mit natürlichen Rohstoffen. Die Proteintechnik arbeitet mit tierischem und pflanzlichem Eiweiß. Die Außen-, Innenwände, Decken, Möbel und Steher wurden mit einem tierischen Proteinkleber verbunden. Dazu wird etwa Topfen mit H-Milch als Kleber eingesetzt. Das Protein wird in der Forschung auch als Brandschutzmittel getestet, sagt Ruhdorfer. Dazu wird mit Fachhochschulen und Universitäten zusammen gearbeitet. Wir sollten versuchen, uns stärker mit den richtigen Technologien auseinanderzusetzen, fordert Ruhdorfer. Die Strukturen sind jedoch völlig unbeweglich und reagieren auf dem Sektor fast gar nicht. Auch die Politik geht nicht in dem Maße voran, wie sie es sollte, sagt er. | 1Panorama
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Linken-Politiker Richter vermutet rechtsextremen Hintergrund. Berlin – Nach dem mutmaßlichen Sprengstoffanschlag auf das Auto eines deutschen Politikers der Linkspartei im sächsischen Freital haben Kriminaltechniker erste Ergebnisse vorgelegt: Demnach löste ein verbotener Böller die Detonation in dem geparkten Fahrzeug aus. Es handelt sich um ein pyrotechnisches Erzeugnis, das in Deutschland nicht zugelassen ist, sagte eine Sprecherin des Operativen Abwehrzentrums (OAZ) am Dienstag. Unbekannte hatten in der Nacht zum Montag eine Scheibe eingeschlagen und den Böller in das Innere des Autos von Kommunalpolitiker Michael Richter geworfen. Der Wagen wurde stark beschädigt, Scheiben zersplitterten, verletzt wurde niemand. Richter, der sich als Fraktionschef der Linken im Freitaler Stadtrat für Flüchtlinge einsetzt, vermutet einen rechtsextremen Hintergrund. Laut Polizei gibt es aber noch keine Hinweise auf die Täter. Ermittelt werde in alle Richtungen. Eine politisch motivierte Tat können wir aber nicht ausschließen, sagte die OAZ-Sprecherin – zumal es sich bei dem Betroffenen um einen aktiven Politiker handle. In Sachsen wurden Unterstützer von Asylbewerbern bereits in den vergangenen Monaten bedroht. Laut Innenministerium bearbeitet das OAZ seit Beginn des Jahres Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger in Zusammenhang mit der Flüchtlings- und Asylpolitik. Bisher gibt es in 23 Fällen mit 15 Amts- und Mandatsträgern Ermittlungen – unter anderem wegen Beleidigung, Bedrohung oder Sachbeschädigung. Und das sind nur Fälle, die zur Anzeige gebracht werden, sagte die OAZ-Sprecherin. Die Dunkelziffer sei vermutlich weitaus größer. Innenstaatssekretär Michael Wilhelm (CDU) verurteilte solche Angriffe: Sie sind Angriffe auf unseren Rechtsstaat und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. | 2International
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Nach Liquidationsbeschluss für alle drei Gesellschaften der Tiroler Lokalradio-Gruppe. Innsbruck – Ungewiss ist die Zukunft des Tiroler Lokalradios Welle 1. Nach APA-Informationen gibt es Liquidationsbeschlüsse für alle drei Gesellschaften der Tiroler Lokalradio-Gruppe: Lokalradio Innsbruck GmbH (Welle 1 Innsbruck), Radio Oberland GmbH (Welle 1 Oberland), Außerferner Medien GmbH (Welle 1 Außerfern). Hintergrund ist die schwierige wirtschaftliche Lage der Sendergruppe und auf dem Tiroler Radiomarkt. Welle 1-Geschäftsführer Andreas Gstrein zeigte sich auf APA-Anfrage dennoch optimistisch. Keines der Tiroler Privatradios läuft derzeit profitabel, sagte Gstrein. An ein Aus für die Welle 1-Sender mit Jahresende glaubt der Radio-Manager nicht. Voraussichtlich geht es weiter, so Gstrein. Demnach könnte es Veränderungen in der Eigentümerstruktur geben. Details zu potenziellen Käufern wollte er nicht nennen. Eine Entscheidung erwartet Gstrein in ein bis zwei Wochen. Die Welle 1-Lokalradios befinden sich derzeit im Eigentum privater Unternehmer. An Welle 1 Innsbruck ist auch die Tiroler Moser Holding (Tiroler Tageszeitung), die mit ihrem regionalen Life Radio größter privater Radioveranstalter in Tirol ist, mit rund 5 Prozent beteiligt. | 6Etat
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Nach dem Aufstieg der Uni Wien zu einer der weltbesten Hochschulen bis 1914 folgte ihr dramatischer Niedergang. Der war auch antisemitisch hausgemacht. Fast genau auf den Tag vor drei Jahren war es so weit: Am 5. Juni 2012 beschloss der Wiener Gemeinderat mit den Stimmen der SPÖ und der Grünen, den nach dem ehemaligen Bürgermeister Karl Lueger benannten Abschnitt der Ringstraße in Universitätsring umzubenennen. Die Initiative dafür war von der Uni Wien und renommierten Forschern wie Nobelpreisträger Eric Kandel ausgegangen: Es sei unangebracht, ausgerechnet mit diesem Abschnitt des Rings einen Antisemiten und Wissenschaftsfeind zu würdigen. Dr.-Karl-Lueger-Ring hieß der Abschnitt der Ringstraße, an den die Universität in den 1880er-Jahren übersiedelte, erst seit 1934. Zunächst stand das 1884 eröffnete Hauptgebäude am Franzensring, benannt nach Franz I. (1768-1835). Der Franzensring wiederum wurde nach dem Ende der Monarchie 1919 in Ring des 12. November, des Tages der Republikgründung 1918, umgetauft. Diese drei Anschriften der Uni Wien im 20. Jahrhundert stehen für drei unterschiedliche Phasen ihrer Geschichte: Auf den spektakulären Aufstieg und ihre Glanzzeit bis zum Ersten Weltkrieg (am Franzensring) folgte in der Ersten Republik eine erste Phase des Niedergangs. In den Jahrzehnten nach 1934 - also am Dr.-Karl- Lueger-Ring - folgte der Absturz in die Provinzialität. Hauptgrund dafür war, dass es nach dem Anschluss 1938 an der Uni Wien zur größten Vertreibungswelle kam, die je aus rassistischen und politischen Gründen an einer Hochschule in so kurzer Zeit vollstreckt wurde. Die Zerstörung wissenschaftlicher Exzellenz hatte dort aber bereits in den frühen 1920er-Jahren begonnen. Und sie war nicht nur den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen geschuldet, sondern auch antisemitisch hausgemacht. Nach dem Jahr 1945 wurde es lange nicht besser: Einige der Professoren, die schon in der Zwischenkriegszeit an der informellen Vertreibung von Forschern jüdischer Herkunft und/oder linker Gesinnung beteiligt gewesen waren, fanden sich an Schlüsselstellen wieder. Sie waren mitverantwortlich dafür, dass am Beginn der Zweiten Republik kaum jemand von den Vertriebenen zurückgeholt wurde und dass sich auch an der Uni Wien für gut zwei Jahrzehnte die bleierne katholische Reaktion breitmachen konnte. Am Beginn dieser kurzen Geschichte der Uni Wien steht allerdings ihre beste Zeit: In den Jahren zwischen der Eröffnung des Hauptgebäudes am Ring 1884 und dem Ersten Weltkrieg war die Alma Mater Rudolphina eine der international führenden Hochschulen: Die zweite Wiener Medizinische Schule war in dieser Zeit ebenso weltberühmt wie die der Nationalökonomie. Am Haus am (Franzens-)Ring lehrten Kapazitäten wie die Physiker Ludwig Boltzmann und Ernst Mach, der Geologe Eduard Suess oder Sigmund Freud - um nur einige zu nennen, die nicht nur ihre jeweiligen Disziplinen prägen sollten, sondern auch in die Gesellschaft hineinwirkten. Nicht nur aufgrund der wissenschaftlichen Leistungen hatte die Uni Wien einen hervorragenden Ruf auch in der Gesellschaft: Viele der Lehrkräfte waren um 1900 aktiv darum bemüht, Erkenntnisse an die breite Bevölkerung zu vermitteln - ein in diesem Ausmaß europaweit einzigartiges Unterfangen. Die Hochschule fungierte damit als aufklärerisches Bollwerk gegen das Schwarze Wien des christlichsozialen Bürgermeisters Karl Lueger. Umgekehrt konnte die Uni beeindruckende Millionensummen von privaten Wohltätern einwerben. Es gab also, anders als gerne behauptet, eine kurze Zeit in der Geschichte dieses Landes, in der nicht nur die Kultur, sondern auch die Wissenschaft hohe öffentliche Wertschätzung genoss. Im Laufe der Ersten Republik verkehrten sich die Verhältnisse: Wien wurde rot und die Universität zu einem Hort der Reaktion. Die Dauerkrise des zum Kleinstaat geschrumpften Österreich schlug auch auf die Wissenschaft durch und führte zu einer Radikalisierung des akademischen Antisemitismus: Ab Beginn der 1920er-Jahre erzeugten rechte und katholische Studierende und insbesondere Burschenschafter an der Uni Wien eine bürgerkriegsähnliche Atmosphäre für Studierende und Lehrende, die jüdischer Herkunft und/oder politisch links eingestellt waren. Angesichts dieser Ausschreitungen witzelte das Satireblatt Der Götz von Berlichingen über einen weiteren Adresswechsel der Uni Wien: Der Ring des 12. November soll auf besonderen Wunsch der Studenten abermals umbenannt werden. Der Magistrat der Stadt Wien hat sich für die Bezeichnung ,Schlagring entschieden. Das Ausmaß der Gewalt, das sich aus zeitgenössischen Zeitungsberichten rekonstruieren lässt, lässt aus heutiger Perspektive ebenso schaudern wie der frühe Vormarsch der Nationalsozialisten, die ab 1923 eine bestimmende Kraft in der Studentenschaft waren. Aufseiten der Lehrenden wurde ebenfalls eine antisemitische und antilinke Personalpolitik vollstreckt. An der Philosophischen Fakultät etwa zog eine braun-schwarze Professorenclique, die unter dem Decknamen Bärenhöhle operierte, universitätspolitisch die Fäden. Dieses geheime Netzwerk von knapp 20 Professoren hintertrieb spätestens ab 1923 erfolgreich Habilitationen jüdischer und/oder linker Forscher und sorgte dafür, dass mit wenigen Ausnahmen nur noch arische und politisch rechts stehende Professoren berufen wurden. Wissenschaftliche Qualität wurde zur Nebensache degradiert. Zu dieser Zeit beklagte der französische Philosoph Julien Benda in seinem hellsichtigen Buch La trahison des clercs einen Verrat der Intellektuellen. Ein beträchtlicher Teil der europäischen Intelligenz sei moralisch korrumpiert, hätte die Werte der Demokratie und der Gerechtigkeit verraten und sich stattdessen politischen Leidenschaften wie dem Klassenkampf, dem Nationalismus oder dem Rassismus verschrieben. Die kritischen Diagnosen Bendas von 1927 lassen sich auch zur Beschreibung der Zustände an der Universität Wien heranziehen, greifen aber für die hiesigen Verhältnisse ab Ende der 1920er-Jahre zu kurz. Die Uni Wien als Institution hat sich damals gegen die oft zitierten Anfänge nicht gewehrt, sondern ganz im Gegenteil wesentlich mit dazu beigetragen, dass es zu diesem vielleicht doch aufhaltsamen Aufstieg des Nationalsozialismus in Österreich kommen konnte. Spätestens mit dem Rektorat Wenzel Gleispachs im Studienjahr 1928/29 wurde die Universität Wien für mehrere Jahre zu einer Art Brutstätte für die NS- Bewegung in Österreich, mit der das christlichsoziale und nationalkatholische Lager jedenfalls in der Studentenvertretung bis zum Dezember 1932 gemeinsame Sache machte. Aufgrund dreister Machtdemonstrationen der Nazi-Studenten zerbrach dann Ende 1932 die Koalition zwischen Schwarz und Braun auf universitärem Boden. Dollfuß und Schuschnigg versuchten danach die Hoheit über die Hochschulen zurückzuerobern und relegierten sozialistische und nationalsozialistische Studierende. Bei den Lehrenden waren vor allem Nationalsozialisten betroffen, da Linke schon in den Jahren zuvor weggemobbt worden waren. Insgesamt kam es nach 1934 zu einer Kürzung von einem Viertel der Professuren - einer der tiefsten Einschnitte in den Lehrkörper der gesamten Geschichte der Uni Wien. 1934 wechselten die neuen Machthaber auch die Straßenschilder aus und machten aus jener Hälfte vom Ring des 12. November, der an der Uni vorbeiführte, den Dr.-Karl-Lueger-Ring. Diese Bezeichnung, die angesichts der universitären Zustände recht gut passte, wurde im Gegensatz zum Dr.-Ignaz-Seipel-Ring auch im Nationalsozialismus und nach 1945 beibehalten. 2012 erfolgte dann die Umbenennung, die von rechter Seite prompt als Gesinnungsterror denunziert wurde. Nimmt man nur die dunkelsten Kapitel in der langen Geschichte der Universität Wien zum Maßstab - das halbe Jahrhundert bis zu ihrem 600. Geburtstag im Jahr 1965 -, erscheint diese Umbenennung als etwas anderes: nämlich, etwas polemisch formuliert, als Schönfärberei. | 7Wissenschaft
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Seit Anfang Oktober strahlt MTV in Deutschland nur noch den Feed des Schweizer Programms aus. MTV – früher der Musiksender schlechthin – erlebt schon seit Jahren einen kontinuierlichen Abstieg im deutschsprachigem Raum. Nun hat der amerikanische Medienkonzern Viacom – mit Sitz in New York City – die Bemühungen um den Sender runtergeschraubt: seit Anfang des Monats übernimmt MTV in Österreich und Deutschland einfach das Programm von MTV Switzerland, berichtet das Online-Medienmagazin dwdl.de. Es seien jedoch weiterhin minimale regionale, individuelle Programmanpassungen möglich, wie Viacom-Sprecherin Christina Blankenburg am Dienstag auf eine Anfrage von dwdl.de berichtet. Diverse Programmänderungen sollen allerdings für alle drei Länder gleichermaßen gelten. | 6Etat
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Offizielle Eröffnung am vergangenen Samstag wegen Paris-Anschlägen abgesagt. Wien – Am späten Donnerstagnachmittag hat Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) die Festbeleuchtung des Christbaums auf dem Wiener Rathausplatz eingeschaltet. Die 28 Meter hohe Tanne erstrahlt nunmehr in den Farben Frankreichs blau-weiß-rot – im Gedenken an die Opfer der Pariser Terroranschläge. Dafür wurden rund 1.600 LED-Lampen ausgewechselt. Der Christkindlmarkt hat bereits am vergangenen Freitag aufgesperrt. Die offizielle Eröffnung mit der feierlichen Illuminierung des Baumes hätten Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) tags darauf, am Samstag, vornehmen sollen. Diese wurde aber angesichts der Anschläge in Paris kurzfristig abgesagt. | 1Panorama
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Astronomen registrieren energiereichste Lichtstrahlung, die je an einem Stern gemessen wurde. München – Von einem astronomischen Rekord berichtet das Max-Planck-Institut für Physik: Der Krebspulsar, ein rasend schnell rotierender Neutronenstern im gut 6.000 Lichtjahre entfernten Krebsnebel, sendet die energiereichste Lichtstrahlung aus, die je an einem Stern gemessen wurde. Der Krebspulsar ist der Überrest einer Supernova-Explosion, die im Jahr 1054 beobachtet werden konnte. Der daraus hervorgangene Neutronenstern hat aufgrund seiner extremen Verdichtung einen Durchmesser von nur ungefähr 10 Kilometern. Er rotiert etwa 30 Mal pro Sekunde um die eigene Achse und sendet dabei wie ein Leuchtturm Lichtpulse aus, die sich über das gesamte elektromagnetische Spektrum erstecken – von langen Radiowellen über sichtbares Licht bis hin zu kurzwelligen, energiereichen Gammastrahlen. Im Fachmagazin Astronomy and Astrophysics berichtet ein Forschungsteam am MAGIC-Teleskop auf der Insel La Palma, wie es Photonen entdeckte, deren Energie um ein Vielfaches höher liegt als bisher beobachtet. Bis vor wenigen Jahren ging man davon aus, dass die höchste Energie am Krebspulsar bei 6 GeV (Gigalektronenvolt) liege. Im Jahr 2008 registrierte das MAGIC-Teleskop dann ein Energiespektrum von über 25 GeV. 2012 übertrumpfte das Observatorium sein eigenes Ergebnis mit Messungen von 400 GeV. Inzwischen hat MAGIC Gammastrahlen bis zu 1,5 TeV (Teraelektronenvolt) gemessen. Allerdings können die Forscher noch nicht erklären, wie die geladenen Teilchen auf die extrem hohen Energien beschleunigt werden. Bei der Erzeugung energiereicher Teilchen spielt das für Neutronensterne enorm starke Magnetfeld eine zentrale Rolle, das seinerseits extrem starke elektrische Felder erzeugt, sagt Razmik Mirzoyan, Sprecher des MAGIC-Kollaboration und Projektleiter am Max-Planck-Institut für Physik. In der magnetisch geladenen, komplexen Atmosphäre des Neutronensterns werden Elektronen und ihre Antiteilchen, die Positronen, auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, bevor sie zerstrahlen. Damit lassen sich Gammastrahlenergien bis zu wenigen Gigaelektronenvolt als Synchrotron- und Krümmungsstrahlung erklären. Für die jetzt beobachteten Gammapulse von über 1,5 TeV muss es aber einen anderen Mechanismus geben. Wir können extrem energiereiche Gammastrahlen nur dann beobachten, wenn es diesen Elektronen irgendwie gelingt, der komplexen Topologie des Magnetfeldes am Neutronenstern zu entkommen und sich im elektrischen Feld zu beschleunigen, erläutert Mirzoyan. Dann bilden sie zusammen mit den energieschwächeren Radiowellen und Röntgenstrahlen den Lichtkegel des Pulsars. Für die Flucht der Gammastrahlen kommt ein indirekter Weg in Frage: Dabei werden nicht die direkt vom Pulsar ausgehenden Elektronen und Positronen gestreut, sondern ihre beschleunigten Abkömmlinge der zweiten oder dritten Generation. Diese entstehen am äußersten Rand des Magnetfeldes in etwa 1.500 Kilometern Höhe. Energiereiche geladene Teilchen wechselwirken hier mit UV- und Röntgenstrahlen sowie mit dem Magnetfeld. Anschließend übertragen die sekundären Teilchen ihre Energie auf niedrigenergetische Photonen und machen sie damit zu energiereichen Gammaquanten, die das Magnetfeld verlassen. Diese Energieübertragung bezeichne Astronomen als inversen Compton-Mechanismus. Durch diesen Effekt könnten sich Gammaphotonen auch im Pulsarwind, weit vom Pulsar entfernt, bilden, wo die beschleunigte Teilchen ebenfalls auf Röntgenstrahlen treffen können. Allerdings kommt die extreme Gammastrahlung exakt zur gleichen Zeit am MAGIC-Teleskop an wie energieärmere Radiowellen oder Röntgenstrahlen, von denen man weiß, dass sie im Inneren des Magnetfelds entstehen. Das würde bedeuten, dass die gesamte Strahlung in einer relativ kleinen Region am Rand des Magnetfeldes produziert wird oder die energiereiche Gammastrahlung eine Art Erinnerung an Strahlung niedrigerer Energie behält. Zum heutigen Zeitpunkt kann man annehmen, dass der inverse Compton-Mechanismus die Existenz derart energiereicher Gammastrahlen am Pulsar erklären kann. Langfristig brauchen wir aber neue, detaillierte theoretische Modelle, die das Phänomen beschreiben, so Mirzoyan abschließend. | 7Wissenschaft
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Landesparteivorstand tagt am Nachmittag, Einigung bis dahin aber noch möglich. Linz – In der ÖVP Oberösterreich droht Mittwochnachmittag eine Kampfabstimmung um die Landesratsposten. Einer aus der bestehenden Mannschaft muss gehen, weil die ÖVP bei der Landtagswahl einen ihrer fünf Sitze eingebüßt hat. Aber keiner will auf seinen Regierungssessel verzichten. Unterstützung von den Bünden Dem bisherigen Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl, der in Pension geht, folgt Klubobmann Thomas Stelzer nach. Landeshauptmann Josef Pühringer bleibt. Wackelkandidaten sind daher Doris Hummer und Max Hiegelsberger oder – weniger wahrscheinlich – Michael Strugl. Hummer und Strugl werden vom Wirtschaftsbund unterstützt, Hummer wäre zudem die einzige Frau in der Landesregierung. Über Hiegelsberger hält der Bauernbund seine Hand. Am frühen Nachmittag tagt noch einmal die Runde der Koalitionsverhandler. Sollte nach diesem Gespräch die ÖVP-Personalfrage immer noch offen sein, kommt es im für 15 Uhr angesetzten Landesparteivorstand zu einer geheimen Abstimmung, hieß es aus der ÖVP. | 5Inland
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Konflikt um Kollektivvertrag – Grüne Kreuze fürchten hohe Nachzahlung an Krankenkasse. Wien – Zwischen dem Roten Kreuz und Grünen Kreuzen tobt ein Rechtsstreit, der jetzt in Klagen gegen die Republik gipfelt. Die Grünen Kreuze müssen ihre Mitarbeiter womöglich nach dem für sie teureren Kollektivvertrag des Roten Kreuzes bezahlen, finden das aber ungerecht, zumal die Mitarbeiter dann netto weniger verdienen würden. Deshalb sind mehrere Grüne Kreuze aus der Steiermark nun gegen das für den Rot-Kreuz-Kollektivvertrag zuständige Bundeseinigungsamt vor Gericht gezogen. Durch Nachzahlungen an die Gebietskrankenkasse entstehe ihnen ein erheblicher Schaden, argumentieren sie. Das Bundeseinigungsamt ermöglicht einem Quasi-Monopolisten, den wenigen Konkurrenten den eigenen Kollektivvertrag überzustülpen, sagte Anwalt Michael Poduschka. Dadurch ergibt sich die Gefahr, dass die Existenz der Grünen Kreuze infrage gestellt wird. Poduschka hat für einige Grüne Kreuze aus der Steiermark drei Amtshaftungsklagen gegen die Finanzprokuratur als Vertreterin der Republik eingebracht. Gegen die Republik deshalb, weil diese für das Bundeseinigungsamt haftet. Das Amt ist dafür zuständig, Berufsvereinigungen oder Dachverbänden eine Kollektivvertragsfähigkeit zuzuerkennen. Im Falle des Roten Kreuzes hätte das das Amt aber nicht tun dürfen, so Poduschka in der Klage. Schon im Jahr 2013 habe der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) eindeutig festgestellt, dass das Rote Kreuz nicht kollektivvertragsfähig sei. Daraufhin sei das Bundeseinigungsamt ein Jahr völlig untätig geblieben. Im Juni 2014 schließlich habe das Amt die Kollektivvertragsfähigkeit des Roten Kreuzes erneut festgestellt. Ermöglicht worden sei das durch eine Statutenänderung, mit der in der Satzung des Roten Kreuzes ein Kollektivvertragssausschuss eingeführt wurde. Dieser Ausschuss nimmt die Interessensvertretung im Hinblick auf die Regelung der Arbeitsbedingungen wahr und entscheidet mit einfacher Mehrheit. Für je zehn vollversichert beschäftigte Arbeitnehmer steht den Vertretern ein Stimmrecht zu, wird in der Klage ausgeführt. Da das Rote Kreuz 7.258 Personen beschäftigte und das Grüne Kreuz lediglich 600 bis 800, kämen dem Roten Kreuz im Ausschuss 725 Stimmen zu, den Grünen Kreuzen nur 80. De facto könne also das Rote Kreuz wieder autonom über die Ausgestaltung des Kollektivvertrags entscheiden. Da das Bundeseinigungsamt die Kollektivvertragsfähigkeit trotzdem bejaht hat, sei den Grünen Kreuzen ein Schaden entstanden. Diesen wollen die Kläger nun vom Staat ersetzt bekommen. In einer der drei Klagen machen zwei steirische Regionalstellen des Grünen Kreuzes allein für einen fünfmonatigen Zeitraum im Jahr 2012 einen Schaden von knapp 58.000 Euro geltend. Es seien dies Mehrkosten, die sich im Gefolge von Prüfungen durch die Gebietskrankenkasse ergäben. Die Krankenkasse wende bei den Grünen Kreuzen den Kollektivvertrag des Roten Kreuzes an. Den Grünen Kreuzen drohen laut Poduschka Abgaben-Nachzahlungen bis ins Jahr 2008. Derzeit beschäftigten die Grünen Kreuze ihre Mitarbeiter nach dem Bundeskollektivvertrag für das Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw. Dieser ist, so Poduschka, für die Arbeitnehmer günstiger als der Kollektivvertrag des roten Kreuzes. Beim Rot-Kreuz-KV kommt für die Mitarbeiter weniger raus, aber den Arbeitgeber kostet es mehr. Beim Roten Kreuz war zu dem Thema vorerst keine Stellungnahme zu erhalten, bei der Finanzprokuratur war am Donnerstagabend niemand zu erreichen. Die erste Verhandlung in der Sache findet am Montag am Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien statt. | 5Inland
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In die Erleichterung um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze mischt sich unter Mitarbeitern Zukunftsangst. Offen sagen traut sich das keiner. Wien/Wals – Ungläubiges Staunen, wortreich dargebrachte Dankbarkeit, bloße Verachtung: Das emotionale Spektrum reicht weit, nachdem Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz wie berichtet am Mittwoch das tags zuvor verkündete Ende von Servus TV zurücknahm und weiteren Sendebetrieb versprach. Nach Erleichterung stellt sich freilich auch eine gewisse Katerstimmung ein. Mit der Aktion habe Mateschitz ein für alle Mal erreicht, dass es nie einen Betriebsrat geben wird, sagt ein Mitarbeiter zum STANDARD. Die Liste, auf der mehr als 200 Mitarbeiter unterzeichneten, sie würden keinen Betriebsrat wollen, sei unter größtem sozialem Druck und nicht anonym entstanden. Bekannt sei nun eben auch, wer nicht unterschrieben habe. Ganz viele hätten gegen ihre Haltung unterschrieben: Ohne Druck würde das Ergebnis anders aussehen, sagen Insider. Wie groß die Verunsicherung ist, zeigen Gerüchte, wonach die ganze Aktion ein abgekartetes Spiel gewesen sein könnte: Danach wäre die Doodle-Umfrage zur Betriebsratsidee auf Betreiben Mateschitz’ in Umlauf gebracht worden, um Befürworter mundtot zu machen. Dafür spreche, dass Mateschitz noch vor ein paar Wochen mit seinem neuen Senderchef Ferdinand Wegscheider detaillierte Programmpläne vor der Belegschaft diskutiert habe. Das mag weit hergeholt sein, aber als sicher gilt, dass Mateschitz sich mit Gewerkschaftern einigte, nachdem die Mitarbeiter in bestem Wissen und Gewissen um des Erhalts ihrer Jobs willen ihre Belegschaftsrechte für immer geopfert haben. Der Firmenpatriarch dürfte aber auch selbst froh sein um den Verbleib: Das Sender-Aus hätte massive Rechtsstreitigkeiten nach sich gezogen. Verträge, Kooperationen, Sendelizenzen lassen sich nicht so einfach kündigen. Erleichterung kommt auch von außen: ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz begrüßt insbesondere für Mitarbeiter und Lieferanten, dass Herr Mateschitz sein Mäzenatentum für den Sender fortsetzt. Helmut Brandstätter, Kurier-Chef und Moderator von Servus TV, ist für die Mitarbeiter natürlich sehr froh. Brandstätter regt an, über die heimische Medienlandschaft nachzudenken. Der ORF habe viel Geld und kauft damit zum Teil einfach Serien ein. Gratiszeitungen würden ebenfalls vom Staat finanziert, obwohl der Presserat regelmäßig Verurteilungen ausspreche. Wo es um Qualität, aber auch um Kontrolle der Politik gehe, werde seit Jahren nur mehr gespart. | 6Etat
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Spanier in Valencia mit Bestzeit, Konkurrent Rossi am Ende des Feldes. Valencia – Jorge Lorenzo war am Samstag beim Qualifying der MotoGP für den letzten Grand Prix der Saison am Sonntag in Valencia der Schnellste und holte sich damit die Pole Position. Der Spanier war um 0,488 Sekunden Schneller als Titelverteidiger Marc Marquez, Startplatz drei ging an Dani Pedrosa.WM-Spitzenreiter Valentino Rossi startet nach der Bestrafung wegen der Vorfälle vor zwei Wochen mit Marquez von der letzten Stelle aus das Rennen. Rossi führt in der WM-Wertung mit sieben Punkten Vorsprung, falls Lorenzo am Sonntag (14.00 Uhr live Eurosport) siegt, benötigt er daher Rang zwei, um seinen zehnten WM-Titel zu holen. (APA/red, 7.11. 2015) Qualifying für Moto-GP in Valencia: 1. Jorge Lorenzo (ESP) Yamaha 1:30,011 (160,1 km/h) – 2. Marc Marquez (ESP) Honda + 0,488 – 3. Dani Pedrosa (ESP) Honda 0,505. Weiter: 12. Valentino Rossi (ITA) Yamaha 1,460. Rossi wurde auf den letzten Platz strafversetzt. | 4Sport
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In Hietzing wähnen sich die meisten in Sicherheit, in Favoriten die wenigsten. Das Wohlbefinden variiert auch nach Alter und Bildungsgrad. Wien – Obwohl in der Bundeshauptstadt jedes Jahr weit mehr als 200.000 Strafdelikte zur Anzeige gebracht werden, fühlen sich die Wienerinnen und Wiener ziemlich sicher. Das geht aus einer Umfrage hervor, für die von Mai bis Oktober 5.000 Personen befragt wurden und deren Ergebnisse am Freitag präsentiert wurden. 37,1 Prozent der Befragten gaben an, sich in Wien sehr sicher zu fühlen. Weitere 49,1 Prozent fühlen sich eher sicher. Von den restlichen knapp 14 Prozent gaben nur 2,3 Prozent an, sich gar nicht sicher zu fühlen. Wobei der Begriff Sicherheit hier nicht nur Gewaltfreiheit meint, sondern etwa auch die Verlässlichkeit in Sachen Energieversorgung oder Sozialhilfe. Nach Bezirken gibt es aber doch deutliche Unterschiede. Einkommensstarke beziehungsweise Innergürtel-Bezirke führen das Ranking an: In Hietzing fühlen sich die Wiener am sichersten, gefolgt von Währing, Wieden, Neubau und Mariahilf. Im hinteren Bereich liegen vorrangig die ehemals klassischen Arbeiterbezirke – also Floridsdorf, Meidling, Brigittenau und Favoriten als Schlusslicht. Einzige Ausnahme: Am vorletzten Platz der Rangliste ist die Innenstadt, wo sich 19,2 Prozent der Wiener eher oder sehr unsicher fühlen. Das Wohlbefinden variiert auch nach Bildungsgrad der Probanden, erklärte Wolfgang Tomschitz vom Unternehmen Trendcom Consulting, das mit der Umfrage beauftragt war. Während sich 93,3 Prozent der Hochschulabsolventen sicher fühlen, sind es bei den Pflichtschulabgängern nur 80,3 Prozent. Und Menschen im mittleren Alter fühlen sich sicherer als junge und ältere Personen. Die Umfrage wurde von Die Helfer Wiens, einer Dachorganisation mit 40 sicherheitsrelevanten Organisationen wie Polizei, Feuerwehr und Rettung, in Auftrag gegeben. Durchaus ausgeprägt dürfte trotz allen subjektiven Sicherheitsgefühls die Furcht vor Diebstählen und Eigentumsdelikten sein. 43,8 Prozent gaben hier an, sich nicht sicher zu fühlen. Etwas weniger ausgeprägt ist die Angst vor Gewalttaten oder Überfällen. 31,6 Prozent der Frauen und immerhin 26,1 Prozent der Männer haben hier Bedenken. Handlungsbedarf gibt es bei sogenannten Angsträumen. Denn mehr als die Hälfte der Befragten (mehr Frauen als Männer) gab an, sich in schlecht beleuchteten Bereichen nicht wohlzufühlen. Nicht ganz so hoch, aber trotzdem markant ist das Unsicherheitsempfinden in U-Bahn-Stationen und Garagen. Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl zeigte sich von den grundsätzlich positiven Umfrageresultaten durchaus überrascht. Denn trotz sinkender Kriminalstatistik werde die Exekutive vermehrt mit Klagen konfrontiert, dass in so viele Wohnungen eingebrochen werde oder so viele Autos aufgebrochen würden. Momentan gebe es außerdem in Bereichen von U6-Stationen, wo mit Drogen gehandelt werde, polizeilichen Handlungsbedarf. Auch Landtagspräsident und Helfer Wiens-Vizepräsident Harry Kopietz (SPÖ) kündigte an, anhand der Umfrageergebnisse dort nachzuschärfen, wo es etwa an Beleuchtungen im öffentlichen Raum fehle. Keine Auskunft gibt die Umfrage über Bedrohungen innerhalb der eigenen vier Wände. Gerade rund um Weihnachten komme es häufig zu Gewaltausbrüchen innerhalb der Familien, betonte am Freitag die Frauenhelpline. Hilfe und Beratung gibt es rund um die Uhr und kostenlos unter: 0800 / 22 25 55. | 1Panorama
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Veilchen fügen Gegner in der Südstadt erste Saisonniederlage zu – Elfergoldschütze Alexander Gorgon bleibt dem Verein erhalten. Maria Enzersdorf – Die Admira hat in der siebenten Runde der Bundesliga zum ersten Mal eine Niederlage hinnehmen müssen. Beim 0:1 (0:0) gegen die Wiener Austria hatte das Team von Cheftrainer Ernst Baumeister zwar die besseren Chancen, aber Alexander Gorgon – der laut eigener Aussage bei der Austria bleiben wird – avancierte mit seinem siebenten Saisontor zum Matchwinner einer wahren Hitzeschlacht. Die Wiener traten von Beginn an dominant auf, erspielten aber wenige konkrete Torchancen, weil die Admira die Räume sehr eng machte. Gefährlich wurde es daher zunächst am ehesten nach Standardsituationen, aber weder Vanche Sikov, noch Gorgon konnten die Vorlagen von Raphael Holzhauser im Tor unterbringen. Die Gastgeber trauten sich erst nach einer Trinkpause mehr zu und übernahmen in weiterer Folge zunehmend das Kommando. Thomas Ebner vergab die erste echte Chance der Niederösterreicher. Nach einem langen Pass von Christoph Schößwendter schoss Ebner den Ball aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (26.). Almer bewährt sich Schößwendter war es auch, der Robert Almer mit einem Distanzschuss aus gut 20 Metern prüfte. Der Team-Tormann konnte den Ball aber zur Seite parieren (35.) Nach einem Freistoß verpasste der Admira-Kapitän das Leder an der 5-Meter-Linie nur knapp und vergab damit die letzte gute Möglichkeit zur Führung vor der Pause. Nach Seitenwechsel war es erneut die Austria, die erste Akzente setzen konnte. Nach einer Flanke von Christoph Martschinko köpfelte Alexander Grünwald den Ball knapp über das Tor von Jörg Siebenhandl (49.). Flügelflitzer Olarenwaju Kayode tankte sich kurz darauf entlang der Torauslinie in den Strafraum und schaufelte den Ball aus spitzem Winkel weit über das Tor (56.). Für die Führung benötigte die Austria allerdings einen Elfmeter. Gorgon verwandelte sicher, nachdem der eingewechselte Florian Neuhold Kevin Friesenbichler gefoult hatte (61.). In weiterer Folge beruhigte sich das Geschehen etwas. Bei hohen Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius beschränkte sich die Austria auf das Nötigste. Chancen für die Admira wurden Mangelware. Zwierschitz! Erst in einer hektischen Schlussphase warf die Admira noch einmal alles nach vorne und versuchte vergeblich die erste Saisonniederlage abzuwenden. Die größte Chance hierfür fand Stephan Zwierschitz in der ersten Minute der Nachspielzeit vor, als er völlig frei stehend aus fünf Metern zum Kopfball kam, aber erneut an Almer scheiterte. Mit dem Auswärtssieg überholte die Austria die punktegleicher Admira dank der besseren Tordifferenz und ist nun erster Verfolger des Tabellenführers Rapid. Die Admira hingegen scheiterte dieses Mal an der fehlenden Effizienz. Fragen zur Personalsituation Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt äußerte sich nach dem Sieg im Gespräch mit Sky zu möglichen Transfers: Im Moment sind die Fakten, dass Grünwald und Gorgon hier bleiben. Ismael Tajouri könnte indes für ein weiteres Jahr nach Altach verliehen werden: Wir suchen eine Lösung für seine Situation, die für ihn nicht befriedigend ist.(APA, 29.8.2015) FC Admira Wacker Mödling – FK Austria Wien 0:1 (0:0)Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena. 5.278 Zuschauer, SR Jäger. Tor: 0:1 (61.) Gorgon (Foulelfmeter) Admira: Siebenhandl – Ebner, Schößwendter (51. Neuhold), Zwierschitz, Wessely – Lackner – Sax, Blutsch, Malicsek (66. Schicker), Bajrami – Starkl (81. Grozurek) Austria: Almer – De Paula, Windbichler, Sikov, Martschinko – Vukojevic, Holzhauser – Gorgon (78. Kehat), Grünwald, Kayode (86. Serbest) – Friesenbichler (71. Zulechner) Gelbe Karten: Sax, Bajrami, Ebner, Neuhold, Schicker bzw. Sikov, Martschinko | 4Sport
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Arsenal verliert Mertesacker, Spiel und Platz eins – Fuchs mit Leicester wieder an der Spitze. London – Mit der 0:1-Heimniederlage gegen Chelsea hat Arsenal am Sonntag die Tabellenführung in der Premier League wieder an Leicester City abgegeben. Die Gunners verloren in der 18. Minute Innenverteidiger Per Mertesacker durch eine rote Karte nach Notbremse und gingen wenig später durch einen Treffer von Diego Costa (23.) k. o. Dank des Spaniers blieb Chelsea auch im siebenten Pflichtspiel unter Guus Hiddink ungeschlagen und stieß auf Rang 13 vor. Arsenal rutschte durch die Niederlage hinter Leicester und Manchester City auf Rang drei. Leicester, das am Samstag Stoke mit 3:0 geschlagen hatte, übernahm nach vier Runden auf Platz zwei wieder die Führung. Das Team von Christian Fuchs hat jetzt wieder drei Punkte Vorsprung auf die Verfolger. | 4Sport
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Weitere neue Funktionen und Wallpapers in aktueller Beta-Version entdeckt. Apple hat eine neue Beta-Version seines mobilen Betriebssystems iOS 9 veröffentlicht. Das System wurde bereits Anfang Juni vorgestellt und wird im Herbst veröffentlicht. Die Blogger von 9to5Mac haben in der aktuellsten Vorabversion neue Funktionen entdeckt. Dazu gehört ein Feature namens Wi-Fi Assist. Damit kann das iPhone bei einer schwachen WLAN-Verbindung automatisch auf Mobilfunk umschalten. Bislang passiert das nur, wenn die WLAN-Verbindung abbricht – also wenn man sich etwa mit dem iPhone aus der Reichweite des Netzwerkes entfernt. Ob das iPhone so vorgehen soll, können Nutzer selbst festlegen. In den Einstellungen lässt sich Wi-Fi-Assist ein- und ausschalten. Die Blogger haben daneben unter anderem auch 15 neue Wallpapers (einige alte werden ersetzt), einen prominenter platzierten Shuffle All-Button in der Musik-App, die Möglichkeit ein Picture-in-Picture vom Screen zu schieben und Handoff-Unterstützung für Podcasts entdeckt. | 0Web
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Die ÖVP hat Peter McDonald zum Generalsekretär gemacht. Er soll politischer sein als sein Vorgänger, will aber tagesaktuelle Themen nicht kommentieren. STANDARD: Sie wurden als neuer Generalsekretär bestellt: Wollte die ÖVP nicht weiblicher und jünger werden? McDonald: Die ÖVP ist sehr wohl jung und weiblich, aber auch männlich. Und wir haben auch im Seniorenbund mit Andreas Khol gute Vertreter an der Spitze. STANDARD: Diese Ansage war ein Ergebnis des parteiinternen Evolutionsprozesses. Ist sie obsolet? McDonald: Es wäre wohl schwierig, jemanden in eine verantwortungsvolle politische Position zu bringen, der noch jünger ist als Sebastian Kurz. Der Evolutionsprozess ist noch nicht abgeschlossen, ich war von Beginn an dabei. Wir wollten damals eine neue Politik. Gernot Blümel hat das zum Anlass genommen, um die ÖVP-Politik stärker an Werten festzumachen. Wir wollen sie nicht nur predigen, sondern auch umsetzen. STANDARD: Welche Werte? McDonald: Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Wahlfreiheit. Wir dürfen uns nicht auf eine immer kleiner werdende Klientel beschränken, sondern müssen uns den Leistungsbereiten und dem Mittelstand öffnen. Verantwortung soll nicht auf den Staat abgewälzt werden. STANDARD: Das klingt nach Neos. McDonald: Die ÖVP hat eine lange Tradition, wir haben den Willen, die Zukunft zu gestalten. Die Neos sind eine neue Partei, ihr einziger Aspekt ist, dass sie neu sind. STANDARD: Sie wollen die Partei öffnen. In welche Richtung? McDonald: Das ist notwendig für eine Traditionspartei. Wir wollen als Partei den Wohlstand, wie wir ihn heute kennen, sichern. Dazu braucht es Veränderung im Land. STANDARD: Finanzminister Schelling hat im Sommer gesagt, dass das Arbeitsloseneinkommen zu hoch ist. Hat er recht? McDonald: Wir müssen auf die Leistungsträger zugehen. Das heißt, jeder, der Leistung erbringt, muss einen Anreiz dafür haben. STANDARD: Stimmen Sie ihm zu? McDonald: Es geht nicht primär darum, ob das Arbeitsloseneinkommen zu hoch ist, aber man muss darüber nachdenken, wie man der geringen Differenz zwischen Arbeitslosen- und Erwerbstätigeneinkommen begegnet und Arbeitsanreize schafft. STANDARD: Reinhold Mitterlehner wünscht sich, dass Sie das Amt politischer anlegen als Ihr Vorgänger. Was haben Sie vor? McDonald: Es braucht weder einen Kettenhund noch jemanden, der ausschließlich Wahlkämpfe organisiert. Ich möchte Ideen einbringen und entwickeln – abseits von den tagespolitischen Konflikten. STANDARD: Aktuell bestimmt die Flüchtlingsthematik die Tagespolitik: Wie soll man damit umgehen? McDonald: Ich will das nicht für politische Diskussionen missbrauchen. Man muss das Thema als Zukunftsthema begreifen und es sachlich bearbeiten. STANDARD: Ganz klar ist die Linie nicht. Der Vorschlag nach Asyl auf Zeit war ein Schritt nach rechts. McDonald: Ich will tagesaktuelle Themen nicht kommentieren. STANDARD: Im Evolutionsprozess war die Familienpolitik wichtiger Bestandteil. Wie stehen Sie zu einer Öffnung der Ehe? McDonald: Ich habe selbst eine gut funktionierende Patchworkfamilie. Es gibt unterschiedliche Lebensrealitäten, die lassen sich nicht wegwischen. In welchem rechtlichen Rahmen das stattfindet, ist eine andere Debatte. STANDARD: Sind Sie für eine Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren? McDonald: Es gibt wichtigere Themen. STANDARD: Und Ihre persönliche Meinung? McDonald: Ich habe generell mit Vielfalt kein Problem, jeder soll seinen Weg selbst entscheiden können. STANDARD: Zuletzt war das Verhältnis in der Regierung angespannt. Mittlerlehner sprach von Weiterwursteln. Wie soll es weitergehen? McDonald: Es war notwendig, klar zu sagen, dass wir einen anderen Anspruch als die SPÖ haben. Man muss in einer Koalition nicht immer einer Meinung sein. Das ist wie in einer normalen Partnerschaft. | 5Inland
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Das Land Salzburg verlängert Sepp Schellhorn den Vertrag über die Unterbringung von 36 Flüchtlingen nicht. Es sei eine Frage des Anstands, zu seinen Zusagen auch zu stehen, sagt der Sprecher von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Der habe dem Bürgermeister von Bad Gastein, Gerhard Steinbauer (ÖVP), vor dem Sommer zugesagt, dass jene Flüchtlinge, die der Hotelier und Neos-Abgeordnete Sepp Schellhorn in einer seiner Unterkünfte in Bad Gastein untergebracht hat, wieder wegkämen. Jetzt sei es eben so weit. Schellhorn hatte im Mai 36 Flüchtlinge untergebracht – gegen den Widerstand des Bürgermeisters, aber auch auf Ersuchen des Landes. Ende November läuft der Vertrag zwischen Schellhorn und dem Land Salzburg aus, es wird keinen neuen Vertrag geben. Schellhorn ist empört, er hätte eine neue Pension für die Flüchtlinge, die gut integriert seien, besorgt, diese stünden jetzt vor der Obdachlosigkeit. Die Caritas habe ihm bereits erklärt, dass es keine anderen Quartiere im Land gebe. Protest des Bürgermeisters Bürgermeister Steinbauer hatte erst gegen die Flüchtlinge protestiert und sich dann von Landeshauptmann Haslauer umstimmen lassen. Mit 60 Flüchtlingen habe Bad Gastein seine Quote bereits erfüllt, deshalb sei er auch so gegen die zusätzliche Unterbringung durch Schellhorn gewesen. Für einen begrenzten Zeitraum habe er dann doch zugestimmt. Neuerliche Gespräche zwischen Haslauer und dem Bürgermeister hätten kein Ergebnis gebracht, bestätigt das Büro des Landeshauptmanns dem STANDARD. Der Bürgermeister bestehe darauf, dass die Flüchtlinge wegkommen, so müsse Haslauer zu seinem Wort stehen. Fakt ist, dass der Gemeinde zugesagt wurde, die Zahl der Flüchtlinge im Ort wieder auf 60 zu reduzieren, sagt sein Sprecher. Bad Gastein erfülle die Flüchtlingsquote von 1,5 Prozent. Schellhorn: Armutszeugnis Schellhorn: Wir sind in der Geiselhaft von Bürgermeistern, das ist ein Armutszeugnis. Es kann doch nicht sein, dass der Landeshauptmann vor dem Bürgermeister in die Knie geht. Auch die zuständige grüne Landesrätin Martina Berthold, die Unterstützung zugesagt habe, verweise nun auf den Landeshauptmann. Schellhorn will die Kaltherzigkeit des Bürgermeisters nicht akzeptieren, ich kann es nicht verantworten, die 36 Flüchtlinge jetzt auf die Straße zu setzen. Er überlege eine alternative Finanzierung für sein Projekt, das vielen als Vorzeigeprojekt gilt: Schellhorn hat auf eigene Faust Deutschkurse und eine Berufsausbildung für die Flüchtlinge organisiert. | 1Panorama
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Somalische Truppen und Soldaten der AU-Friedensmission zogen sich kampflos zurück. Mogadischu/Addis Abeba – Schwer bewaffnete Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab haben eine bedeutende somalische Hafenstadt unter ihre Kontrolle gebracht. Maskierte Kämpfer der sunnitischen Miliz bezogen am Freitag triumphierend Stellungen in Merka, sagte ein Anwohner. Mindestens drei Menschen kamen bei Kämpfen ums Leben. Merka liegt nur rund 90 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Mogadischu entfernt in der Region Lower Shabelle. Ein Sprecher der Regionalverwaltung, Mohamed Hussein Shined, bestätigte, dass sich somalische Truppen und Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union (AU) am Freitagmorgen aus Merka zurückgezogen hatten. Er machte keine Angaben zum Grund des kampflosen Abzugs. Somalische und AU-Truppen hatten die Stadt erst 2012 aus der Gewalt von Al-Shabaab befreit. Nach Schätzungen sollen in der Stadt zwischen 50.000 und 100.000 Menschen leben. Die sunnitischen Extremisten der Al-Shabaab, die in Verbindung mit Al-Kaida stehen, kämpfen seit Jahren mit blutigem Terror um die Vorherrschaft in dem Land am Horn von Afrika. Eine Friedensmission der AU mit rund 20.000 Soldaten bemüht sich, dem Vormarsch der radikalen Islamisten Einhalt zu gebieten. | 2International
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G29 und G920 sind auch mit PC kompatibel und erscheinen im Oktober. Logitech hat seine ersten Lenkräder für PlayStation 4 und Xbox One vorgestellt. Das G29 für PS4, PS3 und PC und das G920 für XBO und PC verfügen abgesehen von spezifischen Tastenlayouts über das gleiche technische Gerüst und kosten mit Pedalen 399 Euro. Optional gibt es ein Modul für eine Stick-Gangschaltung zu erwerben, das mit 59 Euro zu Buche schlägt. Alle Systeme sind bislang nur vorbestellbar, die Auslieferung und der offizielle Markstart sollen im Oktober erfolgen. Beide Lenkräder verfügen über Stahlkugellager in der Lenkradwelle sowie Schalthebel und Pedale aus Edelstahl. Der Lederbezug ist handgenäht. Zwei Force-Feedback-Motoren sollen Gewichtsverlagerung, Bremsfading, Durchdrehen der Räder, Kurvenfahrten und Bodenbeschaffenheiten sowie Driften bei Über- oder Untersteuern und andere Einflussfaktoren spürbar machen. Die nach dem Vorbild echter Automobilgetriebe gefertigte Schrägverzahnung soll dabei Geräusche und Vibrationen mindern. Der Lenkbereich von 900 Grad zwischen den Anschlägen ermöglicht eine zweieinhalbfache Drehung des Lenkrads wie bei einem realen Auto. Alle Bedienelemente sind direkt erreichbar angeordnet. Das Rennlenkrad verfügt über ein eingebautes D-Pad, Tasten und Schalthebel. Über die LED-Statusanzeigen oberhalb der Lenkradmitte wird angezeigt, wann man hoch- oder runterschalten soll. Die separate Bodenpedaleinheit mit Gas-, Brems- und Kupplungspedal soll Beschleunigung, Abbremsen und Gangwechsel eines richtigen Autos simulieren. Das nichtlineare Bremspedal gibt Rückmeldung über den auf das Pedal ausgeübten Druck und vermittele so ein präzises Bremsgefühl. Gummifüße für glatte Böden und ein Haltesystem für Teppichböden sorgen dafür, dass deine Pedale nicht verrutschen. Nur optional erhältlich ist ein 6-Gang-Schalthebelmodul. | 0Web
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Bash und andere Linux-Tools laufen künftig direkt unter Windows – Kooperation mit Ubuntu-Hersteller Canonical. Microsoft hat mit einer Überraschung seine hauseigene Entwicklerkonferenz Build in San Francisco eröffnet: Windows 10 bekommt Linux-Support. Damit können zentrale Programme aus der Open-Source-Welt direkt auf dem Microsoft-Betriebssystem genutzt werden. Microsoft demonstrierte dies anhand der Unix-Shell Bash. Unix- und Linux-Nutzer kennen die Bash seit Jahren als Standard-Shell, über die man Rechner ohne grafische Benutzeroberfläche bedienen und nutzen kann. Microsoft betont, dass es sich dabei um keine Form von Virtualisierung oder Emulation handelt. Vielmehr wurde ein neues Windows-Subsystem entwickelt, das Linux-Schnittstellen nachbaut. Vergleichen kann man das mit dem Wine-Projekt, das seit Jahren exakt das Umgekehrte macht: Windows-APIs auf Linux-Systemfunktionen umbiegen, um so Windows-Programme unter dem freien Betriebssystem lauffähig zu machen. Entstanden ist das Ganze in Zusammenarbeit mit dem Linux-Anbieter Canonical. Dadurch sollen sich künftig tausende Ubuntu-Programme direkt – und ohne jegliche Anpassung – unter Windows ausführen lassen. Den Start macht man dabei mit der Bash, gemeinsam mit anderen Kommandozeilentools soll diese im Sommer – als Update – für interessierte Windows-Nutzer zur Verfügung gestellt werden. Weitere Linux-Programme – von ssh über Apache und MySQL bis zur GCC – sollen dabei über das Debian/Ubuntu-Paketverwaltunstool apt nachinstalliert werden können. Dabei greift man derzeit auf das Repository von Ubuntu 14.04 LTS zurück, ob hier vor der Release noch auf das kommende Ubuntu 16.04 gewechselt wird, ist nicht bekannt. Programme mit grafischem User Interface scheinen zumindest derzeit hingegen nicht auf dem Plan zu stehen, von technischer Seite her spricht aber auch gegen deren Support wenig. Canonical-Entwickler Dustin Kirkland betont, dass es auch bei den Kommandozeilen-Tools noch keine hundertprozentige Kompatibilität gibt, so funktionieren beliebte Programme wie screen und tmux derzeit noch nicht. Die Performance könne sich hingegen schon jetzt sehen lassen: Die Art der Umsetzung führt dazu, dass der Unterschied zu einem reinen Linux-System auch in Benchmarks marginal sei. Für all das greift man auf eine Entwicklung zurück, die ursprünglich für einen ganz anderen Einsatzbereich gedacht war. Im Rahmen des – mittlerweile eingestellten – Project Astoria hatte Microsoft spezielle Windows-Kernel-Module entwickelt, die Kompatibilität zum Linux-Kernel herstellen sollen, um dann auf dieser Basis Android-Apps ausführen zu können. Das daraus hervorgegangene Subsystem ist bereits Teil von aktuellen Testversionen für das kommende Windows-10-Redstone-Update. Nun wird diese Entwicklung also weiter ausgebaut und mit einer neuen Zielsetzung versehen. Die Linux-Tools sind dabei natürlich nicht für die breite Masse von Desktop-Nutzern gedacht, sondern richten sich an Entwickler. Entsprechend scheinen sich auch erst auf, nachdem das Windows-System in den Developer-Mode versetzt wurde. Ausgeliefert wird das Ganze im Rahmen des Sommer-Updates für Windows 10, das nun als Windows 10 Anniversary bezeichnet wird. Mit dem Schritt wertet Microsoft das freie Betriebssystem Linux erneut auf – kaum verwunderlich, gilt es bei zahlreichen Entwicklern doch als das bevorzugte Betriebssystem. Gerade im Cloud-Umfeld kommt meist Linux zum Einsatz, dieser Realität hat sich zuletzt zunehmend auch Microsoft angepasst. Sonst konnte Microsoft mit Windows-10-Neuigkeiten aufwarten. Das System hat bis jetzt 270 Millionen Nutzer, im Sommer soll ein weiteres großes Update ins Haus stehen. Kostenlos, wie Windows-Chef Terry Myerson betonte. Mit dem Anniversary Update soll mittels Windows Ink die Stifteingabe verbessert werden, die digitale persönliche Assistentin Cortana wird aktiv und gibt auf Wunsch über den Tag hinweg eigeninitiativ Ratschläge. Und Windows Hello ermöglicht zukünftig den biometrischen Zugang auf mehreren Geräten. Zudem wird mit dem Anniversary Update der Xbox Store mit dem Windows Store zusammengeführt. | 0Web
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Wichtige neue evolutionäre Errungenschaften führten bei Landwirbeltier-Gruppen nicht unmittelbar zur Artendiversität. Berlin/Lincoln – Aussterbeereignisse, nicht evolutionäre Neuerungen sind möglicherweise die Schlüsselfaktoren für die Dominanz von Wirbeltiergruppen an Land. Das berichten Forscher des Museums für Naturkunde Berlin und der britischen University of Lincoln in Scientific Reports. Das Konzept der adaptiven Radiation ist von zentraler Bedeutung in der modernen Evolutionsbiologie. Darunter versteht man die rasche Auffächerung einer wenig spezialisierten Art oder Gruppe in viele spezialisierte Spezies, die häufig zuvor ungenutzte ökologische Nischen besetzen und sich so besser gegen Konkurrenten durchsetzen können. Wenn das Auftreten einer evolutionären Neuheit zeitlich mit einer großen Zunahme des Artenreichtums zusammen fällt wird oftmals davon ausgegangen, dass die Innovation für dieses Muster verantwortlich ist. Die Forscher um Neil Brocklehurst untersuchten nun die adaptive Radiation in frühen Landwirbeltieren, die vor 315 bis 200 Millionen Jahren gelebt haben. In diesen Zeitraum fallen tiefgreifende Umweltveränderungen auf globaler Ebene: Etwa das dramatische Abschmelzen der südpolaren Eiskappe nach der permokarbonischen Vereisung, das Verschwinden der äquatorialen Regenwälder, ein erheblicher Temperaturanstieg und lange Trockenperioden sowie das größte Massenaussterbeereignis in der Erdgeschichte an der Perm-Trias-Grenze vor etwa 252 Millionen Jahren. Mithilfe statistischer Methoden erfassten die Wissenschafter, welche der damals lebenden Wirbeltiergruppen deutlich artenreicher waren als ihre nahen Verwandten, und machten sich auf die Suche nach Faktoren für dieses Diversitätsungleichgewicht. Die Ergebnisse legen nahe, dass zumeist große Unterschiede in der Artenvielfalt zwischen zwei nah verwandten Gruppen nicht daraus resultieren, dass sich mehr Arten in der größeren Gruppe entwickeln, sondern mehr Arten in der kleineren Gruppe aussterben. Dabei halten die Forscher fest, dass auch das Auftreten einer Schlüsselinnovation in den erfolgreichen Gruppen keine höhere Artenzahlen hervorruft, bis ein neues großes Aussterben stattfindet. Die Studie verweist auf das Beispiel der Dicynodontia innerhalb der Therapsiden, eine Gruppe von ausgestorbenen Pflanzenfressern, die eng mit den Säugetieren verwandt war. Vor etwa 270 Millionen Jahren entwickelten sie mit einem Hornschnabel und kleinen Stoßzähnen sowie Veränderungen des Unterkiefers eindeutig eine effektive, funktionale Anpassungen an die Pflanzennahrung. Allerdings haben Dicynodontia erst 10 Millionen Jahre später, während eines kleineren Aussterbeereignisses, ihre nahen Verwandten verdrängt und wurden daraufhin enorm artenreich. Ein ähnliches Evolutionsmuster ist in Sauropoden zu beobachten, die Gruppe mit den größten Landwirbeltieren aller Zeiten. Die größten Vertreter dieser Gruppe waren am Ende deutlich artenreicher als ihre nahen Verwandten, allerdings erst nach einem Massenaussterbeereignis am Ende der Trias, fast 30 Millionen Jahre nach ihrem ersten Erscheinen. Es scheint, dass diese Schlüsselinnovationen keine massive Zunahme der Artenzahlen hervorrufen, sondern eher als Puffer gegen Aussterben und in harten Zeiten fungieren, sagt Brocklehurst vom Museum für Naturkunde Berlin. Koautor Jörg Fröbisch (ebenfalls Museum für Naturkunde) ergänzt: Besonders überraschend ist, dass diese frühen Landwirbeltiere zum tatsächlichen Zeitpunkt der Evolution einer neuartigen Struktur oder Funktion keinen dramatischen Anstieg der Artenzahlen erlebten. Dieses Ergebnis stehe im Gegensatz zu traditionellen Annahmen der Evolutionsbiologie und würde zeigen dass die wissenschaftlichen Ansichten über die Relevanz von Schlüsselinnovationen sorgfältig überdacht werden sollten, so die Autoren. | 7Wissenschaft
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Tore von Schwab und Dibon zum 2:0-Erfolg lassen die Grün-Weißen wieder von der Spitze strahlen. Wien – Das Scheitern am Einzug in die Gruppenphase der Champions League hatte Rapid nach starkem Saisonbeginn etwas aus der Bahn geworfen. Der Sieg zum Auftakt der Gruppenphase der Europa League brachte den Rekordmeister aber offensichtlich wieder in die Spur. Nach zwei Pleiten in der Liga siegten die durch das 2:1 über Villarreal gestärkten Wiener daheim gegen die Admira mit 2:0 und übernahmen von den Niederösterreichern die Tabellenführung. Coach Zoran Barisic hatte den neuen Kroaten Matej Jelic sowie Philipp Huspek und Philipp Schobesberger von Beginn an gebracht, während Florian Kainz, Philipp Prosenik und Louis Schaub zunächst nur zusahen. Die Hütteldorfer versuchten den Schwung aus dem Europacup mitzunehmen, die Admira begann wie erwartet defensiv, auf Konter lauernd. Die Chance bot sich aber nur einmal, Dominik Starkl schoss über das Tor. Davor und danach fand Rapid gute Gelegenheiten vor, aber erst nach 42 Minuten ließ Admiras starker Goalie Jörg Siebenhandl den Rückstand zu. Einen Freistoß von Steffen Hofmann verwertete Stefan Schwab per Kopf – ein ehemaliger Admiraner. Die zweite Halbzeit begann aufregend. Erst traf Goalie Siebenhandl bei einer Faustabwehr Schobesberger am Kopf, auf der Gegenseite traf Starkl nach einer Ecke von Daniel Toth Rapids Goalie Jan Novota, vom dem der Ball an die Stange abgelenkt wurde (49.). Gleich darauf entschied der Slowake dieses Duell nach einem schnellen Admira-Konter neuerlich für sich (51.). Viel mehr wollte Rapid nicht zulassen, Barisic brachte Kainz, Prosenik und Schaub, aber die Vorentscheidung besorgte wieder ein Ex-Admiraner. Eine Flanke von Kainz brachte Christopher Dibon per Kopf unter (66.). Bei einem Heber von Kainz musste zudem noch Stephan Zwierschitz auf der Linie retten (70). Der erste Rapid-Sieg über die Admira nach sechs vergeblichen Anläufen hätte durchaus noch deutlicher ausfallen können. (red, 20.9.2015) SK Rapid Wien – FC Admira Wacker Mödling 2:0 (1:0)Wien, Ernst-Happel-Stadion, 15.500, SR Schörgenhofer. Tore: 1:0 (42.) Schwab2:0 (66.) Dibon Rapid: Novota – Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Schwab, Grahovac – Schobesberger, S. Hofmann (79. Schaub), Huspek (57. Kainz) – Jelic (60. Prosenik) Admira: Siebenhandl – Ebner, Zwierschitz, Wostry, Wessely – Lackner, D. Toth – Sax (70. P. Zulj), Blutsch, Spiridinovic (46. Grozurek) – Starkl Gelbe Karten: Schwab, Hofmann bzw. Blutsch | 4Sport
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Hersteller nehmen ihre Verantwortung nicht wahr – Zeit für die Politik zu handeln. Zwei Monate nach der Veröffentlichung mehrerer kritischer Sicherheitslücken im für die Wiedergabe von Medien-Dateien zuständigen Stagefright-Framework des mobilen Betriebssystems Android, könnte Google eigentlich eine positive Bilanz ziehen. Immerhin gibt es bislang keinerlei bekannte Angriffe gegen diesen Softwarefehler. Die Befürchtung, dass jene Bugs, von denen fast alle Android-Geräte betroffen sind, zu einer Art Sicherheits-GAU führen werden, haben sich also vorerst nicht bewahrheitet. Gut is gangen, nix is gschehn also? Mitnichten. Denn die Realität ist, dass der allergrößte Teil der derzeit kursierenden Android-Geräte nie ein Update für die aktuellen – und alle kommenden – Sicherheitslücken erhalten wird. Hunderte Millionen Smartphones und Tablets warten insofern nur auf die erste große, erfolgreiche Angriffswelle mit Schadsoftware. Zwar haben sich einzelne Hersteller wie Samsung und LG nach dem öffentlichen Druck der letzten Wochen monatlichen Sicherheitsupdates verschrieben, was man dabei aber nur am Rande erwähnt: Dies gilt lediglich für einen Bruchteil der jeweils ausgelieferten Geräte, vornehmlich für jene aus der obersten Preiskategorie. Und selbst dieses eingeschränkte Versprechen wurde bisher nur partiell eingehalten, bei vielen Topgeräten stehen die aktuellen Sicherheitslücken weiter offen. Diese Situation ergibt sich aus der Heterogenität der Android-Welt: Google hat das Betriebssystem zwar entwickelt, erlaubt es Dritten aber die Software weitgehend anzupassen. Ein Angebot, das die Hardwarehersteller freudig angenommen haben, da man hofft, sich durch eigene Verbesserungen entscheidend von der Konkurrenz abheben zu können. Für die damit einhergehende Verantwortung zur Wartung der Software zeigen die Branchengrößen hingegen weniger Begeisterung. Zeitnahe Updates samt mehrjährigem Supportversprechen gibt es im Android-Umfeld derzeit eigentlich nur bei Googles eigener Nexus-Linie. Und selbst hier gibt es mit einem Wert von drei Jahren angesichts immer länger werdender Behaltezyklen bei Smartphones noch einigen Verbesserungsbedarf. Sorgen bereitet die aktuelle Situation nicht zuletzt mit einem Blick in die Zukunft: Schon bald wird komplexe – und damit implizit auch stark fehleranfällige – Software noch an wesentlich mehr Stellen des Alltags Einzug halten. Vom Smart Home bis zum selbstfahrenden Autos könnte eine ähnliche nachlässige Update-Politik verheerende Auswirkungen haben. Angesichts solcher Aussichten und des offensichtlichen Unwillens vieler Hersteller, das Problem selbst in die Hand zu nehmen, stellt sich die Frage, warum die sonst bei_IT-Themen zuletzt so streitbare europäische Politik genau zu diesem Thema schweigt. Eine fixe Verpflichtung der Hersteller zu einem Mindestzeitraum für Sicherheitsupdates sowie eine Kennzeichnungspflicht für den von einem neuen Smartphone zu erwartenden Softwaresupport sind hier nur zwei recht naheliegende Ideen, von denen die Konsumenten direkt profitieren würden. | 0Web
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Neuer Ski wird je nach Fahrposition steifer oder flexibler. Das Design imitiert die Platten eines Schildkrötenpanzers. Lausanne – Schweizer Forscher haben einen neuen Ski vorgestellt, der je nach Position des Fahrenden steifer oder flexibler wird. Das Design ist von der Natur inspiriert: Vorbild sind die Platten eines Schildkrötenpanzers. Die Idee, sich am Panzer von Schildkröten zu orientieren, kam Veronique Michaud von der ETH Lausanne (EPFL) während eines Seminars über bioinspirierte Materialien. Die Panzerplatten einer Schildkröte verzahnen sich und sind durch ein Polymer miteinander verbunden, erklärte sie in einer Mitteilung. Wenn Schildkröten atmen, gehen die Platten etwas auseinander und der Panzer wird flexibel. Bei äußeren Stößen ziehe sich der Panzer zusammen und werde steif, so Michaud weiter. Es kam mir sofort in den Sinn, dass wir diese Eigenschaften in Ski einbauen könnten. Gemeinsam mit Wissenschaftern des Instituts für Schnee und Lawinenforschung (SLF) und einem Skihersteller entwickelte das Team um Michaud einen Ski, der die Qual der Wahl eines manchen Skifahrers überflüssig machen könnten: Zwischen festen Ski, die der hohen Belastung in Kurven standhält, und flexibleren, die sich einfacher manövrieren lassen. In ihren Versuchen, den Trick des Schildkrötenpanzers nachzuempfinden, erzielte das Team die besten Resultate mit Aluminiumplatten, die sie an präzisen Stellen an beiden Enden des Skis einbetteten. Die Platten enthalten zudem einen Spalt in Form einer Schlangenlinie parallel zu den Skikanten. Wenn der Ski in einer Kurve gebogen wird, kommen die Platten auf beiden Seiten des Spalts zusammen, der Ski versteift sich. Wird eine Kurve verlassen, öffnet sich der Spalt im Ski und macht ihn wieder flexibel und einfacher zu manövrieren. Die Aluminiumplatten funktionieren wie die Panzerplatten, und eine spezielle Art von Gummi dazwischen ähnelt dem Polymer im Schildkrötenpanzer, erklärte Michaud. Der ehemalige Skispeedfahrer Michael Leitner testete den seit März erhältlichen Ski gemeinsam mit der zweifachen Olympiasiegerin Tina Maze. Wir waren positiv überrascht, sagte Leitner laut der Mitteilung. Es war einfacher, in die Kurve zu gehen. Und während der Druck auf die Skikante in der Kurve stetig zunahm, haben die Ski wirklich im Schnee gegriffen und waren sehr stabil. | 7Wissenschaft
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Der Nationalismus in Russland nehme ständig zu. Köln/Moskau – Die weißrussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch hat sich pessimistisch über die künftige Entwicklung Russlands geäußert. Man hat manchmal das Gefühl, dass nach Putin hinter seinem Rücken noch viel härtere Menschen zum Vorschein kommen, sagte die Schriftstellerin am Sonntagabend bei einer Lesung in Köln. Man soll ja eigentlich an den Menschen glauben, aber mir ist dieser Glaube irgendwie abhanden gekommen. Der Nationalismus in Russland nehme ständig zu, dazu komme ein Gerede vom Dritten Weltkrieg. Ich glaube, wir stehen am Anfang eines Kalten Krieges, sagte die 67-Jährige. Künstler wie sie hätten sich seit Beginn der Perestroika unter Gorbatschow 20 Jahre lang eingeredet, dass nun die Entwicklung zur Demokratie eingesetzt habe und unumkehrbar sei. Doch diese Entwicklung sei immer nur von einer kleinen Gruppe an der Spitze vorangetrieben worden, nicht vom Volk. Das Volk habe 20 Jahre lang geschwiegen und erst wieder reagiert, als Putin die alten Parolen propagiert habe: Wir brauchen das große Russland und Wir sind von Feinden umzingelt. Die Künstler in Weißrussland und Russland seien es gewohnt, in Konflikt mit Politikern wie dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und Putin zu stehen. Aber in Konflikt mit dem Volk zu stehen, das ist etwas anderes. Verhängnisvoll sei die Rolle der Kirche, die mit christlichen Werten nichts zu tun habe: Das ist eine Kirche, die ein Teil der Macht ist. Alexijewitsch, die im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, spürt in Büchern wie Secondhand-Zeit den bitteren Folgen der Sowjetherrschaft nach. 2013 hatte sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. | 8Kultur
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