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Entspricht 23 Prozent Marktanteil. Wien – 424.000 Menschen haben im Schnitt die Silvester-Stadlshow in ORF eins gesehen – das entspricht 23 Prozent Marktanteil, hieß es aus dem ORF gegenüber der APA. Damit lagen die Zahlen unter jenen des Vorjahres, als der Silvesterstadl noch 517.000 Fernsehzuschauer vor die Bildschirme lockte, was damals 26 Prozent Marktanteil entsprach. Über die Zukunft der Show mit den beiden neuen Moderatoren Francine Jordi und Alexander Mazza wird nach dem extrem schwachen Neustart im September und dem jetzigen Silvesterergebnis nun zwischen den Partnersendern ORF, ARD und SRF beraten, hieß es. Hier werde es zeitnah eine Entscheidung geben. | 6Etat
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Der Baukonzern Porr setzt mit einer neuen Struktur auf kostenbewusstes Wachstum. Wien – Der börsennotierte Baukonzern Porr sieht sich auch für 2016 auf gutem Wachstumskurs. Den Rekord-Auftragsstand von 4,6 Mrd. Euro Ende 2015 hat man schon auf 5,4 Mrd. Euro ausgebaut, viele Order reichen dabei ins nächste Jahr hinein. Man wolle intelligent wachsen, also mit striktem Kostenmanagement, so Karl-Heinz Strauss, Chef des 15.000-Mitarbeiter-Konzerns. Das vorjährige Umsatzplus von 4,3 Prozent auf 3,14 Mrd. Euro und vor allem die kräftige Konzerngewinn-Steigerung um ein Viertel auf 61 Mio. Euro täuschen darüber hinweg, dass der Markt weltweit nicht wächst, sondern sogar leicht nach unten geht. Auch Süd- und Südosteuropa schrumpft, doch nicht Zentral- und Nordeuropa, wo Porr hauptsächlich tätig ist. Zur besseren Marktbearbeitung hat Porr den Konzern vor einigen Wochen umgebaut. Es gibt vier neue Business Units – Österreich/Schweiz/Tschechien, Deutschland, Internationales sowie Umwelttechnik/Healthcare, wie Strauss am Donnerstag bei der Bilanzpräsentation erläuterte. Auch heuer würden 85 Prozent der Bauleistung auf die sicheren deutschsprachigen Märkte sowie Tschechien und Polen entfallen. In Deutschland, dem für Porr zweitwichtigsten Markt mit zuletzt 700 Mio. Umsatz für den Konzern, wolle man Richtung 1 Mrd. Euro gehen; der deutsche Markt ist insgesamt 300 Mrd. Euro schwer, aber stark fragmentiert: Die Nummer 1 dort bringt es nur auf 6 Mrd. Euro Umsatz. Porr sei am großen Zukunftsmarkt Deutschland im Hochbau für 2016 und wahrscheinlich auch 2017 voll ausgelastet, so Strauss. Skandinavien mit Norwegen/Schweden rückt stärker in den Fokus, in Großbritannien erwartet man in den nächsten Wochen den ersten Großauftrag, einen Tunnelbau nahe London. Dafür hat man sich 2015 aus Serbien zurückgezogen, und auch Kroatien ist nicht mehr auf der Landkarte. 2015 legte der Auftragsbestand um 13 Prozent auf 4,58 Mrd. Euro zu – Ende Februar seien es jetzt schon 5,3 Mrd. Euro gewesen, aber nicht getrieben durch einzelne Großprojekte, sagte Strauss. Noch stärker wuchs voriges Jahr der Auftragseingang: um 29 Prozent auf 4,05 Mrd. Euro. Porr macht bereits fast 47 Prozent seines Geschäfts im Ausland und beschäftigte im Vorjahr im Schnitt 13.878 Mitarbeiter (+8 Prozent), aktuell liege man schon bei 15.000, so Strauss. Für das Jahr 2016 geht der Vorstand von einer weiteren Leistungs- und Ergebnissteigerung aus. Eine genaue Prognose gab das Management nicht, begründet wurde dies mit der hohen Dynamik der Baumärkte. Strauss zeigte sich aber vor Journalisten angesichts der sehr guten breiten Ausgangsbasis sehr optimistisch für 2016. Von der neuen Wohnbauoffensive der Bundesregierung, die bis 2020 die Schaffung von 30.000 zusätzlichen Wohneinheiten in Österreich vorsieht, erwartet sich Porr in den nächsten Jahren zusätzliche Impulse für den Wohnbau, heißt es im Geschäftsbericht. Die Aktionäre der Porr sollen, wie bereits vorige Woche angekündigt, eine höhere Dividende bekommen. Konkret sollen 1 Euro je Aktie sowie 50 Cent Sonderdividende aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der Spaltung und Ausgliederung des Immobilienbereichs gezahlt werden. Wahlweise soll es die Gesamtdividende entweder nur in bar oder teils teils geben, wobei voraussichtlich zu jeweils rund 50 Porr-Aktien eine weitere hinzukommen dürfte, wie es heute hieß. Grundsätzlich wolle man ein stabiler Dividendenzahler werden, verwies Strauss auf das Pay-out-Range-Ziel von 30 bis 50 Prozent. Die Finanzkennziffern hat Porr 2015 insgesamt verbessert. Die Net-Cash-Position sei von 65 auf 187 Mio. Euro angewachsen, so CFO Christian Maier. Die Gearing Ratio habe sich somit weiter von -0,17 auf -0,46 Prozent verbessert. Das Eigenkapital wuchs um 7,0 Prozent auf 412,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote ging dagegen leicht von 18,0 auf 17,9 Prozent zurück, da Porr v. a. durch die Bilfinger-Übernahme in Polen gewachsen ist – und damit auch die Bilanzsumme um 7,4 Prozent auf 2,30 Mrd. Euro. In Polen hat Porr 2015 auch einen der größten Aufträge an Land gezogen, die Expresstrasse S17; der Wachstumsmarkt Polen laufe erst heuer so richtig an nach der Bilfinger-Akquisition, sagte Strauss. Den volumsmäßig größten Auftrag akquirierte man dagegen in Katar. Währen die Arbeiten an der U-Bahn-Linie Green Line planmäßig voranschreiten, wurde Porr zusätzlich als Systemlieferant mit der Errichtung der Festen Fahrbahn (Slab Track System) im gesamten U-Bahn-Netz von Doha betreut. Außerdem baut Porr bis 2018 am Al-Wakrah-Stadion mit 40.000 Plätzen in Doha mit. Zu den vielfach kritisierten schlechten Arbeitsbedingungen in Katar bis hin zu Ausbeutung merkte der Porr-Chef an, dass dort bei sämtlichen großen öffentlichen Ausschreibungen, etwa bei Infrastruktur oder Stadion-Bauten Arbeitsbestimmungen und Sicherheitsbedingungen herrschen, die dem europäischen System überlegen sind. Sie sind um einiges besser. Es könne also in diesem Bereich weder von Ausbeutung noch von schlechten Lebensbedingungen die Rede. Anders sei es freilich um den kleinteiligen Privatbereich bestellt, schloss Strauss Missstände dort nicht aus. Jüngste heimische Vorschläge einer Verschärfung der EU-Entsenderichtlinie kritisierte der Porr-Chef und nannte sie Schwachsinn. Das ist die Schnapsidee des Monats, so Strauss: Ich kann nur davon abraten, hier Grenzen und Zäune aufzubauen. | 3Wirtschaft
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Kaltfront kommt in der Nacht auf Samstag. Wien – Regenschirm statt Sonnenbrille: Nach den frühlingshaften Temperaturen der vergangenen Tage wird es am Wochenende kälter und unbeständiger. Eine Kaltfront bringt am Samstag kräftigen Wind und Regenschauer mit sich, die Temperaturen passen sich der Jahreszeit an. Am Montag weichen die Wolken jedoch wieder der Sonne, teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag mit. Am Freitagvormittag halten sich in manchen Tälern und Becken Nebel- oder Hochnebelfelder, sonst ist es überwiegend sonnig. Im Tagesverlauf ziehen von Südwesten her einige dichtere Wolken auf. Niederschläge bringen sie aber vorerst keine. Es weht schwacher bis mäßiger Wind aus Südost bis West. Erst am Abend kann der Westwind vor allem im Donauraum, im Wiener Becken und am Alpenostrand bereits spürbar aufleben. Frühtemperaturen liegen zwischen einem und neun Grad, Tageshöchsttemperaturen reichen von elf bis 19 Grad. Bereits in der Nacht auf Samstag zieht ein Kaltfrontausläufer mit zum Teil kräftigem West-Nordwestwind und einzelnen Regenschauern durch. In den Nordalpen regnet es dabei am häufigsten, Schneeschauer sind kurzzeitig bis gegen 1.000 Meter herab möglich. Tagsüber ist es sowohl im Süden als auch im östlichen Flachland meist aufgelockert bewölkt, oft sogar sonnig, erst zum Abend hin dann erneut dichter bewölkt. Länger trüb und nass bleibt es voraussichtlich in den Nordstaulagen der Alpen. Vor allem im Donauraum, am Alpenostrand und im Hochgebirge bläst anhaltend lebhafter bis kräftiger Westwind. Frühtemperaturen gehen von drei bis elf Grad, Tageshöchsttemperaturen erreichen acht bis 16 Grad. Am Sonntag ist der Himmel oft wolkenverhangen. Dazu regnet es vor allem nördlich des Alpenhauptkammes, am meisten jedoch in den Landesteilen nördlich der Donau. Die Schneefallgrenze liegt von Ost nach West zwischen 1.200 und 2.200 m Seehöhe. Im Laufe des Nachmittags steigt sie jedoch generell auf Lagen über 2.000 m Seehöhe an. Chancen auf Sonnenschein sind generell im Süden sowie nachmittags im Westen am größten. Der Wind bläst im Norden und Osten lebhaft aus südwestlicher bis westlicher Richtung, sonst weht er nur schwach. Die Frühtemperaturen liegen zwischen einem und acht Grad, es werden maximal acht bis 16 Grad erreicht. Zum Wochenstart gibt es im östlichen Niederösterreich, im Burgenland sowie auch in der Südoststeiermark zunächst Restwolken der Nacht. Vor allem im Mostviertel regnet es außerdem noch örtlich. Die Wolken machen jedoch bereits am Vormittag immer öfters der Sonne Platz. Somit gibt es am Montag im ganzen Land überwiegend sonniges und trockenes Wetter mit lediglich hohen Wolkenfeldern. Auch lokale Frühnebel, vor allem im Süden, lichten sich rasch. Der Wind weht nördlich des Alpenhauptkammes mäßig bis lebhaft. Die Frühtemperaturen umspannen ein bis zwölf Grad. Die Tageshöchsttemperaturen betragen 13 bis 19 Grad. Bis Dienstagmittag scheint östlich der Linie Linz-Lienz noch häufig die Sonne. Dünne hohe Wolken, oder auch ein paar dichtere Wolken fallen kaum ins Gewicht. In der Folge nimmt jedoch die Bewölkung überall zu und vor allem in den Landesteilen nördlich der Donau regnet es örtlich leicht. Im Westen verdichten sich bereits am Vormittag die Wolken deutlich. Abgesehen von ein paar Regentropfen bleibt es aber trocken. Dazu weht generell schwacher bis mäßiger Westwind. Ein bis neun Grad zeigt das Thermometer in der Früh, elf bis 18 Grad nachmittags. | 1Panorama
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Separatistenführer Chodakowski: "Das würde bedeuten, dass ukrainische Truppen zwischen uns und Russland stehen". Donezk – Im Ukraine-Konflikt wollen die prorussischen Separatisten nicht wie vereinbart der Regierung die Kontrolle über die Grenze zu Russland zurückgeben. Das würde bedeuten, dass ukrainische Truppen zwischen uns und Russland stehen, sagte der Separatistenführer Alexander Chodakowski in Donezk. Der ukrainische Ex-Geheimdienstler amtiert nun als Sekretär des Sicherheitsrats der sogenannten Volksrepublik Donezk. Der vor fast einem Jahr in Minsk geschlossene Friedensplan sieht als letzten Schritt vor, dass die Ukraine wieder die Herrschaft über die Grenze übernimmt. Seit Minsk habe sich die Lage beruhigt, sagte Chodakowski. Als einer von wenigen Separatisten lobte er die deutsch-französischen Anstrengungen für eine Beilegung des Konflikts. Europa dürfe sich als Vermittler nicht zurückziehen, sonst drohe neues Blutvergießen. | 2International
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User werden ausgesperrt, solange sie einen Werbeblocker verwenden. Yahoo Mail sperrt die eigenen Nutzer aus, sollten sie einen Adblocker verwenden. Dies geht aus einem Eintrag im Adblock Plus-Forum hervor, in dem sich ein User über die Blockade beschwert. Kurz darauf gab es bereits etliche Tweets wütender Yahoo-Mail-Nutzer, die von dem Mail-Dienst ausgesperrt wurden. So @YahooMail has blocked my inbox for using an ad blocker. It was a good run, I guess. Goodbye! Hello Apple Mail, as much as I hate it. Dies dürfte laut digiday darauf zurückzuführen sein, dass die Einkünfte durch Werbung bei Yahoo deutlich zurückgegangen sind. Trotzdem warnt der CEO eines Anti-Werbeblocker-Unternehmens davor, dass durch die drastische Maßnahme womöglich einige Nutzer einfach zu der Konkurrenz wechseln würden. Das Katz-und-Maus-Spiel um Werbeblocker setzt sich somit weiter fort. So steigt die Anzahl der Adblock-Nutzer beständig, während immer mehr Anbieter auf Premium-Dienste oder Anti-Adblocker-Maßnahmen setzen. Zuletzt sorgte der populäre YouTuber PewDiePie für Aufsehen, weil er Werbelocker-Nutzern die Schuld an YouTube Red, einem kostenpflichtigen Abo-Dienst für die Videoplattform, gab. | 0Web
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In seinen ersten zwei Jahren als CEO verpasste Satya Nadella dem IT-Dinosaurier ein neues Image. Rückblick in die frühen 2010er-Jahre: Microsoft war jene Firma, die allein aufgrund ihres Erbes als überlebensfähig galt. Millionen Rechner, vor allem in Büros, waren auf das Betriebssystem Windows samt der Office Suite angewiesen. In anderen Bereichen der IT-Branche hinkte der Konzern massiv hinterher: Microsoft hatte das Internet verpasst, mobile Datenträger verpasst und soziale Netzwerke ebenso. An die verkorksten Reaktionen erinnern düster Namen wie Kin, Zune oder die Suchmaschine Bing (die in den vergangenen Jahren massiv verbessert wurde). Für viel Geld wurden Panikkäufe getätigt, etwa Nokia oder Skype erworben. Zurück in die Zukunft: Heute hat Microsoft mit der Augmented Reality-Brille Hololens eine der spektakulärsten Erfindungen im Ärmel. Windows 10 ist für viele Nutzer als kostenloses Upgrade verfügbar und wird rasant verbreitet. Office und andere Programme sind plötzlich auf iPad, iPhone und Android-Smartphones verfügbar. Der Skype Translator entzückte Tech-Journalisten mit Simultanübersetzungen in sechs verschiedene Sprachen. Und mit dem Surface Laptop legte Microsoft zuletzt sogar eine ernsthafte Konkurrenz zu Apples Macbook-Reihe vor. Der Hype um Microsoft bemisst sich auch in ökonomischen Werten: Der Aktienkurs des IT-Konzerns stieg im vergangenen Jahr um sage und schreibe 18 Prozent. Ein exzellenter Wert für ein alteingesessenes Unternehmen, das mit der Gratis-Veröffentlichung von Windows 10 ein großes Risiko eingegangen war. Analysten goutieren offenbar, dass der neue CEO Satya Nadella Microsoft mit aller Kraft umkrempeln will. Wobei Nadella gar nicht mehr so neu ist: Seit Februar 2014 lenkt er die Geschicke des Tech-Giganten, der vom Time Magazine in einem neuen Porträt als richtiger Nerd beschrieben wird. So gerät Nadella immer noch ins Schwärmen, wenn er von Experimenten Anfang der 1990er-Jahre erzählt. Damals versuchte Microsoft, einen interaktiven Fernseher zu bauen, an dessen Entwicklung Nadella entscheidend beteiligt war. Man sieht: Nadella kommt aus dem Entwickler-Bereich und ist kein klassischer Manager wie Vorgänger Steve Ballmer. Nadellas Charisma geht sogar so weit, dass ihn Time mit Apple-Gründer Steve Jobs vergleicht. Er besitze eine Rastlosigkeit, eine stete Form von Energie, so das US-Magazin. Nadella denkt, dass sich Änderungen durch das ganze Unternehmen ziehen müssen. Es habe keinen Sinn, losgelöste Abteilungen für Innovationen zu schaffen – wie es Microsoft etwa bei der Xbox probiert hatte. Vielmehr muss jeder Teil der Struktur stets an neuen Entwicklungen mitarbeiten. Diese Komplexität zu managen sei zwar eine riesige Herausforderung, für einen Hegemon wie Microsoft aber die einzige Möglichkeit, um relevant und innovativ zu bleiben, glaubt Nadella. Unter ihm wurden sämtliche Extrawürste eingestampft: Es gibt mittlerweile nur mehr ein Marketingteam, das für ganz Microsoft zuständig ist. Ebenso nur eine Business-Development-Abteilung und so weiter. Das führt dazu, dass beispielsweise bei der virtuellen Assistentin Cortana dutzende Abteilungen mitarbeiten. Apropos Cortana: Zwei der wichtigsten Asse in Microsofts Ärmel wurden noch gar nicht erwähnt. In der IT-Szene gilt Microsoft als Vorreiter, was künstliche Intelligenz und Cloud-Services betrifft. Nadella, der letztere Abteilung vor seiner Beförderung zum CEO geleitet hatte, investierte sofort noch mehr Ressourcen in die Cloud. Microsoft will hier zum Dienstleiter für fast alle Unternehmen der Welt werden – ähnlich, wie Büros in den vergangenen Jahrzehnten mit Windows dominiert wurden. Künstliche Intelligenz gilt ebenso als ein Bereich, der zwar in der Berichterstattung vernachlässigt wird, aber riesige Auswirkungen auf das Leben der Nutzer haben wird. Scheint also, als ob Microsoft nicht so schnell wieder uncool werden dürfte. | 0Web
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Chinesischer Online-Händler verzeichnet Milliardeneinnahmen. Peking – Der in China gefeierte Tag des Singles hat dem Online-Händler Alibaba erneut Rekordeinnahmen beschert. Schon in den ersten zwölf Stunden des 11. November gaben Kunden umgerechnet 8,35 Milliarden Euro auf der zu Alibaba gehörenden Handelsplattform Tmall aus, wie der Online-Riese am Mittwoch mitteilte. Die Verkaufszahlen von 2015 haben das Ergebnis des vergangenen Jahres schon nach der Hälfte der Zeit in den Schatten gestellt, teilte Alibaba mit. Firmenchef Daniel Zhang hatte schon zuvor erklärt, die ganze Welt werde am 11. November die Macht der chinesischen Konsumkraft erleben. Die vielen chinesischen Singles griffen bei ihrer Einkaufstour im Netz auch zu Produkten für Babys. Der australische Hersteller Bellamys Organic musste sich deshalb bei seinen heimischen Kundinnen entschuldigen, weil diese keine Bio-Säuglingsmilch mehr in den Regalen fanden. Die starke Nachfrage aus China habe das Unternehmen vollkommen überrascht, erklärte die Firma. Der Tag des Singles war 2009 von Chinas Online-Händlern als Gegenstück zum Valentinstag ins Leben gerufen worden; er liegt wegen der vier Einsen in Folge auf dem 11.11. Mit Sonderangeboten sollen die vielen Unverheirateten des Landes über ihre Einsamkeit hinweggetröstet werden. Der Tag des Singles ist der umsatzstärkste Tag in Chinas Online-Handel. | 3Wirtschaft
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Universität verschickte 2000 Bewerbungen – Firmen untersuchten Facebook-Profile. Ein attraktives Facebook-Profilbild kann sich positiv auf die Jobsuche auswirken. Dies besagt eine Studie der belgischen Universität Gent. Demnach würden immer mehr Arbeitgeber nach Informationen in den sozialen Netzwerken suchen und dort auch die Facebook-Profibilder unter die Lupe nehmen. In der Studie wurden jeweils zwei Bewerbungsschreiben an 1000 echte Stellenanzeigen aus den unterschiedlichsten Branchen verschickt. Die Bewerbungsmappen waren vom Inhalt gleichwertig – eine Google- oder Facebook-Suche führte jedoch zu einem von vier Facebook-Profilen, das zuvor von den Forschern erstellt wurde. Die Privatsphäre-Einstellungen erlaubten einzig Zugriff auf das Profilbild. Bei der Auswahl dieser wurde auf eine vorangegangene Studie zurückgegriffen, bei der 22 Portraits analysiert wurden. Das Ergebnis: Jener Kandidat mit dem attraktivsten Profilbild erhielt mehr als 20 Prozent positive Rückmeldungen, als jener mit dem unattraktivsten Foto. Eine direkte Einladung zum Vorstellungsgespräch wurde zudem um fast 40 Prozent häufiger an den attraktiven Kandidaten verschickt. In der Bewerbungsmappe waren die jeweiligen Fotos übrigens nicht beigelegt. | 0Web
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Landeshauptmann erwartet von Asylgipfel Zahl zu Kapazitätsgrenze. Wien/Salzburg – Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) spricht sich dafür aus, anerkannten Flüchtlingen eine niedrigere Mindestsicherung auszuzahlen als Österreichern. Mit einem Beitrag wie den Besuch von Sprachkursen oder einer Integrationsvereinbarung sollen Asylberechtigte auf die gleiche Höhe kommen, schlug er in der ersten ORF-Pressestunde des neuen Jahres vor. Haslauer musste zunächst seine Aussage von der Vorwoche, wonach das Grundrecht auf Asyl ein theoretisches Gedankenspiel sei, zurechtrücken: Asyl sei ein Grundrecht, könne aber auf faktische Grenzen stoßen, verwies er etwa auf die Quartiersituation. Angesichts einer Völkerwanderung stelle sich auch die Frage, ob die derzeitigen Rechtsmittel noch ausreichen, um diesen Herausforderungen zu begegnen, gab er zu bedenken. Haslauer pochte etwa auf eine gemeinsame außenpolitische Linie in Europa und Rückführungsabkommen für abgelehnte Asylwerber mit Ländern wie Pakistan. Auch über den Begriff Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen wurde diskutiert. Wir haben ein Jahr hinter uns, das uns extrem gefordert hat, stellte Haslauer dazu fest, mit Ach und Krach habe man ausreichend Unterkünfte geschaffen. Noch einmal eine Zahl wie im Vorjahr mit 90.000 Asylwerbern werde nicht zu schaffen sein. Der Asylgipfel mit der Bundesregierung am 20. Jänner werde sich daher der Frage Aufnahmekapazität widmen, erwartet sich der Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz eine Zahl als gemeinsames Verhandlungsergebnis. Dort sollen auch Szenarien diskutiert werden, was passiert, wenn Deutschland weniger Flüchtlinge aufnimmt. Haslauer erklärte weiters, Sicherheit und Integration gebe es nicht zum Nulltarif: Beides kostet Geld und wir werden in beiden Bereichen mehr Geld in die Hand nehmen müssen. So sei etwa auch zu klären, ob das Bundesheer den Anforderungen entsprechen könne. Eine Zahl für die Obergrenze wollte der Landeshauptmann nicht nennen. Bezüglich jener Personen, die darüber hinaus ins Land kommen, verwies Haslauer auf Begleitmaßnahmen wie fremdenpolizeiliche Maßnahmen und Wartezonen. Diskutieren will der Salzburger ÖVP-Obmann auch die Höhe der Mindestsicherung, auf die Asylberechtigte Anspruch haben. Er schlägt vor, dass sie erst durch einen eigenen Beitrag auf die gleiche Bezugshöhe wie Österreicher kommen. Die Höhe sollte etwa an die Integrationswilligkeit, den Besuch von Sprachkursen oder Schulungen geknüpft werden. Generell forderte er eine bessere Aufteilung der Flüchtlinge, denn: Wir als Österreich können nicht das Unheil der ganzen Welt schultern. | 1Panorama
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Ministerin Karmasin präsentierte Monitor-Ergebnisse – Väteranteil bei Kinderbetreuung soll 2018 ein Viertel betragen. Wien – Österreich ist auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit. Während im Jahr 2012 31 Prozent das Land als familienfreundlich einschätzten, sind es aktuell 63 Prozent, sagte Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) am Mittwoch bei der Präsentation des Familienfreundlichkeits-Monitors 2015. Aufholbedarf gibt es allerdings bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und dem Frauenanteil in Führungspositionen. Karmasin verwies auf ihr erklärtes Ziel, Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen. Überprüft wird dieses anhand von zehn Indikatoren des im Vorjahr vorgestellten Monitors, der einmal jährlich aktualisiert wird. Die aktuell verfügbaren Indikatoren, darunter Familienfreundlichkeit, Fertilitätsrate, Kinderbetreuung oder Familienunternehmen, weisen alle eine positive Entwicklung auf, zeigte sich die Ministerin bei der Pressekonferenz erfreut. Sehr erfreulich sei die Steigerung bei der Einschätzung der Familienfreundlichkeit mit aktuell 63 Prozent, befragt wurden 1000 Personen. Das bestätigt, dass wir unsere Benchmark erreichen können, so Karmasin. Ein Unterschied zeigt sich bei der Betrachtung der Bundesländer, so wird die Familienfreundlichkeit im Burgenland etwa höher eingeschätzt als in Salzburg oder Wien. Die Zahl der Familien mit Kindern im Haushalt ist insgesamt leicht steigend (2013: 1.386.000; 2014: 1.388.500), ebenso die Fertilitätsrate (2013: 1,44 Kinder pro Frau; 2014: 1,46 Kinder pro Frau). Ziel sei es hier, dass die Fertilitätsrate dem Kinderwunsch von zwei entspricht, erklärte die Ministerin. Was die Verteilung der familienpolitischen Leistungen betrifft, spricht sich Karmasin für weniger Geldleistungen und mehr Investitionen in die Infrastruktur aus. Die Väterbeteiligung ist in allen Kindergeld-Varianten gestiegen und beläuft sich insgesamt auf rund 18,1 Prozent. Bis 2018 soll sie ein Viertel betragen, verwies Karmasin hier etwa auf den geplanten Partnerschaftsbonus. Die Betreuungsquote ist sowohl bei den Unter-Dreijährigen von 25,1 Prozent im Jahr 2013 auf 25,9 Prozent 2014 als auch den Drei- bis Sechsjährigen von 92,8 auf 94 Prozent gestiegen. Karmasin sprach von einer ansehnlichen Steigerung und erwartet sich durch den Ausbau im Vorjahr für 2015 einen massiven Anstieg. Durch den gestrigen Beschluss der 15a-Vereinbarung mit den verpflichtenden Elterngesprächen rechnet sich auch bei den Vierjährigen rasch mit Werten wie bei den Vorschulkindern. 2014 belief sich die Betreuungsquote bei der Vierjährigen auf 95,3 Prozent, bei den Fünfjährigen auf 97,9 Prozent. Entgegen den Erwartungen ist die Quote bei den bis zu Zweijährigen in Wien etwas zurückgegangen von 40,7 auf 40,4 Prozent (2014), meinte die Ministerin. Insgesamt wurden im Vorjahr 3.619 neue Betreuungsplätze geschaffen. Bei 4.541 bestehenden Plätze wurden etwa die Öffnungszeiten verbessert, um dem Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf (VIF) zu entsprechen. Bis 2018 sollen 12.000 neue Betreuungsplätze sowie 20.000 neue VIF-konforme Plätze entstehen, erklärte Karmasin. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird von rund einem Viertel sehr gut oder gut eingeschätzt. Etwas mehr als die Hälfte hält die Situation allerdings nur für befriedigend, 23 Prozent für nicht befriedigend. Die Vereinbarkeit sei besser geworden, diesen Weg müsse man aber weitergehen, so Karmasin. Verbesserungspotenzial ortet sie auch bei der Zahl von Frauen in Führungspositionen. Hier sieht die Ministerin auch die Politik selbst gefordert, zumal der Frauenanteil im Nationalrat (30,6 Prozent) zuletzt gesunken ist. Nach der nächsten Nationalratswahl sollte der Frauenanteil auf 40 Prozent steigen, fordert die Ministerin. | 5Inland
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Richter zieht "Herr der Ringe"-Experten zur Klärung hinzu. Istanbul – Ein Arzt muss sich in der Türkei vor Gericht verantworten, weil er Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit der Herr der Ringe-Figur Gollum verglichen hat. Nun will das Gericht Experten der Fantasy-Trilogie heranziehen, berichtete die Zeitung Milliyet am Mittwoch. Die Kenner der Bücher von J. R. R. Tolkien und der Verfilmungen sollen klären, ob es sich bei dem Vergleich von Erdoğan mit der dürren, fahlen und glubschäugigen Figur um eine Beleidigung handelt. Das Gericht der Provinz Aydin beauftragte zwei Wissenschaftler, zwei Psychologen und einen Filmexperten mit der Prüfung möglicher Ähnlichkeiten. Der Arzt Bilgin Ciftci hatte auf seinem Twitter-Konto nebeneinander Bilder von Gollum und Erdoğan veröffentlicht, auf denen der Präsident essend, staunend und überrascht zu sehen ist. Ciftci verlor deshalb bereits seinen Job im Krankenhaus und wurde im Oktober kurzzeitig festgenommen. In der Türkei müssen sich zunehmend Bürger unter dem Vorwurf der Beleidigung des Präsidenten vor Gericht verantworten. In dem Fall von Ciftci wollte sich der Richter nun aber nicht festlegen und vertagte den Fall bis zur Entscheidung der Experten auf Februar. | 2International
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In Österreich gibt es mehr als 200 nationale Normen im Baubereich. "Wildwuchs" ortet die Architektenkammer. Wien – Wer rechtzeitig vor dem Winter sein Haus dämmt, um dem Klima und seinem Geldbörsel Gutes zu tun, bekommt es mit ÖNORM B 6400 zu tun. Sie regelt hierzulande die Zahl der Dübel, mit deren Hilfe bei der thermischen Sanierung das Isoliermaterial an den Wänden fixiert wird. ÖNORM B 6400 ist eine von vielen nationalen Normen, die hierzulande regeln, wie wir bauen. Die Schweizer kommen im Baubereich mit 200 nationalen Normen aus: So viel wie nötig, so wenig wie möglich, beschreibt Adrian Altenburger, Vizepräsident des Schweizer Ingenieur- und Architektenvereins, das Prinzip dahinter. Hierzulande wird über die Zahl gestritten: 230 Normen zählt das Austria Standards Institute (ASI), auf 350 kommt die Architektenkammer. Auf jeden Fall zu viel, findet Letztere. 6000 an der Zahl kämen zusammen, wenn man alle baurelevanten Regeln – eine solche schreibt etwa die Gangbreite im Wohnbau vor, damit ein Krankenbett durchpasst – zusammennimmt. Das ASI hält dagegen, dass in dieser Zahl unter anderem auch DIN-Normen oder zurückgezogene Normen enthalten seien. Tatsächlich käme man – auch wenn man den Baubereich besonders weit fasse auf weniger als 3000. Die Architektenkammer beklagt jedenfalls Wildwuchs, der das Bauen teurer mache – um zehn bis 15 Prozent. Vom Kunststoffbelag für Sportanlagen im Freien bis zu nichttragenden Innenwänden – die Norm ist die Norm. Selbst für das Vertrags- und Gewährleistungswesen gibt es festgelegte Regeln. Mittlerweile ist ein Großteil der neuen Normen europäischen und internationalen Ursprungs, die das heimische Regelwerk verdrängen. Die Zahl wächst und wächst – seit 15 Jahren hat sie sich verdoppelt. Christian Aulinger, Architekt und Standesvertreter in der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, wünscht sich dementsprechend einen radikalen Paradigmenwechsel. Derzeit werden – wie vom STANDARD berichtet – die Reaktionen auf das im Sommer vom Wirtschaftsministerium auf den Weg gebrachte neue Normengesetz eingearbeitet. Welche der von der Industrie, Fachverbänden, Sozialpartnern, Unis und dem Austrian Standards Institute (ASI) vorgeschlagenen Änderungen sich tatsächlich im neuen Normengesetz wiederfinden werden, will man im zuständigen Wirtschaftsministerium noch nicht sagen. Nur so viel: Man ist im Endspurt. Aulinger kritisiert das heimische Normenwesen schon lange. Besonders, nachdem die Kammer ihre Experten aus dem Normierungsprozess zurückgezogen hat, weil es seit Anfang 2014 Geld kostet, an der Normung teilzunehmen. Auch technische Universitäten empfahlen ihren Wissenschaftern, nicht mehr mitzuarbeiten. Rund ein Drittel der externen Fachleute kündigte seine Mitarbeit auf. Mit dem neuen Gesetz soll der Mitarbeitsbeitrag in Höhe von 450 Euro pro Jahr fallen. In der Schweiz gibt es einen solchen seit jeher nicht, sagt Altenburger. Wir würden dann wohl keine Experten finden. Aulinger gefällt auch vieles andere, was er bei den Schweizern sieht. Die Österreicher täten gut daran, sich einiges von den Nachbarn abzuschauen, denn hierzulande ist das Prinzip genau konträr, trotzdem ist die Schweiz baukulturell an der Spitze. Nicht nur die Zahl der Normen, auch die Organisation der Baunormung unterscheidet sich. Während in Österreich Baunormen wie der Großteil aller Normen im Rahmen des ASI erarbeitet werden, ist die Baunormung in der Schweiz dem Schweizer Ingenieur- und Architektenverein (SIA), einer der maßgeblichen schweizerischen Berufsorganisationen der Ingenieure, Architekten und Wissenschafter, zugeordnet. Anders als in Österreich müssen Normenprojekte einen Genehmigungsprozess durchlaufen. Mit einem Antrag wird ein Budget eingereicht. Sind die Projektkosten nicht durch den Normenverkauf gedeckt, müssen Drittmittel gesucht werden. Womit laut Altenburger klar ist: Gibt es kein Bedürfnis, gibt es keine Norm. Auch hinsichtlich Transparenz und Kontrolle halten die Wiener das Schweizer System für vorbildhaft: Die Namen von Mitarbeitenden in einer Normenkommission werden ausnahmslos veröffentlicht. In Österreich kann man die Zustimmung verweigern. Aus datenschutzrechtlichen Gründen, wie es aus dem ASI heißt. Ein wesentlicher Punkt, den Aulinger im Gesetzesentwurf vermisst: Eine wirkungspolitische Normenfolgenabschätzung würde unsinnige Normen im Keim ersticken. Nicht unmöglich, dass der Dämmstoff schon mit fünf Dübel je Quadratmeter gesichert wäre. ÖNORM B 6400 verlangt sechs. Geschätzte Kosten für eine Stadt wie Wien: über eine Million Euro. (Regina Bruckner, 30.10.2015) Anm der Redaktion.: Der Artikel wurde um eine Stellungnahme des ASI ergänzt, die sich auf die Zahl der 6.000 baurelevanten Regeln bezieht und auf die Veröffentlichung der Namen der an der Normierung beteiligten. | 3Wirtschaft
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82:89 nach Verlängerung gegen Italien – Erfolg gegen Spanien in letztem Vorrunden-Spiel nun Pflicht. Berlin – Den deutschen Basketballern droht bei der EM das Vorrundenaus. Im vierten Turnierspiel erlitt das Team um Dirk Nowitzki in Berlin beim 82:89 (76:76, 41:42) nach Verlängerung gegen Italien die dritte Niederlage und muss am Donnerstag (17.45 Uhr/ARD) im letzten Gruppenspiel gegen Spanien gewinnen, um noch eine Chance auf den Einzug in die Finalrunde zu haben. Nach dem Auftaktsieg über Außenseiter Island (71:65) hatte die deutsche Mannschaft in Gruppe B bereits gegen Vizeweltmeister Serbien (66:68) und die Türkei (75:80) verloren. Vier Teams aus der stark besetzten Sechsergruppe B kommen ins Achtelfinale. Der Respekt vor den Italienern war bei den Deutschen groß, immerhin hatte das Team um die langjährigen NBA-Profis Danilo Gallinari (Denver Nuggets), Marco Belinelli (Sacramento Kings) und Andrea Bargnani (Brooklyn Nets) am Mittwoch überraschend die als Titelkandidaten geltenden Spanier 105:98 geschlagen. Doch gegen die gut verteidigende DBB-Auswahl lief es im Angriff längst nicht so reibungslos. Mitte des dritten Viertels führten die Deutschen mit bis zu zehn Punkten (55:45), doch die Italiener kamen wieder heran und schafften sieben Minuten vor Schluss den Ausgleich zum 63:63 und konnten danach erstmals seit langem auch wieder in Führung gehen. Kopf an Kopf lagen die Teams dann bis zum Ende der regulären Spielzeit, mit dem vorletzten Angriff retteten sich die etwas clevereren Italiener erst einmal in die Verlängerung (76:76). Diese war von fehlerhaftem Spiel auf beiden Seiten geprägt, durch überhastete Aktionen wurden hüben wie drüben Chancen auf weiteren Punktezuwachs vergeben. Als Nowitzki 15 Sekunden vor Schluss im Angriff den Ball verlor, war das Spiel für die Deutschen verloren, die den Heimvorteil vor 13.050 Zuschauern erneut nicht nutzen konnten. Erfolgreichster Werfer für Italien war Danilo Gallinari (25), auf deutscher Seite galt das für Dennis Schröder (29 Punkte). Serbien steht als erste Mannschaft der Gruppe B als Viertelfinalist fest. Der weiter ungeschlagene Vizeweltmeister sicherte sich das Ticket für die Finalrunde im französischen Lille durch ein souveränes 91:72 (53:35) gegen die Türkei. Erfolgreichste Werfer der serbischen Mannschaft von Trainer Aleksandar Djordjevic waren Miroslav Raduljica (20 Punkte) und Milos Teodosic (17/13 Assists). Auch Griechenland blieb im vierten Spiel makellos und ist weiter. Der zweimalige Europameister gewann in Zagreb 83:72 (46:31) gegen Slowenien, EM-Gastgeber von 2013. Vassilis Spanoulis war mit 19 Punkten Topscorer der Griechen, denen der erste Tabellenrang nicht mehr zu nehmen ist. 5.000 slowenische Fans unter den 5.600 sorgten in der Arena von Zagreb für ein Tollhaus. Mit der Unterstützung im Rücken verkürzte ihr Team einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand auf zwei Zähler, musste sich letztlich doch geschlagen geben. Polen (Gruppe A in Montpellier) schaffte trotz eines 73:75 (32:35) ggen Tabellenführer Israel den Einzug in die K.o.-Phase. Rekord-Europameister Russland hingegen ist bereits vorzeitig ausgeschieden. (sid/APA/red, 9.9. 2015) Link: Ergebnisse und Tabellen | 4Sport
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Griechischer Premier strebt rasches Überprüfungs-Ende an, um Gespräche über weitere Finanzhilfen beginnen zu können. Athen – Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras setzt auf eine baldige Rückkehr der EU-Experten zur Überprüfung des Reformprogramms. Nach seiner Einschätzung könnten die Kontrollore innerhalb der nächsten zehn Tage nach Griechenland zurückkehren, sagte Tsipras am Dienstag in einem Fernseh-Interview. Tsipras, der nur über eine knappe Mehrheit im Parlament verfügt, strebt eine rasche Beendigung der Überprüfung an, um in Verhandlungen über weitere finanzielle Hilfen der Geldgeber eintreten zu können. Die EU-Kommission hatte die griechische Regierung in der vergangenen Woche auch mit Blick auf die Flüchtlingskrise zur raschen Umsetzung der Reformen aufgefordert. Gerade wegen anderer Herausforderungen sei es sehr wichtig, dass Griechenland seine Verpflichtungen aus dem dritten Rettungsprogramm erfülle, sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis. EU-Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds nehmen die Reformmaßnahmen unter die Lupe, die mit den Geldgebern im vergangenen Sommer vereinbart wurden. Dem Abschluss der ersten Prüfrunde kommt eine besondere Rolle zu. Von einem positiven Befund und Schuldenerleichterungen für das Land hängt ab, ob sich auch der IWF an dem Kreditpaket im Volumen bis zu 86 Milliarden Euro beteiligen wird. | 3Wirtschaft
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Geht es nach Napster-Gründer Sean Parker, sollen in Zukunft Filme zum Kinostart auch in den Wohnzimmern zu sehen sein.. Die geplante Streaming-Plattform Screening Room will Kinofilme bereits mit dem Kino-Release in Privathaushalte bringen. Durch hohe Preise und eine Anti-Piraterie-Technologie soll auch die Filmbranche mit ins Boot geholt werden. Während vor allem zu Beginn die kritischen Stimmen dominierten, gibt es auch immer mehr Befürworter des Vorhabens, wie Variety berichtet. Unter diesen befinden sich durchaus prominente Persönlichkeiten der Filmindustrie, so etwa Steven Spielberg, Peter Jackson, J.J. Abrams, Brian Gazer und Ron Howard. Zwar hätten nicht alle davon in das Start-Up investiert, allerdings sollen sie alle daran beteiligt sein. Diese einflussreichen Befürworter könnten Sean Parker, der durch die Gründung von Napster und seine Aktivitäten bei Facebook oder Spotify bekannt ist, dabei helfen, die in dieser Angelegenheit sehr kritischen Kinobetreiber zu überzeugen. Diese sehen durch Screening Room nämlich zahlreiche Probleme auf sich zukommen, obwohl die Initiatoren versprechen, dass von dem stolzen Preis von 50 Dollar, den Benutzer zuhause für jeden einzelnen Kinofilm zahlen müssten, 20 Dollar direkt an die Kinobetreiber gehen und die Zuseher dazu zwei Eintrittskarten für ein Kino in der Nähe erhalten. Die Betreiber wehrten sich schon immer gegen eine Verkürzung der Zeitspanne zwischen Kinostart und Veröffentlichungen für den Privatgebrauch. Außerdem befürchten sie, dass die Piraterie durch die Plattform nur gefördert wird und Filme schneller auf diversen Online-Portalen zu finden sind. Diese könnten zum Beispiel einfach vom TV-Gerät abgefilmt werden, so ihre Befürchtung. Auch Regisseur und Filmproduzent Christopher Nolan spricht sich etwa gegen das Angebot aus. Die Verhandlungen zwischen den beteiligten Parteien könnten somit durchaus noch länger anhalten. | 0Web
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38-Jähriger wechselt nach seinem 49. Profi-Fight ins Filmgeschäft. Los Angeles – Box-Superstar Floyd Mayweather Jr. steigt am Samstag in einer Woche zum allerletzten Mal in den Ring. Der 38-Jährige betonte am Mittwoch, dass er seine Karriere nach dem Fight um die Weltergewichts-WM am 12. September in Las Vegas gegen US-Landsmann Andre Berto endgültig beenden werde. Im Falle eines Sieges würde Mayweather auch seinen 49. Profikampf gewinnen und damit den Rekord des legendären Schwergewichtsboxers Rocky Marciano egalisieren. Der 49. ist mein letzter Kampf, stellte Mayweather klar, dass er nicht auf die 50er-Marke losgehen werde. Meine Gesundheit ist wichtiger. Es kann alles passieren. Ich bin nicht wirklich besorgt, dass ich verlieren könnte. Man kann auch sehr viel Geld verdienen, aber es könnte sein, dass man nicht mehr reden, gehen oder klar denken kann. Laut Leonard Ellerbe, dem Geschäftsführer von Mayweather Promotions, wird der Olympia-Dritte von Atlanta 1996 im Federgewicht, der als Profi Weltmeister in fünf Gewichtsklassen war, ins Filmgeschäft wechseln. Allein in der letzten Woche haben wir drei große Angebote für Kinofilme erhalten. Wir erwarten deshalb, dass Floyd künftig ein wesentlicher Teil der Entertainment-Industrie sein wird, erklärte Ellerbe. | 4Sport
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Informationen von rund 2.000 Parteimitgliedern an linkes Onlineportal weitergegeben. Dass Unbekannte die Daten von etwa 2.000 Parteimitgliedern entwendet haben, stößt der rechten Alternative für Deutschland (AfD) sauer auf. Denn der oder die Übeltäter haben die Informationen an das linke Portal Indymedia weitergegeben, wo diese Anfang Mai veröffentlicht wurden. Es handelte sich um eine Anmeldeliste für den Parteitag, der Ende April in Stuttgart stattfand. Enthalten waren unter anderem Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Die Partei hofft nun auf Hilfe bei der Suche nach den Verantwortlichen. Man hat ein, so steht es wörtlich im Beschluss, Kopfgeld auf den Datendieb ausgesetzt. Erhalten soll die Zahlung jeder, der mit sachdienlichen Hinweisen zur Festnahme der Cyberkriminellen beiträgt. Dabei geht es um einen Betrag von 12.000 Euro. Davon kommen 5.000 Euro vom Bundesverband und weitere 7.000 Euro aus dem Bundesvorstand. Auch die Staatsanwaltschaft ist in dem Fall tätig geworden. Laut Heise gab es bei den Ermittlungen aber bislang keine Fortschritte. | 0Web
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Außenbeauftragte Mogherini: Voraussetzung ist libysche Einheitsregierung. Amsterdam – Die Europäische Union bereitet sich auf einen Einsatz in Libyen vor. Wir sind bereit, alle mögliche Unterstützung zu geben, inklusive im Bereich der Sicherheit, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Freitag nach Beratungen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Amsterdam. Voraussetzung sei aber, dass eine libysche Einheitsregierung ihre Amtsgeschäfte aufgenommen habe. Die Bemühungen zur Bildung einer solchen Einheitsregierung unter Vermittlung des UN-Sonderbeauftragten Martin Kobler hatten zuletzt aber Rückschläge erlitten. Libyen gilt auch zur Eindämmung des Migrationsstroms nach Europa als Schlüsselland. Deutschlands Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen warnte zugleich vor dem Erstarken der Extremistenorganisation Islamischer Staat im Gebiet der libyschen Stadt Sirte. Die Präsenz der Miliz erhöhe den Druck, eine Einheitsregierung zu bilden. Für den Fall, dass eine libysche Einheitsregierung um weitere Hilfen bittet, werden wir Europäer uns vorbereiten mit den Operationen, die wir schon haben, sagte die CDU-Politikerin. Sie verwies auf den Marine-Einsatz Sophia im Mittelmeer außerhalb der libyschen Hoheitsgewässer, mit der Flüchtlinge aus Seenot gerettet und Schlepper bekämpft werden sollen. Die Bundesmarine beteiligt sich mit zwei Schiffen an dem Einsatz. Wir werden natürlich diese Operation weiter begleiten, wenn eine libysche Einheitsregierung darum bittet, sagte die Ministerin. Deutschland und Italien planen zudem, libysche Sicherheitskräfte in Tunesien auszubilden. Libyen versinkt seit dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi 2011 im Chaos. Zahlreiche Milizen kämpfen um die Macht. Die IS-Miliz kontrolliert das Gebiet um Gaddafis Geburtsstadt Sirte. Die Bundeswehr beteiligt sich in Afrika bereits an einem UN-Einsatz in Mali, das ebenfalls von islamistischen Extremisten bedroht wird. (Reuters, 5.2.2016) | 2International
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Der Kalender verheißt eine Schonzeit: Abgesehen von der machtpolitisch zweitrangigen Kür des Präsidenten finden 2016 keine relevanten Wahlen statt. Doch das neue Jahr ist für die Regierung nur scheinbar unscheinbar. Wien – Eine Prognose für 2016 ist nicht gewagt: SPÖ und ÖVP werden weniger Pleiten kassieren als heuer. Das ist allerdings kein Kunststück, denn im Gegensatz zum Annus horribilis 2015, das vier Landtagswahlen mit ebenso vielen Niederlagen brachte, müssen sich die Koalitionsparteien im neuen Jahr keinem Urnengang überlokaler Bedeutung stellen. Gekürt wird lediglich der Bundespräsident – eine Persönlichkeitswahl, die prestigeträchtig, aber machtpolitisch zweitrangig ist. Der Jahreswechsel läutet somit eine Schonzeit ein, wie es sie in dieser Länge in der Zweiten Republik erst einmal gegeben habe, analysiert der Politologe Peter Filzmaier: Bis März 2018 stehen nur diverse Gemeinderatswahlen an. Eine gute Gelegenheit für die Regierung also, um Probleme sachlich und ohne Wahlkampfhysterie abzuarbeiten – theoretisch. In der Praxis aber, verweist Filzmaier auf das erste derartige Zeitfenster in den Jahren 2011 und 2012, sind die Turbulenzen in der vermeintlichen Ruhephase erst so richtig losgegangen. Macht es die Koalition diesmal besser? Die Zeichen stehen auch zum Jahresbeginn 2016 auf Sturm. Die ÖVP will dem Koalitionspartner bis Ende Februar Pensionsreformen abringen, etwa eine raschere Anhebung des Frauenpensionsalters und eine Art Automatik, die das System an die steigende Lebenserwartung anpasst. Besonders den in der SPÖ einflussreichen Gewerkschaftern fehlt dafür jedes Verständnis: Laut Prognosen fielen die Kosten für die Pensionen ohnehin niedriger aus als gedacht – von einem Budgetloch keine Spur. Auch die jüngsten Zahlen aus dem Sozialministerium (siehe unten) bestärken jene Stimmen aus dem ÖGB, die sagen: Es gibt keinen Grund, nachzugeben. Für symptomatisch hält Fritz Plasser die Debatte über die Pensionen. Weder in dieser noch in anderen Fragen kann der Politologe unüberbrückbare Differenzen erkennen, die sich nicht am Verhandlungstisch ausräumen ließen. Doch Entfremdung in der Koalition scheine über die Jahre so weit fortgeschritten zu sein, sagt Plasser, dass ihre Kompromissfähigkeit ausgereizt ist. Einen Stimmungsaufschwung verheißt das neue Jahr allerdings auch im Frühjahr nicht. Ab Februar werden SPÖ und ÖVP auf Kampagnenmodus schalten, die Präsidentenwahl, die wohl am 24. April stattfindet, wird zumindest einer Koalitionspartei einen Frustrationsschub bescheren. Keine gute Basis für einen neuen Willen zur Gemeinsamkeit (Plasser), um als Regierung verlorenes Vertrauen zurückzuerobern. Etwa zur gleichen Zeit steht eine Entscheidung an, die realpolitisch viel weiter reichende Folgen hat als die Wahl des Staatsoberhauptes. Bis Jahresmitte will der Bund mit Ländern und Gemeinden einen neuen Finanzausgleich ausgeschnapst haben. Dabei werden 90 Milliarden Euro an Staatseinnahmen aufgeteilt – nach Willen des Finanzministers künftig nach einem neuen Modus. In der Feilscherei um Geld und Einfluss werden die Weichen gestellt, ob die Regierung in der Zukunft mit den Ländern Krieg oder (teuer erkauften) Frieden hat. Und dann ist da noch die Causa prima der letzten Monate: Gelingt es nicht, auf internationaler Ebene den Flüchtlingsstrom einzudämmen oder auf mehr Länder umzuleiten, erwartet Österreich mit Frühlingsbeginn ein ähnlich großer Andrang wie im vergangenen Herbst. Ist das auf Dauer finanziell und politisch verkraftbar? Die ÖVP hat bereits ein Nein deponiert und für eine zahlenmäßige Obergrenze plädiert. Die SPÖ tut sich mit einer Antwort schwerer, sie ist gespalten: Die eine Seite steht hinter der liberalen Linie von Parteichef Werner Faymann, die andere hinter der restriktiveren Gangart des burgenländischen Landeschefs Hans Niessl. Nicht nur das Flüchtlingsproblem treibt der FPÖ Anhänger zu. Für die Schlüsselfrage hält Filzmaier die hohe Arbeitslosigkeit, die mehr als die polarisierende Asyldebatte die Stimmung der breiten Masse dauerhaft dämpfe. Die Vorzeichen sind für 2016 nicht allzu rosig. Das Wachstum wird laut Prognose zwar zulegen, aber zu schwach ausfallen, um die Arbeitslosigkeit zu senken – im Gegenteil: Weil mehr Jobsucher aus dem In- und Ausland auf den Arbeitsmarkt strömen, ist mit weiterem Anstieg zu rechnen. Viele Schwierigkeiten warten also in diesem nur scheinbar unscheinbaren neuen Jahr. Hält die Koalition das durch? Die SPÖ habe null Interesse an Neuwahlen, sagt Filzmaier, zumal sie im besten Fall das Gleiche wie jetzt – Kanzler einer Koalition – erreichen könne. Auf Seite der ÖVP habe die erfolgsträchtigste Variante eines Hazardspiels einen Haken: Mit Außenminister Sebastian Kurz als Spitzenkandidat in eine Wahl zu gehen, könne sich Vizekanzler und Parteichef Reinhold Mitterlehner kaum wünschen. Nach Vernunftkriterien sehe ich keine Neuwahlen, sagt der Politikwissenschafter, relativiert jedoch mit einem Hinweis auf das Jahr 2008, als die rot-schwarze Koalition zum bisher letzten Mal vorzeitig brach: Damals habe ich dasselbe geglaubt. | 5Inland
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Nicht nur Unterschriften, auch 3.600 Euro sind für eine Kandidatur zu berappen. Wien – Heinz-Christian Strache übt sich in Bescheidenheit, dieser Tage muss Norbert Hofer als Star der Freiheitlichen vorn stehen. Beide werden ihrer Rolle gerecht: Hofer strahlt, versichert für jede Fernsehkamera, für jedes Mikrofon einzeln, dass er glücklich ist. 20 Schachteln werden ihm und Strache nachgetragen, als die beiden am Donnerstag kurz nach elf Uhr in das Innenministerium kommen. In jeder Schachtel 1.000 Unterstützungserklärungen, mehr als dreimal so viele wie notwendig. Leicht sei es gewesen, diese zusammenzubekommen, erzählt Hofer; allein in seiner burgenländischen Heimatgemeinde hätten sechsmal so viele Unterstützer unterschrieben, wie die FPÖ Mitglieder hat. Und das Postkastl quelle vor neuen Unterstützungserklärungen schon über. Dann hinauf zur Wahlbehörde, kurzer Smalltalk mit Robert Stein, dem zuständigen Beamten, der wie Hofer nach einem Unfall am Stock geht. Die beiden tauschen sich über ihre Erfahrungen mit Therapeuten aus, Hofer empfiehlt einen Chirurgen aus Wels. Danach geht es an die Amtshandlung, wie Stein den Auszählungsvorgang nennt. 6.000 bestätigte Unterschriften werden auf ihre Plausibilität geprüft, eine höhere, von den Kandidaten aus Prestigegründen angestrebte Zahl geht das Innenministerium nichts an. Anschließend werden die Herren zur Kassa gebeten: 3.600 Euro werden als Druckkostenbeitrag für die Stimmzettel fällig. Stein erzählt, dass dies einmal in den 1950er-Jahren festgelegt wurde – der für damalige Zeiten beinahe prohibitiv hohe Betrag von 50.000 Schilling wurde aber nie valorisiert, sondern einfach auf einen runden Eurobetrag umgerechnet. Heutzutage sind eher die 6.000 Unterschriften eine Hürde. Hofer hat sie mit Unterstützung der FPÖ leicht übersprungen. Bis in die 1990er-Jahre wäre es noch leichter gewesen: Lange galt nämlich, dass die Unterschriften von fünf Nationalratsabgeordneten (hinter denen ja theoretisch jeweils rund 27.000 Wahlberechtigte stehen) ausreichen, um einen Kandidaten auf den Wahlzettel zu bringen. Dies wurde aber zunehmend als unfair empfunden, daher wurde das Gesetz geändert – jetzt müssen sich alle Kandidaten der Mühe unterziehen, mindestens 6.000 Wahlberechtigte zu mobilisieren. Der unabhängigen Kandidatin Irmgard Griss ist dies bereits in der ersten Märzwoche gelungen – am 8. März legte sie 7.851 Unterschriften vor – sie sammelte aber weiter und lag zuletzt laut Eigenangaben bei mehr als 12.000. Die Parteikandidaten Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) haben je 20.000 Unterstützer mobilisiert – bevor sie deren Unterstützungserklärungen ins Innenministerium bringen, werden sie diese privat zählen lassen, Khol durch einen Notar. Der unabhängige, aber von den Grünen unterstützte Kandidat Alexander Van der Bellen hat ebenfalls rund 17.000 Unterstützungserklärungen beisammen. Diese werden am Freitagvormittag ins Ministerium gebracht. Spannend wird es noch für Richard Lugner, der am Donnerstag optimistisch wirkte: 5.000 Unterstützer dürfte er zusammenbekommen, und weitere 1.000 könnten es während der Nachfrist werden. Robert Marschall hat seinen Wahlvorschlag bei der Bundeswahlbehörde eingereicht. Das gab der Obmann der EU-Austrittspartei und Herausgeber des Stadtmagazins Wien-konkret Donnerstagabend via Twitter bekannt. Ob er schon die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen beisammen hat, verriet er vorerst jedoch nicht. Elfriede Awadalla hingegen gibt auf. Bisher war ich ganz optimistisch, jetzt aber nicht mehr, sagt sie. Ich danke allen, die für mich gelaufen sind und die sich eingesetzt haben. Aber es wird sich nicht ausgehen. Die Zeit für eine unabhängige linke Kandidatur in Österreich sei noch nicht reif, klagt sie. | 5Inland
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Der US-Präsident hielt die erste Rede dieser Art seit 2010 anlässlich der als Terrorakt eingestuften Schießerei in Kalifornien. Barack Obama hat jahrelang darauf verzichtet, von einem Krieg zu reden, wenn er seine Antiterrorstrategie skizzierte. Krieg gegen den Terror, das war die Wortwahl George W. Bushs. Dessen Nachfolger im Oval Office fand sie schon deshalb irreführend, weil sie suggerierte, man könne Terroristen das Handwerk legen, wenn man nur an einer nahöstlichen Front gegen sie zu Felde ziehe. Als lägen Hamburg, Leeds oder Brüssel, Städte, in denen die Anschläge auf die New Yorker Zwillingstürme, die Londoner U-Bahn und nun die Pariser Lebensfreude geplant wurden, im Irak oder in Syrien. Als wäre es möglich, internationale Terrornetzwerke auf einem lokalen Schlachtfeld zu besiegen. So gesehen bedeutet die Rede an die Nation, am Sonntagabend im Oval Office gehalten, eine rhetorische Wende. Nunmehr spricht der Präsident vom Krieg gegen die Terroristen, den man führe, seit Al-Qaida am 11. September 2001 fast dreitausend Amerikaner getötet hat. Verbal also hat er sich Bush angenähert. Obama, der kühle Analytiker, will sich nicht vorwerfen lassen, dass er keine Antenne hätte für die Ängste seiner Landsleute. Deren Nerven liegen nämlich blank, seit man weiß, dass es sich bei dem Blutbad von San Bernardino um einen Terrorakt handelt. Obama, der Seelendoktor, versucht sie zu beruhigen. Dazu bedient er sich einer Wortwahl, die signalisieren soll: Ich verstehe eure Gefühle. Um dann frei nach Franklin D. Roosevelt (Das Einzige, wovor wir Angst haben müssen, ist die Angst selber) hinzuzufügen: Lasst uns nicht vergessen, dass die Freiheit mächtiger ist als die Furcht. In der Substanz aber setzt er unverändert auf den einzigen Ansatz, den er im Ringen mit dem Islamischen Staat für erfolgversprechend hält: ein geduldiges, beharrliches Bohren dicker Bretter. Die wichtigste Redepassage ist wohl jene, in der er betont, was er nicht zu tun gedenkt: Bodentruppen in den Irak oder nach Syrien entsenden. Gäbe er den Marschbefehl, sagt er, würde es bedeuten, die nächste Generation von Amerikanern für ein weiteres Jahrzehnt auf fremdem Boden kämpfen und sterben zu lassen. Der Mann, der eine Wahl gewann, weil er die Invasion im Irak von vornherein abgelehnt hatte, wird seinen Kurs in diesem Punkt nicht mehr ändern. Der Rest ist ein Appell an den langen Atem. Noch fehlt der sunnitisch-arabische Partner, der sich gegen die IS-Milizen auflehnen müsste, um den Spuk zu beenden. Mit amerikanischer Hilfe eine syrische Anti-IS-Streitmacht auszubilden und auszurüsten, wie Obama es ankündigt, ist ja gerade blamabel gescheitert. Die diplomatische Lösung, ohne die Syrien nicht zur Ruhe kommen kann, wird Monate, wenn nicht Jahre härtester Kleinarbeit verlangen, schwierige Kompromisse eingeschlossen. Obamas Plan, er ist, wie könnte es auch anders sein, eine Rechnung mit vielen Unbekannten. | 2International
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Tyler Kirkham ist Comic-Zeichner und privat auch ein großer Fan der Videospielserie The Elder Scrolls. 50.000 Dollar ließ sich der 32-Jährige den Umbau seines Kellers kosten, damit er aussieht, als stamme er aus der mittelalterlichen Fantasiewelt, berichtet die Videoseite Barcroft. Auf 140 Quadratmetern wurde von Kamin bis zu den Rüstungen viel Wert auf Details gelegt. Es gibt sogar ein Gestell für Schwerter und einen Übungs-Dummy sowie ein Alchemie-Labor und eine Geheimtür. Die Felsdusche und der Billardtisch holen dann wieder zurück in die komfortable Gegenwart. Barcroft | 0Web
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Verdi bestreikt Verteilzentren im Ostergeschäft – Amazon sieht nur geringe Beteiligung der Beschäftigten. Die deutsche Gewerkschaft Verdi erhöht im Tarifkonflikt mit Amazon mitten im wichtigen Ostergeschäft den Druck auf den US-Versandhändler. Die Beschäftigten der Amazon-Versandzentren Bad Hersfeld und Leipzig seien am Mittwoch in den Streik getreten, teilte Verdi mit. Zuvor hatten bereits Amazon-Mitarbeiter in Koblenz die Arbeit niedergelegt. Auch die Beschäftigten in den nordrhein-westfälischen Verteilzentren Rheinberg und Werne rief die Gewerkschaft zu Streiks auf. Ihr Ausstand soll von Donnerstag bis zum Ende der Spätschicht am Samstag andauern. Amazon zufolge beteiligten sich aber nur wenige Mitarbeiter an den Streiks. In Bad Hersfeld und Koblenz hätten weniger als 330 Beschäftigte der Frühschicht an den Protesten teilgenommen. Amazon beschäftigt rund 11.000 Menschen in Deutschland. Ostergeschenke würden die Kunden pünktlich erreichen, betonte die Sprecherin. Die Gewerkschaft bekräftigte ihre Forderung, Amazon müsse den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel anerkennen. Amazon wolle die Arbeitsbedingungen zulasten der Beschäftigten willkürlich und einseitig diktieren, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Der Konzern dagegen nimmt die Vereinbarungen der Logistikbranche als Maßstab, in der weniger gezahlt wird. | 0Web
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Ablehnung für Koalition auf Bundesebene. Wien – In der SPÖ wird offenbar ein Kriterien-Katalog zu einer möglichen Koalition mit der FPÖ mehrheitsfähig. Dem entsprechenden Vorschlag des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser trat nach Wiens Bürgermeister Michael Häupl am Sonntag auch Pensionisten-Chef Karl Blecha in der ORF-Sendung Hohes Haus bei. Demnach soll die Partei Kriterien für mögliche Koalitionspartner festlegen, statt wie bisher die FPÖ per Parteitagsbeschluss von einer Regierungszusammenarbeit auszuschließen. Geht es nach Blecha, müsste da auf jeder Ebene geprüft werden, ob eine Kooperation mit den Freiheitlichen möglich ist. Auf Bundesebene lehnt sie der Senioren-Chef jedoch angesichts der Positionen der FPÖ ab. Indirekt bestätigte Blecha, ursprünglich Medienmanager Gerhard Zeiler für einen sehr guten Kandidaten für den Parteivorsitz gehalten zu haben. Doch ist er auch mit dem designierten Kanzler Christian Kern zufrieden. Er habe an ihm noch keine schlechte Eigenschaft entdeckt. Jedenfalls sei ihm ein Wechsel an der Parteispitze zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnvoll erschienen, meinte Blecha. | 5Inland
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Ein Syrien-Rückkehrer war im "Jihadistenprozess" in Graz immer wieder knapp davor, über die radikale Islamistenszene in Österreich auszupacken. Aus "Angst um meine Familie " wollte er aber letztlich doch schweigen und "über Personen keine Angaben machen ".. Graz – Manchmal ist er knapp davor auseinanderzubrechen, alles aus ihm rauszulassen und auf den Tisch zu legen. Doch dann denkt er wohl an seine Mutter, die vor dem Gerichtssaal auf ihre Zeugeneinvernahme wartet, an die Schwester, die hinten im Saal zuhört, und an den Bruder, der neben ihm auf der Anklagebank sitzt. Und dann schneidet er die Frage des Richters nach weiteren mutmaßlichen IS-Kämpfern abrupt ab: Ich hab Angst um meine Familie, ich werde dazu nichts sagen. Seit Montag sitzt das Brüderpaar, zwei Österreicher mit türkischen Wurzeln, im nunmehr vierten der Jihadistenprozesse vor dem Grazer Richter. Den beiden wird das Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation in Zusammenhang mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen. Der Ältere muss sich zudem wegen Mordversuchs in Syrien verantworten. In diesen Momenten, wenn er wankt und bereut, in Syrien gewesen zu sein und sich der radikalen Szene angeschlossen zu haben, bohrt der Staatsanwalt nach. Er liest ihm abermals etliche Namen vor, er spielt ihm Sequenzen aus Handyvideos mit jungen Männern in IS-Shirts, die es in heimischen Moscheen zu kaufen gibt, vor: Aber der Angeklagte, der zuletzt in Wien lebte, macht sofort wieder dicht. Über diese Personen möchte ich keine Angaben machen, ich habe Angst um meine Familie, blockt der 23 Jahre alte Syrien-Rückkehrer erneut ab. Der Richter: Haben Sie eine ganz konkrete Angst? Der Angeklagte: Ja, eine sehr konkrete. Es ist in der Folge von einem Mann die Rede, der derzeit in Deutschland in Haft sei. Der ist wirklich gefährlich, sagt der Staatsanwalt. Es gehe aber auch um Bedrohungen in Österreich. Der Ankläger drängt den Angeklagten: Schicken Sie mir Ihre Angaben, dann kann ich gegen sie vorgehen und sie verhaften lassen. Wir kennen sie, sie laufen noch immer frei herum in Österreich und Deutschland. Schreiben Sie mir, dann kann ich einen Haftbefehl erwirken, damit wir gegen die Wiener und Linzer Partien vorgehen können. Es ist ohnehin schon fast zu spät. Und wieder: Für einen kurzen Moment macht es den Eindruck, dass sich der Angeklagte, der seit 2014 in Haft sitzt, jetzt doch von der Last der Vergangenheit erlösen will, aber schließlich flüstert er ins Mikrofon: Aber was ist, wenn die wieder herauskommen? Und noch eine andere Angst geht in ihm um: Ich habe ganz einfach Angst, dass ich zehn Jahre bekomme. Er wolle ja ohnehin mit der alten Umgebung keinen Kontakt mehr haben, es tut mir leid, was ich getan habe, ich will mit dem Ganzen nichts mehr zu tun haben. Ich schwöre einen Eid, wenn ich herauskomme, werde ich das ganze Umfeld verlassen, beteuerte der junge Wiener. Er wolle nur noch so viel sagen: Ja, es gibt Radikale in den österreichischen Moscheen. Er hat, wie er sagte, viele davon besucht. Und damit ist der kurze Befreiungsversuch aus dem Gefängnis seiner Erinnerungen an die radikale Szene in den österreichischen Moscheen und den Syrien-Krieg auch schon wieder vorbei, und die Aussagen werden wieder verworrener, der Knäuel immer dicker, in den er sich verstrickt. Vieles, was er bisher gesagt habe, sei von ihm eigentlich erfunden worden. Er habe sich unter Druck gefühlt. Die Polizisten seien im Verhör maskiert gewesen und hätten ständig ihre Hand an der Waffe gehalten. Er sei verunsichert gewesen und habe alles unterschrieben. Nicht außer Streit stellt er, dass er in Syrien war, jedoch nur in der hinteren Reihe als Sanitäter. Aber mit einer Kalaschnikow, hält ihm der Richter vor. Und wer habe ihn verleitet, nach Syrien zu fahren, ein Prediger? Der Angeklagte wiederholt: Über diese Person will ich keine Auskunft geben. Ich habe Angst. (Walter Müller, 19.3.2016) | 1Panorama
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Für Polizistenvertreter Hermann Greylinger könnten diese für politische Beruhigung sorgen. Aus Traiskirchen wurden 500 Flüchtlinge verlegt. Österreichs oberster Polizeigewerkschafter Hermann Greylinger kann sich angesichts der steigenden Anzahl von Flüchtlingen die temporäre Wiedereinführung von Grenzkontrollen vorstellen. Das ist ein überlegenswerter Gedanke, sagte er dem STANDARD. Damit ist Greylinger auf einer Linie mit Rainer Wendt, dem Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft. Es müsse mehr Polizei in den Grenzraum gebracht werden. Das sei aber sehr personalintensiv. Es ist unmöglich, alles lückenlos zu überwachen. Temporäre Grenzkontrollen seien eine Möglichkeit. Ob es Verbesserung bringt, wage ich zu bezweifeln. Für Greylinger von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) könnten Grenzkontrollen aber zumindest für eine politische Beruhigung sorgen. Aus dem Innenministerium heißt es, dass man die Wiedereinführung von Grenzkontrollen nicht ausschließe. Dem werde derzeit aber keine Priorität eingeräumt. Verstärkt würden aber Kontrollen im grenznahen Raum sowie auf großen Straßen- und Zugverbindungen. 1.350 speziell geschulte Beamte stehen dafür zur Verfügung. Das Ministerium verweist auch auf Kontrollen von österreichischen Beamten auf ungarischem Hoheitsgebiet, die auf Zugstrecken von Ungarn über Österreich nach Deutschland dank trilateraler Abkommen möglich sind. Derzeit kontrollieren österreichische Beamte täglich drei bis vier überregionale Züge auf dieser Strecke in Ungarn. Vor einem halben Jahr waren es täglich noch ein bis zwei Züge. Dazu kommen innerhalb Österreichs wöchentlich zehn ergänzende Zugkontrollen. Die Anzahl der auf der Zugstrecke Richtung Passau von Ungarn kommenden und von Beamten des Stützpunkts Wien aufgegriffenen Flüchtlinge ist stark steigend: Im März waren es 393 Flüchtlinge, im Juli bereits 1.320. Die Ursache für das Chaos beim Umgang mit Flüchtlingen in Österreich sieht man im Innenministerium weiter beim Mangel an Quartieren in den Ländern. Pro Woche seien rund 1.600 neue Plätze für Flüchtlinge nötig, seitens der Länder würden aber nur 600 Plätze zur Verfügung gestellt. Im Innenministerium warte man auf eine Einigung über das geplante Verfassungsrecht, das dem Bund Durchgriffsrechte gegenüber Ländern und Gemeinden sichert. Am Montag wird weiterverhandelt. Das Innenministerium rechnet bis Ende des Jahres noch mit 35.000 Schlafplätzen, die für Flüchtlinge benötigt würden. In Traiskirchen ist die Lage mit Obdachlosen und Flüchtlingen in Zelten laut Ministerium weiterhin prekär – aber es konnte eine sanfte Entspannung erreicht werden: Am Wochenende wurden 500 Flüchtlinge in andere Notquartiere in den Bundesländern verlegt. Seit einer Woche kann das Innenministerium direkt Quartiere an NGOs zuweisen. In einem ersten Schritt könnte das Rote Kreuz noch im August 500 Asylwerber von Bundesstellen übernehmen. Es gibt gute Gespräche, sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck. Nachdem er zuvor in der Flüchtlingspolitik riesige Probleme an der Grenze zu Österreich geortet hat, hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Italien und Griechenland vorgeworfen, mit ihrem Umgang mit Flüchtlingen eklatant gegen EU-Vereinbarungen zu verstoßen und deutschen Steuerzahlern die Folgekosten aufzubürden. Es gehe gar nicht, dass diese Länder Flüchtlinge ohne Registrierung einfach an den Rest Europas weiterleiten, sagte Herrmann der Welt (Montagsausgabe). Dies sei für die Sicherheit Europas bedenklich und belastet unsere Zusammenarbeit. Der CSU-Politiker kritisierte, dass sowohl Italien als auch Griechenland krass gegen das Schengen-Abkommen und gegen die Dublin-Verordnung verstoßen, nach der ein Flüchtling nur in dem Staat Asyl beantragen kann, in dem er den grenzkontrollfreien EU-Raum erstmals betreten hat. Dieses rücksichtslose Verhalten geht vor allem zulasten der deutschen Steuerzahler, sagte Herrmann. | 1Panorama
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Bewohner dachten an Terroranschlag. London – Ein roter Doppeldecker-Bus, der mitten in London explodiert ist, hat am Sonntag Angst und Schrecken ausgelöst. Zahlreiche Londoner und Touristen wurden am Vormittag Zeugen, als der Bus langsam über die Lambeth Bridge fuhr und sich plötzlich in einen Feuerball verwandelte. Wenig später wurde jedoch klar, dass es sich um ein Filmset handelte. Viele empörten sich über beim Kurznachrichtendienst Twitter, über die Explosion nicht informiert worden zu sein. Die Zeitung Independent sprach von zeitweiser Panik. Einige fürchteten, es habe sich um einen Terrorerangriff gehandelt. Dabei ging es den Angaben zufolge lediglich um eine Szene zum Film The Foreigner mit Pierce Brosnan and Jackie Chan. Das nächste Mal, wenn ihr einen Bus auf der Lambeth Brücke in die Luft jagt, sagt uns das am besten vorher, damit die Kinder sich nicht total erschrecken, beschwerte sich eine Frau via Twitter. | 1Panorama
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Den deutschen Verbrauchern steht zu Jahresbeginn 2016 die vierte Preiserhöhung der Post in Folge ins Haus. Düsseldorf – Die Verbraucher in Deutschland müssen sich auf deutlich höhere Preise für ihre Briefe im kommenden Jahr einstellen: Die Deutsche Post darf nach einem Vorschlag der Bundesnetzagentur 2016 mehr Porto verlangen. Dieser Preisschritt solle dann aber bis 2018 gelten, teilte der Regulierer am Mittwoch mit – damit sollen jährliche geringfügige Preisanpassungen vermieden werden. Im kommenden Jahr darf die Post aber an der Preisschraube drehen: Rund sieben Prozent über alle Produkte hinweg dürfte Experten zufolge der Spielraum betragen. Damit steht den Verbrauchern zu Jahresbeginn 2016 die vierte Preiserhöhung der Post in Folge ins Haus, das Porto für den Standardbrief könnte von derzeit 62 Cent auf 70 Cent steigen. Es handelt sich um die größte Porto-Anhebung seit 27 Jahren. Die Bundesnetzagentur muss das Briefporto der Post genehmigen, weil der ehemalige Staatsmonopolist auf dem Briefmarkt noch immer eine beherrschende Stellung einnimmt. Der Bonner Konzern ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das die Versorgung der Bevölkerung mit Briefen von den Halligen bis zu den Alpen sicherstellt, Konkurrenten konzentrieren sich vor allem auf das lukrative Geschäft in Ballungsräumen und mit Firmenkunden. Für das kommende Jahr hatte die Bundesregierung der Post nun einen größeren Spielraum für Preiserhöhungen zugestanden, unter anderem soll die Bundesnetzagentur bei ihren Entscheidungen auch Gewinnmargen anderer europäischer Postunternehmen als Vergleich heranziehen. Damit soll der Deutschen Post ein angemessener Gewinnzuschlag ermöglich werden. Post-Chef Frank Appel hatte bereits eine Preiserhöhung für das kommende Jahr signalisiert. Appel betont, der Konzern müsse in der Briefzustellung genug Geld erwirtschaften, um seine Leistungsfähigkeit in Deutschland zu erhalten. Zu Jahresbeginn 2015 hatte die Post den Preis für den Standardbrief bis 20 Gramm bereits von 60 Cent auf 62 Cent angehoben. | 3Wirtschaft
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Ein neues Ultimatum, neue Zelte und alte Streitpartner: Die Misere um Asylplätze spitzt sich zu. Der EU-Kommissar für Migration meint, dass Lösungen schon vor zwei Jahren verabsäumt worden seien. Wien/Lissabon – Im Zuge der Misere um Unterkünfte für Asylwerber in Österreich gibt es wieder einmal einen Stichtag, mit dem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Bundesländer zur Schaffung von weiteren Plätzen animieren will: 19. Juni. Wenn es mit diesem Termin nicht klappt, werde sie per Verordnung die Öffnung von Kasernen – und damit in Gemeinden ungeliebte Massenquartiere – veranlassen, kündigte Mikl-Leiter an. Wie berichtet, hat Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) mehrere leerstehende Kasernen als Quartiere angeboten. Er bekräftigte, binnen weniger Tage 800 Plätze in Kasernen zur Verfügung stellen zu können und zusätzlich 2000 in Wohncontainern auf Kasernengeländen. Darüber hinaus sieht sich die Innenministerin aufgrund der Fülle von Asylansuchen (mehr als 6000 allein im Mai) dazu gezwungen, Flüchtlinge verstärkt in Staaten zurückzuschicken, wo diese zuerst EU-Land betreten haben. Das betrifft laut Ministerium etwa 25 Prozent aller Asylwerber. Ob damit das Problem nur verschoben werde, wollte Aenean Dimitris Avramopoulos, EU-Kommissar für Inneres und Migration. Am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz in Lissabon nicht kommentieren. Derzeit liege es noch in der Verantwortung der Mitgliedsstaaten, wie diese mit Flüchtlingen umgehen. Allerdings ist er überzeugt davon, dass viele Probleme nicht entstanden wären, wenn sich die EU-Staaten schon vor zwei Jahren auf einen Aufteilungsschlüssel geeinigt hätten. Wie berichtet, wird diese Variante gerade diskutiert. Österreich wehrt sich gegen einen zu hohen Anteil. Im Zuge der Vorstellung des Europäischen Drogenberichts betonte Avramopoulos, dass es einen Konnex zwischen Schleppern und Drogenschmugglern gebe. Die Route über Afrika gewinne an Bedeutung. In Traiskirchen in Niederösterreich, wo das Innenministerium zur Entlastung des überfüllten Erstaufnahmezentrums unmittelbar daneben ein neues Zeltlager errichtet hat, gehen die politischen Wogen hoch. Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) will dagegen rechtliche Schritte unternehmen. | 1Panorama
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Gebürtige Schweizerin übernimmt ab Spielzeit 2016/17 Leitung des Kindertheaters. Wien – Der Dschungel Wien, das laut Eigendefinition Theaterhaus für junges Publikum, bekommt eine Chefin. Ab der Spielzeit 2016/17 übernimmt die Regisseurin Corinne Eckenstein die künstlerische Leitung. Das teilte das Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) am Montag mit. Eckenstein folgt auf Stefan Rabl, der nach zehn Jahren den Dschungel verlässt. Ich möchte das Theaterhaus für junges Publikum noch stärker zu einem Ort machen, wo Kunst nicht nur konsumiert, sondern selbst kreiert wird, umriss Corinne Eckenstein ihre zukünftige Aufgabe: Denn Partizipation schafft Identifikation. Das Theater wird so zum Lebensraum, wo sich Kinder und Jugendliche aktiv einbringen und mitgestalten. Der Kern des Spielplans soll weiterhin durch die freie Szene bestritten werden. Gleichzeitig will Eckenstein verstärkt auf Eigenproduktionen aus gemischten Ensembles mit Kindern, Jugendlichen und Profis setzen. Die in Basel geborene Regisseurin und Mitbegründerin von TheaterFOXFIRE absolvierte eine Ausbildung als Schauspielerin und Tänzerin in New York und San Francisco. Ihre Theaterlaufbahn begann sie am jungen theater basel, wohin sie später als Regisseurin zurückkehrte. Seit 1990 lebt Eckenstein in Wien, wo sie laut Aussendung unter anderem mit Meret Barz, Milli Bitterli, Eva Brenner, den Wiener Festwochen, dem Festival ImpulsTanz, dem Theater der Jugend und auch bereits mit dem Dschungel Wien arbeitete. Daneben ist sie auch weiterhin international tätig. Die Funktionsperiode für die neue Direktion beläuft sich auf vier Jahre und kann einmal verlängert werden. Corinne Eckenstein ist eine international tätige Regisseurin, die insbesondere mit erfolgreichen Jugendtheaterproduktionen auf sich aufmerksam gemacht hat. Durch ihre Arbeit mit der Gruppe TheaterFOXFIRE ist sie seit vielen Jahren eine wichtige künstlerische Säule des Dschungels. Mit ihrem Fokus auf Kunstvermittlung und Nachhaltigkeit hat sie in ihrem Konzept zwei zentrale Erfordernisse eines urbanen Kinder- und Jugendtheaters im 21. Jahrhundert angesprochen, streute Kulturstadtrat Mailath-Pokorny der neuen Chefin Rosen. Die internationale Ausschreibung lief von April bis Juni 2015. Insgesamt beteiligten sich 22 Personen bzw. Teams, dabei gab es 13 Bewerbungen von Frauen und neun Bewerbungen von Männern. 14 Bewerbungen kamen aus Österreich und acht Bewerbungen aus dem Ausland, hieß es in der Aussendung. | 8Kultur
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Im US-Senat verpassten die Republikaner bereits im ersten Anlauf die benötigte Mehrheit, US-Präsident Obama feiert das als historischen Schritt. Washington – US-Präsident Barack Obama hat die abgewendete Blockade des Iran-Atomabkommens im Kongress als historischen Schritt gefeiert. Diese Abstimmung ist ein Sieg für die Diplomatie, für die amerikanische nationale Sicherheit und für den Schutz und die Sicherheit in der Welt, teilte Obama am Donnerstag mit. Fast zwei Jahre hätten die USA mit dem Iran verhandelt, um das Land vom Bau von Atombomben abzuhalten. Die Debatte nach der internationalen Vereinbarung mit dem Iran rund um dessen Nuklearprogramm sei die folgenreichste Debatte über nationale Sicherheit seit der Irak-Invasion im Jahr 2003 gewesen. Im Senat ist die Blockade des umstrittenen Atomabkommens mit dem Iran damit bereits im ersten Anlauf gescheitert. Die Republikaner verpassten am Donnerstag die benötigte Mehrheit für den Gesetzentwurf, der die internationale Vereinbarung mit Teheran ablehnen sollte. Die Parlamentskammer stimmte knapp mit 58 zu 42 Stimmen gegen das Vorhaben, nötig waren 60 Stimmen. Präsident Barack Obama hatte sich in den vergangenen Wochen bereits die entsprechenden Stimmen seiner demokratischen Parteikollegen gesichert. Nach der Vereinbarung der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran hat der Kongress, der sich in dem jahrelangen Streit ein gesetzliches Mitspracherecht gesichert hatte, noch bis zum 17. September Zeit, es zu kippen. Nach der Abstimmung im Senat vom Donnerstag scheint jedoch ausgeschlossen, dass etwa ein weiterer Anlauf der Republikaner aus dem Abgeordnetenhaus Erfolg haben könnte. In der Vereinbarung hatten sich die Verhandlungspartner darauf geeinigt, dass der Iran seine zur Uran-Anreicherung nötigen Zentrifugen für die nächsten zehn Jahre deutlich verringert und auch die Uran-Bestände drastisch reduziert werden. Außerdem bekommen die Kontrolleure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) intensiven Zugang zu allen Atomanlagen des Landes. Im Gegenzug werden die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran schrittweise aufgehoben. | 2International
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14.000 Tiroler Haushalte zwischenzeitlich ohne Strom. Innsbruck – Der Wetterumschwung hat in der Nacht auf Mittwoch in Teilen Tirols für zahlreiche Feuerwehreinsätzen gesorgt. Nach Angaben der Tinetz AG waren vorübergehend bis zu 14.000 Haushalte ohne Strom. Im Außerfern waren mehrere Fahrzeuge durch Bäume eingeschlossen, ein Pkw wurde beschädigt. Meldungen über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Betroffen waren die Landeshauptstadt Innsbruck, die Bezirke Innsbruck-Land, Reutte, Landeck und Teile des Unterlandes. Feuerwehren mussten nach orkanartigen Böen und Gewittern zu rund 200 Einsätzen ausrücken. Keller standen unter Wasser. Der Sturm riss Baustelleneinrichtungen um, davon betroffen waren auch Inntal- und Brennerautobahn. Im Stubaital schlug der Blitz in einen Strommasten ein und setzte diesen in Brand. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck berichtete von zahlreichen Sicherungseinsätzen, größere Schäden habe es nicht gegeben. Laut Tinetz AG waren gegen 7 Uhr noch etwa 4.000 Haushalte von Stromversorgungsunterbrechungen betroffen. Um 23 Uhr waren es 14.000. Die Fernpassbundesstraße wurde gleich an mehreren Stellen von Bäumen verlegt. Sie musste schließlich für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Gegen Mitternacht konnten die letzten Fahrzeuge, die durch die entwurzelten und geknickten Bäume eingeschlossen waren, befreit werden, berichtete die Polizei. Bei Ehrwald beschädigte ein umgefallener Baum ein Auto. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt. In Salzburg verzeichnete die Feuerwehr 16 Einsätze, vor allem kurz nach Mitternacht. Im Flüchtlingslager in der Alpenstraße in der Stadt Salzburg half die Berufsfeuerwehr die Zelte der Migranten mit Sandsäcken zu beschweren. Durch die heftigen Böen wackelten einige Zelte, so ein Sprecher zur APA. Nachdem die Zeltleinen nachgespannt wurden, wurden insgesamt drei Tonnen Sand an den Außenseiten der Zelte deponiert. In dem Zentrum halten sich derzeit nach Angaben des Senders Ö3 240 Flüchtlinge auf. Unwettereinsätze gab es auch in Teilen Oberösterreichs. Bei 40 bis 45 Einsätzen musste die Feuerwehr in den Bezirken Ried im Innkreis und Braunau vorwiegend umgestürzte Bäume entfernen. Die meisten Schäden durch Naturkatastrophen in Österreich sind in den vergangenen 15 Jahren im Juli aufgetreten – nämlich 1.326 pro Tag. Mehr als 80 Prozent davon wurden durch Sturm oder Hagel verursacht, teilte die Allianz Elementar Versicherung am Mittwoch in einer Aussendung mit. Nach dem Juli mit 17,3 Prozent aller Schadensfälle folgten der Jänner mit 15,6 und der Juni mit 13,6 Prozent. In Österreich haben sich seit dem Jahr 2000 rund vier Millionen Schäden durch Naturkatastrophen ereignet. Österreichweit gibt es nach dieser Berechnung im Juli durchschnittlich mehr als 41.000 Schäden durch Naturkatastrophen, das ist etwa ein Schaden pro Minute, erklärte Rupert Pichler von der Allianz. Die wenigsten Schadensfälle gibt es mit 2,5 Prozent im Dezember. Die meisten Beschädigungen wurden im Juli durch Stürme mit 41,9 Prozent und Hagelunwetter mit 41,8 Prozent verursacht. Hochwasser war mit 15,2 Prozent die dritthäufigste Ursache. Hagelunwetter verursachten allerdings im Vergleich zu Stürmen größeren finanziellen Schaden, hieß es in der Aussendung. Ein durchschnittlicher Sturmschaden macht etwa 1.000 Euro aus, Hagelunwetter dagegen mehr als 3.000 Euro. Die Hagelgefahr ist laut Statistik im Salzburger Pinzgau, im Salzkammergut und dem Tiroler Unterland am größten. Stürme richten speziell vom oberösterreichischen Innviertel über das südliche Niederösterreich bis nach Wien die meisten Schäden an. Die meisten Hochwasserschäden gibt es entlang der Alpennordseite, besonders dort, wo mittelgroße Flüsse in die Donau münden. Laut Allianz werden speziell Hagelunwetter in Zukunft weiter zunehmen. Aufgrund des größer werdenden Energie- und Feuchtigkeitsgehaltes in der Atmosphäre – eine Zunahme um zwei Grad bedeutet um bis zu 20 Prozent mehr maximalen Wassergehalt in der Luft – muss verstärkt mit Hagel und Gewittern gerechnet werden, betonte Pichler. | 1Panorama
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Weiter kein Motiv erkennbar, eine Psychose wird nicht ausgeschlossen – Justiz soll über psychiatrische Untersuchung entscheiden. Wien – Die Einvernahmen jenes 21-jährigen Mannes, der in der Nacht auf Mittwoch am Brunnenmarkt in Wien-Ottakring eine 54-jährige Frau mit einer Eisenstange attackiert und getötet haben soll, haben keine wesentlichen Ergebnisse gebracht. Er hat sich unkooperativ und nicht geständig gezeigt, sagte Donnerstagmittag ein Sprecher der Wiener Polizei. Der Kenianer war in der Nacht auf Donnerstag und Donnerstagvormittag von den ermittelnden Wiener Kriminalbeamten stundenlang einvernommen worden. Noch am Donnerstag sollte er der Justiz überstellt werden, welche dann über die Verhängung der Untersuchungshaft zu entscheiden hat. Die Justiz entscheidet auch über eine psychiatrische Untersuchung des 21-Jährigen. Der Mann war Mittwochfrüh nach der Bluttat am Brunnenmarkt festgenommen worden. Er hatte dort aus bisher völlig unklaren Motiven mit einer schweren Eisenstange sein Opfer attackiert. Opfer und Beschuldigter kannten einander nicht. Die 54-Jährige war gemeinsam mit einer 41 Jahre alten Kollegin um 2.30 Uhr auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle als Reinigungskraft in einem Wettlokal am Brunnenmarkt gewesen. Der Mann war plötzlich zwischen zwei Marktständen hervorgekommen und hatte sofort brutal auf die 54-Jährige eingeschlagen. Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Der Flüchtige wurde kurze Zeit später in der Payergasse von Beamten der Wega festgenommen. Er leistete dabei keinen Widerstand. Eine Psychose des Mannes wurde nicht ausgeschlossen. Der Beschuldigte dürfte als Obdachloser in der Nähe des Tatorts gelebt haben. Der Kenianer war im Jahr 2008 als junger Bursch legal mit einem Visum nach Österreich eingereist. Das Visum hatte er aber nie verlängern lassen. Im Juli 2014 wurde eine rechtskräftige Ausreiseentscheidung erwirkt, aber nicht vollzogen. Der 21-Jährige wurde bisher wegen insgesamt 18 unterschiedlicher Delikte angezeigt, wie die APA erfuhr. Sein Strafregister umfasst Verurteilungen wegen Suchtgifthandels- und -besitzes, Körperverletzung und schwerer Körperverletzung, Widerstands gegen die Staatsgewalt, Diebstahl und Sachbeschädigung. Im Jahr 2010 wurde der damals 16-Jährige zum ersten Mal straffällig. Für den Verkauf von Cannabis und Widerstand gegen die Staatsgewalt erhielt er eine Bewährungsstrafe. 2013 stand der Beschuldigte erneut wegen eines Suchtmitteldelikts sowie Nötigung und Körperverletzung vor Gericht. Er fasste eine teilbedingte Haftstrafe aus und kam ins Gefängnis. Der Mann dürfte nach seiner Entlassung neuerlich Straftaten begangen haben und wurde deshalb von der Justiz zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Als offenbar Obdachloser wurde er auch nicht gefunden. Am 18. Mai 2015 soll der Mann bei einer Attacke mit einer Eisenstange in Ottakring ein Opfer leicht verletzt haben. | 1Panorama
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Eine Gruppe will dem Verfassungsschutz helfen, hetzerische Kommentare zu finden – Kritiker orten Denunziantentum. Er schlug auf Facebook vor, Flammenwerfer gegen ein Flüchtlingsmädchen einzusetzen – dann verlor er seine Lehrstelle: Der Fall eines 17-jährigen Österreichers, der nach einem Hassposting von Porsche Wels entlassen wurde, sorgte für große Aufregung in sozialen Netzwerken. Denn Porsche war nicht selbstständig auf den Kommentar gestoßen, sondern von mehreren Facebook-Nutzern darauf hingewiesen worden. Diese hatten entdeckt, dass der 17-jährige Lehrling seinen Arbeitgeber öffentlich bei Facebook angegeben hatte und sich dann an diesen gewandt. Porsche zog die Konsequenzen, der dann Exlehrling entschuldigte sich öffentlich für seinen Kommentar. Die Aktion soll erst der Startschuss gewesen sein: Wie Heute berichtet, hat sich eine geheime Facebook-Gruppe formiert, die Hass-Postings sammelt und deren Verfasser zur Anzeige bringt. Wer beitreten will, muss sich zuvor einem Background-Check stellen. Deshalb ist die Gruppe auch geheim, kann also von anderen Nutzern nicht ohne Einladung auf Facebook entdeckt werden. Angeblich sollen die 300 Mitglieder schon 80 Anzeigen erstattet haben. Da es sich bei der Verhetzung um ein Offizialdelikt handelt, müssen die Behörden anschließend tätig werden. Ein Zurückziehen der Anzeige ist nicht möglich. Auf Facebook regt sich gegen das Vorgehen heftiger Widerstand: So wird etwa von einer neuen Ära des Denunziantentums geschrieben, in der sich Nutzer gegenseitig vernadern. Allerdings bestehen etwa im Bereich der nationalsozialistischen Wiederbetätigung schon lange behördliche Meldestellen, deren Nutzung der Verfassungsschutz auch empfiehlt. Der Nationalrat hat Anfang Juli zudem einen neuen Verhetzungsparagrafen beschlossen: Wer gegen Ausländer oder Minderheiten vor einer Anzahl von mindestens 30 Personen hetzt, macht sich strafbar. Im Fall des Porsche-Lehrlings, der seinen Kommentar öffentlich auf der Facebook-Seite des Radiosenders Kronehit abgab, war dies eindeutig der Fall: Kronehit hat mehr als 450.000 Facebook-Fans, die den Kommentar sehen konnten. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) hatte vergangenes Jahr nach mehreren Beschimpfungswellen gegen Regierungsmitglieder, die eine Vielzahl von sexistischen und antisemitischen Kommentaren aufgewiesen hatten, eine stärkere Aufklärung von Jugendlichen über Hasspostings und deren Konsequenzen vorgeschlagen. Denn vielen Facebook-Nutzern sei nicht klar, dass ein schnell hingeschriebener Kommentar gravierende Konsequenzen nach sich ziehen könne. | 0Web
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Die "Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen" fordert "schwarze Listen" im Kampf gegen illegale Inhalte. Die deutsche Filmwirtschaft wünscht sich eine eigene Polizeieinheit, die sich ausschließlich mit dem Kampf gegen illegal zur Verfügung gestellte Inhalte beschäftigt. Der Vorschlag stammt von Matthias Leonardy, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU). Diese unterstützt die Filmwirtschaft im Kampf gegen Piraterie. Leonardy regt laut Heise an, die Polizei solle außerdem schwarze Listen an Websites mit illegalen Inhalten anlegen. Als Vorbild nennt Leonardy Websperren in Großbritannien. Er hofft, Piraten durch dieses Vorgehen den Geldhahn abzudrehen. Denn die Portale mit illegalen Inhalten finanzieren sich durch Pop-Ups und Werbefilme. Die GVU hatte in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei bedeutende Streaming-Portale wie kinox.to oder boerse.bz verfolgt. In Österreich sind sogenannte Netzsperren seit einem Jahr Realität. Entscheidend dafür sind Gerichtsurteile. Gesetzlich wurde die Materie noch nicht ausformuliert. Alle Parlamentsfraktionen äußerten sich seither gegen Netzsperren. | 0Web
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Tiroler Eishockeyspielerin hofft auf eine zweite Saison in der Profiliga NWHL und den WM-Aufstieg mit dem Eishockeyteam. Aalborg/Wien – Janine Weber hat noch nicht genug. Drei Saisonen hat die 24-jährige Eishockeyspielerin aus Innsbruck nun in Amerika absolviert. 2013 fing sie beim College-Team von Providence (Rhode Island) an, 2014 wechselte sie in die CWHL, die bis dahin beste Liga, zu den Boston Blades. Weber gewann mit ihrem Team nicht nur den Titel, sie erzielte sogar den Siegestreffer im Finale gegen die Montreal Stars. Und 2015 wurde sie in der wiedereingeführten NWHL von den New York Riveters verpflichtet. Die Saison ist vorbei, Webers erste Saison als Eishockeyprofi. Die Bilanz? Positiv. Mit ihren Leistungen ist sie zufrieden, aber es wäre noch mehr drin gewesen. Die Riveters belegten unter den vier NWHL-Teams den letzten Platz, das kam nicht überraschend. Wir waren die Underdogs. New York schaffte es aber als einziges Team, den späteren Champion Boston Pride zweimal zu besiegen. Und, merkt Weber an, wir hatten die besten Fans. Rund 1000 Zuschauer seien zu den Heimspielen gekommen. Auch über das Medieninteresse an der Liga beklagt sich Weber nicht. Die Spiele von Boston Pride wurden live im TV übertragen, von den anderen Partien gab es Livestreams. Und: In der New York Times gab es immer wieder Artikel über die Liga. Weber selbst war auch eine gefragte Person. Weil sie als erster Free Agent einen NWHL-Vertrag erhielt, und weil sie die erste und einzige Österreicherin in der Liga ist. Austria hat keine Kängurus, Austria hat Sound of Music. Die Klischees wurden unvermeidlich angesprochen. Das Musical hat sich Weber übrigens erst kürzlich angeschaut. Im März ist Weber erstmals seit einem halben Jahr wieder ins Heimatland der Trapp-Familie zurückgekehrt. Ob sie Heimweh hatte? Ich bin es schon gewohnt, länger weg zu sein. Außerdem bekam sie Besuch von der Familie. Und jetzt ist sie schon wieder weg. In Aalborg, Dänemark. Weber spielt mit Österreichs Nationalteam bei der WM, Division 1A. Es geht um die Plätze neun bis 14 in der Welt. Aber vor allem geht es um den erstmaligen Aufstieg in die Elitegruppe. Weber: Das ist das Ziel. Das ist schon realistisch. Freilich, eine gmahte Wiesn ist das nicht. Ist im Eishockey auch schwierig. Zum Auftakt besiegte Österreich Gastgeber Dänemark mit 4:3, Weber erzielte zwei Treffer. Danach geht es noch gegen Norwegen, Frankreich, die Slowakei und am Donnerstag gegen Deutschland. Die Partie gegen die Absteigerinnen aus dem Vorjahr dürfte die schwierigste sein. Am Sonntag musste sich Österreich den Deutschen in einem Testspiel in Füssen erst nach Penaltyschießen mit 4:5 geschlagen geben. Weber: Wir dürfen kein Spiel verhunzen. In der Weltrangliste liegt Österreich auf Rang zwölf. Eine Verbesserung um eine Position würde dem Team die Vorqualifikation für Olympia 2018 in Pyeongchang ersparen. Unabhängig vom Ausgang des Turniers fliegt Weber am 20. April zurück nach Amerika. Sie hat noch nicht genug von der NWHL, aber auch noch keinen neuen Vertrag. Ich hoffe, ich kriege noch eine Chance. Ich würde gerne in New York bleiben. Die Verhandlungen führt sie selbst. Für einen Manager reicht es noch nicht. Das kann ja noch werden. | 4Sport
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Ab kommenden Studienjahr höchstens 400 Studienanfänger. Wien – Die Universität für Bodenkultur (Boku) beschränkt ab dem kommenden Studienjahr den Zugang zum Bachelorstudium Lebensmittel- und Biotechnologie. Die Zahl der Studienanfänger wird in einer Verordnung des Rektorats auf 400 festgelegt – bewerben sich mehr Interessenten, wird ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren durchgeführt. Die Möglichkeit einer Platzbeschränkung besteht seit 2013 für alle Unis in den Studienfeldern Architektur, Biologie, Informatik, Pharmazie und Wirtschaftswissenschaften. Die Boku hat bisher allerdings darauf verzichtet. Auch wegen der Beschränkungen in verwandten Fächern wie Biologie oder Pharmazie an anderen Unis sei die Zahl der Studienanfänger von rund 250 pro Jahr auf zuletzt rund 400 angewachsen, so Vizerektor Georg Haberhauer. Aufgrund der Laborbedingungen sei die Beschränkung deshalb nötig geworden. Die Studenten seien praktisch durchgängig im Studium im Labor tätig. Wir fahren dort schon jetzt mehrere Schichten, auch am Abend und am Wochenende, betonte Haberhauer. Eine Beschränkung des Studiums der Landschaftsarchitektur ist dagegen derzeit nicht vorgesehen. Studienwerber müssen sich zunächst online registrieren. Tun das mehr als 400 Interessenten, müssen ein Online-Self-Assessment bzw. ein Aufnahmetest über Fachwissen, Basisfähigkeiten und kognitive Fähigkeiten absolviert werden. Für die Teilnahme am Aufnahmeverfahren sind wie an vielen anderen Unis 50 Euro zu bezahlen. Die Fristen bzw. der Testtermin werden ab 1. März auf der Boku-Homepage veröffentlicht. | 5Inland
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LSG-Geschäftsführer Medwenitsch: Novelle mit Festplattenabgabe dennoch "grundsätzlich positiv". Die Urheberrechtsgesetz-Novelle sorgt eine Woche nach Vorlage durch das Justizministerium weiter für Diskussionen. Während am Vormittag die Mobilfunker dazu Stellung genommen haben, beurteilten die Verwertungsgesellschaften den Entwurf als grundsätzlich positiv. Allerdings vermisse man bei der Speichermedienabgabe eine faire Entlohnung der Künstler, betonte Franz Medwenitsch. Der Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft LSG bezog sich damit auf die doppelte Deckelung, die der Entwurf derzeit vorsieht. So soll die Speichermedienabgabe je nach Gerät und Nutzung zwar unterschiedlich ausfallen, aber maximal sechs Prozent des Kaufpreises betragen. Zudem darf die Speichermedienabgabe gemeinsam mit der Reprographieabgabe 29 Millionen Euro pro Jahr nicht übersteigen. Es gibt verfassungsrechtliche Bedenken und ob die EU-rechtliche Vorgabe eines gerechten Ausgleichs für die Urheber mit den Deckelungen überhaupt erfüllt werden kann, ist mehr als fraglich, urteilte Medwenitsch. Da bedarf es aus unserer Sicht noch einiger Überzeugungsarbeit und Nachbesserungen im weiteren Gesetzgebungsverfahren. Die Begutachtungsfrist für den Entwurf endet am Freitag, bis dahin müssen allfällige Stellungnahmen abgegeben werden. Medwenitsch ist optimistisch, dass es noch zu Änderungen kommen werde. Es geht darum, neben der Rechtssicherheit auch einen Rechtsfrieden herzustellen, und der kann nur auf Basis einer fairen Entlohnung der Kunstschaffenden erreicht werden. Dennoch sei der Entwurf ein Schritt in die richtige Richtung, so Medwenitsch. Nach der Grundsatzentscheidung des OGH hat nun auch der Gesetzgeber die Speichermedienvergütung bestätigt und anerkannt. Damit wird Rechtssicherheit geschaffen, und zwar sowohl für die Konsumenten wie auch für den Handel. Angesichts technologischer Entwicklungen müsse man ohnedies bereit sein, dasUrheberrecht regelmäßig an geänderte technologische Realitäten anzupassen. Ein Grundsatz darf dabei aber nicht vergessen werden, nämlich dass das Urheberrecht primär das Recht der Urheber ist. Entsprechend kritisch betrachtet Medwenitsch die Aussagen der Telekombranche und deren Internetoffensive: Es ist ja nicht neu, dass die IKT-Branche mit gezielten Falschmeldungen arbeitet. Das ist lediglich eine Fortsetzung ihrer kunst- und urheberfeindlichen Haltung. Dass Handys, Smartphones oder Festplatten teurer würden, seien Horrormeldungen der Internetoffensive, die nicht belegbar seien, zumal der Handel die Vergütungen bereits bisher einpreise und kassiere. Positiv zur Novelle äußerte sich auch die IG Autorinnen Autoren, die zur Unterstützung einer Stellungnahme dazu aufruft. Darin erteilt man ebenfalls allen voran der Deckelung der Vergütung eine Absage, handle es sich dabei doch um von der Wirtschaft gewünschte Restriktionen. | 0Web
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Triangulum II am Rande der Milchstraße besitzt kaum mehr als 1.000 Sterne, ist aber ungewöhnlich massereich. Pasadena – Dunkle Materie trägt nicht ohne Grund diese Bezeichnung: Obwohl die Masse dieser mysteriösen Substanz jener der herkömmlichen Materie um das Vielfache übersteigt, ist es Wissenschaftern bisher noch nicht gelungen, die Partikel auszumachen, aus denen die Dunkle Materie möglicherweise besteht. Ihre Existenz lässt sich vorerst allein indirekt durch ihren gravitativen Einfluss belegen – und dieser ist mitunter gewaltig: US-Astronomen haben nun eine Zwerggalaxie entdeckt, die die bislang größte Konzentration von Dunkler Materie beherbergt. Die Zwerggalaxie Triangulum II ist ein kleines, schwer beobachtbares Gebilde am Rande der Milchstraße und besteht aus gerade einmal 1.000 Sternen. Wissenschafter um Evan Kirby vom California Institute of Technology haben anhand der Umlaufgeschwindigkeit einiger Sterne die Gesamtmasse der Galaxie bestimmt – und die erwies sich als überraschend groß. Die festgestellte Masse ist gewaltig im Vergleich zur zusammengezählten Masse aller beobachtbaren Sterne dieser Galaxie, berichtet Kirby. Daraus lässt sich nur eines schließen: Das Menge an Dunkler Materie ist riesig und im Verhältnis zur herkömmlichen Materie mit Sicherheit höher als bei jeder anderen bekannten Galaxie. Damit avanciert Triangulum II zu einem Top-Kandidaten, wenn es darum geht, die Signatur von Dunkler Materie direkt nachzuweisen. Eine Theorie geht davon aus, dass sich Dunkle Materie aus sogenannten WIMPs (weakly interacting massive particles) zusammen setzt. Die Partikel löschen einander gemäß dieser These gegenseitig aus, wenn sie miteinander kollidieren und produzieren dabei Gammastrahlung. Diese könnte nach Ansicht der Physiker von der Erde aus nachweisbar sein. Eine andere Gruppe von Wissenschaftern von der französischen Universität Straßburg hat ebenfalls Sterne im äußeren Bereich von Triangulum II genauer unter die Lupe genommen. Verblüffenderweise bewegten sich diese Sterne schneller als jene, die sich näher am Zentrum der Zwerggalaxie befinden – eigentlich hatten die Forscher das Gegenteil erwartet. Unsere nächsten Schritte werden sein, die Messungen unserer Kollegen zu überprüfen, erklärte Kirby. Wenn sich herausstellt, dass sich die äußeren Sterne doch nicht schneller bewegen als die inneren, dann dürfte sich die Galaxie vermutlich in einem dynamischen Gleichgewicht befinden. Sollte dies zutreffen, dann würde sich Triangulum II bestens dafür eignen, Dunkle Materie anhand von Gammastrahlung zu identifizieren. | 7Wissenschaft
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Regierungschef Matteo Renzi wird immer unbeliebter – gleichzeitig tüfteln die Matteo Salvini und Silvio Berlusconi an einem Pakt für Neuwahlen.. Wenn in Italien Politiker plötzlich von Koalitionen und Allianzen zu sprechen beginnen, ist dies in der Regel ein Zeichen dafür, dass sie mit baldigen Neuwahlen rechnen. Bei Matteo Salvini ist dies ganz offensichtlich: Wenn sie nicht noch in letzter Sekunde die vierte Regierung in Folge erfinden, die ohne Wahlen zustande kommt, dann wird im nächsten Jahr gewählt, tönt der Lega-Nord-Chef in der aktuellen Ausgabe von Panorama. Renzis Partei werde nach dem Sturz der Regierung einem Trümmerhaufen gleichen und die Wahlen verlieren – aber nur, wenn das Mitte-rechts-Lager geeint antrete, warnt Salvini. Der Wunschpartner des 42-jährigen Mailänder Populisten ist ein weiterer Mailänder Populist: Silvio Berlusconi. Eine Allianz mit Berlusconis Forza Italia wäre die beste Lösung, betont Salvini. Das klang vor kurzem noch anders: Der bald 80-jährige und mit einem Ämterverbot belegte Expremier habe keine Zukunft; zudem bestünden zwischen der Lega Nord und der Forza Italia unüberbrückbare Differenzen, bestätigt Salvini seine frühere Abneigung gegen Berlusconi. Inhaltlich stimmt das auch heute noch, aber: Wir haben inzwischen begriffen, dass wir uns mit Berlusconi zusammentun müssen, wenn wir Renzi nach Hause schicken wollen. Momentan würde es noch nicht dafür reichen: Renzis sozialdemokratischer Partito Democratico (PD) liegt bei 29, die Lega Nord bei 16 und Forza Italia bei elf Prozent. Beppe Grillos Protestbewegung kommt auf 26 Prozent. Der Trend aber spricht gegen Renzi: Der PD hat seit der EU-Wahl 2014, bei dem man ein Allzeithoch von 41 Prozent erreichte, zwei Millionen Wähler verloren. Die Popularität des jungen Premiers leidet darunter, dass er – wie die meisten seiner Amtskollegen – angesichts der aktuellen Migrationswelle überfordert wirkt. Salvini, der Flüchtlings- und Roma-Lager am liebsten mit dem Bulldozer dem Erdboden gleichmachen würde, gießt täglich Öl ins Feuer – und wird immer beliebter. Renzi ist alarmiert. Im Innersten scheint auch er mit Neuwahlen 2016 zu rechnen. Mit dem Versprechen, die Steuern auf Hauseigentum abzuschaffen, griff er bereits in die Trickkiste von Ex-Premier Berlusconi, der seine Wahlkämpfe mit dem gleichen Versprechen befeuert hatte. Und mit einer eiligst vorgenommenen Entschärfung des Gesetzes für gleichgeschlechtliche Partnerschaften versucht Renzi außerdem, sich bei der katholischen Wählerschaft anzubiedern. Ob er damit verlorenes Terrain zurückgewinnen kann, bleibt abzuwarten. Seinen eigenen Finanzminister, Pier Carlo Padoan, konnte er jedenfalls nicht überzeugen: Eine Steuersenkung müsse glaubwürdig durch Ausgabensenkungen finanziert sein, erklärte Padoan. Davon kann keine Rede sein. Salvini jedenfalls glaubt an seine Chance: Wir werden einen Herbst voller Kämpfe sehen – die nächsten Weihnachten werden die letzten sein, die Renzi als Premier feiert. Eine entscheidende Schlacht soll laut Salvini vom 6. bis 8. November stattfinden: An drei landesweiten Protesttagen soll ganz Italien lahmgelegt werden. Das werden nationale Tage der Befreiung, wettert Salvini, der sich bereits als Premier sieht. | 2International
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Plakatwerbung für Zigaretten soll verschwinden, Verbot sexistischer Werbung als Reaktion auf Übergriffe von Köln. Berlin – Plakatwerbung für Zigaretten und sexistische Werbung sollen nach Plänen der deutschen Bundesregierung verboten werden. Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) kündigte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben) an, dass er Werbung für Zigaretten auf Plakaten und im Kino verbannen will. Justizminister Heiko Maas (SPD) plant seinerseits einem Spiegel-Bericht zufolge, geschlechterdiskriminierende Werbung zu unterbinden. Schmidt kündigte an, dass sein Gesetzentwurf in Kürze im Bundeskabinett beraten werde. Deutschland ist nach seinen Angaben das letzte Land in der EU, in dem noch uneingeschränkt Außenwerbung für Tabakerzeugnisse erlaubt ist. Das geplante Tabakwerbeverbot soll demnach ab 2020 in Kraft sein und auch für E-Zigaretten gelten. Es erstreckt sich den Plänen zufolge auf Außenflächen wie Plakatwände oder Litfaßsäulen. Tabakwerbung an Außenflächen von Fachgeschäften, in Verkaufsstellen wie Trinkhallen oder Tankstellen soll aber erlaubt bleiben. In Kinos soll das Werbeverbot bei allen Filmen gelten, die für Zuschauer unter 18 Jahren freigegeben sind. Maas will seinen Gesetzesentwurf für ein Verbot geschlechterdiskriminierender Werbung laut Spiegel bald in die Ressortabstimmung geben. Geplant ist demnach eine Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Den Plänen zufolge könnten künftig Plakate oder Anzeigen verboten sein, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduzieren. Im Streitfall würde ein Gericht die Entscheidung treffen. Mit dem Vorhaben setzt Maas dem Bericht zufolge einen Beschluss der SPD-Parteispitze um. Die hatte in Reaktion auf die sexuellen Übergriffe der Silvesternacht in Köln beschlossen, ein moderneres Geschlechterbild in Deutschland zu etablieren. | 2International
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Immer stärker werden die Finanzmärkte von Handelssystemen geprägt, die miteinander in Wettbewerb stehen. Das führt auch zu Kurskapriolen. Wien – Mit ungläubigen, fassungslosen oder entsetzten Gesichtern beobachteten selbst hartgesottene Aktienhändler, wie vor gut fünf Jahren der sogenannte Flash Crash der Wall Street die Finanzwelt kurzfristig aus den Angeln gehoben hatte. Am 6. Mai 2010 sackte der Dow Jones ohne nachvollziehbaren Grund binnen Minuten um 1000 Punkte ab, das entsprach damals einem Verlust von neun Prozent. Ebenso plötzlich wie der Kurseinbruch einsetzte erholte sich der Markt auch wieder davon. Am Ende des Handelstages lag der Index nur noch knapp drei Prozent unter dem Vortageswert. Noch kurioser muten die Kurskapriolen mancher Einzelaktien an: Die Papiere von acht Unternehmen wie jene des Beratungskonzerns Accenture stürzten bis auf einen Cent ab, während andere – darunter Apple oder Hewlett-Packard – plötzlich auf sechsstellige Kursniveaus sprangen. Direkter Schaden ist dadurch keiner entstanden, da die entsprechenden Transaktionen später rückabgewickelt wurden. Im April dieses Jahres wurde in London zwar ein Börsenhändler verhaftet, dem vorgeworfen wird, durch den betrügerischen Einsatz eines automatisierten Handelsprogramms die Marktverwerfung zumindest mitverantwortet zu haben. Allerdings ist immer noch nicht eindeutig geklärt, was genau den Flash Crash ausgelöst hat – es steht jedoch fest, dass der sogenannte Hochfrequenzhandel eine entscheidende Rolle gespielt hat. Dabei handelt es sich um ausgeklügelte Computerprogramme, die über Glasfaserleitungen in Sekundenbruchteilen vollautomatisch Käufe und Verkäufe tätigen. Wer um ein paar Millisekunden schneller ist als die Konkurrenz, kann geringfügig günstigere Kurse realisieren. Bei Abermillionen Transaktionen kommt schnell ein hübsches Sümmchen zusammen. Dementsprechend rasant hat der computergesteuerte Hochfrequenzhandel die Finanzmärkte erobert. Derzeit soll er für die Hälfte bis 70 Prozent des Börsenhandels in den USA stehen. In Europa liegt der Prozentsatz zumindest bei den offiziellen Börsen tiefer: Bei uns an der Deutschen Börse beträgt der Anteil des Hochfrequenzhandels zwischen 20 und 25 Prozent, sagt Sprecher Frank Herkenhoff. Wir glauben aber nicht, dass diese Volumina noch bedeutend weiter ansteigen. Zumeist behält der Mensch dabei derzeit noch die Oberhoheit: Ein Fondsmanager entscheidet, die Gewichtung einer Branche zu erhöhen und ein Programm führt dessen Vorgaben vollautomatisch an verschiedenen Börsen aus. Längst geht es aber auch anders: Computerprogramme führen Analysen durch und treffen selbstständig Entscheidungen. Dabei hat sich eine Mischung aus fundamentaler und technischer Analyse als erfolgversprechende Kombination herauskristallisiert. In der Folge wurden auch Stimmungselemente und semantische Ansätze erfasst: Wird im Internet öfter nach einer Firma gesucht, zeigt die Aktie laut einer Studie in den nächsten Wochen oft eine überdurchschnittliche Entwicklung. Forscher haben herausgefunden, dass sich Computerprogramme und technische Ausstattung dabei gemäß der Evolutionstheorie von Charles Darwin entwickeln: Schafft eine Neuerung unter konkurrierenden Handelssystemen Mehrwert, wird sie sich – wie bei genetischen Mutationen – durchsetzen und andere verdrängen. Die natürliche Selektion findet also auch an den Börsen statt. Ob dies künftig einen weiteren Flash Crash verhindern kann, bleibt jedoch abzuwarten. | 3Wirtschaft
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Verschiedene Projekte wollen den Zugang hochgebildeter Flüchtlinge und Asylwerber zu Universität und Forschung verbessern. Wien – Ob an den Unis, Fachhochschulen oder auch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Die Initiativen und Projekte sind im Herbst an vielen Stellen aufgepoppt, erzählt Nadine Shovakar von der Universitätenkonferenz. Viele haben da einfach das Gefühl gehabt, dass sie etwas tun möchten. So entstand, teilweise gefördert durch die Chefetagen, teilweise über die Initiative einzelner oder vernetzter Gruppen, ein buntes Sammelsurium an Forschungsprojekten und Initiativen, Ringvorlesungen und Workshops für ehrenamtlich Helfende. Gleich mehrere Projekte bemühen sich dabei darum, hochqualifizierte Flüchtlinge zu unterstützen. Das umfassendste, das More-Programm der Universitätenkonferenz, bietet an allen Unis Sprachkurse an, teilweise wurden auch andere Lehrveranstaltungen für Geflüchtete geöffnet. 740 More-Studierende waren es im Wintersemester, die meisten davon aus Syrien, Afghanistan und dem Irak; für das Sommersemester werden ähnliche Zahlen erwartet. More gibt die Chance, an die Uni zu kommen, sich in einem ersten Schritt zu orientieren und die Wartezeit zu nutzen, erklärt Shovakar. Bis zur Anerkennung ihrer Studien sei es für gewöhnlich ohnehin noch ein weiter Weg. Damit kämpfen häufig auch die geflüchteten Wissenschafter und Wissenschafterinnen, die am Projekt Science in Asylum am Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) teilnehmen: Das Ziel ist es, grob gesagt, dass die Doktorinnen und andere Hochqualifizierte die Chance bekommen, in ihrem Fachbereich zu arbeiten, und nicht einen Hilfsjob weit unter ihrer Qualifikation verrichten müssen, erklärt Projektkoordinator Constantin Scherer. 25 Hochgebildete werden in Vorträgen über die österreichische und europäische Forschungslandschaft informiert, verfassen ein englisches Paper und knüpfen Kontakte zu Fachkollegen. So können auch Asylwerbende die Zeit in der Warteschleife, während derer sie nicht arbeiten dürfen, bestmöglich nutzen, sagt Scherer. Gerade die erste Zeit ist schwierig, bestätigt Safwan Alshufi, der 2014 aus Syrien nach Österreich floh. Es fehlt einerseits an Deutschkursen, aber auch an professionellen Kontakten. Letztere baut Alshufi – der Trainer und Konfliktmanager schloss in Damaskus ein Kunststudium ab – derzeit auch über ein Praktikum am Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) aus: Die Akademie gibt uns quasi ,nur ein dreimonatiges Praktikum, aber es ist so wichtig!, sagt er. Wenn das in meinem Lebenslauf steht, kann ich danach viel machen. Zusätzlich habe er viel gelernt, Erfahrungen gesammelt, sein Deutsch verbessert. 22 solcher Praktika für Flüchtlinge schrieb die ÖAW Ende letzten Jahres aus – von der Archäologie bis zur Technikfolgenabschätzung ist alles dabei. Genau solche Profinetzwerke sind zentral, wenn es darum geht, dass die Flüchtlinge wirtschaftlich relativ schnell auf eigenen Beinen stehen, sagt Sebastian Eschenbach, Leiter des Studiengangs Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der FH Burgenland. Eschenbach startete im Herbst ein Forschungsprojekt, um aus Sicht des strategischen Managements die Kompetenzen und Netzwerke der Geflüchteten, aber auch der österreichischen Gesellschaft zu analysieren. Demnach sind weder die einen noch die anderen topkompetent, erklärt er, man müsse die Kompetenzen schrittweise entwickeln und Barrieren beseitigen. In den Teilen der österreichischen Gesellschaft, die sich mit den Neuankömmlingen beschäftigen, entsteht aber gerade richtig Kompetenz, betont der Wirtschaftswissenschafter. Essenziell sei vor allem die Möglichkeit, zu arbeiten, sonst verkümmern die Kompetenzen, warnt Eschenbach. Welche Qualifikationen und Erfahrungen die Geflüchteten mitbringen, ist auch Thema zweier weiterer Forschungsprojekte: Das ÖAW-Institut für Demographie befragte in Kooperation mit der WU Wien Flüchtlinge unter anderem zu Bildungshintergrund und Werten. Die Ergebnisse sollen demnächst veröffentlicht werden, laut ersten, Ende 2015 veröffentlichten Trends liegt das Bildungsniveau jedoch deutlich über dem, das vom AMS in den Kompetenzchecks erhoben wurde. Das andere Projekt – die Studie Bildment der Initiative Minderheiten – startet in Kürze. In 100 qualitativen Interviews will man den Bildungshintergrund von Geflüchteten sowie die Barrieren und Unterstützungssysteme in Österreich erfragen. Forschen werden dabei vor allem die Betroffenen selbst: Rund 15 Personen mit Fluchterfahrung werden in Workshops ausgebildet, um die Interviews zu führen, auszuwerten und Geflüchtete durch Mentoring zu unterstützen. Unsere Interviewer sind dadurch sprachlich flexibel und wissen über die Bildungssysteme der jeweiligen Länder gut Bescheid, betont Projektleiter Mikael Luciak Forscher vom Institut für Bildungswissenschaften der Universität Wien. Dabei gehe es auch darum, das Bild des Zuwanderers als Bedrohung für das Sozialsystem zu hinterfragen. Aktuelle Zuwanderer seien gebildeter und stärker durchmischt als früher: Die Wissenschaft hat die Aufgabe, auf Fakten hinzuweisen: Wir brauchen Zuwanderung, wir brauchen gut gebildete Leute. Ihnen müssen wir die Wege im Land öffnen und nicht versperren, so Luciak. Immerhin, zumindest in der Forschungslandschaft hat sich einiges geöffnet: Es gibt eine starke Vernetzung und viel Austausch – sonst ist es ja oft so, dass jeder sich abschottet, sagt der Experte. Damit dieser Hype nun nicht abflacht, hoffen die Forscher nun verstärkt auf öffentliche Förderungen – wurden doch viele Projekte über Crowdfunding, Spenden und von ihren Instituten vorfinanziert. (Heidi Weinhäupl, 31.3.2016) | 7Wissenschaft
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Die Wirtschaftskammer hat sich ÖVP-intern durchgesetzt: Ein leichterer Zugang zur sechsten Urlaubswoche kommt nicht. Jetzt fühlt sich die SPÖ aber nicht mehr an ihre Zusagen gebunden. Wien – Die Stimmung zwischen SPÖ und ÖVP nähert sich wieder einmal dem Tiefpunkt. Von dem lange diskutierten Arbeitsmarktpaket, das auf Expertenebene schon weitgehend akkordiert war (DER STANDARD berichtete), dürfte nicht viel übrigbleiben. Wirtschaftsminister und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner deponierte bereits am Dienstag, dass er einem leichteren Zugang zur sechsten Urlaubswoche (es geht um Mitarbeiter mit mehr als 25 Dienstjahren) nur bei einer Sozialpartnereinigung zustimmen werde. Dieser Punkt sorgte zuletzt auch bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller für böses Blut. Wirtschaftsflügel sagt Nein Der Wirtschaftsflügel der ÖVP hat sich allerdings intern bereits auf ein Nein festgelegt. Mitterlehner soll auch gegenüber dem Koalitionspartner SPÖ bereits erklärt haben, die Zeit des Abtauschens sei vorbei. Die Roten wollen das freilich nicht akzeptieren. Gibt es keine Ausweitung bei der sechsten Urlaubswoche, fühlen sie sich auch nicht mehr an ihre in Aussicht gestellten Zusagen gebunden, wie ein Verhandler sagt: also kein Zwölfstundentag in Betrieben mit Gleitzeit, keine strengeren Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose und auch kein Sanktus für ein abgespecktes Bonus-Malus-System zur Beschäftigung älterer Mitarbeiter. Was bisher nicht bekannt war: Im Gegenzug für die sechste Urlaubswoche hätte die SPÖ auch eine Verschlechterung bei der Abgeltung offener Urlaubsansprüche akzeptiert. Derzeit können gekündigte Mitarbeiter bis zum letzten Tag arbeiten und bekommen dann den Resturlaub ausgezahlt. Künftig hätten die Mitarbeiter auch sofort nach der Kündigung auf Urlaub geschickt werden können, wodurch sich die Arbeitgeber das Auszahlen ersparen würden. In SP-Kreisen heißt es, das hätte die sechste Urlaubswoche für die Betriebe fast kompensiert. Das Maß ist voll Nun dürfte aber nichts davon kommen. Das Maß für die Arbeitgeber ist voll, sagt ein Schwarzer. Mittlerweile verzichte man lieber auf das gesamte Paket, als dass man die Betriebe weiter gegen die Partei aufbringe. Teile der Steuerreform (Grunderwerbsteuer, Registrierkassen) sorgen noch immer für Unmut. Dabei hatte es vor einigen Wochen noch danach ausgesehen, dass sich ÖVP-intern der Arbeitnehmerflügel (ÖAAB) und der Wirtschaftsbund einigen können. Letztlich war aber vor allem Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl nicht zu überzeugen – und in weiterer Folge schwenkte auch Mitterlehner um, dessen Kabinett zuvor bereits Zustimmung signalisiert hatte. Nur ein Gipfelchen Der geplante Arbeitsmarkt- und Konjunkturgipfel wird also wohl nur ein Gipfelchen. Ein paar Punkte beim Arbeitsmarktbudget müssen angesichts der Integration von Flüchtlingen ohnehin auf Schiene gebracht werden. Als Maßnahme zur Konjunkturbelebung soll nochmals das Wohnbaupaket verkauft werden. Das wurde zwar schon im Frühjahr vereinbart. Bei der Gründung einer neuen Wohnbaubank spießt es sich aber. Das Finanzministerium möchte die Haftungen möglichst gering halten. Ob das Wirtschaftswachstum dadurch tatsächlich spürbar angekurbelt wird, wird freilich bezweifelt. Das ist Larifari, so ein ÖVPler. | 3Wirtschaft
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20-Jähriger in Malaysia festgenommen. Prishtina/Kuala Lumpur/Washington – Ein Student aus dem Kosovo soll für die Terrormiliz Islamischer Staat amerikanische Computer gehackt und persönliche Informationen über US-Militärangehörige weitergereicht haben. Der 20-Jährige wurde nach Hinweisen aus den USA in Malaysia festgenommen, teilte die Polizei am Freitag mit. Die USA bemühen sich um eine Auslieferung, erklärte das US-Justizministerium. Nach den Ermittlungen ist er ein Terroristenhacker, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt für nationale Sicherheit, John P. Carlin. Dem Mann drohen bei einer Verurteilung in den USA 356 Jahre Haft. Der Verdächtige mit dem Decknamen Th3Dir3ctorY soll nach Angaben der US-Ermittler ein Hackernetzwerk von Kosovaren geleitet haben. Er habe E-Mail-Adressen, Passwörter, Wohnorte und Telefonnummern von mehr als 1.300 US-Militärangehörigen ausspioniert und an die im Irak und Syrien aktive IS-Miliz weitergeleitet. Der IS soll sich im August auf Twitter mit den Daten gebrüstet haben. | 2International
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Samwer: "Kurzfristige Optimierung des Börsenkurses und der Kommunikation ist für mich kein Thema mehr". Berlin – Rocket-Internet-Gründer Oliver Samwer will seine Aktionäre nach dem Kurssturz von der langfristigen Perspektive der Internet-Beteiligungsgesellschaft überzeugen. Die kurzfristige Optimierung des Börsenkurses und der Kommunikation ist für mich kein Thema mehr, sagte er der Süddeutschen Zeitung. In fünf oder zehn Jahren müssen wir besser verstanden werden. In Deutschland sei es schwer, das Geschäftsmodell einer Wagniskapitalgesellschaft zu erklären. Bei Rocket Internet haben wir übrigens eine große Bereitschaft zum Scheitern. Bei anderen explodiert nicht jeden Tag irgendein Geschäft. Deshalb müsse er viel kommunizieren und erklären. Zuletzt hatte Rocket Internet Schlagzeilen gemacht, weil das Unternehmen seine in der Global Fashion Group (GFG) gebündelten sechs Modehändler von gut 3 Mrd. auf 1 Mrd. Euro abgewertet hatte. Zugleich schossen Rocket und der Partner Kinnevik zusammen 300 Mio. Euro frisches Kapital bei der GFG nach. Womöglich sei der Bedarf der GFG an flüssigen Mitteln falsch eingeschätzt worden, sagte Samwer. Trotzdem halte Rocket Internet an den Beteiligungen fest. Wir werden mit dem investierten Kapital einen guten Return machen sagte Samwer. Wir glauben an diese Firma, und wir werden auch mit dieser Firma Geld verdienen. In der vergangenen Woche hatten die beiden Vertreter des schwedischen Investors Kinnevik, der 13,2 Prozent an Rocket hält und bei vielen Startup-Firmen gemeinsam mit der Berliner Firma investiert, den Aufsichtsrat verlassen. Vorausgegangen war laut Insidern ein Streit zwischen Kinnevik-Chef Lorenzo Grabau und Samwer. Die Veränderungen im Aufsichtsrat geschehen nicht aus Gegnerschaft, sondern aus der Überzeugung, das Unternehmen weiter voranzutreiben, sagte Samwer dazu. Jetzt stehen wir vor neuen Herausforderungen, und wir verändern die Mannschaftsaufstellung entsprechend. | 3Wirtschaft
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Tester zeigen technische Unterschiede zwischen den Versionen auf. Mit der jüngst veröffentlichten Beta-Testversion von Star Wars Battlefront können sich Spieler erstmals einen Eindruck von alle kommenden Fassungen des Games für Windows-PC, Playstation 4 und Xbox One verschaffen. Einige Fachseiten haben diese Gelegenheit für ausführliche Grafikvergleiche genutzt. Laut Eurogamers Technologieblog Digital Foundry, das alle Versionen inspiziert hat, gibt es bereits bei den Konsolenversionen sichtbare Unterschiede. Die XBO-Ausgabe rechnet mit 1.280 x 720 Pixel, die PS4-Version mit 1.600 x 900 Pixel. Das führe zu einem allgemein unschärferen Bild auf dem Microsoft-System, das häufig von Treppeneffekten und einer unpräzisen Detaildarstellung geprägt sei. Auf der PS4 sei die Situation ebenfalls nicht ideal, hier funktioniere aber die Skalierung auf volle 1080 p dank effizienter Kantenglättung besser, wodurch Spielern ein weitgehend klares Bild präsentiert werde. Dass beide Versionen nicht nativ mit 1080 p laufen, liege an der Priorisierung der Performance. Sowohl auf der XBO als auch auf der PS4 laufe das Spiel die meiste Zeit konstant mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Dass noch Verbesserungen nötig seien, zeige sich an Bildrateneinbrüchen auf bis zu 50 fps bei intensiven Szenen –bei der XBO kämen diese Einbrüche noch etwas häufiger vor als bei der PS4. Als Einblick in den Zustand von Star Wars Battlefront vor dem Marktstart im November ist es fair zu behaupten, dass die PS4-Beta in einem gesünderen Zustand ist, so Digital Foundry. Mit einem klareren Bild und einer besseren durchschnittlichen Bildrate, sieht es derzeit stark so aus, als sollte man zum Start nach der PS4-Version Ausschau halten. Wer über einen leistungsstarken Computer verfüge, kann laut den Testern noch mehr aus dem neuen Battlefront herausholen. Vor allem die Auflösung, die Bildrate und Details ließen sich noch in die Höhe schrauben. Dennoch schlage sich die PS4-Fassung im Direktvergleich relativ gut: Die PS4-Version läuft mit Einstellungen vergleichbar mit den High-Quality-Settings der PC-Ausgabe – inklusive den Einstellungen für Texturen, Umgebungsbeleuchtung, Post-Processing, Objektdetails und Bodenoberflächendetails. Bei den hohen empfohlenen Systemanforderungen für die PC-Ausgabe gibt Eurogamer vorerst Entwarnung. Die empfohlenen 16 GB RAM dürften etwas hochgegriffen sein. Im Zuge eines Vorabtests erwies sich ein System mit i7-4790-Prozessor, 8 GB RAM und AMD-R9-290X-Grafikkarte als ausreichend stark, um das Spiel mit über 60 Bildern pro Sekunde und 1080-p-Auflösung bei maximalen Details auszugeben. Für Besitzer schwächerer PC gebe es ebenso gute Nachrichten. Das Spiel biete jede Menge Optionen, die Grafikdetails herunterzuschrauben und flüssiges Spielen zu ermöglichen. | 0Web
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Burgenländer freut sich auf die Lyoness Open und hat vier anstrengende Wochen vor sich. Wien - Der starke zweite Platz bei den Irish Open hat Golfer Bernd Wiesberger nicht nur einen Vorstoß in der Weltrangliste auf Platz 37 sondern auch eine definitive Einladung zu den US Open gebracht. Unmittelbar nach seinem Heimauftritt bei den Lyoness Open wird Österreichs Nummer eins damit ab 18. Juni auch beim zweiten Saison-Major nach dem US Masters aufteen. Den herausfordernden Monat startet Wiesberger aber schon kommende Woche in Atzenbrugg, wo er versucht, mit den Lyoness Open das große Heim-Turnier zum zweiten Mal nach 2012 zu gewinnen. Die Form würde passen, denn nach der enttäuschenden Leistung bei der BMW PGA Championship in Wentworth ist dank eines intensiven Kurzspiel-Trainings mit Coach Damian Taylor die Trendwende zur rechten Zeit gekommen. In Nordirland musste sich der Oberwarter erst im Stechen geschlagen geben und holte nach den Malaysian Open einen weiteren zweiten Platz in diesem Jahr. Nur der dritte Titel auf der Europa-Tour wollte neuerlich nicht gelingen. Es war ein harter Kampf bei extremen Bedingungen die gesamte Woche über. Ich bin sehr froh über die Entwicklung, die mein Spiel genommen hat, sagte Wiesberger über Irland. Leider hat es am Schluss knapp nicht zum Sieg gereicht. Ich dachte aber auch vor der Finalrunde nicht, dass zwei unter Par das Winning Score werden würde, sagte der Reiters Pro. Als Nummer 37 der Welt ist Wiesbergers Start bei den von der USGA ausgerichteten und mit 9 Mio. Dollar dotierten US Open kein Problem, die Reise dorthin wird freilich anstrengend. Gespielt wird nämlich in Chambers Bay in der Nähe von Seattle an der Pazifik-Küste der USA und wie in Irland auf einem Links-Kurs. Unmittelbar danach geht es zurück nach Europa zu den BMW International Open in München, danach folgen die Open de France in Paris. Für dieses Monsterprogramm muss sich Wiesberger die Kräfte also gut einteilen. (APA; 1.6.2015) | 4Sport
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Linzer nach 2:1 nur noch drei Punkte hinter Salzburg, das in Dornbirn unterliegt. Wien – Eishockey-Meister Red Bull Salzburg hat in der EBEL nach zuletzt sechs Auswärtserfolgen am Freitag eine 0:4-Schlappe in Dornbirn kassiert und führt nur noch drei Punkte vor den Black Wings Linz, die gegen die Vienna Capitals mit 2:1 gewannen. Dornbirn ist vor dem KAC, der in Innsbruck 5:6 verlor, Vierter. Salzburg, das beste Auswärtsteam der Erste Bank Eishockey Liga, verlor damit auch das zweite Saison-Duell in Dornbirn, die beste Offensive blieb gegen die beste Defensive wirkungslos. Dank zweier Tore im Powerplay (MacKenzie/8. und Livingston /31.) sowie einem Treffer von DAversa (21.) führten die Vorarlberger schon bei Halbzeit klar und sorgten dafür, dass Salzburg erstmals seit 18. September und neuerlich aus dem Ländle mit einer Niederlage heimfahren musste. Die Black Wings, die erstmals alle Leistungsträger zur Verfügung hatten, beendeten mit dem knappen Sieg auch ihre Negativ-Serie gegen die Wiener. Fünfmal hatten die Caps zuletzt die Oberhand behalten. Dank Gamache schon nach 23 Sekunden mit 1:0 voran, kassierten die Wiener kurz vor der ersten Pause den Ausgleich durch Hofer (19.). McLean gelang der schließlich entscheidende Treffer (48.) für die Gastgeber, die 4.865 Fans in die Halle gelockt hatten. Der KAC mussten nach der Liga-Pause erstmals nach vier Siegen wieder als Verlierer vom Eis. Die Innsbrucker Haie führten nach je zwei Treffern von Schramm und Hahn nach 21 Minuten schon 4:0, doch die Kärntner kamen bis auf 3:4 heran. Danach wechselten die Szenen in dem packenden Match bis zur 45. Minute rasch, der fünfplatzierte KAC verkürzte noch zwei Mal den Rückstand, der Ausgleich gelang aber nicht. Die 99ers hatten in den bisherigen Duellen zwei Overtime-Erfolge über Fehervar gefeiert, im dritten Vergleich erwischten sie einen schwarzen Freitag. Schon nach 70 Sekunden in Rückstand geraten, schöpften die Steirer dank des 1:2 durch Woger (28.) Hoffnung, doch die währte nur kurz. Banham stellte mit seinem zweiten Tor nur drei Minuten später den alten Abstand wieder her. In der Folge schossen die Ungarn noch einen klaren Erfolg heraus. Dabei hatten die Gastgeber bei den Schüssen in den ersten zwei Dritteln mit 24:17 ein deutliches Übergewicht. Die Position des VSV hat sich trotz des Engagements des Ex-Meistermachers Greg Holst verschlechtert. Beim HC Südirol gerieten die Villacher vor allem im zweiten und dritten Abschnitt arg in Bedrängnis, verhinderten aber vorerst einen Gegentreffer. Erst im Penaltyschießen zogen die Villacher den kürzeren (McMonagle traf) und haben als Zehnte der Zwölferliga schon zehn Zähler Rückstand auf die sechstplatzierten Bozener. (APA, 13.11. 2015) Ergebnisse, 19. Runde: HC Innsbrucker Haie – KAC 6:5 (3:0,1:3,2:2). Olympiaworld, 1.800. Tore: Schramm (5., 11.), Hahn (9., 40.), Schaus (42., 45.) bzw. Hundertpfund (23., 45.), Harand (24.), Geier (34./PP), Walker (43.). Strafminuten: je 8. Dornbirner EC – Red Bull Salzburg 4:0 (1:0,2:0,1:0). Messestadion, 3.820. Tore: MacKenzie (8./PP), DAversa (21.), Livingston (31./PP), Arniel (56.). Strafminuten: je 10 EHC Black Wings Linz – Vienna Capitals 2:1 (1:1,0:0,1:0). Keine-Sorgen-Eisarena, 4.865. Tore: Hofer (19.), McLean (48.) bzw. Gamache (1.). Strafminuten: 12 bzw. 18. Graz 99ers – AV Fehervar 2:5 (0:2,1:2,1:1). Liebenau, 2.190. Tore: Woger (28., 56.) bzw. Francis (2.), Banham (10., 30.), Connolly (33.), Sziranyi (50.). Strafminuten: 14 bzw. 8. Olimpija Ljubljana – Znojmo 3:5 (1:0,0:3,2:2) | 4Sport
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Im Essl-Museum präsentiert man die Potenz der Kollektion: Unter dem Titel "Deutsche Kunst nach 1960", einem Schwerpunkt der Sammlung seit 1989, bietet man ein buntes Portfolio großer Namen. Klosterneuburg – Deutsche Kunst nach 1960. Noch bevor einem dieser Ausstellungstitel, der so nach Auktionshaus-Kategorie schreit, nach Modern and Contemporary Chinese Art, nach Swiss Art, Latin American Art oder gar Made in Britain, auf der Zunge zergeht, da knödelt der Teufel hinter der rechten Schulter bereits von der teutschen Kunst und spuckt dabei in seiner d-d-d-onnernden Ausrufezeichensprache. Freilich war im Essl-Museum nicht mit einer Schau zu den teutschen Tugenden zu rechnen – trotzdem macht es einen Unterschied, ob man das Etikett deutsche Kunst oder Kunst aus Deutschland draufpickt, die Region über etwaige Charakteristika stellt. Weil – wie Die Presse zuletzt sehr richtig fragte: Kann Kunst deutsch sein? Kann sie nicht. Und insbesondere: Soll sie nicht. Vom Wiederkäuen nationalstaatlicher Klischees einmal abgesehen, ist es doch gerade die Kunst, die diese Begrenztheiten im Denken immer wieder mit aufrührerischen Gesten überschreitet. Markus Lüpertz hatte sich ja an den Stahlhelmen, den Wald-, Blut-und-Boden-Motiven und der entsprechend erdigen Farbpalette satirisch abgearbeitet, den Finger in nie geheilte Wunden gelegt. Und jetzt also Kategorie deutsch? Diese Sekundärmarkt-Attitüde der Verwertbarkeit hatte zuletzt die Schau Made in Austria 2014. Wir erinnern uns: Das war nur wenige Wochen, bevor Sammler Karlheinz Essl der Republik den großen Bausch-und-Bogen-Verkauf seiner Kollektion anbot – und einen Korb bekam. Er servierte damals eine kompakte österreichische Kunstgeschichte, mit allem, was Rang und Namen hat: etwa Hundertwasser, Lassnig, Nitsch, Rainer, Wurm. Die jetzige Deutsch-Ausgabe ist da ähnlich populär – und teuer: von Georg Baselitz und Markus Lüpertz über Jörg Immendorff, A. R. Penck, Anselm Kiefer bis zu Gerhard Richter, Neo Rauch, Jonathan Meese. Dass Essl den Katalog zu seiner, Zitat, fulminanten Schau an weltweit 450 Museen verschickt hat, ist dabei nicht nur eine nette Geste. Solche Geschenke nähren den Portfolio-Verdacht: Ist das gut 200 Seiten starke Geschenk doch eine nette Broschüre zum Aussuchen einer hübschen Leihgabe. Obendrein schraubt jede museale Präsentation nicht nur am Wert der Künstler, sondern auch an jenem der präsentierten Kollektionen selbst. Deswegen sind ja die Naheverhältnisse zwischen Galeriebetrieb und Museen so perfide. Deutsche Kunst nach 1960 ist also ein durchschaubarer Titel. Dabei hätte es so viel andere passende gegeben: etwa Potenz mit dem Pinsel, Genie ist männlich, Deutschland, wo sind deine Frauen? oder Kunst ist Malerei und sonst nichts – Letzterer aber nur mit dem Zusatz: Es sei denn, Maler schufen dreidimensional. Denn das, was hier auf zwei Ebenen des Museums recht spannungsfrei aneinandergereiht wurde, ist Leinwandware (Ausnahmen unter den 80 Werken von mehr als 21 Künstlern: Arbeiten von Bildhauer Tobias Rehberger und Materialmontagen von Dieter Roth). Oder es wurde von genialischer Malerhand geschaffen: wie bei Immendorff, Meese und Lüpertz – für Letzteren ist Skulptur ja überhaupt dreidimensionale Malerei. Auch als Spiegel deutscher Geschichte – was das deutsch im Titel auch rechtfertigen würde – funktioniert die Schau nicht. Trotz der totalen Kunst in der brachialen Malereidiktatur Meeses oder der Mythen- und Blei-belasteten Werke Kiefers oder der in den Motiven der Aufklärung kruschelnden Bilder Neo Rauchs. Eine Ode an Mannsbilder der Malerei und ihre nicht immer besten Arbeiten, das ist es. | 8Kultur
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Martin Harnik und Florian Klein lassen sich keine Mitschuld am Stuttgarter Abstieg andichten. In sozialen Netzwerken wurde gehetzt und gedroht. Laax – Es ist nicht so, dass Fußballer nach Medienterminen lechzen. Aber Martin Harnik und Florian Klein, mit dem VfB Stuttgart aus der deutschen Bundesliga abgestiegen, nutzten die Bühne in den Bündner Bergen, um Dinge klar zu stellen. Die Zeitung kicker hatte geschrieben, die beiden wären Mitschuld am Stuttgarter Untergang gewesen, ihre Einstellung habe nicht gepasst. Das löste eine Lawine aus, der Artikel wurde zum Tsunami, in den sozialen Netzwerken, die mitunter schneller als der Schall sind, spielte es sich ab, es wurde gehetzt und gedroht, die beiden Kicker mieden daraufhin öffentliche Plätze. In der Schweiz sind sie nun absolut sicher, sie schätzen die Wohlfühloase Nationalteam, Österreichs rechte Seite leckt Wunden. Sie sind die einzigen Mitglieder des Kaders, die vor der EM so richtig durchgebeutelt wurden. Der 28-jährige Harnik sagte: Wir haben kein Einstellungsproblem. Ich lasse nicht zu, dass behauptet wird, ich habe mich mit Stuttgart nicht identifiziert. Ich war sechs Jahre dort, habe oft meinen Kopf hingehalten, wir sind keine Buhmänner, lassen uns nicht in ein schlechtes Licht rücken. Harniks Piefke-Rhetorik Der 29-jährige Klein schloss sich dem vollinhaltlich an. Ich habe alles gegeben. Der Abstieg tut weh, ist eine Geschichte, auf die ich später einmal nicht zurückschauen möchte. Klein hatte seinen Stammplatz im Winter verloren, der neu verpflichtete Kevin Großkreutz wurde ihm vorgezogen. Großkreutz kickte zwar mäßig, schleimte sich aber bei den Fans ein. Im letzten Heimspiel gegen Mainz (1:3) wurde der Platz gestürmt. Klein: Diese Dinge muss man erst einmal aus dem Kopf kriegen. Aber es ist klar, für die Anhänger ist es am ärgsten. Sie bleiben einem Klub ein Leben lang treu, wir können wechseln. Der Verteidiger hat einen Vertag für ein weiteres Jahr, er gilt für die zweite Liga. Natürlich strebt er einen Wechsel an. Die EM ist eine große Plattform, die ich nützen möchte. Harnik ist ablösefrei zu haben, möglicherweise wird er vor der EM fündig, es herrscht kein Mangel an Interessenten. Er würde den Verbleib in der deutschen Bundesliga bevorzugen, schließt einen Wechsel ins Ausland aber nicht gänzlich aus. Ich will jetzt nicht pokern, sondern auf eine sehr gute EM hoffen. Harnik ist und bleibt der Piefke im österreichischen Team. Ein Medientermin dient ab und zu der Wiederentdeckung des Humors. Ich bin der, der rhetorisch am meisten am Kasten hat. Diskussionen mit mir werden gemieden, weil ich als Piefke die Leute an die Wand argumentiere. Lauter Porsche, laute Aufregung Der Piefke bekam übrigens mehr Fett als Klein ab. Der Stürmer hatte sich mitten im Abstiegskampf seinen längst bestellten und endlich gelieferten Porsche (wer hat, der soll dürfen) abgeholt. In der Freizeit. Der aberwitzige Händler, ein Wichtigtuer, hat ein Bild von der Übergabe ins Netz gestellt. Und das ist schneller als jeder Porsche. Ich habe sehr sauber gelebt. Es hat mich unglaublich geärgert, dass in wenigen Wochen alles, was ich aufgebaut habe, zusammengeworfen wird, sagte der 54-fache Teamspieler. Es ist im Endeffekt unser Beruf. Da sind wir ganz schön gescheitert. Es tut mir leid für viele Mitarbeiter im Verein, die haben Angst, fürchten um ihre Existenz. Klein und Harnik sind Stuttgart jedenfalls entkommen. Die Lust auf die Europameisterschaft wächst und wächst, sie sprechen von einem Traum. Wir dürfen Teil, einer großen Geschichte sein. Harnik ist bereits bei der Heim-EM-2008 im Einsatz gewesen. Damals habe ich die Bedeutung nicht so realisiert. Ich war zu jung. Außerdem haben wir uns nicht sportlich qualifiziert, wir waren als Gastgeber einfach nur da. Jetzt ist es ein langer Weg gewesen, den wir gemeinsam beschritten haben. Vertrauen, sagte Harnik, sei das Wichtigste im Fußball. Teamchef Marcel Koller habe das Klein und ihm immer geschenkt. Klein: Und wir haben und werden es immer zurückgeben. Das nächste Mal schon am Donnerstag gegen den Schweizer Sechstligisten US Schulein Ilanz. | 4Sport
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App ermöglicht es, mit zwei Klicks 40 Euro-Cent oder 50 US-Cent für Mahlzeit zu spenden. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat eine Smartphone-App veröffentlicht, mit deren Hilfe syrische Flüchtlingskinder ernährt werden können. Das Programm ShareTheMeal wird seit Mittwoch erstmals außerhalb des deutschsprachigen Raums angeboten. Die App ermöglicht es, mit zwei Klicks 40 Euro-Cent oder 50 US-Cent für eine Mahlzeit am Tag zu spenden. Einfach eine Mahlzeit zu teilen, bringt Menschen auf der ganzen Welt zusammen, erklärte die Direktorin des Welternährungsprogramms, Ertharin Cousin. Da dies jetzt auch digital möglich ist, kann die Generation Zero Hunger unmittelbar aktiv werden, um den Hunger weltweit zu beenden. Die App war im Juni zunächst in Deutschland, Österreich und in der Schweiz an den Start gegangen. Dabei kamen von 120.000 Anwendern bisher 800.000 Euro für das Welternährungsprogramm zusammen, mit dem 1,8 Millionen Mahlzeiten für Schulkinder in Lesotho im südlichen Afrika beschafft wurden. Mit dem globalen Start sollen nun auch Kinder aus Syrien ernährt werden, die im Flüchtlingslager Saatari im Norden Jordaniens ausharren. Die kostenlose App ShareTheMeal der Vereinten Nationen gibt es für iPhones und Android-Smartphones. | 0Web
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Der Milliardär gewinnt dort, wo die verunsicherte Arbeiterschaft den Eindruck hat, vom Politikbetrieb vergessen worden zu sein. Man könnte auf Transparentpapier zwei Landkarten der USA zeichnen, bestimmte Flächen schraffieren und beide Karten übereinanderlegen: Man würde verblüffende Übereinstimmungen feststellen. Angenommen, die eine zeigte die ökonomischen Krisengebiete und die andere die Gegenden, in denen Donald Trump seine besten Ergebnisse einfuhr: Sie wären nahezu deckungsgleich. Was Trump für sich auszuschlachten versteht, ist die Ernüchterung wirtschaftlich abgehängter Amerikaner, die dem Establishment kein Wort mehr glauben. Die abschalten, wenn Statistiker gute Zahlen präsentieren oder die Regierung davon spricht, dass kein anderes Land im 21. Jahrhundert besser aufgestellt ist als die Vereinigten Staaten. Gewiss, die Arbeitslosigkeit ist von über zehn auf unter fünf Prozent gesunken, seit die Finanzkrise das Land in die schwerste Rezession seit den 1930er-Jahren stürzte. Gewiss, es gibt blühende Landschaften, es gibt die Hochburgen der Wissens- und Informationsökonomie, Seattle, San Francisco, das Silicon Valley, New York und den Speckgürtel um Washington. Es sind diese Regionen, die den Aufschwung tragen, die gesamtnationale Statistik gut aussehen lassen und dabei eine Realität verzerren, die weitaus differenzierter ist, als es die Aufwärtskurven vermuten lassen. Alabama und Georgia, Arkansas und Tennessee haben eines gemeinsam: Von wirtschaftlicher Erholung ist dort, von wenigen Wachstumsinseln abgesehen, nichts zu spüren. Im Grunde ist die Lage noch prekärer, als sie es vor der Finanzkrise war. In Alabama gewann Trump 44 Prozent, in Georgia 40, in Arkansas 34 und in Tennessee 40 Prozent der Stimmen. Diese Resultate bilden die Basis für seinen Erfolg am Super Tuesday, abgesehen vom Neuengland-Staat Massachusetts, wo er ähnlich abräumte, der berühmten Ausnahme von der Regel. Es liegen tatsächlich Welten zwischen der Hauptstadt und der tristen Provinz. Kein Zufall, dass Trump dort auftrumpft, wo er am größten ist, der Frust einer verunsicherten Arbeiterschaft, die den Eindruck hat, vom Politikbetrieb nicht nur vergessen worden zu sein, sondern obendrein noch belächelt und belehrt zu werden. Der ruppige Unternehmer sagt den Leuten, dass etwas faul ist im Staate Amerika. Die Botschaft fällt auf fruchtbaren Boden, weil die Bestandsaufnahme in Teilen stimmt. Weil sich Demokraten und Republikaner im Kongress bis an den Rand der Handlungsunfähigkeit blockieren, weil Politiker in endlosen, exorbitant teuren Wahlkämpfen immer mehr angewiesen sind auf die Gunst betuchter Mäzene, die im Gegenzug versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Wenn der Milliardär Trump lässig betont, dass er seine Kampagne selbst finanziert und daher keinem Spender einen Gefallen schuldet, erklärt das seine Popularität schon zur Hälfte. Wie der polternde Egomane den angestauten Ärger zu nutzen versucht, ist aber auch ein Klassiker der Demagogie. Nicht nur, dass er grotesk simple Lösungen für komplexe Probleme anbietet – den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko, um die illegale Einwanderung in den Griff zu kriegen, horrende Importzölle im Handel mit China, um nach Asien abgewanderte Arbeitsplätze zurückzuholen. Er scheut auch nicht davor zurück, rassistische Stereotypen aus der Schublade zu holen. Seiner überwiegend weißen Klientel verspricht er die Rückkehr in eine Welt, die es so nicht mehr geben wird. Die Rückkehr in die idealisierten Fünfzigerjahre, als praktisch jeder, der in Lohn und Brot stand, zur Mittelklasse zählte, sich ein bescheidenes Häuschen leisten konnte und der eine Job, den man hatte, so bezahlt wurde, dass man keinen zweiten oder dritten annehmen musste, um über die Runden zu kommen, anders als heute. Nicht zu vergessen, in den Südstaaten, in denen Trumps verlässlichste Bastionen liegen, waren schwarze Amerikaner damals noch Bürger zweiter Klasse. Bei dem Populisten, der sich allenfalls widerwillig vom Ku-Klux-Klan distanziert, hat man den Eindruck, als gehöre auch dies zur guten alten Zeit, die er so nostalgisch verklärt. | 2International
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Die Regeln könnten zur Folge haben, dass kapitalintensive Geschäfte aufgegeben oder mehr Kapital aufgenommen werden muss. Frankfurt – Die EZB hat Insidern zufolge neue Mindestkernkapitalquoten für den Großteil der Banken im Euro-Raum festgelegt. Die Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) werde dies den betroffenen Instituten in Kürze mitteilen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag zu Reuters. Die Banken hätten dann zwei Wochen Zeit, darauf zu antworten. Schon seit einiger Zeit warten die 123 wichtigsten Institute der Euro-Zone mit Spannung auf die neuen Vorgaben. Diese könnten zur Folge haben, dass kapitalintensive Geschäfte aufgegeben oder mehr Kapital aufgenommen werden muss. Der Präsident der deutschen Finanzaufsicht BaFin, Felix Hufeld, hatte vergangene Woche gesagt, dass die Prüfung durch die europäische Bankenaufsicht (SREP) umfangreicher gewesen sei als bei der letzten Festlegung der Quote. Die meisten deutschen Institute müssten sich deshalb auf höhere Mindestkernkapitalquoten einstellen. Der SREP-Prozess sei intensiv gewesen und es werde zu weiteren Anpassungen kommen. Die Abkürzung SREP steht für Supervisory Review and Evaluation Process. | 3Wirtschaft
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Van der Bellen erreichte 50,35 Prozent der Stimmen, Hofer 49,64 Prozent – Innenminister Sobotka gibt Pressekonferenz. ACHTUNG ACHTUNG Hier geht es zum Livebericht mit den Updates zur Wahl von Alexander Van der Bellen >>> Wien – Alexander Van der Bellen wird der neunte Bundespräsident der Zweiten Republik. Der von den Grünen unterstützte Van der Bellen hat mit 31.026 Stimmen gewonnen. Van der Bellen erreichte 50,35 Prozent der Stimmen, Hofer 49,64 Prozent. Die Wahlbeteiligung 72, 7 Prozent. Das hat Innenminister Wolfgang Sobotka am Montagnachmittag bei der Bekanntgabe des Ergebnisses inklusive Wahlkarten verkündet. Das amtliche Ergebnis wird am 1. Juni verkündet. Van der Bellens Konkurrent Norbert Hofer (FPÖ) hat seine Niederlage bereits via Facebook eingeräumt. Natürlich bin ich heute traurig. Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst, schreibt Hofer auf Facebook und räumt damit bereits vor der offiziellen Verkündung des Ergebnisses seine Niederlage ein. Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schreibt auf Facebook: Norbert Hofer wurde heute ex aequo Sieger mit rund 50% der Stimmen und in einem Fotofinish um Millimeter gerade noch nicht zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt! Die Wiener und steirischen Briefwähler haben Van der Bellen mehr als die Hälfte dessen an Stimmen gebracht, was er brauchte, um den Vorsprung von Hofer abzubauen. Um 144.006 lag Hofer im vorläufigen Endergebnis Sonntagabend vorne, die Auszählung der Wiener und der steirischen Briefwahl ließ diesen Vorsprung um fast 87.000 Stimmen schmelzen. Aus Kärnten kam ein weiteres Plus von 4.000 Stimmen für Van der Bellen. In Wien baute der Grüne (mit letztlich 63,32 Prozent) den Vorsprung auf Hofer von 135.119 Stimmen mit der Briefwahl auf 209.560 aus. In der Steiermark blieb zwar Hofer mit 56,22 Prozent (am Wahlsonntag waren es noch 58,68 Prozent) vorne. Aber durch die Briefwähler schmolz sein Vorsprung gegenüber dem Grünen von ursprünglich fast 97.000 auf nach der Briefwahl nur mehr rund 85.000 Stimmen. Van der Bellen steigerte sich von 41,32 auf 43,78 Prozent. Der Salzburg Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat Van der Bellen bereits in eine Presseaussendung gratuliert. Er wird als demokratisch gewählter Bundespräsident in Salzburg jenes offene und respektvolle Willkommen genießen wie jeder Bundespräsident vor ihm, sagte Haslauer. | 5Inland
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Ein Kinderstar, eine Super-Bowl-Werbung und ein Youtuber mit vielen Bällen. Youtube blickt auf der Jahr 2015 zurück. Das Musikvideo einer vierjährigen Tänzerin war heuer das beliebteste Video auf Googles Videoplattform. Das dreiminütige Video, in dem Heaven King und mehrere Freundinnen in New York zu dem Song Watch Me von Silento tanzen, wurde weltweit 116 Millionen Mal angeschaut, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Deutlich abgeschlagen auf dem zweiten Platz landete ein Werbefilm für das Videospiel Clash of Clans. Der Clip mit Hollywood-Star Liam Neeson, der bei der Super Bowl gezeigt wurde, wurde 83 Millionen Mal angeklickt. Dritter wurde der Youtube-Star Roman Atwood, der sein Wohnzimmer in ein Bad aus Bällen verwandelte. Das Video wurde 56 Millionen Mal angeklickt und war damit beliebter als Popstar Justin Bieber beim Autokaraoke und ein singender Polizist aus Dover im US-Bundesstaat Delaware. In die Liste geschafft hat es auch US-Präsident Barack Obama. In der Show von Jimmy Kimmel las er gemeine Tweets gegen ihn vor. Separat wurden auch die populärsten Musik- und Gaming-Videos des Jahres vorgestellt. | 0Web
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Schubhaft auch bei Verurteilung in erster Instanz, Meldepflicht und DNA-Abnahme bei Verdächtigen in Sexualdelikten. Wien – Die derzeitige Situation sei durch einen Anstieg von Delikten gekennzeichnet. Das mache ressortübergreifend vielfältige Maßnahmen notwendig, um den Kriminalitätszuwachs zu reduzieren, sodass wir zu Jahresende nicht unsanft erwachen. So begründete Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Donnerstag die Notwendigkeit des Aktionsplans Sicherheit Österreich. Das Wort Fremdenkriminalität, das ihm zuletzt einige Kritik eingebracht hatte, verwendete Sobotka nicht. Doch durch die Themen bei der gemeinsam mit Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) und dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, im Innenministerium stattfindenden Pressekonferenz war klar, dass es um Straftaten und -verdachte ging, die vor allem mit Nichtösterreichern in Verbindung gebracht werden. Deren Häufigkeit sei im heurigen Jahr gestiegen, und zwar vor allem im Bereich der Kleinkriminalität, also etwa bei Diebstählen, Raufereien und leichten Körperverletzungen, betonten Sobotka und Kogler. Damit bestätigten sie einen in weiten Teilen der Bevölkerung herrschenden Eindruck. Statistisch belegbar ist dieser Trend derzeit allerdings nicht (siehe Infobox unten). Vor Jahresende werde es auch keinen verlässlichen Aufschluss geben, hieß es. Erst nach mehrfacher Nachfrage von Journalisten sprach Kogler von einem Plus in Tausenderhöhe im heurigen Jahr. Die Daten seien jedoch noch unbereinigt. Laut Kogler soll künftig bei der polizeilichen Prävention und Fahndung die Tätergruppe zwischen 14 und 40 Jahre alter Männer im Fokus stehen. Diese würden einen Großteil der wegen Kleinkriminalität Verdächtigen ausmachen. Gegenmaßnahmen brauche es auch auf gesetzlicher Ebene, sagte Sobotka. Etwa eine Ausweitung der Schubhaft: Künftig solle es möglich sein, Ausländer bereits nach einer strafrechtlichen Verurteilung erster Instanz in Anhaltezentren zu inhaftieren – wenn damit zu rechen sei, dass der oder die Betreffende vorhabe, sich dem weiteren Verfahren zu entziehen. Wie lang eine solche Anhaltung dann möglich sein soll, sagte der Minister nicht. Laut herrschender Rechtsmeinung muss die Anordnung von Schubhaft verhältnismäßig sein. Bei einer Anhaltung bis zu einem rechtskräftigen Urteil zweiter Instanz – was meist Monate, manchmal sogar Jahre dauern kann – wäre wohl von Unverhältnismäßigkeit auszugehen. Aus dem Justizbereich steuerte Brandstetter Pläne für eine Offensive für Haft im Heimatland durch Abschiebung verurteilter Straftäter bei. 32,67 Prozent aller Strafhäftlinge in Österreich seien Drittstaatsangehörige, 21,43 Prozent EU-Ausländer, referierte Brandstetter. Um wiederum effektiver gegen die laut Sobotka zuletzt augenfälligen Fälle sexueller Belästigung von Frauen in der Öffentlichkeit vorzugehen – auch hier sprach der Minister nicht offen von Fremden – soll es künftig eine Meldeverpflichtung beim Tatverdacht der sexuellen Belästigung geben. Auch soll das Sicherheitspolizeigesetz geändert werden, sodass auch diesen Verdächtigen DNA-Proben abgenommen werden können. Derzeit ist das nur bei schwereren Sexualdeliktverdachten möglich. Diese Maßnahmen seien nötig, weil viele Vergewaltiger davor bereits gelindere Straftaten gesetzt hätten und es daher sinnvoll sei, sie rechtzeitig zu belehren, sagte Kogler. Mit einem ähnlichen Vorgehen habe man etwa gegen Hooligan-Kriminalität Erfolge verzeichnet. Maria Rösslhumer, Chefin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser, hält eine Meldeverpflichtung inklusive Belehrungen für sinnvoll, das allein helfe aber noch nicht. Wichtig sei vor allem, dass Polizei und Justiz künftig enger zusammenarbeiten: Gewalttäter auf freiem Fuß begehen immer wieder schwere Straftaten, weil ihre Gefährlichkeit falsch eingeschätzt wurde, sagt Rösslhumer. Der Justiz müssten zur Beurteilung jedenfalls alle Fakten vorliegen, und die vermeintlichen Täter öfter in U-Haft genommen werden, fordert Rösslhumer. Sie warnt allerdings vor einer Vorverurteilung von Flüchtlingen und Ausländern: Die Politik sucht derzeit nach Argumenten für Abschiebungen. (Irene Brickner Katharina Mittelstaedt, 12.5.2016) | 5Inland
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40.000 Euro Schaden – Homepage von englischem Anbieter "gefakt". Die Geschäftsführung einer Firma in Aschach bei Steyr ist beim Kauf zweier gebrauchter Traktoren auf Internetbetrüger reingefallen. Der Anbieter der landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge mit Sitz in England existiert zwar, allerdings war offenbar dessen Homepage gefakt. Der Schaden beträgt 40.000 Euro, die Polizei OÖ geht von weiteren Betrugsfällen aus, teilte sie am Montag mit. Gebrauchter Traktor aus England Ende März wurde dem oö. Unternehmen ein gebrauchter Traktor aus England im Internet angeboten, der gesamte Verkauf schien seriös zu sein. Nach einigem Mail-Verkehr und Legung einer Rechnung überwies es 20.000 Euro auf ein Konto in England. Anschließend erhielten die Oberösterreicher ein weiteres Kaufangebot. Nach der neuerlichen Transaktion von 20.000 Euro warteten sie jedoch vergeblich auf die Lieferung der beiden Fahrzeuge. Als bis 8. April 2016 keine Ware eingelangt war, schaltete die Firma die Wirtschaftskammer ein, die ihre österreichische Vertretung in London kontaktierte. Diese fand heraus, dass die Firma in England nie auf ihrer Homepage jene Traktoren zum Verkauf angeboten hat. Die Internetbetrüger dürften von Russland aus agieren, mutmaßt die Polizei. Sie rechnet mit weiteren Geschädigten, die Ermittlungen laufen. | 0Web
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Kein Bewerb in Adelboden. Adelboden – Der Weltcup-Riesentorlauf der Herren in Adelboden ist Samstagfrüh wegen Nebels, anhaltenden Regens und zu weicher Piste abgesagt worden. Die Bemühungen der Gastgeber, die seit Wochen um dieses Rennen gekämpft haben, haben sich nicht bezahlt gemacht. Am Sonntag (10.30/13.30 Uhr) steht im Berner Oberland noch der Slalom auf dem Programm. | 4Sport
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Kann mehrere Details kombinieren, um richtige Antwort zu liefern – Näher an natürlicher Sprache. Immer wieder betont Google, dass man der Vision eines Star-Trek-ähnlichen Computers nacheifert: Künftig soll das eigene Smartphone also auf beliebige Fragen in natürlicher Sprache mit den passenden Antworten reagieren können. In einem Blogposting verkündet das Unternehmen nun den nächsten Baustein in diese Richtung. So kann die Google-Suche jetzt auch mehrere Details kombinieren, um die Bedeutung einer Frage besser zu verstehen – und so das richtige Ergebnis zu liefern. Es ist also nun etwa möglich zu fragen, wie groß die Bevölkerung von Singapur 1965 war. Auch Fragen nach dem Typus Who was the U.S. President when the Angels won the World Series? funktionieren nun. Zudem versteht Google jetzt – zumindest auf Englisch – auch Superlative, etwa die Frage Who are the tallest Mavericks players. Google betont dabei, dass das System natürlich noch nicht perfekt sei. So sei es für die Suche nicht immer einfach, die richtigen Relationen herzustellen, wenn Realität und Fiktion verschimmen. Die Frage Who was Dakota Johnsons mom in the movie? liefert etwa als Antwort Melanie Griffith, die reale Mutter von Dakota Johnson – und nicht die Schauspielerin, die in 50 Shades of Grey ihre Mutter gespielt hat. Aber auch dieses Problem wird man irgendwann wohl in den Griff bekommen. | 0Web
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Der Schweizer wurde 76 Jahre alt. Frankfurt – Der Schweizer Kunsthistoriker und Gründungsdirektor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK), Jean-Christophe Ammann, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Ammann starb bereits am 13. September nach langer Krankheit in Frankfurt, wie das MMK am Freitag mitteilte. Er hatte das Haus von 1989 bis 2001 geleitet. Mit Jean-Christophe Ammann ist einer der großen, wegweisenden Ausstellungs- und Museumsmacher der Gegenwart verstorben. Er hat den geistigen Grundstein des MMK gelegt und es zu einem bis heute in der ganzen Welt hoch respektierten Museum gemacht, sagte Museumsdirektorin Susanne Gaensheimer. | 8Kultur
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Wer unter zwölf Jahre ist und allein Roller fährt, ist illegal unterwegs – laut Verkehrsminister ist das sicherer. Wien – In den Materialien, die das Umweltministerium für Schulklassen zur Verfügung stellt, ist die Welt noch heil. Oder soll vielmehr heil werden – im Sinn von klimafreundlich. Wie würdest du deinen Schulweg am liebsten zurücklegen?, fragen da die Carbon Detectives des Forums Umweltbildung Kinder der dritten bis fünften Schulstufe und bieten unter anderem zur Auswahl an: mit dem Fahrrad, dem Scooter oder zu Fuß. Der Haken: Wer sich für den Scooter entscheidet, darf gar nicht damit zur Schule rollern. Zumindest nicht allein. Wer auf einem der kleinen Tretroller unterwegs ist, für den gibt es Bewegungsfreiheit nur zwischen den Paragrafen 65 und 88 der Straßenverkehrsordnung (StVO), die sinngemäß besagen: Fahrzeugähnliches Kinderspielzeug – als solches gilt der Mini-Scooter hierzulande – darf nur dann am Gehsteig benutzt werden, wenn eine Person, die älter als 16 ist, begleitet. Oder, wenn der Rollerfahrer gemäß §65 einen Radfahrausweis besitzt. Mit dem darf, wer das 10. Lebensjahr vollendet hat, auch ohne Begleitung unterwegs sein. Was deutsche und Schweizer Kinder dürfen Im Verkehrsministerium will man an dieser Regelung vorerst nichts ändern. Als Begründung wird auf die Verkehrssicherheit verwiesen. So seien etwa zentrale Fähigkeiten für die Teilnahme am Straßenverkehr wie Geschwindigkeits- und Entfernungseinschätzungen oder vorausschauendes Gefahrenbewusstsein erst ab dem Alter von zehn Jahren ausgeprägt, heißt es. In Deutschland und der Schweiz sieht man das offenbar anders. Mini-Scooter zählen in Deutschland nicht als Fahrzeuge, sondern sind dem Gehen gleichgestellt. Und das darf jeder, ohne Altersbeschränkung. Auch in der Schweiz ist die Benutzung des Mini-Trottinetts auf dem Gehsteig in jedem Alter möglich. Sind deutsche und Schweizer Kinder also rücksichtsvoller als österreichische? Michael Pock, der Verkehrssprecher der Neos, glaubt das nicht: Nicht das Verhalten, sondern die rechtliche Situation unterscheidet sich. In Österreich tun Eltern, die ihre Kinder allein rollern lassen, etwas Illegales. Um das zu ändern, wollte er, wie auch Grünen-Verkehrssprecherin Daniela Musiol bereits vor einem Jahr, die StVO mittels Entschließungsantrag reformieren. Pock: Das wurde von den Regierungsparteien mit der Begründung abgelehnt, dass das bestehende Gesetz ohnehin nicht exekutiert wird. Realität ist: Kinder fahren Höchste Zeit, dass der Gesetzgeber endlich die Regeln modifizieren und die Realität anerkennen sollte, findet man beim Verkehrsclub Österreich. Und die Realität ist, dass die Kinder fahren, weiß VCÖ-Sprecher Christian Gratzer, der auch über einige der wenigen Zahlen zum Bewegungsmittel Mini-Scooter verfügt. Demnach fährt jedes vierte Kind der 300 vom Marktforschungsinstitut Integral befragten Eltern häufiger mit dem Tretroller als mit dem Fahrrad. Wie viele mit dem Roller allein zur Schule sausen, wurde nicht erhoben. Es wäre jedenfalls umweltfreundlich, wenn es immer mehr wären, findet man im Umweltministerium. Zur Rechtslage, die diesem Wunsch entgegensteht, will man sich hier nicht äußern, verweist auf den Verkehrsminister. Detail am Rande: Grünen-Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou hat bereits 774 Scooter-Abstellplätze mit 30 Euro pro Platz gefördert. Nur allein hinfahren dürfen die Kids halt nicht. | 1Panorama
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Wegen Kämpfen in Ramadi oft kein Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Bagdad – Fast 200 Kinder sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Jahresbeginn im blutigen Konflikt im Irak getötet worden. Außerdem seien mehr als 300 Buben und Mädchen verwundet worden, teilte die Uno am Donnerstag mit. Überall im Land litten Kinder unter den Folgen der Feindseligkeiten. Laut UN haben hunderte Minderjährige wegen Angriffen auf Schulen und Krankenhäusern keinen Zugang zu Bildung oder zu einer Gesundheitsversorgung. Allein in der westirakischen Stadt Ramadi seien 45 Schulen zerstört oder beschädigt worden. In weiten Teilen des Landes wüten Kämpfe zwischen der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat einerseits und der irakischen Armee, schiitischen Milizen und den kurdischen Peschmerga-Kämpfern andererseits. Die Extremisten beherrschen im Norden und Westen des Irak große Gebiete. | 2International
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Geht um Vernetzung der Fahrzeuge. Die Autobranche muss aus Sicht von BMW-Chef Harald Krüger angesichts des digitalen Wandels künftig schneller auf neue Entwicklungen reagieren. Dabei könne sich die Autoindustrie einiges von Internet-Konzernen wie Apple und Google abschauen, wie Krüger der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte. In Zeiten der Digitalisierung wird sich vieles noch weiter beschleunigen, sagte Krüger, der seit Mai Chef des Münchner Autokonzerns ist. Darauf müsse sich auch die Autoindustrie einstellen. Der Kunde erwarte zum Beispiel, dass er die neue Software überspielt bekomme, sobald sie fertig sei und nicht erst, wenn er das nächste Auto kauft. Im Silicon Valley falle ihm das unglaubliche Tempo positiv auf, mit dem neue Geschäftsideen und technologische Innovationen umgesetzt und realisiert werden. Angesprochen auf mögliche Kooperationen mit Apple sagte Krüger: Wir sind regelmäßig mit Unternehmen aus der internationalen IT-Branche im Austausch – das gilt auch für Apple. Dabei gehe es um die Vernetzung der Fahrzeuge. Die Autobranche steht derzeit mitten in einem grundlegenden Wandel. Die großen Herausforderungen sind die Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeuge sowie Themen wie selbstfahrende Autos oder alternative Antriebe wie Elektromotoren. Die IT-Giganten könnten auch zu neuen Konkurrenten werden. Apple hat angeblich Pläne, ein eigenes Elektro-Auto zu bauen, Google hat einen Roboterwagen entwickelt. | 0Web
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Nach Darstellung des DJV-Vorsitzenden führten Übergriffe und Morddrohungen von Rechtsextremisten bereits dazu, dass manche Journalisten nicht mehr in dem Bereich arbeiten wollten. Berlin – Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat eine zunehmende Gewaltbereitschaft rechtsgerichteter Gruppen gegen Medienvertreter beklagt. Verbandschef Frank Überall sagte am Dienstag im Deutschlandradio Kultur, er habe sich nie vorstellen können, einmal Angst bei der Ausübung des Berufs haben zu müssen: Das kannte ich nur aus autoritären Regimen. Früher seien Journalisten bei rechtsextremen Aufmärschen angeschrien und angepöbelt worden – mittlerweile ist es wirklich so, dass einem das Mikrofon aus der Hand geschlagen wird, dass die Kamera geblendet wird, dass eine Kollegin in einen Hauseingang geschubst und bespuckt wird. Nach Darstellung des DJV-Vorsitzenden führten Übergriffe und Morddrohungen von Rechtsextremisten bereits dazu, dass manche Journalisten nicht mehr in dem Bereich arbeiten wollten: Das ist sehr schade, weil wir viele Kolleginnen und Kollegen brauchen, die Fakten sammeln, die Fakten prüfen auch in der rechtsextremen Szene, die erklären und die einordnen. Insgesamt habe er den Eindruck, dass die Bürger wacher und kritischer geworden gegenüber journalistischer Arbeit, sagte Überall: Nicht jeder, der Lügenpresse! ruft, ist automatisch direkt rechtsextrem, sagte der DJV-Vorsitzende. Es gebe durchaus Menschen, die sich von den Medien nicht mehr vertreten fühlen. Unterdessen wurde ein neuer Fall von Gewalt gegen Journalisten bekannt. In Dresden wurde bei der Demonstration der fremdenfeindlichen und antiislamischen Pegida-Bewegung am Montagabend ein Kameramann verletzt. Nach Polizeiangaben wurde der 43-Jährige von Unbekannten geschlagen. Er wurde zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei stellte einen 28-jährigen Tatverdächtigen sowie zwei Begleiter. Es wurden Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet, wie die Polizei am späten Montagabend mitteilte. | 6Etat
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Hersteller haben gegen die allgemeine Pflicht, anderen nicht zu schaden, verstoßen, urteilte der Richter. Montreal - Nach einem jahrelangen Rechtsstreit sind in Kanada drei internationale Tabakkonzerne zu Rekord-Entschädigungszahlungen an Raucher in zweistelliger Milliardenhöhe verurteilt worden. Imperial Tobacco, Rothmans Benson & Hedges und JTI-Mac Donald müssen nach einem Urteil vom Montag den mehr als eine Million Betroffenen 15,5 Mrd. kanadische Dollar (11,3 Mrd. Euro) an Entschädigungen und Zinsen zahlen. Das entschied der oberste Gerichtshof der kanadischen Provinz Quebec. Es ist die höchste Entschädigungssumme, die jemals in Kanada verhängt wurde. Vorausgegangen war ein 17-jähriger Rechtsstreit. Richter Brian Riordan befand die Hersteller für schuldig, gegen die allgemeine Pflicht, anderen nicht zu schaden sowie gegen die Pflicht, seine Kunden über Risiken und Gefahren seiner Produkte aufzuklären, verstoßen zu haben. Die Hersteller kündigten Berufung gegen die Entscheidung an. Seit den 50ern hatten die Kanadier ein starkes Bewusstsein der Gesundheitsrisiken beim Rauchen, machte JTI-Mac Donald in einer Erklärung geltend. Dieses Bewusstsein sei überdies seit mehr als 40 Jahren durch Warnhinweise auf jeder Zigarettenpackung verstärkt worden. Das Urteil in Quebec wolle erwachsene Konsumenten von jeder Verantwortung für ihr Verhalten entbinden, kritisierte der Konzern. Vor dem Gericht waren zwei Sammelklagen verhandelt worden, die knapp 1,02 Millionen Raucher oder ehemalige Raucher aus Quebec bereits 1998 eingereicht hatten. Mit der Verhandlung der Klagen war aber erst vor kurzem begonnen worden. Einige der Kläger hatten bereits in den 60er-Jahren mit dem Rauchen angefangen. Die Kläger machten die Tabakhersteller für ihre Nikotinsucht sowie für Leiden wie Lungenemphyseme, Lungen- oder Kehlkopfkrebs verantwortlich. Sie warfen den Unternehmen vor, sie nicht ordentlich über die Gefahren des Rauchens informiert und überdies mit Werbung zum Tabakkonsum verführt zu haben. Außerdem hätten die Hersteller für das Verfahren relevante Unterlagen vernichtet. | 3Wirtschaft
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Im Westen oberhalb von 2.000 Metern verbreitet Stufe "3" – In Übergangsbereichen von viel zu wenig Schnee gebietsweise auch Stufe "4". Innsbruck/Bregenz/Wien – Nach mehreren Lawinenabgängen in Westösterreich am Wochenende, darunter das schwere Unglück in Tirol mit fünf Toten am Samstag, bleibt die Lawinengefahr erheblich. In Tirol stuften die Experten des Lawinenwarndienstes die Gefahr oberhalb von etwa 2.000 Metern verbreitet mit Stufe 3 der fünfteiligen Skala ein. Vor allem frische Triebschneeansammlungen seien störanfällig und könnten schon durch geringe Zusatzbelastung als Lawinen ausgelöst werden. Aufgrund des sehr schwachen Fundaments der Schneedecke könnten ausgelöste Lawinen auch gefährlich groß werden, warnten die Experten. Die Gefahrenstellen würden in steilen Hängen aller Richtungen oberhalb von etwa 2.000 Metern liegen. Besonders an den Übergängen von viel zu wenig Schnee ließen sich Lawinen sehr leicht auslösen. In diesen Bereichen entspreche die Auslösewahrscheinlichkeit oft schon der Stufe 4, teilte der Lawinenwarndienst mit. Zudem seien auch Selbst- und Fernauslösungen von Lawinen möglich und dies auch im flachen Gelände. Skitouren und Variantenfahrten würden daher Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation erfordern. Die Tourenmöglichkeiten seien eingeschränkt. Ein einsamer Ski und mehrere Skispuren im Anrissbereich einer Lawine beim Gaislachkogel haben in Sölden (Bezirk Imst) eine Suchaktion ausgelöst. Die Rettungsmannschaften konnten jedoch laut Polizei keinen Verschütteten finden. Der Besitzer des entdeckten Ski sei bisher nicht bekannt. Insgesamt 67 Mitglieder der Bergrettung, der Alpinpolizei sowie freiwillige Helfer suchten den Lawinenkegel zunächst mithilfe von Lawinenverschüttetensuchgeräten ab. Nachdem dies erfolglos blieb, wurde in weiterer Folge mit Sondierketten und Hunden nach möglichen Verschütteten gesucht. Der Einsatz wurde schließlich gegen 17.00 Uhr ergebnislos abgebrochen. Auch in Vorarlberg wird die Lawinengefahr bereits ab etwa 2.000 Metern mit Stufe 3, also erheblich, angegeben. Der zeitweise stürmische Wind am Sonntag hat laut Lawinenwarndienst weiteren Triebschnee verfrachtet, Neuschnee in der Nacht habe die Gefahrenstellen dann überdeckt. Diese seien nun schwer erkennbar, warnten die Experten am Montag. Von umfangreichen Triebschneeansammlungen ginge am Montag auch die Hauptgefahr für Wintersportler aus, betonte die Landeswarnzentrale. Vor allem oberhalb von 2.000 Metern in Steilhängen, eingewehten Rinnen und Mulden sei die Gefahr hoch. Bereits ein einzelner Tourengeher könnte im Triebschnee Lawinen auslösen, hieß es. Umfang und Größe dieser Gefahrenstellen würden oberhalb der Waldgrenze und im Tagesverlauf zudem noch zunehmen. Möglich sind in Vorarlberg laut Experten auch vereinzelte Selbstauslösungen von Schneebrettlawinen aus stark eingewehten Hangzonen. Wenn Lawinen in den Basisschichten an- bzw. auf diese durchbrechen, könnten sie auch größere Ausmaße annehmen. Zudem sei die Gefahr von Gleitschneelawinen in tieferen Lagen weiterhin schwierig einzuschätzen, teilte Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst mit. Die Situation würde sich auch in den kommenden Tagen nicht wesentlich ändern. In Salzburg gilt verbreitet Lawinenwarnstufe 3 (Erheblich), nur in den Grasbergen und in der Osterhorngruppe ist die Situation etwas günstiger. Hier wies der Salzburger Lawinenlagebericht am Montagvormittag Salzburg Stufe 2 (Mäßig) aus. Das Risiko steigt mit der Höhe markant an, in den windgeschützten Lagen unterhalb der Baumgrenze ist die Gefahr laut den Experten des Lawinenwarndienstes geringer. Aufpassen heißt es für Tourengeher und Variantenfahrer nicht nur in der Nähe der Kämme, heikle Verwehungen sind auch anderswo entstanden. Vor allem dort, wo der starke Wind den Schnee nahezu vollständig abgeblasen und in Rinnen und Mulden getragen hat, ist enorme Vorsicht geboten. Zumal der frische Neuschnee die Gefahrenstellen oft verdeckt. Weil der Wind aus dem Süden kam, sind vor allem Hänge in den Sektoren Nordwest bis Südost heikel. In der Gegenrichtung – also auf den sonnseitigen Hängen – sind im Tagesverlauf auch einzelne Gleitschneerutsche möglich. Stoßen Skifahrer auf Schneemäuler – also markante Risse im Schnee – sollten Hänge gemieden werden. Schneemäuler galten früher fälschlicherweise als Garant für sichere Abfahren, als richtig hat sich vielmehr das Gegenteil herausgestellt. In Kärnten haben Wind und Neuschnee zu Wochenbeginn ebenfalls für einen Anstieg der Lawinengefahr gesorgt. In den Hohen Tauern, in den Karnischen Alpen sowie in den Karawanken wurde die Gefahr vom Lawinenwarndienst des Landes als erheblich – Stufe drei der fünfteiligen Skala – eingestuft. Weiterer Schneefall unter starkem Wind wird erwartet, eine Entschärfung der Situation war damit nicht in Sicht. Innerhalb von 24 Stunden waren in den Karnischen Alpen 30 Zentimeter Schnee gefallen, 20 Zenitmeter gab es in den Karawanken und zehn in den Hohen Tauern. Bei erheblicher Gefahr sind Lawinen schon bei geringer Zusatzbelastung möglich, vereinzelt kann es auch zu spontanen Abgängen kommen. Schlechte Sicht und weiterer Schneefall erschwerten die Einschätzung der konkreten Gefahr zusätzlich. Weniger gefährlich war es am Montag in den Bergen zwischen Gail- und Drautal sowie in den westlichen Gurktaler Alpen. Hier herrschte mäßige Lawinengefahr. Weitgehend geringes Risiko gingen Wintersportler im freien Gelände der östlichen Gurktaler Alpen, auf der Sau- wie auf der Koralpe ein. In Niederösterreichs Bergregionen wird die Lawinengefahr am Montag bis Mittag auf mäßig (Stufe zwei auf der fünfteiligen Skala) steigen, berichtete der Warndienst. Die Schneebrettgefahr sei gesunken, zu rechnen sei aber mit Nassschneelawinen, die sich aus steilem Gelände und Buchenwäldern spontan lösen können. Diese könnten auch exponierte Verkehrswege betreffen, wurde gewarnt. Am Dienstagabend wird Regen in den Ybbstaler Alpen prognostiziert, die Schneefallgrenze soll rasch auf rund 1.000 Meter Seehöhe sinken. In der Nacht auf Mittwoch breitet sich der Niederschlag auf die östlichen Gebirgsgruppen Niederösterreichs aus, der Regen geht auch in tieferen Lagen in Schneefall über. Ab Mittwoch werden Probleme mit Triebschnee erwartet. | 1Panorama
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Österreichs erste Medaille im Frauenbob ist noch nicht gewonnen. Christina Hengster hat bei der WM in Innsbruck eine reelle Chance. Mit der niederländischen Bremserin Sanne Dekker und dem lettischen Bob Betsy erlebt die Tirolerin ihren bisher besten Winter.. Innsbruck/Wien – Achterbahnfahren – das wäre nichts für Christina Hengster. Da würde mir schwindelig werden. Hengster ist Bobpilotin. Auch nichts für schwache Nerven. Aber im Eiskanal fühlt sich Hengster wohl. Das Fahren auf Eis, die hohen Geschwindigkeiten (bis zu 140 km/h) taugen ihr. Den Temporausch auf der Bobbahn auszuleben – das reicht ihr. Im Straßenverkehr hält sie sich selbstverständlich an die Geschwindigkeitslimits. Hengster ist Polizistin. Vom Bobfahren kann man, kann frau nicht leben. Die Tirolerin aus Axams ist als Spitzensportlerin bei der Polizei angestellt. Im Sommer geht sie auf Streife, im Winter ihrer Leidenschaft nach. In diesem Winter tut sie das ziemlich erfolgreich. Mit ihrer niederländischen Anschieberin Sanne Dekker (22) fuhr die 30-Jährige in vier von sieben Saisonrennen aufs Weltcup-Podest. Geschlagen wurden die beiden zumeist nur von den Teams aus den USA und Kanada. Also waren die Erwartungen groß für die Europameisterschaft am vergangenen Wochenende in St. Moritz. Danach war der Ärger groß. Hengster und Dekker fuhren mit Weltcuprang sieben ihr schlechtestes Saisonergebnis ein, EM-Bronze verpassten sie nur um zwei Hundertstelsekunden. Der Ärger ist mittlerweile verflogen. Nach der EM ist vor der WM. Die Chance auf eine Medaille in Innsbruck-Igls freilich ist nicht größer, als sie es in der Schweiz war. Die Konkurrenz aus Übersee ist schwer zu schlagen, und in Europa können auch ein paar Frauen ziemlich gut Bob fahren. Einen Heimvorteil hat Hengster nicht wirklich. Die Bahn ist einfach. Da kann sie mit ihren fahrerischen Fähigkeiten nicht viel herausholen. Der Start hingegen ist extrem wichtig. Hengster und Dekker zählen nicht zu den allerbesten Starterinnen, obgleich sich das Duo in diesem Bereich stark verbessert hat. Nicht der einzige Grund, weshalb Hengster, die ihre zweite Saison mit Dekker absolviert, so erfolgreich ist, wie nie zuvor. Das Gesamtpaket passt. Die Harmonie mit dem Schlitten stimmt. Der Schlitten, genannt Betsy, ist das jüngste Mitglied im Team. Ein ziemlich teures. Knapp 50.000 Euro legte Hengster im vergangenen Frühjahr für das Gefährt eines lettischen Herstellers aus. Es war ein tolles Gefühl, als das Gerät dastand. Wie Weihnachten und Ostern zusammen. Die Investition versucht sie über Sponsoreinnahmen hereinzubekommen. Nach dem Winter wird Bilanz gezogen. Sportlich hat sich Betsy sowieso schon bezahlt gemacht. Ich fühle mich am Lenker wohl. Der Bob ist gut zu fahren. Er läuft einfach gut. Besseres Material ist auf dem freien Markt kaum zu haben. Ein gewisses Restrisiko barg der Kauf dennoch. Hengster: Eine Testfahrt ist sich nicht ausgegangen. Vor zwei Jahren ist sich schon die Olympiateilnahme ausgegangen. Hengster belegte in Sotschi mit Viola Kleiser bzw. Alexandra Tüchi Platz 15. Wir hatten in dieser Saison ein großes Materialproblem. Danach hatte ich kein Team mehr. Hengster überlegte, ob sie das Bobfahren nicht sein lassen sollte. Sie ließ es nicht. Mir war klar: Ich wollte in dem Sport noch etwas erreichen. In zwei Jahren ist wieder Olympia – in Pyeongchang. Bis dahin wird geplant. Sanne Dekker soll Österreicherin werden. Bei der WM in Innsbruck ist es wurscht, dass sie Niederländerin ist. Auf ihrer Hausbahn holte Hengster im Winter 2011/12 mit Inga Versen ihren ersten Weltcup-Podestplatz und mit Anna Feichtner den Junioren-WM-Titel. Nun will sie vier gute Läufe fahren. Zwei am Freitag, zwei am Samstag. Das Ziel sei ein Top-sechs-Platz. Freilich, eine Medaille ist nicht unmöglich. Der Eiskanal ist keine Achterbahn. | 4Sport
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Das Platzen der Einigung auf Verlängerung des Hilfspakets für Griechenland markiert einen Wendepunkt. Erstmals wurde ein Mitglied von Beratungen ausgeschlossen. Es war Freitag, 26. Juni, kurz vor Mitternacht. Beamte der EU-Kommission, die mit den Verhandlungen zum Hilfspaket für Griechenland beschäftigt sind und die Sitzung der Eurogruppe tags darauf vorbereiten, trauen ihren Augen nicht. Auf ihren Smartphones lesen sie bei Twitter erste Infos, der griechische Premier Alexis Tsipras wolle in einer TV-Rede an die Nation eine Volksabstimmung über das Eurohilfsprogramm ankündigen. Er war nur acht Stunden zuvor von Brüssel nach Athen zurückgeflogen, nach Abschluss des EU-Gipfels der Regierungschefs. Die Beamten rätseln, worüber abgestimmt werden soll. Bei ihnen auf dem Tisch liegt nur der letzte Vorschlag der Experten der drei Geldgeberinstitutionen – Eurostaaten, Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF). Das ist ein Konzept, das aber nicht beschlossen ist. Sie hatten darüber am Abend noch mit der griechischen Delegation gesprochen. Die Stimmung war gut. Ein Vertreter der EZB sagt dem Standard, man sei jetzt überzeugt, dass das morgen was wird. Es gebe keine grundsätzlichen Hürden. Jetzt müssten nur noch die einzelnen Punkte abgearbeitet werden: ein paar Zehntelprozentwerte da rauf, dort runter. Ein paar Dutzend Millionen weniger Einschränkungen bei Frühpensionen. Oder die Kürzung der Militärausgaben nicht von 200 auf 400 Millionen jährlich hochtreiben, wie es die Gläubiger fordern. Aber da rede man von ein paar Hundert Millionen Euro Differenz zwischen Griechen und Institutionen. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis nannte die Zahl von 450 Millionen. Solche Beträge sind im Maßstab einer Union, die eine Wertschöpfung von weit mehr als 10.000 Milliarden Euro hat, normalerweise ein Klacks. Das Spar- und Reformpaket, über das gerungen wird, hat ein Volumen von 7,9 Milliarden Euro bis Ende 2016. So war die Stimmung. Aber die griechische Delegation hatte auch einen Anruf erhalten, ging vorzeitig. In Athen tagte die Führung der regierenden Syriza-Partei mit Tsipras zum Paket. Diese Sitzung der Eurofinanzminister war für 14 Uhr angesetzt. Die Verhandler hofften, die griechische Regierung würde dann endlich jene 15,5 Milliarden Euro Kredithilfen und EZB-Gelder bekommen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Jetzt aber starren sie entsetzt auf die Meldungen nach Tsipras TV-Auftritt. Er wollte der Bevölkerung ein Nein empfehlen, sprach davon, dass die Partner Griechenland erniedrigen wollten. Tsipras hatte seit Mittwoch persönlich in Brüssel mitverhandelt, mit den höchsten Ebenen von Kommission, EZB, IWF, mit Jean-Claude Juncker, Mario Draghi und Christine Lagarde also, um Kompromisse gerungen. Freitagmittag gab es ein Sechs-Augen-Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande, die ihn baten, ihr Angebot anzunehmen. Die beiden waren es dann am Abend auch, die Tsipras als Erste informierte. In Brüssel, Berlin und Paris wurde noch in der Nacht reagiert. Als die Eurofinanzminister zu Mittag in Brüssel eintrudelten, war klar erkennbar, was kommt. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem zeigte sich überrascht über diese traurige Entscheidung für die Griechen. Wolfgang Schäuble sagte, eine neuerliche Verlängerung des Programms werde es kaum geben. Der Finne Alexander Stubb sprach Klartext: Nach dem Scheitern von Plan A kommt jetzt Plan B. So kam es auch. Varoufakis trug seinen Kollegen die Entscheidung für ein Referendum vor, wiederholte noch einmal alle Argumente, warum er die Vorschläge von EU, EZB und IWF ablehnte, wie in den fünf Sitzungen der Eurogruppe in neuen Tagen davor. Aber die 18 Partner wollten nicht lange diskutieren. Man nehme ihm nicht ab, dass er bei einem Ja der Bevölkerung ein Reformprogramm umsetzen werde, das er persönlich ablehnt, so der Tenor. EZB-Chef Draghi informierte die Runde, dass seit Mitternacht an den Bankomaten in Griechenland 600 Millionen Euro behoben wurden, zwanzigmal so viel wie an normalen Samstagen. 18 Minister beschließen eine Erklärung, in der sie das Ende des Hilfsprogramms ab 30. Juni bestätigen, wie im Februar vereinbart. Griechenland ist dagegen, was in der Fußnote des Dokuments vermerkt wird. Dann geschieht etwas, was es in der Eurogruppe seit 1998 noch nie gegeben hat: 18 Minister beschließen, nach dem offiziellen Ende der Sitzung informell weiterzureden, was nach einer Insolvenz Griechenlands zu tun wäre, um den Euro zu stabilisieren – ohne Varoufakis, unter uns, wie Schäuble später sagt. Der Grieche besteht darauf, dass der Rechtsdienst des Rates prüfen müsse, ob das zulässig sei. Es wird bestätigt. Dijsselbloem gibt eine Pressekonferenz, erklärt, dass das Hilfsprogramm am Dienstag endet. Auch Varoufakis tritt vor die Journalisten und erklärt, dass das Referendum am Sonntag kommt. Dann geht er, der Rest der Eurogruppe macht weiter. Die 18 haben den Griechen praktisch vor die Tür gesetzt, betonen aber, dass sie jederzeit für weitere Verhandlungen bereitstünden. Die Tür bleibt offen, sagt Dijsselbloem. Da ist Varoufakis aber schon weg. | 3Wirtschaft
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Irmgard Griss ärgert sich über "martialische Rhetorik". Selbst 90.000 neue Asylanträge würden keinen Notstand auslösen. STANDARD: Was ist eine typisch österreichische Einstellung, die Sie sympathisch finden? Griss: Österreicher haben eine gewisse Gelassenheit. Ein bissl leben und leben lassen. Dass man sagt: Ja, mein Gott, die Lage ist zwar hoffnungslos, aber nicht ernst. Es bringt nichts, die Dinge immer an sich herankommen zu lassen, dann könnte man gar nicht überleben. STANDARD: Und eine, die Sie unsympathisch finden? Griss: Sich weniger auf die eigenen Stärken zu konzentrieren als auf die Schwächen des anderen. Jemand hat mir das unterschiedliche Verhalten österreichischer und ausländischer Fans beschrieben: Ausländische Fans feuern die eigene Mannschaft an, österreichische Fans machen die fremde Mannschaft schlecht. Es ist immer dieses: Was kann ich beim andern finden? Nicht zu fragen: Was kann ich besser machen? STANDARD: Wie stehen Sie zum umstrittenen Notstandsgesetz im Asylbereich? Griss: Das ist eine Maßnahme, von der völlig offen ist, ob sie jemals umgesetzt wird. Weil dazu Zustände eintreten müssten, von denen wir annehmen können, dass sie nicht eintreten werden. Weil man jetzt auch auf EU-Ebene viel tut, um den ungehinderten Zustrom von Menschen zu verhindern und an Ort und Stelle zu helfen. STANDARD: Ab wann herrscht Notstand? Griss: Wenn die Leute nicht mehr unterzubringen, die Asylanträge nicht mehr zu bewältigen sind. Wenn ein Aufruhr droht. STANDARD: Wäre es ein Notstand, wenn mehr Flüchtlinge in Österreich ankommen, als die Regierung es in der Obergrenze vorsieht? Griss: Das wäre ja ein Witz, wenn das so ginge. Dann könnte die Regierung durch die Festsetzung einer Obergrenze die faktischen Zustände, die gegeben sein müssen, erst setzen. Nein, es muss eine Notsituation sein. STANDARD: Wenn es 2016 wieder 90.000 Asylanträge werden, wäre das so ein Zustand? Griss: Nein. Man muss ja nur die Asylverfahren beschleunigen, in die Strukturen investieren. STANDARD: Sie sagen, wir sind weit entfernt vom Notstand. Der Verteidigungsminister sagt: Brenner-Grenze zu. Griss: Mich stört an der öffentlichen Diskussion diese martialische Rhetorik. Das schürt Ängste, bringt vielleicht Stimmen, aber ich glaube den Falschen. STANDARD: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sagt hingegen: Wenn man das nicht so macht, dann könne man auch gleich FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache den Schlüssel zum Bundeskanzleramt in die Hand geben. Griss: Ich bin anderer Meinung. Das hilft gerade jenen, die immer schon so geredet haben. Die Leute sagen: Okay, jetzt kommen die Regierungsparteien zwar auch drauf, aber Strache hat das schon früher gesagt. STANDARD: Was sollte man tun, um das Massensterben im Mittelmeer zu verhindern? Griss: Man muss Möglichkeiten schaffen, damit Flüchtlinge vor Ort einen Asylantrag stellen können. Auch in Afrika. STANDARD: Sie würden ein Botschaftsasyl befürworten? Griss: Natürlich – in welcher Form auch immer, das können auch Hotspots sein. Da kann Frontex noch so viele Boote haben: Es wird nicht gelingen, die Grenze in Libyen abzuriegeln. STANDARD: Andreas Khol sagt, Österreich sei ein Opfer des Nationalsozialismus. Stimmen Sie zu? Griss: Die Opfertheorie war nach dem Krieg herrschend und wird seit mehreren Jahren infrage gestellt. Es gibt da bestimmte Formulierungen, die jetzt verwendet werden, dass eben auch viele Österreicher und Österreicherinnen Täter waren. Dieses Hängen an Formulierungen finde ich gewöhnungsbedürftig und nicht richtig. Es ist völlig selbstverständlich, dass viele Österreicherinnen und Österreicher auch schuldig geworden sind. Ich finde nur: Dass es immer eine bestimmte Wortwahl sein muss, die noch akzeptiert wird, ist bezeichnend. STANDARD: Würden Sie Khols Sager also inhaltlich unterstreichen? Griss: Schauen Sie, wir haben jetzt wieder das Nazi-Thema, das ja sehr beliebt ist. Wir sind jetzt im Jahr 2016. Ich bin 1946 geboren, ein Jahr nach Kriegsende, ich habe mit der nationalsozialistischen Gesinnung wirklich nichts am Hut. Wir haben heute Probleme zu lösen. Schauen Sie sich die Situation im Mittelmeer an, die Bildungspolitik. STANDARD: Man sollte einen Schlussstrich ziehen? Griss: Das sage ich ja nicht. Aber wir sind doch nicht da, um jetzt Geschichte auszulegen. Was heißt einen Schlussstrich ziehen? Aus der Vergangenheit lernen! Wir können doch nicht heute beginnen, Menschen daran zu messen, was sie über diese Zeit konkret sagen. Die NS-Zeit muss dazu führen, dass wir heute wachsam sind, bei Feindbildern, die konstruiert werden. So hat es damals auch begonnen: Ich konzentriere alles auf einen äußeren Feind, er ist zwar in der Gesellschaft, aber für die Volksgenossen ein äußerer Feind, das ist ja das Gefährliche. STANDARD: Aber es gibt im Wahlkampf einen zu starken Fokus auf das Thema Nationalsozialismus? Griss: Absolut. Was ist mit den jungen Leuten in der Schule, die nicht fit für den Beruf gemacht werden? Wir haben eine gespaltene Gesellschaft heute – nicht 1946 oder 1986, sondern heute. STANDARD: Könnten die Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen nicht unter anderem ein Erbe der mangelnden Aufarbeitung mit der Tätergeschichte Österreichs sein? Griss: Das ist doch kein österreichisches Problem, auch kein deutsches, sondern ein europäisches. Die Franzosen haben nicht unsere Vergangenheit, die Briten auch nicht. Dennoch ist es eine Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen. STANDARD: In Interviews haben Sie die schwarz-blaue Regierung verteidigt. Die Justiz ist noch immer mit Korruptionsskandalen aus dieser Zeit beschäftigt. Warum machen Sie das trotzdem? Griss: Die schwarz-blaue Regierung hat einige wichtige Reformen angestoßen. Die Zwangsarbeiterentschädigung, die Pensionsreform, die Autonomie der Universitäten. Alles, was danach gekommen ist, diese fragwürdigen Privatisierungen, das ist natürlich abzulehnen. Das habe ich nie gerechtfertigt, da müsste ich verrückt sein. STANDARD: Ihre Parteiungebundenheit ist eine wichtige Säule in Ihrer Kampagne. Aber Sie als Einzelperson sind weder Statuten noch dem Parteiengesetz verpflichtet, bei Parteien gibt es da eine gewisse Normengebundenheit. Es ist überraschend, dass Sie als Juristin diese Beliebigkeit bevorzugen, und nicht die Verbindlichkeit von Rechtsnormen. Griss: Das ist eine Persönlichkeitswahl. Es tritt keine Partei an, sondern jemand, der dieses Amt anstrebt. Natürlich bin ich an Normen gebunden. Die Verfassung der Republik Österreich, die ganze Rechtsordnung gilt für mich. Nicht nur Parteien sind an Normen gebunden. Der Vorteil einer unabhängigen Kandidatin ist, dass ich niemandem etwas schuldig bin. Das ist doch entscheidend. STANDARD: Gebunden an das Recht sind alle, die im Land leben. Aber bei Parteien gibt es gewisse Verlässlichkeit. Es gibt ein Parteiprogramm. Ein Individuum kann seine Privatmeinung auch ändern. Griss: Und ein Parteipolitiker kann das nicht? Ich habe größte Zweifel daran, dass das Parteiprogramm von Politikern umgesetzt wird. Ich werde an meinen Überzeugungen gemessen, für die ich als Person einstehe. Das ist doch ein Unterschied zu jemandem, der sagt, es gibt ein Parteiprogramm, und er hält das ein, weil es ihm vorgeschrieben ist. STANDARD: Kann es nicht auch ein Nachteil sein, wenn Ihnen der Zugang zu den Ministern fehlt, den etwa ein Kandidat von SPÖ oder ÖVP hat? Griss: Das glaub ich ganz und gar nicht. Wenn alle per Du sind, kann das Verhaberung sein. Jemand, der nicht verbandelt ist, tut sich viel leichter. Ich kann offen aussprechen, was ich denke, und einfordern, was ich für notwendig halte und muss auf niemanden Rücksicht nehmen. STANDARD: Warum haben Sie Neos-Parteichef Matthias Strolz in Ihr Unterstützungskomitee aufgenommen, wenn Sie so auf Ihre Parteiunabhängigkeit pochen? Griss: Da spricht nichts dagegen. Ich bekomme von den Neos weder Geld noch Infrastruktur. Strolz hat als Person Sympathie für meine Kandidatur gezeigt. In meinem Komitee sind auch Leute, die immer schon rot oder schwarz gewählt haben. STANDARD: Das sind aber keine Parteivorsitzenden. Griss: Strolz ist auch eine Privatperson. Er hat auch gesagt, dass die Neos keine Wahlempfehlung für mich abgeben. Das Entscheidende ist, ob man Geld bekommt. Ich bin ihm nicht verpflichtet. STANDARD: Sollten Sie Präsidentin werden, wollen Sie die Hälfte ihres Gehalts spenden. Wem? Griss: Es soll ein Fonds für Mut und Verantwortung eingerichtet werden. Dieser Fonds soll verschiedene Projekte fördern und Stipendien vergeben für Menschen, die etwas für die Gesellschaft machen wollen. Dabei ist mir Eigenverantwortung ganz wichtig. STANDARD: Würden Sie sagen, dass es in Österreich an Eigenverantwortung fehlt, dass zu viel vom Staat kommt? Griss: Bei uns zählt Eigeninitiative nicht so viel. Die Menschen hören noch sehr darauf, was ihnen von oben gesagt wird. STANDARD: Aber ist es auch eine Frage der Sozialleistungen, sind die Menschen zu verwöhnt? Griss: Bei den Sozialleistungen müssen wir überlegen, was wir erreichen wollen. Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft, und niemand soll in Österreich Not leiden. Es ist daher gut, dass es die Mindestsicherung gibt. Aber natürlich muss ein Ansporn zum Arbeiten bleiben. Es ist weniger die Höhe der Leistung, die dazu führt, dass die Leute nicht arbeiten. Es ist oft der zu geringe Unterschied zu einer bezahlten Arbeit. STANDARD: Was sollte passieren, um den Anreiz zum Arbeiten zu erhöhen? Griss: Man hat über den Kollektivvertrag eine Möglichkeit. Der Schlüssel für Niedrigqualifizierte ist aber Bildung. STANDARD: Es wird immer geringer Qualifizierte geben. Was würden Sie tun, um den Unterschied zwischen Mindestsicherung und Lohn zu vergrößern? Griss: Wenn die Mindestsicherung so bemessen ist, dass die notwendigen Bedürfnisse abgedeckt werden, dann kann die Lösung nur in einer Anhebung der Löhne liegen. Wenn es mehr Zuwanderer gibt, wird das durch die Konkurrenzsituation schwieriger sein. (INTERVIEW: Lisa Kogelnik, Maria Sterkl, 20.4.2016) | 5Inland
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Für umgerechnet 2,6 Milliarden US-Dollar soll Samsung 100 Millionen Panels liefern. Samsung soll Apples iPhone bald mit OLED-Displays versorgen. Die beiden Milliardenkonzerne haben laut Korea Economic Daily einen Deal mit einem Volumen von rund 2,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Insgesamt 100 Millionen Panels sollen geliefert werden, der Vertrag gilt ein Jahr. Samsung plant deshalb die Produktionsstätten auszubauen. Samsung bestand auf einen Drei-Jahres-Vertrag, dies lehnte Apple allerdings ab. LG hätte sich ebenso angeboten, wurde aber offenbar ausgestochen. Die hohe Qualität von Samsungs OLED-Panels dürfte ebenso ausschlaggebend gewesen sein. Bisher hatte Apple bei den hauseigenen Produkten auf LC-Displays mit IPS-Technik gesetzt. Eine Ausnahme stellt die Watch dar, bei dem ein OLED-Bildschirm von LG verbaut wurde. Zu den Vorteilen der OLED-Technik zählen hoher Farbkontrast, eine bessere Farbdarstellung sowie eine höhere Reaktionszeit – einzig die Lebensdauer ist etwas problematisch. | 0Web
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Forscher untersuchten, wie steil liegende Erd- und Gesteinsmassen nach Beben wieder zur Ruhe kommen. Potsdam – In Gebirgsregionen verursachen Erdbeben häufig massive Erdrutschungen, die durch Regenereignisse noch verstärkt werden können. Wie sich das oft gewaltige und gefährliche Abgleiten von Erd- und Gesteinsmassen an steilen Hängen zeitlich zu Erdbeben verhält, war bislang wenig erforscht. Nun berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt Geology, wie Rutschungen im Lauf der Zeit abnehmen und die Landschaft schließlich wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehrt, und zwar unabhängig von meteorologischen Ereignissen und Nachbeben. Selbst nach starken Erdbeben pendelt sich die Aktivität der Erdrutschungen demnach innerhalb von ein bis vier Jahren wieder auf den Ausgangszustand ein. Für ihre Studie untersuchten die Forscher anhand von vier mittelstarken bis starken Erdbeben die damit verbundenen Rutschungsprozesse. Die Hauptschwierigkeit war, dass man die meteorologischen Ursachen von den seismischen unterscheiden muss, sagt Odin Marc vom Deutschen Geoforschungszentrum GFZ. Unabhängig von Erdbeben können auch Starkregen großflächige Erdrutschungen erzeugen, welche durch Erdbeben aber noch zusätzlich verstärkt werden. Zwei Prozesse greifen hier ineinander: Ein starkes Beben rüttelt die Bodenschicht vom darunter liegenden Grundgestein los und zerreißt das Gestein darunter. In die so entstandenen Risse und Klüfte sickert Wasser ein und wirkt wie ein Schmierfilm, auf dem ein Berghang zu Tale rutscht. Diese Modellvorstellung müsse aufgrund der neuen Ergebnisse aber modifiziert werden. Wir haben analytisch die Aktivität des Regens von der seismischen Aktivität getrennt und konnten so feststellen, dass die Abnahme der Hangrutsche im Zeitverlauf auf einem Selbstheilungsprozess der Landschaft beruht, so Marc. Die durch das Erdbeben entstandene Destabilisierung der Landschaft baue sich nach und nach ab. Im Verlauf von Monaten bis Jahren, je nach Witterung, Gestein und Stärke des Bebens, entwickle sich dieser Zustand wieder auf das Niveau vor dem Beben zurück: Die Risse würden sich langsam wieder schließen oder füllten sich mit Sand und Erde, bis die Landschaft wieder zu ihrer ursprünglichen Gefährdungslage zurückkehre. | 7Wissenschaft
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Frühausgabe erscheint mit Blindtext. Berlin/Wien – Gegen 17.30 Uhr begann die Störung, die das Stromnetz rund um den Redaktionssitz der Berliner Zeitung lahmlegte. Mehrere Straßenzüge waren betroffen. Nach etwa 45 Minuten konnte die Störung behoben werden. Aufgrund des Stromausfalls wurde die Redaktion der Berliner Zeitung nicht mit ihrer Frühausgabe fertig. Es handelt sich dabei nur um einen Artikel, wie DuMont-Sprecher Björn Schmidt mitteilt. Die Kölner Zentrale half beim Belichten der Seiten, der Schaden für die Leser wurde durch perfektes Zusammenspiel absolut minimiert, so Schmidt. Wegen eines Stromausfalls sind für die Frühausgabe nicht mehr alle Texte rechtzeitig fertig geworden. pic.twitter.com/EEThG2PZ7w Als passender Hashtag, hat sich in den Sozialen Netzwerken #oxymoxy eingebürgert. Offenbar ist es wieder passiert: die Berliner Zeitung fährt momentan mit Notstorm. #oxymoxy #Stromausfall Ob ihr es glaubt oder nicht - ist schon wieder passiert. | 6Etat
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Kontrollen wurden wiederaufgenommen, richten sich aber "gegen Schlepper". Tausende Flüchtlinge warten am Budapester Bahnhof auf Verbindungen. Ungarns Premier Viktor Orbán will Zaunbau beschleunigen. Wien/Eisenstadt/Budapest – Im Burgenland ist seit Montagnachmittag die Schwerpunktaktion zur Schlepperbekämpfung auf den Straßen wieder angelaufen. Außerdem haben die österreichischen Behörden ihre Kontrollen in Zügen aus Ungarn wieder aufgenommen, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. Diese erfolgten jedoch nach Maßgabe der personellen Kapazitäten und würden sich gegen Schlepper richten, sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck. Vorerst können Flüchtlinge aus Ungarn in Zügen also weiterhin ungehindert die österreichische Grenze überqueren und in Richtung Deutschland weiterreisen. Ungarn lässt sie weitgehend ungehindert ausreisen, seit Montag wurde zudem der internationale Zugverkehr in Richtung Westen wiederaufgenommen. Tausende Flüchtlinge versuchten seit Dienstagfrüh in Budapest am Bahnhof Keleti, einen Zug in den Westen zu erwischen. Viele haben in der Früh Tickets für einen Zug gekauft, der inzwischen ohne sie abgefahren ist. Dabei habe ich mich am Ticketschalter extra erkundigt, ob Araber auch fahren dürfen, beklagte sich der Mann, der 1.020 Euro für acht Karten nach München ausgegeben hat. Zwar wurde ihm von der Polizei zugesagt, dass er in zwei Stunden noch damit fahren dürfe, doch der 27-Jährige weiß nicht mehr, was er nun glauben darf. Eine Stunde später begann die Polizei, den Pulk an Leuten in Blöcke zu teilen. Mehrere Dutzend Hände wedelten mit ihren Tickets. Vorerst gab es aber noch kein Durchkommen auf die Bahnsteige für sie. Kurz vor Abfertigung des Zuges, der um 11.10 Uhr vom Bahnhof Keleti nach Wien abfahren sollte, wurde es vor den von der Polizei abgeriegelten Bahnsteigen einigermaßen chaotisch. Freiwillige versuchten, die Menschengruppe vor der Sperre der Beamten dazu zu bringen, etwas Abstand zu halten, doch einige Dutzend Personen drängten in Richtung Züge, wurden aber zurückgehalten. Mehrere kleine Gruppen der Wartenden durften in den Railjet steigen, allerdings wird die Menge der Flüchtlinge in der ungarischen Hauptstadt mit jeder Stunde größer. Um Mittag bildeten sich geordnete Menschenschlangen entlang des Rands der Bahnhofshalle und auf den Stufen in Richtung U-Bahn-Unterführung. Der Familienvater mit den acht Tickets, die bereits für den Zug um 9.10 Uhr bestimmt gewesen wären, wartet nun in einer der Schlangen. Wir werden weiterkommen. Irgendwann, irgendwie, sagt der Syrer. Er reist mit einem viereinhalbjährigen Kind. Ein Landsmann meint: Es tut mir leid, dass ich das so sagen muss, aber ich denke, sie spielen mit uns. Dabei hätten sie doch schon genug mitgemacht. Ich kann das aushalten, aber was ist mit den Frauen und Kindern?, sagt der 32-jährige Sherwan R. Er ist in Ungarn nicht registriert. Seit zwei Uhr früh befindet sich der Literaturstudent in Budapest. Viele Flüchtlinge kommen nicht so schnell voran wie R., derzeit versucht die Polizei laut Helfern, möglichst viele nach dem Grenzübertritt Aufgegriffene in Lager zu bringen. Diese sind überfüllt, besondere Sorgen bereitet den freiwilligen Helfern derzeit Röszke im Süden des Landes, wo hunderte bis tausende Menschen im Freien übernachteten, bei unter zehn Grad Celsius. Die Polizei hält die Menschen bis zur Registrierung dort fest, sie dürfen sich nicht frei bewegen. Der ungarische Premier Viktor Orbán will unterdessen den Bau des 175 Kilometer langen Metallzauns an der ungarisch-serbischen Grenze früher als geplant fertigstellen. Dies erklärte er gegenüber der Tageszeitung Magyar Idök. Entlang der ungarischen Südgrenze verläuft bereits jetzt ein rund 1,5 Meter hoher Stacheldrahtzaun. Bis Ende November sollte dieser um eine weitere, 4,5 Meter hohe Metallsperre ergänzt werden. Nach einem Besuch im Grenzort Mórahalom, bei dem Orbán auch Soldaten traf, die den Zaun errichten, versprach er nun, den Bau beschleunigen zu wollen. Zudem soll eine Lücke im Zaun auf den Gleisen der Eisenbahn nahe dem Lager in Röszke geschlossen werden, durch die derzeit hunderte nach Ungarn flüchten. Das berichtete das ungarische Staatsfernsehen. Der Drahtzaun dort ist den Flüchtlingen dort kein Hindernis, da ein Stück dieses Zaunes dort ausgespart werden musste, wo die Gleise Serbien mit Ungarn verbinden. Ein Tor soll den Durchlass versperren, und nur dann geöffnet werden, wenn ein Zug anrollt. Im Burgenland wurden am Montag insgesamt 326 Flüchtlinge auf der Straße aufgegriffen, zwischen Mitternacht und Dienstag 7 Uhr dann noch einmal 84 Menschen. Diese würden nun, wie auch bereits vor dem Wochenende, in Erstversorgungsstellen gebracht, um abzuklären, ob sie um Asyl ansuchen wollen, hieß es vonseiten der LPD Burgenland. Täten sie dies nicht, werde eine Rückführung nach Ungarn eingeleitet. Trotz des großen Flüchtlingsstrom aus Ungarn sind just zu diesem Zeitpunkt die Asylantragszahlen in Österreich leicht zurückgegangen. Am Freitag wurden 216 entsprechende Ansuchen gestellt, Samstag 114, Sonntag 166 und Montag 235. Insgesamt kommt man damit in etwa auf jene 730 Anträge, von denen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) im Ö1-Mittagsjournal sprach. Mehr Mittel für das UNHCR Bundeskanzler Werner Faymann forderte am Dienstag erneut einen EU-Gipfel zum Asylthema noch im September. Es brauche denselben Einsatz der Politik wie beim Kampf gegen die Wirtschaftskrise. Der SPÖ-Chef kann sich zusätzliche Budgetmittel für die Uno beziehungsweise das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR vorstellen, um sicherzustellen, dass Flüchtlinge in der Nähe der Krisenregionen bestmöglich untergebracht werden können. In Richtung Ungarn meinte Faymann, es brauche einheitliche Asylstandards. Wenn es die gleichen Anerkennungsquoten gebe, würden Menschen nicht in dem Ausmaß wie bisher weiterziehen, zeigte er sich überzeugt. Neuerlich plädierte er für eine faire Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU. Es sei inakzeptabel, dass jene Länder, die nicht so betroffen seien, nicht an einer Lösung mitwirkten. Juncker-Pläne Einen Termin für einen EU-Sondergipfel gibt es vorerst aber nicht. EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker legt am Mittwoch aber zumindest seinen Vorschlag für eine fairere Flüchtlingsverteilung vor. Ungar soll um 54.000, Griechenland um 50.400 und Italien um 15.600 Flüchtlinge entlastet werden. Österreich müsste demnach 2.664 Personen zusätzlich aufnehmen. Zudem will die Kommission Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien und die Türkei einheitlich in Europa zu sicheren Herkunftsländern erklären. Für Österreich käme nur die Türkei neu dazu. Solidarität bei Quartieren gefordert Positiv hob Faymann das Engagement der Zivilgesellschaft bei der Betreuung durchreisender Flüchtlinge hervor. Es brauche nun aber im selben Ausmaß Solidarität der Bevölkerung bei der Schaffung von Quartieren in Österreich. Nicht zuletzt um die Quartierfrage soll sich der neue Flüchtlingskoordinator Christian Konrad kümmern. Er wurde vom Ministerrat am Dienstag offiziell bestellt. Konrad arbeitet ehrenamtlich, bekommt für seine Arbeit aber ein Budget von maximal einer Million Euro, wie es im Ministerratsbeschluss heißt. Am Freitag hält die Regierung eine gemeinsame Klausur mit Konrad ab. Wie berichtet ist auch mit budgetären Mehrkosten zu rechnen. Diskutiert werde aber auch, ob die zusätzlichen Kosten nicht aus den Budgetzielen herausgerechnet werden sollen, sagte Faymann. Er wäre jedenfalls dafür: An den notwendigen finanziellen Mitteln darf ein Menschenrecht nicht scheitern. | 1Panorama
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Extremisten drohen mit weiteren Angriffen wegen "bösartiger Propaganda". Kabul – Zu dem Anschlag auf einen Kleinbus von Journalisten des TV-Senders Tolo in Afghanistan, bei dem am Mittwoch mindestens acht Menschen getötet wurden, haben sich die radikalislamischen Taliban bekannt. Weitere Angriffe auf den populären Sender würden folgen, wenn dieser nicht damit aufhöre, bösartige Propaganda über die Taliban zu verbreiten. Die Taliban hatten im Oktober verkündet, dass sie die Sender Tolo und 1TV wegen der angeblichen Verbreitung falscher Informationen als militärische Ziele betrachteten. Die Sender hatten über Vergewaltigungen berichtet, die die Taliban nach der kurzzeitigen Eroberung von Kunduz im September verübt haben sollen. Bei dem Terroranschlag heute in Kabul haben wir sieben Mitarbeiter verloren, teilte Tolo im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sagte, sollte der angegriffene Bus Mitarbeiter des Senders nach Hause bringen. Einige Mitarbeiter seien in dem Bus verbrannt, sagte ein Tolo-Mitarbeiter. Bei den Todesopfern handelte es sich demnach überwiegend um Grafik- und Tonmitarbeiter, die hinter den Kulissen arbeiteten. Der Feind der Menschlichkeit, des Friedens und des Islams hat unsere Kollegen zu Märtyrern gemacht, weil sie ihre Verbrechen aufgedeckt haben, sagte Tolo-Nachrichtenmoderator Fawad Aman. Die Angreifer würden aber niemals ihr böses Ziel erreichen, den Sender zum Schweigen zu bringen. Der afghanische Staatschef Ashraf Ghani schrieb bei Twitter, er verurteile diesen barbarischen Angriff auf unsere mutigen Medienmitarbeiter. Die Sicherheitslage in Kabul und weiten Teilen Afghanistans hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert. Beobachter vermuten, dass die Taliban mit ihren Angriffen größere Zugeständnisse in den derzeit laufenden Friedensverhandlungen erzwingen wollen. Nach einem ersten Treffen in Islamabad waren Vertreter aus Afghanistan, Pakistan, China und den USA am Montag in Kabul zu einer zweiten Verhandlungsrunde zusammengekommen, die zu neuen Friedensgesprächen mit den Taliban führen sollen. Die Islamistengruppe entsandte aber keine Delegation zu den Treffen. | 2International
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Außenminister Zarif begleitet Staatspräsidenten Rohani nach Rom. Teheran/Wien – Tagelang hatte sich der Iran geziert mit einer Zusage für eine Teilnahme an der nächsten Syrien-Gesprächsrunde in Wien – Hintergrund waren Differenzen mit Saudi-Arabien. Nun dürfte Teheran doch teilnehmen. Zwar wird nicht Außenminister Mohammed Javad Zarif in Wien erwartet – er begleitet am Wochenende den Staatspräsidenten Hassan Rohani nach Rom –, aber immerhin einer seiner Stellvertreter, erfuhr DER STANDARD. Damit lautet das Format wieder 17 plus 2: So wie bei der ersten großen Runde Ende Oktober werden Vertreter von 17 Staaten sowie der Europäischen Union und der Vereinten Nationen erwartet. In der in Wien tagenden Syrien-Kontaktgruppe sind neben den USA, Russland, Großbritannien oder Deutschland auch mehrere Staaten der Golfregion mit zum Teil sehr unterschiedlichen Interessen vertreten, darunter Saudi-Arabien und eben der Iran. Vor der neuen Gesprächsrunde sollen sich am Freitag unter der Leitung des UN-Syrien-Beauftragten Staffan de Mistura mehrere Arbeitsgruppen konstituieren. Laut Diplomaten sollen auf Beamtenebene drei Arbeitsgruppen – Opposition, Terror und Humanitäres – das Treffen der Außenminister vorbereiten. In Letzterer wird auch Österreich vertreten sein, und zwar durch den Generalsekretär des Außenministeriums, Michael Linhart. Am Montag wollen sich dann in Brüssel die EU-Außenminister mit dem Syrien-Konflikt befassen. EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini wird über den Verlauf der Gespräche in Wien informieren. Im Bürgerkrieg konnten die Regierungstruppen von Machthaber Bashar al-Assad nach Angaben aus Militärkreisen am Donnerstag die bisher von Rebellen gehaltene Stadt Al-Hader südlich von Aleppo zurückerobern. Sie gilt als strategisch sehr wichtig für beide Seiten. Die Vereinten Nationen gaben indes bekannt, auch im nächsten Jahr mit einem Milliardenbedarf für humanitäre Hilfe in Syrien zu rechnen. Uno-Nothilfekoordinator Stephen OBrien verwies bei einem Besuch in Berlin darauf, dass im laufenden Jahr dafür umgerechnet etwa sieben Milliarden Euro benötigt würden. Es wäre sehr schwierig, wenn das nächstes Jahr weniger wäre, sagte der britische Uno-Diplomat. Für Anfang Februar 2016 ist in London eine neue internationale Geberkonferenz geplant. | 2International
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Laurent Léger von "Charlie Hebdo", einer der Überlebenden des Attentats, über die Schwierigkeit, ohne die getöteten Kollegen weiterzuarbeiten. STANDARD: Wie geht es Ihnen, sechs Monate nach dem Anschlag auf die Redaktion? Léger: Wie jemandem, der immer noch nicht recht weiß, was ihm widerfahren ist. Ich bin glücklich zu leben. Zugleich bin ich oft müde, und die Absenz verstorbener Freunde ist schwierig, bisweilen unerträglich. Immer wieder kehren Bilder jenes Tages bruchstückweise zurück. STANDARD: Auch von den Tätern mit ihren Kalaschnikows? Léger: Ja, auch wenn ich ihre vermummten Gesichter nicht gesehen habe. Ich arbeite weiterhin sehr viel, das lenkt ab, gibt einen gewissen Halt. Viele Mitarbeiter in der Verwaltung von Charlie, von denen kaum jemand spricht, haben viel Mühe, darüber hinwegzukommen. STANDARD: Wo steht die Redaktion heute? Léger: Die Redaktion produziert jede Woche eine Ausgabe, das lässt kaum Zeit, über anderes nachzudenken oder sich auszuruhen. Wir merken, wie sehr uns mitdenkende Köpfe fehlen. Das gilt für die Texte wie die Zeichnungen. Wir haben Mühe, neue Karikaturisten zu finden, die auf unserer Linie liegen, und die politische Vorarbeit zu leisten, die jede gute Zeichnung in unserem Blatt erfordert. STANDARD: Zudem will Ihr Starzeichner Luz aussteigen. Léger: Ja, er wird uns im Herbst verlassen. Aber wir haben Verständnis dafür; er will sich neu finden. STANDARD: Fühlt sich die Redaktion noch von derselben Solidarität wie gleich nach dem Attentat getragen? Léger: Charlie Hebdo wurde eher als Symbol unterstützt – sogar von Leuten, die uns nie gelesen hatten. Bei unserer politisch engagierten Arbeit sind wir nach wie vor sehr allein. Das ist nichts Neues. Die übrigen Pariser Medien haben sich schon immer darauf beschränkt, die Aussagen der Politiker wiederzugeben. STANDARD: Ihr Blatt hat seit langem keine Mohammed- Karikaturen gebracht. Léger: Kann sein – aber das war kein bewusster Entscheid. Uns geht es nicht um Mohammed, sondern, wenn schon, um die Frage der Religion an sich. Wir interessieren uns zum Beispiel für konkrete Themen wie etwa die gemäßigte Scharia in Ländern wie Tunesien. Aber wir sind nicht auf den Propheten fixiert, und die Frage der Karikaturen ist für uns keine Obsession. Jeder Zeichner ist bei uns frei. Wir auferlegen uns keine Einschränkungen, aber wir fühlen uns auch nicht verpflichtet zu irgendwas. Entscheidend ist die Aktualität. Wenn zum Beispiel ein neuer Arabischer Frühling ausbricht, kann sich die Frage von neuem stellen. STANDARD: War die Redaktion in letzter Zeit auch durch interne Querelen und den plötzlichen Geldsegen abgelenkt? Léger: Ja, es gab Spannungen, aber wir haben schon vieles geregelt und sind daran, weitere Lösungen zu finden. STANDARD: Konkret hatten Sie im März mit elf anderen Charlie -Mitarbeiten einen Aufruf unterzeichnet, Charlie müsse frei bleiben. Frei gegenüber was? Léger: Wir arbeiten an einer neuen Besitzerstruktur. Heute liegen die Aktien bei drei Personen oder -gruppen. Wir streben ein Beteiligungsmodell an, seine genauen Modalitäten sind aber noch offen. | 6Etat
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Redakteur erneuert Kritik an deutscher Bundesregierung und Kairo. Doha/Berlin/Kairo – Nach seiner vorübergehenden Inhaftierung in Deutschland ist der prominente ägyptische Journalist Ahmed Mansour nach Katar zurückgekehrt. Mansour landete am Dienstagabend auf dem Flughafen der katarischen Hauptstadt Doha und wurde dort von der Führung seines Senders Al-Jazeera sowie von seiner Familie begrüßt. Mansour erneuerte seine Vorwürfe gegen die deutsche Bundesregierung: Es gibt Lobbys, die (den ägyptischen Machthaber Abdel Fattah) al-Sisi in der Welt fördern, sagte der 52-jährige Journalist auf Arabisch. Sie üben Druck auf die deutsche Regierung aus, weil die ägyptische Regierung Müll ist und wertlos, fügte Mansour hinzu. Seine Festnahme in Berlin bezeichnete er als politisch. Mansour war am Samstag in Berlin festgenommen und am Montag auf Anweisung der Berliner Generalstaatsanwaltschaft wieder freigelassen worden. Auch das Auswärtige Amt hatte nach eigenen Angaben eine Freilassung empfohlen. Die ägyptischen Behörden hatten gegen Mansour einen Haftbefehl erwirkt, den Interpol zunächst weitergegeben hatte. Später teilte Interpol allerdings den nationalen Behörden auch in Deutschland mit, es betrachte den ägyptischen Haftbefehl als politisch motiviert. Mansours Anwalt Andreas Wattenberg bezeichnete es daher als unverständlich, warum sein Mandant in Deutschland trotzdem zur Fahndung ausgeschrieben worden sei. Belege für seinen Vorwurf, es habe eine politische Einflussnahme aus Kairo auf die deutsche Bundesregierung gegeben, lieferte Mansour allerdings nicht. Mansour war in Ägypten vergangenes Jahr in Abwesenheit wegen Folter und anderer Vorwürfe zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Die politische Brisanz des ägyptischen Vorgehens gegen den bekannten Journalisten blieb in Berlin zunächst offenbar unbemerkt: Aus den ersten von Ägypten übermittelten Ersuchen ging weder eine Tätigkeit von Ahmed Mansour als bekannter Journalist noch ein offensichtlicher politischer Hintergrund hervor, der für die bearbeitende Ebene erkennbar gewesen wäre, hieß es in Regierungskreisen. Es seien bereits Konsequenzen gezogen worden: Die Bundesregierung hat sofort organisatorische Maßnahmen ergriffen, um in Zukunft solche Fälle früher zu identifizieren. | 6Etat
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Österreichischer Kanzleramtsminister Ostermayer reagiert gelassen auf die Pläne – Deutsche Initiative für schnellere Abschiebungen. Berlin – Die deutsche Regierungskoalition hat sich im Grundsatz auf die Einrichtung von umstrittenen Transitzonen für Flüchtlinge an der deutschen Landgrenze verständigt. Das sagte Innenminister Thomas de Maizière am Freitag bei einem Besuch in Niederau im Bundesland Sachsen. Es gebe noch keine endgültige Vereinbarung, Details müssten noch ausgehandelt werden. Im Grundsatz seien sich Christ- und Sozialdemokraten aber einig, dass an der Grenze ein schnelles Verfahren entstehen soll für Menschen, die voraussichtlich keinen Anspruch auf Asyl hätten. Diese Grundsatzeinigung ist ein großer Schritt, betonte der Minister. Der österreichische Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) reagierte gelassen auf die Pläne der deutschen Regierung, ihre Asylnovelle rasch in Kraft zu setzen und Transitzonen an den Grenzen einzuführen. Schnellere Verfahren und eine schnellere Rückreise jener, die kein Recht auf Asyl oder subsidiären Schutz hätten, seien im Interesse der handelnden Staaten und dienten einer raschen Klarstellung. Wenn Deutschland hier nachziehe, begrüße er das, weil möglichst homogene Regelungen in ganz Europa wichtig und richtig seien, so der Ostermayer. Fest steht für Ostermayer, dass die Abstimmung zwischen Deutschland und Österreich auf der politischen und administrativen Ebene in den vergangenen Wochen stets sehr gut funktioniert habe. Es gebe nun keinen Grund anzunehmen, dass sich das in der Zukunft verändern sollte. In einem der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorliegenden gemeinsamen Brief an die Außenminister von sechs Balkanstaaten bitten der deutsche Innenminister Thomas de Maizière und Außenminister Frank-Walter Steinmeier, vorübergehend sogenannte Laisser-Passer-Dokumente zu akzeptieren. Die beiden wollen mithilfe dieser Initiative abgelehnte Asylbewerber aus dem Westbalkan schneller abschieben. Hintergrund ist, dass Migranten ohne Bleibeerlaubnis oft nicht in ihre Heimat zurückgeschickt werden können, wenn sie keine Pässe mehr haben. Ihre Regierung hat die Einstufung Ihres Landes als sicheren Herkunftsstaat befürwortet, heißt es in dem Brief. Ihre Zustimmung zu unserem Vorschlag wäre daher ein gutes Signal, im beiderseitigen Interesse den vereinfachten Asylverfahren auch eine beschleunigte Rückführung folgen zu lassen. In dem Schreiben betonten Steinmeier und de Maizière auch, dass die deutsche Bundesregierung bereit sei, die Möglichkeiten des legalen Zuzugs für Bürger des Westbalkans zu erweitern. Der Brief ging an die Außenminister des Kosovo, Mazedoniens, Montenegros, Serbiens, Albaniens und Bosnien-Herzegowinas. Die gemeinsame Initiative solle auch die Menschen auf dem Westbalkan darüber aufklären, dass ihre Asylanträge so gut wie keine Erfolgschancen hätten, heißt es vonseiten der deutschen Bundesregierung. Die EU hat die Laissez-Passer-Papiere schon 1994 beschlossen, um die Rückführungen zu erleichtern. Weil diese Dokumente aber ohne Mitwirkung des Ziellandes ausgestellt werden, mussten die Behörden der jeweiligen Länder diese erst als Reisedokument anerkennen – was erhebliche Zeit dauert. Dies soll nun beschleunigt werden, indem die deutschen Behörden die Identität der Betroffenen prüfen und Reisedokumente ausstellen. In der deutschen Bundesregierung rechnet man mit Zustimmung der betroffenen Länder. | 1Panorama
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Die Handelsketten von Josef Taus stellen sich neu auf und werden wieder profitabler. Bei der Ostexpansion sind Libro und Co nicht dabei. 13 Jahre ist es her, dass Libro unter André Rettberg in Österreich eine spektakuläre Pleite hinlegte. Seit dem Einstieg von Josef Taus in die Handelskette fährt sie in ruhigen Gewässern. Der Industrielle und frühere VP-Obmann sanierte den Konzern, ergänzte ihn durch Pagro und deutsche Diskonter. Angesichts der Digitalisierung von Musik und Film wie der wachsenden Konkurrenz aus dem Internet drohte Libro zuletzt wieder ins Hintertreffen zu geraten. Nun jedoch sei, wie Taus überzeugt ist, die Trendumkehr gelungen. Die 1400 Mitarbeiter schafften 2014/15 flächenbereinigt ein Umsatzplus von einem Prozent. Auch die Profitabilität sei gestiegen, sagt Martin Waldhäusl, Chef der Handelsgruppe. Gemeinsam mit den Vertriebslinien Pagro, Mäc Geiz und Pfennigpfeiffer habe Libro das höchste operative Ergebnis seit Bestehen der Gruppe erzielt. Im Einzelhandel wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Mit einem Ebitda von 36 Millionen Euro – ein Plus von zwölf Prozent – drei Prozent Ebit-Marge und drei Prozent mehr Umsatz auf 624 Millionen sei man jedoch zufrieden. Klar ließe sich der Gewinn für das eine oder andere Jahr in der Bilanz noch höher schrauben. Aber hier gehe es um nichts Kurzfristiges. Waldhäusl hat die Hälfte der 244 Libro-Standorte modernisiert. Das Sortiment wurde techniklastiger, orientiert sich mehr an der Schule und an Geschenken. Online belässt Waldhäusl bei Libro die Kirche im Dorf: Der Umsatz des Webshops entspreche derzeit nicht mehr als jenem dreier Filialen. Klassische Retailer tun sich online schwer. Es ist eine andere Welt und ein langer Weg, bis man Anschluss findet. Die Gruppe rund um Libro zählt zu den letzten großen Handelskonzernen, die nach wie vor in österreichischem Besitz sind. Vor allem im Zuge der Krise übernahmen zunehmend internationale Anbieter das Kommando. Taus tritt mit seiner MTH Retail Group gegen den Drogerieriesen Müller an, der das Kaufhaus wiederbelebt – und gegen rasant expandierende Billiganbieter wie Tedi. Der Non-Food-Markt habe es Private-Equity-Fonds angetan, sagt Waldhäusl. Diskonter breiteten sich hier derzeit mit viel Kapital und Professionalität aus. Anders als Handelskollegen hat Taus der Osten als Expansionsziel nie gereizt. Das hat nichts mit Nationalismus zu tun. In Österreich und Deutschland zu bleiben, habe schlicht vieles erleichtert. Zumal hierzulande auch die Kaufkraft immer noch doppelt so stark sei. Taus baut heuer die Billigkette Mäc Geiz stark in Deutschland aus – 20 neue Shops sind geplant. Mittelfristig will er dort auch mit Pagro reüssieren. Die Marke Pfennigpfeiffer könnte dafür in Pagro aufgehen. Beide Konzepte seien einander sehr ähnlich. Neue Übernahmen hat Taus im Vorjahr zurückgestellt. Angetragen werde ihm aber immer wieder etwas, auch aus dem Osten. Realistischer als der Handel sei für ihn dort ein Zukauf für seine Industriesparte. | 3Wirtschaft
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Auch Kauder für mehr deutsche Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten. Berlin – Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) will Konsequenzen aus dem Terroralarm in München ziehen. Auch im neuen Jahr bleibt die Lage sehr ernst, sagte de Maiziere der Bild-Zeitung (Samstag-Ausgabe). Künftig werde es daher noch intensiver als bisher darauf ankommen, dass wir mit den Sicherheitsbehörden anderer Staaten eng zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sprach sich für eine verstärkte Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten aus. Wir brauchen gut ausgestattete Nachrichtendienste, die die Informationen über Anschlagsplanungen zusammentragen und bewerten, sagt Kauder der Bild. Ganz wichtig ist eine enge Kooperation mit den Nachrichtendiensten anderer Länder. Die Vorgänge in München zeigten wieder einmal, wie falsch hier viele in den anderen Parteien liegen, die diese Zusammenarbeit immer wieder infrage stellen, fügte Kauder hinzu. Die Münchner Polizei hatte mit dem Terroralarm auf Hinweise auf mögliche Anschläge am Hauptbahnhof sowie am Bahnhof Pasing durch fünf bis sieben mögliche Attentäter irakischer und syrischer Herkunft reagiert. Die beiden Bahnhöfe wurden deshalb in der Silvesternacht für mehrere Stunden gesperrt und die Menschen in der bayerischen Metropole aufgerufen, größere Menschenansammlungen zu meiden. Der nächtliche Terroralarm für München wurde am Neujahrstag aufgehoben. Konsequenzen des Terroralarms in der Silvesternacht für die laufende Flüchtlingsdebatte sieht Kauder nicht, wie er der Bild sagte. Gleichwohl halte er eine spürbare Verringerung der Zahl der Flüchtlinge (für) notwendig. Hier müsse sich die EU beweisen. Ich hoffe, dass gerade die osteuropäischen EU-Staaten jetzt zur Einsicht kommen und die Solidarität zeigen, die sie in anderen Fällen immer gern einfordern, sagte Kauder. Weiter reichenden Forderungen der CSU erteilte der Unionsfraktionschef eine Absage: Dass Flüchtlinge ohne Pässe kämen, mache vielfach die Prüfung ihrer Asylbegehren schwieriger. Eine einfache Lösung für solche Fälle, wie sie jetzt vorgeschlagen wird, gibt es aber nicht – zumal Flüchtlinge aus Bürgerkriegsgebieten tatsächlich oft ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, hob Kauder in der Bild hervor. In einer am Mittwoch bekannt gewordenen Beschlussvorlage für die Klausursitzung der CSU-Landesgruppe Anfang Jänner in Wildbad Kreuth spricht sich die CSU dafür aus, Flüchtlingen die Einreise nur dann zu erlauben, wenn auch gültige Ausweisdokumente vorgezeigt werden können. | 2International
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Am Samstag wurden die letzten Passagiere nach Hause gebracht – Partielle Reisewarnung des Außenministeriums: "Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen unzulänglich". Wien/Sharm el-Sheikh/Kairo – Nach dem Absturz eines russischen Urlaubsfliegers auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel mit 224 Toten hat auch die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki ihre Flüge in den Urlaubsort Sharm el-Sheikh eingestellt. Am gestrigen Samstag wurden die letzten Urlauber nach Hause gebracht, sagte Niki-Sprecherin Milene Platzer am Sonntag zur APA. Wir bringen keine Leute mehr nach Sharm el-Sheikh, sondern nur mehr nach Hurghada und Marsa Alam. Aufgrund der Sicherheitslage auf der Halbinsel Sinai und einer erneuten Risikoanalyse habe sich Niki entscheiden, bis auf weiteres keine kommerziellen Flüge mehr nach Sharm el-Sheikh durchzuführen, heißt es auf der Homepage der Airline. Rund 140 Menschen seien am Samstag von Sharm el-Sheik nach Wien zurückgeflogen worden, damit reduziert sich die Anzahl der Österreicher in den Tourismusgebieten des Sinai auf etwas mehr als 200. Es ist allerdings schwierig, die genaue Zahl zum jetzigen Zeitpunkt festzustellen, weil unter anderem nicht feststeht, wieviele Österreicher über die deutschen Fluggesellschaften in die Region geflogen sind, sagte Außenministeriumssprecher Thomas Schnöll am Sonntagnachmittag zur APA. Für den gestrigen Flug seien nach Absprache mit den Behörden wieder besondere Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet worden. Dadurch sei möglich, dass die Passagiere wie gewohnt Handgepäck und Gepäck mitführen konnten. Die AUA hat ihre Flüge nach Sharm el-Sheikh schon 2014 eingestellt, sagte Sprecher Peter Thier zur APA. Nach Hurghada fliegen wir. Der Absturz des russischen Flugzeugs hat sich am 31. Oktober ereignet. Westliche Geheimdienste vermuten einen Terroranschlag als Ursache. Das österreichische Außenministerium hat für Ägypten eine partielle Reisewarnung ausgesprochen. Es gibt Hinweise, dass die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen von Sharm el-Sheikh unzulänglich sind. Im ganzen Land besteht ein erhöhtes Risiko von Terroranschlägen, heißt es auf der Homepage des Ministeriums. Das Außenressort rät, nur nach Ägypten zu fliegen oder von dort abzufliegen, wenn die Fluggesellschaft zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen gesetzt hat. Weiters empfiehlt das Ministerium, sich vor dem Besuch von touristisch stark frequentierten Plätzen außerhalb von Hotelanlagen über die Sicherheitslage zu erkundigen. Vor Überlandfahrten wird abgeraten. | 2International
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Nur etwas mehr als jeder Dritte hat einen tertiären Abschluss, in Litauen sind es 57,6 Prozent. EU-Schlusslicht ist Italien. Brüssel – Österreich ist im vergangenen Jahr beim Anteil der tertiären Bildungsabschlüsse an der Gesamtbevölkerung nur auf Rang 18 der 28 EU-Staaten gelegen. Nach Daten von Eurostat, das neben Hochschulstudien auch Abschlüsse an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) dem tertiären Sektor zurechnet, erreichten lediglich 38,7 Prozent der 30- bis 34-jährigen in Österreich dieses Niveau. 2014 war Österreich noch auf 40,0 Prozent gekommen. Spitzenreiter Litauen konnte dagegen von 53,3 auf 57,6 Prozent zulegen. Am anderen Ende der Skala erreichte EU-Schlusslicht Italien einen Anstieg von 23,9 auf 25,3 Prozent. Der EU-Durchschnitt lag 2015 bei 38,7 Prozent, entspricht also genau dem Österreich-Wert. Als Kernziel Europa 2020 wird für die EU ein Wert von 40 Prozent angestrebt – Österreich hat ein nationales Ziel von nur 38 Prozent vorgegeben und damit bereits erreicht. Ausgehend von einem Anteil von 23,6 Prozent an Personen mit tertiärem Bildungsabschluss im Jahr 2002 stieg dieser Wert im vergangenen Jahr EU-weit auf 38,7 Prozent (wegen eines Zeitreihenbruchs kein Ausgangswert für Österreich verfügbar, Anm.). Mit einem Anstieg von 24,5 auf 43,4 Prozent in diesem Zeitraum ist der Effekt noch deutlicher ausgeprägt, wenn nur Frauen betrachtet werden, hieß es am Mittwoch in einer Eurostat-Aussendung. Bei Männern stieg der Anteil lediglich von 22,6 auf 34,0 Prozent. Einziger Ausreißer ist hier Deutschland mit einem geringfügig höheren Männerwert (32,4 Prozent) im Vergleich zu Frauen (32,2 Prozent). In Österreich verzeichneten im Vorjahr 40,0 Prozent der Frauen und 37,5 Prozent der Männer einen tertiären Abschluss. | 5Inland
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ÖSV-Springer wird in Finnland vom Salzburger Florian Altenburger ersetzt. Wien – Vor dem zweiten Weltcupwochenende in Skandinavien gibt es eine Änderung in der Mannschaft von Skisprung-Cheftrainer Heinz Kuttin. An Stelle von Gregor Schlierenzauer bekommt der Salzburger Florian Altenburger die Möglichkeit im Weltcup Erfahrung zu sammeln. Schlierenzauer wird mit Co-Trainer Harald Rodlauer in Lillehammer arbeiten. Wir haben uns das Auftaktwochenende am Montag noch einmal sehr gut angeschaut. Dabei sind wir zum Entschluss gekommen, dass es für Gregor mehr bringt, jetzt ein paar Tage in Ruhe auf Schnee zu trainieren, berichtet Kuttin. Ich bin davon überzeugt, dass Gregor im Moment nur Kleinigkeiten abgehen. In erster Linie ist es das Vertrauen in sein Gesamtpaket. Um das möglichst schnell zu erlangen, erachten wir ein Training in Lillehammer als die bessere Option. | 4Sport
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Elektra Bregenz/Beko/Grundig wollen zehn Prozent Marktanteil in Österreich, Wachstum geht vor Gewinn. Wien – Still und leise hat vor zwei Monaten die türkische Koc Holding die Marke Grundig wieder auf dem österreichischen Markt aktiviert. Aber diesmal nicht nur für Fernseher, sondern als breiter Anbieter für Haushaltsgeräte. Nur wenige wissen, dass Grundig eine Schwestermarke von Elektra Bregenz und Beko ist. Gemeinsam sollen die drei Marken mittelfristig zehn Prozent Marktanteil in Österreich erreichen. Das würde einem Umsatz von 60 Millionen Euro entsprechen, sagte Elektra-Bregenz-Chef Kürsat Coskun. Laut Bilanz im Amtsblatt der Wiener Zeitung hat die Elektra Bregenz AG 2014 mit 38 Angestellten 31,8 Millionen Euro Umsatz gemacht und 962.000 Euro Gewinn ausgewiesen. Coskun erwartet heuer schon 40 Millionen Euro Umsatz. Für Wachstum investiere sein Unternehmen derzeit viel in Marketing, auch wenn der Gewinn dadurch zuletzt zurückgegangen ist. Man profitiere in Österreich sehr vom guten Ruf der Elektra Bregenz, von der auch die Eigenmarke Beko der türkischen Mutterfirma Arcelik vertrieben wird. Auf Beko-Geräte entfielen 2014 rund 40 Prozent des Umsatzes von Elektra Bregenz. Produktion gibt es in Österreich keine, großteils werden die Geräte in der Türkei hergestellt. Einzelne Produktkategorien wie Mikrowellen kommen aber auch aus China. In allen drei Marken werde auf die gleiche Qualität geachtet, die Unterscheidung liege im Design, sagte Coskun. Vor allem bei Elektra Bregenz will man mit Innovationen punkten, etwa einem Herd, der erkennt wo der Topf steht und genau dort heiß wird, oder einem Kühlschrank, der im Urlaub kaum Strom verbraucht. Österreich habe eine große Kochtradition und Elektra Bregenz sei für die Forschungsabteilung in der Türkei ein wichtiger Ideengeber, umreißt Coskun die Stärke des Nischenmarktes Österreich für die weltweit tätige Konzernmutter. Die gemeinsame Mutter der drei Marken ist Arcelik, ein türkischer Großkonzern, der in 130 Ländern mit zehn Marken seine Haushaltsgeräte verkauft. Wichtigste internationale Marke ist bisher Beko, aber auch Grundig soll weltweit forciert werden. Die in Österreich weithin unbekannte Arcelik Group hat 2014 einen Umsatz von 12,5 Milliarden türkische Lira (nach heutigem Kurs etwa 3,8 Milliarden Euro, Ende 2014 noch 4,3 Milliarden) und einen Gewinn von 638 Millionen Lira (heute 195 Millionen Euro) ausgewiesen. Nach eigenen Angaben hat Arcelik in den vergangenen fünf Jahren zu den 200 Firmen mit den meisten Patentanmeldungen bei der Wipo gehört und stellt ein Drittel aller internationalen Patente mit Ursprung Türkei. 60 Prozent des Konzernumsatzes werden außerhalb der Türkei gemacht. Arcelik gehört wiederum zum Familienkonglomerat Koc Holding, die laut Finanzbericht 2014 mit 85.500 Mitarbeitern 68,6 Milliarden Lira (heute 21 Milliarden Euro) Umsatz und 4,2 Milliarden Lira Gewinn ausgewiesen hat. | 3Wirtschaft
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Nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Beziehungen. Barack Obama hatte sich bereits weggedreht vom Pult im Rosengarten des Weißen Hauses, als ihm ein Reporter die Frage nachrief, die derzeit alle in Washington interessiert: Sir, wann reisen Sie nach Kuba? Sobald es an der Gerüchtebörse um die Karibikinsel geht, ist von eventuellen Reiseplänen des Präsidenten die Rede. Fliegt er demnächst nach Havanna? Krönt er die Normalisierung mit einem Staatsbesuch? Durchaus denkbar, dass er es tut, bevor er im Jänner 2017 aus dem Amt scheidet, deutete sein Sprecher Josh Earnest an, bevor er selbst die Entsendung des ersten amerikanischen Botschafters nach mehr als fünf Jahrzehnten Eiszeit verkündete. Der Versuch, Kuba zu isolieren, habe nicht funktioniert, und wenn eine Politik ihren Zweck verfehle, müsse man sie ändern, erklärte Obama seinen Ansatz. Er sehe keinen Sinn darin, Amerika von der Zukunft Kubas auszuschließen und den Kubanern obendrein ihr Alltagsleben zu erschweren. Noch vor einem Jahr habe kaum einer geglaubt, dass in naher Zukunft die amerikanische Flagge über Havanna wehen könnte. Nun aber werde sein Außenminister John Kerry in die Stadt reisen, um sie feierlich zu hissen. So sieht Wandel aus. Es ist der erste echte Meilenstein seit Dezember, als beide Länder die Wiederaufnahme der 1961 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen avisierten. Zwar hat es seitdem ein paar kleinere Schritte gegeben. Zwar strich das State Department Kuba im Mai von einer Liste, die staatliche Sponsoren des Terrors verzeichnet. Doch dies war ein überfälliger Schritt, das Ende eines nur noch anachronistischen Kapitels der Ministerialbürokratie. Zwar genügt es mittlerweile schon, wenn US-Touristen einen Trip nach Havanna als Bildungsreise deklarieren, um in Miami an Bord einer Chartermaschine gehen zu können. Offiziell aber sind die Schranken noch nicht gefallen. Vor diesem Hintergrund markiert der Austausch von Botschaftern den ersten formalen Durchbruch seit dem Paukenschlag des Winters. Dass sich die Verhandlungen länger hinzogen als erwartet, lag wohl am Streit um die Bewegungsfreiheit amerikanischer Diplomaten. Während sie Kuba begrenzen wollte, pochte das Oval Office darauf, sie ohne Wenn und Aber zu garantieren, eingeschlossen Reisen übers Land oder Treffen mit Dissidenten, ohne die Regierung Raul Castros zuvor um Erlaubnis bitten zu müssen. Im Praktischen ändert sich ansonsten gar nicht so viel. Bereits 1977 hatten die Vereinigten Staaten wieder Diplomaten nach Havanna geschickt. Nur agierten sie seither de jure unter der Flagge der Schweiz, in einer als Interessenvertretung deklarierten Mission. Rund 50 US-Beamte sitzen heute in der Uferpromenade Malecón in demselben Gebäude, einem Betonklotz mit sieben Stockwerken, in dem bis 1961 die Botschaft angesiedelt war. Durchs Dach dringt bisweilen der tropische Regen, das Haus müsste dringend renoviert werden. In einem internen Bericht verglich es das State Department einmal mit einem Schiff auf hoher See, auf dem die Besatzung notwendige Reparaturarbeiten ausschließlich mit dem vornehmen kann, was sie irgendwo an Bord findet. Schätzungsweise sieben Millionen Dollar müssten hineingesteckt werden, um es auf Vordermann zu bringen. Dort beginnt er aber schon, der Poker um die Details, der sich einmal mehr zu einer Machtprobe zwischen Kabinett und Kongress auszuwachsen scheint. Selbst die vergleichsweise bescheidene Summe muss von der Legislative bewilligt werden, und dort kündigt die republikanische Mehrheit Widerstand an. An die Spitze der Bremser hat sich der Senator Marco Rubio gesetzt, Sohn kubanischer Emigranten und für manche der Geheimfavorit des republikanischen Kandidatenausscheidungskampfes für die nächste Präsidentschaftswahl. Aus Rubios Sicht darf der Senat die Entsendung eines Botschafters nach Havanna nur dann absegnen, wenn sich die Menschenrechtslage auf der Insel deutlich verbessert. | 2International
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Torloses Remis gegen Griechenland – Sieg zum Abschluss gegen Gruppensieger Frankreich nötig. Das österreichische U17-Fußball-Nationalteam ist auch im zweiten Spiel der Eliterunde der EM-Qualifikation nicht über ein torloses Remis hinausgekommen. Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen Island gab es am Donnerstag in Anglet ein ebensolches gegen Griechenland. Gegen Gastgeber Frankreich muss für den ÖFB-Nachwuchs damit zum Abschluss am Sonntag ein Sieg hier, um doch noch zur EM-Endrunde von 5. bis 21. Mai nach Aserbaidschan zu fahren. Die Franzosen stehen als Gruppensieger fest. Auch die sieben besten der acht Gruppenzweiten sind qualifiziert. | 4Sport
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3,8 Millionen Euro Bruttowerbewert gingen vor der Wien-Wahl an die "Krone", 3,4 Millionen an "Heute" und 3,3 Millionen an "Österreich". Wien – Die Onlineplattform Dossier zählt seit August Inserate von Parteien und öffentlicher Hand in den sechs reichweitenstärksten Wiener Printmedien – das entspricht etwa einem Zeitraum von 70 Tagen vor der Wien-Wahl. Pro Tag geht es dabei um einen Bruttowerbewert von durchschnittlich 230.000 Euro. Die genauen Zahlen müssen zwar laut Medientransparenzgesetz vor der Medienbehörde RTR offengelegt werden, sind aber erst 2016 einsehbar. Ein Grund mehr für Dossier-Gründer Florian Skrabal, das Inseraterennen zu starten: Es ist eine Wiener Spezialität, viel Steuergeld für Inserate auszugeben. Keine andere österreichische Gemeinde inseriert annähernd so viel wie die Hauptstadt – in absoluten Zahlen und in Relation zur Einwohnerzahl. Dabei geht es um die Verschwendung von Steuergeld und um eine demokratiepolitisch heikle Praxis, die etwa in Deutschland verboten ist. Im Wahlkampf fließt der Löwenanteil der Werbeausgaben der Parteien in den Printbereich – auch weil politische Werbespots im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verboten sind. Allerdings schalten während der Wahlen nicht nur Parteien Werbung, auch öffentliche Einrichtungen annoncieren Dossier zufolge in dieser Zeit mehr. Auf die Mediaanalyse 2014 bezogen, wählte Dossier die sechs reichweitenstärksten Tageszeitungen in Wien für das Inseraterennen aus und ließ sie gegeneinander antreten. Analysiert wurden Heute mit einer Reichweite von 35,4 Prozent, die Kronen Zeitung mit 24,3 Prozent, die Gratisausgabe von Österreich mit 22,0 Prozent, der Kurier mit 16,5 Prozent, DER STANDARD mit 11,2 Prozent und die Presse mit 7,7 Prozent Reichweite. Den ersten Platz belegt die Krone. Sie verbuchte innerhalb der gemessenen 70 Tage einen Bruttowerbewert von 3,8 Millionen Euro für politische und öffentliche Inserate. @dossier_ um a. knoll zu zitieren: haben wir den schas jetzt gewonnen? ja, oder? https://t.co/u5CJsUY9bl Die Gratiszeitung Heute landete auf Platz zwei mit einem Bruttowerbewert von 3,4 Millionen Euro, während das Gratisformat Österreich mit einem Bruttowerbewert von 3,3 Millionen Euro auf Platz drei kommt. Abgeschlagen liegen Kurier (1,8 Millionen Euro), Presse (1,5 Millionen Euro) und STANDARD (1,2 Millionen Euro). Die Wochenmagazine News, Profil und Falter kamen auf rund 1,8 Millionen Euro. Die Stadt Wien und ihre Betriebe inserierten im Wahlkampf laut Dossier wesentlich mehr als alle Parteien zusammen. Der Bruttowerbewert der Inserate der Stadt betrug demnach 4,7 Millionen Euro, jener der Parteien 3,7 Millionen. Zur Preisverleihung mit anschließender Podiumsdiskussion im Rahmen des Nzz.at-Clubabends am Montagabend waren die Vertreter der drei Gewinner (Krone, Heute, Österreich) eingeladen. Erschienen sind allerdings nur der ehemalige Heute-Chefredakteur Wolfgang Ainetter und der derzeitige Chefredakteur Christian Nusser. Außerdem zu Gast waren Skrabal und Helge Fahrnberger, Leiter des Medien-Watchblogs Kobuk. Den Pokal für den ersten Platz nahm Heute-Chefredakteur Nusser im Namen der Kronen Zeitung entgegen. @NZZat @sahelzarinfard @dossier_ am einfachsten wärs, kollege nusser würde uns den preis mitnehmen. ginge das? Weitere Urkunden und Preise werden persönlich oder postalisch weitergeleitet. Die Wiener Werbeausgaben gehen großteils an Boulevardmedien. Alle Parteien bekämen gleich viel Raum in den jeweiligen Medien, sagt Nusser. Von Ainetter auf Gefälligkeitsinterviews angesprochen – zuzüglich einer Rüge des Presserats –, will Nusser nichts davon wissen, da der Presserat einseitig handle. Außerdem sei Heute wirtschaftlich unabhängig. Kurzzeitig stellte sich Fahrnberger auf Nussers Seite und erklärte, dass Heute weniger Kampagnenjournalismus betreibe als Kurier und Österreich und somit der bessere Boulevard sei. Zudem gab Fahrnberger zu bedenken: Ohne Heute würden weniger Menschen Journalismus blind konsumieren. Das eigentliche Problem sieht Fahrnberger bei den Eigentümern der Boulevardmedien, denn diese würden Politik machen – nicht nur mit dem Ziel, eigene Interessen zu verfolgen, sondern auch, um wirtschaftliche Ziele zu stemmen. | 6Etat
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Katumbi will trotzdem bei Präsidentenwahl im November antreten. Goma – Die Staatsanwaltschaft im Kongo hat einen Oppositionskandidaten für die Präsidentenwahl der Rekrutierung von Söldnern angeklagt. Moses Katumbi soll sich am Montag vor Gericht verantworten. Katumbi werde sich den Fragen des Richters in Lubumbashi im Osten des Landes stellen, sagte einer seiner Anwälte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Justiz wirft Moses Katumbi vor, den unrechtmäßigen Aufenthalt ehemaliger Soldaten aus den USA und Südafrika im Land ermöglicht zu haben. Das erklärte Kommunikationsminister Lambert Mende. Katumbis Anwälte erklärten, sie befürchteten ein unfaires Verfahren. Sie hätten daher die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisation informiert, sagte sein Anwalt Georges Kapiamba. Was auch immer passieren wird, ich bleibe bei meiner Kandidatur und stehe fest zu meinem friedlichen Kampf für einen Rechtsstaat, hatte Katumbi nach der Durchsuchung seines Hauses am Donnerstag über Twitter mitgeteilt. Die Demokratie wird gewinnen. Katumbi hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass er bei der Präsidentenwahl im November gegen den Amtsinhaber Joseph Kabila antreten will. Als Einheitskandidat mehrerer Oppositionsgruppen will er sich um das höchste Amt im Staat bewerben. | 2International
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Immer mehr Studierende entscheiden sich für Universitätslehrgänge, die bis zu 45.000 Euro kosten. Dass die teuren Abschlüsse oft nicht anerkannt werden, ist vielen Absolventen nicht klar. Wien – Nicht jeder Rektor hat Freude damit, dass den österreichischen Universitäten das Einheben von Studiengebühren großteils untersagt ist – jedenfalls für die herkömmlichen Studiengänge. Bachelor, Master und Doktorat sind prinzipiell kostenfrei. Aber es gibt eine Ausnahme: Für sogenannte Universitätslehrgänge dürfen die Unis Geld verlangen. Unter Studierenden erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit: Waren es 2012 noch 17.844 Studierende in Unilehrgängen, sind es aktuell 20.190. Davon studieren 14.137 in Masterlehrgängen. Neben englischsprachigen und berufsbegleitenden Angeboten locken Universitätslehrgänge mit Spezialisierungen, die sonst fehlen, zum Beispiel Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, Traffic-Accident-Research an der Technischen Universität Graz oder Sexualtherapie an der Uni Innsbruck. Neben den hohen Kosten haben die Lehrgänge einen weiteren Haken für Studierende, über den sie zu Beginn oft schlecht informiert werden: Schließt man den Lehrgang mit einem Mastertitel ab, sind damit nicht unbedingt die gleichen Berechtigungen verbunden wie mit einem Titel, der durch ein Masterstudium erworben wurde. So passiert es immer wieder, dass sich Studierende für einen Lehrgang entscheiden, weil dieser mit der Berechtigung auf ein Doktoratsstudium wirbt, tatsächlich werden die Abgänger aber nicht zugelassen. Ein solcher Fall, den die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) aktuell betreut, liegt dem Unistandard vor. Verena Kontschieder hat an der Wirtschaftsuniversität Wien ihren Bachelor abgeschlossen und sich im Anschluss für ein Masterstudium an der postgradualen Bildungseinrichtung Diplomatische Akademie entschieden, das in Kooperation mit der Technischen Universität Wien angeboten wird. Bei der Zulassung sei ihr versichert worden, dass sie nach dem viersemestrigen Masterstudium Environmental Technology & International Affairs (ETIA) ein Doktorat anschließen könne, sagt Kontschieder. Nun kämpft sie mit einer Rechtsbeschwerde um die Doktoratsberechtigung. Die Vertreter der Diplomatischen Akademie sehen ihrerseits keine Schuld. Denn: Sowohl auf der Webseite, der Informationsbroschüre wie auch in Aufnahmegesprächen wird erwähnt, dass es sich um einen postgradualen Unilehrgang handelt. Eine allgemeine Aussage zur Zulassung zu Doktoratsstudien wurde nicht getroffen. Nach Abschluss erhielt Kontschieder eine vorläufige Betreuungszusage für ein Dissertationsthema an der Wirtschaftsuni Wien. Die Doktoratsabweisung kam völlig überraschend, ich hielt sie für ein Missverständnis, sagt sie. Ihr Antrag wurde mit der Begründung abgewiesen, das ETIA-Studium sei lediglich ein Universitätslehrgang und stelle daher kein für die Zulassung zum PhD-Studium gleichwertiges Studium dar. Kontschieder sei kein Einzelfall, sagt Studierenden-Ombudsmann Josef Leidenfrost: Es gibt immer wieder Informationsmängel bezüglich der Frage, ob jeder Masterabschluss zu einem Doktorat berechtigt. Es müsse mehr Aufklärungsarbeit erfolgen. Auch die Hochschülerschaft erhält immer wieder Fragen in puncto Anrechnung von Masterlehrgängen, so Magdalena Goldinger (Fraktion Engagierter Studierender – Fest) vom Vorsitzteam der Bundesvertretung. Momentan sei dennoch keine gesetzliche Änderung geplant, um alle Absolventen von Unilehrgängen für Doktoratsstudien zuzulassen, heißt es aus dem Wissenschaftsministerium. Per Gesetz sind alle Unilehrgänge außerordentliche Studien. Die Studierenden sind demnach außerordentliche Studierende. Leistungen aus Lehrgängen können zwar prinzipiell schon anerkannt werden, die Entscheidung liegt aber immer bei der anerkennenden Uni.Auch außerhalb der Uni gibt es für die Anerkennung von Universitätslehrgängen keine klaren Richtlinien: Von Unternehmen werden die Absolventen von Masterlehrgängen meist gleichwertig wie Masterstudienabsolventen eingestuft. Im Bundesdienst wiederum werden Masteruniversitätslehrgänge nur wie Bachelorstudien eingestuft, die Absolventen sind somit vom höheren Dienst ausgeschlossen. Trotz der unklaren Anerkennung bauen die Unis ihre Lehrgänge immer weiter aus, denn im Gegensatz zu regulären Studien sind Lehrgänge für sie kostendeckend. Nach der Donau-Uni Krems, die neben Doktoratsstudien nur Lehrgänge anbietet, hat die Uni Klagenfurt den höchsten Anteil an Lehrgangsstudierenden, nämlich 1802 bei 10.321 ordentlichen Studierenden. An der Med-Uni Graz ist das Verhältnis 598 zu 4166. Während für ordentliche Masterstudien nur in Ausnahmefällen Studiengebühren von 363,36 Euro pro Semester anfallen, kosten Masterlehrgänge im Schnitt 2500 Euro pro Semester – mit Luft nach oben. MBA-Programme der WU Wien kommen auf 45.000 Euro. Die Beiträge haben sich laut Gesetz an den tatsächlichen Kosten zu orientieren, so das Ministerium. Kontschieder zahlte 24.400 Euro für ihr Studium. Sie hofft nun, eine Zulassung zum Doktorat an der TU München zu erlangen. | 5Inland
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Acht F-16-Kampfjets sollen im Lauf der Woche an Kairo übergeben werden. Kairo/Washington – Die USA rüsten Ägypten weiter auf. Noch im Laufe der Woche würden acht F-16-Kampfflugzeuge an die Regierung in Kairo übergeben, teilte die US-Botschaft am Donnerstag in der ägyptischen Hauptstadt mit. Im Herbst sollten weitere vier Maschinen folgen. Die Lieferung ist Teil eines Ausrüstungspakets, das die US-Regierung nach vorheriger Verzögerung im März freigegeben hatte. Nach dem Sturz des ersten frei gewählten, islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch den damaligen Armeechef Abdel Fattah al-Sisi vor zwei Jahren hatten die USA ihre Zusammenarbeit mitÄgypten auf den Prüfstand gestellt. Seit al-Sisis Wahl zum Präsidenten normalisierte sich das Verhältnis wieder. Ägypten ist ein strategisch wichtiger regionaler Partner der USA und anderer westlich orientierter Staaten wie Israel. Schon im vergangenen Monat hatten die USA der ägyptischen Armee auch zwei Marine-Schnellboote geliefert. | 2International
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Kollektivverhandlungen für 100.000 Beschäftigte abgeschlossen. Wien – Die Löhne und Gehälter im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich steigen mit 1. Februar 2016 um 1,35 Prozent. Die entsprechenden Kollektivvertragsverhandlungen für die Sozialwirtschaft Österreich (vormals BAGS) sind in den frühen Morgenstunden erfolgreich abgeschlossen worden, gaben die Gewerkschaft sowie die Wirtschaftsvertreter am Freitag in Aussendungen bekannt. Betroffen sind mehr als 100.000 Beschäftigte. Die Erhöhung gilt für alle Kollektivvertrags-Löhne und -Gehälter, sowie Ist-Löhne und Ist-Gehälter, für alle Zulagen, die Lehrlingsentschädigungen, das Entgelt für Transitmitarbeiter, sowie die alten Lohn- und Gehaltstabellen. Außerdem seien auch viele Verbesserungen im Rahmenrecht gelungen. So gibt es laut Gewerkschaft etwa für Tagesmütter und -väter künftig Einkommenssprünge alle drei statt alle fünf Jahre, die Rufbereitschaftszulage wird um 5,6 Prozent erhöht. Die sogenannte SEG-Zulage (Schmutz, Erschwernis, Gefahr) ist künftig für alle Beschäftigten gleich hoch. Auch wird es künftig nicht nur in Kindergärten sondern auch in anderen Kinderbetreuungseinrichtungen eine Leitungszulage geben. , 15.1.2016) | 5Inland
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Umfrage zeigt Schwächen bei traditionellen Werten und Problemlösungen, aber Anerkennung für den guten Ruf Wiens. Wien – Jeder zweite Wahlberechtigte in Wien sieht in der Bürgermeisterpartei SPÖ eine Seniorenvertretung. Dieses Ergebnis einer Market-Umfrage für den STANDARD fällt 2015 noch deutlicher aus als bei einer Vergleichsmessung im Jahr 2011. Und: Das Image bei den eigenen Wählern und bei jenen, die eine andere Partei präferieren, ist in diesem Punkt identisch. Dass die SPÖ für einen guten Ruf Wiens sorge, attestieren ihr vier von zehn Befragten – allerdings mit klaren Unterschieden je nach Parteizugehörigkeit. Es sind vor allem die SPÖ- und Grün-Wähler, die der Sozialdemokratie das zutrauen. Mit dem klassischen roten Thema Vertretung der Arbeitnehmerinteressen punktet die SPÖ vor allem bei den eigenen Wählern, ein wenig noch bei Grünen, aber auffallend schwach bei Parteiungebundenen. Auch beim zweiten typisch der Sozialdemokratie zugeordneten Thema, dem Einsatz für die Schwachen, findet die SPÖ außerhalb der eigenen Reihen bis zu Beginn des Wahlkampfs wenig Resonanz. Ausgesprochene Schwächen sieht ein Market-Wahlforscher noch bei Problemlösungen im Alltag – und man kann nicht übersehen, dass die SPÖ nur von drei Prozent als sparsam eingeschätzt wird. | 5Inland
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Laut Entwurf muss die Bank der PVA 22,8 statt sieben Prozent Übertragungsbetrag zahlen. Wien – Nun steht fest, wie sich die Regierung das neue Gesetz zum Transfer von 3.300 Mitarbeitern der Bank Austria mit Anspruch auf eine Bankpension in die staatliche Sozialversicherung vorstellt. Bis in die Nacht wurde am Montag verhandelt, heute Dienstag wurde noch daran gefeilt, dann stand der Entwurf aus dem Sozialministerium unter Alois Stöger (SPÖ) fest. Die Novelle zum Sozialversicherungsgesetz ASVG wurde am Dienstag im Ministerrat abgesegnet. Aus den Erläuterungen zum Entwurf, der dem STANDARD vorliegt, geht hervor, dass die Regierung bei jener Passage des ASVG ansetzt, in der davon die Rede ist, dass Übertragungsbeträge nur dann fällig werden, wenn Dienstnehmer aus pensionsbeitragsfreien Jobs ausscheiden (§ 311 ASVG). Das ist bei der Bank Austria nicht der Fall, sie will nur ihre Verpflichtung zur Zahlung von Bankpensionen loswerden. Laut Entwurf sollen künftig auch jene Fälle mit Überweisungsbeträgen geregelt werden, in denen die Pensionsversicherungsfreiheit des Dienstverhältnisses endet, ohne dass die betroffenen Dienstnehmer aus dem (vormals pensionsversicherungsfreien) Dienstverhältnis ausgeschieden sind. Und: Die Höhe dieses Überweisungsbetrags soll sich am derzeitigen Beitragsniveau in der Pensionsversicherung orientieren. Und das sind 22,8 Prozent des monatlichen Letztbezugs. In § 311 ASVG waren bisher sieben Prozent festgeschrieben. Des Weiteren wird durch die Novelle eine Rückübertragung ausgeschlossen: Eine Wiederaufnahme in ein pensionsbeitragsfreies Dienstverhältnis ist demnach nicht erlaubt. Bisher waren die definitiv gestellten Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der Z-LänderBank Austria AG von der Vollversicherung gemäß § 5 Absatz 1 ASVG ausgenommen. Für die Pension war die Bank zuständig, sie war in dem Punkt der Sozialversicherungsträger. Diese Ausnahme fällt laut dem Gesetzesentwurf weg. Konkret wird jene Bestimmung im ASVG ergänzt, auf die die österreichische Unicredit-Tochter ihre bereits bei Gebietskrankenkassen und der Pensionsversicherungsanstalt PVA angemeldete Übertragung gestützt hatte. Im geltenden § 311 heißt es, dass der Dienstgeber für Dienstnehmer, die aus pensionsversicherungsfreien (...) Dienstverhältnissen ausscheiden, einen Übertragungsbetrag leisten muss, der eben sieben Prozent des monatlichen Letztbezugs beträgt. Genau daran hatten sich die Kritiker gestoßen: Der allgemeine Pensionsversicherungsbeitrag beträgt die genannten 22,8 Prozent, die Bank Austria wolle sich auf Steuerzahlerkosten ihrer Bankpensionisten entledigen, hieß es. Mit der Argumentation, dass die BA-Mitarbeiter eben nicht aus ihrem Dienstverhältnis zur Bank ausscheiden, führt die geplante Gesetzesnovelle den neuen § 311 a ein, die eigentliche Lex Bank Austria. Der neue Paragraf laut Entwurf: Endet die Pensionsversicherungsfreiheit eines im § 5 Abs. 1 Z 3 lit. a (definitiv gestellte Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der BA ohne Vollversicherung) in der am 29. Februar 2016 geltenden Fassung (...) ohne dass der Dienstnehmer (...) aus dem bisher pensionsversicherungsfreien Dienstverhältnis ausgeschieden ist, so ist ein Überweisungsbetrag nach § 311 zu leisten. Und der beträgt gemäß dieser neuen Regelung nicht sieben, sondern 22,8 Prozent der Berechnungsgrundlage. Fällig wird diese Zahlung binnen 18 Monaten nach Ende der Pensionsversicherungsfreiheit, auch das sieht der Entwurf in Ergänzung zum gültigen Gesetzestext (nach Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis) vor. Und: Die Lex Bank Austria tritt rückwirkend in Kraft. Ab 1. März 2016 gilt das Ende der Ausnahme von der Vollversicherung, bereits ab 1. Februar gelten die Verdreifachung des Übertragungsbetrags auf 22,8 Prozent sowie die 18-Monate-Zahlfrist. Ausnahmen werden für jene pensionsnahen Mitarbeiter des Instituts mit Anspruch auf Bankpension gewährt, die auf Basis der jüngsten Betriebsvereinbarung vereinbart haben, per Jahresende aus der Bank auszuscheiden. Sie bleiben weiterhin von der Vollversicherung im ASVG ausgenommen. Weitere Sonderregelungen werden im Zusammenhang mit Krankengeld und dem Versicherungsfall der Mutterschaft eingeführt. Auf die Bank Austria kommen nun einmal mehr spannende Zeiten zu. Der neue Vorstandschef Robert Zadrazil und die Anwälte des Instituts haben sich bisher stets aufs geltende Gesetz mit sieben Prozent Übertragungsbetrag berufen; ein allfälliges neues Gesetz werde man prüfen. Besonders kritisch gesehen wird die Rückwirkung der Lex Bank Austria – auch von Verfassungsjuristen. Sie sind skeptisch, ob das ex post wirkende Gesetz verfassungskonform ist. Und auch betriebswirtschaftlich wird es aufregend: Bisher hat man in der Bank einen Transferbeitrag von 300 bis 400 Millionen Euro an die PVA veranschlagt – nun geht es um sehr viel mehr. In der Bank, die sich auf Wunsch der italienischen Mutter ein strenges Sparprogramm verordnet hat, schrillen denn auch schon die Alarmsirenen. Hinterfragt wird, ob das Vorhaben des Vorstands, die Einsparungen ohne betriebsbedingte Kündigungen umzusetzen, halten wird. | 3Wirtschaft
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Die Verhandlungen wurden nach dem Abbruch durch die Familienministerin wieder aufgenommen. Wien – Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) haben die Gespräche über die Reform des Kinderbetreuungsgeldes wieder aufgenommen. Karmasin drängt die SPÖ nun zu Bewegung, sie erwartet Vorschläge für Kompromisse, stellte sie am Dienstag vor dem Ministerrat fest. Karmasin hatte die Verhandlungen vor ein paar Wochen für beendet erklärt, da mit dem Koalitionspartner zunächst kein Ergebnis erzielt werden konnte. Nach Aufforderung der Regierungsspitzen kehrten die Ministerinnen wieder an den Verhandlungstisch zurück. Die Familienministerin hielt am Dienstag fest, dass sie offen, konstruktiv und ehrlich in die Verhandlungen gehe. Es müsse aber Bewegung bei der SPÖ geben, betonte sie. Aus dem Frauenressort hieß es dazu lediglich, man sei in Verhandlungen. Termine für die Gespräche wurden ebenso wie inhaltliche Details zuletzt nicht kommuniziert. | 5Inland
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Auch Austria Lustenau und Austria Klagenfurt müssen nachbessern. Wien – Fußballbundesligist Admira sowie die Erste-Liga-Clubs Austria Lustenau und Austria Klagenfurt stehen zumindest vorerst ohne Lizenz für die kommende Saison da. Diese vom Senat 5 der Liga getroffenen Entscheidungen wurden am Freitag bekanntgegeben. Zudem gibt es Auflagen für den Oberhausverein Ried und die Erste-Liga-Vertreter Wiener Neustadt und Kapfenberg. Dagegen können die betroffenen Clubs bis spätestens 9. Mai schriftlich Einspruch beim Protestkomitee einlegen, das bis spätestens 14. Mai ein Urteil abgibt. Damit ist der Instanzenweg innerhalb der Bundesliga abgeschlossen, es kann aber noch innerhalb von sieben Tagen eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht eingebracht werden. Dabei sind allerdings neue Beweismittel nicht mehr zulässig. Eine etwaig notwendige Entscheidung wird dann aufgrund der Uefa-Frist bis 31. Mai getroffen. Die Admira teilte zur Lizenzverweigerung mit: Wie vom Senat 5 im Zuge des Lizenzierungsverfahrens gefordert, hat Admira alternative Finanzierungsmaßnahmen als Sicherheit nachgereicht, die vom Wirtschaftsprüfer bestätigt und nachgewiesen wurden. Zu erwähnen ist, dass trotz deutlicher Überdeckung des Budgets diese Finanzierungsmaßnahmen vom Senat 5 gefordert wurden. Die Bonität einer dieser zusätzlichen Finanzierungsmaßnahmen wurde vom Senat 5 als nicht ausreichend angesehen und daher die Lizenz verweigert. Man werde nun Unterlagen nachreichen, um die Spielgenehmigung in zweiter Instanz zu erhalten. Svetits: Ungerechtfertigt Austria-Klagenfurt-Präsident Peter Svetits bezeichnete die Lizenzverweigerung als ungerechtfertigt, ob Protest eingelegt wird, darauf wollte er sich nicht festlegen. Ich muss überdenken, wie es in Zukunft weitergeht. Ob es in dieser Form Sinn macht. Wenn nicht, werden wir eben in der Regionalliga weiterspielen. Laut Svetits spießt es sich daran, dass ein Sponsor zehnmal je 50.000 Euro überweisen wolle. Die Liga verlange aber eine Bankgarantie für den gesamten Betrag, diese Belastung könne der betreffende Geldgeber aber nicht auf einmal stemmen. Außerdem sei als Grund angeführt worden, dass die Klagenfurter bis zum 31. März einem Mitarbeiter 500 Euro Lohn schuldeten. Dieser Betrag sei im April beglichen worden, sagte Svetits und sprach von einem reinen Willkürakt. Auch Schulden beim Finanzamt seien bereits beglichen worden. Austria-Lustenau-Chef Hubert Nagel war aufgrund der nicht erteilten Spielgenehmigung einigermaßen überrascht. Man sei sich der finanziellen Probleme durchaus bewusst. Aber wir werden die Lizenz bekommen. Wir sind in der Lage und haben die Kraft, das wieder in Ordnung zu bringen, betonte der Vorarlberger. Bei Ried wurde eine bereits im vergangenen Oktober übermittelte Finanzauflage – die Übermittlung eines Reorganisationsprüfberichts – beibehalten. Es wurden vom Verein bereits alle Maßnahmen gesetzt, um diese Auflage zu erfüllen, hieß es in einer Aussendung der Innviertler. Rieder Formsache Der Rieder Finanzvorstand Roland Daxl sprach in diesem Zusammenhang von einer Formsache, die wir fristgerecht und positiv erledigen werden. Weiters meinte Daxl: Wir haben Einsparungen vorgenommen, wir konnten neue Sponsoren für uns gewinnen und mit den nicht geplanten Transfers von Kragl und Murg konnten wir weitere, wichtige Einnahmen lukrieren. Wir hatten bei der Abgabe der Lizenzunterlagen Mitte März nur mehr das Problem, dass wir keinen Hauptsponsor für die kommende Saison vorweisen konnten. Auch diese Hürde haben wir jetzt aber genommen. Und auch der Stadionsponsor bleibt uns weiter erhalten. Der Kapfenberger SV muss bestehende Finanzauflagen, die einen quartalsmäßigen Reorganisationsbericht erfordern, ebenfalls weiterhin erfüllen. Dennoch zeigte sich Klubchef Erwin Fuchs, gleichzeitig Bundesliga-Vizepräsident und Erste-Liga-Vorsitzender, erleichtert: Wir sind sportlich und auch finanziell auf einem guten Weg und in der Gewinnzone. Das bedeutet, dass wir den finanziellen Rucksack nach dem nicht geglückten Wiederaufstieg in der Saison 2012/13 mit einem aufwendigen Kader sukzessive abbauen konnten. Liga-Konkurrent Wiener Neustadt erhielt die Auflage, das Budget und den Liquiditätsplan für die Saison 2016/2017 bis Herbst 2016 zu überarbeiten. Keine Lizenz gab es hingegen für den Regionalliga-Mitte-Verein TSV Hartberg, und zwar wegen eines zu niedrigen Budgets und des Fehlens der Bonitätsnachweise von über 100 Sponsoren, wie in einer Klub-Mitteilung bekanntgegeben wurde. Auch dem Ostligisten Vienna wurde die Spielgenehmigung aus finanziellen Gründen verwehrt. Reform im Gespräch Schon vor der Lizenz-Erteilung war fix, dass Austria Salzburg wegen des Insolvenzverfahrens in die Westliga absteigen muss. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme vor allem in der zweithöchsten Spielklasse passte es ins Bild, dass Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer im Kurier (Freitag-Ausgabe) eine Reform hin zu einer einzigen Profiliga mit 12 oder 14 Vereinen forderte. Senat-5-Vorsitzender Thomas Hofer-Zeni war laut Bundesliga-Aussendung erfreut über die erstinstanzliche Lizenz für 80 Prozent der Profiklubs, merkte jedoch an: Es ist für den Senat 5 erkennbar, dass die wirtschaftliche Situation besonders in der zweit- und dritthöchsten Spielklasse tendenziell herausfordernder geworden ist. (...) Bei den Bewerbern aus der Regionalliga beobachten wir, dass die Anzahl der Bewerber – angesichts des mit der Erfüllung der gestiegenen Anforderungen verbundenen, erhöhten Aufwands – seit Jahren leicht rückläufig ist. Ebenbauer verwies in der Liga-Mitteilung auf die offensichtliche Verbesserung in puncto Infrastruktur. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass es dieses Mal keine Auflagen betreffend Infrastruktur gibt. Das zeigt, dass die von der Bundesliga ausgerufene Infrastruktur-Offensive und die zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen der Klubs Früchte tragen. Allerdings stellte Ebenbauer auch klar: Eine Lizenz ist keine Fortbestandsgarantie, das hat uns auch der Fall Austria Salzburg in der aktuellen Saison gezeigt. Umso mehr ist für die Klubs wirtschaftlich verantwortungsvolles Handeln auf Basis der im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens erstellten und eingebrachten Unterlagen unabdingbar. (APA, 29.4.2016) Lizenz erteilt: SalzburgRapidAustriaSturm GrazWACMattersburgAltachGrödig Lizenz mit Finanzauflage erteilt: Ried (quartalsmäßiger Reorganisationsbericht)Lizenz verweigert (finanziell): Admira Lizenz erteilt: LieferingLASKSt. PöltenWacker InnsbruckFAC Lizenz mit Finanzauflage erteilt: Wiener Neustadt (Überarbeitung Budget/Liquiditätsplan im Herbst 2016)Kapfenberger SV (quartalsmäßiger Reorganisationsprüferbericht) Lizenz verweigert (finanziell): Austria LustenauAustria Klagenfurt Kein Lizenzantrag/Zwangsabstieg durch Insolvenz: Austria Salzburg Lizenz erteilt: Horn, Blau-Weiß Linz, Wattens Lizenz verweigert (finanziell): Vienna, Hartberg Lizenzantrag zurückgewiesen: Ritzing | 4Sport
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Zuvor war Auflösung gescheitert, weil zu wenige Mitglieder gekommen waren. Wien/Linz – Das Team Stronach Oberösterreich hat sich nach einer Panne vor rund zwei Wochen nun erfolgreich aufgelöst. Eine Mitgliederversammlung fasste am Dienstag den entsprechenden Beschluss, teilte Team Stronach-Geschäftsführer Ronald Bauer der APA mit. Wie viele Mitglieder an der Versammlung teilnahmen, wollte Bauer nicht sagen. Der Beschluss sei einstimmig gefallen. Die Auflösung hätte ursprünglich am 7. August stattfinden sollen. Das scheiterte allerdings daran, dass zu wenige Mitglieder zur Gremiensitzung gekommen waren. Bei dieser ersten Sitzung hätten für die Beschlussfähigkeit zwei Drittel der Mitglieder anwesend sein müssen. Bei der zweiten Sitzung am heutigen Dienstag war es laut Statut egal, wie viele Funktionäre erscheinen. Anstelle der Landesgruppe soll es in Oberösterreich künftig nur mehr einen Landessprecher geben, der für die politische Arbeit im Land verantwortlich sein soll, erklärte Bauer. Wer diese Funktion übernehmen wird, wird in den nächsten Wochen entschieden. Die Auflösung der Landesgruppe ist die Folge von Unstimmigkeiten der Bundes-Parteispitze, die aus Obmann Frank Stronach und Bauer besteht, mit dem mittlerweile abgesetzten Landesparteichef Leo Steinbichler. Diese wollte entgegen der Meinung der Bundespartei bei der oberösterreichischen Landtagswahl im September antreten. Auch in der Bundespartei könnte eine Personalentscheidung unmittelbar bevorstehen. Für den morgigen Dienstag wurde eine Pressekonferenz mit Klubobmann Robert Lugar und Sicherheitssprecher Christoph Hagen angekündigt, bei der neben Asyl auch Personelles auf der Tagesordnung steht. Dabei könnte es um die derzeit vakante Stelle des Stellvertreters und damit Statthalters von Frank Stronach in Österreich gehen. Der frühere und kurzzeitige Stronach-Stellvertreter Wolfgang Auer war im Frühjahr zunächst als steirischer Spitzenkandidat demontiert und dann auch als Vizeparteichef abgesetzt worden. | 5Inland
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Knapper Erfolg vor der Deutschen Viktoria Rebensburg und der Italienerin Federica Brignone – Kirchgasser verletzt. Jasna – Eva-Maria Brem hat den Riesentorlauf in Jasna gewonnen und damit einen weiteren Schritt zum erstmaligen Gewinn der Disziplinen-Kristallkugel getan. Die Tirolerin siegte in der Slowakei 0,27 Sek. vor Hauptkonkurrentin Viktoria Rebensburg, die als Zweite eine vorzeitige Entscheidung zugunsten der Österreicherin verhinderte. Platz vier beim Finale in St. Moritz reicht Brem aber zum Kugelgewinn. Der wegen Windes von Samstag auf Montag verschobene Riesentorlauf in der Niederen Tatra wurde im ersten Durchgang zu einer Solo-Show von Brem. 0,74 Sekunden legte die in Hochform fahrende Tirolerin zwischen sich und die erste Verfolgerin, Lara Gut. Rebensburg, die zuletzt in Flachau und Maribor gewonnen hatte, vergriff sich hingegen bei der Material-Abstimmung völlig. Als Halbzeit-Zwölfte lag sie schon 1,96 Sek. zurück. In der Entscheidung drehte die RTL-Olympiasiegerin von 2010 aber groß auf und katapultierte sich mit Laufbestzeit noch hinter Brem auf das Podest. War die Österreicherin zur Halbzeit-Hochrechnung noch 100 Punkte vor Gut und schon 110 vor Rebensburg gelegen, geht sie nun im allerletzten Saisonrennen der Damen am 20. März mit 52 Zählern Vorsprung auf die Deutsche ins Rennen. Mein Hauptziel war, gut Ski zu fahren Ganz ehrlich? Mein Hauptziel heute war, gut Ski zu fahren, kommentierte Österreichs nun zweifache aber dennoch immer noch einzige Saisonsiegerin ihren insgesamt dritten Weltcup-Erfolg. In dem Wissen um ihren gewaltigen Vorsprung taktierte Brem in der Entscheidung klarerweise. Am Ende reichte selbst die 25. Zeit zum Sieg. Wenn du in Form bist und gut fährst, weißt du eben, was es braucht, erklärte die nervenstarke Tirolerin lachend, gestand aber auch ein: Es hat im Ziel etwas gedauert, bis ich mir sicher war. Das war ein bissl grausam. Dass sie die Kugel-Entscheidung noch nicht herbei geführt habe, sei auszuhalten. Es lag nicht an mir. Mehr als Gewinnen geht nicht, die 27-Jährige aus Münster. Zuletzt war Brem drei Mal in Folge Vierte geworden, dieser Platz würde nun auch in St. Moritz genügen. Wie auch immer. Heute sind meine Chancen auf jeden Fall besser als gestern, fuhr sie zufrieden aus Jasna ab. Rebensburg war sichtbar froh, eine Vorentscheidung verhindert zu haben. Ich will aber gar nicht daran denken, was ohne die Probleme im ersten Lauf heute möglich gewesen wäre, gestand die Deutsche ein. Jetzt hat Eva einen großen Schritt gemacht. Gut Gesamtführende In der Gesamtwertung liegt Rebensburg nach dem Vonn-Aus nicht uneinholbare 263 Punkte hinter Lara Gut, fünf der sechs ausstehenden Rennen will die Deutsche noch bestreiten. Ohne Fehler von Lara wird es aber wohl nicht gehen, fürchtet sie. Gut ist nun zwar im Riesentorlauf aus dem Rennen, übernahm aber als Tagesvierte in Jasna die Gesamtführung 22 Punkte vor Vonn. Die Amerikanerin hat wegen ihrer Knieverletzung die Saison bekanntlich beendet. Gut wäre die erste Weltcup-Gesamtsiegerin aus der Schweiz seit Vreni Schneider 1995. Im längsten Damen-Riesentorlauf der Saison gelang Stephanie Brunner eine weitere Talentprobe. Die RTL-Fünfte von Flachau und Kombi-Siebente von Soldeu, die im Europacup um den Gesamtsieg kämpft, wurde Achte. Die von der Junioren-WM angereiste Katharina Truppe punktete trotz Startnummer 50 als 22. Carmen Thalmann schied hingegen wie schon im Slalom aus. Ein bitteres Ende nahm der vorletzte Riesentorlauf der Saison auch für Michaela Kirchgasser. Die Salzburgerin crashte schon im ersten Durchgang wild ins Sicherheitsnetz, nachdem sie mit dem Skistopper an ihrem eigenen Rennanzug hängen geblieben war. Kirchgasser fuhr danach zwar selbst auf Skiern ins Tal, klagte dort aber über Schmerzen im linken Knie und wurde abtransportiert. Sie wird nun in Österreich untersucht. In einer Saison mit vielen Verletzungen auch im ÖSV-Lager hatten Cornelia Hütter und Ramona Siebenhofer auf einen Start in Jasna verzichten müssen. | 4Sport
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Italiener wandelte Maserati in Boot um. Rom – Ein Italiener, der mit einem Amphibienauto auf dem Tiber im Zentrum von Rom unterwegs war, ist von der Polizei aufgehalten und angezeigt worden. Der 39-jährige Marco Amoretti hat einen Maserati mit Kunststoffbauteilen in ein fahrtaugliches Boot umgewandelt. Mit dem Gefährt will er Italien umrunden. Am 5. August war der Norditaliener von Genua gestartet, um Italiens Küste zu umrunden und Venedig zu erreichen, berichteten italienische Medien am Dienstag. Schon 2009 hatte der Mann ähnliches versucht. Dabei hatte er die Hafenstadt Tropea in Süditalien erreicht. Hier war er jedoch von der Hafenbehörde aufgehalten worden, Amoretti musste auf seinen Plan verzichten. 1999 hatte Amoretti mit seinem Bruder und einem Freund an Bord eines in ein Boot umgewandelten Ford Taurus aus dem Jahr 1981 und eines Volkswagens Passat des Jahres 1987 den Atlantischen Ozean überquert. Abenteuer liegt offenkundig in den Familiengenen. Der Großvater des Italieners hatte als 18-Jähriger mit einem Lambretta-Motorrad die Welt umrundet. | 1Panorama
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Verzicht auf Computerspionage im Wirtschaftsbereich soll ausgehandelt werden. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. | 0Web
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